That Funky Cold Madara von Palmira (Irgendwie sinnloser OS, MadaIta) ================================================================================ Kapitel 1: Grapefruitwein ------------------------- That Funky Cold Madara Irgendwie sinnloser OS, MadaIta Summary: Manche Dinge sind einfach wie Grapefruitwein. Man muss irgendetwas reinkippen, damit es mal was Anderes als bitter wird. Jaaa... Es gibt diesen Song von Tone Loc, ‚Funky Cold Medina’, den ich kürzlich gehört habe. Und weil ich den Text erst nicht richtig verstanden habe, hat es mich auf Madara gebracht. Und da sind wir also. Mir gehört weder der Song noch Naruto, und wenn in den Lyrics ‚Medina’ vorkommt, kann man das aus Spaß an der Freude mit ‚Madara’ ersetzen :D Wenigstens war es nicht die riesige Plüschente. Kaufhäuser machten generell nur Glücksräder, wenn sie etwas loswerden oder für etwas werben wollten, man sollte sich also gar keine Hoffnungen machen, da irgendwas Sinnvolles zu kriegen. Und wenn ihn jemand fragte, warum er trotzdem ein Los gekauft hatte, würde Madara steif und fest behaupten, er habe die Kaffeemaschine gewollt. Oder den Ventilator, irgendwas eben. Immerhin war es keine Niete und nicht die Nummer für die Plüschente. Aber was er mit einem Tetrapack Grapefruitwein sollte, wusste Madara beim besten Willen nicht. Er machte sich nichts aus Wein, und er hasste Tetrapacks. Jeder würde Tetrapacks hassen, wenn ihm schon mal eins in den Händen explodiert war. Gut, Madara war noch klein gewesen und vorher hatte er das Zeug ordentlich geschüttelt (weil auf der Packung stand, dass man das nicht machen sollte), aber das zählte nicht. Solche Anweisungen musste man verschlüsseln, sonst machten das alle dummen, kleinen Kinder und man war selber Schuld. Punkt. Jetzt war er also stolzer Besitzer von Grapefruitwein, und den wegzuschmeißen wäre ein Verstoß gegen die Ehre des Glücks. Madara hatte immer Glück bei Lotterien, und seiner Meinung nach war das so, weil er die Gewinne nie wegwarf. Ein bisschen Aberglaube musste erlaubt sein. Folglich räumte er, einmal zu Hause angekommen, seine Einkäufe weg und ließ das verhasste Tetrapack auf der Anrichte stehen (er hatte sehr darauf geachtet, es nicht zu schütteln). Sobald er mit dem Einräumen fertig war (‚Einräumen’ war auch mehr als ‚Reinstopfen, wo passt’ zu verstehen), starrte er es an. Und hatte das Gefühl, es würde zurückstarren. Aha. Und was nun? Die unmittelbare Entscheidung wurde ihm durch Itachis Eintreffen abgenommen, der zusammen mit einem ganzen Windstoß eisigkalter Luft eintraf. Das Ungünstige an dieser Wohnung war, dass die Luft, welche Temperatur sie auch hatte, sofort hineingelangte, wenn man eine Tür oder ein Fenster nach draußen öffnete. Jetzt im Herbst natürlich sehr angenehm. Itachi kam grußlos (auch, wenn er gut gelaunt war, grüßte er selten) in die Küche und hielt seine geröteten Hände unter den Wasserhahn, bis warmes Wasser kam. Und erst dann geruhte er, Madaras Anwesenheit zu bemerken und mit einem Nicken zu quittieren. Diese Anwesenheit war ein Privileg, das nicht jeder hatte, fand Madara, aber Itachi würdigte das nie richtig. „Was ist das?“ Itachi schob mit dem Knie die Tür des Küchenschranks zurück, dessen Inhalt versuchte, sich nach draußen zu bewegen. Das war mehr oder weniger oft so, weil Madara einfach Dinge reinstopfte und die Tür zuknallte, bevor der Kram zurückkam. Und damit nicht jeder gleich von einer Lawine erschlagen wurde, sorgte Itachi meist nachträglich für Ordnung. Nachdem ihn nachts um zwei mal eine Eierpackung angegriffen hatte (Madara hatte das ziemlich witzig gefunden, wie Itachi Eierschalen aus seinem Haar kämmte). Madara zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung?