Lost in you von abgemeldet (Wenn man der Einzige ist, ist man schnell einsam... (Yazoo&Vincent)) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Für . -knautsch- Brauch nen Beta! Aber jezze erstmal: Viel Spaß beim Lesen! xxxx -- Es war eine Menge Zeit vergangen, seit dem er hier lag. Oder etwa nicht? Seine eigenen Knochen lagen müde und schwer auf einem harten, kalten Untergrund der sich rötlich verfärbt hatte... Ja, Yazoo wusste, dass es sein eigenes Blut war, das mittlerweile trocken an der nahe liegenden Umgebung klebte. Neben ihm, unter ihm, auf ihm... Noch dazu lag ein schwerer Stein auf seinem linken Bein, der es ihm unmöglich machte sich mit letzter Kraft zu befreien. Vermutlich wäre er schon längst tot, würde ihn der stechende, pulsierende Schmerz nicht wach halten. "Warum, Loz...?", fragte er leise in die Leere. Schnell stellte der Silberhaarige fest, dass seine Stimme trocken und abgehackt klang. Ein wenig grummelnd, wenn auch unter Schmerzen. Innerlich schickte er seinem Bruder alle Flüche zu die ihm noch einfielen. Hatte er ihn unbedingt retten müssen? Ihn alleine zurück lassen müssen, auf einer Erde, auf der es für ihn eh keinen Platz gab? Nun lag er schließlich auch nur da, wartete auf den Tod der hoffentlich bald eintreffen würde. "...du... du Dummkopf...", krächzte er hinterher und schloss dann seine Augen, die plötzlich verräterisch brannten. Er wusste ja was sein Bruder alles für ihn empfand... weinerlicher, naiver Dummkopf. Oder besser gesagt: Was er für ihn empfunden hatte. Nun war Loz ja nicht mehr... Und es schmerzte. Noch schlimmer als das Pochen in dem eingeklemmten Bein, stach es gnadenlos und unaufhörlich in seiner Brust. Seit dem er in diese aussichtslose Situation geraten und sich über eben diese Bewusst geworden war, verspürte er diese rücksichtslosen Schmerzen in seinem Herz. Er war allein. Ja, er würde wirklich alleine sterben. Er kannte die Bedeutung dieser Worte jetzt schon, da er eh nichts anderes mehr tat. Er lag nur da und starb. Langsam und qualvoll. Mit all den Gedanken und Erinnerungen die ihn in der prallen Sonne nicht in Ruhe ließen. Wasser... wenn er doch nur einen Schluck Wasser haben könnte. Konnte er aber nicht und das war ihm auch klar. Umso unerträglicher war die Hitze, der Staub der durch die Luft in winzigen Partikeln zu ihm getragen wurde. Sicherlich hatte er schon viele an dem Rand seiner Lippen kleben, gemischt mit Blut, dass konnte er fühlen. Oder zumindest war es das worauf er wetten würde, hätte er jemanden zum wetten gehabt. Und doch... nachdem es einige Male hell und dunkel war, es sogar ein Mal geregnet hatte, fühlte Yazoo wie seine Augen langsam schwerer wurden. Schwerer und schwerer... so schwer, dass er sich nicht einmal darum kümmerte einen Versuch zu wagen sie wieder zu öffnen. Es war ihm egal geworden. So wie alles andere auch... er wollte doch einfach nur wieder zu den anderen... Doch so viel Glück war ihm nicht vergönnt. Denn kaum waren seine grünen Augen geschlossen, da hörte er leise Stimmen im Hintergrund. Eine Bewegung auf den zusammengekrachten, gehäuften Steinen. Auch das noch! Jetzt konnte man nicht einmal in Ruhe sterben. Vielleicht war das auch der Grund warum der junge Mann etwas sagen wollte. Alles was dabei rauskam war ein leises Knurren aber damit gab Yazoo sich zufrieden. So lange