Career Only For Love (Teil 1) von Lina_Kudo (Karriere für die Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Prolog: Searchless Desire ------------------------- CAREER ONLY FOR LOVE - Teil 1 - Prolog: SEARCHLESS DESIRE »Ich werde es wagen ...« Gedankenverloren stand ich am Fenster und blickte der untergehenden Sonne entgegen. Der Himmel war in wunderschöne verschiedene Farben getaucht, von einem satten Gelb bis zu einem stichartigen Rot, welches schon eher in einen sehr hellen Ton überging. Wieder war ein Tag vergangen ... Ich seufzte. Egal wie sehr man es sich auch wünschte, egal wie sehr man sich danach sehnte, dass es anders kam ... Irgendwann würde ein Tag immer zu Ende gehen ... Ja, irgendwann würde alles zu Ende gehen ... Niemals hätte ich damals gedacht, dass die Liebe zwischen Mamoru und mir jemals abnehmen geschweige denn vollends verblassen könnte. Doch wenn ich nun ganz ehrlich sein sollte, war es irgendwie doch schon vorhersehbar gewesen. Irgendwann hätte es einfach so kommen müssen. Wir hatten es beide kommen sehen. Wie naiv ich damals doch gewesen war ... Gut, ich musste zugeben: Auch heute war ich noch ziemlich naiv und glaubte stets an das Gute der Menschen, jedoch nicht mehr so unerschütterlich wie früher ... Mein Glaube war nicht mehr so grenzenlos mit Optimismus gefüllt, dass sie schon an Dummheit nahte. Nein, so schlimm war es nicht mehr. Ich war einfach erwachsen geworden. Ich hatte mich verändert, sah den wahren Tatsachen ohne eine rosarote Brille ins Auge, womit wir wieder beim alten Thema wären: Heute verstand ich wirklich nicht so richtig, wie Mamoru und ich uns damals nur so geliebt haben konnten ... Wir waren schon immer wie Feuer und Wasser. Okay, klar, es hieß ja immer, dass sich Gegensätze anziehen und optimal ergänzen, doch alles hatte ihre Grenzen. Wir hatten nie wirklich gemeinsame Interessen gehabt, waren nie auf einer Wellenlänge gewesen, hatten kaum über die gleichen Dinge gelacht ... Unsere ganze Beziehung war einfach zu ... eintönig. Mamoru war viel zu erwachsen, viel zu fest auf dem Boden der Realität, sachlich, hatte mich nie so richtig zum Lachen bringen können. Uncharmant, realistisch und unromantisch - so konnte man ihn in aller Kürze beschreiben. Und meine ganze Person konnte man damals und eigentlich auch heute ebenfalls mit wenigen Eigenschaften zusammenfassen: Sehr lebhaft, kindisch, übersensibel, romantisch, undiszipliniert, hoffnungslos verträumt und tollpatschig. Was hatten wir damals nur aneinander gefunden? Was hatten wir uns mit dieser beinahe schon abwegigen Verbindung versprochen? Hatte uns anfangs an den anderen etwa die völlig umgedrehte Weltanschauung so fasziniert? Wenn dem so wäre, dann war in der Zwischenzeit aus der anfänglichen Faszination Langeweile und Desinteresse entstanden ... Mamoru und ich hatten uns getrennt ... als Freunde ... Auch seine Gefühle mir gegenüber hatten sich verändert, auch er konnte nicht nachvollziehen, wie wir uns damals nur so geliebt haben konnten ... Mochte sein, dass es sich ziemlich komisch anhörte, aber so war es, und ich konnte es nicht anders beschreiben. Die leidenschaftlichen Gefühle waren einfach weg ... wenn sie wirklich je präsent gewesen waren ... Mamorus Theorie war, dass wir uns nie wirklich geliebt hatten, sondern uns nur etwas vorgemacht hatten wegen unserer gemeinsamen Vergangenheit ... Dass wir uns somit unsere Gefühle fast schon erzwungen hatten. Dass sich Prinzessin Serenity und Prinz Endymion wahrhaftig geliebt hatten, aber nicht Usagi und Mamoru ... Schon ziemlich einleuchtend, diese Sicht der Dinge. Und zugleich sehr paradox, schließlich war ich die Wiedergeburt von Serenity, also war ich sie doch auch: Die Mondprinzessin. Und doch war ich eine ganz andere Person, lebte in einer vollkommen anderen Zeit ... Dafür hatte ich auch ein ganz simples Beispiel: Meine Mutter war nicht Königin Serenity, sondern Ikuko Tsukino. Schon allein diese Tatsache genügte doch, um zu beweisen, dass ich nicht mit der damaligen Prinzessin Serenity identisch