The Devil Within von abgemeldet (Kampf der Teufel) ================================================================================ Kapitel 4: Ein Mordshunger -------------------------- ^^ Hey Ho...ja ich bin et wieder ;)... hab diesesmal nen bisschen länger gebraucht, aber hab im Moment nen bisschen zu tun... egal, viel Spaß XDXD ----------------------------------------------------------------------------------- „Was ist da hinten passiert? Was war mit dem anderen los?“, fragte Jin keuchend, während sie der seltsamen Gestalt folgten, die sich behände durch die verzweigten Gänge schlängelte. Jin schaute kurz über die Schulter. Hinter ihm befand sich Kazuya, gefolgt von Heihachi, die beide ebenfalls Probleme hatten, das Tempo zu halten. Die Gänge schienen immer enger und holpriger zu werden und Jin hatte schon längst aufgegeben, ihren Weg zu markieren, um sich wenigstens ein bisschen orientieren zu können. So langsam bezweifelte er, ob es eine kluge Idee gewesen war, diesem komischen Höhlenbewohner zu folgen, der behauptete, er könnte ihren Hunger stillen und sie nach draußen führen. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in Jins Magengegend breit. Wieso wurde er den Gedanken nicht los, dass sie in ihr Verderben rannten? Vielleicht lag es daran, dass sie hier wie bescheuert durch die Gänge wetzten, als sei der Teufel hinter ihnen her und damit meinte er nicht Kazuya, der sich hinter ihm befand. Irgendetwas stimmte hier nicht und Jin war gewillt es heraus zu finden. „Also? Ich höre. Was ist dort passiert? Antworte oder du wirst es bereuen“. Mit zwei schnell Schritten war er neben der Gestalt und riss diese grob an der Schulter zurück. Ein wütender Laut kam aus dem zerfetzten Mundwinkel, bevor sie stoppte und Jin mit dem einen verbliebenen Auge anfunkelte. Dieser zeigte sich unbeeindruckt und baute sich genau vor dem Kerl auf. Mit einem Mal wich die Wut aus dem Gesicht und Jin starrte in ein ängstliches Gesicht. „Wir…haben keine Zeit. Die…Spinnen…Sie werden kommen…Bitte…wir müssen weiter“. „Erst wirst du uns erklären, wer du bist und was dort hinten passiert ist“. „Was soll das, Kazama. Du hast ihn doch gehört. Wir müssen weiter, wenn wir nicht als Futter enden wollen“, warf Heihachi mürrisch ein, dem sein Magen laut knurrte und er leise fluchte. Auch Kazuya schaute finster zu Jin, aber beobachtete aus dem Augenwinkel die seltsame Gestalt, die versuchte sich an Jin vorbei zuquetschen, dieser sie aber grob zurückhielt. Mit einem merkwürdigen Heulen wich sie von Jin, der sie drohend anstarrte. „Wir…müssen weiter…Bitte…Die Spinnen…Sie haben ihn getötet“. „Wen? Den Typ, der am Boden lag, als wir auf dich getroffen sind?“, entfuhr es Kazuya und Gestalt wandte sich mit einem bittenden Blick, der sogar Hartkäse zum Schmelzen gebracht hätte, zu ihm. Angewidert trat Kazuya einen kleinen Schritt zurück. Er hatte sich immer noch nicht an diesen Ekel gewöhnt, den diese Kreatur ausstrahlte. „Ja…Sie wollten…ihn essen…Ich konnte…ihm nicht mehr helfen“, hauchte die Kreatur mit einer Mischung aus Schmatzen und Krächzen. „Ich bekomm gleich Tränen in die Augen“, spottete Heihachi gehässig. Jin warf ihm wortlos einen Blick zu, bevor er sich wieder an die Kreatur vor ihm wandte. „So. Ihr wurdet also angegriffen? Gut, aber trotzdem wissen wir nicht, wer du bist und warum du hier unten lebst“. „Keine Zeit…für Fragen…“. „DU WIRST JETZT ANTWORTEN!!!