“ Itachi trocknete seine Hände ab und betrachtete den Tetrapack kurz, dann ging er ins Wohnzimmer und ließ das Aufräumen wohl sein. Madara starrte den Grapefruitwein grübelnd an. Dann hatte er eine geniale Idee. I asked the guy, "Why you so fly?" he said "Funky cold medina" Es waren kaum zehn Minuten vergangen, in denen Itachi Zeit gehabt hatte, sich auf die Couch zu setzen, sich an die Lehne zu schmiegen und ‚Das Buch der Tugenden’ weiterzulesen (und JA, das hab ich mir nicht ausgedacht, gehört meiner Mutter und ist von Ulrich Wickert). Dann ereilte ihn wieder das ‚Privileg’ von Madaras Anwesenheit. Dieser stellte eine sonnengelbe Kaffeekanne auf den Tisch vor der Couch und ein seltsames Glas aus grünem Glas daneben. Anschließend ließ er sich neben Itachi fallen und goss etwas, das der andere so schnell nicht erkennen konnte, hinein. Es roch säuerlich und fruchtig, auch wenn Itachi das nicht einordnen konnte. Kurz darauf bekam er das Glas in die Hand gedrückt und wurde erwartungsvoll angestarrt. „Was ist das?“ Misstrauisch spähte Itachi ins Glas. Durch dessen grüne Färbung sah das lauwarme Zeug innen orangegrün aus... Also nicht direkt appetitlich. „Keine Ahnung?“, wiederholte Madara scheinheilig seine vorigen Worte und trommelte mit den Fingern ungeduldig auf seinem Oberschenkel herum. Offenbar wollte er, dass Itachi den komischen Inhalt des Glases probierte. Eigentlich war das schon kein gutes Zeichen, aber Itachi war auch nicht frei von Neugier. Vorsichtig setzte er das Glas an und probierte. Und spuckte es zurück ins Glas. „Igitt!“ Es war... ja, was war das denn eigentlich? Es war unfassbar eklig. Es war wie... Sake, den man erhitzt und in irgendwas gekippt hatte, was sehr bitter war. Madara verdrehte die Augen und nahm ihm das Glas weg. Er schüttete das Gemisch zurück in die unschuldige Kaffeekanne und schüttelte den Süßstoff so lange darüber aus, bis es schäumte. Dann schloss er die Kaffeekanne und schüttelte wiederum diese, dass es schäumte. Und goss das Zeug unbeirrt zurück ins Glas, das er Itachi zurückgab. Gab es so etwas wie eine männliche Periode, oder war Madara heute einfach nur bekloppt? Itachi machte keine Anstalten, das Glas wieder anzunehmen. Der bittere Geschmack in seinem Mund ließ sich nicht herunterschlucken und trieb ihm Tränen in die Augen. War das überhaupt genießbar gewesen? Bestimmt nicht. Er hatte das Gefühl, als wäre seine Zunge durch den Geschmacksschock taub geworden. War die noch zu reparieren?! „Stell dich nicht so an, es ist nicht giftig.“ Madara schien persönlich gekränkt, dass er diesen Kram verweigerte. Itachi befand, dass das definitiv über seine normale Beklopptheit hinausging. „Wieso soll ich das trinken?“ „Es ist nicht mehr bitter.“ „Das beantwortet meine Frage nicht.“ Madara wusste, dass Itachi Süßes mochte. Itachi mochte es nicht, dass Madara das wusste. Und Madara mochte es, dass Itachi es nicht mochte. So ging das ewig weiter. „Es ist ein Test.“, erwiderte Madara mit einem Mona-Lisa-Lächeln. Itachi mochte an diesem Lächeln nicht, dass Madara dahinter alles verbergen konnte, vermutlich hätte er damit sogar einen LKW überlächeln können und keiner hätte es gemerkt. „Ach ja? Wofür?