The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 22: On the way to Mizu no Kuni -------------------------------------- Sakura lag hellwach in ihrem vom Vollmond durchfluteten Zimmer und versuchte schon seit zwei Stunden einzuschlafen. Die zwei Wochen waren vergangen und morgen würde der Tag der Abreise sein. Deshalb war die Rosahaarige schon um acht Uhr zu Bett gegangen, weil sie sich schon bei Sonnenaufgang um sieben Uhr mit den anderen traf. Sie wollte schlafen, doch sie musste dauernd an Kakashi denken. Es beunruhigte sie, dass sie nun mehrere Tage zusammen verbringen würden. Doch nicht die Erinnerung an den Kuss war ihr unangenehm, sondern die Tatsache, dass diese unausgesprochenen Worte zwischen ihnen lagen. Sie hatte gehofft, dass der Silberhaarige sie in den freien Tagen bis zur Mission aufsuchen und mit ihr über den Kuss sprechen würde, doch sie wartete vergeblich. Natürlich gab sie dem Jonin keine Schuld, schließlich hätte sie ihn genauso aufsuchen können. Etwas lag zwischen ihnen. Und keiner wusste, wie sie jetzt diese Mauer überbrücken konnten. Bei hatten Angst und wussten aber nicht vor was. Sie war nur froh darüber, dass Shikamaru noch mit ihnen kam. Das würde die Atmosphäre zwischen ihnen einigermaßen entspannen. Ihr Fenster stand offen und das obwohl es schon ziemlich kalt geworden war. Kakashis Geburtstag und somit auch der Spätsommer waren traurig an ihr vorbei gezogen und der Herbst hielt nun in Konohagakure inne. Plötzlich hörte sie ein Rascheln das von dem Baum neben ihrem Haus zu kommen schien und eilte daraufhin schnell zum offenen Fenster hinüber. Doch draußen war niemand. Es war wohl nur ihre Einbildung, die ihr einen Streich gespielt hatte. Traurig schloß sie das Fenster, zog die Vorhänge zu und legte sich wieder ins Bett. Das Mondlicht schien nun nicht mehr in ihr Zimmer. Um ehrlich zu sein hatte sie die Vorhänge und das Fenster nur offen gelassen um vielleicht Kakashis Schatten zu sehen. Bis jetzt hatte sie gehofft, er käme sie besuchen. Enttäuscht zog sie die Bettdecke über sich drüber, schloß mürrisch die Augen und versuchte nicht mehr daran zu denken. Und auch, wenn sie fühlte, dass der Schlaf sie nun endlich langsam zu übermannen drohte, schlief sie trotzdem mit dieser unerträglichen Ungewissheit ein. Diese Ungewissheit, die sie schon so lange quälte… Pünktlich um sieben Uhr standen alle drei vor dem Haupttor Konohas. Sogar Kakashi hatte sich diesmal nicht verspätet. Ein Zeichen dafür, wie wichtig die Mission zu sein schien. „Guten Morgen!“, begrüßte Sakura, die als letztes dazu gekommen war, die beiden anderen mit einem Lächeln auf den Lippen. Wahrscheinlich nicht das authentischste, aber sie gab sich zumindest Mühe so fröhlich wie möglich zu wirken. Es musste ja nicht jeder bemerken wie unwohl sie sich in dieser Runde fühlte. „Also dann. Da wir nun vollzählig sind, lasst uns gehen.