Der holprige Weg der Liebe von xKeiko-chanx (Das moderne Schülerleben mit Inuyasha und Kagome) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Süße, braune Augen -------------------------------- Es war Dienstag, der zweite Tag der Woche. Bereits ungefähr 192 Stunden liegen seid Inuyashas erster Begegnung mit Kagome zurück. Für alle Anderen wäre die vergangene Zeit nichts weiter als der alltägliche Trott, den ein Jeder durchzustehen hat. Doch der schwarzhaarige Single sah jeden von ihnen als ein Stück von dem, wonach er sich immer sehnte. Er hatte nun Freunde, Spaß an der Schule und sogar wieder etwas Freude am Leben. Was noch vor einiger Zeit unvorstellbar und weit entfernt für ihn war. Sango, die Sorte Schülerin, welche man als vorbildlich einstufte, war bereits brav in der Schule. Und selbst zu so früher Stund voller Tatendrang. Seid dem Besuch bei Herrn Asaoka Senior, der ihr das Geheimnis der Heilung von Mirokus grabschender Hand verriet, versucht sie ihren Mitschüler, der eher Weltbekannt als `Der Grabscher´ war, zu einem anständigen Kerl umzuerziehen. Das stellte sich aber als eine hartnäckige Herrausvorderung da. Denn die Sache mit dem belohnen und betrafen war nicht ganz so einfach wie vielleicht vermutet. Immerhin sollte es ja auch nicht auffällig sein. Und genau da lag der Haken! Erziehe jemanden der nichts davon wissen soll, klingt doch eigentlich unmöglich. Nicht aber für die braunhaarige Schönheit. Mit Listigkeit und perfektem Timing schaffte sie es immer wieder aufs neue, ihrem frühren Sandkastenkumpel die Leviten zu lesen oder aber Honig ums Maul zu schmieren. Momentan versteckte sich das Mädchen mit den langen Haaren hinter einer Säule, bewaffnet mit der kleinen Holzschleuder ihres jüngeren Bruders Kohaku. Den Blick fest auf Miroku gerichtet, welcher, wie üblich, wieder eine hübsche Mitschülerin belästigte. //Dieser Blödmann lernt es einfach nicht!// Sie spannte die geladene Schleuder, zielte und schnipste ihm eine kleine Nuss in den Nacken. Verschwand danach aber sofort aus seiner Sicht. „Aua!“ Der Getroffene rieb sich die zwickende Stelle und sah sich um. „Was war das denn?“ //Bereits den ganzen Schulweg über spür ich solche Schmerzen schon...// Wusste sich das aber nicht zu erklären. Kurzerhand wurde das ebengespürte Zwicken ignoriert und mit den selben Fehlern fortgefahren. Grinsend wollte der selbsternannte Frauenheld weiter machen, dass süße Mädchen vor ihm bezirzen und leise Komplimente zu säuseln, nur die hatte irgendwie genug und war verschwunden. „Hm?! Aber!“ Er sah nach links und rechts. „Mimiko? Wo bist du denn?! Hallo??? Mimiko??“ Da seufzte Miroku schwer und lies den Kopf hängen. Beleidig steckte er seine Hände in die Hosentasche und stiefelte in Richtung Klassenraum. Zwei Schülerinnen, sich unterhaltend, liefen an dem Jungen, mit dem Zopf, vorbei. Eine von ihnen verlor dabei einen kleinen Stofftieranhänger, der an ihrer Schultasche befestigt war. „Oh.“ Mal ganz nett und ohne Hintergedanken, hob er es auf und ging den Beiden einige Schritte nach. „Wartet mal!“ Auf seinen Ruf hin drehten sich die Mädchen um. „Sag mal ist das?...“, fragte die eine Schülerin so halb. „Ja das ist er, schnell weg!“ Als die jungen Frauen sich wegdrehten, begriff der gleichaltrige Mann das sie wohl flüchten wollten. „Ich will dir doch nur deinen Anhänger wiedergeben!“ Seine Stimme klang bockig und eingeschnappt. Wieder eilte ihm sein mieser Ruf voraus. Aber trotzdem sah eine von ihnen nach hinten. „Ah!“ Offenbar erkannte das brünette Fräulein dieses Ding in Mirokus Hand. Sie lief zurück und lies es sich von ihm geben. „Danke.“, erklang reuevoll ihre sanfte Stimme. „Schon gut.“ Sango hatte das Geschehen vom Versteck aus beobachtet, kam aber nun vor. //Gut gemacht. Dafür bekommst du eine Belohnung.// „Hey Miroku!“ Die Klassenkameradin welches er schon länger auf ernsthafte weise ins Auge nahm, kam fröhlich lächelnd, mit winkender Hand auf ihn zu. „Sango?“ Der Junge war sichtlich erstaunt. Seid wann war sie denn schon da? Und überhaupt, seid wann belächelt und begrüßt sie ihn so freundlich? Hatte er irgendwas verpasst??? So kam es ihm zumindest vor. „Sag mal, hast du Lust auf einen Schoko-Dounat ?“ Ein total überfordertes Blinzeln kam von ihm. Der junge Asaoka fragte sich gerade ob er vielleicht noch gar nicht wach ist, sondern nur träumt. //Sango...diese Sango, die aus meiner Klasse, die mich beleidigt und keines Blickes würdigt, will mit mir was essen???!// Das Mädchen lächelte, während seiner Gedanken, einfach nur süß. „Na was ist?“, sagte Fräulein Minase und holte Miroku aus seine Gedankenwelt. „Ähm...ja, sicher warum nicht!“ Er war verwirrt und verstand gerade nichts aber das war eher nebensächlich. „Gut, ich lade dich ein.“ Noch immer war dieses liebliche Lächeln auf ihren Lippen, das ihn glatt verzauberte und sprachlos werden lies.. //Das muss doch ein Traum sein!// „Du...willst mich einladen???!