Der holprige Weg der Liebe von xKeiko-chanx (Das moderne Schülerleben mit Inuyasha und Kagome) ================================================================================ Kapitel 4: 4. Der Grabscher --------------------------- Die nächste Woche hatte begonnen und Sangos kleiner erzwungener Krankheitsurlaub war somit zu ende. Man müsste zwar meinen, das sie nach so einer Sache ruhig länger zu Hause sein dürfte. Doch da es `nur´ die Nase war, die was abbekommen hatte, meinte ihre Ärztin, könnte sie ruhig wieder zur Schule. Das einzige wovon das hübsche Mädchen mit der Schiene um die Nase befreit wurde, war Sport. Sie freute sich aber auch irgendwie endlich zur Schule gehen zu können. Die letzten Tage hockte Sango nämlich nur zu Haus und langweile sich den lieben, langen Tag. Fernsehen, telefonieren, puzzeln, lesen...das war alles irgendwie öde nach einer gewissen Zeit. Ausserdem wollte das junge Mädchen mit den langen, braunen Haaren mal einer Sache nachgehen. Nämlich dem komischen Verhalten ihres Mitschüler Miroku Asaoka. Dieser Kerl belästigte, grabschte und flirtete mit allem was sich weiblich nennen durfte. Ein Ekelpaket hoch zehn, der nur die Hoffnung hegte, das ein Mädchen mal so dumm sein würde, seine Freundin werden zu wollen. Fast jeden Tag konnte man beobachten, das er einer Mitschülerin an den Po fasste oder sie mit ziemlich schrecklichen Sprüchen versuchte für sich zu gewinnen. So kam es, das Sango im laufe der Zeit immer weniger für ihn übrig hatte und sein Verhalten nur noch widerlich fand. Er war eigentlich nur ein wandelndes Ferkel! Doch seid kürzester Zeit geschahen Dinge, die ihn in ein anderes Licht rückten. Da war die Sache beim Sport, als sie verletzt wurde, war er als erster bei ihr... Sie sah ihn in dem Moment an und glaubte in seinem Gesicht Besorgnis zu erkennen. Miroku gab auch ihre Kette zurück. Sango erinnerte sich an den Augenblick, als er dachte, das sie dieses Schmuckstück von einem Jungen geschenkt bekam. In dem Moment wirkte er sichtlich geknickt. Das wunderte sie damals sehr und heute auch noch. Denn diese Seiten waren welche, die das Mädchen nicht kannte. Überlegend schaute Sango auf den Boden über dem sie wandelte. Immer Richtung Schule lief sie voran. Die Erinnerung von dem Besuch ihrer Freunde kam plötzlich hoch. Sie erwähnten, das sich der Grabscher um sie sorgte und sich nach ihrem Befinden erkundigte. Einerseits war ihr dieser Kerl weniger wert als alles andere. Doch nun legte er komischer weise ein Verhalten an den Tag, was zeigte das es wohl noch eine zweite Seite von ihm gab. Sango wollte wissen wie Miroku wirklich ist. Sie wusste nicht wieso sie so fühlte, wieso sie es wissen wollte. Das Mädchen hasste Ungerechtigkeit. Und wenn sie Miroku nun unrecht tat und er eigentlich ganz nett und in Ordnung war? War das vielleicht der Grund warum sie es herausfinden wollte? Nach langem grübeln und laufen erreichte sie schließlich die Schule und wollte gleich in den Matheraum gehen. Doch in der Einganshalle wurde das junge Ding Zeuge von einem bekannten Schauspiel. „Miroku?“, flüsterte sie fragend zu sich selbst. Er stand mit einem Arm abgestützt an einer der Säulen, die dort die Decke stemmten. Die Hand des anderen Armes war lässig in der Hosentasche versteckt. So wie er da stand, sah er recht merkwürdig aus. //Was treibt er da?// Sie ging weiter denn von ihren Standpunkt aus war nicht zu erkennen was er dort machte. Plötzlich aber sah sie es. An der Säule lehnte ein Mädchen. Das er offensichtlich anflirtete. Eine Sache die wohl zu seinem täglichen Ritual gehörte. „Du bist wirklich sehr süß weißt du das? Schon deine strahlenden Augen sind nichts im Vergleich zu den Sternen am Abendhimmel, meine Schönheit!“, hörte sie ihn sagen und Süßholz raspeln. Ihr kam bei dem Schmalz schon die Gülle hoch. Der Gedanke das er das wahrscheinlich jeder sagt widerte sie an. Ganz unrecht hatte er zwar nicht bei dem was er sagte, sie war wirklich hübsch. Trotzdem ärgerte Sango dieses Benehmen sehr. //Und ich mach mir Gedanken ob ich ihm Unrecht tue!// Sofort kam sich das braunhaarige Mädchen ziemlich albern vor. Hatte sie doch tatsächlich kurz geglaubt er hätte einen guten Kern! „Pah!“, gab sie laut von sich und ging weiter ihres Weges. Miroku hörte den Ausruf hinter sich und drehte sich wundernd um. Als er merkte das es seine verletzte Klassenkameradin war, stand das eben noch umgarte Mädchen plötzlich allein an der Säule. Er lies sie fallen wie einen heißen Stein. Denn jetzt rannte der junge Asaoka lieber sofort hinter Sango her. Während er das tat, rief er ihrem Namen. „Hey?!“, warf ihm seine kurzweilige Bekanntschaft noch empört nach. So mies sitzen gelassen, hatte sie bis jetzt noch keiner! Eine Unverschämtheit! Inzwischen war Miroku an Sangos Seite angekommen und sagte zufrieden lächelnd, das er sich freut sie zu wieder zu sehen. Das angesprochene Mädchen aber reagierte nicht. Für sie war er nichts weiter als Luft! Ein lüsterne Kerl der alles angrub was nicht bei drei auf den Bäumen saß und das würde sich auch nie ändern! Und mit so jemanden redete sie nicht. „Stimmt was nicht? ...Sango?“, fragte er verwundert nach und konnte sich ihr Verhalten mit nichts erklären. Einige Schritte begleitete er sie noch schweigend durch die Hallen und Gänge der Schule. Doch dann war es ihm zu blöd und er stellte sich ihr in den Weg. „Ich rede mit dir.“, sagte er beleidigt. „Ich aber nicht mit dir.“, gab sie trocken und belanglos zurück und ging an ihm vorbei. Der Stehengelassene drehte sich und verfolgte das schöne Mädchen mit seinen Augen. //Was war das denn?//, fragte er sich still an der Stirn kratzend. Im Klassenzimmer angekommen wurde Sango jubelnd von ihren drei Freundinnen begrüßt. Sie freuten sich so sehr das Mädchen wieder in ihrer Mitte zu haben. Yuka aber lachte auf einmal kurz auf. „Was is das denn?“, fragte sie und deutete mit ihrem Zeigefinger auf die Nase ihrer Freundin. Sangos Wangen wurden leicht rot weil ihr das gemeinte unangenehm war. „Eine Schiene für meine Nase...“, sagte sie leise. Mit dem Ding im Gesicht kam sie sich so albern vor, doch musste sie es nun mal noch eine Weile aufbehalten. „Wann kann das denn wieder ab?“, wollte Ayumi gern wissen. „Das weiß ich nicht genau, hängt davon ab wie meine Nase heilt.“, antwortete Sango ihrer Freundin. Anschließend sah sie sich kurz in der Klasse um. „Schläft Kagome noch?“, erkundigte sie sich. Denn dieses Mädchen war noch nirgends zu sehen. „Natürlich, du kennst doch Kagome!“, lachte Eri auf. „Das wird sich nie ändern.“, warf Yuka noch dazu. Sango schmunzelte. „Das glaub ich auch.“ Sie ging zu ihrem Platz und packte alles für Mathe aus. Dann spürte sie aber plötzlich einen Schatten auf sich. Dem sie folgte. „Guten Morgen Sango.“, begrüßte Inuyashas Stimme das langhaarige Mädchen. „Dir auch einen guten Morgen.“, erwiderte sie freundlich. „Schön zu sehen das du wieder zur Schule kannst. Dann war das wohl doch alles nur halb so schlimm oder?“, fragte er nach. Sango nickte. „Ja, an sich schon auch wenn es sehr weh tat.