“, brüllte Jin plötzlich los, sodass die Gestalt ängstlich vor zurückwich, stolperte und auf ihr Hinterteil plumpste. In Jins Augen blitzte es gefährlich und Kazuya und Heihachi tauschten kurz einen Blick aus. Das war doch sonst nicht seine Art. Kazuya spürte auf einmal ein leicht, brennendes Gefühl und er wusste, was es war. Jin stand kurz davor sich zu verwandeln, denn in seinen Augen blitzte pure Mordlust und Hass. „Das reicht jetzt, Kazama“, tönte es hinter Kazuya und Heihachi schritt entschlossen auf Jin zu, der wütend fauchte. Die Luft knisterte, wie unter Strom und die Spannung war schier greifbar. Heihachi baute sich vor Jin auf, die Hände zu Fäusten geballt. „Du wirst dich jetzt beruhigen, Kazama“, zischte er drohend und packte Jin am Kragen. Für etliche Sekunden starrten sie sich an. Der Boden schien leicht zu beben und die Wände zitterten unter der unheimlichen Energie, die die beiden ausstrahlten. Kazuyas Nackenhaare stellten sich auf. Sein ganzer Körper kribbelte, wie tausend Ameisen, die über ihn liefen und sein linkes Auge glühte wie ein ewiges Feuer. Ein Teil von ihm wollte raus, aber er zwang sich ruhig zu bleiben. Fast hypnotisiert starrte er auf Jin, dessen Körper bebte, als würde eine unsichtbare Macht die Kontrolle über ihn übernehmen und Kazuya wusste, dass wenn Jin sich jetzt verwandeln würde, wäre er vermutlich auch nicht in der Lage den Teufel in ihm zurückzuhalten. Das durfte nicht passieren. Zumindest noch nicht, denn das plötzliche Verlangen, Jins Macht einzuverleiben war groß. Sehr groß. Fast begierig machte er einen Schritt auf Jin und Heihachi, der Jin immer noch festhielt, zu. Ja, seine vollkommene Macht war zum Greifen nahe. Er musste nur… „NEIN!!!“, schrie Jin plötzlich gequält und sank auf die Knie. Mit beiden Händen griff er sich an den Kopf und sein Atem ging so schwer, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Heihachi ließ ihn los, während er einen Schritt von ihm wich. Sekunden, die wie eine Ewigkeit wirkten, verharrte Jin auf dem Boden, bevor er mit Schweiß auf der Stirn aufstand, tief durchatmete und sich von den beiden wegdrehte. In Kazyua wurde etwas wütend. Zorn stieg in ihm hoch. Das Verlangen wurde schon fast zu einer Gier, doch unter größter Willenskraft beruhigte er sich langsam und wandte sich der auf dem Boden kauerten Gestalt zu, die das ganze Geschehen mit einer Mischung aus Angst und Faszination beobachtet hatte. „Also. Sag uns, wer du bist“. Der kleine unförmige Kopf fuhr schreckhaft zu Kazuya, der die Worte mühsam herausgepresst hatte. Auch Heihachi drehte sich wieder um und setzte ein misslungenes, finsteres Lächeln auf. Er hatte beide Kräfte deutlich gespürt, wohl wissend, was sie im Stande waren anzurichten. Fast panisch blickte die Gestalt von Kazuya zu Heihachi und dann zu Jin, der sich nach und nach wieder beruhigte, aber dennoch aussah, als hätte er drei Nächte hintereinander nicht mehr geschlafen. Ein ungesundes Blass färbte sein Gesicht, die Haare klebten verschwitzt auf der Stirn. Trotzdem versuchte er seinen Stolz zu bewahren und seine Miene ausdruckslos zu halten. In seinem Kopf flogen wirre Gedanken umher, Alptraumbilder zogen vor seinem geistigen Auge vorbei, aber er unterdrückte sie zwanghaft. Er wusste nicht warum er so plötzlich die Kontrolle verloren hatte. Eine Woge aus Hass und Zorn hatte ihn überkommen, wie ein Sturm, der fürchterlich tobte. Sein Blick fiel auf Kazuya. War er etwa daran schuld? War es seine Anwesenheit, die diese grausame Macht in ihm entfesselte? Jin schloss für einen Moment die Augen. Sein Puls schlug gleichmäßig, der Atem ging ruhig. Das durfte nicht noch mal passieren. „Rede! Oder du wirst Bekanntschaft mit meiner Faust machen“, unterbrach Heihachi Jins Gedanken. Er hatte die Gestalt am Kragen gepackt, die ängstlich stotterte: „Ich…Ich…heiße…Samuel. Ich…wohne…hier unten….mit meinem Stamm“. „Samuel, wie“. Heihachi zog eine Augenbraue nach oben. „Und du haust hier unten mit deinem Stamm? Wer ist denn freiwillig so blöd, in diesem Loch zu leben?