Half Alive von Akuseru (without your warm embrace) ================================================================================ Kapitel 3: forgive me --------------------- Besorgnis zeichnete sich im Gesicht des Blonden ab, der schon seit Stunden fast reglos auf einem recht unbequemen Stuhl saß und nur nervös mit den Füßen über den Boden strich. Sein Blick schweifte abwesend über die steril wirkenden, weißen Wände des langen Flures und er drehte nachdenklich eine seiner Haarsträhnen zwischen den Fingern. Ab und zu richtete er seine Aufmerksamkeit immer auf die unscheinbare Tür, die ihm direkt gegenüber lag und nur durch ein kleines Schild an der Wand von den anderen Türen zu unterscheiden war. Von Zeit zu Zeit gab er ein leises Seufzen von sich. In Gedanken war er ständig nur bei der Person die jetzt auf der anderen Seite der Tür im Bett lag und immer noch nicht aufgewacht war, aber die Krankenschwester, die sich um Axels Wohlbefinden kümmerte, wollte einfach nicht aus dem Zimmer kommen. Mit einem erneuten Seufzen stütze Roxas den Kopf auf die Hände und senkte den Blick. Er machte sich schreckliche Vorwürfe und so langsam fragte er sich, ob der Rotschopf nicht ohne ihn vielleicht sogar besser dran war. Schließlich hatte er sein Leben bisher nur durcheinander gebracht. Eine bekannte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und etwas mühsam hob er den Blick. „Sag bloß, du sitzt schon den ganzen Tag hier rum? Die Lehrer haben in der Schule schon nach dir gefragt!“ Demyx zog eine Augenbraue hoch und blickte den vor ihm sitzenden Roxas kritisch an. Dieser wandte den Blick schnell wieder ab und schaute etwas beschämt zur Seite. „J-ja ich.. mache mir Sorgen um Axel. Er ist immer noch nicht aufgewacht…!“ Nach einem bestätigenden Nicken ließ der Musiker sich auf den freien Stuhl neben Roxas fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Einige Zeit saßen beide nur schweigend nebeneinander und hingen ihren Gedanken nach, bis Demyx schließlich mit einem kurzen Seitenblick auf Roxas immer noch leicht gerötete Wange sagte: „Nimm es ihm bitte nicht übel. Er meint das alles nicht so…!“ Für einen Moment trafen sich die Blicke der beiden, jedoch wandte Roxas sich schnell wieder ab, nickte leicht und legte sich die Hand auf die gerötete Stelle. „Ist schon gut… Ich habe es verdient…!“ Gerade als der Andere etwas darauf erwidern wollte, wurde die Tür zu Axels Zimmer leise geöffnet und eine junge Krankenschwester betrat mit besorgter Miene den Flur. Als sie die beiden Wartenden bemerkte, deren Blicke nun auf ihr ruhten, lächelte sie sanft. „Er ist jetzt aufgewacht. Wenn ihr wollt, könnt ihr einen Moment zu ihm!“ Sie nickte den beiden noch kurz zu, richtete ihre Aufmerksamkeit dann aber auf das Klemmbrett, dass sie in den Händen hielt und blätterte etwas darin herum, während sie langsam den Gang entlang Schritt und schließlich in einem anderen Zimmer verschwand. Der Blonde schaute ihr noch nach, bis sie verschwunden war, dann sprang er von seinem Stuhl, lief schnell zu der Tür und wollte schon die Klinke herunterdrücken und in das Zimmer stürzen. Seine Hand hatte sich bereits um den kalten Türgriff geschlossen, als er inne hielt und sich noch einmal zu Demyx umwandte, der sich nun auch von seinem Stuhl erhoben hatte. Er blickte ihn einen Moment unsicher an, dann wandte er sich ab. „Könntest du…vielleicht vorgehen…? Ich weiß ja noch nicht einmal, ob er mich überhaupt sehen will…!“, murmelte er leicht schüchtern und spielte an dem Saum seines Oberteils. Der Angesprochene nickte kurz, dann schenkte er dem Kleineren ein aufmunterndes Lächeln, drückte sich leicht an ihm vorbei und öffnete die Tür zum Zimmer seines besten Freundes. Dieser lag in einem Bett mit weißen Laken, das genauso steril wirkte, wie der Rest des großen Krankenhauses. Nicht ganz so schwungvoll wie beabsichtigt warf Demyx die Tür hinter sich zu, so dass sie noch einen Spalt offen stehen blieb, dann ging er grinsend auf den etwas übermüdet aussehenden Rotschopf zu. Dieser brauchte einen Moment um seinen Besucher zu erkennen, lächelte ihn dann aber leicht an. „Hallo Demyx!