“ Er deutete sogar noch mit dem Finger auf sich, damit keine Verwechslung entstand. „Ja, du hast schon richtig verstanden. Ich lade dich ein.“ „Warum???“ „Ach, ich hab einfach einen guten Tag. Komm lieber schnell, sonst sind alle weg!“ Sango lief an ihm vorbei, lachte sogar etwas. Als wollte sie ihn verleiten mit ihr zu kommen. Mirokus Blick hing an ihr. Sie wurde immer kleiner, wartete nicht auf ihn. „E-ey! Nicht so schnell, ich will doch mit!“ Rasch eilte er ihr nach, denn er wusste so eine Chance bekämm er sicher nicht wieder. Nun bot sich ihm nach all dem hoffen endlich mal eine Gelegenheit das zarte Herz der süßen Sango für sich zu gewinnen! „Waaaa-! Ma-ma, warum hast du mich nicht geweckt?!“, rief eine Mädchenstimme vorwurfsvoll durch das ganze Haus der Higurashis. Kagome war gerade erst wach geworden und natürlich viel zu spät dran, wie eigentlich immer. Eilig hatte sie es, wie jeden Morgen und stürmte die Treppe runter um ins Bad zu kommen. Dieses Szenario war bereits ähnlich einem täglichen Ritual. Immer die gleichen Worte, immer die gleichen Abläufe. „Ich hab es doch versucht...aber du schläfst ja wie ein Murmeltier.“, entgegnete ihre Mutter gelassen, trank dabei ein Tässchen Tee. Ihre Tochter hatte keine Zeit um großartig was zu antworten, sie machte sich rann, dass verlorene Gut etwas aufzuholen. Die eine Hand hielt die Zahnbürste im Mund und schrubbte, während die andere ihren Körper mit einem Waschlappen reinigte. //Ich komm schon wieder zu spät!//, heulte das junge, schwarzhaarige Mädchen. //Dabei wollte ich mich doch bessern!// In neuer, eigener, Rekordzeit war die Wäsche erledigt. Für ihren kleinen Bruder verbreitete Kagome viel zu viel Hektik, denn egal wo er jetzt stand, er war ihr doch immer im Weg. „Souta! Geh doch mal zur Seite!“ „Wa- Neechan, hör auf mich ständig rumzuschubsten!“, meckerte er wie ein kleiner Rohrspatz. Auf diese Worte nahm seine Mutter ihn mal schnell zur Seite, aus der Gefahrenzone heraus. Seid seine liebe Schwester zur Schlafmütze mutierte, war ihm klar, wollte er ruhig in den Tag starten, musste er vor ihr das Haus verlassen. „Hier Souta, dein Frühstück, nun geh lieber schnell zur Schule.“, gab Frau Higurashi ihm den guten Rat. Welchen der Sohnemann lieber mal befolgte und mit einem kurzen Ruf der Abwesenheit aus der Haustüre verschwand. Kagome war gerade in ihrem Zimmer, verzweifelt suchte sie die Socken. Alles wurde durchsucht, unterm Bett, hinter den Kissen und Stühlen selbst Buyo, ihr dreifarbiger Kater wurde mal kurz angehoben um sicher zu gehen das er nicht drauflag. „Wo sind die denn?!“ „Mau~“ „Ach sei still...“, brummte sie wie ein grummelnder Bär. Die Schülerin setzte ihren dicklichen Vierbeiner wieder ab und suchte weiter. Verzweifelte Rufe über die verschollenen Socken gingen durchs ganze Gebäude. „Hier sind sie.“, hörte das Mädchen ihre Mutter sagen. Erleichtert und strahlend nahm sie diese entgegen. Man könnte meinen sie hätte das schönste Geschenk ihres Lebens bekommen, so schaute sie auf die schlabbernde Fußbekleidung. „Wo waren sie?!“ „Im Wohnzimmer.“ „Stimmt! Da zog ich sie ja gestern Abend aus“, erinnerte sie sich jetzt doch noch dran. Zwar spät aber das ist ja noch bekanntlich besser als nie. Kagome war an diesem Morgen aber nicht die Einzigste die zu spät dran war. Auch ein junger Bursche aus ihrer Klasse würde es wohl nicht mehr rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn schaffen. Sein langes, schwarzes Haar flatterte im schnellen Eiltempo des Rennens umher. Zu spät, war zwar zu Spät, jedoch konnte man sich ja noch bemühen. Er schnellte gerade an der langen Treppe des Higurashi Tempels vorbei, als ein Ruf seines Namens ihn abrupt bremsen lies. Da quietschten sogar glatt die Sohlen! „Hö?“ Kurz verwundert, wer ihn da rief, sah er zu den unzähligen Stufen. „Kagome!“, grinste Takahashi dann fröhlich. Hastig kam das schlanke Ding zu ihm runter gerannt, beide liefen nun nebeneinander, weiter den Weg zur Schule. „Morgen! “, gab sie etwas angeschnauft von sich. Die zwei Schüler der St. Shikon, so könnte man meinen, rannten gerade um einen Preis. „Morgen Schlafmützchen“, entgegnete er stichelnd. War ihm doch bewusst das sie das nicht mochte. „Manno, sei still!“, ihr Gejammer klang sich selbst bedauernd und beschämt zugleich. Bei so einer drolligen, verschämten Schnute, welche sie zeigte, musste Inuyasha grinsen. //Irgendwie süß.// „Fass dir lieber an die eigene Nase!“, ermahnte die Schwarzhaarige linsend. „Seid wann bist du denn einer, der zu Spät kommt?“ Inuyasha lachte auf. „Das muss wohl dein schlechter Einfluss seid!“, grinste er entgegen. „Ey! Schieb die Schuld bloß nicht auf mich!“ „Och warum denn nicht?“ Das helle Klackern der Sohlen auf dem Asphalt begleitete die zwei im Rhythmus. Schnell war es, wie die Schritte, welche sie zurückließen. „Na~ Keine Antwort parat?