war, oder? Ich war eine eigene Persönlichkeit. Ich war einfach keine billige Kopie Serenitys. Ich war und wollte Usagi sein, ich selbst! Warum musste ich mich diesem Schicksal beugen, gegen meinen eigenen Willen? Wenn ich wirklich die Prinzessin war, dann würde ich sie auch bleiben, beziehungsweise würde sie schon noch werden, unabhängig davon ob ich mit Prinz Endymion zusammen war oder nicht. Selbstverständlich hatten wir uns auch um Chibiusa Gedanken gemacht. Bestimmt war auch sie ein Grund dafür gewesen, warum wir noch aneinander so festgehalten hatten, obwohl wir in Wahrheit genau gewusst hatten, dass nichts mehr zu retten gewesen war ... Mamoru und ich waren mit der Hilfe von Sailor Pluto in die Zukunft gereist, um persönlich mit Königin Serenity und König Endymion darüber zu sprechen. Dabei waren wir gemeinsam zu folgendem Ergebnis gekommen: Wenn das Schicksal es so bestimmen würde, dann würde Chibiusa auf die Welt kommen, und es war nun einmal bestimmt, dass sie die Tochter der Mondkönigin Serenity werden würde. Darüber müssten wir uns keine Gedanken machen, hatte das Königspaar uns versichert. Natürlich waren sie schon etwas schockiert über die Nachricht gewesen, dass wir uns nicht mehr liebten, doch sie hatten es letztendlich akzeptiert. Was wäre ihnen auch sonst übrig geblieben? Die Liebe konnte man nicht bezwingen ... Sie tat, was sie wollte. Das Schicksal hatte sich sowieso schon verändert, als Chibiusa von der Zukunft hier aufgetaucht war. Eigentlich war es nicht weiter verwunderlich oder gar total unerwartet, dass Chibiusas Aufenthalt hier in der Vergangenheit Folgen mit sich brachte und auch gebracht hatte. Aber Chibiusa würde als meine Tochter weiter existieren, ganz bestimmt ... Ich spürte es ... Schließlich war ich doch auch die zukünftige Prinzessin Serenity, hatte aber andere Eltern als die ursprüngliche Mondprinzessin, oder? Dieser Fakt reichte mir. Ich schaute zum Himmel empor. Inzwischen war es schon Nacht geworden. Zahlreiche Sterne schmückten den dunklen Himmel und ließen ihn strahlen und funkeln. Selbstverständlich hatte ich schon ein bisschen Angst, denn bisher war meine Zukunft ja immer vorherbestimmt gewesen. Wir hatten immer ganz genau gewusst, wie unser Leben in vielen Jahren aussehen würde. Hatten uns nie ernsthafte Sorgen machen müssen, was der morgige Tag bringen würde, weil wir ohnehin schon ganz genau gewusst hatten, was geschehen würde. Im Nachhinein dachte ich mir: Was war das denn für ein Leben gewesen? Konnte man das überhaupt als Leben bezeichnen? Wenn man schon von Vornherein wusste, dass man diesen und jenen Menschen begegnen würde? Wenn man sich schon mehrere Jahre vor der Hochzeit im Klaren war, wer der zukünftige Gatte werden würde, mit dem man dann sein ganzes Leben verbringen würde? Wenn man schon die eigene ungeborene Tochter genau kannte, Ewigkeiten vor ihrer Geburt? Mit all ihren Charakterzügen, ihrer Art und ihrem Aussehen? Wo war da noch der Reiz am Leben? Was würde denn noch Großartiges passieren? Es würde keine Überraschung mehr geben, keine unerwartete Wendung, einfach nichts Erlebenswertes, Actiongeladenes mehr ... Das war dann doch kein Leben mehr, nicht wahr ...? Und außerdem war da noch etwas ... Tief in meinem Herzen schrie es ... Schrie es unermüdlich ... nach einer bestimmten Person ... Einer Person, der mir in Wirklichkeit näherstand als jeder andere ... Obwohl unsere gemeinsame Zeit sehr kurz gewesen war, verzehrte sich mein Herz vor Sehnsucht nach ihm … Es litt ... Es blutete ... Es durchlebte Höllenqualen ... Alles in meinem Unterbewusstsein, ohne dass ich es selbst kontrollieren konnte. Lange Zeit hatte ich mein Leiden nicht einmal richtig deuten können. Vielleicht war diese eine Person der Grund, warum ich mich unbewusst immer mehr von Mamoru abgewandt hatte. Ich weitete meine Augen. Das war doch eben eine Sternschnuppe gewesen?! Ein zuversichtliches Lächeln bildete sich auf meinen Lippen ... Jedes Ende war der Beginn von etwas ganz Neuem ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)