“ Seine Stimme klang heiser und er schien immer noch etwas benebelt zu sein, richtete sich aber trotzdem etwas in seinem Bett auf, als sein bester Freund mit einem breiten Grinsen die Hand hob, sich einen Stuhl heranzog und sich dann darauf niederließ. Derweil stand Roxas verunsichert an der kalten Wand neben der Tür und blickte nervös auf seine Füße. In seinem Innern tobte ein stiller Kampf. Einerseits wollte er um jeden Preis zu Axel ins Zimmer, sich noch einmal bei ihm entschuldigen, aber andererseits hatte er schreckliche Angst vor dessen Reaktion. Was, wenn er ihn gar nicht sehen wollte? Er seufzte schwer, schloss die Augen und drückte sich noch etwas fester an die Wand des leeren Flures. „Sag mal Axel, wie lange wolltest du das eigentlich noch durchziehen?“ Roxas horchte auf, als er die Stimme des Musikers aus dem Krankenzimmer dringen hörte. Zwar war es normalerweise nicht seine Art fremde Gespräche zu belauschen, aber die Besorgnis, die in Demyx Stimme mitschwang, jagte ein mulmiges Gefühl durch seinen Körper und er schluckte. Atemlos drückte er sich etwas näher in Richtung Tür um der Unterhaltung der beiden Anderen besser folgen zu können, jedoch immer mit der Angst im Nacken, dass ihn jemand dabei erwischen könnte. Die nächsten Sätze die Axels Besucher sprach, versetzten ihm einen schmerzhaften Stich und er zuckte unwillkürlich zusammen. „Ich habe mit den Ärzten gesprochen, Axel! Du bist völlig am Ende. Sie sagen, dass du seit mindestens zwei Wochen kaum etwas gegessen hast und unter Schlafmangel sowie Kreislaufproblemen leidest. Der Alkohol hat deinem ohnehin schon geschwächten Körper dann einfach den Rest gegeben. Es ist kein Wunder, dass er das nicht länger mitgemacht hat. Wie weit willst du es denn noch kommen lassen? Mach verdammt nochmal endlich deinen Mund auf!“ Demyx wurde jetzt etwas lauter und sah Axel mit bestimmtem Blick an. Er machte sich wirklich Sorgen um seinen besten Freund, aber er wusste genau, dass dieser ganz allein etwas gegen seine Lage unternehmen musste. Axel jedoch senkte nur schuldbewusst den Blick und schwieg. Er spürte immer noch eine drückende Müdigkeit, konnte die Worte seines Gegenübers nur bedingt aufnehmen und schloss schließlich die Augen, um das Flimmern, das ihm jetzt etwas die Sicht trübte, zu vertreiben. Der Musiker betrachtete ihn noch einen Moment, dann gab er ein leises Seufzen von sich und erhob sich langsam von seinem Stuhl. „Denk darüber nach, Axel!“, sagte er mit ein einem letzten besorgten Blick auf den Rotschopf, der ihn jetzt wieder mit müdem Blick beobachtete, dann trat ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht. „Ach übrigens, du hast noch einen Besucher. Er hat den ganzen Tag vor deinem Zimmer gesessen und darauf gewartet, dass du endlich aufwachst!“ Bei dieser Bemerkung blickte Axel seinen besten Freund fragend an, dieser zwinkerte ihm aber nur zu, hob mit einem wissenden Gesichtsausdruck kurz die Hand und wandte sich dann wieder zur Tür. Gerade noch rechtzeitig sprang Roxas zur Seite, um nicht von Demyx umgerannt zu werden, der ihn einen Augenblick später auch schon in das Zimmer gedrückt und ihm aufmunternd auf die Schulter geklopft hatte. Nach einem letzten Blick auf den Musiker, der jetzt pfeifend den Gang entlang schlenderte, wandte sich der Blondschopf zu Axel, zog die Tür sachte hinter sich zu und machte einige unsichere Schritte in seine Richtung. Der Rotschopf starrte ihn einen Herzschlag lang nur verwundert an, bevor er den Blick schnell abwandte und sich auf einen Punkt an der Wand konzentrierte. Roxas tat es ihm gleich und so vergingen einige Augenblicke, in