The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 36: Risen from the Dead ------------------------------- Als Sakura am nächsten Morgen auf der Couch aufwachte und zu Kakashi ins Schlafzimmer huschen wollte, war dieser schon verschwunden. Verdutzt stand sie vor einem leeren Zimmer, in dem die Vorhänge aufgezogen und Bett gemacht war. Faltenfrei. Als hätte er nie darin geschlafen. Dabei war es doch Sonntag. Wo konnte er nur hingegangen sein? Durch die durchsichtigen Vorhänge hindurch blitzten einzelne Sonnenstrahlen und einzelne Windströme bewegten ihn hin und her. Das Wetter schien herrlich zu sein. Vielleicht war er laufen gegangen? Doch statt noch länger untätig herum zu stehen, wollte das Mädchen sich frisch machen, ging ins Bad und warf sich einen Schwung kaltes Wasser ins Gesicht. Dann bürstete sie ihre kurzen rosa Haare etwas durch und fing an Frühstück vorzubereiten. Als allerdings schon eine Stunde vergangen war und Sakuras Essen auf dem Teller eigentlich schon kalt geworden war, beschloß sie es ohne den Silberhaarigen zu essen. Sie wartete eine weitere Stunde, ohne, dass Kakashi zurück gekommen war. Er hatte komischerweise auch keine Nachricht hinterlassen. Irgendwie kam sie sich unerwünscht vor. Aber sie wusste nicht was los war. Sie hatten gestern doch einen schönen Abend gehabt. Wieso verschwand er dann am nächsten Morgen ohne ein Wort zu sagen? Sie kam sich wie nach einem One-Night-Stand vor, obwohl gar nichts zwischen ihnen passiert war. Traurig packte Sakura deshalb ihre Teller zusammen und schloss unerkannt hinter sich die Tür. Auch sie hatte keinen Zettel geschrieben. Kakashis Frühstück hatte sie auf dem Teller stehen lassen. Es war nun schon Mai und Kakashi hatte sich einen ganzen Monat nicht bei ihr gemeldet. Hatte sie weder im Krankenhaus besucht, noch auf ihre Anrufe reagiert. Er war weder auf dem Trainingsgelände, noch in der Ninja Akademie oder bei der Hokage zu finden. Auch bei Kasumi im Laden hatte sie es schon probiert. Es war als wäre er komplett von der Erdoberfläche verschwunden. Zufällig lief sie einmal Shikamaru über den Weg und fragte ihn nach Kakashis Verbleib. Er habe gehört, dass der Silberhaarige eine längere Mission angenommen hätte, sollte mittlerweile aber wieder in der Stadt sein. Das kam dem Mädchen merkwürdig vor. Genau wie damals nach dem Kuss. Doch was ihr dieses Mal Kopfschmerzen bereitete, war, dass sie absolut keine Ahnung hatte, warum er sie meiden wollte. Nach allem was sie durchgemacht hatten, kannte sie Kakashi und wusste, dass es eine Vermeidungsstrategie war. Aber wieso? Hatte sie irgendwas falsch gemacht? Jeden Tag und jede Nacht quälte es sie nicht zu wissen was los war. Mann, wieso konnte er nicht einfach mit ihr reden, wie normale Menschen auch, die ein Problem mit einem anderen haben auch?! Währenddessen entledigte der Silberhaarige in der Umkleidekabine des Trainingsgeländes sein pitschnass verschwitztes Tshirt, stieß einen lauten erschöpften Seufzer aus: „Boa, bin ich geschafft!“ und ließ sich auf die Umkleidebank fallen. „Ach so anstrengend war es heute doch gar nicht, Kakashi!“, meinte sein Trainingspartner Ebisu, der sich ebenfalls auf der Bank die Schuhe auszog. Keine Sekunde später stank es in dem kleinen Raum, wie in einem Pumakäfig. Allerdings musste Kakashi eingestehen, dass der gleichaltrige Ebisu recht hatte. Es gab sicher Tage, da war das Training härter gewesen ohne dass er danach so geschafft war. „Vielleicht kommst du etwas in die Jahre, mein Guter!“, stichelte Ebisu und grinste den Silberhaarigen an. „Das hättest du wohl gern! Soweit bin ich noch lange nicht, dass ich mir über den Ruhestand Gedanken machen sollte!“, konterte er geschickt zurück. „Oder du bist auf Sexentzug. Wie ich gehört hab, hattest du schon lange keine mehr am Start. An deiner Stelle würde ich aber nichts anbrennen lassen, sonst bringst du es bald nicht mehr!