The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 31: First kiss, first doubts ------------------------------------ Ruhig atmend lagen sich Kakashi und Sakura immer noch in den Armen. Die Kirschblüte genoss es, wie der Silberhaarige ihr zärtlich über die Haare strich. Sie spürte seinen Atem, der sie sanft am Hals kitzelte. Ob er seinen Kopf wohl absichtlich dort positioniert hatte um ihren Geruch einzufangen? Es war so ein schönes Gefühl. Ihre Sinne waren wie berauscht. Jetzt konnte sie endlich nachvollziehen, wie es sich für ihren Kater Naruto anfühlen musste, wenn er unter ihrem Kraulen schnurrte. Genau wie ein schnurrendes Kätzchen wollte sie nicht, dass er aufhörte. Mach weiter, dachte sie innerlich. Und tatsächlich zog der Ältere sie noch näher an sich heran, sodass sie nun seitlich auf der Matratzenkante saß. Ob er wohl ihre Gedanken lesen konnte? Immerhin konnte er damit auch in die Seele eines anderen sehen. Jedenfalls wäre es praktisch, denn dann könnte sie sich die Peinlichkeit ersparen ihm ihre Liebe direkt zu gestehen. Hör nicht auf mich zu streicheln, dachte sie, und Kakashi schien ihr den Wunsch zu erfüllen. Mit seinen großen Händen fuhr zärtlich ihren Rücken herunter, legte seinen Kopf noch mehr in ihren Nacken und fuhr mit seiner Nasenspitze fast ohne sie zu berühren an ihrer Pulsader herunter zu ihren Schultern. Ab und zu gelangen seine weichen Lippen an ihre Haut und hinterließ an dieser Stelle ein angenehmes Kribbeln. Da es nur ein oder zwei Mal passierte, fiel es dem Mädchen schwer zu erraten, ob er es ein Versehen oder Absicht war. So hatte es den Anschein als entwickelte sich diese einfache Umarmung zu einem ersten vorsichtigen Liebesspiel. Jedoch war sie selbst so schüchtern, dass sie sich nicht traute auch die Initiative zu ergreifen, weshalb sie ihre Finger einfach nur in Kakashis Hemd vergrub, während er weiterhin ihren Körper liebkoste. Sanft drückte er ihren Rücken näher an sich, wodurch ihr Oberkörper nun seinen berührte. Leise flüsterte er fragend ihren Namen: “Sakura…?” worauf sie ihm mit einem seufzenden “Hm?” antwortete. “Kann es sein, dass deine Brüste größer geworden sind?”, fragte er sie. Als die Rosahaarige nun realisiert hatte, was er da gerade gesagt hatte, riss sie geschockt die Augen auf und drückte sich mürrisch von ihm weg. Wütend sprang sie daraufhin vom Bett auf und gab ihm eine saftige Ohrfeige. “Wie kann man in so einem Moment nur so etwas Unpassendes sagen?!”, bellte sie, wobei sie auf diese Frage keine ernsthafte Antwort erwartete. Stattdessen marschierte sie schaubend aus dem Zimmer und befahl dem Silberhaarigen sich nicht vom Fleck zu rühren, bis sie mit Tsunade wieder kam. Als sie auf den Gang trat, rannte sie fast in zwei andere Schwestern unter ihr, die vor Schreck auf den Boden fielen. Mit wütendem Blick sah Sakura sie an und knurrte: “Ihr habt doch wohl nicht gelauscht?” “Nein, haben wir nicht - also - wir haben nur - wollten nur -“, stammelten die beiden sowohl peinlich berührt als auch zitternd vor ihrer übergroßen Vorgesetzten, die schon so manchen aus dem Krankenhaus geschmissen hatte. Sie machte ihrer Sensei alle ehre. Doch Sakura war kein Mensch, der ihren Ärger grundlos an anderen ausließ. Außerdem sahen ihre beiden auf dem Boden liegenden und verängstigten Kolleginnen so urkomisch aus, dass sie ihnen gar nicht böse sein konnte. Verständnisvoll schmunzelte sie die beiden an und sagte im Vorbeigehen: “Würdet ihr vielleicht die ersten Voruntersuchungen an Hatake-san vornehmen, ihm die Infusion entfernen und ihm eine Tasse Tee bringen? Ich hole in der Zwischenzeit Tsunade-sama.” Die zwei jüngeren Mädchen standen nur verdattert über die ausbleibende Schelte auf und gingen aber sogleich dem nach, was die Oberschwester ihnen beauftragt hatte. Mit pochendem Herzen ging die Rosahaarige die Krankenhausgänge entlang, versuchte ihr überglückliches Gemüt zu beruhigen und sich nichts anmerken zu lassen. Bestimmt hatte sie einen