sie ihn in Frieden lassen würden, würde er versuchen sie zu ignorieren. Was ihm auch erstaunlich gut gelang. So lange, bis die plappernde Stimme immer lauter wurde. Moment mal - kannte er die Stimme nicht irgendwo her? "Ey, ich werd bekloppt!", rief die junge, männliche Stimme und schon hörte Yazoo jemanden näher kommen. "Die sind ja wie`ne Plage...", seufzte der vertraute, Fremde weiter, "... was machen wir`n jetz, eh? Wie lautet der Auftrag?" Kapitel 1: Lost & Found ----------------------- Danke an nochmal, die ab jetzt für mich nen Beta macht. =) Viel Spaß beim lesen! -- "Ist das nicht... Yazoo?", sagte eine viel dunklere Stimme. Danach herrschte wieder Stille und der silberhaarige Mann überlegte sich einfach so zu tun als wäre er tot, dann würden die beiden sicher wieder abziehen... So dachte er zumindest. Leider hatte er diese Rechnung ausgestellt ohne den penetranten Wirt da mit einzubeziehen. Denn Reno war leider neugierig wie ein Kleinkind, beugte sich nur noch weiter vor und stieß einige Steine mit seinem Fuß weg. Skeptisch hob er eine Augenbraue und streckte seine Hand nach dem blassen Gesicht, das mit Blut und Dreck verschmiert war, kniff einmal in die Wange und zog daran. "Der is nich tot... viel zu warm.", fügte er dann gelangweilt hinzu und drehte sich auf der Stelle um sich eine Zigarette anzuzünden die er vorher aus seiner Hosentasche hervorkramte. Das ausgerechnet der Kerl noch am Leben war kratzte ein wenig an seinem Ego, hatte er von Yazoo doch einige Male was einstecken müssen. "Meinst du wir könn...?", fing Reno mit der Zichte im Mundwinkel an zu brabbeln, als Rude ihn ausnahmsweise unterbrach und nicht andersrum. "Wir haben keinerlei Anweisungen in der Hinsicht." Wütend knurrte der Rotschopf vor sich hin ehe er sich wieder zu Yazoo drehte und eine Kopfbewegung auf den Stein machte, der dessen Bein eindeutig einklemmte. Zusammen hievten Reno und Rude ihn weg, ehe der Rotschopf seine Finger knacken lies, einen weiteren Schritt auf seinen ehemaligen Kampfgegner zuging. "Also Prinzesschen... entweder du redest jetzt mit uns oder wir lassen dich hier verrecken." Rude wollte gerade etwas Protestierendes sagen, da Rufus vielleicht eine Art Verwendung für den Silberhaarigen hatte, doch so lange wartete Reno nicht. "Na vielleicht isser ja doch abgenippelt... lass uns abhaun und uns ums wesentliche kümmern." "Wir haben bereits alle Proben.", gab Rude knapp als Antwort, während der Rotschopf schon längst auf dem Weg zurück zum Helikopter war. Die beiden hatten nämlich den langweiligen Auftrag bekommen Steinproben zu sammeln. Steinproben und allgemein Proben von allem was nützlich sein könnte für den Wiederaufbau des Shinragebäudes. Eigentlich ein ziemlich langweiliger Auftrag, den Reno eher als Notbeschäftigung ansah um die Zeit tot zu schlagen aber ok... wenigstens Tseng schien der Meinung, dass das was sie hier taten von großer Bedeutung war. Einige Augenblicke lang sah Rude seinem Partner nach ehe er sich wieder zu Yazoo drehte, sich hinunterbeugte und ihn über seine Schulter legte. Der Silberhaarige war ohnehin zu schwach als das er sich hätte wehren können. Deshalb stöhnte dieser auch nur protestierend, knurrte dann irgendetwas leise vor sich hin während Rude ihn zum Helikopter brachte. "Oh nein! Oh ne~in! Den schleppste mir hier nich rein!" Der