Unsterblich von Arethelya ([Neji x TenTen] - Photographs don't lie) ================================================================================ Kapitel 1: Unsterblich ---------------------- Damit das OS seine volle Wirkung erzielt, sollte eines der Lieder, die ich hier aufgeführt habe, nebenbei herlaufen, am besten so in dieser Reihenfolge nacheinander. ^^ Kristian Valen – Still here - http://www.youtube.com/watch?v=pjl2R5XVPjw Avril Lavigne – When you’re gone - http://www.youtube.com/watch?v=otMB3WVQNVg Mandy Moore – Only Hope - http://www.youtube.com/watch?v=0ofeDruIwTM Oder die Variante von Switchfoot – Only Hope - http://www.youtube.com/watch?v=FXcBTi-dmQ8 - ~ ∞ ~ - [Ich erinnere mich, wie du mich in den Nacken küsst. Ich erinnere mich, wie du meinen Hals entlang leckst. Ich erinnere mich, wie du meine Schultern umfasst. Ich erinnere mich, wie du mich weiter an dich ziehst. Ich erinnere mich an dich.] Seine zittrigen, pergamentartigen Finger hielten unsicher das glänzende Papier. Die Haut war so blass, dass sie beinahe durchsichtig war, faltig und von einzelnen Altersflecken geziert. Seine Hände wirkten schwach, aber in ihnen ruhte noch eine unbeschreibliche Kraft, was man ihm vielleicht gar nicht zutrauen würde. Doch loderte sie noch in ihm wie eine kleine heiße Flamme, die auf ewig brannte, selbst wenn sein Körper allmählich verwelkte. Das Alter hatte ihm nie seine geistige Stärke nehmen können. Er betrachtete das Bild von sich und seiner Frau, das er sonst in einen Rahmen gefasst auf einer Kommode stehen hatte, aber aus irgendeinem Impuls heraus hatte er es sich genommen und den Rahmen entfernt. Damals waren sie noch jung gewesen, frisch verliebt. Er lächelte ganz leicht und seine Züge schienen sich für wenige Sekunden zu verjüngen und erinnerten an den stolzen Mann, der er einst gewesen war. Auf diesem Bild hing sie an seinem Arm, wieder mit ihrem treuem Hundeblick, als sie ihn um irgendetwas bat, das er ihr bestimmt nicht abschlagen könnte. Er sah sich selbst sichtlich peinlich berührt und pikiert, dass sie seine Gutmütigkeit ihr gegenüber so ausnutzte – er war ihrem Charme so oft hoffnungslos ausgeliefert gewesen, während er anderen gegenüber kalt, unnachgiebig und stur wie ein Fels erschienen war. Leider konnte er sich nicht mehr daran erinnern, worum es ging, was sie ihn gefragt hatte. Mit der Zeit verflossen seine Erinnerungen und selbst die schönsten unter ihnen verblassten. Wenn er nicht täglich ihr Antlitz auf den Bildern begutachten würde, wäre auch sie schon längst eine der vielen gesichtslosen Menschen in seinem Gedächtnis geworden. Allein der Gedanke ließ ihn innerlich frösteln. Er wollte sie nicht vergessen. Niemals. Neji drehte das Foto um und las noch einmal den Text, den sie mit feinen Linien dort verfasst hatte. Man hätte nie vermutet, dass diese schmalen, zarten Hände durchaus wussten, wie man grob zuschlug oder wie man eine Waffe benutzte. Sie war immer so zierlich gewesen. “Ich erinnere mich an dich.“ Er würde sich auch ewig an TenTen erinnern, der Frau, der er als einzige sein Herz und Vertrauen geschenkt hatte. Ja, es hatte in seinem langen Leben nur eine einzige Frau gegeben. Schon damals, als sie noch simple Teamkameraden gewesen waren, waren sie auf einer höheren Ebene miteinander verbunden gewesen. Sie schienen immer zu wissen, ob sie schweigen oder reden sollten. Ob sie zuhören oder Rat geben sollten. Ob sie dableiben oder gehen sollten. Und das alles erfolgte ohne Worte. Dennoch hatte es lange Zeit gebraucht, bis sie zueinander fanden, dabei war keinerlei Angst im Spiel gewesen. Er hatte keine