Yukibera (Schneeflocke) von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Friedensangebot -------------------------- Langsam und vorsichtig näherte sich die Gruppe bei Einbruch der Morgendämmerung, dem ersten Geheimversteck Orochimarus. Sakura hatte keine fremden Chakren in der näheren Umgebung wahrnehmen können und doch bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie einem Trupp Oto-nin in die Arme liefen. Mit unbekannten Fingerzeichen öffnete der Uchiha den geheimen Eingang, der sich hinter dem Team sofort wieder schloss. Die abgestandene Luft roch unangenehm nach Verwesung und Schimmel und die Haruno wollte nicht wirklich wissen, was sie hier alles zu sehen bekommen würde. Mit brennenden Fackeln folgten sie Sasuke, der sofort den Weg Richtung Labor einschlug. Das einzige weibliche Mitglied der Gruppe rümpfte angewidert die Nase, als sich der schale und unangenehme Geruch genau in diesem Raum am intensivsten erwies. Kakashi hatte es mit seiner Maske noch am angenehmsten getroffen, dennoch war er froh, dass er nicht mit Sakura tauschen musste. Ihren strafenden Blick ignorierend ordnete er an: „Sasuke, du bleibst hier bei Kori, während sie die Unterlagen zusammensucht. Naruto und ich werden uns solange etwas umschauen und darauf achten, dass wir keinen ungebetenen Besuch bekommen.“ Mit einem fast schon knurrenden Geräusch wand sich die Weißhaarige ab und trat auf das erste der vollgestopften Bücherregale zu. Sie würde eine halbe Ewigkeit in diesem stinkenden Kabuff brauchen, um die ganzen Unterlagen durch zu wälzen und das auch noch mit dem Blick des Uchiha im Nacken. Sie konnte sich wahrlich etwas Schöneres vorstellen. Warum zum Kuckuck hatte er ihr nicht Naruto dagelassen? >Wahrscheinlich weil dich Naruto wesentlich besser kennt als Sasuke und somit auch so ziemlich jede deiner Eigenarten< beantwortete ihre Innere Stimme die Frage. Die ganzen Überlegungen brachten sowieso nichts, sie hatte zu arbeiten. Und je schneller sie vorankam, desto schneller konnten sie dieses stinkende Labyrinth verlassen. Warum musste Orochimaru seine Verstecke auch alle unter der Erde bauen, hätte es eine schöne luftige Burg nicht auch getan. Noch einmal tief ausatmend schüttelte sie den Kopf und nahm sich den ersten Stapel vor. Sasuke der gelangweilt an einer der Wände lehnte, ließ seinen Blick immer mal wieder zwischen der Türe und der ANBU hin und her wandern. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Weißhaarige alles andere als begeistert war, ihn in ihrer Nähe zu haben. Sicher die meisten Ninjas gingen dem ehemaligen Nuke-nin lieber aus dem Weg, dennoch hatte der Schwarzhaarige den Eindruck, dass dies bei der ANBU einen anderen Grund hatte. Immer wieder wanderte sein Blick zu der Kunoichi, die so in ihre Arbeit vertieft war, dass sie ihn sogar völlig zu vergessen schien. Ihre bisweilen gekräuselte Nase und der angewiderte Gesichtsausdruck zeigten ihm, dass wahrscheinlich nicht viel Positives in Orochimarus Notizen zu finden war. Bisweilen schrieb sie etwas aus den Büchern heraus, bevor sie sie aussortierte oder legte sie gleich nach einem kurzen Durchblättern weg. So wie es aussah, landeten dennoch einige Bücher auf dem Stapel, den sie mit nach Konoha schleifen durften. Gelegentlich schauten auch Kakashi und Naruto vorbei, doch Sakura ließ sich dadurch nicht weiter beirren. Ganz am Rande bekam sie mit, wie Naruto lautstark verkündete, dass man doch mal eine Essenspause einlegen konnte, doch sie ignorierte die Hintergrundgeräusche gekonnt. Ganz in das vor ihr liegende Manuskript vertieft, stach ihr mit einem Mal etwas ins Auge – ein Teil fehlte. Wie schon bei einigen Notizen zuvor, hatte sie das Gefühl, dass einige Schriften auf andere Dokumente verwiesen, die selbstsamer Weise nicht bei den Unterlagen vorhanden waren. Vielleicht hatte der Sannin, die wichtigsten Mitschriften seiner Experimente in einem gesicherten Fach versteckt. Sich intensiv umschauend, erhob sie sich langsam und