“ „Ich widerlege die Murphyschen Gesetze. Los, mach schon.“ Die Gesetze des Adam Murphy besagten, dass alles schief ging, wenn es nur möglich war. Itachi hatte keine Ahnung, was das mit diesem ekelhaften Gemisch zu tun haben sollte, aber das war ja eben die Sache. Madara hatte es hinter diesem Mona-Lisa-Lächeln versteckt, und deshalb kam er nicht dahinter. Und für Itachi war das viel zu frustrierend, um es dabei bewenden zu lassen. Seufzend nahm er das Glas zurück und nippte daran. Durch den exzessiven Einsatz von Süßstoff und das Schütteln schmeckte es jetzt etwas weniger widerlich. Itachi konnte trotzdem nicht herausfinden, was außer dem Sake, der durch das Zugekippte an Temperatur verloren hatte, noch drin war. „Und?“ „Was soll das bringen?“ „Wie war das?“ Itachi seufzte erneut. „Besser.“ Madara lächelte wieder das undurchschaubare Lächeln und genehmigte sich eine Kostprobe aus dem grünen Glas. „Dachte ich mir.“ put a little medina in your glass and the girls'll come real quick it's better than any alcohol or afrodesiac a couple of sips of this love potion and she'll be on your lap Süßstoff war natürlich nicht das Einzige, was Madara in der sonnengelben Kaffeekanne duldete. Während Itachi sich noch fragte, ob er diese Kanne je wieder benutzen können würde, ohne den bitteren Geschmack dabei im Mund zu haben, war er bereits in die Küche zurückgekehrt und brachte einen Armvoll Kram mit. Mit einem Schuss Orangensaft wurde es wieder bitterer. Der Kochreiswein hingegen machte es wieder süßer und etwas aromatischer (ich weiß den Fachbegriff nicht... Es gibt einen speziellen Reiswein, den man zum Beispiel für Reisbällchen nimmt, der süß ist und nur zum Kochen. Hab ich mir sagen lassen ^-^). Gegen die Sojasauce hatte Itachi sich entschieden gewehrt, und Madara hatte es wohl auch eklig gefunden und sie wieder weggestellt. Das Kakaopulver war untergegangen und hatte das Gemisch unappetitlich bräunlich gefärbt, bis Madara Grapefruitwein nachkippte und es wieder mehr orange wurde. Itachi begriff immer noch nicht, warum sie das taten. Aber irgendwie machte es auch zu viel Spaß, um ‚Das Buch der Tugenden’ weiterzulesen. Und er wollte schließlich noch wissen, warum Madara diesen Aufwand betrieb. Dieser schüttelte gerade die Sprühsahne und richtete sie auf das Glas. Itachi grinste. Wegen seiner schmalen Statur war er nicht besonders alkoholtolerant, und bei dieser ständigen Mixerei war es schwierig, den Überblick zu behalten, wie hochprozentig das Gemisch eigentlich geworden war. Itachi sagte sich, dass es so viel nicht sein konnte, da sich die Symptome in Grenzen hielten. Ihm war warm, also gut, und seine Zunge fühlte sich komisch an (was kein Wunder war, wenn sie ständig Geschmacksextremen ausgesetzt wurde). Aber wenn er sah, dass Madaras Mona-Lisa-Lächeln ein klitzekleines bisschen durchschaubarer wurde, hatte er keine Lust, schon aufzugeben. Die Sprühsahne bildete eine dicke Schicht auf dem Grapefruitpansch. Madara ermordete sie, indem er sie mit einem roten Strohhalm durchbohrte und noch den Nerv hatte, sich darüber zu freuen. Eindeutig bekloppter als normal. Wortlos nahm Itachi das hin und her schwappende Glas an und probierte. Selbst wenn es widerlich schmeckte, war seine Zunge wohl zu überfordert, um das noch zu merken. „Willst du dich damit besaufen? ... Oder mich?“ Madara zog eine Grimasse, die Itachi lustiger als sonst fand. „Mit dem Zeug da? Keins von beidem. Das würde ja ewig dauern.