rothaarige Turk hatte sichtlich keine Lust den Fremden mitzunehmen, doch Rude wollte sich im nach hinein nicht anhören müssen, dass sie ihn hätten mitbringen sollen. "Nehmen wir ihn lieber jetzt mit. Dann müssen wir nicht zweimal fliegen, falls Rufus ihn sehen will." Ohne jeden weiteren Protest zu beachten legte er Yazoo sogar recht vorsichtig auf den Boden, versorgte dann dessen Bein. Nicht unbedingt sorgsam oder perfekt, aber es würde reichen damit er den Flug überstand. "Hier. Trink das.", sagte der große Glatzkopf dann und hielt Yazoos Kopf fest, flößte ihm dann eine Potion ein die er aus seiner Tasche geholt hatte. "Der saut mir mit seinem Blut den Heli voll und du gibst ihm auch noch ne Potion...", säuselte der Rotschopf lang gezogen und leise vor sich hin, zog dabei seine Augenbrauen nach oben und machte dabei eine ausschweifende Handbewegung. Rude schwieg für seinen Teil erst einmal, half dem anderen vernünftig zu schlucken, denn alles was der im Moment tat war eher husten als trinken. "Cloud haben wir auch geholfen.", merkte der große Mann dann an. Mit einer Ruhe in der Stimme, für die er nicht umsonst bekannt war. "Ja. Aber da war ja auch Tifa mit bei, auf die du so abfährst. Außerdem hat Vincent Tseng und Elena den Arsch gerettet. Also echt, dass war was vollkommen anderes." "Hnn..." "Tolle Suppe...." Danach schwiegen sie beide. Es hätte sich eh nichts an der Gesamtsituation geändert. Yazoo wäre immer noch gegen Renos Willen in seinem Heli und Rude würde sich immer noch so um den silberhaarigen Mann kümmern, dass dieser nicht einfach so wegstarb. Auch, wenn Yazoo sich grad vor Krämpfen wand, denn jegliche Heilungs-Beschleunigungsmittel lösten höllische Schmerzen in dem Körper des betroffenen aus. Es war eben beinahe so, als würde man richtig fühlen wie sich das Fleisch wieder zusammenzurrte, dass da zerstört wurde. "So Baby, dann bring ich uns mal wieder aufs Festland." Dass er gerade mit seinem Helikopter sprach, war natürlich glasklar gewesen. Und kurz darauf verloren sie auch an Höhe und der rothaarige Turk brachte die Maschine geschmeidig auf den Boden. Unten wurden sie auch schon von Elena begrüßt, die das Essen fertig hatte. Ja, seit dem sie in Healin waren, waren sie so etwas wie eine Familie geworden. So etwas in der Art zumindest. "Ihr wart aber ganz schön lange unterwegs... kam was dazwischen?", fragte die Blonde und sah Reno mit fragendem Blick an. "Ja... das da kam dazwischen." Mit einer Kopfbewegung deutete er abermals Richtung Yazoo und zog dann an Elena vorbei, überlies den Rest ihr und seinem Partner, weil ihn das grad ziemlich ankotzte. "Ich geb die Proben ab. Und danke fürs Essen, Lena.", sagte Reno noch ehe er verschwand. "Eh... bitte!", rief sie ihm hinterher und ging dann etwas näher an den Helikopter heran, sah dann Rude und ein schwarzes, großes etwas, dass über seiner Schulter hing. Was sollte das denn bitte sein? "Hey Rude! Schön dich zu sehen~", lächelte die Blonde und ging näher heran, zuckte jedoch zusammen als sie die Gestalt erkannte. "Hübsche Schürze.", brummte Rude nur und brachte sogar ein schmales Lächeln zustande. "Aber das ist doch....", fing sie an und musterte Rude dann nur, nachdem sie die Nase kräuselte, "... werd nicht frech, mein Lieber. Sonst gibt es nichts zu Essen für dich.", sagte sie und verschränkte die