“, neckte Takahashi weiter. Ertapptes rot, zierte Kagomes Wangen. Er hatte sie durchschaut. Aber wie sollte man denn auch um diese Zeit ein Wortgefecht führen? Es war viel zu früh für sie, dazu konnte das Mädchen beim rennen eh nicht denken. „Weniger reden, mehr laufen!“, rief sie nur als Fluchtantwort auf. „Hast du nichts besseres zu sagen?“, lachte er. Ihre Schuhe klackerten schneller. Tja wer täglich rennt ist halt geübt! Ihn abzuhängen würde ein Kinderspiel für das Mädchen werden. „Doch! Wir sehen uns in der Schule du lahme Schnecke!“, lachte nun sie. Er hingegen schaute fassungslos. //Wie schnell die ist unglaublich!// Mit dieser Aktion, lies die Tochter der Higurashi Familie nur eine Staubwolke und ein `drop´ bei Inuyasha zurück. „K-Kagome! Warte doch! Lass mich nicht allein!“ Derweilen in der Schulcafeteria, standen um einen Stehtisch, zwei Schüler der selben Stufe. Das Blitzen einer Uhr war kurz zu sehen. „Wir sollten langsam zum Klassenraum, es klingelt gleich.“, sprach Sango mit dem Blick zu Miroku. Dieser mampfte munter seinen spendierten Dounat. „Was? Schon? Schade...“ //Ich hätte gern noch länger mit ihr hier gestanden.// „Aber was sein muss, muss sein, nicht wahr?“, seufzte er etwas enttäuscht und schob den letzten Bissen hinein. So wie er jetzt aussah ähnelte er gerade einem Hamster, der Vorräte in den Backentaschen sammelt. Zur Belustigung Sangos. „Verschluck dich nicht.“, kicherte sie leise. Dieses Geräusch lies Miroku glatt mit den Ohren wackeln, eine Eigenschaft die er gar nicht beherrschte. //Sie lacht?!// Noch nie hatte er sie aufrichtig lachen gehört. Jetzt aber war es soweit! Nur wusste er gar nicht wie er das geschafft hatte. //Ich hab doch nichts gemacht, warum lacht sie?// Sango richtete den Blick zu ihrer Tasche, wollte diese gerade hochheben. Da kam ihr Mirokus flinke Hand aber zuvor. Der Grabscher, wie man ihn selten sah. Ganz Gentlemen. Nie hatte Minase ihn so erlebt, nur ihre Freundinnen erzählten davon. Aber allen Anschein nach, gab es ihn tatsächlich, den netten Miroku. „Danke“, kam es noch leicht erstaunt über ihre Lippen. „Kein Ding. Na los, gehen wir lieber.“ Und zum ersten mal seid etlichen Jahren, lächelte sie ihn wieder an. Ein sanftes, liebes Lächeln. Nicht wie vorhin ein Na-komm-schon-Lächeln, sondern ein Lächeln vom Herzen aus. Mirokus Herz klopfte für einen Moment bis zum Hals, so, das die Luft zum atmen wegblieb. //Wie...wie wunderschön sie ist.// Seine Mitschülerin lief, noch schmunzelnd, wieder voran. Er selbst ähnlich einem Hündchen, hinterher. Asaoka junior schaute vorsichtig zu ihr. Sie sollte nicht merken, dass er seine Klassenkameradin etwas musterte. „Sag mal...und es gibt wirklich keinen besonderen Grund für die Einladung?“ Einfach aus jux und Laune lud sie ihn ein? Wo sie ihm doch gestern noch eine wischte. Es stimmt wohl wenn man sagt `verstehe einer die Frauen, ich tu es nicht´. So ging es gerade auch dem Jungen mit dem kecken Zopf. Die Gefragte schaute ihn an. Blieb aber zur Spannung noch einen Augenschlag lang still. „Kein Grund. Nur so.“, versicherte sie mit geschlossenen Lidern. Er wirkte skeptisch. Als ob er das einfach nicht so recht glauben mag, dafür gab es zu viele Fragen. Doch letztlich... //Ach das kann mir doch egal sein! Sie lächelt mich an! Spricht mit mir! Das sollte ich einfach mal genießen.//, dachte er zufrieden und lächelte nun auch. Die Beiden bogen gerade von den Treppen zum Flur hinein. Gleich die erste Tür im Gang war jene, die sie brauchten. Da heute Dienstag war, würden sie gleich auf die verrückte, aus der Gruft entsprungene Frau Kagesaki treffen. Sicherlich würde diese Lehrerin wieder für manch grusselig-spaßigen Moment sorgen. „Langsam sollte es Kagome es aber schaffen früher aufzustehen.“, seufzte Sango leise vor sich hin. „Da du gerade Nichtanwesende ansprichst...Inuyasha ist auch noch nicht hier.“ „Hm? Stimmt, ich sah ihn heut noch gar nicht. Ist ja komisch.“ Miroku lachte dann leise. „Was ist so lustig?“, hakte Sango verwirrt nach. „Vielleicht färbt Kagome ja auf ihn ab.“ Der Grabscher grinste mit seinen Worten frech. Seine Mitschülerin tat es ihm gleich. „Na das wollen wir mal lieber nicht hoffen.“ „Ich bin daaa-!“ Dieser laute Ruf erhellte plötzlich gen ganzen Flur. Es war Kagome, die gerade zum aller ersten mal, seid der Oberstufe, noch vor dem Klingeln ankam! Welches auch sogleich ertönte. Die Schwarzhaarige japste schwer und keuchte. Erschöpft vom rennen sickerte sie langsam zu Boden. //Oh Gott meine Lungen brennen wie Feuer!// Die junge Frau kniete ganz fertig im Flureingang, welch bedauerlicher Anblick. Lautes Klatschen von Seiten ihrer vier Freundinnen war dann zu vernehmen. Bei Kagomes Gebrüll kamen die nämlich schauen ob es denn wirklich sein konnte, dass ihre langjährige Freundin, zu so früher Zeit, den Weg zur Shikon fand. „Kagome, ein Wunder!“ „Sie an, man kann also wenn man will.“ „Aber recht knapp das Ganze.“ „Na besser, als wie nach dem Klingeln.