“ „Wir…wir…sind…schon immer hier…gewesen“, brachte Samuel röchelnd über die dreckigen Lippen und Heihachi ließ von ihm ab. Samuel schnappte hörbar nach Luft und aus seiner zerfetzten Backenhälfte tropfte ein langer Speichelfaden, den er schlürfend wieder einsaugte. „Unser…unser Häuptling, Zorhk, der Große, hat uns…in dieses Reich…geführt“. Das verbliebene Auge funkelte im düsteren Licht der Höhlenwände und Jin beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Dieser Name. Samuel. Er schien irgendwie nicht zu passen. Und dann Zorhk. Etwas stimmte hier nicht. Wieso sprach dieser Samuel von einem Häuptling? Das Ganze schien überhaupt nicht in die heutige Zeit zu passen. Gut, es gab immer noch Völker, Naturvölker, die einen Häuptling hatten, aber wurde dieser auch mit „der Große“ betitelt? Und dann diese seltsame abgehackte Sprache von Samuel. Sie klang so, als wäre er es nicht gewöhnt so zu sprechen. Im Gegenteil, sie fiel ihm schwer und außerdem schwang jedes Mal ein, Jin nicht bekannter, Akzent mit, wenn dieser Mensch den Mund aufmachte. In Jin regte sich eine leise Vorahnung, dass sie sich vielleicht überhaupt nicht mehr in Japan befanden, doch wie war so etwas möglich? Leicht verunsichert wanderte sein Blick zu den anderen beiden, denen die Skepsis ebenfalls ins Gesicht geschrieben stand. „So, ihr habt also einen Stamm hier unten, der von eurem Häuptling, hierhin geführt wurde?“ Kazuya machte keinen Anstand daraus, seine Verachtung zu verbergen. „Muss ja ein kluger Herrscher sein, euer Häuptling“. Der Spott triefte förmlich, doch Samuel schien die spitzen Bemerkungen nicht wahrzunehmen. Stattdessen schritt er mit einem respektvollen Abstand an Jin vorbei und winkte ungeschickt mit den Armen. „Folgt…mir. Ich kann…euch…unseren Häuptling Zorhk zeigen“. Etwas Bittendes, schon fast Drängendes, lag in seiner Stimme, doch Jin entging der mitschwingende Unterton nicht. Samuels Stimme strahlte eine unterdrückte Gier aus, fast wie ein Junkie, der es kaum abwarten konnte, sich den nächsten Schuss zu setzen. Das seltsame Gefühl in seinem Magen wurde stärker. Er würde diesem Mensch, sofern er wirklich einer war, keine Sekunde über den Weg trauen. Eine leichte Nervosität überkam ihn. Ein Kribbeln und eine eisige Kälte durchfuhren seinen Körper. Seine dunkle Seite war noch nicht ganz verschwunden, im Gegenteil: Sie schien nach ihm zu rufen, wie eine Mutter nach ihrem verlorenem Kind und tief in ihm breitete sich langsam eine Schwärze aus, die ihm nur allzu gut bekannt vorkam. Doch…Nein. Wieso drohte ihm gerade jetzt wieder die Kontrolle zu entgleiten? Er musste sich zusammenreißen, er musste einfach. Sonst würde womöglich wer weiß was passieren. Eine Hand legte sich mehr oder weniger grob auf seine Schulter und Jin schaute auf einmal in das ernste, aber auch grimmige Gesicht Heihachis. „Was ist jetzt, Söhnchen? Folgen wir diesem Samuel oder willst du hier bleiben und Wurzeln schlagen? Ganz ehrlich, im Grunde ist es mir