“, doch kaum hatte Ebisu sich diesen Kommentar erlaubt, hatte Kakashi ihm sein nasses Tshirt ins Gesicht geklatscht und war wortlos in den nächsten Raum unter der eiskalten Dusche verschwunden. Er musste sich erst einmal abreagieren. Ebisu hatte einen empfindlichen Punkt bei ihm getroffen. Verdammt, natürlich war er auf Sexentzug! Und die Beherrschung und Disziplin, die er aufwenden musste um das Mädchen, das er heiß fand, nicht bei der nächsten Gelegenheit flachzulegen, raubte ihm all seine Energie am Tag und seinen Schlaf in der Nacht. Wieso zum Teufel konnte Sakura nicht ein Jahr älter sein? Nur ein Jahr! Dann könnte er seinem Verlangen rechtlich gesehen zumindest problemlos nachgehen. Aber sei es drum. Er konnte die Tatsachen nicht ändern und hatte sich geschworen noch ein Jahr zu warten. Und weil er auch nur ein Mann war, empfand er es als das Beste sie so oft wie möglich zu meiden und hatte dabei gehofft, dass die Zeit vielleicht schneller vergehen würde. Doch Fehlanzeige. Der Monat allein hatte sich schon angefühlt wie ein Jahr. Seit einem Monat schon hatte er die Rosahaarige weder gesehen noch angefasst. Sein ganzer Körper verzehrte sich regelrecht nach ihr, das spürte er. Was wäre aber, wenn er sie jetzt wiedersehen würde. Ob dann wohl das Tier in ihm durchgehen würde? Dabei versuchte er so oft es ging sich von seiner Gentleman-Seite zu zeigen. Frisch geduscht aber immer noch unbefriedigt, verließ er die Umkleide und trat aus dem stinkenden Pumakäfig hinaus an die frische Luft. Nach seinem morgendlichen zwei Stunden Training war es jetzt sieben Uhr und Konoha erwachte erst langsam aus seinem Schlaf. Die Geschäfte öffneten erst um neun Uhr, weshalb es auf den Straßen immer noch sehr ruhig und gemächlich zuging. Die Ruhe wurde allerdings durch jemanden unterbrochen, der von hinten immerzu seinen Namen schrie und ihn, als er sich umgedreht hatte, fast über den Haufen gerannt hatte. Es war Yamato, der ihn nun wild am Arm hinter sich herzog und erklärte, dass er sofort mitkommen müsse. „Aber was ist denn passiert? Was soll ich denn schon so früh im Hokagegebäude?“, fragte der Silberhaarige panisch, es hörte sich nämlich wie ein Notfall an. War das Dorf etwa überfallen worden? „Du wirst es mir nicht glauben, Kakashi-Senpai! Du musst es mit deinen eigenen Augen sehen!“, betonte der Jüngere und hechtete weiter wie ein Sturm die Straße entlang. Doch Kakashi verstand nur Bahnhof, als Yamato abermals ansetzte: „Es ist wie ein Wunder! Als wäre sie von den Toten wieder auferstanden!“ Die beiden kamen atemlos endlich im Regierungsgebäude an und stürmten direkt in das Zimmer der Hokage ohne überhaupt anzuklopfen wie es die Etiquette verlangte. Dort beugte sich der ehemalige Anbu, der sich nach diesem Lauf wohl doch eingestehen musste, etwas in die Jahre gekommen zu sein, erst einmal mit Seitenstechen auf seine Knie und rang nach Luft. Entweder es war das Alter oder immer noch sein mangelndes Training nach dem langen Koma. Nachdem sein Gehirn wieder mit Sauerstoff versorgt war, entschied er sich allerdings für das letztere. Als Kakashi sich aber wieder erholt hatte, stockte ihm der Atem. Selbst jetzt sah er, das wovon Yamato gesprochen hatte, und wollte es nicht glauben. Hielt es für eine Halluzination. Vor ihm stand eine Person, die eigentlich schon seit langer Zeit tot war. Eine Frau mit kurzen, rotbraunen Haaren und violetten, rechteckigen Streifen im Gesicht. Sie waren auch schon damals ihr Markenzeichen gewesen. „Das ist unmöglich.“, wisperte der Silberhaarige ungläubig. „Lange nicht gesehen. Na, erkennst du mich, Kakashi-kun?