Yorokobi von Hisoka_Hebi (Ungeduldete Freundschaft zwischen Vampir und Werwolf) ================================================================================ Kapitel 5: Wölfe ---------------- Nun geht es endlich weiter, ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Auch wenn ich das nie Vorhabe oder Plane, irgendwie werden die Kapitel immer länger ^^´ ~ Gefahr im Wolfsrevier ~ Von den warmen Sonnenstrahlen wurde sie allmählich wach. Sie öffnete träge ihre verschlafenden Augen und fand sich auf dem Waldboden wieder. Müde gähnte sie und erhob sich aus dem Laub. Sie war alleine und die Lichtung, auf der sie sich befand war ihr unheimlich, obwohl dem gestern noch nicht so gewesen war. Wo war er hin? Hatte sie sich nur eingebildet, dass er noch mal zurück gekommen war? Doch sie konnte es sich nicht eingebildet haben, denn der frische Geruch von Wolf klebte noch überall auf dieser Lichtung und auch an ihrer Kleidung nahm sie seinen Duft wahr. Aber wo konnte er nur hin sein? Sie sah sich verzweifelt um. Jetzt wo sie wieder voll bei Bewusstsein war, kam auch der stechende Schmerz in ihrem Kopf zurück und ihre Konzentration schwand. Trotzdem versuchte sie den Geruch von Akira irgendwo wahr zu nehmen, um heraus zu finden, wo er sich befand, doch sie konnte seinen Duft unter all den verschiedenen Gerüchen von Wölfen einfach nicht ausfindig machen. Es bereitete ihr Angst. Ein plötzlicher Stich, der durch ihren ganzen Körper drang, lies sie keuchend zu Boden gehen. Sie lag auf dem Boden, alle viere von sich gestreckt. Doch auch so sehr sie sich bemühte, trotz des unerträglichen Schmerzes, ihre Arme und Beine zu bewegen, wollten diese ihr nicht gehorchen. Sie wusste zwar, dass ihr körperlich nichts fehlte, aber sie konnte sich die Lähmung nicht erklären. Was war bloß mit ihr geschehen? Doch so schnell der Schmerz auch gekommen war, so verschwand er auch wieder. Sie bekam das Gefühl ihrer Gliedmaßen wieder und erhob sich. Ihr Kopf dröhnte, als ob sie mit diesem auf Gestein geschlagen wäre. Sie verstand die Welt nicht mehr. Sie drückte ihre Arme gegen ihre Schläfen und versuchte so ihren Kopf zu beruhigen. Der Geruch von Wolf stieg ihr nun beißender in die Nase und ihre Instinkte alarmierten sie vor Gefahr. Aber sie konnte sich kaum bewegen. Sie vernahm eine Gestalt die auf sie zu gestürmt kam, vielleicht noch ein paar Kilometer von ihr entfernt und die dennoch in ein paar Sekunden bei ihr sein würde. Sie sah wie versteinert in die Richtung, in der sie in der Ferne etwas schwarzes aufblitzen sah. Das Geräusch von aufschlagenden Pfoten auf dem Waldboden hallte in ihren Ohren wieder. Das hechelnde Geräusch eines großen Tieres und das kehlige Knurren eines Wolfes. Sie war sich der Gefahr bewusst, doch sie konnte sich nicht bewegen, obwohl sie am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Dann stand sie einem atemberaubenden Wolf gegenüber. Sie konnte sie Augen vor erstaunen nicht von seiner riesigen Gestalt abwenden. Zwar konnte sie Akira nicht mit ihm vergleichen, aber dieser Wolf, mit schwarzen Fell, war um einiges Größer. Seine Augen hatten einen dunkleren Ton und er fletschte die Zähne. Das Knurren, was aus deiner Kehle rang, lies ihr einen Schauer über den Rücken jagen. Sie zitterte vor Angst, die seine Persönlichkeit auf die Ausstrahlte. Er war in Angriffshaltung und die Krallen seiner Vorderbeine