The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 16: Extra Chapter: Little Girl's Revolution --------------------------------------------------- „Oh bitte, Kakashi-Sensei!“, das rosahaarige Mädchen sah ihren Sensei mit flehenden Augen an und hatten den allerliebsten Hundeblick aufgelegt, mit dem sie je einen Menschen überzeugen wollte. „Darüber diskutieren wir nicht, Sakura. Ich hab Nein! gesagt und dabei bleibt es auch!“, meinte der Silberhaarige mit fester Stimme und verschränkte seine Arme demonstrativ vor der Brust. Damit würde sie ihn nicht rumkriegen. „Aber wir können sie doch nicht einfach hier lassen.“, argumentierte Sakura und hielt ihrem Lehrer ein zuckersüßes kleines Mädchen mit dunkelgrauem Haar und großen roten Augen vor die Nase, das ihn jetzt ebenfalls mit großen wässrigen Augen wimmernd ansah und damit drohte gleich in Sturzbachtränen auszubrechen. Genervt grummelte Kakashi vor sich hin und ließ den ganzen Tag noch mal Revue passieren um sich vor Augen zu halten, wie es zu dieser misslichen Situation gekommen war. Sakura und Kakashi hatten beschlossen nach dem Frühstück im Wald etwas spazieren zu gehen, um dem Mädchen die Schönheit der Natur nahe zu bringen damit auf andere Gedanken zu bringen. Jedenfalls genoss die Rosahaarige die morgendliche Frische, das Zwitschern der Vögel und die angenehmen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Baumkronen kämpften. Bis sie einen der Waldwege kreuzten, der auch von der Öffentlichkeit genutzt wurde. Plötzlich sahen sie einen Mann und eine Frau, die bewusstlos auf dem Boden lagen. Ihre ganzen Sachen, Rucksäcke und Taschen lagen geöffnet und mit verstreutem Inhalt quer durch die ganze Landschaft verstreut. Natürlich rannten sie so schnell wie möglich auf sie zu und nach einer ersten Lageerfassung, kamen sie zu dem Schluss, dass dieses Paar wahrscheinlich überfallen worden war. Während Sakura erste Hilfe leistete, versuchte Kakashi die Spur des Täters zu verfolgen, allerdings ohne Erfolg. Als er zurückkam fand er Sakura mit einem kleinen Mädchen in den Armen vor. „Ihre Mutter hat sich wahrscheinlich auf sie geworfen, aber auch sie ist bewusstlos.“, sagte die Rosahaarige besorgt und entschied, dass sie die Familie umgehend in ein Krankenhaus bringen mussten. Kakashi nickte zustimmend zu, packte die Frau und den Mann auf seinen Rücken und während Sakura das Kind nahm, machten sie sich auf zum Krankenhaus. Schon wenig später, als sie die Mauer durchschritten hatten, kamen Kotetsu und Izumo um zu helfen und gemeinsam brachten sie die drei nun ins Zentralkrankenhaus. Die ersten Untersuchungen waren schnell getan. Sowohl der Mann als auch die Frau hatten mehrere Prellungen und offene Wunden am ganzen Körper. Nur das Kind hatte wie durch ein Wunder nicht mal einen Kratzer abbekommen. „Ihre Verletzungen sind sehr schwer. Es wird etwas dauern bis sie wieder zu Bewusstsein kommen. Das können ein paar Stunden aber auch einige Tage sein.“, sagte Tsunade mit runzelnder Stirn und besah sich das Ehepaar, während Sakura und Kakashi an einem kleineren Bettchen standen und besorgt das kleine Mädchen betrachteten. Doch schon im nächsten Moment blinzelte sie, öffnete ihre Lider und sah die Rosahaarige mit großen, leuchtenden Äugelein an. „Mama!“, kreischte die Kleine und schmiss sich Sakura um den Hals, was dem Mädchen aber einen kräftigen Schauer über den Rücken laufen ließ. Ihre erste Diagnose: eine schwere Gehirnerschütterung mit anscheinend großem und schwerwiegendem Verlust essentieller Erinnerungen. Der Silberhaarige trat einen Schritt näher und wollte das Missverständnis aufklären, da fiel sie ihn genauso stürmisch an und rief: „Papa, lass uns spielen gehen!