“ Das wusste Itachi nicht so genau, aber er wollte es auch nicht herausfinden. I went up to this girl she said "Hi, my name Sheena" I thought she'd be good to go with a little funky cold medina, she said "I'd like a drink", I said "ok, I'll go get it" and then a couple of sips, she cold licked her lips and I knew that she was with it Der Erdbeersirup war keine gute Idee gewesen, das hatten sie einstimmig beschlossen. Madara hatte so lange eine halbe Zitrone über der Kaffeekanne ausgedrückt, bis das einigermaßen behoben war. Der Zimt war hingegen ganz gut gewesen, sah nur nicht so schön aus. Sie hatten überlegt, Honig hineinzutun, doch den hatte Madara eklig gefunden, weil er seiner Meinung nach schleimige Bienenkotze war. Itachi hatte ihm seinen Willen gelassen und den Rest des Joghurtdrinks stattdessen hineingekippt, von dem keiner von beiden wusste, wie er überhaupt in den Kühlschrank gekommen war und wer ihn angebrochen hatte. Vermutlich würden sie es auch nie erfahren. Itachi fragte sich unterdessen, ob Madara nicht schlicht und einfach gelogen hatte. Der Test konnte auch einfach ein Vorwand gewesen sein, um... ja, wofür eigentlich? Um sinnlos sämtliche Fundstücke aus der chaotischen Küche zu mischen? Wenn er es sich recht überlegte, war die Ergründung des Mona-Lisa-Lächelns auch nur ein Vorwand gewesen. Itachi wusste nur nicht genau, wofür. Versonnen betrachtete er Madara von der Seite. Alkoholischbedingt fühlte sein Magen sich sowieso warm an, doch da war noch irgendetwas. Nicht so, als wäre ihm schlecht, das wäre anders. Hunger hatte er auch keinen. Itachi war nicht so ahnungslos. Verdammt, irgendwas hatte er in diesem Zeug nicht vertragen. you must be sure that the girl is pure for the funky cold medina you know, ain't no plans with a man, this is the 80s and I'm down the ladies, break it down „Madara... Was bitte willst du von mir?“ Mittlerweile kam Itachi sich verarscht vor. Die Couch war nicht so klein, dass man sich draufquetschen musste, und da Itachi sich von vornherein nah an die Armlehne gesetzt hatte (einfach, weil das bequem war), konnte er auch nicht abrutschen. Wenn jetzt jemand reinkam, würde er das garantiert falsch verstehen. „Ist das so schlimm?“ Itachi wollte nicht ‚nein’ sagen, deshalb antwortete er: „Deine Haare pieksen.“ Madara lachte leise und nahm seinen Kopf von Itachis Schulter, um das nicht mehr identifizierbare Gemisch in der Kaffeekanne mit Schokosoße zu verfeinern. Danach lehnte er sich zufrieden zurück und ließ es stehen. Die Geste erinnerte stark an Deidara, wenn er eine Tonskulptur formte und sein Werk von weitem betrachtete. Da dieses Werk, wenn es ihm gefiel, kurz darauf säuberlich im Raum verteilt war, hoffte Itachi sehr, dass es Madara nicht so gefiel. Nach einer kurzen Überlegungspause schnappte dieser sich die Kaffeekanne, verschloss sie und schüttelte sie. Sehr lange und sehr begeistert. Itachi saß daneben und beschloss, Madara eigenhändig umzubringen, wenn die Kanne gleich explodierte. Es zischte, aber die Kanne blieb heile. Madara grinste ihn an, als hätte er soeben etwas bewiesen. Und er küsste ihn. Zuerst vorsichtig, falls Itachi mit seinem Buch warf. Und als das Buch nicht flog, forscher und passionierter. Eine Hand reichte um Itachi herum und vergrub sich in seinem Haar, wo sie ein eigenartiges Prickeln auf der Kopfhaut hinterließ, bevor sie sich plötzlich unerwartet fest in Itachis schwarzem Haar verkrallte und seinen Kopf so nach hinten zog, in den