“ Das Gemurmel einer üblichen Klasse war im Hintergrund zu hören. Es wurde für einen Moment so laut das Inuyasha so lang schwieg. Erst als es zurückentwickelte zu einem normalen Gemurmel sprach er weiter. „Kagome hat übrigens in einigen Fächern Mitschriften für dich geführt.“ „Das weiß ich schon, sie hat sie mir am Wochenende gegeben damit ich mich Vorbereiten konnte.“ Inuyasha kratzte sich mit einem Finger an der Wange. Und schwieg erneut für kurze Sekunden. „Ach so, das wusste ich nicht.“, brachte er dann doch noch leise hervor. Das Mädchen rückte mit ihrem Stuhl in seine Richtung, so musste sie nicht immer den Kopf drehen. „Versuchst du grad verzweifelt ein Gespräch zu führen?“, kicherte sie leise, da sie sah, das er recht verloren wirkte. Und das wiederum machte ihn ganz drollig anzusehen. Inuyasha fühlte sich ertappt und wurde noch ein Stücken tomatenähnlicher. „Na ja...“, murmelte er leise in seinen nicht vorhandenen Bart. „Wieso?“, fragte Sango neugierig weiter. Denn das war ihr nicht ganz schleierhaft. Inuyasha schnappte sich ebenfalls einen Stuhl, der hinter ihm stand und drehte ihn zu sich rum. Anschließend setzte der junge Mann seinen Hintern drauf. „Es ist erst eine Woche her das ich teil der Klasse bin. Ich möchte mich einfach gut mit allen verstehen oder zu mindest mit den meisten.“, gab er ehrlich zu. „Und das ich Kagomes Freundin bin hat nichts damit zu tun?“ Inuyasha schaute etwas verwundert, da er diesen Satz nicht ganz deuten konnte. „Wie meinst du das?“ „Ich hab gehört das ihr beide euch gut zu verstehen scheint. Kann doch sein das du auch mit den Freunden deiner Freunde auskommen willst.“ „Ja, das natürlich auch!“ Sango lächelte kurz. „Ich hab das Gefühl, das wir uns schon noch gut verstehen werden.“ In dem Moment kam Miroku zu Tür rein. Er hatte draußen in den Gängen noch etwas nachgedacht. Sofort fiel sein Blick zu Sango die Inuyasha anlächelte und der erwiderte die Geste. Das zu sehen lies ein mulmiges Gefühl in dem bezopften Jungen frei. Er beobachtete wie sein Freund aufstand und zu seinem Sitz zurückkehrte. Erst als dieser sich setzte ging Miroku selbst zu seinem kleinen Reich in der Klasse. Sangos Platz war an der Wand und Inuyashas am Fenster. Der Grabscher hockte dagegen in der goldenen Mitte. Wie ein Tiger im Käfig der hin und her lief so schaute Miroku nervös mit dem Kopf immer von einem zum anderen. Irgendwie kam er sich komisch vor, wusste aber nicht warum. Dann läutete allerdings die Schulglocke. Das Zeichen welches hieß, ruhig zu sein und aufzupassen. Zehn Minuten später betrat auch eine schnaufende Kagome hektisch den Raum. Erschöpft, nach Atem ringend, schleifte sie sich zu ihrem Platz hinter Inuyasha. Dieser drehte sich auch gleich unauffällig, leicht geduckt zu ihr um und wünschte leise einen guten Morgen. Kagome winkte aber ab, sie hatte gerade keinen Sauerstoff zum sprechen. Der Junge vor ihr bekam eine Schweißperle bei dem Anblick, welcher sich ihm bot und lachte leicht gekünstelt. Als die Stunde rum war bekam Inuyasha Besuch von seinem neuen Freund, Miroku. „Hey, na?“, sagte der noch sitzende knapp und packte alles in seinen Rucksack. Denn sie mussten jetzt hoch in den Chemieraum. Inuyasha war recht freundlich wie immer, Miroku hingegen schaute ernst und leicht verbittert drein. Doch stand er trotzdem munter auf. Als aber der Takahashi Sprössling endlich mitbekam wie Miroku schaute, wich er einen Schritt zurück. „Stimmt was nicht?“, fragte er irritiert. Denn ihn beschlich irgendwie das Gefühl sein Kumpel sei sauer oder verärgert. Und so wie er ihn anstarrte müsste Inuyasha glatt die Sorge haben, er selbst sei dafür verantwortlich. Miroku starrte noch einen langen Moment in Inuyashas dunkelbraune Augen. Diesem gefiel das überhaupt nicht und er lief noch einen Schritt zurück. Da ihm dann sein Stuhl an den Beinen stieß, setzte er sich wieder etwas unfreiwillig. Das Gesicht von Inuyasha zeigte, das er nur Bahnhof verstand. Was wollte sein Freund denn von ihm? Er musste es ihm schon sagen, Gedanken lesen hatte Inuyasha schließlich noch nicht erlernt. Jetzt seufzte Miroku dazu noch laut. „Wie machst du das?“, fragte er nur traurig. „Wie mach ich was???“ „Wie schaffst du es das die Mädchen bei dir lächeln?“ Über diese Frage war der Schwarzhaarige sichtlich verwundert und auch mehr als irritiert. Damit hätte er nicht unbedingt gerechnet. In seinem Kopf musste er kurz die Situation begreifen. Man sah, das es im Hinterstübchen von Inuyasha stark rattert und rotierte. „Ich...weiß auch nicht. Ich bin einfach...nett“, stotterte er etwas überfordert. Woher sollte er schließlich wissen wieso Mädchen lächeln wenn sie mit ihm reden? Da sollte er lieber die Mädchen fragen doch aber nicht ihn! „Einfach nett? Was meinst du damit? Was sagst du ihnen denn? Womit schmeichelst du?“, bohrte Miroku weiter. Denn die Antwort welche er bekam stimmte ihn nicht gerade milde. Der bezopfte Junge beugte sich zu Inuyasha runter. Eine Hand an seiner Stuhllehne, die andere auf dem Tisch. So konnte der Frischling der Klasse nicht weg. „Ich schmeichle nicht. Ich rede ganz normal mit ihnen!“ „Ich kenne Sango schon recht lang doch nie hat sie mich angelächelt! Dich aber kennt sie grad mal ein paar Tage und zeigte sofort ihre liebste Seite!“, schimpfte er leicht verbittert. Er kam dem bedrängten immer dichter. Sein Blick war böse und verzweifelt zugleich. So wie das an ihm nagte muss sie ihm wohl wirklich was bedeuten. Doch Inuyasha war das grad eher nebensächlich. Denn je dichter Miroku kam desto weiter rückte er mit seinem Oberkörper nach hinten, bis er schließlich rückwärts vom Stuhl kippte. „Autsch!“, kommentierte Inuyasha das kurz. Mirokus Stirn schmückte eine Schweißperle. „Entschuldige...“, sagte er leise. Nach dem der junge Takahashi sich aufgerappelt hatte und beide sich mal langsam auf den Weg zum nächsten Unterrichtsraum machten, begannen sie ein Gespräch. „Miroku, darf ich annehmen das du in Sango verliebt bist? Nicht `Ich find sie sexy´ sondern richtig mit Gefühlen?“, wollte Inuyasha vorsichtig nachfragen. Seine Augen schauten ihn deshalb nur aus den Winkeln raus an. Sein Kumpel schwieg, statt ihm zu antworten starrte er mit den Händen in den Taschen zum Boden. „Unsinn! Nur wenn ich weiß, wie man ein Mädchen zum Lächeln bringt gewinn ich sie vielleicht schneller für mich! Dann erspar ich mir einiges“, motze er leise. Inuyashas Blick wurde skeptisch. Er glaubte Miroku kein einziges Wort von dem was er sagte. Als sie oben angekommen waren und nur noch wenige Meter zum Klassenraum fehlten, sagte Inuyasha noch etwas, was er sich vielleicht hätte sparen sollen. „Miroku. Wenn das die Einstellung ist, die du hast dann...bist du ein ziemlicher Widerling!“ //Ein Widerling?