denen sich Beide anschwiegen, darauf bedacht, den Anderen so gut es ging zu ignorieren. Augenblicke, die dem Blonden wie Stunden vorkamen. Wenn es in diesem Zimmer doch wenigstens etwas gegeben hätte, auf das er seine Aufmerksamkeit hätte richten können. Allein der Gedanke daran, jetzt völlig allein mit Axel in diesem Zimmer zu sein, ließ seinen Puls rasen und er spürte, wie ihm wieder die Hitze ins Gesicht stieg. Er war sich ziemlich sicher, dass seine Wangen einen deutlichen Rotton angenommen haben mussten und so hielt er den Blick gesenkt, während er atemlos darauf wartete, dass der Andere endlich das Schweigen brechen würde. Schließlich erlöste ihn der Klang von Axels Stimme aus seiner Starre und fast sofort richtete er den Blick auf den Rotschopf. „Tut mir leid…! Das… mit deiner Wange!“ Roxas war der schuldbewusste Blick, den der Ältere für einen kurzen Moment auf die immer noch deutlich zu erkennende Rötung in seinem Gesicht geworfen hatte, nicht entgangen. Etwas ungläubig starrte er ihn einen Moment nur wortlos an, bis er sich die Hand sacht auf die immer noch leicht schmerzende Stelle legte und sich wieder abwandte. „…schon gut!“ Entschuldigte Axel sich jetzt wirklich ernsthaft für die Ohrfeige, die er ihm am vorherigen Abend verpasst hatte? Erneut schloss der Blonde die Augen und seufzte leicht. Wenn es jemanden gab, der diese Ohrfeige verdient hatte, dann war er es. Axel hatte alles Recht der Welt wütend auf ihn zu sein und es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, ihm deswegen einen Vorwurf zu machen. Er war schließlich selbst daran schuld, dass es soweit hatte kommen müssen. „Hast du wirklich den ganzen Tag hier gesessen und gewartet?“ Der erneute Klang von Axels Stimme riss Roxas aus seinen Gedanken und mit einem leichten Blinzeln öffnete er die Augen. Der Sonst so lebhafte Rotschopf klang bei genauerem Hinhören müde und verbraucht und ein brennendes Schuldgefühl breitete sich im Körper des Kleineren aus. Er schluckte, starrte weiterhin zu Boden. „Ich...brauchte nur einen Grund um die Schule zu schwänzen!“ Bevor er sich bremsen konnte, sprudelten die Worte aus ihm heraus und er biss sich sofort leicht auf die Unterlippe. Einen Moment beobachtete er die leichte Fassungslosigkeit, die sich nun auf dem Gesicht des Anderen abzeichnete, dann senkte er den Blick und kniff die Augen fest zusammen. „Achso…!“ Die Enttäuschung in Axels Stimme war nicht zu überhören, und auch wenn er versuchte es mit einem leichten Grinsen zu überspielen, merkte Roxas genau, wie sehr er ihm wieder wehgetan hatte. Nun hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt! Er hatte es erneut getan. Ein weiteres Mal hatte er den wichtigsten Menschen in seinem Leben verletzt, nur weil er Angst davor hatte ihm zu zeigen, wie viel er ihm wirklich bedeutete. Aber diesmal wollte er es nicht dabei belassen. Zu oft hatte er einfach geschwiegen. „Ich… was ich meinte war..!“ Er wollte sich bei Axel entschuldigen, aber dieser kam ihm zuvor und fiel ihm ins Wort. „Ist schon gut… Du kannst mich wohl wirklich nicht leiden. Warum auch immer. Aber ich werde dich sicher nicht dazu zwingen dich noch weiter mit mir abzugeben!“ Seine Stimme zitterte leicht, er wandte den Blick schnell ab und starrte verbissen auf die weiße Bettdecke. Er war enttäuscht. Und verletzt. Schrecklich verletzt. Er hatte wirklich geglaubt, dass er Roxas genauso wichtig war, wie dieser ihm. Aber anscheinend hatte er sich da gewaltig getäuscht. Es fiel ihm schwer seine Fassungslosigkeit zu verbergen und er hielt den Blick beständig gesenkt, während er sich haltsuchend in den weichen Stoff seines Lakens krallte. „Axel, ich…!