Gleich und gleich gesellt sich gern von Venu (*oder Gegensätze ziehen sich an!*) ================================================================================ Kapitel 1: Fragen kostet nichts...oder doch?! --------------------------------------------- Gleich und gleich gesellt sich gern Hallo ihr Lieben! Und wieder einmal eine neue Geschichte von mir, dieses Mal jedoch in Zusammenarbeit mit meiner besten Freundin Yukiyo hier auf Animexx. =) Beide Charaktere gehören vollkommen uns, wobei Yukiyo den Part von Kazuki und ich den Part von Jei übernehme! Das Lustige an der Geschichte ist, dass wir beide nichts vom jeweils anderen Chara und dessen Vergangenheit wissen und somit fast immer spontan aufeinander reagieren. ^^ Das macht die Geschi auch für uns spannend, da keiner weiß, wie der andere denkt! =) Uns Beiden ist es noch wichtig zu erwähnen, dass in dieser Geschichte zwar gewaltsame Szenen vorkommen, es aber keinesfalls unsere Absicht ist, diese zu verherrlichen, sondern es ein zwanghaftes Verhaltensmuster unserer Charaktere ist, welches sie zu diesen Handlungen treibt. Wie oben bereits angedeutet, befindet sich zumindest ein Charakter aus eben diesem Grund in psychiatrischer Behandlung und wer mit diesem Thema nicht so gut umgehen kann, sollte das hier vielleicht nicht lesen. ^^ Hier noch eine kurze Begriffserklärung: *Neuroleptika* -> Das sind Medikamente (Psychopharmaka) die antipsychotische Wirkungen haben *Antidepressiva* -> Das sind Medikamente, die antidepressive Wirkungen haben. Sie wirken antriebsneutral, stimmungsaufhellend, beruhigend, antriebssteigernd, antriebsdämpfend, angstlösend Und nun wünschen wir euch viel Spaß mit dem ersten Kapitel!!! 1. Kapitel: Fragen kostet nichts... oder doch?! Womit hatte er das nur verdient? Was würde er dafür geben, jetzt noch in seinem warmen, weichen Bett zu liegen und sich der liebkosenden Umarmung des Schlafes erneut hinzugeben. Aber nein! Er musste hier zu so einer unheiligen Zeit herum rennen und mit dem allmorgendlichen Stress kämpfen. Aber warum beschwerte er sich überhaupt? Dieses Praktikum gehörte nun mal zu seinem Medizinstudium, auch wenn er beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte, warum ausgerechnet in einer psychiatrischen Anstalt. Kazuki war mit einem ganzen Karton unterschiedlichster Psychopharmaka auf dem Weg zu einem der vielen Arzneischränke, denn Neuroleptika wurden jetzt nicht mehr gebraucht. Bei der nächsten Patientin mussten wieder einmal die guten, alten Antidepressiva her. Gerade, als er um die nächste Biegung gehen wollte, stieß er frontal mit jemandem zusammen, der um die Ecke gestürmt kam. Kazuki verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf seinem Hintern. Der Karton fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, während das Klirren der Arzneifläschchen im gesamten Flur widerhallte. Kazuki schaute verdutzt auf. „Äh... tut mir leid...", meinte er daraufhin verlegen. Vor ihm stand ein großer, schlanker, wenn auch muskulöser Junge, etwa in seinem Alter. Er hatte schwarze, etwas verstrubbelte Haare und trug eines dieser typischen, weißen Hemden, wie man sie nur in solchen Einrichtungen sah. Mit kalten, ausdrucklosen Augen sah der Junge ihn an und Kazuki hatte das Gefühl, dieses intensive Grün würde bis in sein Innerstes blicken. Der Schwarzhaarige schaute ihn noch wenige Sekunden an, bevor er dann blitzschnell an ihm vorbei huschte. Kazuki blickte ihm noch einen Moment überrascht nach, da hörte er auch schon den Tumult, der aus dem dahinter liegenden Gang kam. Zwei Psychiatriepfleger kamen aus dem Flur gerannt und blieben vor Kazuki stehen. „Wo ist der Patient hingerannt?