“ Ratlos blickten sich die beiden an. Ratlos mit einem Schimmer von Angst und Hilflosigkeit. Und während Kakashi der Hokage in die Arme drückte, packte er Sakura bei der Hand und verschwand mit ihr vor der Tür. „Was-hat-das-zu-bedeuten?“, fragte der Mann mit dem Sharigan und die Panik war ihm blank ins Gesicht gezeichnet. Abwinkend erklärte ihm Sakura was es mit dem verwirrten Geisteszustandes des Mädchens auf sich hatte und, dass das wahrscheinlich passiert war als das Mädchen mit ihrer Mutter auf dem Boden aufgeprallt war. „Und deshalb nennt sie dich Mama und mich Papa?“, fragte Kakashi abermals geschockt, der die Zusammenhänge immer noch nicht ganz verstanden hatte. „Dafür kann es mehrere Gründe geben, aber viel wichtiger ist jetzt, was wir mit ihr machen.“, meinte das Mädchen und verschränkte grübelnd die Arme vor der Brust. Allerdings wusste Kakashi nicht was sie meinte, denn für ihn war die Sache eindeutig: „Na ist doch klar, wir klären das Missverständnis auf und lassen sie hier im Krankenhaus.“ „Das können Sie nicht machen! Das Mädchen könnte glauben, dass wir - „ihre Eltern“ – sie nicht mehr wollen und erleidet dann womöglich noch einen Zusammenbruch.“ „Und was schlägst du vor?“ „Früher oder später wird sie ihre Erinnerung von alleine zurück bekommen, da bin ich mir sicher. Aber bis dahin will ich sie hier nicht alleine zurück lassen. Wir müssen sie mit nach Hause nehmen!“ „Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Weißt du eigentlich wie viel Arbeit ein Kind bedeutet? Was machst du, wenn die Kleine nicht stubenrein ist, wenn sie krank wird oder sonst irgendein Wehwehchen hat? Glaub mir Sakura, ich weiß ganz genau, warum ich kein Kind in unserem Haushalt will!“, schrie Kakashi nun und war mit dieser Alternative ganz und gar nicht einverstanden. Vor allem, da sie vor kurzem erst diese Diskussion mit „dem Kind und seinen Samenzellen“ hatten, weil sich Sakura seit dem Besuch bei Kurenai einbildete, auch unbedingt ein Kind haben zu müssen. Von dem her kam ihr diese Gelegenheit wahrscheinlich wie gerufen. Doch Sakura kannte eine sehr effektive Möglichkeit ihren Sensei binnen weniger Minuten umzustimmen. Sie führte ihn an der Hand wieder ins Krankenzimmer zurück, nahm das kleine Mädchen in ihre Arme und hielt es ihm vor die Nase: „Du kannst sie doch nicht einfach hier lassen.“ Das Mädchen mit den dunkelgrauen Haaren und den rubinroten Augen horchte natürlich sofort auf. Ihre Augen wurden wässrig und sie sah ihn mit ihren großen Augen ängstlich und ungläubig an: „Wieso? Willst du nicht, dass ich mitkomme, Papa? Hast mich denn nicht mehr lieb?“ Und wie es Sakura für sich vorausgesagt hatte, fing sie an zu heulen in einer so ohrenbetäubenden Lautstärke, dass der Silberhaarige nicht anders konnte, als Ja zu sagen um seinem Leiden ein Ende zu bereiten. So nahmen sie das kleine Mädchen für ein paar Tage auf und während Sakura sich schon ganz mit ihrer neuen Mutterrolle angefreundet hatte, konnte Kakashi sein Pech einfach nicht fassen. Jetzt hatte er also zwei Gören um die er sich kümmern musste, denn Sakura war mit ihren 16 Jahren manchmal ein genauso unerträgliches Kind, wie es die Kleine mit ihren vier Jahren war. „So, Yumi-chan, hier ist dein Zimmer!“, führte die Rosahaarige ihre neue Tochter in ihr eigenes Zimmer, das sogleich von der Grauhaarigen ausgekundschaftet wurde. Da Sakura ein sehr mädchenhaftes Mädchen war, auch, wenn man manchmal das Gegenteil von ihr glauben konnte, hatte sie immer noch viele Plüschtiere in ihrem Zimmer, was Yumi auch ganz und gar zusagte. Und während Sakura nur noch Feuer und Flamme für Yumi war, ließ sich Kakashi erschöpft in die Couch fallen. Den ganzen Nachmittag hatten sie im Krankenhaus verbracht und außer einem kleinen Snack in der Kantine, hatten sie noch nichts gegessen. Mit einem kurzen Seufzen setzte er sich wieder auf, ging zu den beiden Mädchen und schlug Sakura vor, das Abendessen vorzubereiten. „Papa, fang mich auf!