ganz roten Kopf. Kein Wunder, alles war so neu für sie. Sie war glücklich, dass der Jonin wieder aus dem Koma erwacht war, jedoch kam sie wieder zu klarem Verstand als sie daran dachte, dass sich jetzt Vieles zwischen ihnen ändern würde. Sicher würde Tsunade-sama nicht mehr erlauben, dass sie zusammen wohnten, aber das war wahrscheinlich auch besser so. Immer noch hatte die Hokage absolut keine Ahnung von ihren Gefühlen zu ihrem ehemaligen Lehrer. Bisher war es nie relevant gewesen ihr davon zu erzählen, da sich erst mit ihrer Reise nach Mizugakure alles geändert hatte. Aber jetzt da Kakashi aufgewacht war, wusste sie nicht wie sie damit umgehen sollte. Immerhin musste sie selbst mit der Situation klar kommen. Jetzt sah es noch so aus, als würde sie sich einfach nur freuen, dass Kakashi aus dem Koma erwacht war. Aber sie würde ihre Gefühle nicht ewig geheim halten können. Hinzu kam, dass sie keine Ahnung hatte wie die Sache rechtlich aussah. Sie war letzten Monat siebzehn geworden und würde erst nächstes Jahr volljährig werden. Außerdem hatten sie ein merkwürdiges Verhältnis zueinander, da sie früher seine Schülerin war. Das war zwar lange her, dennoch war er immer noch Lehrer und sie hatte die Shinobi Schule noch nicht abgeschlossen. Wie wohl die Anderen reagieren würden? Bisher hatte sie noch nie jemandem anvertraut, dass sie sich in Kakashi verliebt hatte, nicht einmal Ino. Wahrscheinlich war Shikamaru der Einzige, der wusste was zwischen ihr und Kakashi war. Er war feinfühliger als andere und hatte es bestimmt schon erraten bevor sie sich ihrer Gefühle sicher war. Jedoch waren sie nicht so gut befreundet und sie wusste nicht, ob Shikamaru der beste Ansprechpartner war, wenn es um Liebe ging. Sicher hatte das ganze Zeit und außerdem hatte Kakashi auch ein Wörtchen mitzureden. Allerdings würde sie es irgendwann allen sagen müssen. Mittlerweile stand sie vor der Tür der Hokage und schallte sich in Gedanken selbst, weil sie sich über diese Dinge mal wieder viel zu viele Gedanken machte. Deshalb war sie jetzt auch eher betrübt, statt überglücklich zu sein, da ja gerade Kakashi aufgewacht war. Doch genau in dem Moment als ihr das in den Sinn kam, klopfte ihr Herz wieder wie verrückt und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie klopfte kurz, dann trat sie ein und verkündete lauthals: “Tsunade-sama, Kakashi-Sensei ist wieder aufgewacht!”, woraufhin die blonde Hokage geschockt ihren Stift fallen ließ. Keine zwei Minuten später waren Sakura und Tsunade wieder vor Kakashis Zimmer angekommen, damit sich die Hokage selbst davon überzeugen konnte. Während sie weg waren, hatten die zwei jüngeren Schwestern, wie beauftragt, mit den Untersuchungen begonnen. Kakashi saß quicklebendig auf der Bettkante und hatte bereits die ersten Reflexuntersuchungen absolviert, nachdem die Infusion und die zugehörige Kanüle entfernt wurde. Er hatte sich mittlerweile des Krankenhaushemdes entledigt und saß nun nur mit Shorts bekleidet da. Als Sakura wieder als erste die Tür öffnete, zuckte sie deshalb erschrocken zusammen. Sie hatte ihn noch nie oben ohne gesehen und jetzt saß er fast ganz nackt da; das machte sie völlig fertig! Eigentlich war es kindisch, da sie schon viele nackte Männer gesehen hatte, jedoch schoss ihr bei dem Anblick Kakashis die Röte ins Gesicht. Peinlich berührt konnte sie ihn nicht einmal ansatzweiße ansehen und starrte deshalb kontinuierlich auf den Boden, währen sie spürte, dass er umso mehr ihren Blick suchte. Auch die Hokage ließ sich nicht anmerken, dass sie aufgeregt war. Noch auf dem Weg von ihrem Büro wollte Tsunades Herz noch aus dem Brustkorb springen, so aufgeregt war sie, zwang sich allerdings zur Ruhe zu kommen. Schließlich war sie immer noch die Hokage und wollte sich als solche eine gewisse Seriosität ausstrahlen. Doch, dass Kakashi nach so langer Zeit aufgewacht war, war in der Tat ein Wunder. Anfangs war sie noch positiv, dass nur sein Körper wieder zu Kräften