“, fragten sie außer Puste. Kazuki zeigte mit offenem Mund und total verwirrt, stumm in jene Richtung und die Pfleger eilten sofort weiter. Eine der Krankenpflegerinnen hatte die Szenerie mitverfolgt und kam nun auf Kazuki zu, um ihm auf zu helfen. „Ist dir was passiert?" Kazuki sah sie mit noch immer überraschtem Blick an. „Was sollte das denn?" „Oh das... hm, da hast du wohl einen der seltenen Fluchtversuche miterlebt." Sie lächelte ihn freundlich an. „Ahso?“, erwiderte er interessiert, erblickte dann jedoch das Chaos in Form der auf dem Boden liegenden Arzneimittel. Zum Glück war nichts zerbrochen. „Ohje, so ein Durcheinander!" „Warte ich helfe dir!", bot die Pflegerin ihm an, doch Kazuki lehnte ab. „Nein, nein! Sie haben doch bestimmt noch wichtigeres zu tun! Ich erledige das schnell!", lächelte er süß. „Nur noch eine kurze Frage, wer war denn der Patient?“ „Nun das war Jei, ein sehr schwieriger Fall, der schon länger bei uns ist. Aber du, ich muss jetzt wirklich weiter, danke fürs Aufräumen.“ Eiligen Schrittes verschwand sie durch die nächste Tür, gleichzeitig fing Kazuki an, die Päckchen und Fläschchen wieder geordnet in den Karton zurück zu stellen. "Jei also…", murmelte Kazuki mit einem seltsamen Unterton vor sich hin, während ein Grinsen sein Gesicht zierte. Einige Tage später, Kazukis Langweile hatte sich längst auf ein Höchstmaß gesteigert, kam endlich der Tag. Pünktlich erschien Kazuki vor dem Büro seiner zuständigen Betreuerin, wo bereits Yoshiro, der andere Praktikant, wartete. „Hey!“, grüßte dieser mit seiner gewohnt überschwänglichen Art. „Hi Yoshiro, na schon aufgeregt?“ Kazukis Blick lag ruhig auf seinem Gegenüber, während er eine Antwort abzuwarten schien. Der andere lehnte lässig mit verschränkten Armen an der Wand, seine roten Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und seine grünen Augen schauten Kazuki in freudiger Erwartung an. „Na klar, was denkst du denn? Konnte die halbe Nacht nicht schlafen, ich bin schon gespannt, wie unser Patient so sein wird!“ „Ja ich auch, ich hoffe nur, dass der- oder diejenige nicht ganz so durchgeknallt ist…“, gab Kazuki kleinlaut von sich. „Ich glaub, da brauchst du dir keine Hoffnungen zu machen, die haben hier doch alle einen an der Klatsche. Aber mach dir nicht ins Hemd, was soll uns schon groß passieren? Hast du schon mal von einem Patient gehört, der Gitterstäbe verbiegen kann oder Panzerglas durchbricht?“, äußerte Yoshiro in ironischem Tonfall. „Das stimmt schon, aber…“ „Aber was?“ Gerade als Kazuki antworten wollte, öffnete sich die Tür des Büros und Frau Kurokawa bat die beiden Jungs herein. Sie wies die Praktikanten an, platz zu nehmen, während sie sich selbst hinter ihren Schreibtisch setzte und einige Unterlagen aus einer Schublade hervor holte. „Guten Morgen ihr zwei, wie fühlt ihr euch? Seid ihr bisher gut zu Recht gekommen?“, fragte ihre Betreuerin freundlich. Kazuki und Yoshiro begrüßten sie ebenso. „Ja, alles easy bisher“, grinste Yoshiro und warf einen Blick auf Kazuki, welcher nickte und ebenfalls antwortete. „Hat bis jetzt alles gut funktioniert.