“, rief die kleine Yumi und schmiss sich direkt in die Arme des Silberhaarigen, der sie nur mit Glück aufgefangen hatte. Und plötzlich lächelte sie ihn strahlend an und kuschelte sich an ihn: „Ich hab dich so lieb, Papa!“ Nun war es auch um ihn geschehen und er drückte den kleinen Körper sanft an sich heran. Es war zwar nicht sein Fleisch und Blut, aber für einen kleinen Augenblick wollte daran glauben, dass sie eine kleine glückliche Familie waren. Eine Familie, in der er für diese paar Tage seine Vergangenheit vergessen wollte. Sakura betrachtete währenddessen mit einem zufriedenen Lächeln, wie auch Kakashi sich mit dem Gedanken anfreundete eine Tochter zu haben. Und plötzlich erkannte sie, dass sich die beiden wirklich ähnlich sahen. Graues Haar, rote Augen. Sie könnte wirklich seine Tochter sein. Doch die Rosahaarige verwarf den Gedanken schnell und machte sich dran, das Abendessen vorzubereiten. Auch das Abendessen war schnell vorbei und schon kurz darauf, zog Sakura der Kleinen einen ihrer alten Pyjamas, der ihr allerdings viel zu groß war, an und wollte sie zu Bett bringen. Und als Sakura sie ein letztes Mal fest zudeckte und ihr einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn drücken wollte, fragte sie die kleine Yumi: „Kommst du nicht auch schlafen, Mama?“ „Etwas später vielleicht. Die Mama ist noch gar nicht müde.“, meinte Sakura und wurde aber weiterhin von zwei fordernden Augen angeguckt. „Schlafen wir denn nicht alle zusammen?“, fragte sie abermals ungläubig. „Kakashi-Sen…Ich meine, Papa etwa auch?“ „Jaa!“ Stocksteif drehte sich die Rosahaarige um und blickte panisch und hilfesuchend in die genervten Augen ihres Sensei, der ihr mit einem ebenfalls wütenden Jetzt-haben-wir-den-Salat-Blick zu verstehen gab, dass das alles ganz allein ihre Schuld war. Allerdings war an der Situation nicht viel zu ändern. Wenn sie die Nacht nicht mit einem plärrenden Kind verbringen wollten, mussten sie ihrer Forderung wohl oder übel nachkommen. So lagen sie also schon um acht Uhr abends zu dritt in Sakuras Bett und versuchten einzuschlafen. Und da ihr Bett auch nicht wirklich so groß war und der Silberhaarige und die Rosahaarige an der Seite schliefen hatten sie auch große Probleme nicht von der Bettkante zu fallen, die sowieso schon ungemütlich genug war. „Schauen Sie mich nicht so grimmig an!“, flüsterte Sakura grummelnd, die mit der Situation genauso unzufrieden war, wie ihr Lehrer. „Sakura, die ganze Zeit habe ich darauf gewartet dir etwas brennendes zu sagen und ich werde diesen Moment jetzt wahrlich auskosten.“, meinte er schadenfroh und sprach die folgenden Worte besonders langsam und vorwurfsvoll aus, „Ich-hab‘s-dir-doch-gesagt!“ „Ja, gut, dann ist es eben nicht so leicht sich um ein Kind zu kümmern! Zufrieden?“, schnauzte sie ihn an und drehte sich beleidigt auf die andere Seite. „Ja, jetzt bin ich zufrieden. Schön, dass du dir deine Fehler eingestehst.“, grinste der Silberhaarige und wälzte sich in seiner Genugtuung. Es war wahrlich ein Gaumenschmaus sie so leiden zu sehen, vor allem, weil sie sich das alles selbst eingebrockt hatte. „Aber weißt du was? Ich habe keinen Zweifel daran, dass das eine unvergessliche Zeit werden wird.