Furcht davor gehabt, dass dieses unsichtbare Band zwischen ihnen vielleicht reißen oder an Stärke verlieren könnte oder dergleichen, wenn sie ein Paar würden. Es hatte sich einfach nie eine Gelegenheit ergeben. Wieder lächelte er und man ahnte, dass er einmal sehr attraktiv auf die Frauenwelt gewirkt haben musste. „Zuerst war ich zu abweisend, um das überhaupt zuzulassen, bis Naruto mir den Kopf gewaschen hatte. Dann war ich zu sehr mit trainieren beschäftigt, um Naruto einmal ebenbürtig zu sein, vielleicht sogar besser zu werden als er. Später kamen die Kämpfe und erst da… erst da…“ Er sprach leise zu sich selbst, als wollte er so die Erinnerungen davon abhalten wieder zu verschwinden, bevor er sie gedanklich richtig fassen konnte. Gesichter aus seinen Jugendtagen glitten vor seinen inneren Augen an ihm vorbei und jedes Bild war mit einem Gefühl verbunden. Immer wieder leckte er sich über die trockenen und brüchigen Lippen, während er die Zeiten zurückrief, als die Welt eine neue Ordnung erhielt und er sein Glück in den Armen einer Frau fand, die schon so lange an seiner Seite geweilt hatte. Und gerade deshalb war es für alle eine Überraschung gewesen, weil keiner mehr geglaubt hatte, dass es irgendwann geschehen könnte. „Aber es war geschehen“, sagte er selbstzufrieden. Gleichzeitig schlich sich ein Ton der Sehnsucht in seine Stimme. Eine Sehnsucht, die daher rührte, dass er es nach all den Jahren immer noch nicht überwunden hatte, dass TenTen vor ihm ins Jenseits übergetreten war. Vor neun Jahren hatte sie ihn verlassen. Sie ging des Nachts mit ihm gemeinsam zu Bett und erwachte am nächsten Tag nicht mehr. Es schmerzte immer noch. Neji spürte seine Brust kummervoll einsinken und der Atem wurde ihm knapper. Sie lächeln zu sehen und zu wissen, dass sie nie mehr die Augen öffnen würde, war ein Schlag in die Magengrube gewesen. Vielleicht hatte sie ihm damit versichern wollen, dass es gut so wäre, dass er sich keine Sorgen machen bräuchte, weil sie schmerzfrei hinfort geschlafen war, aber er hatte es nie akzeptieren können. Dass sie vor ihm gegangen war und ihn allein zurückgelassen hatte, nachdem doch auch schon so viele ihrer gemeinsamen Freunde nicht mehr lebten. Außerdem hatte sie wundervolle Stunden verpasst, die er so gern mit ihr geteilt hätte. Die Heirat ihrer ältesten Enkelin, die nun auch ein Kind geboren und ihm damit einen Urenkel geschenkt hatte. Sie hatte nie sehen können, wie ihr jüngstes Enkelkind zur Akademie ging und Ninja wurde. Allem hatte Neji mit ruhiger Freude beigewohnt, aber mit dem unerträglichen Wissen, dass der Mensch, mit dem er es am liebsten geteilt hätte, nicht bei ihm sein konnte. Sie hatte ihm so viel gelehrt… Dank ihrer Unterstützung war er in der Lage gewesen, für seine Kinder der Vater zu sein, der sein eigener für ihn nicht hatte sein können, weil dieser zu früh gestorben war. Sie hatte ihm beigebracht, Wärme, Zuneigung und Berührungen zuzulassen und sie zu geben, auch wenn es ihm, trotz ihres Beistandes, nie gelungen war, offen über seine Emotionen zu sprechen. Das war immer seine größte Schwäche gewesen, bis jetzt sogar, aber sie hatte dennoch eine Lösung gefunden. “Du brauchst es mir nicht zu sagen, nicht zu zeigen. Ich lese es in deinen Augen, in deinen Bewegungen, ich kann sehen, was du mir sagen willst. Und allein das macht mich glücklich.