//, wiederholte der Angesprochene in seinen Gedanken und blieb stehen. Dieses Wort! Dieses elende Wort! Wie oft hatte er es sich schon anhören müssen! Besonders von Mädchen! Allein Sango hatte es ihn mindestens tausendmal an den Kopf geworfen! In ihm stieg die Wut hoch! Es reichte ihm ein für alle mal, dieses Wort wollte er nie wieder hören! Niemals wieder! Seine Augen verdunkelten sich. Und er biss sich auf die Lippe. Inuyasha lief einige Schritte weiter bis er merkte Das Miroku ihm nicht mehr zur Seite stand. Wundernd drehte er sich deshalb um. In dem Moment packte sein vermeidlicher Freund den jungen Takahashi mit beiden Händen an den Kragen. Inuyasha wurde in einen Bogen zu den Schließfächern gedrängt, an die er mit Wucht gedrückt wurde. Ein metallisches Geschäpper von dieses Schränken erhellte den Schulgang und einige Mitschüler welche den Flur passierten, schauten gaffend zu. Einer von denen, der unmittelbar neben ihnen stand, da er gerade seine Bücher aus dem Fach, was ihm gehörte, hohlen wollte, wich schnell zurück. Inuyasha biss die Zähne leicht knurrend zusammen und starrte recht überrascht und wütend auf Miroku herab. Das konnte er, da ihn sein Angreifer wenige Zentimeter angehoben hatte, Inuyasha stand nur noch auf Zehenspitzen. „Miroku, hast du den Verstand verloren?!“, fragte der Schwarzhaarige mit aggressiven Unterton in der Stimme nach. Der Angesprochene jedoch schaute weiterhin wütend zu ihm hoch. Die Fäuste hatten fest Inuyashas Kragen in sich. Erneut drückte der Junge mit dem kleinen Zopf seinen Mitschüler an die Schulfächer. „Nenn mich nie wieder so! Verstanden! Ich hab es verdammt noch mal satt, das mich jeder so bezeichnet! Ich bin kein Widerling!“, rief er ihm zornig entgegen. „Dann benimm dich nicht wie einer!“, brüllte Inuyasha zurück. Die Mädchen und einige andere aus ihrer Klasse bekamen den Lärm auf den Gängen mit. Da sie schauen wollten was los war, lugten sie mit den Köpfen vor. „Inuyasha, Miroku!“, sagte Kagome plötzlich leicht erschrocken und eile zu ihnen. Auch Sango war sofort zur Stelle. „Lass ihn los!“, entgegnete sie energisch zu Miroku und riss ihn von Inuyasha runter. Kagome stand besorgt neben ihrer neuen Bekanntschaft und fragte ob alles in Ordnung sei. „Ja klar, es ist nichts.“, antwortete Inuyasha ihr ruhig. Doch sein Blick war immer noch auf Miroku gerichtet, der wie zu vor böse schaute. Sango blickte von ihm zu dem anderen Jungen und wieder zurück. „Spinnst du nun?! Nicht nur das du alle Mädchen aus der Schule belästigst, nein jetzt greifst du noch Mitschülern an! Was stimmt nicht mit dir?!“, brüllte sie wütend. Das Verhalten ihres Schulkollegen war für sie die unterste Stufe! „Schon gut Sango, ich war selbst schuld!“, wollte Inuyasha sie beruhigen. „Nichts ist gut!“, gab sie ihm zurück und drehte ihren Kopf wieder zu dem Angreifer. „Du bist echt....“, ihr fehlten schon die Worte. Da sie keine mehr fand, zeigte sie Miroku auf eine andere Weise was sie von ihm hielt. Mit Schwung holte sie aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige mitten ins Gesicht! Der junge Asaoka wusste überhaupt nicht wie ihm geschah. Er fühlte nur einen großen Schmerz, doch war dieser nicht wie zu erwarten auf seiner Wange. Nein, er kam von wo anders. Von seinem Herzen. Dieser Schlag, der nur Sekunden dauere war für Miroku eine kleine Ewigkeit. Als Sango ihre Hand wieder zu sich nahm war sein Kopf immer noch zu Seite gerichtet. Er senkte ihn leicht und versteckte so seine Augen. Es war plötzlich alles ganz still um sie alle herum. Unerwartet herklang die Schulglocke welche die Anwesenden aus ihrer eigenen kleinen Welt zurück holte. Sango ging ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen zurück in den Klassenraum. Kagome schaute ihr nach, dann richteten sich ihre Augen auf Miroku, der wie versteinert wirkte. „Komm lass und reingehen.“, meinte sie leise zu Inuyasha und zupfte vorsichtig an seiner Uniform. „Warte kurz.“, sagte dieser und ging zu Miroku. „Hör zu...“, begann er, wurde aber jäh unterbrochen. „Lass mich!“, zischte sein Kamerad gekränkt und schleppte sich in den Unterrichtsraum. Kagome schaute recht traurig und ging erneut an Inuyashas Seite. „Was war denn los?“, fragte sie leise. Der schwarzhaarige Mann schaute auf sie herab und antwortete: „Ich glaube Miroku weiß grad selbst nicht was er will.“, Inuyashas Stimme trug ein trauriges Seufzen mit sich. Im Chemieunterricht saßen die beiden ja nun leider nebeneinander, was nicht gerade günstig für den Moment war. Noch dazu sollten sie heute eine Partnerarbeit leisten. Da konnte sogar ein Blinder sehen das ein Unheil passieren musste. Miroku lies sich von niemanden Tipps geben, schon gar nicht von Inuyasha! So machte er einfach das was er für richtig hielt. Aus Frust und Genervtheit mischte er frei nach Laune irgendwelche Substanzen. „Nicht!“, rief Inuyasha aufgeregt! Das Gebräu welches sein Teammitglied gemischt hat, fing an zu blubbern und zu köcheln. Miroku hatte seine Hände dicht bei dem Glas. Schnell schubste Inuyasha ihn ein Stück nach hinten! Da erst begann es richtig heftig zu schwappen. „Was ist denn hier los?!“, schimpfte Herr Oda und besah sich das Dilemma. „Hat einer von euch was abbekommen?“, fragte er dann besorgt. Doch es ging den beiden gut. Sie bekamen den Befehl das alles wieder sauber zu machen und zwar schnell. Natürlich bekamen sie dafür, wie nicht anders zu erwarten eine schlechte Note. Sango und ihre vier Freundinnen hatten das Geschehen mitbekommen, so wie der Rest der Klasse. „Was ist heut nur mit Miroku los?“, murmelte Eri, das Mädchen mit dem Haarreif, leise. „Dabei war er letzte Woche noch so nett.“, wunderte sich auch Ayumi die ein Protokoll zum versuch schrieb. „Ayumi pass auf!“, machte Kagome sie darauf aufmerksam das sie einen großen Tintenfleck auf das Papier machte. „Arg, so ein mist!“ „Hast du einen Tintenkiller?“, fragte die junge Higurashi und wühlte in der Federtasche ihrer Freundin. „Nein. Du Eri?“ Die Angesprochene holte das erbetene aus ihrer kleinen Mappe. „Bitte“, sagte sie und gab den Tintenkiller weiter. Während die zwei das Malöhr beseitigten, bekamen Kagome und Yuka mit das Sango recht neben der Spur war. Sie blickte ab und an unauffällig hinter zu Miroku. „Hey alles ok?”, hörte sie leise Kagomes Stimme sagen. Schnell richtete sie ihren Kopf zu ihr. „Klar, was soll sein?“ „Sag du es uns.“, meinte Yuka ebenso leise und einfühlsam wie Kagome. „Wir sind doch nicht blind, du schaust immer zu Miroku.“ Sango entglitt ein kleiner Seufzer. „Vielleicht hab ich etwas übereilt gehandelt...Schließlich wusste ich nicht genau was überhaupt los war. Inuyasha meinte das er selbst schuld war. Nachher hab ich Miroku um sonst geschlagen. Vielleicht hat ihn ja Inuyasha provoziert.“ Ihr Kopf hing leicht und sie wackelte bei ihren Worten nervös mit dem Stift herum. „Ich werde Inuyasha auf dem Heimweg mal fragen was los war.“, meinte Kagome knapp und blickte auch kurz zu den beiden Jungs. Als die Stunde zu Ende war packte Miroku ungewöhnlich schnell ein und rannte raus auf den Flur. Inuyasha griff rasch nach seiner Tasche und eilte ihm nach. „Jetzt warte doch mal!“ Doch daran dachte der fliehende nicht. Er hatte keine Lust mit irgendjemanden zu reden. Oder sich irgendwas anzuhören. Völlig verwirrt darüber, was mit ihm los war, lief er einfach alle Stufen des Gebäudes runter. Da Hofpause war, musste er bis ganz nach unten. Erst draußen war Inuyasha ihm schließlich so nahe gekommen um seinen Arm zu erwischen. „Verdammt bleib stehen!