kratzten energisch in der Erde. Schien er auf etwas zu warten? Beobachtete er nur einen Augenblick oder womit hing sein Zögern zusammen? Hisoka war total durcheinander. Ohne dass[das] sie es hätte erahnen können, schnellte das große Tier auf sie zu und riss sein riesiges Maul auf. Seine langen Reihen von spitzen Zähnen erinnerten sie an das Treffen mit Akira und irgendetwas regte sich in ihr, sie schaffte es sich zur Seite zu drehen und der Wolf verfehlte sie nur knapp. Sie war sich der riesigen Gefahr bewusst, die sie nur um Zentimeter verfehlt hatte. Würde sie überhaupt die Chance haben, im etwas entgegen zu setzen? Wohl eher nicht, sie schaffte es ja gerade mal mit Not und Mühe ihm auszuweichen. Mit einer schnellen Bewegung die ihre Lebensgeister wach rüttelten, brachte sie ein paar Meter zwischen sich und ihren Angreifer. Doch noch bevor sie die Füße auch nur aufsetzen konnte, war der Wolf schon wieder da und verbiss sich in ihrem Arm. Hisoka schrie entsetzt auf. Geplagt von der Angst und dem Schmerz, den der Biss von dem Wolf verursachte. Es fühlte sich an, als würde ihr Arm förmlich zerrissen werden, als der Wolf seinen Kopf herum riss und Hisokas Körper mit von den Beiden zerrte und sie gegen den nächsten Baum schleuderte. Hart schlug sie kopfüber, mit dem Rücken gegen einer der schmächtigen Bäume, der unter der Wucht nach ließ und mit ohrenbetäubendem Lärm zusammen stürzte. Sie hatte nicht die Kraft dem Baum zu entkommen und spürte das Gewicht und die Stärke, die der Baumstamm auf ihren kleinen Körper ausübte, als er sie unter sich begrub. Ihr wurde förmlich die Luft aus den Lungen gepresst und sie hatte nicht die Kraft sich aus ihrem Gefängnis zu befreien. Ihren Arm konnte sie nicht mehr bewegen, doch war sie sich sicher zu spüren, dass er nicht abgerissen sei. Wenn sie dachte, der Wolf würde nun von ihr ablassen, hatte sie sich wohl verschätzt. Er gönnte ihr nicht einmal eine Atempause bevor er sich auf den Baumstumpf stürzte und seinen Kiefer hinunter klemmte. Er riss seinen Kopf nach oben und schleuderte den Baumstamm, der seine Beute versteckte, über die gesamte Lichtung hinweg. Dieser knallte in ein paar umliegende Bäume, die unter dieser Einwirkung zusammenbrachen. Hisoka stockte der Atem, vollkommen aus der Fassung, stand sie zum ersten Mal einer Gefahr gegenüber, der sie nicht gewachsen war. Sie lag dort zusammen gekauert auf dem Boden, ihr ganzer Körper gehorchte ihr nicht mehr und zuckte unter den unerträglichen Schmerzen. Sie saß in der Falle, keine Chance ihm zu entkommen. Das schien er auch zu ahnen, denn er lies sich Zeit. Sein fixierender Blick, der sie förmlich fesselte und der Speichel, der ihm aus dem offenen Maul zu Boden tropfte und seine gebleckten Zähne, jagten ihr Angst ein. Wieder ein Knurren und sein Kopf schnellte mit weit aufgerissenen Maul auf seine Beute herab. Hisoka schrie voller Panik. Ein Wolfsgeheul was erklang, lies ihn jedoch innehalten, bevor er sie berührte. Sein Kiefer verweilte nur wenige Zentimeter über Hisoka, die sich noch Kleiner machte. Sie zitterte am ganzen Körper und hatte erwartet, dass er sie jetzt fressen würde, doch er lies eher ab. Verwundert traute sie sich aufzublicken und sah wie der riesige Wolf aufgehört hatte zu knurren. Mit geschlossenen Maul stand er aufrecht und blickte in eine Richtung. Hoch konzentriert schien er, so als sei