“ Sie hatte ihn immer wortlos verstanden… und er sie. Er hatte sich nur einmal in seinem Leben soweit zusammen nehmen können, ihr zu sagen, dass er sie liebte und das war bei ihrer Hochzeit gewesen. Es hatte ihn viel Anstrengung und Überwindung gekostet, aber das Strahlen in TenTens Augen darauf war es wert gewesen. Danach hatte er es nie wieder über die Lippen bringen können und er bereute es zutiefst. Er hasste sich auch dafür… Sie hätte es verdient gehabt, es immer wieder beteuert zu bekommen, und im Gegensatz zu ihren Freundinnen hatte sie damit leben müssen, jemanden an ihrer Seite zu haben, der ihr diese Worte nie sagen konnte. Er hatte sie nicht verdient gehabt und das hatte er auch in anderen Situationen wahrgenommen. Sie war ihm in jeder Situation eine unverzichtbare Stütze, die nie eine Gegenleistung verlangte. Damals, als Hinata das Amt des Oberhauptes erhielt, hatte er sich verkrampft und konnte kaum hinsehen, trotz dessen, dass er sich inzwischen mit der Hauptfamilie und speziell mit Hinata verstand und es akzeptiert hatte, ein Mitglied der Nebenfamilie zu sein. Aber tief in ihm war noch etwas gewesen, das trotz allem nicht verschwunden war. Es hatte ihn gelähmt. Aber TenTen hatte seine Hand genommen, über seine Finger gestreichelt und mit ihrer Ruhe ihm die Last abgenommen, wie auch immer sie das gemacht hatte. Es war ihr zauberhaftes Geheimnis gewesen. Sie hatte sich für ihn das Siegel einprägen lassen, auch wenn sie kein Byakugan besaß, das es zu versiegeln gab, wenn sie starb. Sie wollte ihm ihre Liebe beweisen und zeigen, dass sie absolut gleich waren und keiner einen Vorteil gegenüber dem anderen haben sollte. Egal, was er tat, in seinen Augen hatte er diese Dinge nie gutmachen können, so sehr er es auch versuchte. Sie hatte ihm im Leben mehr gegeben als er ihr. Und das schmerzte noch mehr. Neji hatte TenTen nie beweint, denn seine Erziehung hatte seine Tränen ausgelöscht. Aber heute spürte er zum ersten Mal seit Jahren, wie sich ihm die Kehle abschnürte und seine Augen heiß brannten. Alle Erinnerungen von ihr überrollten ihn und drohten ihn zu ersticken, aber gleichzeitig riefen sie in ihm dieses unsagbare Glücksgefühl wieder hoch, dass er so sehr vermisst hatte. Dieses Gefühl, als ob sie bei ihm stünde, ihn von hinten umarmte und sich an ihn schmiegte. Als ob sie hier im Raum wäre, das Zimmer ganz ausfüllte mit ihrer Wärme und Präsenz. Er ließ das Bild fallen. Er schluckte schwer und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben als wirklich gebrochener, alter Mann, der alles verloren hatte, was ihm wichtig war. Eine einzelne Träne fiel auf das Foto und verzerrte die Gesichter zu Unerkennbarkeit. Das Foto schwebte auf die Dielen und gaben nur TenTens Worte preis. Das Bild von ihnen beiden blieb verdeckt. - ~ ∞ ~ - Irgendwann war der Druck von ihm abgefallen, dieser brennende Schmerz, den er die Jahre zuvor immer verdrängt und nie wirklich verarbeitet hatte. Jetzt hatte er erst verstanden, weshalb den Menschen das Trauern so wichtig war und warum sie Gräber errichteten. Es war ihm immer wie eine Verherrlichung des Todes erschienen und eine Art erbärmlicher Trost, dass nach dem Ableben jemand seiner gedachte und sich um sein Grab kümmerte. Und weil er das alles für eine schlechte Ausrede von Menschen hielt, die nicht wirklich trauerten und einfach so ihr Gewissen beruhigen wollten, dass der Ahne sie nicht im Schlaf verfolgen könnte, wenn man ihn auf dem Friedhof besuchte, war er nie zum Grab seiner Eltern, seines Onkels oder seiner Frau gegangen. Nur zur Beerdigung war er dort gewesen und hatte da Abschied genommen, zumindest hatte er das geglaubt. Ihm wurde nun bewusst, dass er sich das alles bloß eingeredet und vor sich her geschoben hatte, wie ein Feigling, der vor einem Problem davon lief. Und dabei waren es Feiglinge, die er schon immer über alles in der Welt verachtet hatte. „Selbst jetzt bin ich weder ein guter Sohn noch ein angemessener Ehemann.