Nacken. Itachi registrierte völlig am Rand, dass es etwas weh tat und er in dieser Haltung gar nicht anders konnte, als seine Kiefer voneinander zu lösen. Madara nutzte das nicht aus, obwohl Itachi fest damit gerechnet hatte. Seine Lippen schmeckten nach dem komischen Gemisch in der Kanne und nach Sprühsahne und waren leicht geöffnet, sodass Itachi den schnellen, abgehackten Atem spürte. Itachi suchte nach Anzeichen von Trunkenheit. Da waren nur wenige, die meisten sprachen dafür, dass Madara vielleicht impulsiv, aber nicht unbewusst handelte, ganz im Gegenteil. Er hatte eine ganz genaue Vorstellung, wie er das haben wollte. I said "wait, slow down love, not so fast, I'll be seeing ya", that's why I found you don't play around with the funky cold medina „Was... soll das... werden?“ Itachi konnte nicht verhindern, dass seine Frage von Atempausen unterbrochen wurde. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, und seine Kopfhaut prickelte wie verrückt, obwohl Madara losgelassen hatte. Zumindest fast, er hielt nur noch die Spitzen von Itachis Haar lose fest. Madara zuckte mit den Schultern. Mehr an Erklärung war von ihm selten zu erwarten. Seine Augen funkelten lebhaft, und Itachi sah die Ader an seinem Hals pulsieren. Und er war sogar sexy. Schon komisch. Er hatte nie auf diese Art von Madara gedacht, natürlich wahrgenommen, dass er irgendwie attraktiv wirkte, sich aber nicht damit beschäftigt, weil es ihn nicht interessierte. Und wo Madara ihn plötzlich dazu zwang, sich dafür zu interessieren... Itachi war jedenfalls nicht begeistert davon, erst jetzt rauszufinden, dass er sich wiederum für ihn interessierte. Und das nicht zu knapp, wie blöd. Moralisch hatte Itachi hingegen weniger seine Probleme. Wenn er sich um die Orientierung aufregte, hätte er sich auch schon aufregen müssen, als Madara Sake in dieses bittere Zeug kippte (so was machte man als Japaner einfach nicht). „Und jetzt?“ Madara grinste und gab Itachis Haarspitzen einen kräftigen Ruck, der ihm ein Kopfkippen und einen bösen Blick einbrachte. „Jetzt lege ich dich flach.“ Itachis Mundwinkel zuckten. Wahrscheinlich war er eh rot im Gesicht, da machte das keinen Unterschied mehr. „In deinen Träumen vielleicht.“, erwiderte er streng. Madara setzte seinen besten Kind-dem-man-den-Griff-in-die-Keksedose-verboten-hat-Blick auf. „Warum nur da?“ Zur Untermalung seiner Worte beugte er sich vor und zwang Itachi durch einen neuen Ruck, zu ihm aufzusehen. Es hatte etwas leicht Bedrohliches, aber... anregend-bedrohlich, wenn es so was gab. Für einen Moment starrten sie sich stumm an, dann ließ Madara sich einfach fallen und presste ihre Lippen aufeinander. Diesmal war es nicht nötig, Itachis Haar festzuhalten, damit er nicht zurückwich, und es blieb auch nicht dabei. Itachi war etwas überfordert, als Madaras Zunge über seine Lippen strich, aber nach einer kurzen Pause, in der er sich sammelte, öffnete er zögerlich den Mund. Madara verlor keine Zeit, diesen Spalt zu verbreitern. Seine Zunge fühlte sich ungewohnt heiß an, als sie sich, dominant und irritierend selbstbewusst, wie Madara eben war, vortastete. Nachdem Itachi es überwunden hatte, wie fremd das für ihn war, zog er sich zurück, umschlang jedoch gleichzeitig mit den Armen Madaras Nacken. Die Muskelanspannung unter der warmen Haut überraschte ihn und ließ ihn grinsen, genauso wie Madara grinste, als Itachi ihn erneut küsste. Diesmal waren die Karten anders verteilt. Madara war zwar stärker und machte Itachi so ziemlich jede größere Bewegung unmöglich, indem er ihn mit seinem Gewicht runterdrückte, aber dafür hatte er schlechter in Anatomie aufgepasst. Deshalb keuchte er hilflos auf, als Itachis Fingerspitzen über die Nervenbahnen seines Rückrats glitten, und bog den Rücken reflexartig durch. Itachi grinste selbstzufrieden. „Ich könnte jetzt... diesen wirklich alten Witz... über meine Träume aufwärmen...