“ Sprach eine nach der anderen. Mit verlegener Röte schaute Kagome zu ihnen hoch. „Jetzt hört schon auf, das ist ja mega peinlich!“, grummelte die leise zu den Mädchen. Nach dieser kleinen Ermahnung drehte Kagome den Kopf nach hinten, zu der Treppe, welche sie überwinden musste. „Komisch...Inuyasha ist noch gar nicht zu sehen.“ „Inuyasha?“, gab Eri fragend von sich. Während die Erschöpfte sich von Ayumi hoch helfen lies, gab sie Antwort. „Ja, er war auch zu spät. Am Anfang liefen wir zusammen, doch als er mich ärgerte hab ich ihn angehängt. Das er allerdings soweit zurückfällt hätte ich nicht gedacht.“ „Im Gegensatz zu dir, ist er im laufen auch nicht so trainiert wie du!“, lachte Sango laut los. Alle anderen grinsten und kicherten mit. Zum Leid Kagomes. „Ihr seid alle so fies zu mir!“, schimpfte die mit wedelnden Armen. „Kinderchen, Kinderchen!“, ertönte Plötzlich eine Frauenstimme die alle gut kannten. Frau Kagesaki, die Geschichtslehrerin kam gerade an. „Husch, husch in die Klassen! Zeit für eine Reise in die Vergangenheit gihigihi.“, lachte sie wieder auf schaurigschöne weise. Im gleichen Moment, unten in der Schulhalle, kam gerade ein total japsender Junge mit langer Mähne an. „Wie...um...alles...in der Welt...kann die...so schnell rennen....?!“, schnaufte und keuchte Inuyasha erschöpft. Sein Ärmel musste erst mal als Schweißtuch herhalten, ihm lief es ja schon von der Stirn. Mit einem tiefen Seufzen schleppte er sich zu den Treppen hin. Der Gedanke die alle noch zu erklimmen lies seine schweren Beine streiken. Er wollte nicht hoch, er wollte sitzen, was trinken, sich nur erholen. Doch dann käme er noch später. Das wollte er ja nicht. //Oben kann ich mich dann ausruhen, also hoch mit mir!//, trieb er sich selbst in Gedanken an. Lustlos, schlapp und entkräftet bestieg er jede einzelne Stufe. Es war anstrengend. So sehr, das er den Kopf kurz seufzend hängen lies. Das hätte er mal lieber nicht tun sollen. So konnte er nicht sehen das ihm jemand entgegen kam, der ebenfalls gerade nicht voraus schaute. Beide Personen, wie nicht anders zu erwarten, stießen ineinander. „Aua!“ „Ahh!“ Es war ein Mädchen mit sehr langen schwarzglänzenden Haaren. die mit ihm die Treppe runterfiel. Zum Glück war Inuyasha noch nicht so weit oben das es ernsthafte Verletzungen gab, jedoch tat der Hinterkopf dennoch weh. „Arrrg verdammt!“, schimpfte er mit einer Träne am Augenrand. „Ich möchte nur einen Tag erleben wo ich nicht auf irgendeine weise dem Boden nahe bin!“, meckerte Takahashi gleich weiter. „Tut mir leid, es war keine Absicht.“, erklang eine feine, zarte Stimme. Erst jetzt sah Inuyasha das seine Koalitionspartnerin halb auf ihm lag. „Nein mir tut es leid, ich hab nicht hingeschaut.“ Die Mitschülerin dieser Schule hob ihren Kopf, so das ihr Gesicht nicht länger ein unbekanntes war. Und im ersten Moment war es das auch überraschenderweise gar nicht. //K-Kagome? Nein, das ist sie nicht. Doch die sieht ihr verdammt ähnlich. Ob sie eine Schwester von ihr ist?// Immerhin kannte Inuyasha Kagomes Verwandtschaft nicht. Könnte also gut möglich sein. „Dann sind wir aber beide Schuld, ich sah auch nicht hin.“, gab das Mädchen ehrlich zu. Ihre Kastanienbraunen Augen verzauberten die seine für einige fesselnde Sekunden. Dann ging sie von ihm runter und fing an zerstreute Zettel einzusammeln. Diese waren der Grund warum sie nicht voraus geschaut hatte. „Wie ärgerlich...dabei hatte ich sie gerade erst sortiert.“, seufzte die blasse Schönheit. „Ich helf dir schnell.“ Beide Schüler krauchten auf den Boden rum. Ein Papier nach dem anderen wurde eingesammelt. Da fiel Inuyasha etwas auf. „Das sieht aus wie eine Zeitung.“ Verwundert sah er zu dem namenlosen Wesen, dessen Haut wie edles Porzellan wirkte. „Ist es auch. Die St. Shikon hat eine eigene Schülerzeitung, wusstest du das nicht?“ „Nein. Aber das liegt daran, das ich noch ganz neu hier bin.“ Er stand mit seinen Worten auf und reichte dem Mädchen, welches es ihm gleich tat, die Blätter. „Das dachte ich mir, dein Gesicht ist mir nämlich unbekannt.“ Er lachte kurz auf. „Soll das heißen du kennst jedes Gesicht dieser Schule?“, er klang ungläubig, schon leicht verspottend. „Allerdings.“ „...“ Jetzt war er baff. Sie will jedes Gesicht kennen? Woher denn? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. „Das kann ich mir nicht ganz erklären. Wie kommt es den das du alle kennen willst?“ „Ich bin Schulreporterin, Kikyo Shinjo mein Name.“, stellte sie sich ordnungsgemäß vor. „Bei dieser Tätigkeit lernt man im Laufe der Zeit viele Schüler kennen.“, ergänzte sie noch lächelnd. Inuyasha staunte nicht schlecht. Schulreporterin, so was kante er bisher noch nicht. Seine alten Schulen hatten keine Schülerzeitung. Aber auch ihr Lächeln machte ihn gerade etwas stumm. Denn sie sah damit recht niedlich aus. „Verrätst du mir auch deinen Namen? Damit ich dein Gesicht zuordnen kann?“ Mit diesem Satz erwachte er aus seiner schweigsamen Starre. „Was? Oh! Ja, natürlich! Ähm...Inuyasha Takshi! Ach Quatsch! Takahashi!