“ Kurz musste er sogar darüber lachen, aber es klang freudlos und hohl und schnell wandelte es sich zu einem erstickten Laut. Er ließ die Schultern hängen und er wirkte gekrümmt und gebeugt. Er war nichts mehr als ein alter Mann, der sein Leben damit verschwendet hatte, egoistisch den eigenen Zielen nachzujagen, ohne genug die Menschen zu würdigen, die er liebte. „Verzeiht mir. Oh bitte, verzeiht mir… ich möchte es wieder gut machen.“ Die letzte einsame Träne rann über seine Wange, bevor ein echtes Lächeln seine Züge erhellte. - ~ ∞ ~ - Mit einer feierlich anmutenden Geste nahm er den Kimono aus dem Schrank, den er zu Narutos Ernennung zum Hokagen das letzte Mal getragen hatte. Seine gramvolle Miene war einem stetigen Lächeln gewichen - auch wenn es nur klein war, doch das war mehr, als man in den letzten Jahren von ihm zu sehen bekommen hatte. Er wusste, was er zu tun hatte. Gewissenhaft strich er den Stoff glatt und kämmte sein inzwischen weißes Haar. Er begutachtete sich im Spiegel und zum ersten Mal seit langem sah er wieder sich selbst als das, was er war. Ein alternder Mann, der seine besten Tage hinter sich hatte, aber aus dessen Augen Erfahrung, Kraft und Erfahrung sprühte. Und diese Augen waren auch müde… So viel hatten sie gesehen, so viel ertragen. Heute sollten sie wieder blitzen, für all die Male, als sie kalt gewesen waren, obwohl sie warm hätten glimmen sollen. Für TenTen. Er packte die Sachen zusammen, die er benötigte und schritt zur Haustür. Die Dielen knarrten unter seinen Füßen; die Angeln der Tür quietschten. Aber er hörte es nicht, er war zu sehr auf sein Vorhaben konzentriert. Sicher und überzeugt von dem, was er zu tun hatte, schritt er seines Weges, ließ das Anwesen der Hyuuga hinter sich auf sein Ziel zu. Die Gesichter der Menschen, die ihm entgegen kamen, verschwammen vor ihm. So viele Fremde. Irgendwann hatte er aufgehört zu versuchen, den Überblick zu behalten. Er hatte keine Verbindung mehr zu diesen Menschen, die einer anderen Generation entsprangen als er selbst. Er lebte in Zeiten von Kriegen, Tod, Verfolgung und Zerstörung. Seine Generation und er hatten dafür gesorgt, dass die jetzigen in Frieden leben konnten, relativ gesehen. Sie waren anders als er selbst. Sie hatten nichts gemein. Und es bestand auch nicht die Notwendigkeit, dass sie die Differenzen überbrückten. Neji hatte sein Ziel schnell erreicht. Als er seinen Fuß auf den Friedhof setze, wankte er innerlich kurz, aber er blieb stark und standhaft. Es gab kein zurück mehr. Heute war es soweit. „Ich komme“, murmelte er, als er langsam begann in die Richtung ihres Grabes zu gehen. Der Weg war ihm so unvertraut und er bereute es, so gut wie nie hier gewesen zu sein, obwohl TenTen es verdient hätte, dass man sie regelmäßig besuchte. Beinahe drohte ihn wieder eine Welle der Verachtung sich selbst gegenüber zu überspülen, aber er kämpfte es nieder. Stattdessen versuchte er schnell den Weg wieder zu finden. Dabei ging er an viele verschiedene und geschmückte Gräber vorbei und manchmal erkannte er sogar einen Namen wieder, sodass er entsetzt feststellte, wen er alles vernachlässigt hatte. Wieder drohte ein weiterer Stein der Schuld auf seine Schulter nieder zu prallen, aber er versuchte es zu unterdrücken. Dafür war es zu spät. Bei TenTen konnte er es noch gut machen. Also ging er weiter seines einsamen Wegs. - ~ ∞ ~ - Es hatte eine Weile gedauert, bis er ihr Grab wiedergefunden hatte. Als er es fand, nutzte er die Zeit, um zu betrachten, wie Schlingpflanzen es in Besitz genommen hatten. Der Stein war vom Wetter stark abgenutzt, einzelne Risse überzogen das Grab. Man konnte kaum noch ihren Namen lesen, aber es wirkte dennoch gepflegt. Seine Kinder mussten sich darum gekümmert haben. Bedauernd lächelte er, dass er es versäumt hatte. „Es tut mir sehr leid, TenTen. Ich weiß, ich kann dir nicht wiedergeben, was du gebraucht hättest. Kann nicht wieder gutmachen, was du nicht bekommen hast. Aber ich möchte dich heute ehren.