“, meinte Shikamaru cool wie eh und je und zusammen machten sich die drei gemütlich auf den Weg durch den Wald. Keiner von ihnen sagte etwas. Die Rosahaarige wusste nicht, ob sie darüber glücklich oder unglücklich sein sollte. Ihr schien als würde man ihr an der Nasenspitze erkennen, wie unwohl sie sich im Moment fühlte. Die distanzierte Atmosphäre zwischen ihnen war alles andere angenehm. Und scharfsinnig wie Shikamaru war, wusste er natürlich schon längst, dass zwischen ihr und dem 14 Jahre älteren Kakashi etwas vorgefallen war. Unauffällig schweifte ihr Blick zu dem Silberhaarigen herüber, der natürlich sein maskenhaftes Grinsen gar nicht mehr ablegen wollte. Allerdings bemerkte sie, dass er einen ziemlich großen Abstand zu ihr ließ. Früher waren sie viel enger aneinander gegangen und es hatte sie nie gestört. Jetzt war es als lägen Welten zwischen ihnen. Nicht nur bildlich gesprochen, sondern Kakashi ließ wirklich unnötig viel Platz zwischen ihnen. Je unwohler sie sich in dieser Situation fühlte, desto schneller fing ihr Herz an zu schlagen. Die Ungewissheit und Enttäuschung die sie fühlte, verwandelten sich langsam aber sicher in Wut. Ihr Puls war mittlerweile auf 180 und ihr Gesicht brannte lichterloh wie eine feuerrote Tomate. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste ihrem Unbehagen einfach Luft machen. Sie holte mit ihrem Arm weit aus und Kakashi einen so starken Hacken, dass der Jonin meterhoch in die Luft flog: „DU BLÖDMANN!! WIESO ENTSCHULDIGST DU DICH NICHT ENDLICH BEI MIR?! UND DU WILLST 29 SEIN, DASS ICH NICHT LACHE! DEIN BENEHMEN IST TOTAL UNREIF UND KINDISCH! GROAH!!!“, schrie sie ihm noch hinterher und stampfte wutentbrannt voran. Natürlich hatte sich diese Szene gerade nur in ihrer Fantasie abgespielt, allerdings ging es ihr jetzt schon viel besser. Es brachte alles nichts. Sie musste sich jetzt auf die Mission konzentrieren. Es wäre unprofessionell von ihr sich so ihren Gefühlen hinzugeben. Da war Kakashi ganz anders als sie. Ihm merkte man gar nichts an. Und vielleicht hatte er die ganze Sache sogar schon vergessen. So unbekümmert wie er ja eigentlich war. Der Tag verging schnell und als die Sonne schließlich gänzlich untergegangen war, errichteten sie ein Nachtlager. Keine Zelte, nur ein Lagerfeuer neben dem sie ihre Isomatten und Schlafsäcke ausbreiteten. Sie aßen und tranken eine Kleinigkeit und unterhielten sich noch etwas über die derzeitigen politischen Verhältnisse in Mizugakure und legten sich kurze Zeit später schlafen. Sakura meldete sich freiwillig dazu die erste Wache zu übernehmen. Sie hatte sich über ihr Tshirt, das sie tagsüber an hatte, da es in der Herbstsonne doch noch ziemlich warm war, einen dicken Pullover übergestülpt und ihre grüne Weste darüber angezogen. Dazu noch einen warmen Schal, dicke Handschuhe und eine flauschige Mütze und sie war gerüstet für eine kalte klare Oktobernacht. Sie setzte sich auf eine Ast hohen Bäume außenrum um die Umgebung besser überblicken zu können. Shikamaru und Kakashi unter ihr schienen währenddessen friedlich zu schlafen. Da Sakura sowieso noch nicht schlafen konnte, war sie froh die Erstwache übernehmen zu können. Immer noch hing sie ihren Gedanken nach. Und langsam kam es ihr vor als wäre nicht Kakashi sondern sie kindisch. Mittlerweile dachte sie, dass es vielleicht besser wäre, die ganze Sache nicht anzusprechen und einfach Gras darüber wachsen zu lassen. Wenn sie sich während der Mission nur lang genug normal verhielte, wäre danach vielleicht alles so wie früher. Wenn sie mit Kakashi ganz normal umginge, wäre er vielleicht auch er zu ihr wieder normal. Das nahm sie sich jetzt vor. Schließlich konnte es zwischen ihnen so