“ „Lass es lieber.“ Madara hatte wohl beschlossen, dass er genau das tun wollte, darauf presste er ihre Münder wieder zusammen und ließ es Itachi eine Weile erfolglos versuchen, ein Stück Eigendominanz zurückzugewinnen. Unterbrochen wurde das von gelegentlichen, hektischen Atemzügen und dem ein oder anderen Stöhnen, das den jeweils anderen immer zum grinsen brachte. Irgendwann drehte Itachi den Kopf auf die Seite, schwer ein und aus atmend. „Soll das... so weitergehen... bis der Erste... hyperventiliert?“ Madara lächelte überlegen auf Itachi herab und strich über Itachis Ohrmuschel. Inzwischen war ihm durch Eigenerfahrung bewusst geworden, dass auch das ein Nervenknotenpunkt war und sich das ausnutzen ließ. „Ich kann... zirkulär atmen.“ „Seit wann?“ „Seit ich die... Kerzen auf dem... Geburtstagskuchen auspusten musste... bevor Izuna es tut.“ Generell wusste Itachi wenig über Madaras Verhältnis zu Izuna, und es interessierte ihn momentan auch nicht besonders. Er konnte sich allerdings denken, dass es nicht immer Spaß machte, Madaras Bruder zu sein. Manchmal war Itachi froh, dass er in seiner eigenen Familie der ältere Bruder war und Sasuke noch nie versucht hatte, ihm das Privileg des Kerzenauspustens wegzunehmen. Richtig – es interessierte ihn nicht. Er wollte mit dem Blödsinn weitermachen. Er fühlte Madara selbstgefällig grinsen, als es nun Itachi war, der sich nach oben streckte und seine Lippen in Besitz nahm und gleichzeitig die Finger in seinem Nacken verschränkte. So an ihn geklammert, konnte er spüren, wie das Blut heiß unter der Haut hindurchjagte, während sie sich leidenschaftlich küssten und Nerven von den plötzlichen Empfindungen blank lagen. Erstmals milderte Madara sein Gewicht auf Itachi etwas ab, sodass dieser überhaupt die Chance hatte, sich zu bewegen. Es gab eine kurze Atempause, nach der Madara abschweifte, mit den Lippen Itachis Wange, den Wangenknochen und schließlich den Haaransatz berührten. Der andere wand sich unter diesen seltsam zärtlichen Berührungen, war das vorher schließlich noch anders gewesen. „Mmh-Madara...“, murmelte Itachi betäubt. Er hatte den Namen eigentlich nicht aussprechen wollen, es war einfach so passiert. Genussvoll schloss er die Augen und erzitterte, als Madaras Lippen und sein stoßweiser Atem auch darüber strichen. Es war wirklich schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Itachi musste all seine Selbstbeherrschung aufbieten, um sich zusammenzureißen und Herr seines Körpers zu werden. Dabei half ihm die Unsicherheit, wohin das hier führen würde. Er hatte gesagt, er wolle keinen Sex, und er hatte es auch so gemeint. Sex mit Männern war... nicht sein Ding, viel zu roh, und Sex mit Madara war generell eine schlechte Idee. Nein, eine ganz schlechte Idee, der Kerl war viel zu undurchsichtig und zu launisch. Mochte sein, dass es sich gerade gut anfühlte, aber wenn Madara mal nicht dazu aufgelegt war, sich an Itachi und dessen Willen zu halten? So was tat er eh nie, also warum sollte er damit anfangen? Wegen