“ „Das freut mich zu hören.“, lächelte sie. „Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Meine Kollegen und ich haben uns kurz beraten und werden euch diesen Patient für euer Referat zuteilen. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Das einzige, was ihr beachten solltet ist, dass ihr ihm nicht zu nahe kommt und ihn nicht auf seine Vergangenheit ansprecht.“ Mit diesen Worten schob sie den Beiden ein Informationsblatt zu, welches Namen, Zimmernummer und Besuchszeit enthielt. Sie bedankten sich mit einer kurzen Verbeugung und verließen anschließend das Büro. ~.~.~.~.~.~ 1. Tag Gutgelaunt ging Kazuki auf den Wachmann zu, welcher gleich kontrollieren würde, ob er scharfe Gegenstände bei sich trug, denn es war nicht erlaubt diese mit sich zu führen. „Guten Morgen. Mir wurde gesagt, dass ihr zu zweit sein solltet, wo ist der andere Praktikant?“ „Er wird leider nicht kommen.“, erwiderte Kazuki mit einem freundlichen Lächeln. „Ist er krank?“, fragte der Wachmann verwundert. „Nein, er wird gar nicht kommen.“ „Achso? Darüber wurde ich noch gar nicht informiert. Weiß eure Betreuerin darüber bescheid?“ „Ja, das ist bereits abgeklärt.“ Der Wachmann betrachte ihn einen Moment lang prüfend, nickte dann jedoch und ließ Kazuki den Raum betreten. Langsam betrat ein fremder Junge den Raum vor den Gitterstäben. Er war nicht gerade sehr groß, wahrscheinlich zwischen 1,60 cm und 1,70 cm. Seine Schwarzen seidigen Haare hatte er zu einem festen Zopf geflochten, welcher ihm bis zu den Schulterblättern ging. Er hatte braune Augen und ziemlich feine, fast feminine Gesichtszüge für einen Jungen. Auf seiner Seite der Gitterstäbe standen einzig ein Stuhl und ein Tisch. Er setzte sich, legte sich einige Schreibunterlagen zurecht und sah den anderen Jungen hinter den Gitterstäben einen Moment lang erwartungsvoll an, begann dann zu sprechen. „Hi, ich bin Kazuki Oyamada und werde im Rahmen meines Medizinstudiums ein Referat über dich schreiben, darum werde ich dir einige Fragen über dich stellen müssen. Ich hoffe wir verstehen uns gut, Jei-san." Er schenkte seinem Gegenüber ein sanftes Lächeln. Dieser hingegen wandte nur seinen Blick ab und sah gelangweilt die Wand seiner Zelle an. In dieser befand sich nur ein Hocker, doch der Junge zog es vor auf dem Boden zu sitzen. Er hatte zur Begrüßung nicht einmal genickt, es stand also in den Sternen, ob er ihn überhaupt gehört hatte. Kazuki ließ sich davon nicht beirren und redete munter weiter. „Ich bin 16, darf ich dich fragen wie alt du bist?" Sein Gegenüber schwieg weiterhin, schien mit seinen Gedanken ganz weit weg zu sein und strafte Kazuki dadurch mit Nichtachtung. Dieser wartete einen Moment, folgte dann Jei´s Blick und schaute ebenfalls jene Wand an. Nach einer kurzen Zeit, in der er sie angestarrt hatte, runzelte er die Stirn und sah Jei erneut an. „Was ist an der Wand denn so aufregendes? Ich kann nichts entdecken." Jei schien Kazuki nun endlich wahrgenommen zu haben und starrte diesen an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf. „Ah, findest du die Wand jetzt nicht mehr so interessant? Nun, dass freut mich. Ich weiß nicht, ob du mir eben zugehört hast. Ich bin Kazuki und hoffe, dass du mir vielleicht ein paar Fragen beantwortest. Würdest du mir verraten, wie alt du bist?