Career Only For Love (Teil 1) von Lina_Kudo (Karriere für die Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 3: Admission -------------------- Kapitel 3: ADMISSION »Immer noch halte ich meine Augen vor der Wahrheit verschlossen …« ****Rückblick**** Ich wurde unsicherer und fuhr mir verzweifelt durch die Haare. »Nein ... Er ... Er ist mein bester Freund, ich kann also nicht ...« Rei stand ebenfalls auf und legte ihre Hände beruhigend auf meine Schultern. Ihr Blick wurde wieder sanfter. »Du belügst dich ja schon wieder selbst. Dieses Glänzen in deinen Augen, wenn du an ihn denkst oder über ihn sprichst sprechen Bände ... Und ja, er ist dein bester Freund!«, pflichtete mir Rei letztendlich dann auch bei. Ich lächelte sie fast schon erleichtert an, doch dann sprach sie weiter. Mein Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. »... und zugleich ist er deine große Liebe ...« ****Rückblick**** »Meine große Liebe ...?«, wiederholte ich leise und geistesabwesend. Langsam schloss ich meine Augen. »Nein ...«, flüsterte ich mit gebrochener Stimme. »Wie?«, fragte mich Reis Stimme verwundert. »Nein, das darf nicht sein!«, schrie ich aus heiterem Himmel und sackte in mich zusammen. »Nein, das darf nicht sein! Das soll nicht sein!«, ich hielt mir verzweifelt meinen Kopf, zahlreiche Tränen quollen aus meinen Augen. Es durfte nicht sein, und doch wusste ich, dass es stimmte ... Rei, sicherlich schockiert über meinen plötzlichen Nervenzusammenbruch, kniete sich zu mir runter und nahm mich fest in ihre Arme. »Ach Usagi ...«, versuchte sie verzweifelt, mich zu trösten. Ich drückte mein Gesicht gegen ihre Schulter, erwiderte ihre Umarmung krampfhaft und ließ meinen Tränen freien Lauf. »Warum? Warum immer noch? Warum akzeptierst du nicht endlich, dass es die Zukunft mit Mamoru nicht mehr geben wird? Du hast so lange gebraucht, um dich endlich von dieser Zukunft zu verabschieden ...«, flüsterte Rei nur leise und strich mir beruhigend über meinen blonden Schopf. Ich schüttelte meinen Kopf. »Hm?« »Nein Rei, darüber mache ich mir keine Gedanken. Das Thema Mamoru ist abgeschlossen, und zwar endgültig ...«, meldete ich mich schluchzend zu Wort und nahm dankend das Taschentuch an, welches mir Rei gerade anbot. Ich beruhigte mich wieder etwas. »Ich habe euch nicht alles erzählt über unsere Trennung ... Mamoru, Setsuna und ich sind in die Zukunft gereist und haben mit Endymion und Serenity persönlich gesprochen ...«, erzählte ich ihr nun die ganze Wahrheit über unsere Trennung. »Ihr wart in der Zukunft?«, ich hörte an ihrer Stimmlage, wie sie diese Tatsache überraschte. »Ja ... Und nach unserem offiziellen Gespräch mit dem Ergebnis, dass sich das Schicksal schon fügen würde, habe ich noch gebeten, mit Serenity alleine zu reden ... Und weißt du, was ich da erfahren habe? In Serenitys eigener Vergangenheit hat es die ›Star Lights‹ nie gegeben ... und somit auch kein Seiya ...« Reis Augen weiteten sich ungläubig. »Also ist die Vergangenheit völlig aus den Fugen geraten! Es hat sich tatsächlich alles verändert …«, zählte sie Eins und Eins zusammen. »Ja ... Chibiusas Erscheinen in unserer Zeit hat alles verändert ...«, stimmte ich ihr ruhig zu. »Dann verstehe ich aber nicht, wo das Problem liegt, Usagi! Es ist nicht deine Schuld, dass unser Schicksal so eine dramatische Wendung gemacht hat und dass die ›Star Lights‹ bei uns aufgetaucht sind. Du kannst gar nichts dafür! Und für deine Gefühle kannst du natürlich auch nichts! Warum, warum also gestehst du dir nicht endlich ein, dass du Seiya liebst?