“, stammelte er etwas nervös. Durch seinen Versprecher war er jetzt auch noch ganz verlegen. //Meinen eigenen Namen nicht richtig sagen können...wie peinlich.// Kikyo hingegen fand das irgendwie lustig. Leise und vornehmen kicherte sie in ihre Faust. „Inuyasha, ich merkst mir.“, entgegnete sie mit einen Lächeln. „Danke für deine Hilfe, nun muss ich aber los. Sonst verspätet sich der Druck, der Zeitung.“ „Keine Ursache.“ Beide lächelten sich noch kurz an, dann ging Kikyo weiter ihren Weg. Sie musste die restlichen Treppen hinunter. Denn die Redaktion und Druckerei befand sich im Keller. Inuyasha aber musste für Gesichte in den dritten Stock. Jedoch, stand der Junge gerade da wie bestellt und nicht abgeholt. //Ach Mist! Ich hätte sie fragen können, ob sie mit Kagome verwand ist. Obwohl...sie hat einen anderen Nachnamen. Dann könnten beide immerhin noch Halbgeschwister sein. Vielleicht aber auch Cousinen.//, grübelte er total belangloses Zeug und vergaß vollkommen das er zum Unterricht muss. „Naja, dann frage ich eben Kagome.“ Da stutzte er erst. „Waaah! Ich muss ja zu Geschichte!“ Schnellen Schrittes rannte er wieder, wie ein junger Gott voran, die Treppen hoch und sofort zum richtigen Raum. „Bitte verzeihen sie Frau Kagesaki!“, mit diesen Worten öffnete er die Tür. „Ah~ mein kleiner Fürst der Finsternis gihigihi. Schön das du auch endlich bei uns bist. Setzt dich, setz dich.“ //Diesen Finsternis quatsch zieht sie jetzt aber auch immer durch.//, dachte er betrübt und ging zu Miroku, der in diesem Fach sein Banknachbar war. Die Stunde ging zum Glück recht gut über die Bühne. Von der gefühlten Zeit her dauerte sie auch keine Ewigkeit. So eigensinnig diese merkwürdige Lehrerin auch sein konnte, sie wusste ihren Beruf durch aus zu beherrschen. „Hey Inuyasha, du kannst doch vorhin unmöglich so lange gebraucht haben. Sag, was hat dich aufgehalten?“, fragte ihn Kagome neugierig. Die Beiden gingen zusammen mit ihren Freunden zum nächsten Unterrichtsraum, in dem Englisch mit her Aoyama stattfinden würde. „Vielleicht legte er noch einen kurzen Flirt unterwegs ein.“, spekulierte Miroku. Und lag damit ja gar nicht so falsch. Allerdings folgte für diese Aussage sofort ein Ellenbogenhieb von Sango. „Uff!“ „Er ist nicht wie du Grabscher.“, grummelte sie. Und bestrafte für seine Art gleich mit. „Naja~“, kam es darauf aber kleinlaut von Inuyasha. Kagome sah ihn sofort verwundert an. „Sag nicht das er recht hat?“ Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen. Inuyasha flirtet anstatt rechtzeitig zum Unterricht zu kommen? Nein. Er nicht. Oder täuschte sie sich doch so sehr in ihn? „Nicht ganz. Ich hab nicht mit ihr geflirtet. Nur geholfen ein paar Dinge aufzuheben.“ „Ach so.“, gab Ayumi erleichtert von sich. „Und wir dachten schon Miroku hat doch auf dich abgefärbt.“, sagte Eri mal was dazu. „Ey...“ Beleidigt drehte der Erwähnte den Kopf zur Seite, wie ein kleines Kind tat er auf bockig und eingeschnappt. „Wenn hier überhaupt einer auf ihn abfärbt dann ja wohl Kagome.“, wehrte er sich und meinte das zu spät kommen damit. „Jetzt zieh mich da doch nicht wieder rein!“, sagte diese mit roten, verlegenen Wangen und bösem Blick zum weitbekannten Jungen. Inuyasha musste breit grinsen bei dem Geschehen um ihn rum. //So ist es also wenn man Freunde hat? Ein schönes Gefühl.// Er fühlte sich aufgehoben und dazugehörig. Gefühle die ihm bis dato unbekannt gewesen sind. „Ah- Da fällt mir noch was ein!“, rief er plötzlich auf und schaute Kagome direkt in die braunen Augen welche dem Mädchen von vorhin so ähnlich waren. „Hast du eine Schwester oder so? Eine die auch hier auf die Schule geht?“ Die angesprochene Klassenkameradin schaute erst etwas fragend, seufzte dann jedoch tief. Ganz so als sei sie genervt. „Lass mich raten, du bist mit Kikyo zusammengestoßen?“ Der junge Takahashi war ganz erstaunt. War Kagome Hellseherin geworden? Woher wusste sie das denn? Yuka war ihm gerne behilflich dies aufzuklären. Sah das Mädchen doch den überforderten Blick des Jungen. „Diese Frage hört sie öfter mal. Darum wunder dich nicht.“ „Oh, wirklich?“ Kagome schaute ihn an und wollte selbst dazu noch mal was sagen. „Ich weiß wir sehen uns ähnlich, keine Ahnung warum. Aber ich kann dir versichern wir sind nicht verwandt.“ „Dann ist das aber ziemlich seltsam.“, meinte auch Miroku. Er nahm bis dahin eigentlich ebenfalls an, beide seien Verwandt. Bis jetzt traute er sich aber nie zu fragen. „Ein Fehler der Natur eben.“, gab Kagome knapp als Antwort. Sie mochte es nicht über Kikyo zu reden. Diese ständige Fragerei nach ihr nervte sie nur noch. Das Mädchen mit den mittellangen Haaren lief ein Stücken vor ihren Freunden her. „Nun aber Genug. Let´s have lieber fun with englisch!”, sagte sie energisch. “Was???”, fragte Inuyasha verwirrt nach. Sango rückte etwas näher zu ihm. „Kagome ist recht mies in Englisch.