“, fragte er, während das Lächeln nicht von seinem Gesicht verschwand. „Nein.“, antwortete Jei in ruhigem Tonfall, doch sein Blick war tödlich. Kazuki schaute einen Moment verdutzt drein, fing sich dann aber wieder. „Stört es dich, dein Alter vor anderen preis zu geben?“ Jei erwiderte die Frage mit einem weiteren tödlichen Blick, doch dieser schien von Kazuki abzuprallen. Als er zum sprechen ansetzte, war seine Stimme leise und gefährlich. „Hör mit deiner Fragerei auf.“ Man konnte die Warnung hinter diesem Satz deutlich verstehen, dennoch wurde sie von Kazuki spielend übergangen. „Nun, das geht leider nicht. Schließlich bin ich einzig und allein aus diesem Grund hier.“ Entschuldigend lächelte der Sprechende sein Gegenüber an. „Und du denkst, das würde mich interessieren?", fragte Jei und sein Blick war dabei so eisig, dass er selbst dem Nordpol Konkurrenz gemacht hätte. Kazuki musste schon zugeben, solch eine harte Nuss hatte er noch nie knacken müssen, was das ganze Widerrum zu einer Herausforderung für ihn machte. „Das muss dich nicht interessieren, aber wenn du meine Fragen beantwortest, bist du mich auch schnell wieder los.“, versuchte es Kazuki mit einem überzeugenden Unterton. Jei Augen blitzen kurz auf, als die nächsten Worte seinen Mund verließen. „Es gibt auch andere Wege, dich schnell los zu werden…“ Kazuki faltete die Hände, stütze sich darauf ab und fragte freundlich. „Was wären das für Wege?“ „Reiz mich bloß nicht zu sehr, sonst kannst du dir bald die Radieschen von unten an schauen, es wäre nicht das erste Mal, dass ich hier abgehauen wäre, um eine meiner Drohungen wahr zu machen, also leg es nicht drauf an!" Ein diabolisches, selbstsicheres Grinsen lag nun auf Jei's Gesicht und in seinen Augen funkelte es gefährlich und voller Vorfreude auf. Beschwichtigend hob Kazuki die Hände. „Keine Sorge, das ist gar nicht meine Absicht, ich möchte doch einfach nur wissen wie alt du bist, schließlich werde ich die nächsten zwei Wochen fast jeden Tag hier sein." „Und würdest mich in den Wahnsinn treiben, wenn ich nicht schon wahnsinnig wäre." meinte Jei nun mit einem wissenden Lächeln. Kazuki seufzte einmal auf. „Naja verschieben wir die Frage auf später... Du meintest du würdest mich kalt machen, wenn ich dich zu sehr nerve... Hast du denn schon mal jemanden getötet?" „Nein, aber wenn du möchtest kann ich gleich damit anfangen, wenn du nicht aufhörst mich zu nerven. Es wäre mir ein sehr großes Vergnügen." Daraufhin stand Jei vom Boden auf und ging langsam auf das Gitter zu, sein Blick fixierte Kazuki und seine Augen waren zu Schlitzen verrengt, nur ein gefährliches Glitzern war in ihnen zu erkennen. Kazukis Augen blitzten einen kurzen Moment auf. Dann fragte er in einem Plauderton, als hätte er sich bei Jei nach dessen Meinung zum Mittagessen erkundigt. „Gibt es jemanden, außer mir natürlich, den du gerne umbringen würdest?" Auch diese Frage wurde von einem lächeln begleitet. „Nein, dein Tot wäre wohl das Einzige, was mir im Moment ein Glücksgefühl bescheren würde, was ist, willst du nicht mal hier her zu mir kommen, dann kann ich dich besser sehn." Herausfordernd blickte Jei Kazuki in die Augen und wartete dessen Reaktion ab. „Nun ich sitze hier eigentlich ganz gemütlich." Er schrieb kurz etwas auf seinen