Vergiss mich.. von Hikaru_Hyuga (.. bitte nicht!) ================================================================================ Kapitel 1: Vergiss mich.. ------------------------- Vergiss mich "Mein Pharao, es ist schön sie wieder hier im Palast begrüßen zu dürfen." sagte Mahado, als er sich vor Atemu, der auf dem Thron saß, verbeugte. "Ja, ich finde es auch schön wieder hier zu sein." sagte er. Er war endlich wieder zu Hause. Zwar war er im Totenreich, aber da gehört seine Seele auch hin. Er war wieder bei seinen Freunden, bei seinen Eltern und bei seinem Volk. Kaum zu glauben, dass ich meinen Namen vergessen hatte., dachte er gedankenverloren. Er war gerade erst zu Hause angekommen. Das Duell mit Yugi, dass er endlich hinter sich hatte, war anstrengend gewesen. Jetzt gleich wieder an seine Pflichten gehen zu müssen, war echt hart, auch für einen Pharao. Sein Vater, der schon eher den Frieden gefunden hatte, sah ihm seine Erschöpfung an und wollte den Thron für einen Tag übernehmen, damit sich sein Sohn ausruhen konnte. "Danke, Vater." sagte Atemu, bevor er aus dem großem Saal in sein Zimmer verschwand. Dort angekommen, setzte er sich aufs weiche Bett. Es war schon komisch wieder hier zu sein. Die ganze Zeit war er sonst immer bei seinem besten Freund Yugi gewesen, hatte mit ihm ein Körper geteilt, hatte Spaß mit seinen Freunden gehabt, hatte sich mit anderen Duellanten duelliert und ab und zu einen kleinen Bösewicht eine Lektion erteilt. Und diese ganze Zeit war nur durch einen entstanden: Bakura. In gewisser Weise war er ihm dankbar. Hätte er Ägypten damals nicht angegriffen, wäre er niemals in die Zukunft gereist. Zugegeben, Bakura hatte ihm sehr viele Probleme bereitet, aber dadurch hat er Joey, Tea, Tristan und viele andere Freunde kennen gelernt, mit denen er viele Abenteuer erlebt hat. Tea... Er holte seine Kette unter seinem Gewand hervor. Sie hatte ihm es geschenkt. Damit er in diese Kartusche, die daran befestigt war, seinen Namen hinein schreiben konnte. Sein Name... Sie hatte ihn so angestrahlt, als sie endlich seinen Namen wusste. Er wusste, wie sehr Tea ihn mochte. Sie hatte ihm sogar ihre Liebe gestanden. Das war beim Battle City Turnier gewesen, als er gegen Marik antreten musste. Sie hatte ihn angefleht nicht zu kämpfen. Das Risiko, dass er verlieren würde, war zu hoch. Dann würde seine Seele ins Reich der Schatten gehen. Das wollte sie nicht. Sie wollte ihn aufhalten, aber vergebens. Er ist gegangen und siegreich zurück gekommen. Seit dem sind sie ein Paar. Nie allein anzutreffen und immer glücklich. Bis... "Vergiss alles, was ich sagte, denn es bedeutet nichts." "Wie kannst du das nur sagen! Wie kannst du nur?" Sie wollte ihre Tränen zurück halten, sie wollte nicht weinen, doch unaufhaltsam rannten sie ihre Wange hinunter. Atemu kam näher. "Tea, bitte..." Er wollte ihre Tränen wegstreichen, doch sie drehte sich von ihm weg. "Vergiss alle meine Tränen, sieh nicht in mein Gesicht." Sie wollte nicht, dass er sie weinen sah, obwohl sie doch immer Leid und Freude teilten. Es schmerzte Atemu wirklich sehr, sie so zu sehen, aber für sie gab es keine Zukunft. Er kam aus der Vergangenheit und sie aus der Gegenwart. Leise flüsterte er: "Vergiss alle diese Bilder, es war nie Wirklichkeit. Es war immer nur mein Geist gewesen, der da war. Der Körper gehörte Yugi. Alles, was wir zusammen erlebt haben, hat