“, flüsterte sie. Aber das Mädchen hatte gute Ohren, nichts blieb ihr verborgen. Auch nicht dieser gemeine Verstoß gegen die Schweigepflicht über Schwächen von Freunden! „Sangooo. Verrate das doch nicht!“, jammerte sie wieder. „Du verrätst dich doch selbst wenn du so grottig sprichst.“, meinte diese gelassen. Und alle Freunde mussten lachen. „Gemein~ hört sofort auf!“ Ja, das war bisher wirklich nicht Kagomes Tag. Dazu kam auch noch das die Arme in Englisch ihre Hausaufgabe vorlesen musste. Es ging dabei um einen Text der übersetzt werden sollte. Aber wer Kagome und ihre Kenntnisse bezüglich dieser Sprache kannte, wusste ganz genau, dass wird eine Blamage. Und jenes wurde es auch. In so gut wie jedem Satz stimmte etwas nicht. Kein Wunder, dass sie nun mit einer Gewitterwolke über dem Kopf die nächsten Stunden hinter sich brachte. Ja, dieses Anhängsel begleitete sie über Mathe, Musik und Deutsch. Inzwischen begann der Kunstunterricht, doch Fräulein Higurashis Gemüt zeigte keine Besserung. „Hey~ wie lang willst du noch depri sein?“, flüsterte Inuyasha zu ihr. In diesem Unterricht hatte er das große Glück neben ihr sitzen zu dürfen. Grummelig versteckte die Angesprochene ihr Gesicht. Worauf er schwer seufzte. „So schlimm war es doch nicht.“ „Doch...“ „Nein.“ „Alle haben gelacht....“ Da blieb er stumm. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Und wenn er ehrlich war, etwas gekichert hatte selbst er. Doch das verschwieg Inuyasha lieber mal. „Jetzt lass doch nicht so den Kopf hängen, bei diesem Trauerbild das du bietest, werd ich ja selbst melancholisch.“ Kagome schwieg. Sie regte sich auch nicht. Da beide an hochgeklappten Zeichentischen saßen konnte die Lehrerin, Frau Tanemura, nicht sehen das Kagome und er nicht richtig aufpassten. „Du darfst dich nicht auf solche Übersetzter von Computern verlassen, die geben immer nur komische Sätze raus.“ „Aber mit dem Duden jedes Wort nach zu schlagen dauert so lange...“, jammerte sie leise. „Dann lerne doch die Begriffe.“ „Dazu stell ich mich zu doof an...“, gestand sie kleinlaut. Kagome fühlte sich gerade wie eine Versagerin. Eine Nichtskönnerin. Nicht in der Lage die einfachsten Dinge zu übersetzen. Am liebsten würde sie sich ganz verkriechen. Inuyasha tat es schon langsam weh sie so zu sehen. Ein wiederholtes Seufzen entglitt ihm. Und tröstend streichelte er über ihren Rücken. Da sah sie auf, wenn auch nur mit einem Auge. „Vorschlag. Wir beide setzen uns mal ab und an zusammen hin und ich prügel die Vokabeln in dich rein.“ Hatte sie sich verhört? Wollte ihr Inuyasha gerade Nachhilfe anbieten? Das er gut in Englisch war hatte sie heute mit erleben dürfen. Kein einziger Fehler in der Hausaufgabe, eine glatte eins dafür, war die Note. //Sicher lernen seine Eltern fleißig mit ihm. Mich hingegen nervt mein kleiner Bruder und ein Opa, der andauernd seine uralten Geschichten erzählt.// Wieder ertränkte sich Kagome im Selbstmitleid. Doch dieses Angebot abzulehnen wäre wohl ein Fehler. Sie verstand sich gut mit Inuyasha und da er wusste, wovon er sprach, wollte sie es versuchen. So erhob sich, das bis eben traurige Mädchen. Seine Hand lag noch auf ihrer Schulter. „Klingt gar nicht schlecht...“, murmelte sie leise und verlegen. „Dann ist es abgemacht?“, fragte er nur sicherheitshalber nach. „Ja, abgemacht.“ Der Spross der Takahashi Familie lächelte seine Banknachbarin sanft an. „Wir schaffen das schon.“ Sie aufbauen war sein Ziel, ihr Mut und etwas Hoffnung geben wollte er. Und der junge Bursche hatte Erfolg! Die kleine dunkle Wolke über Kagomes Kopf war wie weggepustet. Sie lächelte ihn nun sanft an, so, wie sie es immer tat. „Danke.“ „Ach was, da nicht für...“, leierte er seine gute Tat runter. Für so ein, in seinen Augen, selbstverständliches Angebot, wollte er keinen Dank hören. Das war doch nicht der Rede wert. Wenn sie ihn so sanft anlächelte und sich bedankte wurde er außerdem doch glatt verlegen. Plötzlich und ohne Vorwarnung klatschte Frau Tanemura sowohl dem Jungen als auch dem Mädchen einen weißen Papierbogen aufs Pullt. Die Zwei erschreckten sich sehr und zuckten dabei stark zusammen. Blinzelnd besahen sich die Freunde das schneeweiße Etwas. Lugten dann aber hoch, zum Gesicht der Lehrerin. Glatt und tiefschwarz waren ihre Nackenlangen Haare, Eben und sanft die Haut dieser Frau. „Na, ihr Beiden wart wohl gerade anderweitig beschäftigt, oder wie darf ich das da deuten?“, sagte sie lächelnd und schielte auf Inuyashas Hand an Kagomes Schulter. //Hö?// Beide Schüler dachten in dem Moment das selbe. Sowohl Inuyasha als auch Kagome folgten dem Blick ihrer Lehrerin,. Knallrot wie zwei reife Äpfel liefen sie an. Der junge Takahashi zog schnell seine Finger zu sich zurück. Frau Tanemura lachte leise. „Na los beginnt zu zeichnen.“, sagte sie und teilte weiter aus. „Zeichnen? Was denn genau?“, fragte die Tochter der Higurashis verwundert. Doch auch Inuyasha konnte nur mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung, lass uns sehen was die Anderen machen.