“ Diese Worte fielen ihm schwer, aber er presste sie heraus und allmählich begann es zu fließen. Er begann mit ihr zu sprechen und formte Sätze, als ob sie antworten könnte. Er erzählte über alles, was sie erlebt hatten. Ihre Missionen, ihre Zeit im Team, ihre Beziehung, ihre Ehe. Er berichtete ihr, wie sich ihre Kinder und die Enkel entwickelt hatten. Als Neji ihr davon erzählte, spürte er, wie stolz er auf das Leben war, das er mit ihr hatte teilen dürfen. Und er war auch stolz darüber, dass er diese Dinge noch hatte erleben dürfen, die ihr nicht mehr vergönnt gewesen waren. „Ich wünsche mir so sehr, dass du dabei gewesen wärst“, wisperte er leise mit der brüchigen Stimme eines alten Mannes. „TenTen… ich vermisse deine Anwesenheit.“ Selbst jetzt konnte er nicht direkt sagen, dass er nur sie vermisste, aber er wusste, dass sie ihm das niemals vorwerfen würde. „TenTen… auf dich.“ Er holte aus einem kleinen Beutel zwei Becher und eine Sakeflasche. Stillschweigend goss er in beide Behälter etwas von dem scharfen Getränk ein. TenTens Becher stellte er auf ihren Grabsteinen, seinen nahm er in die Hand und betrachtete noch einmal sein Abbild auf der Oberfläche der Flüssigkeit. Es war verschwommen, wirkte aber weniger alt und gebeugt. Ganz kurz sah er sich mit jungen Jahren, so wie er sie geheiratet hatte. Er blickte auf, starrte auf ihren Namen im Stein. Hyuuga TenTen. „Auf dich, auf uns. Ich… habe dich geliebt… und tue es immer noch.“ Er prostete ihr zu und lächelte, so wie er bei der Geburt ihrer Kinder, bei ihrer Hochzeit und ihren ersten gemeinsamen Nächten gelächelt hatte. Im Hintergrund zwitscherten die Vögel, die Bäume rauschten im Wind und das Gras wog sich im Takt einer lautlosen Melodie, die Neji beinahe zu hören glaubte. Die Sonne durchbrach strahlend die dichte Wolkendecke und schien auf dem einsamen Friedhof einen alten Mann zu erleuchten, der auf das Wohl seiner verstorbenen Frau trank. Und der plötzlich seine Jungend zurück erhielt. Ein leises Lachen schien über die Wiesen zu streifen. - ~ ∞ ~ - Als sie ihn endlich fanden, sahen sie ihren Vater vor dem Grab ihrer Mutter sitzen, an einem Ort, von dem sie dachten, dass er nie wieder dorthin zurückkehren würde. Er kniete vor ihr und schien unendlich zufrieden. Ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen, das sie seit Jahren nicht mehr bei ihm hatten erblicken dürfen. Seine Augen waren auf den Grabstein gerichtet, als könnte er dort etwas sehen und lesen, das ihnen verborgen blieb. Aber seine Augen waren eigenartig stumpf. Doch als sie ihn ansprachen, antwortete er nicht. Und als sie ihn berührten, reagierte er nicht. Und als sie lauschten, ertönte weder Atem noch Herzschlag. Er war tot. Gestorben in der Gegenwart seiner Frau. Als sie ihn Tage später zu ihr betten wollten, befreiten sie den Grabstein von den Schlingpflanzen, um seinen Namen hinzu zu meißeln. Da erkannten sie, was er in seinen letzten Momenten gesehen hatte und was ihm wohl dieses letzte Lächeln auf sein Gesicht gezaubert hatte. Es war ein einziger Satz: “Dem Auge fern, dem Herzen ewig nahe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)