überlegte, wo ein solches Geheimversteck liegen könnte. Die fragenden Blicke der drei Männer hinter sich ignorierend, ging sie auf ein paar Wandbretter mit darauf stehenden Glasflakons zu und klopfte leicht an die dahinter liegende Wand. Nach ein paar Abtastungen konnte sie deutlich den Wiederhall eines Hohlraums wahrnehmen. Sie hatte sich also nicht getäuscht, als ihr die seltsame Ansammlung der Flakons aufgefallen war. Ein Kunai aus der Oberschenkeltasche ziehend, setzte sie dieses vorsichtig an einer der Mauerritzen an und versuchte, die Öffnung auszumachen. Die Wand schien sich jedoch kein Stück zu bewegen. Kakashi setzte an, etwas zu fragen, doch sie streckte nur den Zeigefinger empor, um ihm zu bedeuten, dass er warten solle. Ihr war gerade etwas eingefallen und so legte sie ihre Hände flach auf die Wand und konzentrierte ihr Chakra. Der Öffnungsmechanismus schien durch ein Jutsu gesichert zu sein, dass Sakura gänzlich unbekannt war. Mit einem ausreichend starken Chakrastoß müsste es ihr jedoch möglich sein den Schutz der Versiegelung zu umgehen. Sich fest auf die vor ihr liegende Aufgabe konzentrierend, leitete sie abrupt eine immense Chakrawelle in die Wand und wurde durch einen gewaltigen Rückstoß nach hinten geschleudert. Überrascht stellte die Haruno fest, dass sie nicht, wie erwartet gegen die Wand geschleudert wurde, sondern dass jemand sie aufgefangen haben musste. Innerlich betend, dass es sich dabei um Kakashi handelte, öffnete sie langsam die Augen, nur um Sasukes Gesicht über sich zu sehen. Der Schwarzhaarige lehnt mit dem Rücken an der Wand – die deutliche Einschlagspuren zeigte - und hielt sie auf seinen Armen, während er scheinbar gleichgültig auf sie runter schaute. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, befreite sie sich aus dem Griff des Uchihas und brachte noch gerade so ein genuscheltes „Danke“ heraus. Ein Blick auf die andere Seite des Zimmers zeigte ihr, dass die ganze Aktion wenigstens nicht umsonst gewesen war. Die kopfgroße Öffnung offenbarte mehrere Schriftrollen, auf die Sakura sogleich zutrat, während Kakashi ihr langsam folgte. Eine Hand auf ihre Schulter legend flüsterte er ihr leise zu. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, es geht schon. Ich war unvorsichtig und habe die zweite Sicherung übersehen. Das wird mir bestimmt kein zweites Mal passieren. Zumindest weiß ich jetzt, auf was ich in den anderen Verstecken achten muss.“ Der Grauhaarige nickte ihr kurz zu und half Sakura die Schriftrollen zum Tisch zu tragen, wo sie sogleich begann sie auszusortieren. Das Augenmerk fest auf die vor ihr liegenden Dokumente gerichtet, verfluchte sie jedoch sämtliche Götter die ihr gerade einfielen. Warum musste es auch unbedingt Sasuke sein, der sie auffing? Zumal sie dem Eisklotz eher zugetraut hätte, dass er sie ohne mit der Wimper zu zucken, an die Wand klatschen ließ. Vielleicht war sie ja auch einfach nur genau auf ihn zugeflogen, so dass die Gefahr bestand, mit ihr zusammen gegen die Wand geschleudert zu werden und er hatte nicht anders reagieren können. Ihre innere Stimme, dass der Uchiha in diesem Fall auch einfach einen Schritt auf die Seite hätte machen können, ignorierte sie dabei in voller Absicht. Nach kurzer Durchsicht der Schriftrollen, entschied sie alle mitzunehmen und verkündete mit einiger Erleichterung, dass sie fertig war. Zusammen mit den vier Büchern, die sie mitnehmen wollten, war der erste Rucksack bereits prall gefüllt und doch schienen auch Kakashi und Naruto erleichtert endlich wieder an die Oberfläche zu kommen. Sasuke nahm das ganze wie immer gleichgültig auf, auch wenn er selbst nichts dagegen hatte wieder an die frische Luft zu gelangen. Das Auffangen der ANBU war aus Reflex heraus geschehen, als er sie durch die Luft hatte fliegen sehen und doch fragte er sich, was eigentlich über ihn gekommen war. Zumal es in seinem Rücken äußerst unangenehm zog, der Aufprall war alles andere als leicht gewesen. Überrascht stellte er auf dem Weg nach draußen fest, dass die Weißhaarige neben ihm lief, während sie zuvor die ganze Zeit den Kontakt zu meiden schien. „Sobald sich mein Chakravorrat wieder einigermaßen erholt hat, heile ich deinen Rücken .... und danke nochmal fürs auffangen.