Itachi? Itachi stöhnte, als Madara ihn in den Hals biss, direkt oberhalb der Halsschlagader. Itachi verlor sofort den Faden in seiner Überlegung und fand ihn erst mühsam wieder, nachdem er Madara dadurch abgelenkt hatte, dass er ihn schlicht zu sich herunterzog. Selbst durch die Kleidung fühlte es sich so erregend, so berauschend an (Itachi wollte lieber keine obszöneren Worte dafür gebrauchen), dass er sich ernstlich fragte, wie er mit so jemandem unter einem Dach leben wollte... und gleichzeitig ein enthaltsames Leben. Na ja, ein oder zwei Mal würde nicht schaden... Hin und wieder... Manchmal... Madara hielt inne und grinste ihn von oben an. Er grinste heute verdächtig oft. Seine Wangen waren rot gefärbt und sein ohnehin schon wirres Haar noch wirrer als sonst. Itachi fand ihn sexy. Soviel dazu, nicht in dieser Art von Madara zu denken. „Sag’s... noch mal.“ „Was?“, fragte Itachi irritiert. Madara grinste nur noch breiter. „Meinen... Namen.“ „Wozu?“ Madara beugte sich wieder hinab, sein Haar kitzelte Itachis Nasenspitze und Wangen. Itachi hatte das Gefühl, man müsste seinen Herzschlag im ganzen Wohnzimmer hören können. „Weil mir... das gefällt.“ Itachi drehte den Kopf erneut zur Seite, doch seine Mundwinkel zuckten verräterisch. „Vergiss... es.“ Madara sandte ihm schon wieder den Keksdosen-Blick, dann küsste er ihn sachte auf die Lippen. „Bitte.“ Man sollte widerstehen. Wirklich. „Madara.“ Ein neuer Kuss, diesmal etwas intensiver. „Lauter.“ Was war das schon wieder für eine kranke Masche?! Itachi fand es ziemlich peinlich, wie er darauf ansprang. Aber... manchmal, erinnerte er sich... würde ja nicht schaden... „Mmmadara.“ Itachi summte das ‚M’ verführerisch, und diesmal fiel Madaras Kuss lange und innig aus. „Noch mal.“ „Madara!“ „Nein... Konan.“ you know what I'm saying that medina's a monster y'all Beide waren völlig perplex, Konans Stimme von jenseits der Tür zu hören. Itachis Gesicht lief dunkelrot an, als ihm bewusst wurde, was sie gehört haben musste. Konan verlor zum Glück keine Zeit. „Auf Klopfen und Klingeln hast du nicht reagiert. Ich wollte dir das Buch zurückbringen, das du mir ausgeliehen hast... Aber es passt auch nicht in den Briefkasten.“, rief sie. Madara biss die Lippen aufeinander und schien gleich losprusten zu wollen. Mit anderen Worten, er half Itachi überhaupt nicht. „Leg es einfach vor die Tür.“, brummte Itachi peinlich berührt. Madara krümmte sich inzwischen zitternd, um nicht laut zu lachen, und dass er das auf Itachi tat, war ebenfalls keine Hilfe, nicht im geringsten. „Ich hab euch durch den Briefschlitz gesehen.“ Briefschlitze. Warum hatte man so etwas Altmodisches?! „Ich... gehe dann wieder. Ach ja, und auf diese Couch setze ich mich nicht mehr, okay?“ Madara gab sich inzwischen keine Mühe mehr, das Lachen zurückzuhalten. Kichernd knallte er den Kopf runter, direkt auf Itachis Brust, was diesen nach Luft schnappen ließ. „Okay... Wir... halten dich auf dem Laufenden.“, erwiderte Madara, als er sich einigermaßen beruhigt hatte. Konan klatschte die Hand gegen die Tür und ihre Schritte entfernten sich. Madara grinste Itachi an. Das Mona-Lisa-Lächeln war endlich verschwunden. Itachi mochte, was er dahinter sah. Die Couch war nicht gefährdet. Aber sie würden Konan darüber informieren müssen, dass sie sich vor dem Boden vor der Couch in Acht nahm. Fin PS: JA, ich hab doch gesagt, es wird sinnlos! :D sun Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)