sie zu nichtig um seine Aufmerksamkeit teilen zu können. Seine Ohren zuckten und schienen Geräusche in der unmittelbaren Umgebung wahrzunehmen. Hisoka wagte sich nicht, sich zu bewegen und seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Was auch immer ihr das Leben gerettet hatte, sie wusste es war nur für kurze Zeit. Doch sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass Akira ihr zur Hilfe kam und dennoch wollte sie es nicht, denn sie wollte ihn nicht wieder in Gefahr bringen. Sie hatte noch immer das Bild vor Augen, wie Victor über Akira hergefallen war. Sie wollte nie wieder der Grund dafür sein, dass Akira verletzt werden würde. Sie vernahm nun das Rascheln von Blättern und Krallen die über die Erde kratzten. Pfoten von großen Tieren, die aus allen Richtungen hier her zu kommen schienen. Der große schwarze Wolf kehrte Hisoka den Rücken und ging in die Mitte der Lichtung. Sie wagte nicht sich zu bewegen, sie hatte eh keine Chance, sich aus dem Staub zu machen. Der Wolf würde sie schneller zu Boden schicken, als das sie hätte aufstehen können. Schneller als ihr lieb war, stand plötzlich ein riesiges Rudel Wölfe auf der Lichtung, alle um den großen schwarzen Wolf in ihrer Mitte gewandt. Ihr lief es kalt den Rücken runter, als sie feststellen musste, dass diese Wölfe sogar noch um einiges Größer waren, als der Schwarze. Sie wirkte dagegen wie ein kleiner Dachs. Einige zur rechten Seite des schwarzen Wolfes machten Platz und Hisoka konnte ihren Augen nicht trauen, als ein riesiger Wolf zwischen den Bäumen hindurch kam, der die anderen noch bei Weitem übertrumpfte. Sein erhobener Kopf reichte fast bis zu den Baumkronen und dieses Ort schien viel zu eng und klein für so ein riesiges Geschöpf. Er hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, die ihr den Atem raubte. Er hatte dunkelgraues Fell und einen gemächlichen Gang. Er schien schon einige Jahre auf seinem Rücken getragen zu haben. Nicht verwunderlich darüber, dass die jüngeren Wölfe die Köpfe neigten. Doch der schwarze Wolf blieb aufrecht und Stolz und verhehlte den Älteren mit seinen Blicken. Hisoka verstand so etwas nicht. Wie konnte jemand der niedrigen Ranges war, einem Älteren den Respekt verweisen oder irrte sie sich? War es bei den Werwölfen, anders mit der Rangfolge, als bei den Vampiren? „Sprich, wieso attackierst du einen Vampir“, donnerte die tiefe, ruhige Stimme des Alten über die Lichtung hinweg. Seine Stimme klang rau und sie war so schallend, dass Hisoka das Gefühl hatte, ihr würde das Trommelfell platzen. Sie hatte nicht einmal die Möglichkeit ihre Ohren zuzuhalten. Sie war allem schutzlos ausgeliefert und was hatte das hier überhaupt zu bedeuten? „Ich habe beobachtet, wie dieser abscheuliche Vampire einen unserer angegriffen und verletzt hat. So etwas kann nicht ungesühnt bleiben“, knurrte der Wolf mit dem schwarzen Fell. Hisoka wurde hellhörig. Wen sollte sie angegriffen und verletzt haben? Sie war doch noch viel zu klein, sie hatte ja noch nicht mal jagen gelernt, wie sollte sie dann jemanden verletzen. Doch dann fiel ihr wieder der Kampf zwischen Victor und Hisoka ein, aber dieser war doch weit von diesen Grenzen entfernt gewesen, wie konnte dieser Wolf denn so etwas behaupten? Wut stieg in ihr auf. Wut darüber für etwas beschuldigt zu werden, was sie nicht getan hatte. Doch wie sollte sie ihre Unschuld