“, schlug er mal einfach vor. Und der Gedanke war nicht dumm. So würden sie sicher sehen, was zu tun war. Ihre Mitschüler saßen sich alle gegenüber. Es sah aus als ob sie ihren Nachbarn zeichnen mussten. „Ich glaube wir sollen uns Porträtieren.“, sagte Kagome und schaute zu Inuyasha. „Scheint mir auch so.“ Der junge Mann drehte sich daraufhin zu seinem Blatt, zwackte es in ein Klemmbrett ein und setzte sich seiner Partnerin mit dem Gesicht zu. Bereit loszulegen um sie auf zwei damenzonaler Ebene zu verewigen. Kagome stutzte erst kurz über die sofortige Bereitschaft ihres Kameraden, tat es ihm dann aber gleich. Auch sie nahm sich ihr Klemmbrett, so wäre es sicher einfacher als am Tisch zu kritzeln. Kurzerhand saßen sich die beiden neuen Freunde gegenüber und begannen ihre Bleistifte zu schwingen. „Aber schön stillsitzen.“, ermahnte Inuyasha frech. „Als ob das so einfach geht wenn ich dich auch zeichnen soll.“ Doch sie wollte es versuchten, so wie er auch. Ein leises Gemurmel herrschte im Klassenraum. Während alle Schüler fleißig beim zeichnen waren, unterhielten sie sich oder gaben einander Anweisungen zur Position ihres Models. Ein jeder versuchte das Abbild des Sitzkumpanen zu erschaffen. Mal sah es demjenigen ähnlich, mal...eher nicht so wirklich. Kagome hielt das gezeichnete Bild vor ihrem Motiv gut verborgen. Es war nicht schlecht, im Gegenteil, sogar recht gut. Eine deutliche Ähnlichkeit war auf alle Fälle vorhanden. Dennoch, Inuyasha sollte sich nicht sehen, bevor es fertig war. Sie radierte, ihr Meisterwerk sollte wie eine Fotographie wirken. Die Mühe, welche sich die Siebzehnjährige gab, war in ihrem eiserne Gesichtszügen zu erkennen, wenn sie die Bleistiftstriche zog. Der feste Blick, der entschlossene Griff. Dieses Bild sollte gelingen! Eine besondere Herrausvorderung stellten Takahashis Augen dar. Diese traf Kagome noch nicht richtig. Irgendwie sahen sie nicht wie seine aus. Jene, welche sie malte, wirkten zu kantig, dabei hatte Ihr Gegenüber so schön weiche Augen. Ja, er hatte...wirklich faszinierende Augen. So klar wie ein See und braun wie die leckerste Nussnugat Creme, von den besten Köchen gewonnen. Wenn sie in diese, seine Augen schaute...wurde ihr irgendwie gleich ganz anders. Das junge, zierliche Mädchen blickte auf, wollte ihre Vorlage noch mal anschauen, und das selbe tat Inuyasha in diesem Moment auch. Braune Augen trafen auf zwei andere braune. Intensiv waren die Blicke, als ob sie bis in die Seele schauen wollten. Die zwei befreundeten Menschen starrten sich für einen Moment einfach nur künstlerisch an. Doch das war ein recht inniger Zeitverweil, sich so direkt und ohne scheu in die tiefen ihrer Selbst zu blicken. Da wundert es nicht das beide Klassenmitglieder mit roten Wangen dies zeitgleich und schnell ohne Umwege unterbanden. //Sie hat...wirklich eine ziemlich schöne Iris. Aber...das ist nicht alles.// Er linste ganz vorsichtig zu ihr hin. Das süße Mädchen Kagome, zeichnete derweilen weiter. Fuhr mit seinem Mund fort. Doch auch dort hinzuschauen war nicht gerade einfach. Ihm so im Detail zu betrachten war generell eigenartig. Denn sie musste neidlos eingestehen das Inuyasha recht attraktiv war, zuvor war sie sich dessen gar nicht so bewusst geworden. //Ihre Haut, die kleine Nase, der sinnliche Mund....Sie ist...richtig hübsch.// Der Frischling der Klasse wurde verlegen und rot. Krampfhaft versuchte er weiter zu arbeiten ohne groß daran zu denken, wie sehr ihm das Mädchen, rein optisch betrachtet, gefiel. Hier ging es in erster Linie darum eine gute Zeichnung fertig zu stellen! Nichts weiter! Also brauchte er auch nicht lange hin und her zu denken! Sie schwiegen, taten nur ihre Arbeit. Doch immer wenn die Schüler sich anmusterten, schauten sie bald mit gesenkten Haupt weg. Es war einfach zu peinlich! Leider aber bekämen sie ohne vernünftige Leistung eine schlechte Note. Also Augen zu und durch! Obwohl...eher Augen auf und durch! Die ganze Stunde dauerte es, doch dann... „Fertig!“, sagte Inuyasha ganz stolz als erster. „Zeig her.“ Kagome war sichtlich gespannt wie sie wohl als Bleistiftdarstellung aussehen würde, überhaupt wie sein Talent als Zeichner so war. Aber Inuyasha zierte sich, ihm war es unangenehm. Was würde sie denn schließlich davon halten? Nachher ist das Mädchen noch beleidigt. „Muss das sein?“, nuschelte er deshalb in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ja es muss.“ „Aber nur wenn du auch zeigst!“ „Ich bin noch nicht fertig...“ Das war gelogen, Kagome ist sehr wohl schon fertig. Doch zeigte sie es aus den selben Gründen wie Inuyasha nicht gerne her. Tja, zwei Dumme ein Gedanke fällt einem dazu nur ein. „Dann wirst du meinst auch nicht sehen.“ Als sie das von ihm hörte, grummelte Kagome leicht eingeschnappt, wusste er doch ganz genau, das sie es doch so gerne wollte. „Warte kurz...