“, damit drehte sich auch Kakashi um, schloss die Augen und fiel mit einem Lächeln wenig später tatsächlich in den Schlaf. Am nächsten Tag stand die Rosahaarige schon früh auf um sich für ihre Schicht im Krankenhaus fertig zu machen. Müde und mit Schmerzen am ganzen Körper setzte sie sich auf und versuchte die unglaublich ungemütliche Nacht, in der sie kein Auge zugetan hatte, hinter sich zu bringen. Allerdings warf sie, bevor sie ihre Sachen nahm und sich leise ins Bad verzog, einen Blick auf die zwei schlafenden Engel, die in ihrem Bett zurück geblieben waren. Yumi hatte sich an Kakashi gekuschelt, der schützend einen Arm um ihren kleinen Körper gelegt hatte. Man könnte wirklich glauben, dass sie eine Familie waren. Ein letztes Mal entschloss sie sich zurück zu gehen, die beiden noch mal richtig zuzudecken und sich dann endlich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Ihre Schicht verlief relativ unspektakulär, zumal sie ja nur kleinere Aufgaben wie Krankenvisiten und harmlose Patienten übernahm, die keine lebensbedrohliche Krankheit hatten. Damit wollte vor allem Tsunade dafür sorgen, dass ein weiterer Rückschlag verhindert wurde. So kam sie dann mittags erschöpft wieder nach Hause zurück und schloss mit einem "Bin wieder da!" die Tür hinter sich. "Willkommen zurück!", begrüßten sie zwei überdurchschnittlich gutgelaunte Gesichter. Und während die kleine Yumi sie wedelnd angesprungen hatte, nahm ihr der Silberhaarige mit einem lächelnden "Wie war dein Tag, Liebling?" die Jacke ab, was Sakura angsterfüllt und gleichzeitig angewidert zurück weichen ließ. "Wer sind Sie und was haben Sie mit meinem Sensei gemacht?", fragte sie stutzig und sah Kakashi mit befremdlichen Blicken an. Die ganze Sache kam ihr mehr als unheimlich vor. Doch der Jonin hatte sie nur mit festem Griff am Handgelenk gepackt und meinte gequält lächelnd: "Aber Schatz, was hast du denn? Du bist sicher müde von der Arbeit." und setzte dann aber mit einem ebenfalls angeekelten Flüstern genervt hinzu, "Schon vergessen, dass wir "Vater, Mutter, Kind" spielen?" Yumi und Kakashi führten sie ins Esszimmer, wo sie ein köstliches Mittagessen zubereitet und serviert hatten. Natürlich nahm Sakura die Mahlzeit dankend an, auch, wenn sie etwas Angst vor dem Gedanken hatte, dass Kakashi und Yumi das Essen zusammen vorbereitet hatten. Zu ihrer Verwunderung schmeckte das ganze dann auch noch unheimlich lecker und sie genoss jeden Bissen in aller Ruhe. So vergingen die nächsten Tage und, obwohl sich manche Situationen für die Kirschblüte noch sehr neu anfühlten, wie zum Beispiel die kleine Yumi zu trösten oder sie zum Schlafen gehen zu zwingen, auch, wenn sie noch gar nicht müde war. Natürlich erkundigte sie sich auch jeden Tag, nach dem Befinden ihrer wirklichen Eltern. Allerdings war dieser unverändert geblieben und sie lagen immer noch im Koma, sodass sie dieses Spiel wohl oder übel weiter spielen mussten. Auch Kakashi gewöhnte sich irgendwie an seine neue Rolle als Vater. Und ihm kam der Gedanke, dass er sich vielleicht selbst so langsam mit einer Familienplanung beschäftigen sollte. Immerhin war er auch nicht mehr gerade der jüngste. Aber im Moment war es wichtig, dass Sakura wieder zu Kräften kam und Narutos Tod langsam aber sicher hinter sich lassen konnte. Sie wirkte jetzt viel fröhlicher als noch vor ein paar Monaten, allerdings hatte Kakashi manchmal den Eindruck, dass sie ihm etwas vorspielte. In seiner Gegenwart war sie immer sehr heiter, so viel Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen, tat ihr gut. Aber was war in der Zeit, in der er nicht bei ihr war? Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie, wenn sie sich für ein paar Minuten in ihr Zimmer zurück zog, sie ihren Tränen freien lauf ließ. Vielleicht war es auch seine Schuld. Vielleicht setzte er sie zu sehr unter Druck und sie wollte sich nicht mehr bei ihm ausweinen, weil sie dachte er würde es satt haben. So sah er jedes Mal mit einem schlechten Gewissen zu, wie sie mit einem Lächeln in ihr Zimmer verschwand und mit einem Lächeln wieder zurück kam als wäre nichts gewesen. Er sprach sie nie darauf an, obwohl er jedes Mal noch die salzigen zurückgebliebenen Spuren ihrer Tränen sah. Deshalb war Kakashi, trotz der Umstände und der Umstellung, froh und erleichtert, dass dieses Mädchen in ihr Leben gekommen war, denn sie war so energiereich und impulsiv, so verspielt und ruhelos, dass sie gar keine Zeit hatte traurig zu sein. Zumindest dachte er das. Es war schon nun eine Weile her, dass die kleine Yumi zu ihnen gekommen war. Wie jeden Morgen saß er am Frühstückstisch, las die Zeitung und schlürfte Kaffee. Yumi war gleich nachdem sie fertig gegessen hatte, etwas rausgegangen und Sakura war in ihrem Zimmer und zog sich um. "PAPAAAAA!!", kam der kleine Wildfang mit einem lauten Schrei angerannt und warf sich dem Silberhaarigen ans Hosenbein. Für Kakashi nichts Neues. Mittlerweile hatte er sich an ihre Impulsivität gewöhnt und strich ihr nur mit einem "Na, mein Spatz, was gibt's denn?" sanft übers Haar, während er auch nicht eine Sekunde den Blick von der Zeitung abließ. Er schlürfte ein weiteres Mal an seinem mittlerweile kalten Kaffee, während Yumi aufgedreht an dem Stoff seiner Hose zupfte. "Papa, du musst sofort mit Mama Sex haben!", meinte sie naiv und unschuldig mit ihrer piepsigen Stimme und brachte Kakashi mit diesem Satz dazu seinen Kaffee geschockt wieder auszuprusten. Mit einem schnellen Griff zog der das kleine Mädchen zu sich auf den Schoß, hielt ihr den Mund zu und sah panisch hin und her: "Bist du verrückt, so etwas zu sagen? Wenn das Sakura gehört hätte!" Dann wäre er jetzt wahrscheinlich schon tot. Und überhaupt, woher kannte dieses kleine Ding eigentlich schon solche Wörter? Als das Mädchen sich endlich aus Kakashis Griff befreit hatte und atemlos nach Luft rang, erklärte sie ihre Forderung ohne nachgeben zu wollen weiter: "Doch, Papa, das musst du. Mama weint doch." "Was?", fragte Kakashi und sah das Mädchen ungläubig an. Nun hatte auch sie Tränen in den Augen, die der Silberhaarigen sanft wegwischte. Vorsichtig hob er sie von seinem Schoß herunter und strich ihr beruhigend durchs Haar: "Keine Sorge, Mama wird es gleich wieder besser gehen." Damit ließ er von ihr am und schlich sich auf Zehenspitzen zu Sakuras Zimmer. Dort angekommen hielt er einen Moment inne und lauschte in die Stille hinein. Tatsächlich. Es war nur sehr leise, doch sie weinte und schluchzte. Einen Spalt breit öffnete er die Tür und sah die Kirschblüte zusammengeknickt auf ihrem Bett sitzen. Leise ging er auf sie zu und setzte sich neben sie auf die Bettkante. Erst jetzt hatte die Rosahaarige bemerkt, dass jemand ins Zimmer gekommen war und schreckte kurz hoch. Doch ehe sie realisiert hatte was geschah, hatte Kakashi sie schon sanft an sich gedrückt und sie in seine Arme geschlossen. "Schäm dich. Wieso weinst du schon wieder alleine? Du weißt doch, dass ich das nicht mag. Also erzähl, wieso weinst du?", rügte Kakashi sie sanft und strich ihr währenddessen die Tränen aus dem Gesicht. Doch es brachte nichts. Sakura ließ ihren Tränen freien Lauf und schmiss sich schluchzend an Kakashis Brust heran. "Sensei, ich kann nicht mehr. Ich muss dauernd an Naruto denken. Daran denken, dass er auch eine Familie und Kinder hätte haben können, wenn er mich nicht beschützt hätte. Vielleicht sogar mit Hinata. Und ich hab ihm das alles weggenommen. Dieses Glück hab ich ihm weggenommen.", schluchzte in ihn hinein. So war das also. Er hatte gedacht, dass Yumis Anwesenheit sie ablenken würde, doch stattdessen hatte es genau das Gegenteil bewirkt. Jetzt gab sie sich wieder die Schuld an Narutos Tod, obwohl das schon monatelang zurück lag. Und so