Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 28: Die Nacht über Tokio -------------------------------- Die ganze Nacht fand Mamoru keinen Schlaf. Er hatte sich etwas wortkarg von Bunny verabschiedet und war nach Hause gefahren. Er fühle sich nicht gut, hatte er nur gemeint. Er hatte sein Auto abgestellt und war zu Fuß noch einmal weggegangen. Es regnete noch immer, doch es machte ihm nichts aus. Er wollte auf andere Gedanken kommen. Er ließ das gesamte Gespräch mit Seiya noch einmal Revue passieren. „Beim nächsten Vollmond…“, murmelte er vor sich hin und blickte zum Himmel. Nur noch eine Woche. Seufzend machte er sich nach etwa einer Stunde wieder auf den Heimweg. Die Zwillinge waren noch nicht zurück und Mamoru beschloss, erst einmal ausgiebig zu duschen. Das warme Wasser war eine Wohltat für seinen durchnässten Körper. Der Regen war kälter gewesen als er gedacht hatte. Nur mit einem Handtuch bekleidet stand er schließlich vor dem Badezimmerspiegel. Mit einer Hand wischte er den Beschlag ab. Eine sehr gequälte Ausgabe seiner selbst blickte ihm entgegen. °Wieso nur?°, dachte er. °Wieso können wir nicht einfach glücklich sein?° Seine Gedanken schweiften zu Chibiusa und der Zukunft. Es sollte doch alles perfekt werden! Und nun sah es aus, als würde diese Zukunft nie zur Gegenwart! So viele Steine wurden ihnen immer wieder in den Weg gelegt… Sollte es etwa nicht sein? Mamoru ließ den Kopf hängen. „Nein!“, sagte er plötzlich. „Ich werde es nicht zulassen, dass sie alles zerstören was wir uns so mühsam erkämpft haben!“ Er ballte die Hände zu Fäusten und sah sie an. Mit all seiner Kraft? Aber was war eigentlich all seine Kraft? Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er eigentlich so gut wie nichts über seine Kräfte wusste. Natürlich, als Tuxedo Mask warf er seine Rosen und kämpfte mit seinem Stab, aber was waren die besonderen Kräfte Endymions? Er hatte sich entschlossen, als sein altes Ich zu kämpfen. Darin bestätigt hatte ihn die Tatsache, dass Haruka und Michiru ihn weiterhin so ansprachen. Die beiden hatten ihm ihre Hilfe angeboten und dankbar hatte er angenommen. Immerhin wusste er noch immer nicht genau was ihn erwartete. Sowohl von Seiya, als auch von sich selbst. Sie würden mit ihm trainieren, hatten die Mädchen gesagt und er war schon sehr gespannt darauf welche Kräfte er an den Tag legen würde. Das Geräusch der zufallenden Tür riss Mamoru jäh aus seinen Gedanken. Er hörte die Zwillinge flüstern und dann ziemlich schnell im Schlafzimmer verschwinden. Zitternd wurde ihm bewusst, dass er schon einige Zeit unangezogen im Badezimmer stand. Schnell warf er sich ein paar bequeme Klamotten über und legte sich aufs Sofa. Doch so sehr er es auch versuchte, einschlafen konnte er doch nicht. ----------@ Auch Bunny lag noch wach. Mamoru bereitete ihr Sorgen. Er war nach dem Gespräch mit Seiya gleich nach Hause gegangen und von Seiya selbst war keine Spur mehr zu sehen. Sie war mit den anderen noch ins Café gegangen. Taiki und Yaten blieben nicht lange, sie machten sich Sorgen um Seiya und gingen ihn suchen. Bunny seufzte. Was hatten die beiden nur geredet? Schlimm konnte es nicht sein, es war doch nur ein Gespräch gewesen! Bunny war viel zu naiv um den wahren Inhalt des Gesprächs auch nur Ansatzweise zu erraten. Nie hätte sie Seiya so etwas zugetraut. Vorsichtig stand Bunny auf. Luna hatte sich am unteren Bettende zusammengerollt. Sie ging zum Fenster und blickte zum Nachthimmel. Der Mond erstrahlte hell. Wenn sie sich darauf konzentriert hätte, hätte sie sicher die Gefahr bemerkt, die in der Luft hing. Doch so sah sie nichts weiter als den Mondschein und die Millionen von Sternen über ihr, die sie zu beobachten schienen. Ja, das gesamte Universum blickte in diesen Zeiten auf den kleinen Planeten Erde. Schon bald würde hier ein Kampf toben, der über das Schicksal aller entscheiden würde. Bunny jedoch sah nichts von alledem. Sanft zog sie die Vorhänge zu und kroch wieder in ihr warmes Bett. °Was auch immer die beiden beredet haben, ich bin mir sicher es war etwas harmloses.