Kund tun und wie wollte er beweisen, dass dem stattgefunden haben sollte? „Und wo soll dies statt gefunden haben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser mickrige Vampir einem unserer die Stirn zu bieten weiß“, meinte der Große und Hisoka spürte seine Abneigung ihr gegenüber. Sie zitterte unter seinem Blick, wobei sie das Bedürfnis hatte, ihm die Stirn zu bieten. Sein Ton klang so abfällig, dass es sie wütend stimmte. Aber ihre Vernunft lies sie ruhig bleiben. Ein falsches Wort und sie wäre Tod. Vielleicht hatte sie ja irgendwie doch das Glück irgendwie aus dieser Sache raus zu kommen, doch wie sollte sie das bewerkstelligen? „Dieser Abschaum sieht zwar unschuldig aus, aber dass ist doch seine Masche. Sie hat meinen besten Freund auf dem Gewissen“, knurrte der Wolf zu seiner Verteidigung und sein schwarzes Fell sträubte sich, als er sich knurrend zu Hisoka um blickte. Diese zuckte unter diesem Hass den er ausstrahlte förmlich zusammen. Freund? Er war ein Freund von Akira? Aber wieso war er eigentlich der Annahme, Akira würde nicht mehr am Leben sein? Gestern sah er zumindest noch recht gesund aus, mal von den Verletzungen abgesehen, die er von Victor abbekommen hatte. Er war doch nicht gestorben oder? Trauer überfiel den kleinen Körper von Hisoka. Wenn sie schon keine Hoffnung mehr hatte, war sie jetzt nur Nichts und man gab ihr auch noch die Schuld. „Wieso sagst du Akira wäre tot“, schrie Hisoka plötzlich voller Kummer und alle auf der Lichtung sahen erschrocken zu dem kleinen Wesen, was sie hätten unter ihren Pfoten zerquetschen können. Wie konnte sie sich nur wagen den Mund auf zu machen. Erschrocken, verstummte sie und die Tränen rangen über ihre Wangen. Ein Knurren ging durch die Reihen und andere Stimmten mit ein. Ein vollkommenes durcheinander, als ob sie miteinander kommunizieren würden. Doch die Kleine litt einfach unter der Vorstellung, dass Akira wirklich noch etwas zugestoßen sein konnte. Doch sie konnte sich nicht erklären, was dieser Wolf davon hatte, ihr diese Sache anzuhängen. „Schweig Abschaum, wie kannst du es wagen, das Wort zu erheben“, knurrte der schwarze Wolf nun wieder ihr zugewandt und sie zuckte zusammen. Was sollte sie tun? Was blieb ihr für eine Möglichkeit zu überleben? Hatte sie überhaupt eine Chance? Sie wollte zu Akira, bei ihm sein, verstehen was hier vor sich ging und warum alle gegen sie waren. „Zügle dein vorlautes Mundwerk Wolf“, mahnte die tiefe Stimme des Alten und sein Blick galt strafend. Sofort verstummten alle Geräusche auf der Lichtung. Nicht einmal Vögel wagten es Geräusche von sich zu geben. Eine eisige Kälte herrschte und lies Ruhe hereinkommen. „Vampirmädchen, sprich, was hast du mit Akira zu tun?“, hallte erneut die tiefe Stimme über die Lichtung und lies Hisoka das Blut in den Adern gefrieren. Seine Abneigung, sich mit ihr zu unterhalten, spürte sie in jeder Faser ihres Körpers. Doch er schien auch ihr die Chance zu geben, sich zu äußern. Ihr Körper zitterte so sehr unter den Blicken die auf ihr ruhten, dass sich ihre Zunge wie Blei anfühlte und sie keinen Ton heraus bekam. Sie merkte, wie schnell der Älteste ungehalten wurde. Aber würde er ihr überhaupt Glauben schenken? Der Schmerz in ihrem Arm machte sich wieder bemerkbar und lies ihre Gedanken zerstreuen. Sie war total durch den Wind, überfordert. Was sollte sie sagen, was sollte sie tun? „Sprich!