langsam fing er an, daran zu zweifeln, ob Sakura jemals wieder die alte werden würde. "Ach Sakura, das stimmt doch gar nicht und das weißt du auch.", seufzte er, hob ihr Kinn etwas an und sprach sanft weiter, "Es war Narutos Wunsch dich zu beschützen. Damals war für ihn nur eins wichtig: Dass du überlebst. Wieso hörst du nicht endlich auf darüber nachzudenken und dir selbst Vorwürfe zu machen?" "Aber, Sensei...", sie wollte etwas erwidern, doch plötzlich geschah etwas, was sie nie vorausgesehen hätte. Kakashi hatte ihr Gesicht in seine Hände gelegt und führte mit einer blitzschnellen Handbewegung ihre Lippen an die seinigen. Erschrocken weiteten sich Sakuras Augen. Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus. Erst nachdem sie realisiert hatte, was geschah, drückte sie sich panisch von ihm weg und schrie ihn wutentbrannt an: "WAS GEHT DENN MIT IHNEN AB?! SIND SIE NOCH GANZ BEI TROST?! IGITT!!" Natürlich war es kein richtiger Kuss, da er immer noch seine Maske trug. Trotzdem war Sakura so dermaßen angewidert, dass sie sich mit ihrem Ärmel immer wieder die Lippen abwischte. "Ich hoffe, das hat gereicht um diesen Gedanken endgültig aus deinem Hirn zu blasen.", meinte Kakashi mit bösem Blick. So langsam hatte er die Nase nämlich gestrichen voll. Er war es einfach satt, dass sie sich dauernd die Augen ausheulte, weil sie sich immer noch einbildete für Narutos Tod verantwortlich zu sein. "Und wenn ich noch ein Wort darüber höre, dann kommt's sogar noch dicker, haben wir uns verstanden?", knurrte er sie fragend an und bekam ihrerseits nur ein stummes angsterfülltes Nicken. Zufrieden verließ er ohne ein weiteres Wort ihr Zimmer und ließ sie immer noch vollkommen perplex zurück. Was war nur in ihn gefahren?, dachte sich Sakura und konnte sich nur langsam wieder beruhigen, denn immer noch ging ihr der Ekel durch Mark und Bein. Für die kleine Yumi, die währenddessen vor dem Zimmer gewartet hatte, war das das Zeichen, dass es ihrer Mama wieder gut ging. Fröhlich hopste sie auf die Rosahaarige zu und schmiss sich, wie bei Kakashi zuvor an die Beine. "Mama, es ist so schönes Wetter draußen. Lass uns spielen gehen.", kreischte das Mädchen, dachte gar nicht daran auf Sakuras Einwilligung zu warten und zog sie raus in die warme Mittagssonne. So verging eine weitere Woche bis Yumis Eltern endlich aufgewacht und zu Kräften gekommen waren. Kurze Zeit später war für die drei auch schon der Tag des Abschieds gekommen. Als Sakura ihr erzählt hatte, dass Kakashi und sie nicht ihre richtigen Eltern waren, nahm das kleine Mädchen zur Verwunderung aller, das ganze relativ gelassen hin. Allerdings fiel ihr der Abschied trotzdem ziemlich schwer. Am liebsten hätte sie gewollt, dass ihre Eltern Kakashi und Sakura als ihre Geschwister adoptierten. Ein letztes Mal umarmte Yumi ihre neue große Schwester und ihren großen Bruder und ging dann mit ihren Eltern Richtung Wald. Sakura und Kakashi standen währenddessen noch vor dem Tor und winkten ihnen zum Abschied. "Bye-bye Kakashi-onii-chan und Sakura-onee-chan! Seid lieb zueinander und vergesst nicht noch ganz viel Sex zu haben!", schrie sie ihnen noch hinterher und ließ Sakura und Kakashi hochrot anlaufen. Natürlich war ihren Eltern das ziemlich peinlich, hielten ihr den Mund zu und suchten schnell das Weite. Tsunade, die daneben gestanden hatte, lief ebenfalls hochrot an, allerdings vor Wut und sah Kakashi mit einem Mörderblick drohend an: "Was-zum-Teufel-hat-das-zu-bedeuten?!" So verbrachten Kakashi und Sakura den weiteren Abend damit noch, der Hokage zu erklären, dass zwischen ihnen nichts gelaufen war. Die Zeit mit der kleinen Yumi würden sie sicher nie vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)