“ Sein Kamerad riss sich von ihm los. „Was willst du?!“, motze er genervt. „Mich entschuldigen!“, brüllte Inuyasha in sein Gesicht. Da schaute Miroku plötzlich ziemlich verwundert drein. „Du willst ...dich entschuldigen?“ Sein Gemüt wurde etwas ruhiger. Da er eigentlich mit Vorwürfen und Beleidigungen gerechnet hatte. Nun zu hören das Inuyasha sich entschuldigen wollte verblüffte ihn merklich. „Ja, ich hab mich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“ Der Schwarzhaarige ging einen Schritt auf seinen Schulkameraden zu und schaute in sein Gesicht. Doch der blickte zu Boden und wusste nicht recht was er nun sagen sollte. Dann lies er sich einfach mit dem Hintern auf den Boden fallen. Sein Gesprächspartner schaute kurz erschrocken, für einen Moment dachte er Miroku klappte zusammen. Als er aber merkte, das er sich nur setzte war er froh, jedoch verwirrt warum gerade mitten auf den steinernen Boden. „...Schon gut...“, flüsterte er plötzlich leise. Er hatte im Unterricht viel über einiges Nachgedacht. Über alles mögliche. Darüber warum er so zu Mädchen war wie er ist. Darüber das sein Ruf sowieso der mieseste von allen war. Und darüber das schon so gut wie keiner mehr was mit ihm zu tun haben will. „...Du hast ja recht...ich bin ein Widerling.“, sah er zerknirscht ein. „Nein bist du nicht...Jedenfalls nicht zu Hundert Prozent.“ Die blauen Augen von Miroku schauten zu Inuyasha auf. „Wie meinst du das?“ Da setzte sich der junge Mann mit den langen, schwarzen Haaren zu ihm auf den Boden. „Mit ein bisschen Training wird das schon.“, grinste er leicht und boxte Miroku in den Arm. „Training?“, wiederholte der bezopfte Junge wunderlich. „Wir werden das Schwein in dir schon austreiben!“ Inuyasha grinste nun breiter und legte die Hand auf die Schulter seines Freundes. Dieser bekam eine Schweißperle im Hinterkopf. „Willst du mich exorzieren?“ Bei diesem Satz musste Inuyasha lachen. „Genau das! Und am besten wir warten gar nicht lang! Komm mit!“ Er stand wieder auf und zog seinen Freund auf die Beine. Kagome trottete zusammen mit ihren Freundinnen ebenfalls zum Schulhof runter. Sie legte die Stirn in Falten und schaute ab und an aus den Fenstern, die sie passierte. Plötzlich blieb sie stehen, ohne Vorwarnung. Was der Grund war warum Yuka in ihren Rücken lief. „Woah~ Kagome?!“ Das Mädchen folgte nach kurzem verwunderten anstarren ihres Rückens, Kagomes Blick. „Hmm? Inuyasha und Miroku?“, dachte sie laut. Schnell huschte Sango zum Fenster, sie hatte angst das die beiden wieder aneinander gerieten. „Was machen die da?“, sagte sie fragend mit großen Augen. „Sie reden nur.“, gab Kagome verwundert zu Wort. „Die beiden haben sich wohl vertragen.“, staunte Eri die ebenfalls rausschaute. Nun standen alle Mädchen am Fenster. Die vorbeigehenden Mitschüler murmelten schon und wunderten sich was die da draußen wohl so anstarrten. Leicht ertappt von dieser kleinen Aktion, lösten sich alle fünf von den Fenstern und gingen munter und verlegen weiter. Unten angekommen waren die Jungs jedoch weg. „Wo sind sie denn?“, sprach Ayumi die Frage aus welche sich alle stellten. „Bist du dir sicher?“ „Sicher bin ich mir sicher! Nun mach schon!“, animierte Inuyasha seinen Kumpel. „Und ich soll einfach nur...“ „Ja doch!“ „Warum mach ich das noch mal?“ „Um deinen Ruf zu retten, dich wieder in ein rechtes Licht zu rücken und letzt endlich von Mädchen nicht mehr als widerlicher, perverser Grabscher betitelt zu werden!“, erläuterte Inuyasha etwas ausgiebig und überzeugte Miroku damit seinem Rat zu folgen. Von zwei Händen im Rücken regelrecht gedrängelt lief er rüber zu einem sehr süßen, rothaarigen Mädchen, das sich mit einer Freundin unterhielt. Kurz bevor er bei ihr war, schaute Miroku aber zurück zu Inuyasha. Dieser gab ein bestätigendes Daumen hoch und trat dann in den Schatten eines Baumes zurück, in dem sie zuvor einiges besprochen hatten. Miroku schaute wieder nach vorn und ging auf das Mädchen zu. Sie bemerkte ihn als er dicht bei ihr war und wusste sofort wer dieser Kerl war. „Vorsicht der Grabscher!“, flüsterte sie zu ihrer Freundin, die sich umdrehte. Nicht das er ihr von hinten an den Po fasst! „Was willst du?!“, zischte eine von beiden wütend. Miroku geriet leicht ins schwitzen. Gleich soviel Ablehnung zu bekommen war nicht einfach. „Ich wollte dir nur sagen das ich...Ich find das du eine echt schöne Frisur hast.“ //Irgendwie komm ich mir total bescheuert vor...//, seufzte er gedanklich schwer. Doch blieb sein Gesicht äußerlich recht cool. Er schaute ihr noch mal tief in die Augen, wandte sich anschließend jedoch ab. „Ich geh dann wieder. Bye!“, lächelte er und ging ein paar Schritte. Die Mädchen sahen sich verwirrt an und schauten dann gemeinsam zu Miroku. War das wirklich der Grabscher? Kein dummer Spruch? Kein Geschleime? Und nicht mal der Versuch irgendwen zu befummeln? „Warte!“, rief die eine welche das Kompliment bekam. Worauf er sich überrascht zurückdrehte. Noch nie rief ihm ein Mädchen nach. Und schon gar nicht mit der Bitte zu bleiben. „Ja?!“ „...War...war das alles???!“, wollte sie wissen. Man sah ihr an, das sie aus dieser Aktion nicht schlau wurde. Miroku zuckte mit den Schultern und dachte an Inuyashas Worte. „Ja das ist alles. Ich wollte dir nur sagen das mir deine Frisur gefällt.“ Für einen Moment schien das Mädchen mit den langen, rötlichen, welligen Haaren sprachlos. Aber dann fasste sie sich doch wieder und brachte noch ein Wort heraus. „Ähm...Danke...“ „Nichts zu danken!“, lächelte er erneut und ging langsam zu Inuyasha zurück. „Sie hat mich nicht beschimpft!“, staunte er bei seinem Freund angekommen. „Weil du sie nicht bedrängt hast.“ Inuyasha setzte sich triumphierend ins Gras, was ihm Miroku gleich machte. „Ich war zu aufdringlich?“, wunderte sich dieser sichtlich. „Allerdings!“ „Woher...?“ „Von vorhin. Du hast mich schließlich vom Stuhl gedrängelt!“ Als Miroku daran zurück dachte wurde er wieder leicht verlegen. „War das mein einzigstes Problem?“, wollte er sofort wissen und konnte nicht glauben das nur deswegen alles so war wie es ist. „Oh nein, da gibt es noch so einige Dinge die wir angehen müssen...“ Der Tag neigte sich dem späten Nachmittag zu. Endlich war die Schule aus. Inuyasha verabschiede sich von Miroku. „Denk an das, was wir besprochen haben!“ „Klar!“, rief der ihm zu und drehte sich weg. Inuyasha schlug zufrieden seinen Weg nach links ein. Doch kurze Zeit später hörte er eine vertraute Stimme die seinen Namen rief. Rasch drehte der Gerufene sich nach hinten, um der Person in die Augen schauen zu können. „Kagome!“ Mit schnellen Schritten eilte sie zu ihm. „Hey, ich dachte du wartest auf mich!“, beschwerte sie sich leicht. „Entschuldige.“ „Hmmmm...