“ Es war acht Uhr dreißig als Sakura das Haus verließ um ins Krankenhaus zu gehen. Betrübt ließ sie die Tür hinter sich zufallen und hielt einen Moment inne. Kakashi hatte sich immer noch nicht bei ihr gemeldet. Dabei hatte sie aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass er erst kürzlich von einer Mission zurückgekehrt war und sich nun in der Stadt aufhielt. Trotzdem hatte er sie noch nicht aufgesucht. Hatte er denn gar keine Sehnsucht nach ihr? War sie ihm plötzlich egal geworden? Aber warum nur? Seit wieder diese Funkstille zwischen ihnen herrschte, war sie antriebs- und motivationslos geworden. Obwohl es ein wunderschöner Morgen war, konnte sie kein Lächeln auf die Lippen bringen. Sogar die anderen Schwestern und Patienten hatten ihre Stimmungsschwankung mitbekommen und sie darauf angesprochen. Das Mädchen seufzte laut auf und brachte sich dann in Bewegung. Es half ja doch nichts darüber nachzugrübeln. Sie musste sich einfach eingestehen, dass sie weder einen Hinweis hatte, was los sein könnte, noch dass sie Kakashis Gedanken lesen konnte. Kaum hatte sie einen Schritt nach vorne gemacht, wurde sie von Hinten umgerannt. Eine Person hatte sie schnell wieder auf die Beine gezogen und zerrte sie nun hinter sich her. An dem blonden Pferdeschwanz erkannte sie, dass es Ino war, die sie so überrumpelt hatte. „Ino, was soll denn das? Wohin rennst du?“, schrie Sakura und versuchte sich aus Inos Griff zu befreien, doch es war zwecklos. „Wir müssen sofort zur Hokage! Sie ist wieder aufgetaucht!“ „Hä, wen meinst du? Wer ist wieder aufgetaucht?“ „Rin! Rin Nohara! Das zweite Mitglied im Team Yondaime und Kakashis ehemalige Kameradin!“ „Rin? Bist du es wirklich?“, wisperte Kakashi immer noch. Die junge Frau kam lächelnd auf ihn zu und antwortete: „Ja, ich bin es, Kakashi-kun.“ „Aber wie kann das sein? Du bist doch gestorben? Damals als du in meine Attacke reingelaufen bist?“, stotterte der Silberhaarige und wich zurück bis er schließlich die Wand im Rücken hatte. „Diesen Anschein hatte ich vor zu erwecken. Tatsächlich war ich aber all die Jahre am Leben.“, erklärte sie mit ruhiger Stimme und ging immer weiter auf den ängstlichen jungen Mann zu. „Nein, das kann nicht sein. Ich hab mit eigenen Augen gesehen, wie du…“ „Dann spüre jetzt…“, sagte sie, nahm seine Hand und führte sie an ihre Wange, während sie ihn mit Tränen in den Augen anlächelte, „…dass ich lebe.“ Sakura hatte keine Ahnung wovon Ino sprach. Rin Nohara war schon lange tot. Sie konnte doch nicht so einfach wieder von den Toten auferstanden sein. Doch auch auf mehrere Nachfragen hin, antwortete die Gleichaltrige, dass sie selbst nicht viel wüsste. „Ich weiß auch nicht mehr als du. Sie ist gerade eben erst bei der Hokage eingetroffen. Da wollte ich jetzt hin, um mehr zu erfahren.“, erklärte Ino. Nachdem sich Sakura nun von der anfänglichen Überraschung erholt hatte, legte sie einen Zahn zu und rannte nun gleichauf mit ihrer besten Freundin. Bis zum Regierungsgebäude war es nicht mehr weit. Und wenn tatsächlich die Totgeglaubte dort sein sollte, würde sie ganz sicher auch Kakashi dort treffen. Und genauso war es auch. Als beide zur Tür herein platzten (ebenfalls ohne anzuklopfen), sah sie den Silberhaarigen bei bester Gesundheit mitten im Raum stehen. Doch statt sich über das Wiedersehen zu freuen, überkam sie plötzlich ein Tobsuchtsanfall und mit einem großen Satz rannte sie auf Kakashi zu und kickte ihn mit einem rechten, fliegenden Knie gegen das Bücherregal. Dann packte sie seinen Kragen und schrie ihn laut an: „Du! Du! Seit Wochen hast du dich nicht bei mir blicken lassen, nach allem was ich für dich getan habe! Schämst du dich eigentlich nicht?“ Oje, da hab ich mir ja was eingebrockt, dachte Kakashi, der die Attacke nicht kommen sehen hatte. Allerdings war Sakuras Reaktion nur allzu verständlich. Bevor Kakashi sich aber erklären konnte, unterbrach Rin die beiden Streithähne. „Oh, Kakashi-kun, das ist aber ein stürmisches Mädchen? Wer ist sie? Willst du uns nicht bekannt machen?