° Sie schloss die Augen und schlief schon kurz darauf ein. ----------@ Mamoru war nicht der einzige, der in seiner Wohnung keinen Schlaf fand. Im Schlafzimmer brannte noch immer Licht. Die Zwillinge saßen auf dem Bett und redeten. „Okay, Minako können wir abhaken, aber was machen wir mit den anderen?“, fragte Sakura. „Hm, gute Frage… Der Geburtstag war wirklich die perfekte Gelegenheit, aber jetzt muss es schnell gehen! Wir haben keine Zeit auf jeden einzelnen Geburtstag zu warten!“ „Wir sollten uns schleunigst etwas einfallen lassen!“ „Jaja… aber sag mal, glaubst du nicht, dass sie es vielleicht auch so schaffen?“ „Wie meinst du das?“ „Naja, eigentlich hätten sie diese Kräfte doch erst viel später bekommen. Vielleicht reichen sie ja aus um das Übel in dieser Zeit zu besiegen!“ Sakura seufzte tief. „Denk doch mal nach! Auch wenn wir in der Vergangenheit sind, sind die Feinde noch genauso stark wie in der Zukunft! Wenn wir ihnen nicht helfen, wie es uns gesagt wurde, haben sie keine Chance!“ Resigniert blickte Momoko nach unten. Eine Weile war es still, dann sprach sie aus, was auch für ihre Schwester die größte Angst war: „Was, wenn sie es trotz all unserer Bemühungen nicht schaffen?“ Sakura packte sie am Arm. Erschreckt sah ihre Schwester sie an. „Das darf nicht passieren!“ ----------@ „Hahahaha!“ Ambris lachte gehässig auf. Sie hatte sich genau angesehen, wie Seiya Mamoru herausgefordert hatte. „Ausgezeichnet, alles läuft genau nach Plan!“ „Achja?“ Lässig lehnte Ebris an der Wand. „Sagst du mir jetzt endlich was genau du vorhast?“ Ambris verdrehte die Augen. „Hast du das noch nicht begriffen?“ Ebris trat einen Schritt auf sie zu. „Es geht mir um die Seelensteine!“ „Jaja, die Seelensteine, soweit war ich auch schon! Aber was macht dich so sicher, dass die beiden einen haben?“ „Nichts. Ich vertraue einfach meinem Gefühl.“ Ebris trat noch näher. Sie stand jetzt direkt vor Ambris und blickte ihr direkt in die Augen. „Hoffen wir für dich, dass dein Gefühl dich nicht trügt!“ Ambris war der spöttische Unterton nicht entgangen. Sie hob überheblich den Kopf und wandte sich ab. „Keine Sorge. Und jetzt werde ich mich um meinen Schützling kümmern.“ Sie ging durch den Raum und verschwand. Ebris stand noch immer an der gleichen Stelle. Ein wenig hinter ihr erschien plötzlich eine schwarze Gestalt. Sie schwebte kopfüber in der Luft. „Sie nimmt den Mund ja ganz schön voll!“ Ebris schien gar nicht überrascht vom auftauchen der Gestalt. „Ja. Wollen doch mal sehen, ob sie sich das leisten kann.“ „Aber was, wenn sie tatsächlich Erfolg hat?“ Ebris drehte sich um. „Wollen doch mal sehen ob sich uns dann nicht eine Gelegenheit bietet ihr zu helfen.“ Sie grinste verschwörerisch und auch die schwarze Gestalt schien einverstanden. ----------@ „Haruka?“ Michiru betrat den Balkon und zog ihre Strickjacke weiter zu. Zwar hatte es aufgehört zu regnen, doch kalt war es eher mehr als weniger. Haruka stand nun schon seit mehr als einer Stunde draussen und dachte nach. Sanft wurde sie vom Wind umweht, der ihr guter Freund war. Sie bemerkte Michirus Anwesenheit erst, als sich deren Hand sanft auf ihre Schulter legte. „Willst du nicht reinkommen?“ Haruka drehte sich zu ihr um. „Doch.“ Michiru blickte an ihr vorbei. „Was denkst du?“, fragte sie. „Das ein hartes Stück Arbeit auf uns zukommt.“ Michiru nickte. „Setsuna kann sie nicht ewig aufhalten.“ Sie fröstelte. Haruka legte den Arm um sie und lächelte sie an. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden tun, was in unserer Macht steht!“ Gemeinsam gingen die beiden hinein. Als Haruka die Tür schloss, blickte sie noch einmal wehmütig über Tokio hinweg. In diesem Moment wurde das Schicksal neu geschrieben. Doch was würde es mit sich bringen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)