“, schmollte das Mädchen gespielt und tat beleidigt mit verschränkten Armen. „Ich wusste gar nicht das du so gern mit mir läufst“, stichelte er ein wenig und sah das sein Satz Reaktionen brachte. Denn die Wangen seiner Gegenüber wurden leicht rot. „Ist immerhin besser mit dir zu laufen als wie allein.“ Mit zwei, drei Schritten marschierte sie an ihm vorbei. „Hey, was soll das denn heißen?!“, murrte er. Trottend lief er dem Mädchen hinterher. „Bin ich dein Notnagel?“, schmollte er gespielt war aber wirklich etwas gekränkt. Sie schaute über ihre Schulter nach hinten und sah sein beleidigtes Gesicht. „Glaubst du das denn?“, fragte sie fast schon fröhlich. Das schöne Mädchen wandte sich ihm, auf den Hacken gedreht, zu. Leicht wehte ihr Haar dabei, was sie noch ein wenig hübscher erscheinen lies. Dann lief sie munter rückwärts weiter. „Eigentlich nicht...“, antworte Inuyasha. „Bist du ja auch nicht!“, lächelte sie freundlich. „Kagome, vielleicht solltest du besser...“, begann er und wollte darauf hinweisen das vorwärst laufen irgendwie gesünder wäre. Jedoch war es für dieses netten Wink ein Tick zu spät. Das Mädchen stolperte und drohte nach hinten zu fallen. Er wollte sie noch festhalten aber im Reflex griff Kagome nach einem Halt. Und den sollte er darstellen! Ihre Hand hielt sich fest am Kragen von Inuyashas schwarzen Uniform und zog ihn mit sich. So verlor auch er das Gleichgewicht und kippte mit ihr um. „Woooa!~“, hörte man beide rufen. Kurz darauf folgte ein `Wums´. Inuyasha öffnete seine Augen und merkte das er direkt auf ihren Körper gefallen war. Eine Position die ihm neu aber keineswegs unangenehm schien. Das erkannte man an der leichten Farbe auf den Wangen. Langsam hob er den Kopf um Kagome anschauen zu können, dabei beugte sein stattlicher Körper noch über ihrem. Das Mädchen unter ihm rieb sich den Kopf, der auf den Asphalt schlug und flüsterte immer wieder nur `Aua´. „Darf ich dir sagen das du ganz schon oft fällst...“, begann Inuyasha, merkte aber das ein Spaß grad nichts für Kagome war. Er stieg rasch von ihr runter und stützte ihren Rücken beim aufstehen. „Alles ok?“, fragte er besorgt, da sie kleine Tränen in den Augen hatte. „Mein Kopf tut ziemlich weh.“, sagte sie leise. Er sollte sie nun nicht für eine Heulsuse halten die sofort weint. Doch der Boden bestand leider nicht aus bauschig, weichen, Wattekissen, im Gegenteil er war recht hart gewesen. „Lass mich mal sehen.“, seine Stimme klag sanft bei den Worten, die er sprach. Er zog sie ohne zu zögern etwas zu sich in seine Arme und schaute kritisch auf ihren Kopf. Während die linke Hand vorsichtig durch ihr schwarzes, weiches Haar strich um zu sehen ob sie blutete hielt die rechte ihre Schulter nah bei sich. Das Mädchen wurde ganz zart rot um die Wangen bei seinem Handeln. //Er umarmt mich ja fast.//, kam ihr in den Sinn. So was ist ihr noch nie passiert. Drum schlug ihr Herz einen kleinen Tick kräftiger. Nun, immerhin war Inuyasha ein attraktiver Mann. Und ein lieber noch dazu. Da war diese Reaktion nicht sonderlich überraschend. „Also ich sehe nichts. Doch du wirst bestimmt eine Beule bekommen.“, gab er seine Meinung kund. Seine tiefbraunen Augen trafen ihre und erst jetzt merkte er das er Kagome praktisch an sich drückte. Abrupt lies er das Mädchen los. „W...wollen wir dann weiter?“, fragte er leicht verdattert und trug ebenfalls einen kleinen Rotschimmer im Gesicht. Kagome nickte und hob ihre Tasche auf. Doch nach wenigen Schritten merkte Inuyasha das was nicht stimmte. Sie humpelte so komisch. „Tut dir dein Fuß weh?“, fragte er deshalb nach. Schnell winkte Kagome jedoch ab. „Das ist nicht weiter tragisch! Ich hab ihn mir etwas verknackst, glaub ich.“ „Bei deinen zarten, feinen Gelenken würde mich das auch nicht wundern.“ „Hm?“ Erneut schlich sich ein Hauch von Rot auf ihre Wangen, den zu seinen irgendwie schmeichelnden Worten lächelte er auch noch sanft. //Inuyasha?// Plötzlich, ohne Vorwarnung hockte er sich vor sie hin, sein Rücken zu ihr gewandt. „Was?“, stammelte sie ratlos. Ihre Augen verfolgten dabei seine Bewegungen. „Steig auf! Ich trag dich!“ Und urplötzlich wurde ihre Röte, welche bis eben zart und unauffällig war, um einiges kräftiger. „Quatsch! Das is wirklich übertrieben! Absolut nicht nötig, kommt gar nicht in Frage!!“, beharrte sie ausgiebig. „Ich kann doch laufen!“ Sein Gesicht blickte über die Schulter zu ihren Augen auf. „Nichts da! Wenn dein Fuß dick wird jammerst du nur! Ausserdem brauch ich dich beim nächsten Volleyballspiel. Sonst sieht es mit dem Sieg knapp aus.“ „Na danke auch...Also ist das hier purer Eigennutz?“, sagte sie schmollend mit eindeutigem Blick. „Jetzt komm schon...!“ Inuyasha schaute wieder nach vorn und blieb stur sitzen. Und das würde er auch so lange bis sie endlich ein Einsehen hatte. Egal wie lang es dauert! Plötzlich aber, schneller als erwartet spürte er ihren Körper auf seinen. Erneut drehte er sich mit dem Gesicht zu ihr. Sein Blick war leicht erstaunt. Denn das sie wirklich auf ihn steigen würde, glaubte er fast selbst nicht. Und dann auch noch so schnell. Gerade deswegen war er aber gleich doppelt so froh das sie es doch tat. „Wehe du lässt mich fallen!“, drohte sie um diese merkwürdige Stille zu beenden. Inuyasha lachte leicht als er das hörte. „Keine sorge, du müsstest doch schon wissen, wenn wir fallen dann fallen wir zusammen.“ Er spielte damit auf eben und die vergangen Tage an, in denen sie ihn immer mit zu Boden riss. Noch nie hatte er so oft Bekanntschaft mit der Erde gemacht! Seine Worte machten das Mädchen ziemlich verlegen. „Halt dich gut fest.“, sagte er ihr noch. Dann erhob sich Inuyasha in die Höhe. Er spürte deutlich das ihr Griff um seinen Hals etwas fester wurde. Der junge Mann ließ das Mädchen auf seinen Rücken einmal kurz hüpfen damit er sie auch sicher trug. Seine Hände hatte er unter ihren Oberschenkeln verhackt. „Sitzt du auch bequem?“ „J..Ja.“, flüsterte sie zaghaft. Es fühlte sich bei ihm wirklich bequem an. Sie würde fast schon...geborgen meinen. Inuyasha hätte beinahe seinen Rucksack vergessen, der noch auf dem Boden lag. Für einen Moment schaute er etwas verdutzt, da er nicht wusste wie er ihn hochheben soll. „Wenn du dich noch mal bückst nehme ich ihn.“, schlug Kagome vor. Gesagt getan. So lief er mit ihr auf dem Rücken durch die Straßen, zwar wurden die beiden manchmal etwas merkwürdig gemustert doch irgendwann sahen sie das auch nicht mehr. Kagome legte ihr Gesicht an seinen Rücken und schloss manchmal leicht genießerisch die Augen. Aber wenn sie sich selbst dabei ertappte schaute sie sich schnell einfach nur, nichts böses wollend, um. Das junge Ding wusste nicht ob er es mitbekam wenn sie das tat. Sie hoffte das dem nicht so ist. Das wäre ihr irgendwie unangenehm. Und tatsächlich merkte Inuyasha nicht eine Spur davon. Er lief munter weiter. Aber es fühlte sich auch für ihn auf eine gewisse weise ganz nett an, sie so bei sich zu haben. Ihr Körper war nämlich angenehm warm. Jedoch schlich sich öfters mal die Verlegenheit in sein Gesicht wenn er spürte das ihre Oberweite sich etwas mehr an ihn drückte. Ihre Brüste fühlten sich so weich und wohlgeformt an... Als sie bei den vielen Stufen die zu Kagomes Haus führten, angekommen waren, wollte das Mädchen absteigen. „Nichts da! Gerade Treppen sind nichts für deinen Fuß.