Block. „Tut mir Leid das ich dir dieses Glücksgefühl leider nicht bescheren kann, aber ich hänge doch ziemlich an meinem Leben. Aber du würdest mir ein Glücksgefühl bescheren, wenn du mir nun endlich mal verraten würdest wie alt du nun eigentlich bist." „Du bist ziemlich interessant, ich würde zu gern sehen wie du von innen aussiehst." Jei sah ihn an, wie ein Jäger seine Beute. „Naja, wahrscheinlich nicht viel anders, als jeder andere auch... also ziemlich eklig... und was ist mit deinem Alter?" „Wieso eklig? ich finde es interessant, wenn das Blut aus dem Körper fließt und das Leben langsam aushaucht, du nicht auch? Ich könnte es dir demonstrieren, hehe aber davon würdest du dann wohl nicht mehr besonders viel mitbekommen." „Richtig und aus diesem Grund sollten wir diese Demonstration auch lassen. Außerdem studiere ich Medizin, wie ich bereits erwähnt habe, also weiß ich wie ein Mensch von innen aussieht. Aber ich weiß immer noch nicht wie alt du bist." „Stecks dir sonst wo hin, ich hab keine gesteigerte Lust meine Zeit weiter mit deinen dämlichen Fragen zu verschwenden." Damit drehte er seinen Blick wieder Richtung Wand. „Ach nun komm schon, wenn du mir dein Alter verrätst hör ich auch auf dich zu nerven. Für heute jedenfalls!" meinte Kazuki mit quengelnder Stimme und vorgeschobener Unterlippe. Jei ging nun vom Gitter weg und setzte sich wieder auf den Boden, schloss die Augen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Kazuki schenkte er keine Beachtung mehr. „Och komm schon, bitte, bitte, biiiiiiiiiiiitteeeeeeeeee!" Man konnte nun leichte Geräusche aus Jei's Zelle hören und bei näherem hinhören stellte es sich als schnarchen heraus. Jei war einfach eingeschlafen. Kazuki warf ihm seinen Radiergummi an den Kopf. „HEY, ignorier mich nicht einfach. Ich hör erst auf, wenn du mir sagst wie alt du bist" meinte Kazuki erneut quengelnd wie ein kleines Kind. Jei öffnete ein Auge und sah Kazuki gelangweilt an. „Verreck doch!" Dessen Blick verfinsterte sich für einen Moment und er schaute auf seinen Block. Jei entging dies natürlich nicht. „Oh hab ich da einen wunden Punkt getroffen? Scheint so als wär ich nicht der erste der das zu dir gesagt hat." Meinte er nun mit einem fiesen Grinsen. Für einen Augenblick hatte Jei das Gefühl, Kazukis Augen würden böse aufblitzen, doch im nächsten Moment lächelte er ihn schon wieder an. „Nur dumm dass es hier nicht um mich, sondern um dich geht, also wie alt bist du nun?" erwiderte Kazuki mit dem wohl breitesten Grinsen, das er bisher zu Stande gebracht hatte. „Wer war es? Wollten deine Eltern dass du verreckst? Deine Freunde? Jemand den du geliebt hast? Sag schon Kazuki." Jei's stimme hatte nun einen leichten Ton von Schadenfreude. „In MEINEM Leben gibt es niemanden, der möchte das ich verrecke!“ verkündete er mit seinem Dauergrinsen. „Doch, ich möchte das du verreckst!“ kam es eiskalt von Jei. „Oh Natürlich, entschuldige bitte! Aber zurück zum Thema. Da du mir wohl nicht sagen willst wie alt du bist, gehe ich eben gleich zu den 'interessanteren' Fragen über. Gab oder gibt es denn in deinem Leben vielleicht jemand, der wollte das du verreckst?“ „Wer weiß?“ War das einzige Kommentar, welches Jei von sich gab, als er seinen Blick ein weiteres Mal vom Gitter abwandte und abwesend die Wand betrachtete. „Ach Jei-san jetzt mach es mir doch nicht so schwer. Wenn du willst erzähl ich dir auch was von mir, wenn du mir was über dich erzählst.