“ Sasuke nickte hierzu nur, was Sakura einfach mal als „schon ok“ wertete. Wäre ihr Chakra durch das Öffnen des Faches nicht so aufgebraucht, hätte sie ihn auch gleich geheilt, doch so musste er einfach noch eine Weile warten, genau wie ihr kleiner Finger, der durch ein schmerzhaftes Pochen, darauf aufmerksam machte, dass er wahrscheinlich gebrochen war. Sie hatte sich nichts weiter anmerken lassen und den Schmerz so gut es ging ignoriert, trotzdem konnte sie es kaum erwarten, dass sie ihr Nachlager aufschlugen. Naruto, der in beachtlichem Tempo vorausstürmte, bekam von dem ganzen nicht viel mit, während sich Kakashi der hinter den beiden lief, ein Schmunzeln auf die Lippen legte. Vielleicht würde die Mission doch nicht so nervenaufreibend werden, wie vermutet. Zumal er es äußerst interessant fand, dass Sasuke Sakura aufgefangen hatte. Er wollte dies eigentlich selbst tun, doch war der Schwarzhaarige ihm zuvor gekommen. Draußen vor dem Versteck angekommen, war die Sonne bereits am untergehen, sie hatten den ganzen Tag in den unterirdischen Gängen verbracht. Die Haruno atmete erleichtert die frische Luft ein und genoss den Wind der ihr ins Gesicht wehte und mit ihren langen Haaren spielte. Genießerisch schloss sie die Augen und ließ die letzten Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht scheinen. Sie kam nicht umhin den Uchiha für seine Ausdauer zu bewundern, die ganzen Jahre in diesen Löchern zu hausen, nur um seine Ziele zu erreichen. Kakashi riss sie aus ihren Gedanken, indem er den Aufbruch anordnete. „Ich würde sagen, wir kehren zunächst zu unserem letzten Lagerplatz zurück und machen uns morgen früh auf zum nächsten Versteck.“ Ein kurzes Nicken der drei und sie machten sich auf den Weg, ohne dabei die beobachtenden Blicke einer größeren Ansammlung Shinobi zu bemerken, die sie seit Verlassen der Tunnel sorgsam im Auge behielten. Unter anderen Umständen, wären Sakura die Präsenzen nicht entgangen, doch durch den Chakraverlust konnte sie die unterdrückten Signaturen nicht spüren. Ein Umstand der dem Konoha-Team zum Verhängnis werden konnte. ----------------------------------- Finster blickte Sakura auf ihren kleinen Finger hinunter und fluchte vor sich hin. Denn bevor sie ihn heilen konnte, musste sie ihn noch gerade ziehen und das, würde mehr als wehtun. Die Zähne zusammenbeißend zog sie mit einem kräftigen Ruck und konnte ein Aufkeuchen nicht unterdrücken, bevor ihr heilendes Chakra aufleuchtete und sich eine wohlige Wärme in ihrer Hand ausbreitete. Die Medic-nin hatte zwar noch nicht ihr volles Level erreicht, dennoch reichte ihr Chakra aus um nun auch Sasuke die versprochene Heilung zukommen zu lassen. Hinter dem Uchiha kniend, wanderte sie mit ihren leuchtenden Händen an dessen Rücken entlang und lockerte nebenbei noch die diversen Verspannungen. Doch plötzlich hielt Sakura in ihrem Tun inne, als sie das Näherkommen mehrere Personen spürte. Sie wollte schon den Mund aufmachen, als Sasuke ihr zuvor kam. „Ich weiß, ich spüre sie auch.“ Langsam erhob sich die Haruno und ging zurück zu ihrer Tasche um ihre, zuvor abgelegten, Saigabeln wieder an sich zu nehmen. Auch Kakashi und Naruto schienen die Situation erkannt zu haben, denn während sie scheinbar gleichgültig weiter die Zelte aufbauten, waren ihre Waffen in greifbarer Nähe. Schließlich waren sie komplett eingekreist und niemand gab sich mehr dem Anschein die Ankömmlinge nicht bemerkt zu haben, denn alle machten sich kampfbereit indem sie ihre Waffen zogen. Der vermeintliche Anführer, ein ziemlich bulliger Kerl, trat vor, während sich seine Männer noch zurückhielten und mit kampflustigen Blicken auf die Vierer-Gruppe blickten. Der bullige Ninja ließ seine Augen über den Lagerplatz und die kampfbereiten Ninjas wandern, während sein Blick an Sakura hängen blieb. Sich über die Lippen leckend, zog er sie mit seinen Blicken förmlich aus. „Was für nette Gesellschaft ihr da bei euch habt. Wenn ihr uns die Süße und euer Gepäck freiwillig übergebt, lassen wir euch vielleicht sogar am Leben.