kommen musste. Nicht, dass sie ihn gleich aufgegeben hatte, jedoch sanken die Chancen schon nach einigen Wochen wieder aufzuwachen in den Keller. Statistisch als auch klinisch war es also wirklich ein Wunder, dass er jetzt wieder unter den Lebenden war. Sowohl persönlich als auch als Oberhaupt des Dorfes war sie überglücklich, dass sie nun wieder auf ihren besten Mann zählen konnte. Grinsend schüttelte sie deshalb nur den Kopf, trat auf den Silberhaarigen zu und sagte: “Quicklebendig; als hätte er nur ein Nickerchen gemacht.” erstaunt über Kakashis scheinbar ausgezeichneten Gesundheitszustand. “Ein etwas zu langes Nickerchen.”, entgegnete der Jonin und kratzte sich verlegen lächeln am Kopf. Auch Kakashi konnte sehen, dass sie sich freute. “Wie fühlst du dich?”, fragte sie ihn nun wieder sachlicher, woraufhin er “Ehrlich gesagt, erstaunlich gut” antwortete. Er fühlte sich tatsächlich ausgeruht und fit, als hätte er nur geschlafen. Auch Schmerzen hatte er keine, weder an den Gliedmaßen, am Kopf oder am Oberkörper, wo er am schlimmsten verwundet wurde. Sein allgemein guter Gesundheitszustand wurde auch von den beiden Schwestern bestätigt: “Das stimmt, Tsunade-sama. Auch die ersten EKG und VKG Werte sowie Blutdruck und das Blutbild waren normal.” Tsunade nickte erfreut, wollte aber trotzdem nichts überstürzten: “Für’s erste bin ich zufrieden. Jedoch wirst du diese Nacht noch hier bleiben müssen, damit wir auch über die Spätfolgen und -komplikationen sicher sein können.” Jetzt zog sie Sakura, die bisher in ihrem sicheren Schatten gestanden war, zu sich und meinte stolz: “Ich werde dich nun wieder in Sakuras Obhut geben. Sie ist jetzt übrigens Oberschwester.” “Herzlichen Glückwunsch.”, gratulierte der Silberhaarige seiner Kirschblüte zur Beförderung. Tatsächlich realisierte er erst jetzt, wie lange er weg war und dass sich in dieser Zeit einiges verändert hatte. Die Rosahaarige war darüber allerdings etwas peinlich berührt, dass ihre Lehrerin das so hervorgehoben hatte und antwortete mit erröteten Wangen den Blick immer noch zu Boden gewandt mit einem kurzen “Danke.” Nachdem die Hokage Sakura und den beiden anderen Schwestern Anweisungen über die weiteren notwendigen Untersuchungen geben hatte, entschuldigte sie sich wieder, bestätigte jedoch abermals, dass sie glücklich über Kakashis Erwachen war und ließ die Mädchen nun allein mit dem Jonin. Sakura wusste, dass die Hokage in letzter Zeit viel zu tun hatte und hatte deshalb viel Verständnis dafür gehabt, dass sie sich nur ab und an im Krankenhaus blicken ließ, obwohl ihr Hauptsitz im Gebäude nebenan war. Allerdings hätte sie sich gewünscht, dass sie zu dieser besonderen Gelegenheit etwas länger geblieben wäre. Auch die beiden Mädchen waren verschwunden um die nötigen Vorbereitungen zu treffen und der Röntgen- und CT-Abteilung Bescheid zu geben, sodass das Mädchen wieder alleine mit ihrem Geliebten war. Obwohl sie glücklich darüber sein sollte, fühlte sie sich überaus unwohl in der Situation. Doch ihr kam eine rettende Idee, wie sie sich aus der Affäre stehlen konnte: “Also ich gehe dann auch mal und werde deine Wohnung für Morgen herrichten.” “Was?”, antwortete Kakashi überrascht, “Aber ich dachte du untersuchst mich?” Er konnte nicht fassen, dass sie diese Gelegenheit nicht nutzen wollte um in seiner Nähe sein und seinen heißen Körper berühren zu können. Warum bin ich über diese Reaktion wohl nicht erstaunt, fragte sie sich innerlich genervt und antwortete gereizt schnaubend: “Das hättest du wohl gern, du Perversling!” “Nein, jetzt mal ernsthaft.”, mittlerweile hatte sie es raus ihre Gefühle von einer Sekunde auf die andere beiseite zu schieben und sachlich zu werden, “In deiner Wohnung ist seit Monaten keiner mehr gewesen. Deshalb werde ich etwas klar Schiff machen und einkaufen gehen, damit du morgen sorglos einziehen kannst.” Doch bevor sie ihm den Rücken zuwenden und gehen konnte, zog er sie am Handgelenk