“ antwortete Kazuki und hoffte insgeheim auf irgendeine Reaktion von Seiten Jei´s. Doch von diesem kam keine Reaktion mehr, es schien als wäre er gedanklich in einer anderen Welt, denn sein Blick wirkte leicht apathisch. Kazuki seufzte tief auf, schrieb ein paar Worte auf seinen Block und meinte dann nur. „Na gut ich glaub ich gebe es für heute auf. Vielleicht hast du ja bis morgen deine ´Anfangsschüchternheit´ überwunden und bist gesprächiger.“ Er lächelte Jei noch einmal zu, räumte seine Sachen zusammen und ging davon. Das einzige was man noch hörte, war Jei’s höhnisches Gelächter. ~.~.~.~.~ 2. Tag Kazuki betrat pünktlich um zehn Uhr den kleinen Raum, setzte sich auf seinen Platz, packte seine Schreibutensilien aus, legte sie vor sich auf den Tisch und schaute sein Gegenüber hinter den Gitterstäben mit einem warmen Lächeln an. „Guten morgen Jei-san, hast du gut geschlafen?“ „Ach sieh an, mein Freund mit den idiotischen Fragen ist wieder da, welch Freude." Doch Jeis ironischer Tonfall strafte seine Aussage lügen. „Bist du schon wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden? Du solltest es morgen mal mit dem anderen probieren und nicht immer mit dem selben." bemerkte Kazuki und runzelte leicht die Stirn. „Oh man ich bekomm Kopfschmerzen und das schon am frühen Morgen... Du bist echt ein Quälgeist, darf ich dich in Einzelteile zerlegen?" Fragte Jei freundlich, so als ob er sich nach dem Wetter erkundigen wollte. „Tut mir leid aber das wäre ziemlich unpraktisch für mich, darum ist mir das nicht so recht. Hast du heute vielleicht Lust mir zu verraten wie alt du bist?" Entgegnete Kazuki mit demselben Plauderton. „Wenn du so fragst...Nein!" Grinste Jei ihn gespielt freundlich an. „Na gut dann lassen wir das erst mal…" Kazuki seufzte, schrieb allerdings etwas auf seinen Block. Dabei nuschelte er etwas vor sich hin, das sich so ähnlich anhörte wie. „Ist so alt, dass es ihm peinlich ist es zu verraten." Jei murmelte nun ebenfalls leise vor sich hin. „Ist zu Blöd, um überhaupt irgendetwas zu verstehn." Kazuki überging diesen Kommentar geflissentlich, so als hätte er ihn überhaupt nicht gehört. „Gibt es etwas das du gerne machst?" „Hier in diesem Bau? Also wirklich, deine Fragen werden immer unsinniger." Jei konnte nur den Kopf darüber schütteln, er verstand nicht, wieso der andere bloß solch idiotische Fragen stellte. „Nein, ich rede doch nicht von hier. Ich meine überhaupt, oder besser gesagt was du früher gerne gemacht hast." „Tiere gequält, Menschen abgemurkst, eben das was Kinder halt so tun." „Äh..." Kazuki schaute einen Moment verdutzt aus der Wäsche, fasste sich jedoch wieder und lächelte Jei an, als hätte dieser so was gesagt wie Seifenblasen gemacht, mit Freunden fangen gespielt oder so etwas in der Art. „Und... welche Tiere hast du gequält und wie genau bist du vorgegangen?" „Ist doch egal, tot sind sie alle." Grinste Jei nun geheimnisvoll. „Mich hätte schon interessiert wie du es gemacht hast." schmollte Kazuki. „Du hast doch Fantasie, dann streng deinen nicht vorhandenen Grips doch mal an." „Sei nicht so frech, ich bin immerhin der jüngste Medizinstudent aller Zeiten!" meinte Kazuki mit beleidigtem Unterton. „Ja sicher und ich bin der Papst." Jei