“, trat die junge Frau amüsiert an die beiden heran und nun fiel Sakuras Fokus endlich auf sie. Das war sie. Rin Nohara. Sakura hatte sie einmal auf einem Foto in Kakashi Wohnung gesehen. Kakashi war eher schlicht, beinahe schon fast karg eingerichtet. In seiner ganzen Wohnung gab es wenig dekorative oder sentimentale Elemente. Er hatte nirgendwo Bilder an den Wänden hängen, bis auf zwei Fotos, die eingerahmt über seinem Bett standen. Das eine war ein Foto von Team 7 und das andere ein Foto von Team Yondaime aus seiner Kindheit. Sie war das Mädchen auf dem Foto. Natürlich war sie nun eine erwachsene, gut aussehende Frau, doch die Gesichtszüge, die kurzen rotbraunen Haare und die violetten Streifen im Gesicht waren gleich geblieben. Erst jetzt fiel Sakura auf, wie unhöflich sie eigentlich war: „Entschuldigung, es war nicht meine Absicht Sie zu übergehen.“, meinte sie und verbeugte sich zur Begrüßung. Auch der Silberhaarige befreite sich aus dem Regal und klopfte den Staub von seinen Schultern, bemerkte aber erst jetzt in welch verzwickten Situation er sich befand. Es half jedoch alles nichts unter er musste die beiden einander vorstellen. „Das…äh…sie ist meine ehemalige Schülerin…Sakura Haruno. Sakura, das ist Rin.“, bei dieser Erklärung durchfuhr die Rosahaarige ein kalter Schauer. Kakashis Stimme durchbohrte sie und es fühlte sich an als hätte er ein Messer in ihre Herz gestoßen. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und verbeugte sich abermals begrüßend, während seine Worte „meine Schülerin“ wie eine kaputte CD immer wieder in ihren Ohren klangen und sie in ein tiefes, emotionales Loch fiel. Seine Schülerin. Seine Schülerin. Ja, irgendwie war sie immer noch seine Schülerin. Nur dumpf hörte sie wie auch Rin sie mit einem „Freut mich dich kennenzulernen, Sakura-chan.“ Wieder ein Stich in ihr Herz. Auch Kakashi nannte sie liebevoll „Sakura-chan“, bei ihm fand sie es süß. Gegenüber dieser Frau wurde ihr jetzt aber bewusst, dass sie nur eine 17-jährige Jugendliche war. Während sie nun wie versteinert neben dem Jonin stand und kein Wort mehr heraus bringen konnte, erzählte Kakashi munter aus seiner Vergangenheit und dem ersten Team, das es geschafft hatte, ihm die Glöckchen zu entwenden. Merkte er denn gar nicht wie sehr er sie verletzt hatte, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen? „Tut mir Leid, wenn ich euer Wiedersehen unterbrechen muss, doch ich habe Rin nicht umsonst hergerufen.“, durchbrach nun die Stimme der Hokage, die sich schon die ganze Zeit an ihrem Schreibtisch gesessen hatte, das Gespräch, „Eigentlich wollte ich, dass das unter strikter Geheimhaltung bleibt, doch da nun so viele von euch davon erfahren haben, schätze ich, dass ich vor allem Kakashi eine Antwort schuldig bin.“ „Bitte lassen Sie mich erklären, Tsunade-sama.“, bot sich die Braunhaarige an und stellte sich nun an die Seite der Hokage, während alle schwiegen und auf Rins Geschichte warteten. „Kakashi-kun, erst einmal muss ich mich bei dir entschuldigen. All die Jahre musstest du in dem Glauben leben, dass du mich als Teamkameradin verloren hattest. Noch dazu gleichzeitig mit Obito zusammen. Doch kurz vor unserer Mission, in der wir die Kannabi-Brücke zerstören sollten, wurde ich zu dem Sandaime Hokage bestellt. Er sah in mir großes Potential und wollte mich zu einer geheimen Nachwuchs-Spionin Konohas machen. Eine große Ehre, da es nur eine Handvoll dieser Ninja gibt, die direkt dem Hokage unterstellt sind. Außer mir gibt es noch vier andere. An der ganzen Geschichte gibt es allerdings einen Hacken. Keiner kennt unsere Identität, wir leben komplett im Untergrund. Ähnlich den Anbu sind wir Wesen der Nacht. Deshalb musste ich alles vor dir und Obito geheim halten.