nicht weiter gehen. Sicher war auch Shikamaru schon aufgefallen, dass sie die ganze Zeit abwesend mit ihren Gedanken war. Ab morgen wollte sie wieder die alte Sakura sein. Währenddessen lag Kakashi unten in seinem Schlafsack und war hellwach. Mit seinem Sharingan konnte er die Rosahaarige ganz genau beobachten. Sie schien mehr ihren Gedanken nachzuhängen als aufmerksam Wache zu halten. Er konnte sie nur zu gut verstehen. Es war auch nicht gerade die feine Art von ihm gewesen, dass er sich in der ganzen Zeit kein einziges Mal bei ihr gemeldet hatte. Zu gern würde er jetzt aufstehen und sich zu ihr auf den Baum setzen um mit ihr über alles in Ruhe zu reden. Allerdings wollte er nicht, dass Shikamaru etwas davon mitbekommen würde. Außerdem war es eh der falsche Zeitpunkt. Auf einer Mission hatten solche Intimitäten nichts zu suchen. Und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr sah er ein, dass all diese Gedanken nur eine Ausrede waren. Die Mission war eine Ausrede für ihn gleichzeitig bei seiner geliebten Schülerin zu sein, ohne sich den unangenehmen Seiten ihres derzeitigen Verhältnisses stellen zu müssen. Doch irgendwann würde er sich diesem Gespräch stellen müssen. Früher oder später war er Sakura eine Erklärung schuldig. Eigentlich hätte er schon viel früher zu ihr gehen sollen. Aber er wollte nicht, dass ein negativer Ausgang zwischen ihnen die Mission belasten würde. Außerdem hatte er Angst. Und obwohl er so fühlte, tat ihm die Rosahaarige auch unendlich Leid. Natürlich ging es an ihm nicht vorbei, wie sehr sie diese unausgesprochene Situation quälte. Auch wenn kein gutes Ende mit ihnen nehmen würde, so wollte er jedoch, dass seine kleine Kirschblüte Gewissheit hatte. Deshalb nahm er sich fest vor, sobald sie wieder heil nach Konoha zurückkehrten, das Gespräch mit ihr zu suchen. Und mit diesem letzten Gedanken, wandte Kakashi sein Sharingan von seiner Geliebten ab, schloß die Augen und kam endlich zur Ruhe. Wenige Stunden später spürte Sakura wie ihr jemand auf die Schulter tippte. Es war Shikamaru, der sie gerade ablösen wollte. "Irgendwelche Auffälligkeiten?", fragte er sie und rieb sich noch etwas den Schlaf aus den Augen. "Nein,", antwortete Sakura, "Soweit war alles ruhig.", und wollte schon gehen, als Shikamaru sie kurz davor noch am Arm fest hielt. Fragend sah sie den Älteren an. "Sag, Sakura, dich bekümmert doch irgendetwas.", meinte er und bat das Mädchen noch für einen Augenblick neben ihm Platz zu nehmen, "Ist es etwas wegen dieser Mission? Beunruhigt dich dieser Yakuza Boss?" Kurz überlegte sie, ob sie Shikamaru nicht die Wahrheit sagen sollte, doch dann erinnerte sich daran, dass ihre privaten Probleme auf einer Mission keinen Platz hatten. Schließlich bejahte die Rosahaarige seine Frage und wich, um sich nichts anmerken zu lassen, dem Blick des Schwarzhaarigen so gut es ging aus. "Sei unbesorgt. Kakashi-Sensei und ich werden gut auf dich aufpassen. Es wird schon nichts passieren.", flüsterte er und legte Sakura beruhigend seine Hand auf die Schulter. Die Kirschblüte erwiderte die Geste des Jonin mit einem ehrlichen, freundschaftlichen Lächeln und antwortete ihm: "Danke Shikamaru, ich weiß dass ich mich auf dich und auf Kakashi-Sensei verlassen kann." Damit sprang sie vom Ast und kuschelte sich