nahm ihn kein bisschen ernst, im Gegenteil es machte ihm Spaß, sich über diesen lustig zu machen. „Wenn du Medizinstudent bist, tun mir deine späteren Patienten jetzt schon leid." Ganz leise, so dass er glaubte das Jei ihn nicht hörte und mit einem Engels lächeln im Gesicht sagte Kazuki. „Oh ja das wird ein Spaß!" Dann meinte er in normaler Lautstärke. „Ich hab nicht vor Psychiater zu werden, Chirurgie interessiert mich viel mehr." „Oh oh hör ich da leichten Sadismus heraus? Ich glaube du passt ganz gut hierher, in meiner Zelle ist noch Platz, ich würde mich freuen." Und wieder trat dieses gefährliche, vor freudige Funkeln in Jeis Augen und er murmelte leise. „Und das wird dann sicher ein Spaß für mich hehe." „Wie? Was meinst du mit Sadismus? Nur weil ich mich für Chirurgie interessiere? Hey, es tickt nicht jeder so wie du." Kazuki redete im Plauderton weiter. „Danke für die Blumen." Grinste Jei dann, denn er fasste diese Aussage durchaus als Kompliment auf. „Ich bezog es aber lediglich auf deine Patienten, mit denen du später einmal Spaß haben wirst." „Chirurg ist zwar mein Traumberuf, aber spaßig wird das sicher ganz und gar nicht. Schließlich könnte jeder Fehler den tot meiner Patienten bedeuten." Kazuki wurde mit einem Mal ernst. „Ja und das würdest du natürlich sehr bedauern, ist klar." ebtgegnete Jei sarkastisch. „Sagtest du nicht eben das würde ein Spaß werden? Zu deinem Pech habe ich sehr gute Ohren." Kazuki schaute Jei an als hätte dieser ihm gerade eröffnet, dass er von einem fremden Planeten stammen würde. „Wann soll ich das denn gesagt haben?" „Alzheimer schon in jungen Jahren? Das ist wirklich Pech für dich, aber mir ist es auch völlig egal. Möchtest du nicht endlich in die Mittagspause? Deine dämliche Fragerei strapaziert meine viel zu dünnen Nerven." Kazuki schaute auf die Uhr. „Ach keine Sorge, wir haben noch jeeeeeeeede menge Zeit." freute er sich und schenkte Jei ein breites Grinsen. „Oh mein Gott, ich werde wahnsinnig, ach nein ich bin es ja schon..." „Wenn du jetzt hier raus kommen würdest, was würdest du dann als erstes machen? Abgesehen davon, dass du mich aufschneiden und zerstückeln und wer weiß was sonst noch so machen würdest." „Keine Ahnung, dann wäre mein größter Wunsch ja schon erfüllt und meine Seele könnte Frieden finden." meinte Jei so unschuldig wie ein kleines Kind. „Du hast doch sicher noch ein zweitgrößten Wunsch." „Nun ja, das kann ich mir immer noch überlegen, wenn ich hier draußen bin." Kam es wieder geheimnisvoll. „Ich hab gehört das du schon öfter einen Fluchtversuch unternommen hast... Würdest du... mir davon erzählen?" Fragte Kazuki jetzt fast schon schüchtern. „Klar, mir war langweilig, ich hab versucht zu flüchten, einmal hat’s geklappt, seitdem nicht mehr und ich sitze immer noch hier, sonst noch was?" Das alles klang sehr nach einer monotonen Aufzählung. „Wie lange warst du denn draußen, als du erfolgreich geflüchtet bist?" „Weiß nicht mehr." „Und wie hast du das geschafft" „Hör mal-" zischte Jei auf einmal gefährlich. „Geh mir mit deinen Fragen nicht weiter auf die Nerven und mach ne Fliege!" „Na gut, wie wäre es mit nem Deal. Ich darf dir weiter meine dummen Fragen stellen, die du auch beantwortest, es sei denn ich frage dich etwas, das dir zu persönlich ist, und dafür..." Kazuki schaute sich kurz nach der Tür