“, befahl er erneut, nun unfreundlicher, als zuvor, nachdem sie noch immer nicht den Mund auf bekommen hatte. Die Kälte die auf dieser Lichtung herrschte, brachte sie noch mehr durcheinander und verunsicherten sie. Die Tränen wollten gar nicht mehr aufhören zu laufen. Sie wollte niemanden Rechenschaft abgeben müssen, sie wollte hier weg. Zu Akira und all das vergessen. Doch sie kam nicht darum, aber was sollte sie sagen? Was war das Richtige was das Falsche? Was würde ihr Leben retten, was würde es noch schneller Beenden? Woher sollte sie wissen wie sie handeln musste? Noch nie wurde sie mit so etwas schweren konfrontiert. Sollte sie einfach sagen, dass sie Freunde waren? Aber sie konnte doch nicht sagen, das Akira von Victor angegriffen wurde, um ihr eine Möglichkeit zur Rückkehr zu geben. Sie würde sowohl Akira als auch Victor in Gefahr bringen, soweit war sie sich im Klaren. Auf einmal erschien ihr ihr armseliges Leben belanglos, wenn sie damit nur Akira und Victor beschützen konnte. Aber woher sollte sie wissen, ob Akira wirklich noch lebte oder ob er überhaupt ihre Hilfe wollte und was war mit Victor? Er hatte sie doch all die Jahre hintergangen, wieso nahm sie ihn dann auch in Schutz? Sie verstand die Welt nicht mehr und schon gar nicht ihre Gedankengänge. Langsam, wir, als ob sie alle Zeit der Welt hatte, erhob sie sich auf ihre wackeligen Beine und hielt ihren verletzen Arm an ihre Seite gedrückt. Dann versuchte sie sich mit all ihrer Willensstärke zu den Wölfen hinüber zu kämpfen. Diese paar Schritte, die sie von dem Rudel trennten, kamen ihr so unendlich weit vor. Sie spürte nur die Schmerzen und den Ruf ihres Körpers, endlich ruhen zu müssen. Was hatte sie schon großartig verloren, wenn sie sich dem jetzt entgegen stellte. Gewinnen konnte sie so oder so nicht. Alle schienen jede kleine Bewegung von ihr im Auge zu behalten. Wie armselig das aussah, als sie versuchte ein Bein vor das Andere zu stellen. Sie hatte vielleicht gerade mal 3 Schritte geschafft, als sie ihre Kraft verließ und sie wieder zu Boden stürzte. Wieder ging ein Knurren durch die Reihen, was sich auf die anderen übertrug. Die Kleine versuchte sich wieder hoch zu kämpfen, doch ihr Körper wollte ihr einfach nicht gehorchen. Es war wie ein Trauerspiel, da hatte sie sich all ihren Mumm zusammen genommen und sie konnte ihm nicht mal aufrecht gegenüber stehen. Sie blieb einfach liegen und versuchte mit aller Kraft ihren Kopf zur Seite zu drehen um sprechen zu können. „Akira hatte mich vor einem böswilligen Vampire in dessen Revier gerettet“, wisperte Hisoka mit schwacher, was tonloser Stimme. Alles verstummte abermals. Doch sie schienen es alle gehört zu haben. „Wieso sollte Akira so einen Abschaum wie dich retten“, knurrte wieder der Wolf, der ihr diese Verletzung zugefügt hatte und sie erst in diesen Schlamassel hinein gerissen hatte. Wut überkam sie. „Verzeiht, dass ich euch nicht aufrecht gegenüber treten kann“, keuchte Hisoka und hustete die staubige Erde aus, die sie in ihrem Mund schmecken konnte. Sie hoffte, man würde ihr Gehör schenken, auch wenn sie in ihren Augen nicht viel Wert war. Alles war noch immer still, nur das Knurren eines Wolfes war zu vernehmen und auch dies verstummte, als sie den Blick des Ältesten auf sich spürte. „Sprich weiter“, meinte die raue, kalte Stimme des Anführers. So erschien es