« Rei war am Rande der Verzweiflung. Das sah ich ihr deutlich an. Ich schaute zur Seite. Ich konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen. »Weil ... weil es einfach nicht geht ...«, ich schluckte meine wieder aufsteigenden Tränen runter. »Wieso? Wieso sollte es nicht gehen?«, hakte Rei ungeduldig nach. »Weil ... weil ich ihn wahrscheinlich sowieso nie mehr wiedersehen werde ...«, nun sah ich ihr direkt in die Augen. »Ich weiß nicht einmal genau, wo er sich gerade aufhält; wo sich sein Heimatplanet befindet. Und selbst wenn ich es wüsste, könnte ich ihn unmöglich zwingen, nur meinetwegen zur Erde zurückzukehren. Sicher baut er sich mit der Prinzessin und seinen Freunden ein neues, friedliches, harmonisches Leben auf. Ich habe nicht das Recht, ihn daran zu hindern, indem ich ihn bitte, wieder bei mir zu sein, wo er vielleicht nicht mal glücklich ist ... So egoistisch darf ich nicht sein. Deswegen darf ich ihn nicht lieben ... weil diese Liebe keinen festen Bestand hat, es schon von Anfang an hoffnungslos gewesen ist ...« Abermals sammelten sich Tränen in meinen Augen. »Ich ... Ich will nicht unglücklich sein ... Ich will uns beide wegen meinen blöden Gefühlen nicht ins Unglück stürzen! Und außerdem ...«, ich schluckte meinen Kloß, der sich in der Zwischenzeit in meinem Hals gebildet hatte, mühsam runter. »Es tut so weh ... Es tut so verdammt weh, zu wissen, dass ich ihn nie mehr wiedersehen werde ... Es tut so schrecklich weh! Der Schmerz wird immer unerträglicher Rei. Ich hab solche Angst ...« »Usagi ...«, Rei suchte nach den richtigen Worten. Dann blickte sie mich einfühlsam an. »Manchmal erkenne ich dich einfach nicht mehr wieder ... Du bist doch sonst kein Mensch, der so schnell aufgibt! Du hast immer daran geglaubt, dass wir alles schaffen werden, ausnahmslos alles, oder etwa nicht? Dein grenzenloser Optimismus hat zwar teilweise schon sehr stark an Dummheit gegrenzt, doch trotzdem haben wir es durch unser Glauben an das Gute immer wieder geschafft, alle Probleme zu bewältigen! Wir haben bisher doch schon alles zusammen gemeistert! Warum also bist du jetzt so von Zweifeln geplagt?« Sie machte eine kurze Pause. »Du kannst dich immer noch nicht daran gewöhnen, dass du deine Zukunft nicht kennst, hab ich Recht?« Ich sah zu Boden und schwieg. Vielleicht hatte sie Recht ... Obwohl es so ein befreiendes Gefühl für mich gewesen war, nachdem mir klar geworden war, dass ich von nun an genau wie jeder andere Mensch auch leben konnte und keine vorherbestimmte Zukunft mehr besaß, nach der ich mich zu richten hatte. Aber gewöhnungsbedürftig war es in der Tat. Fast schon … befremdlich? »Wieso kannst du dich nicht einfach freuen, deine Zukunft nicht mit all ihren Einzelheiten zu kennen? Einfach leben zu können? Sag mir, was hindert dich daran? Warum hast du noch solche Hemmungen? Bist du nicht gerade deshalb so glücklich, dass du in der Hinsicht keine Verpflichtungen mehr hast?«, fragte sie weiter und ließ nicht locker. Darauf hatte ich wirklich kein schlagfertiges Gegenargument. Denn genau das dachte ich ja schließlich auch und war wirklich froh, dass ich nun wieder ungehindert träumen konnte. »Eigentlich gar nichts ... Es ist nur so ... neu und dementsprechend sehr … gewöhnungsbedürftig, wie du schon sagtest ...