“ „Inuyasha! Das ist wirklich sehr lieb von dir, das du mich bin hier hin getragen hast aber das ist eine gewaltige Treppe. Mich da hoch zu schleppen is Irrsinn!“, sagte sie ernst und wollte das er wieder auf den Boden der Tatsachen kommt. Er grinste sie leicht an. Sein Ehrgeiz war mit dieser Aussage gepackt! Nun wollte er es ihr erst recht beweisen! „Na dann bin ich eben irre!“, gab er nur knapp zurück und lies die erste Stufe hinter sich. „Nicht! Lass mich runter!“ Doch seine Ohren waren auf taub gestellt. Er wollte seine Schulfreundin jetzt dort hoch bringen! „Wenn du zappelst fallen wir noch!“, warnte er sie, da sie sich nicht still verhalten wollte. Das Mädchen schaute leicht nach hinten und merkte das ein Sturz jetzt schon recht schmerzhaft werden könnte. Schnell schmiegte sie sich mit etwas Angst im Bauch an seinen Rücken und griff in die Uniform welche er trug. Die Augen fest geschlossen und leise betend, das sie nicht fallen. Inuyashas langes, glänzendes Haar war wie ein weiches Kissen in das sie sich vergrub. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren die beiden endlich oben angekommen. Neugierig schaute der Langhaarige sich bewundernd um. Ein leichtes Schnaufen war dabei zu hören. Es war doch anstrengender als gedacht gewesen. In seiner Pause besah er das für ihn neue Gelände an. Der Schrein zu seiner linken war wirklich schön anzusehen. Er sah so traditionell und ordentlich gepflegt aus. //Sie fühlt sich hier bestimmt sehr wohl.//, dachte er so bei sich. Er selbst würde es jedenfalls. Der Erbe des Namen Takahashi schaute dann jedoch erst mal zu seiner `Last´ und merkte, das sie sich noch ängstlich an ihm hielt. Da beschloss er zu schweigen und lief weiter. Erst vor ihrer Haustür stoppte er und sprach das Mädchen an. „Du kannst dich entspannen, wir sind da.“ Vorsichtig öffnete sie die Augen. Als sie mitbekam das sie sich regelrecht an ihn klammerte wollte Kagome nur noch schnell runter. Inuyasha ging in die Knie und lies sie absteigen. Stotternd bedankte sie sich mit einer schimmernden Röte im Gesicht. „Das hab ich gern gemacht. Immerhin bis du so tollpatisch. Bestimmt wärst du wieder gefallen.“ „Also wirklich! Bin ich in deinen Augen eine nur eine tollpatische Nuss?“ „Was glaubst du denn?“, fragte er sie das selbe, wie sie ihn vorhin. „Eigentlich nicht.“, sagte sie das selbe wie er. „Bist du ja auch nicht.“, grinste Inuyasha zufrieden. Das Mädchen öffnete die Tür zum Haus. Doch bevor sie eintrat sah sie noch mal zu ihm. „...Du ..bist ziemlich stark...“, gab sie neidlos zu. Ihre Stimme zeigte ein Hauch von Bewunderung. Bei dem, was er zu hören bekam wurde Inuyasha plötzlich verlegen, anscheinend warfen sie sich das Gefühl heut wie Pässe immer einander zu. Er kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Och...so stark nun auch wieder nicht...“, wollte er es runterleiern. Doch das war für Kagome zu spät. Sie wusste nun, das er ordentlich Kraft hatte. Auch wenn er sichtlich etwas erschöpft von den Treppen war. Das er damit nicht angab fand sie irgendwie süß. „Vielen Dank.“, hörte er ihre Stimme liebvoll sagen. „Kühl deinen Knöchel ok?“ Das Mädchen nickte und verabschiedete sich. Als sie in die Küche humpelte fragte ihre Mutter leicht besorgt was sie hätte. „Nichts schlimmes! Ich hab mir nur den Fuß verknackst. Bekomm ich etwas Eis?“ Frau Higurashi kam dieser Bitte natürlich nach und gab ihrer Tochter einen Eisbeutel aus dem Tiefkühler, zusammen mit einem kleinen Handtuch. Mit diesen Dingen bewaffnet schleppte sich das Schulmädchen die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Dort angekommen landete der dunkle Rucksack auf einer Holzkiste vor ihrem Bett und sich selbst lies sie in die weiche Matratze fallen. //Ein komischer Tag war das.//, kam ihr in den Sinn. Schnell hob sie ihr verletztes Bein an und zog die Socke aus. „Leicht rot...hoffentlich wird das schnell wieder“, murmelte sie leise. Kagome legte das Handtuch auf ihren Knöchel und hielt das Eis drauf. So war es nicht zu kalt für ihre Haut. Während sie so dasaß dachte sie plötzlich an Inuyasha. Da ihr etwas in den Sinn kam, was er ansprach verzog sich Kagomes Gesicht zu einer kleinen zerknirschen Fratze. „Er hat recht...ich fall wirklich oft hin...“ Doch um diese Unannehmlichkeiten zu verdrängen weckte sie eine andere Erinnerung, nämlich die, wie er auf ihr lag. Auch wenn ihr Kopf in dem Moment ziemlich schmerzte, so hatte sie kurz ein Kribbeln im Bauch gespürt. Und hatte es auch jetzt, als sie daran zurückdachte. //Wie er mich getragen hat, nur weil ich etwas humpelte...// Sie legte sich auf die Seite und betete dabei ihren Kopf in das weiche, rosa Kissen. Immer noch den Knöchel dabei kühlend. //...und das bis vor die Tür...irgendwie...ritterlich.// Ihre Gedanken schweiften noch weiter in diese Richtung, bis sie irgendwann heftig den Kopf schüttelte. //Nun genug davon! Was mach ich denn hier! Lieg im Bett und denk nur an Inuyasha! Tz! Was soll das?!//, fragte sie sich selbst, fand jedoch keine Antwort darauf. //Mist ich wollte ihn doch noch auf den Streit mit Miroku ansprechen!//, fiel ihr noch ein. Sie stand auf um zu ihrem Schreibtisch zu gehen und vergaß dabei für einen Moment ihren Fuß. „Autsch!“, jaulte sie. Sango besuchte derweilen ihren Vater. Er arbeitete im städtischen Krankenhaus als einer der Ärzte. „Hallo Vater!“, rief sie ihm fröhlich entgegen als sie ihn zwischen den Massen entdeckte. Er freute sich sehr über den kleinen Besuch seiner Tochter. So entfing er sie mit einem warmherzigen Lächeln und offenen Armen. „Na was machst du?“, fragte Sango während einer liebevollen Umarmung. Ein Paar Patienten liefen an ihnen vorbei und das Mädchen rückte, platz machend, zur Seite. „Fleißig Leben retten.“, erwiderte der Docktor lächelnd. „Das will ich auch schwer hoffen.“, gab Sango ernst zurück und wedelte ermahnend mit dem Finger. Ihr Vater musste in dem Moment leicht wehmütig lächeln, da sie ihn an seine verstorbene Frau erinnerte. „Gibt es einen besonderen Grund für deinen Besuch?“, fragte er und schaute nebenbei in einigen Akten etwas nach. „Ich wollte fragen was du dir zum Abendessen wünscht.“ Der Arzt legte kurz die Unterlagen bei Seite und schaute sie wunderlich an. „Da hättest du auch anrufen können.“, meinte er knapp. Etwas empört schaute seine Tochter zu dem Mann in weiß. „Also wirklich! Freu dich doch das ich dich besuche!“, bei ihren Worten verschränkte sie leicht bockig die Arme. Entschuldigend sah Herr Minase sein Kind an. „Sei nicht sauer. Es war ja nicht so gemeint.“ Kurz darauf grübelte er angestrengt nach. In Gedanken ging er durch, was sie bereits alles gegessen hatten. „Wie wäre es mit Oden? Das gab es schon länger nicht.“, fiel ihm auf. „Stimmt! Da wird sich Kohaku sicherlich freuen! Ist immerhin eines seiner Lieblingsspeisen.