um „Dafür bringe ich dir morgen irgendwas mit das du gerne hättest." Nun wurde Jei hellhörig und seine Laune besserte sich sofort wieder. „Ein Deal also...hm...na gut vielleicht beantworte ich dir die ein oder andere Frage, wenn du mir dafür ein Messer mitbringst, und kein Plastikmesser, sondern ein richtig scharfes, hehe." Oh ja darüber würde er sich wirklich freuen. „Ein Messer?" Fragte Kazuki mit großen Augen, „Mehr nicht? und ich hab schon befürchtet jetzt käme irgendwas unmögliches." Kazuki lächelte. „Hast du eine Möglichkeit, wo du es verstecken könntest, so dass es niemand findet?" „Soso was hast du denn schlimmes erwartet, was ich wollen könnte?" Fragte Jei gespielt unschuldig. „Und ja glaub mir, bei mir ist das Messer in guten Händen, das findet so schnell keiner." „Keine Ahnung... vielleicht einen Finger von mir, meine Unschuld oder einen Liter Blut?" Kazuki sah ihn ratlos an, murmelte jedoch im nächsten Moment etwas vor sich hin. „Nur wie bekomm ich das Messer durch die Kontrolle?“ „Tja wenn du es als Medizinstudent nicht einmal schaffst, ein Messer hier rein zu schmuggeln, dann tut’s mir Leid für dich und dein Referat, hm obwohl mir kann’s eigentlich egal sein. Tu was du nicht lassen kannst." „Naja es ist dann aber ein ziemlich kleines... " Kazuki schaute Jei unsicher an. „Wäre das schlimm?" „Solange es seine Funktion erfüllt und schneidet soll’s mir recht sein." „Aber ..." Kazuki schaute Jei fast schon siegessicher an. „Da ich schließlich meinen Universitätsplatz mit dieser Aktion verlieren könnte und somit ein großes Risiko auf mich nehme, musst du jetzt wenigstens ein bisschen guten Willen zeigen, ok?" „Das denkst du dir so, mach ne Fliege, besorg mir das Messer und dann erst beantworte ich deine Fragen, so läuft der Deal und nicht anders." „Und wer sagt mir, dass du meine Fragen beantwortest, wenn du das Messer hast?" „Tja no risk no fun würde ich mal sagen." Jei grinste Kazuki nun breit an. „Ist das keine Herausforderung?" „Ich mag zwar Herausforderungen, aber in diesem Fall wärs mir lieber wenn du mir versprechen würdest, dass du denn Deal auch einhältst." „Merk dir eins, gib niemals jemandem ein Versprechen, das könnte sich rächen. Aber na gut, sagen wir du kannst dich darauf verlassen, dass ich dir die ein oder andere Frage beantworte." Kazuki stand fröhlich und enthusiastisch auf. „Ok, lass uns die Finger drauf kreuzen." Doch auf halbem Weg zum Gitter besah er sich doch eines besseren „Oder vielleicht besser doch nicht." Er machte kehrt und fing an seine Sachen zusammen zupacken. „Schade, wäre sicher lustig geworden." Kam es gespielt enttäuscht zurück. „Na dann wir sehn uns." „Tut mir Leid, auch wenn man den kleinen Finger nicht unbedingt braucht, aber irgendwie hänge ich doch an ihm." Grinste Kazuki. „Dann bis morgen, und denk an dein Versprechen." „Welches Versprechen?" Grinste Jei. „Aber ok, ich werde daran denken." Daraufhin lehnte er sich an die Wand und schloss die Augen. Es war höchste Zeit seine über strapazierten Nerven zu schonen. Kazuki verließ das Zimmer mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. tbc. ~.~.~.~.~ Nun ist das erste Kapitel zu Ende, dass Zweite ist bereits in Bearbeitung! Konstruktive Kritiken und Meinungen sind immer gerne gesehen. =) Lg Venu & Yukiyo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)