«, gab ich letztendlich ehrlich zu und stieß bei Rei auf Verständnis. »Das weiß ich doch. Schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot! Auch wir haben eine vorherbestimmte Zukunft gehabt, zwar war sie nicht so ausgeprägt und relevant wie deine, und doch haben wir alle schon gewusst, was in vielen Jahren wohl aus uns werden würde. Jetzt lebe doch einfach und denke nicht so viel nach, früher hast du doch auch nicht so viel über solches Zeug gegrübelt!« »Ach Rei ... Ich weiß einfach nicht mehr weiter ... Ich weiß ganz genau, dass ich ihn nicht lieben darf, und doch kann ich nicht anders ... Ich würde ihn so gerne wiedersehen ... Ich will ihn sehen ...« Meine ohnehin schwache Stimme versagte mir nun endgültig. »Du wirst ihn wiedersehen, ganz bestimmt!«, tröstete Rei mich und streichelte sanft meinen Kopf. »Und wie? Wie soll ich ihn bitte erreichen, wenn ich nicht einmal mehr weiß, wo er ist? Es ist hoffnungslos ...« »Ach Usagi, reiß dich endlich zusammen! Wir werden ihn finden, glaub mir! Du darfst niemals aufgeben! War das nicht schon immer unser Motto gewesen?«, langsam aber sicher riss Rei der Geduldsfaden, was ich ihr gar nicht mal verdenken konnte: Aus mir war einfach ein Häufchen Elend geworden ohne jeglichen Hoffnungsschimmer. Ich an ihrer Stelle wäre wohl früher oder später auch wütend geworden. Erst recht bei ihrem berüchtigten Temperament … Erschrocken riss ich meine Augen bei ihren Worten auf. Es gab schon einmal eine Situation, in der ich aufgeben wollte, ohne es vorher überhaupt versucht zu haben ... »Das ist ein Fehler! Du darfst niemals aufgeben. Sonst verlierst du immer!« »Niemals aufgeben!«, ahmte die kleine Chibi-Chibi ihrem »Vorbild« nach. Lächelnd legte Seiya seine Hand auf ihren lockigen roten Schopf. »Wenigstens du verstehst mich, Chibi-Chibi ...«, sagte er sanft und blickte dann eindringlich in die großen blauen Augen Usagis. »Merk dir das, Schätzchen: Man darf niemals aufgeben!« Genau das hatte er mir damals gesagt, nachdem er mit mir für das bevorstehende Softballspiel trainiert hatte. Ja, er hatte seine ganze Freizeit, die ohnehin mehr als nur begrenzt war, für mich geopfert, nur damit wir uns weiterhin treffen konnten. Wieder wurde mir unwillkürlich warm ums Herz bei dieser Erinnerung ... »Du hast Recht ... Ich muss endlich etwas tun! Herumsitzen, jammern und gar nichts tun hilft mir auch nicht weiter!«, entschied ich mich endlich und wischte mir die letzten Tränen, und somit auch die letzten Zweifel, weg. Rei stand die Verwundung und Ratlosigkeit über den schnellen Wandel meines Gemütszustandes ins Gesicht geschrieben. Ich grinste selbstsicher, löste mich aus ihren Armen und stand auf. »Mir wird schon irgendetwas einfallen, wie ich ihn wiederfinden kann! Ich ... Ich werde alles Erdenkliche dafür tun ...«, mit neuer Energie geladen lächelte ich meine Freundin zuversichtlich an. »Natürlich! Und auf uns kannst du immer zählen! Wir werden immer hinter dir stehen!«, ermutigend zwinkerte Rei mir zu. Ich verschränkte meine Finger ineinander und drückte sie leicht gegen meine Brust. Ja, ich werde dich finden, und wir werden uns wiedersehen ... ganz bestimmt ... Ich gebe dir mein Wort darauf, Seiya … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)