“, freute sie sich über den Vorschlag. Während Sango weiter munter mit ihrem Vater sprach bekam sie nach einiger Zeit etwas aus dem Augenwinkel heraus mit. Erst glaubte sie sich verguckt zu haben, drum schaute das junge Mädchen nun etwas genauer zu ihrer Entdeckung. „Das ist doch Miroku...“, flüsterte sie kaum hörbar. Sie wirkte erstaunt, fast schon etwas fassungslos. „Hast du was gesagt Kleines?“, fragte ihr Vater nebensächlich klingend nach, da er gerade mit einem Kollegen redetet hatte. Das Mädchen reagierte jedoch nicht auf die Stimme ihres Familienmitgliedes und drehte ihren Kopf weiter zu Miroku. Als dieser aber weiter ging, bad Sango ihren Vater kurz zu warten. Schnellen Fußen eilte sie nun dem Mitschüler hinter her. Dabei aber gut drauf achtend das er sie nicht bemerkte. Das Mädchen versteckte sich hinter Menschen, Pflanzen und Ecken, bis Miroku schließlich in einem Zimmer verschwand. Als die Tür zu fiel konnte sie nichts mehr von ihm sehen. „Stimmt was nicht Sango?“, fragte Herr Minase seine Tochter welcher er verwundert gefolgt war. „Weiß du wer da drinnen liegt?“, fragte sie ohne ihn anzuschauen. Denn sie wollte es nicht verpassen wenn Miroku wider heraus kam. „Ja, er ist einer meiner Patienten. Herr Asaoka Senior.“, antwortete der Arzt während er immer noch leicht irritier sein Kind im Auge behielt. //Mirokus Großvater?!// „Wieso fragst du?“, wollte ihr Vater dann endlich wissen um so möglicher weise zu verstehen was hier vor sich ging. Er schaute auf seine Tochter nieder doch dieses starrte nur gespannt zur Tür, die zum Zimmer des Kranken führte. „Ein Mitschüler von mir lief gerade dort rein.“ „So ein Junge mit Zopf?“, fragte ihr Vater nach. Sangos Gesicht war sofort erstaunt und sie starrte den Arzt direkt an. „Woher...?“, brabbelte sie. „Er kommt jeden Tag hierher. Manchmal bleibt er sogar Stunden.“ Was Sango da erfuhr war überraschend. „Was hat denn Herr Asaoka?“, fragte sie dann besorgt nach. „Tut mir leid Kleines, die ärztliche Schweigepflicht.“, erinnerte er sie. „Wird er denn wieder gesund?“, wollte sie stattdessen wissen. Da entglitt ihrem Vater ein tiefer Seufzer. Seine Gesichtszüge wandelten sich zu einer trauernden Miene. „Es sieht leider sehr schlecht für ihn aus. Aber nach den Besuchen seines Enkels wirkt er immer etwas gesünder.“, meinte er dann noch. „Wirklich?! Kann man denn nur durch Besuche gesünder werden???“, fragte Sango verblüfft weiter. Das konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen. „Nähe von Menschen die einem viel bedeuten, können einen auch viel Kraft und Lebenswillen spenden.“, sprach der Mann in weiß aufbauend. Doch auch wenn das stimmen mag. So stand es wohl trotzdem schlecht um den alten Mann. Irgendwie tat er ihr leid und Miroku gleich mit. Wenn er wirklich täglich kam und sogar Stunden lang blieb musste ihm sein Opa wohl eine menge bedeuten. „Kann ich vielleicht mit dir zusammen nach Hause gehen?“, fragte das braunhaarige Mädchen plötzlich leise nach. Für einen kleinen Moment wusste ihr Vater nicht recht wieso sie das fragte. „Natürlich. Doch das dauert noch etwas. Du weißt das ich heut erst spät schluß habe.“ „Kein Problem, ich weiß mich hier ja zu beschäftigen“, grinste sie dann. Sango war schon öfters hier gewesen. Fast alle Mitarbeiter im Krankenhaus kannten sie. Das Mädchen besuchte früher oft mit ihrer Mutter zusammen den erfolgreichen Arzt. Sie zog mit ihrer aufgeweckten und lebensfrohen Art alle Aufmerksamkeit auf sich. So wurde sie sehr schnell der Liebling aller hier! Das ganze Hospital und seine Patienten waren eigentlich schon so was wie eine große Familie für sie geworden. So machte sie sich gleich auf zu einigen, älteren Leuten. Die auf grund ihrer Gesundheit häufiger zu gast waren. Sie unterhielt sich freundlich mit ihnen, gab ihn kleine Geschenke und tat jedem gerne hin und wieder einen Gefallen. Die Leute strahlten meist gleich über das ganze Gesicht wenn sie das Mädchen sahen. Dann war der Tag gleich viel schöner! Sango frischte die Blumen auf und leistete ihnen einige Zeit Gesellschaft. Sie spielte mit ihnen Brettspiele, hörte sich alte Geschichten an und sog die Weißheit der Lebendsehrfahrung in sich auf. Was ihr im Alltag manchmal half. Auch Sango freute sich sehr wenn sie sah, das es ihren Lieblingen besser ging. Für das Mädchen selbst fühlte es sich so an, als ob sie zwei Dutzend Omas und Opas hatte. Und mal ehrlich, wer hätte das nicht gern? Die Sonne neigte sich draußen allmählich dem Horizont zu. Ein Orange-rot umhüllte die Stadt. Es wirkte sanft und weich. Ein wunderschöner Anblick, wie Sango fand. Die Schülerin kam gerade von Frau Shori zurück. Nun stand sie leicht verträumt an einem großen Fenster im Gang. Als ihre Ohren aber einige Schritte hörten schaute sie in die Richtung aus der diese kamen. Sofort schnellte ihr Körper hinter eine Ecke, da es Miroku war der ihren Weg kreuzte. Zum glück bemerkte er sie nicht und ging weiter seines Weges. //Er scheint wohl nach Hause zu gehen.// Seid dem Schulende waren fast vier Stunden vergangen. //Er war bis jetzt hier?// Heute war ein Tag voller Verwirrung- und Überraschungen! Man sah ihr an, das sie stark überlegte. Das Mädchen wusste wohl nicht ganz ob sie das, woran sie dachte auch wirklich tun sollte. Bis sie zu sich meinte, das ja nichts bei ihrem Vorhaben dabei wäre. Sie lief ein Stockwerk höher, von dort kam Miroku eben. Sango hatte vor seinem Großvater einen Besuch abzustatten. Sie wollte mit eigenen Augen sehen wie krank er war. Als sie jedoch vor der Tür stand, die zu ihm führte, hielt sie inne. Traute sie sich doch nicht? Wenn ja warum? Sie hatte sonst keine Probleme Kranke Leute zu besuchen. Lag es daran das er Mirokus Großvater war? Sie stellte das Grübeln ab, schüttelte kurz den Kopf und klopfte schließlich an. Dann betrat sie vorsichtig das Zimmer. Sie sah einen alten Mann mit grauen Haaren, die einen kleinen Zopf bildeten, so einen wie Mirokus. Sein Gesicht war faltig und recht blass. Als er bemerkte das die Tür sich öffnete sagte er fragend den Namen seines Enkels. Die Stimme des Mannes klang eigentlich kräftig. Doch sah man deutlich an seiner erschöpften Haltung, das es ihm nicht sonderlich gut ging. „Nein, tut mir leid. Ich bin nicht Miroku.“, erwiderte die junge Frau lächelnd. Verblüfft sah der alte Asaoka zu seinem Gast. Das ihm ein Mädchen besuchte war überraschend und neu. Doch das es ausgerechnet dieses Mädchen war, damit hätte er im Traum nicht gerechnet! „Bist du etwa die kleine Sango?“, fragte er plötzlich leicht aufgeregt. Die Angesprochene stutzte sehr. „J...Ja. Aber woher wissen sie das?!“, rief sie laut. Da grinste der alte Mann und die Falten an den Mundwinkeln verdoppelten sich glatt. Das sah irgendwie lustig aus, fand Sango. Lies sich ihre Gedanken aber nicht anmerken. „Du hast früher oft mit Miroku im Kindergarten gespielt. Wenn ich ihn abholte wart ihr zwei kaum zu trennen!“, lachte er laut, fing jedoch schnell zu husten an. Sango eilte zu ihm und stütze seinen Rücken. Als er meinte, es sei schon alles gut, sank er sachte in die Kissen zurück. „Daran kann ich mich gar nicht erinnern...