“, kam kleinlaut aus ihrem Munde. Schüchtern hob das Mädchen ihr Klemmbrett etwas an. Damit er ihre Verlegenen Wangen nicht sehen konnte. Kagome tat schell so, als müsste sie noch etwas zeichnen, lies sich mit Absicht dafür aber etwas Zeit. Sonst könnte ihre Lüge ja noch auffallen. Doch Takahashi glaubte ihre Worte natürlich und dachte sich deshalb nichts bei. „Jetzt bin ich auch Fertig...“ „Gut...dann...tauschen wir bei drei.“ Ein Nicken von der jungen Klassenkameradin zeigte, dass sie damit einverstanden war. „eins...“, begann Inuyasha. „zwei...“, setzte Kagome dran. „und drei“, ließen beide gleichzeitig von sich. Dabei übergaben sie ihre eigene Zeichnung an den anderen. Inuyasha schaute auf das Papier und fing sofort an zufrieden und fröhlich zu lächeln. Er sah sich deutlich darin wieder. „Also mir gefällts“, grinste er seine Freundin an. Doch Kagome antwortete nicht, gebannt schaute die Schwarzhaarige auf seine Zeichnung. Da wurde es ihm mulmig. //Mag sie es etwa nicht?// „Kagome?“ „Das...ist wunderschön“, sagte sie leise und ergriffen. In Inuyasha steckte ein kleiner Künstler. Ungläubig, das er der Schöpfer dieses Bildes sein soll, guckte sie ihn an. „Das bin wirklich ich?, unmöglich, die Zeichnung ist viel schöner.“ „Na so ein Quatsch, ich hab das gezeichnet, was ich sah. Und das warst du. Du bist genau so hübsch wie die Zeichnung.“, entrutschte es ihm dann. Worauf er sich schnell denn Mund zuhielt. Kagome wurde erneut von Verlegenheit heimgesucht. Schüchtern schaute sie auf das Bild. „...“ Inuyasha blickte zur Seite. //Was rede ich denn da nur...?// „Findest du?“, fragte sie leise nach. „Ja.“, antwortete er noch leiser. Eigentlich war seine Stimme inzwischen nur noch ein Flüstern oder gar ein Hauch im Winde. Total rot wie reife Äpfel im Herbst linste er vorsichtig zu ihr. Sie ahmte seinen Gesichtsausdruck nach. Doch plötzlich...lächelte sie. Ganz fröhlich und richtig lieblich. „Danke Inuyasha“, sagte Kagome glücklich über sein Kompliment. Ihm schlug in dem Moment das Herz für eine Sekunde bis zum Hals //Wie...wie süß sie ist...// Mit so einer Reaktion hatte Takahashi wahrlich nicht gerechnet, er war ganz klein mit Hut nicht fähig irgendwas zu sagen. Doch das musste er nicht, denn die Klingel läutete den Schulschluss ein. Die Lehrerin, Frau Tanemura, ergriff das Wort: „So Leute, dann schreibt bitte euren Namen rauf und gebt die Zeichnung ab. Wer heute noch nicht ganz fertig wurde bekommt nächste Stunde noch mal ein paar Minuten! Ich wünsche euch noch einen schönen Nachmittag.“ Die Schüler gaben wie verlangt alles ab und packte ihre sieben Sachen zusammen. Kagome Und Inuyasha aber waren eher etwas still geworden, die Sache von eben machte die jungen Leute noch wortkarg. „Arbeitest du heute wieder im Cafe?“, fragte Kagome dann unerwarteter Weise doch. „Pssst! Das soll doch keiner wissen!“, ermahnte er. Inuyasha hatte Kagome letztes Wochenende ein paar Dinge erklärt. Das er nicht möchte, dass dies jemand weiß. Es wäre ihm unangenehm, was Kagome auch sehr gut verstand. Ihr würde es da keinen deut besser gehen. „Tschuldige...“, kam leise zurück. „Schon gut. Um deine Frage zu beantworten, Ja. Jeden Dienstag und Donnerstag, sagte ich dir doch“, meinte er dann leise und war soweit fertig. „Soll ich dich dann zum Feierabend abholen und wir üben etwas Englisch bei mir?“ Er war erstaunt, so schnell wollte sie die Sache in Angriff nehmen? „Wenn du natürlich nachher zu erschöpft bist dann versteh ich das!“, meinte Kagome aber sofort um ihm eine unangenehme Absage leichter zu machen. „Nein, nein! Ich würde mich freuen mal bei dir zu Besuch kommen zu dürfen.“, antwortete er lächelnd. Das Schöne Mädchen neben ihm freute sich das zu hören. Woran er das sehen konnte? An ihrer fröhlichen Mimik die einen selbst bei schlechtester Laune noch zum schmunzeln bringen konnte. Ja, langsam merkte Inuyasha das Kagome wohl ein recht eigensinniges aber durchaus besonderes Wesen war. „Also gut, dann hole ich dich nachher ab.“, grinste sie. „Gerne.“ Die beiden schenkten sich freundliche Blicke. Inuyasha stand dabei ganz lässig mit seiner Schultasche über der Schulter. „Hey ihr beiden, wollt ihr hier übernachten?“, rief Sango ihnen zu. „Mann könnte glatt meinen ihr turtelt!“, grinste Miroku frech. „So ein Schwachsinn!“, wehrte sich Inuyasha sofort mit roten Wangen und kleinen Schlitzaugen gegen diese falsche Behauptung. Nicht das noch wegen solcher dummen Sprüche Gerüchte aufkochten. „Wir redeten nur..“, bestätigte Kagome Inuyashas Verharmlosung. „Nun ist aber genug geredet, ab nach Hause!“, drängelte Eri. Man musste ja schließlich nicht länger als nötig in der Schule hocken, so ihre These. „Ist ja gut, wir kommen!“ Kagome warf einen seufzenden Blick zu Inuyasha als wollte sie sagen: `Freunde, immer am nerven´. Ihr Kamerad verstand die tonlose Sprache und grinste, als ob er nun antwortet: `wem sagst du das?!´ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)