ihr. Sie nahm all ihren Mut zusammen und versuchte einen erneuten Versuch. Doch es fiel ihr ersichtlich schwerer zu reden, ihren Körper fühlte sie schon gar nicht mehr. „Akira wurde bei diesem Unterfangen schwer verletzt, konnte den Angreifer aber in die Flucht schlagen. Ich suchte nach ihm und kam in dieses Revier, ich wollte ihm danken und fand ihn auch. Gestern Abend beschützte er mich vor der Nacht, doch heute Morgen war er verschwunden“, versuchte Hisoka zu erklären und hustete abermals. Ihre Kehle war trocken, ihr Mund war rau. Der Schmerz der ihren fast leblosen Körper durchzuckte, war das einzige was sie bei Bewusstsein hielt. „Willst du uns mit deiner Leidensnummer für Dumm verkaufen“, erhob wieder der gleiche Wolf verächtlich das Wort, wurde aber auch im nächsten Moment wieder zum Schweigen gebracht. Seine Zwischenrufe brachten sie immer vollkommen durcheinander. „Vorhin wurde ich vom dem Wolf mit dem schwarzen Fell einfach angegriffen. Ich konnte mich nicht verteidigen. Ich hab ja nicht einmal gelernt zu jagen“, meinte sie zu ihrer Verteidigung zu sagen und keuchte nach Luft. Mehr wusste sie nicht zu sagen und verstummte. Das Urteil abwartend. Ob man ihr Glauben schenken konnte, sie hoffte es. Eine Weile schwiegen alle, nicht mal der Wolf, der das alles angezettelt hatte, gab einen Kommentar von sich. „Du hast Schande über unsere Familie gebracht“, hörte man die raue kehlige Stimme verlauten und das Knurren des schwarzen Wolfes war gefährlicher denn je. Sie konnte ihn zwar nicht sehen, doch sie spürte einen Windhauch und dann, viele Pfoten, die sich schnell bewegten, Krallen die sich in den Boden krallten. Ein markerschütterndes Gejaule, was wahrscheinlich noch Kilometer weit zu hören war. Es lief ihr kalt den Rücken runter, als sie mit anhören musste, wie man über den schwarzen Wolf herfiel. Wieder liefen ihr die Tränen übers Gesicht, diesmal gab sie sich die Schuld. Nun war es nicht Akira der verletzt wurde wegen ihr, sondern dieser Wolf. Auch wenn er ihr böses wollte, so wollte sie nicht, dass es so endete. Sie hörte wie Zähne sich ins Fleisch schlossen und das reißende Geräusch, wenn man ein saftiges Stück Fleisch aus einem Tier schlug. Ein Gefühl der Übelkeit stieg aus ihrem Magen herauf, doch schluckte sie diesen herunter. Sie wollte das nicht hören, nicht mitfühlen. Der bestialische Gestank von Wolfsblut stach wie Nadeln in ihrer Nase und weckte ihren Durst. Doch sie konnte sich eh nicht bewegen. Seine Schmerzensschreie, ließen sie darauf ahnen, was ihr als nächstes geschehen würde. Niemand würde sie am Leben lassen, dem war sie sich bewusst. Es kam ihr wie eine Ewigkeit der Qualen vor, in dem sie miterleben musste, wie hinter ihrem Rücken, jemand ermordet wurde. Sein Gejaule hallte immer noch in ihrem Kopf wieder, auch nachdem er verstummt war und sein schlaffer Körper zu Boden gefallen war. Wie konnten nur seine Brüder über ihn herfallen? Sie schienen ihn förmlich auf zu fressen, um nichts von ihm übrig zu lassen. „Und nun zu dir“, erhob er wieder seine Stimme und seine Abneigung spürte sie mehr den je. „Wir können dich nicht am Leben lassen“, meinte er, ihre letzte Hoffnung zu zerstören und sie hörte, wie die Wölfe wieder zur Formation aufliefen und auf sie zu stürmten. ~ Ende des Kapitels ~ Gbye Hisoka-sama, Lord of the Darkness Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)