endlich in ihren Schlafsack. Die warmen Worte ihres Kameraden hatten ihr gerade richtig gut getan und in ihrem Nachtlager fühlte sie sich nun sicher und aufgehoben. Und, da ihr so schön wohlig warm wurde, schlief sie nun auch ganz schnell ein. Drei Stunden später wurde nun Shikamaru von Kakashi abgelöst. Auch zwischen ihnen gab es keinen regen Wortaustausch und Shikamaru verschwand. Der Silberhaarige setzte sich auf den Ast und sah in die Nacht hinein. Noch war es noch dunkel, doch bald schon würde die Sonne aufgehen und an dem klaren Sternenhimmel konnte er sehen, dass es wieder ein wunderschöner sonniger Tag würde. Doch statt aufmerksam Wache zu halten, ertappte er sich dabei, dass seine Augen die ganze Zeit nur auf der rosahaarigen Kirschblüte lagen. Sie schlief ruhig und friedlich wie ein Engel. Wie lange hatte er ihr nicht mehr beim Schlafen zu gesehen. Er hatte es gern, wie sie früher bei ihm auf seinem Schoß geschlafen hatte, weil sie bei sich allein im Zimmer immer von Albträumen geplagt wurde. Er liebte sie so sehr, dass er fast verrückt wurde. Immer noch. Er wusste, dass es falsch war und je mehr er das dachte, desto mehr wollte er sie. Er saß in der Falle. Und während er sie so beobachtete, desto mehr Angst bekam er seinen Engel zu verletzten. Doch diese Nachgiebigkeit in ihm bedeutete nur Schwäche. Und durch diese Schwäche würde er sie vielleicht noch mehr verletzen ohne es zu merken. Auch, wenn er Sakuras Gefühle unweigerlich verletzte, würde er bereit sein diesen Schmerz auf sich zu nehmen. Und dafür würde er mit seinen Wünschen sorgsam umgehen. Eine Stunde später ging endlich die Sonne auf und verdrängte die Nacht. Der Himmel färbte sich purpurrot und die Vögel fingen an lebendig zu werden. Durch das Zwitschern wurden auch Shikamaru und Sakura langsam wach und nach einem kurzen Frühstück setzten sie ihre Reise fort. Heute waren alle viel ausgelassener als am Tag zuvor. Das lag vor allem daran, dass die Rosahaarige viel kommunikativer und ausgelassener war als Gestern. Shikamarus Worte hatten ihr Mut gemacht. Und sie bemerkte, dass auch sich ihr gegenüber nicht mehr so distanziert verhielt. Auch, wenn diese Fröhlichkeit nur aufgesetzt war, so entspannte sie die Atmosphäre zwischen ihnen erheblich. Fast so als wäre nie etwas gewesen. Die Kirschblüte freute sich jetzt sogar richtig auf das Ryokan, in dem sie übernachten würden. Sie hatte noch nie in so einem schicken Hotel übernachten und ganz besonders freute sie sich auf das gute Essen. Und als der Wald sich am frühen Nachmittag nun endlich zu lichten schien, machte Sakuras Herz einen kleinen Freudensprung, da sie kurz darauf vor den Toren Mizugakures standen. Ohne Umwege durchquerten sie die Stadt und suchten gleich das Ryokan auf. "Wir haben Sie bereits erwartet.", begrüßte eine schöne Frau in einem elden Kimono, die sie im Ryokan an der Rezeption empfing und verbeugte sich höflich. "Wenn Sie mir bitte folgen würden.", sagte eine andere und begleitete die Drei auf ihre Zimmer. Und während sie die Frau durch die Gänge führte und ihnen alles erklärte, wurde Sakura etwas mulmig zumute, denn am Abend würden sie schon auf Hakuro treffen, den Yakuza Boss, der Mizugakure und dieses Ryokan in seiner Gewalt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)