zurück, gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange und flüsterte sehnsüchtig: “Bleib aber nicht zu lange, okay?” “Okay.”, hauchte seine Geliebte schüchtern zurück und wollte sich umdrehen, doch der Blick des Silberhaarigen hatte sie tief in den Bann gezogen und ließ sie nicht gehen. So stand sie für Sekunden mit pochendem Herzen wie erstarrt einfach nur da und konnte ihren Blick nicht von ihrem Geliebten wenden. Hatte er sie etwa mit seinem Sharingan hypnotisiert? Es war als hätte sie vergessen, weshalb sie eigentlich weg wollte. Wieder war sie in einem tranceähnlichen Zustand, in dem sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper hatte. Sie war immer noch unfähig sich zu bewegen als er sie fragte: “Wolltest du nicht gehen?” und sie am Handgelenk noch näher an sich heran zog. Jetzt war sie seinem makellosen Gesicht, das sie nicht los ließ, schon wieder so nah. Er sah sie sehnsüchtig und leidenschaftlich zugleich an, während er selbst so tat als wäre er vollkommen unschuldig. Sein rechtes, anthrazitfarbenes Auge war wie eine geheimnisvolle Höhle, an deren Ende etwas Glitzerndes funkelte. Sie wollte tiefer in diese Höhle eintauchen und weiter nach diesem funkelnden Schatz suchen. “Ja, ich gehe gleich.”, antwortete sie murmelnd, beugte sich unweigerlich weiter zu ihrem Geliebten herunter und meinte: “Ich hab nur noch etwas vergessen…” Nun streckte Kakashi seine Hand nach ihr aus, fuhr mit seinen langen Fingern durch ihr Haar, während er seine Papiermaske herunter zog, und löst die letzten verbliebenen Zentimeter zwischen ihnen aus um mit ihren zart rosanen Lippen zu verschmelzen. Sakura schloss die Augen und gab sich dem Jonin hin, während er den Moment genoss, die Lippen des Mädchens, das er so lange hoffnungslos begehrt hatte, auf seinen zu spüren. Trotzdem wollte er nichts überstürzen und begann den Kuss langsam und vorsichtig. Rhythmisch löste er sich von ihr, knabberte abwechselnd an ihrer Ober- und Unterlippe. Die Kirschblüte war wie berauscht, wusste nicht was mit ihr geschah. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper, ein unglaublich schönes Gefühl breitete sich aus. Es dauerte nicht lange, da hatte sie ihre Schüchternheit überwunden und fuhr nun auch mit ihrer Hand zärtlich die Gesichtskonturen ihres Geliebten nach. Am liebsten hätte sie sich gewünscht, dass der Kuss nie geendet hätte, doch schon im nächsten Moment vernahm Kakashi mit seinen scharfen Sinnen die sich von Weitem nähernden Schritte der Schwestern. Notgedrungen löste er sich von ihr, lächelte sie liebevoll an und meinte vielsagend: “Du solltest jetzt gehen.” Auch Sakura hörte nun die Schritte, nickte, schnappte sich ihren Mantel und verschwand aus dem Zimmer noch bevor die beiden zurück gekommen waren. “So, dann wollen wir mit den Untersuchungen weitermachen, Hatake-san.”, meinte eine von ihnen und fand allerdings nur ein leeres Bett vor sich. Fragend und suchend sah sie sich in dem Zimmer und im Nebenraum um, doch sie fanden ihn nicht, denn der Jonin war genauso schnell wie Sakura auf die Toilette verschwunden um seinen erregten Körper zu beruhigen. Als er an sich herunter auf die Beule seiner Shorts blickte, wusste er in dem Moment nicht, ob er sich freuen oder darüber ärgern sollte, dass bei ihm anscheinend wirklich alles funktionierte. Auch das Mädchen mit den rosa Haaren war so schnell sie konnte aus dem Krankenhaus geflohen um die überschüssige Energie loszuwerden. Außerdem hatte sich die Nachricht, dass Kakashi wieder aufgewacht war, sicher schon herum gesprochen, weshalb sie nicht aufgehalten werden und allerlei Fragen beantworten wollte. Glücklicherweise war Konoha keine große Stadt, sodass man jeden Ort innerhalb kurzer Zeit erreichen konnte. Zuerst düste sie zu ihrer eigenen Wohnung, um von dort den Schlüssel zu holen und dann weiter zu Kakashis Apartment. Dort angekommen schloss sie leise und unbemerkt die Tür hinter sich zu und lehnte sich an diese um erst einmal zu verschnaufen. Da sie schon lange keine Missionen mehr angenommen hatte, war ihre Kondition wohl nicht mehr dieselbe wie früher. Doch sie wusste genau, dass ihr Herz nicht so raste weil sie außer Atem war, sondern weil der Kuss immer noch auf ihren Lippen brannte. Auch wenn sich ihr Atem beruhigt hatte, klopfte ihr Herz immer noch wie verrückt. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper und ihre Knie waren weich wie Pudding, sodass sie den Rücken an der Tür gelehnt zu Boden sackte. Ein paar Minuten meditierte sie, ließ ihren Geist zur Ruhe kommen und schaltete Kakashi völlig aus ihrem Kopf aus. Als sie sich endlich beruhigt hatte, machte sie sich an die Arbeit. Öffnete erst einmal alle Fenster, ließ die kühle Frühlingsluft eindringen und überzog im Schlafzimmer Bett, Decken und Kissen mit frischen Lacken und Bettwäsche. Es war gut endlich alleine zu sein, so konnte sie über einige Dinge nachdenken. Noch gestern hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass sie hier stehen und die Wohnung für ihren aufgewachten Geliebten herrichten würde. Allerdings waren an diesem Tag viele Dinge anders gekommen, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie dachte, dass sie alles ruhig und vorsichtig angehen würde. Aber nach ihrem ersten Kuss war sie sich da nicht mehr so sicher. Der Kuss hatte in ihr ein unheimliches Verlangen ausgelöst. Sie wollte mehr davon. Viel mehr. Und genau das beunruhigte sie. Wie würde es sein, wenn sie das nächste Mal alleine unter sich wären? Wenn er ihr näher kommen und sie küssen würde, noch sinnlicher und leidenschaftlicher als er es vorhin getan hatte, was würde sie dann tun? Sie hatte Angst, dass sie den Verstand verlieren würde, wenn sie sich das nächste Mal küssten, sich nicht mehr beherrschen könnte. Sicher war dieses Gefühl für den Jonin anders, immerhin hatte er schon mit unzähligen Frauen etwas gehabt. Aber für sie war es das erste Mal. Das erste Mal, dass sie einen Menschen liebte und er ihre Liebe erwiderte; ihr erster Kuss. Und danach - ihr erstes Mal? Mit ernster Miene starrte sie das leere Doppelbett an, ließ sie die Decke fallen und stellte erschrocken fest, dass es kein danach geben dürfte. Sie war erst siebzehn Jahre alt, laut Gesetz noch minderjährig. Kakashi würde sich strafbar machen, wenn irgendjemand auch nur den Verdacht schöpfte, dass sie ein Liebesverhältnis zueinander hatten. Und wenn es Tsunade erfahren würde, würde es garantiert nicht gut ausgehen. Wahrscheinlich würde er nicht ins Gefängnis kommen, aber sie hatte andere Mittel und Wege. Sie würde ihn ganz einfach auf eine lange, lange Mission schicken. Als Jonin war er durch seinen Eid gesetzlich verpflichtet keine Mission zu verweigern. Dann würden sie sich für eine Ewigkeit nicht mehr sehen können. Als der Roshaarigen diese Angst bewusst wurde, verkrampfte sich ihr Herz und klammerte sich niedergeschlagen an die frisch überzogene Bettdecke. Sie liebte Kakashi, sie liebte ihn so sehr und sie hätte nicht glücklicher sein können als er heute aufgewacht war, sie in seine warmen Arme gezogen und geküsst hatte. Doch die Realität war, dass er vierzehn Jahre älter, sie noch nicht einmal volljährig und ihre Liebe unter allen sozialen Maßstäben illegal und inakzeptabel war. Erst jetzt realisierte sie wie schlecht ihre Chancen standen. Und wenn sie nicht wollte, dass sie irgendjemand trennte, dann musste sie jetzt die ersten Konsequenzen daraus ziehen. Keiner durfte sie zusammen sehen, was hieß, dass sie so wenig Kontakt wie möglich halten sollten. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn sie sich ab morgen, wenn sie ihn nach Hause begleitet hatte, erst einmal nicht mehr sähen. Für einen Moment legte sie sich auf das frisch gemachte Bett, schloss ihre Augen und versuchte ihre wirren Gedanken zwischen liebestrunkener Euphorie und grausamem Schicksalsschlag zu ordnen. “Wieso ist nur alles so kompliziert?…”, fragte sie in die Stille hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)