“ Als Axel schließlich doch leicht widerwillig den Blick hob, schauten ihn zwei hilflose blaue Augen an, bevor der Blonde beschämt den Kopf hängen ließ und seine Arme leicht um den eigenen Körper schlang. Diese Reaktion verwunderte den Rotschopf jetzt doch etwas und er musterte seinen Besucher mit hochgezogenen Augenbrauen, sowie einer nicht zu verbergenden Neugier. Roxas Nervosität, sowie die Hitze in seinem Gesicht stiegen nun, da er den Blick das Älteren auf sich ruhen spürte, noch mehr an und er schluckte schwer. Einen Moment rang er noch mit sich selbst, dann ging er mit langsamen Schritten zu dem Stuhl, der immer noch neben dem Bett des Kranken stand und ließ sich etwas schwach darauf niedersinken. Axel ließ ihn dabei nicht aus den Augen und als der Blonde schließlich leicht schüchtern aufschaute, blickte er ihn fragend an. Roxas jedoch blieb stumm, starrte ihn einen Augenblick nur unschlüssig an, griff nach einer Weile nach dem Telefon, das auf dem kleinen Nachtschränkchen stand und drückte dem Rotschopf wortlos den etwas unhandlichen Hörer in die Hand. Dieser nahm ihn etwas ratlos entgegen und als sich ihre Finger für den Bruchteil einer Sekunde leicht berührten, zuckte der Blonde erschrocken zurück, wandte den Blick sofort ab und schaute nur beschämt auf seine leicht zitternden Knie. Axels Blick wanderte jetzt eine Weile zwischen seinem Besucher und dem kalten Hörer in seinen Händen hin und her und er zog eine Augenbraue leicht hoch. „Was soll ich jetzt damit…?“ Er konnte die leichte Neugier, die in seiner Stimme mitschwang, nicht ganz verbergen. Erwartungsvoll blickte er Roxas an, dieser löste sich aber keinen Augenblick von seinen Knien, sondern vergrub seine Finger nur leicht in dem weichen Stoff seiner Hose. Er ließ sich etwas Zeit, doch schließlich antwortete er leise und mit zittriger Stimme: „Ruf… deine Nachrichten…auf dem Anrufbeantworter ab…!“ Axel stutzte. Zwar besaß sein Anrufbeantworter die Funktion, Nachrichten per Code auch von anderen Geräten aus abzurufen, aber er konnte sich nicht wirklich erklären, was Roxas damit bezweckte. „Warum soll ich…?“ Roxas unterbrach ihn mit einem zaghaften Nicken, um ihm zu zeigen, dass er genau wusste, was er tat. Daraufhin gab Axel nur ein leises Seufzen von sich und schloss die Augen. Einen Moment überlegte er, dann beschloss er jedoch, der Bitte des Anderen nachzukommen und mit einem kurzen, bestätigenden Nicken wandte er sich dem etwas altmodischen Telefon zu. Zuerst tippte er seine eigene Nummer ein und wartete geduldig darauf, dass der Anrufbeantworter sich meldete. Dann gab er den vierstelligen Zahlencode ein, der ihm den Zugriff auf das Gerät erlaubte, und lauschte gespannt der Ansage die ihm mitteilte, dass er eine neue Nachricht hatte. Er warf einen kurzen Blick auf Roxas, der seine Aufmerksamkeit aber weiterhin auf seine Knie gerichtete hatte und auch nicht wirkte, als wolle er ihm erklären, was das alles zu bedeuten hatte. Also wandte er sich recht schnell wieder dem Telefonhörer zu, drückte eine weitere Taste und als die Nachricht schließlich abgespielt wurde, schaute er erneut auf. Das war eindeutig Roxas Stimme! Zwar konnte er sich nicht erklären, was das nun wieder zu bedeuten hatte, aber auf einen kurzen Blick des Blonden hin drückte er das Telefon noch etwas fester an sein Ohr und widmete sich nun vollends der Ansage auf seinem Anrufbeantworter. Eine leicht angespannte Stille legte sich über die Szenerie und einige Zeit war nichts weiter zu hören als die leise Stimme des Blonden, die dumpf aus dem Hörer drang. Nachdem dieser schließlich seine Telefonnummern genannt und sich verabschiedet hatte, hob Axel fragend den Blick, lies die Hand sinken und wollte schon auflegen, als Roxas ihn mit einem bestimmten Kopfschütteln daran hinderte. Etwas verwirrt schaute der Rotschopf ihn einen Augenblick an, richtete seine Aufmerksamkeit dann aber doch wieder auf das nun stumme Telefon. Langsam spürte er wieder die Erschöpfung, die ihn schon seit einiger Zeit plagte und er schloss für einen Moment müde die Augen. Er verstand nicht, warum er sich eine Nachricht anhören sollte, die offensichtlich beendet war, denn es hatte nicht den Anschein, dass er noch irgendetwas zu hören bekommen würde. Viel lieber hätte er sich jetzt in das weiche Kissen gekuschelt um sich seinen so dringend benötigten Schlaf zu gönnen. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, er wollte den Hörer schon weglegen, als er plötzlich wieder die etwas heisere Stimme seines Besuchers hörte. Blinzelnd öffnete er die Augen und lauschte erneut der Nachricht. Fast krampfhaft drückte er den Hörer jetzt an sein Ohr, da Roxas so leise sprach, dass er kaum zu verstehen war und daher merkte er nicht, dass dieser langsam immer mehr in sich zusammensackte. Als die Nachricht sich schließlich ihrem Ende näherte, begann die Hand des Rotschopfs leicht zu zittern und immer öfter zuckte sein Blick nun in die Richtung seines Besuchers, der allerdings keine Anstalten machte, auch nur für einen kurzen Moment den Blick zu heben. Er wirkte äußerst angespannt und auch Axel spürte nun langsam eine merkwürdige Unruhe, die von seinem Körper Besitz ergriff. Atemlos lauschte er Roxas leisen Worten, die, durch das leichte Rauschen des Telefons gedämpft, nur sehr schwach an sein Ohr drangen. Schon fast wie hypnotisiert schloss er die Augen, konzentrierte sich komplett auf die Stimme am anderen Ende der Leitung, bis ihn ein plötzlicher, unangenehmer Pfeifton aus seiner Trance riss und ihn unsanft wieder zurück in die Realität holte. Auf sein leises Murren hin hob nun auch Roxas endlich den Blick und schaute sein Gegenüber mit geröteten Wangen an, wandte das Gesicht aber sofort wieder ab, als dieser den Hörer achtlos auf die Bettdecke fallen ließ und sich zu ihm umwandte. Einige Momente des atemlosen Schweigens vergingen, in denen Roxas glaubte, Axel müsse das Geräusch seines nun immer schneller schlagenden Herzens sicher hören. Seine Hände fanden wieder ihren Weg zu seiner Hose und er klammerte sich an den weichen Stoff, während er verlegen murmelte: „Der...der Speicher war voll und...ich...“ Er stockte, blickte unsicher auf seine leicht verkrampften Hände. Die Knöchel zeichneten sich schon leicht weißlich auf seiner Haut ab, so fest klammerte er sich an seine Hose um wenigstens etwas Halt zu finden. Doch es half nichts. Schon wieder hatte ihn der Mut verlassen und das, obwohl er sich so sehr bemüht hatte diesmal endlich alles zu klären. Er kämpfte noch mit sich selbst, versuchte irgendetwas zu sagen um das, was gerade in ihm vorging in Worte zu fassen, scheiterte jedoch und schüttelte nur schwach den Kopf. Ein leicht verzweifeltes Seufzen verließ seine Lippen und er schloss resignierend die Augen. Einen Moment verharrte er regungslos auf seinem Stuhl, seine Gedanken schwer von der drückenden Anspannung, die sich über seinen ganzen Körper legte, als er plötzliche eine sanfte Berührungen an seinen Wangen spürte. Augenblicklich breitete sich ein wohliges Kribbeln auf seiner Haut aus und er drückte die Augen noch ein wenig fester zu, als die Finger des Anderen ihn vorsichtig streichelten. Die im Gegensatz zu seinem überhitzen Gesicht, recht kühlen Hände des Rotschopfs fühlten sich so angenehm an und Roxas biss sich leicht auf die Unterlippe, als sich ein kurzes Zittern durch seinen Körper zog. Das wilde Pochen seines Herzens wurde schon fast unerträglich, als der warme Atem Axels seine Haut leicht kitzelte und nur den Bruchteil einer Sekunde später schien es ganz auszusetzen. Seine Finger schmerzten leicht, als er sie noch tiefer in den Stoff seiner Hose grub. Für einen kurzen Augenblick riss er erschrocken die Augen auf, als er die weichen Lippen des Rotschopfs auf seinen spürte, schloss sie aber fast sofort wieder. Die Gefühle, die sich bei dieser zärtlichen Berührung in ihm ausbreiteten waren unbeschreiblich schön. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)