egal, was du machst. Du kannst dich auch mit Kazuya hier hin pflanzen und über alte Zeiten quatschen“. Ein feistes Grinsen erschien auf Heihachis Gesicht, als dieser den wütenden Blick von Kazuya sah, der ihn förmlich erdolchte. Doch das Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Heihachis Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er weiter sprach. „Nur, eins solltest du wissen, Söhnchen“. Pause. Unsicherheit und Verwirrung tauchten in Jin auf. Was wollte der alte Mann von ihm? „ICH HABE HUNGER, VERDAMMT!!“, brüllte Heihachi plötzlich, sodass Jin überrascht zurückprallte, als er auch schon ein gehässiges Lachen hörte. „Du alter Bastard“, entfuhr es Jin leise. Wie konnte es der Alte nur wagen ihn so anzufahren? Heihachi dagegen amüsierte sich prächtig. Sein tiefes, sonores Lachen hallte gespenstisch von den Höhlenwänden wieder, das ihn allgegenwärtig erschienen ließ. Was war nur mit diesem Typ los? Jin unterdrückte seinen aufschwellenden Zorn, warf einen Blick zu Kazuya, der nur kopfschüttelnd mit verschränkten Armen dastand und sich schließlich wegdrehte. „Also gut, alter Mann. Krieg dich wieder ein. Du hattest genug Spaß für heute“. Ein genervter Unterton lag in Kazuyas Stimme. „Oh, ich glaube, ich werde heute noch viel Spaß haben, Kazuya. Schau dich mal um“. Heihachis Miene verdüsterte sich plötzlich. „Unser Führer macht sich gerade aus dem Staub“. „Was? Verflucht noch mal“. Dort wo sich eben noch Samuel befunden hatte, waren jetzt nichts weiter, als Dreck, Erde und noch mehr Dreck. Jin fluchte leise, doch schon sah er sich und die anderen beiden durch die Gänge wetzen, die sich wie eine Schlange durch die Höhle schlängelten. „Schneller. Da vorne ist er“. „Es ist sowie so nur alles deine Schuld, alter Drecksack“. „Spar dir die Luft lieber für das Rennen, Kazuya“. Dieser murmelte irgendeine wüste Beschimpfung in sich hinein, während sie weiter liefen, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihnen her. Jins Beine brannten, wie tausend Feuer, doch er konnte mit dem mörderischen Tempo, das die anderen beiden vorlegten, locker mithalten. Die Umgebung um sie herum veränderte sich plötzlich. Die Gänge wurden größer, der Boden ebener, fast so, als wären diese Wege in den Felsen hineingeschlagen worden. Die Luft war stickig und etwas Unangenehmes flog in Jins Nase, als sie an den Felswänden vorbeikamen, die eine eigenartige Regelmäßigkeit besaßen. Hatte sich nicht dort eben ein Schädel befunden? Jins Herz pumpte unermüdlich, die Beine trugen ihn, wie von selbst. Vor ihnen konnte er die Silhouette des fliehenden Samuels ausmachen, der einen scharfen Hacken schlug und in einen noch größer werdenden Gang eintauchte, dessen Wände ein leicht gräulich-grünes Licht verstrahlten, dass die Umgebung unheimlich wirken ließ. Vielleicht lag es auch daran, dass die Wände aus toten, blanken Knochen und Schädeln bestanden, die fein säuberlich aneinander gereiht waren. Aus dem Augenwinkel konnte Jin die grinsenden, hohlen Augen sehen, die sie anstarrten und ihnen sagen wollten: Hier ist Endstation für euch. „Verflucht. Wo sind wir hier gelandet?“, entfuhr es Kazuya, der ebenfalls die Knochenwände entdeckt hatte. Eine Spur Zweifel lag in seiner Stimme. Jin konnte es ihm nicht verdenken, denn das was sich auf einmal vor ihnen befand, musste direkt aus einem Alptraum entsprungen sein, aus dem er sich wünschte, er würde wohl bald wieder aufwachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)