“ Die Männer rings um sie herum fingen lautstark an zu lachen, während Sakura nur ein verachtendes Schnauben von sich gab. „Nur nicht so aufmüpfig Kleine, ich bin sicher wir werden zusammen unseren Spaß haben“ raunte er der Weißhaarigen zu, während er langsam in ihre Richtung schritt. Überrascht stellten Sasuke und Naruto fest, dass Kakashi leise kicherte und scheinbar keine Anstalten machte, seiner Partnerin zu Hilfe zu eilen. Vielmehr lag sein Blick auf den restlichen Männern, die sie umzingelten und schien sich keinerlei Sorgen um die Weißhaarige zu machen. Ihre spöttische Antwort zeigte auch keinerlei Furcht gegenüber dem Anführer und ließ diesen einen Moment in seiner Bewegung erstarren. „Wenn du glaubst, dass ich für dich die Beine breit mache, bist du noch dümmer als zu aussiehst.“ Ein gehässiges Lachen legte sich auf sein Gesicht, bevor er mit einem kräftigen Sprung vorwärts stürmte. „Als ob du eine andere Wahl hättest, Schätzchen.“ „Das Schätzchen kannst du dir sonst wo hinschieben.“ Mit diesen Worten beförderte Sakura eine ihrer am Boden liegenden Saigabeln mit dem Fuß schwunghaft in die Luft und fing diese mit der Hand auf. Mit einer schnellen Bewegung, stieß sie ihr Knie die Leistengegend des kräftigen Shinobi, bevor sie mit einer geschickten Drehung die Saigabel direkt in sein Herz bohrte. Mit einem lauten Krachen und einem überraschten Gesichtsausdruck, kippte dieser nach hinten und blieb bewegungslos lieben. Mit kaltem Blick fixierte sie die anderen Männer, die ihr, noch immer fassungslos entgegen starrten. Für die abtrünnigen Shinobi war diese ganze Aktion viel zu schnell über die Bühne gegangen, so dass sie noch immer nicht richtig verstanden, was gerade passiert war. Kakashi und die anderen Beiden ließen ihnen auch keine Chance das eben geschehene zu realisieren, denn sie griffen nun ihrerseits augenblicklich an. Sakura indes stürmte, nach ihrer weiteren Saigabel greifend, ebenfalls nach vorne und mischte sich unter das Getümmel. Keine zehn Minuten später, war alles vorbei und der Lagerplatz glich einem Schlachtfeld. Das schnelle Ende verdankten sie unter anderem Narutos Schattendoppelgänger, denen die meisten der fremden Shinobi nicht viel entgegenzusetzen hatten. Da keiner von ihnen ein Stirnband trug, konnte man davon ausgehen, dass es sich dabei um die von Kankuro gesuchten Abtrünnigen handelte. Mit einem erschöpften Keuchen ließ sich die Haruno auf die Knie sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Unter anderen Umständen, hätten diese Typen sie wahrscheinlich nicht mal dazu gebracht, schneller zu atmen. Doch durch die ganze Aktion in Orochimarus Versteck und den enormen Chakraverbrauch war sie mehr als erschöpft. Überraschenderweise kniete sich Naruto vor sie hin und reichte ihr, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, seine Wasserflasche, die sie dankbar entgegen nahm. „Das war ziemlich cool, Kori-chan. Ich dachte schon dem Typen fallen gleich die Augen raus, so wütend hast du ihn mit deinem Spruch gemacht.“ Sakura entwich ein belustigtes Kichern. „Ist das ein Friedensangebot?“ Der Blondschopf kratzte sich verlegen am Kopf. Er gab ja zu, dass es normalerweise nicht seine Art war, jemand von vornherein abzulehnen, doch musste er sich eingestehen, dass er es bei der Weißhaarigen getan hatte. Hauptsächlich weil sie eben nicht Sakura war – gut und auch ein bisschen weil sie ihm gegenüber auch nicht gerade nett war. Aber er wäre nicht Naruto, wenn er nicht versuchen würde mit ihr klar zu kommen. Lachend streckte er ihr daher die Hand entgegen, die sie ebenfalls mit einem Lächeln ergriff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)