“ , flüsterte sie. „Es ist ja auch schon eine Ewigkeit her. Ihr habt später kaum noch zusammen gespielt. Letzt endlich hörte ich gar nichts mehr von dir. Aber du hast dich kaum verändert. Ich erkannte dich sofort!“, meinte er lächelnd. Irgendwie freute das Sango. Und seine sanften Gesichtszüge verleiteten zum nachmachen. „Doch darf ich dich fragen was du hier tust?“, wollte er wissen. Denn das konnte er sich wirklich nicht erklären. „Mein Vater ist Arzt. Wenn ich auf seinen Feierabend warte, besuche ich oft die Leute und leiste ihnen Gesellschaft.“ „Das ist aber lieb von dir. Einige Freuen sich bestimmt sehr, nicht war?.“ Auf diese Frage nickte Sango mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie war glücklich zu sehen das die Leute sie gern um sich hatten, doch war sie traurig weil die meisten, besonders die älteren, kaum Besuch bekommen. „Ich mache das alles sehr gern. Am liebsten bei den einsameren Patienten hier.“, gab sie ehrlich zu. Herr Asaoka Senior lächelte glücklich. „Schön zu wissen, das es gute Menschen wie dich gibt. Mach dir aber um mich keine Sorgen, Miroku kommt täglich zu mir.“, meinte er stolz. Sango sah die pure Freude in seinem faltigen Gesicht. Die Augen glänzten richtig hinter der großen, dickglasigen Brille. „Ich weiß...“, lächelte sie schwach. „Stimmt was nicht?“ Der alte Mann lebte schon lang genug um zu merken wenn jemand Kummer hatte. Der Wind wehte sachte durch das angekippte Fenster. Er verleitete die Gardine zum tanzen. „Könnten sie Miroku vielleicht nicht sagen, das ich bei ihnen war.“ „Hmmm?“, war das einzige Kommentar zu ihrem Satz gewesen. „Wissen sie, wir kommen nicht gut miteinander aus.“ „Wirklich??? Das wundert mich aber sehr. Wenn ich da an früher denke.“ Doch die beiden waren nun mal keine kleinen Kinder mehr. Die Zeit änderte so manches im Leben eines Menschen. Und manchmal änderte sie auch eben den Menschen selbst. „Darf ich fragen was der Grund ist?“ Der alte Herr starrte sie durch die große, plumpe Brille an. Dieses Glas machte seine eigentlich schmalen Augen ungewöhnlich groß. Bei diesem seltenen aber witzigen Anblick konnte Sango nicht mehr. So sehr sie sich auch ein Lachen verkneifen wollte. Sie schaffte es einfach nicht. Ein lautes Gelächter erhellte den nackten, weißen Raum. Es war so voller Leben und Freude das Mirokus Großvater nicht anders konnte als mit zu lachen! Erst als dem Mädchen schon fast die Luft zum atmen fehlte konnte sie sich beruhigen. „So ein bezauberndes Lachen erfüllt mein altes Herz doch gleich mit Freude!“, lächelte der Patient glücklich in Sangos Gesicht. Diese freute sich ihn einen schönen Moment geschenkt zu haben. „Sie sind aber ein charmanter Herr!“, sagte sie kichernd. Der im Bett liegende Mann richtete sich auf und zog seinen unsichtbaren Hut vor der Dame welche an seiner Seite saß. „Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben junges Fräulein!“ Erneut musste Sango lachen. „Schade das Miroku nicht nach ihnen kommt!“, meinte sie plötzlich. „Wie darf ich das denn verstehen?, wollte er wissen. Denn eigentlich war ihm sein Enkel sehr ähnlich. Allein die Begeisterung an geschichtlichen Dingen war auffällig zwischen ihnen. Sango winkte ab. Sie wollte sich nicht bei seinem Großvater über ihm auslassen. Doch der alte Herr bestand darauf zu erfahren, was es mit dieser Aussage auf sich hatte. Alles betteln und bitten brachte sie ziemlich mit ihren Entschluss ins Schwanken. „Na ja...sagen wir es so....Miroku scheint mir nicht genügend ...Feingefühl zu haben.“, sagte sie leise. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Sollte sie hinter seinem Rücken sich mit dem flegelhaften Verhalten seinerseits wirklich an deren eigenen Großvater wenden? Das kam ihr nicht richtig vor! Darum schämte sie sich und bereute ihre Worte. „Begrabscht er immer noch alle Mädchen?!“ Bei dieser plötzlichen Aussage des Opas, sackte Sango fast vom Stuhl. Konnte jedoch noch ihr Gleichgewicht wiederfinden. „S...sie wissen davon???!“, stotterte das Mädchen sprachlos. Da seufzte ihre neue Bekanntschaft laut. „Sein Vater war schon so in dem Alter, es ist fast wie eich Fluch! Zum Glück konnte ich ihm das aber noch austreiben! Doch bei meinem Enkel kann ich das schlecht von hier aus.“ „Warum tut es denn nicht sein Vater an ihrer Stelle?“, fragte sie verwundert nach. „Glauben sie er kann das nicht weil er selbst einmal so war?“ Doch der Senior schüttelte den Kopf. Er schaute ein wenig traurig zu Sango. „Mein Sohn, also Mirokus Vater, arbeitet zur Zeit im Ausland. Darum ist der Junge mit seiner Mutter allein zu Hause. Und du kannst dir sicher Vorstellen das ein junger Mann nicht mit Problemen, Frauen bezüglich, unbedingt zu seiner Mutter geht. Ich würde mir sehr wünschen das sein Vater bald wieder Heim kommt. Denn ein Besuch von ihm würde mich auch freuen.“ Sango verstand bei diesen Worten das Herr Asaoka Senior seinen Sprössling wohl vermisste. Das konnte sie aber auch gut verstehen. „Wie haben sie es denn geschafft Mirokus Vater diese Angewohnheit zu nehmen?“, wollte sie sehr gern wissen. Denn vielleicht würde das auch bei ihm selbst funktionieren! Gespannt wartete sie auf eine Antwort. Der Alte Mann beugte sich zu ihr und schaute triumphierend. „Nun um ehrlich zu sein half mir seine Frau. Na ja Damals war sie nur eine Freundin von ihm.“ „Wie konnte sie ihnen da denn helfen???“, fragte das Mädchen irritiert weiter. Es war irgendwie spannend. Sie wollte es wirklich wissen! Die Lösung für sein Problem lag vielleicht schon im nächsten Satz verborgen! Sango konnte kaum erwarten eine Antwort zu hören. Ungeduldig schaute sie dem Opa ihres Mitschülers in die Augen. „Sie spielte die Belohnung!“, grinste er. Sofort wich Das Mädchen erschrocken zurück und dachte bei dem Satz an etwas bestimmtes. In ihrem Kopf kam sofort ein eindeutiges Bild zustande. „Die Belohnung???!“, rief sie aufgebracht und laut. Ihr Gesicht sprach bände er Fassungslosigkeit! Erst jetzt begriff der alte Herr, das Verhalten und die Reaktion von Sango. Hastig wedelte er die Arme und erklärte sich. Seine Wangen waren knall rot, da ihm nun klar war woran sein Gast dachte. „Nein! So doch nicht! Wenn mein Sohn sich wie en Depp benahm bekam er eins übergezogen! Jedoch bei eines charmanten Charakterzug bekam er ein aufbauendes Lächeln oder ein positives kleines Wangenküsschen von ihr! Erst wollte sie damals nicht. Doch ertrug sie das elende Gegrabsche ihres Kumpels nicht länger. Darum erklärte sie sich doch bereit. Und siehe da, kaum war er endlich ein kleiner Gentleman, verliebte sie sich in ihn! Die Hochzeit lies da nicht lang auf sich warten und Miroku erst recht nicht. “, lachte er erneut auf, musste allerdings wieder husten. //Mit Bestrafung und Belohnung arbeiten...?// Kurz ratterte es in ihrem Kopf. Als sie begriff starrte sie ungläubig zu dem alten Mann, der sich inzwischen wieder vom husten erholte. „Also...wie bei einem HUND?“, klang sie leicht entsetzt. Herr Asaoka grinste nur frech. „Genau! Wie bei einem Hund!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)