auch Yugi erlebt. Diese Erinnerungen gehören nicht nur uns. Alles, was du körperlich hast von mir gespürt, war nicht ich, sondern Yugi. Allein waren wir nie wirklich. Alles, was du von mir hattest, gehörte Yugi. Ihn solltest du lieben. Er war immer da. Jeden Tag, jede Stunde, Minute und Sekunde, all diese Zeit. Bitte Tea Vergiss mich. Vergiss, wie es war. Vergiss alle Dinge, was auch immer geschah. Dann ist es leichter für dich zu verkraften, dass ich nun weg bin... für immer weg bin... Aber davon wolltest du ja nichts hören." Er erinnerte sich zurück an den Moment, als er ihr das sagte. Ruckartig drehte sie sich wieder zu ihm um. Jetzt war es ihr egal, ob er nun ihre Tränen sah, oder nicht. Sie war einfach nur wütend. "Du willst, dass ich dich vergesse, ja? Du glaubst, dass es mir dann besser gehen wird, was? Aber das wird es nicht! Das macht es für mich nur noch schlimmer. Dann werde ich jeden Tag versuchen mich verzweifelt an dich zu erinnern. Das ist Schmerz. Zu wissen, dass meine Liebe eben doch nicht gereicht hat, um dich vor dem Vergessen zu schützen. Aber sag, wirst du mich nicht vermissen?" Er wollte ihr sagen, dass er sie sehr vermissen wird, sie umarmen und nie mehr loslassen will, doch die Worte, die kamen, hatten eine ganze andere Bedeutung. "Du sollst mich nicht vermissen, Denn ich vermiss' dich nicht und das ist wahr. Egal, was wir hatten, es ist nicht mehr da. Vergiss mich. Vergiss jedes Wort." Tea, dessen Augen nun gerötet waren, sah ihm fest in die Augen. "Du hast gesagt, du liebst mich. Tust du das denn jetzt nicht mehr? Was ist mit deiner Liebe zu mir?" "Vergiss meine Liebe, sie ist lange schon fort. Denn ich vermiss dich nicht und das ist wahr. Und nichts wird wieder wie es einmal war. "Aber-" wollte Tea wieder sagen, doch sie schwieg, als Atemu seine Hand auf ihre Schulter legte. Er sah ernst in ihre azurblaue Augen. "Vergiss, dass ich zu dir sagte, dass du mein Leben bist und nichts ohne deine Liebe noch von Bedeutung ist Vergiss, dass ich für dich da war, als es dir dreckig ging." Tea drehte sich weg. Atemu sah, wie sie sich die Tränen aus den Augen wischte. Er glaubte, dass sie ihn jetzt loslassen wird, für immer loslassen wird. Ein neues Leben anfangen, eines ohne ihn. Obwohl der Gedanke schmerzte, dachte er immer noch, dass es wohl das Beste für sie wäre. Jeder Schritt, jeder Kuss, jeder Schwur, den wir uns gaben, geht nun dahin, dachte er. Ja, das war das letzte Gespräch mit seiner Freundin gewesen. Er dachte an den letzten Tag mit seinen Freunden zurück. Es war ihm schwer gefallen, sie alle verlassen zu müssen. Besonders bei Tea. Er stand auf und ging in den Balkon, der direkt neben seinem Zimmer war. Von dort aus konnte er sein ganzes Königreich überblicken. Manche sahen ihn und winkten ihn zu. Lächelnd winkte er zurück. Gestern wollte ich noch heute bei dir sein, doch Heute, wo ich gehen musste, Bin ich auf dem Weg ins Morgen und allein. Morgen werd' ich gestern schon allein gewesen sein, dachte er. Er sah gen Himmel. Er war genau so strahlend blau, wie ihre Augen, wenn sie ihn ansah. Und ihre Lippen... halt. Hatte sie immer rosane oder rote Lippen? Obwohl er sie erst seit einem Tag verlassen hatte, begann die Erinnerung an sie bereits zu verblassen. Mana, jedenfalls, hatte schön geformte, rosane Lippen. Immer wenn er an Tea denken wollte, sah vor seinem geistigen Auge seine Jugendfreundin