“ „Ich habe zwar noch nie von dieser Sondereinheit gehört, aber ich natürlich verstehe ich deine geheime Vorgehensweise. Nur eines verstehe ich nicht: Ich habe dich mit meiner Attacke getötet, du bist doch vor meinen Augen zu Boden gegangen. Wie kommt es, dass du immer noch am lebst?“, fragte Kakashi, dem es bei dieser ganzen Geschichte kalt den Rücken herunter lief. „Nicht ganz. Du bist ohnmächtig geworden und in dem Moment kam Minato-Sensei, der als nächster Hokage in die Sache eingeweiht war, rettete mich und entfernte das Sanbi aus meinem Körper. Mein vorgetäuschter Tod war notwendig, damit meine frühere Identität, Rin Nohara, verschwinden und ich als Spionin wiedergeborene werden konnte. Ich habe jetzt mehrere Namen und mehrere Identitäten. Das Mädchen, das du damals gekannt hast, ist also wirklich gestorben.“, erklärte die Braunhaarige weiter. „Ich verstehe“, meinte Kakashi. In seinem Kopf spielten sich tausend Gedankenfetzen aus seiner Vergangenheit ab, die sich um diesen einen Tag, ihren Tod drehten. Sie hatte Recht. Er hatte sie nie wirklich sterben sehen. Den Körper, den er vorgefunden hatte, nachdem er wieder zu Bewusstsein kam, war also ein lebloser Schattendoppelgänger gewesen, „Deshalb stand dein Name auch nie auf dem Grabstein, zusammen mit den anderen Shinobis.“ „Seitdem wurde ich weiter ausgebildet, arbeite nun als Mitglied der besagten Spezialeinheit und unterstehe Tsunade-sama persönlich. Normalerweise halte ich mich fern von Konohagakure. Heute hatte Tsunade-sama mich aber aufgrund besonderer Umstände herbefohlen. Dass mich jemand in der Früh auf den Weg in das Gebäude erkannte, ist einerseits meiner Nachlässigkeit zu verschulden, andererseits war es wohl kaum zu vermeiden, dass mich jemand wiedererkennen würde.“, doch kaum hatte die junge Frau diesen Satz zu Ende gesprochen, spürte sie einen leichten Klatsch auf ihrer Wange. Auch Sakura, Ino und Yamato zuckten kurz erschrocken zusammen Kakashi hatte sich mit seinen Emotionen nicht zurückhalten können und schrie sie an: „Willst du damit sagen, dass ich von allem nur durch Zufall erfahren habe? All die Jahre habe ich geglaubt du seist tot! Weißt du eigentlich wie ich mich damals gefühlt habe?! Wie mich mein schlechtes Gewissen aufgefressen hat, dass ich Obitos Versprechen nicht halten konnte?!“ Angewidert wandte er sich von den anderen ab. Er konnte das alles nicht glauben. Es fühlte sich an als wäre es eine Intrige gegen ihn gewesen. Spezialeinheit unter strengster Geheimhaltung hin oder her, man konnte nicht einfach den Tod eines Menschen vorgaukeln und die ganze Welt von diesem Glauben überzeugen. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel und das war abscheulich! Hatte dabei eigentlich überhaupt jemand an die Hintergeblieben gedacht? Hatte jemand daran gedacht, wie er sich fühlte?! „Es tut mir Leid, Kakashi-kun. Ich wusste nicht, dass es für dich so schlimm sein würde.“, flüsterte Rin mit schlechten Gewissen und wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, wobei er sich aber wieder nur abrupt wegdrehte. „Tze, was hast du denn gedacht? Dass ich schon „irgendwie drüber hinweg komme“?“, hisste der Silberhaarige. Er war kurz davor diese ganze Gesellschaft hinter sich zu lassen. „Ich weiß auch nicht. Aber ich dachte nicht, dass es dir so nahe gehen würde. Schließlich hatte ich nie das Gefühl für dich was besonderes zu sein…“ Nun war es die junge Frau, der Tränen in die Augen stiegen, wobei sie nicht wusste, ob es die Reue über ihr schlechtes Gewissen war oder die Traurigkeit über alte Wunden, die hier in diesem Moment wieder aufgerissen wurden. Doch nun war es Kakashi, der ein schlechtes Gewissen hatte sie zum Weinen gebracht zu haben. Schlimmer noch, er hatte sie geohrfeigt. Sein Herz wurde weich, er drehte sich wieder um und nahm sie in die Arme: „Baka, wie kannst du sowas sagen? Dabei warst du mir wichtiger als alles andere!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)