Mana. Als er im Totenreich ankam, hatte sie ihn gleich als er begrüßt und ihn stürmisch umarmt. Er seufzte. Ich habe wirklich vergessen, wie deine Lippen aussehen, so bescheuert es auch klingen mag. Ich habe es mal gewusst. Das es jetzt schon anfängt. Stück für Stück werde ich dich vergessen, Tag für Tag. Und bald schon fällt mir nicht mal mehr dein Name ein. Auf einmal spürte er den Schmerz, den er die ganze Zeit versucht hatte zu unterdrücken. "Tea, Tea, Tea..." Atemu sagte ihren Namen immer wieder. Er durfte sie nicht vergessen, er wollte es nicht. Obwohl er ihr in letzter Zeit immer gesagt hatte, dass sie ihn vergessen solle, sagten seine Augen etwas anderes. Tea, dachte er. Vergiss mich... bitte nicht! ------------------------ENDE----------------------- Für alle, die nicht genug haben können: Jahre sind vergangen seit dem Atemu gegangen ist. Tea ist die beste Tänzerin von ganz Domino City. Morgen würde sie mit ihrem Freund Johann, den sie beim Tanzen kennen gelernt hatte, nach Amerika fliegen. "Ich freue mich schon darauf. Endlich flieg ich nach Amerika, da wollte ich schon immer hin!" Voller Vorfreude packte Tea ihren Koffer. "Ich auch, aber vor allem freue ich mich, weil ich mit dir dorthin fliege." Johan umarmte sie von hinten und gab ihr einen Kuss. Dabei bemerkte er ihre Kette, die sie um den Hals trug. Vorsichtig holte er sie unter ihrer Bluse hervor. "Oh!" sagte Tea nur, als er die Kartusche, die unten befestigt war, in den Händen hielt. "Woher hast du das?" fragte er, während er sie losließ. Sie nahm ihre Kartusche und versteckte sie wieder unter ihre Bluse. "Das habe ich mal auf einer Reise ins alte Ägypten gekauft. Schön nicht? Der Verkäufer hat mir gesagt, dass die Pharaonen ihren Namen da hinein schreiben." antwortete sie. Er lächelte. "Da hast du ja bereits ganz schön viel erlebt, was? Ein schönen Namen hast du. Drei Vögel. Du willst fliegen, die Welt entdecken und allen zeigen, was du kannst. Das passt zu dir." Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Augen nahmen einen ungewöhnlichen Glanz an, den er nur selten bei ihr sah, immer dann, wenn sie sich besonders freute, oder wenn sie zusammen ins Museum gingen und sie vor einer alten ägyptischen Steintafel steht. "Es ist nicht mein Name, Jo. Es ist der Name eines Freundes." Eifersucht keimte in ihn auf. Wer konnte seiner Tea so wichtig sein, dass ihre Augen schon beim Anblick seines Names zu leuchten begann? "Wie heißt er?" fragte er. Tea lächelte. Eine Spur von Trauer war zu sehen. "Er hatte, kurz bevor er ging, immer wieder gesagt, dass ich ihn vergessen soll. Das ist nun schon zehn ganze Jahre her und diesen Gefallen habe ich ihn jetzt auch unfreiwillig getan. Ich habe seinen Namen vergessen, aber... das ist nicht schlimm. Ich weiß noch, dass er mir wichtig war und das es anders herum genau so ist. Das reicht mir. Diese Kette ist mein größter Schatz. Er hat die gleiche. Zwar steht in seiner Kartusche sein Name darin, aber solange er sie noch hat, wird er, jedes Mal, wenn er sie ansieht, daran erinnert, wer sie ihm geschenkt hat. Selbst dann, wenn er nicht mehr mein Name weiß." Tea ging zum Fenster und sah in den strahlend blauen Himmel. Diesen Gefallen tue ich dir nicht, dachte sie. Auch wenn ich dein Name schon längst nicht mehr weiß, ganz vergessen werde ich dich nie. Niemals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)