Arme dann vor der Brust. "Hnn..." "Bring den da mal lieber zu Tseng. Der wird sich sicher freuen.", sagte sie und drehte sich dann um, erschreckte sich darauf hin aber gleich wieder. "Nicht nötig. Ich bin schon da... aber kommt doch erst einmal rein. Es muss ja nicht gleich die ganze Welt sehen, wen wir da gefunden haben." Kapitel 2: Decision ------------------- Nachdem Rude den "Fund" ins Haus geschleppt und in einen kleinen Raum mit Bett und Nachttisch, plus kleiner, weißen Lampe mit grauem Muster darauf, gebracht hatte, gesellte er sich zu den anderen an den Esstisch. "Probierst n neuen Stil aus, wa.", grinste der Rotschopf und schob sich einige Nudeln in den Mund. Gut, auf Rudes Anzug waren einige Blutspuren aber er war eben hungrig und hatte keine Lust mehr gehabt sich umzuziehen. Außerdem konnte Reno sich seine Kommentare in der Regel nie verkneifen, deswegen gab der Glatzkopf im Moment nichts darauf. "Wo`s Dotman?" "Reno... er heißt Tseng. Und er ist sicherlich gerade mit Rufus bei diesem fremden Kerl...", deutete Elena an und bekam ein zustimmendes Nicken von dem dunkelhäutigen Mann mit Sonnenbrille. ... "Er trägt keinerlei Waffen bei sich." "Und er ist zu schwach um eine ernsthafte Gefahr darzustellen." "Was machen wir nun mit ihm, Sir?" Rufus drehte seinen Kopf langsam zu dem Wutaianer als dieser ihn "Sir" nannte. Woher kam das denn plötzlich wieder? Es war zwar nicht so, dass Tseng das gar nicht mehr sagte, aber es war sehr selten geworden. Vermutlich weil sie nun auf so engem Raum zusammenlebten, sich kennengelernt hatten. Als Menschen, nicht nur in geschäftlichen Beziehungen, so wie es früher gewesen war. Damals als es noch das alte Shinra gab. "Herr Präsident?" "Ich hab keinerlei Verwendung für ihn.", sagte der Blonde kühl und bedachte seine nächsten Worte. Es stimmte, er brauchte Yazoo nicht. Denn er hatte damals alle Antworten von Kadaj bekommen, die er haben wollte und es gab auch nichts anderes, was der Silberhaarige ihm bieten konnte, was Rufus kostbar genug erschien. Einen neuen Turk aus ihm zu machen kam gar nicht erst in Frage. Alles andere brauchten sie im Moment nicht. Sie schafften das auch schon so... alleine. Unter sich. So wie sie es schon lange handhabten. "Könnte aus ihm ein neuer Sephiroth werden?" Der junge Präsident fragte gelassen und mit ruhiger Stimme. Wenn nicht, dann könnten sie ihn weggeben...und wenn doch, dann hatten sie erst recht einen Grund ihn wegzugeben. Denn bekannter Weise kümmerte sich Cloud um so etwas. Wobei...Reno hätte sicher Freude daran gehabt, Yazoo persönlich das Licht auszuknipsen. "Da Kadaj die Verbindung zu Sephiroth dargestellt hat, bezweifle ich, dass Yazoo in der Hinsicht mit seinem verstorbenen Bruder gleichsteht. Jenovazellen sind in ihm jedoch sicherlich vorhanden." "Entnehmt ihm einige Zellen und dann kümmert euch darum, wie wir ihn los werden. Wie ist mir gleichgültig.", sagte der Blonde kühl und drehte sich dann vom Fenster weg und sah noch einmal zu dem Silberhaarigen, der mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Danach drehte sich Rufus gen Tür und hob einmalig seine Hand und legte diese auf Tsengs‘ Schulter. Vielleicht sollte das zeigen, dass er dem Schwarzhaarigen vertraute. Er würde schon die richtige Entscheidung treffen, was den "Gefangenen" anging. Dem Gefangenen war das Gespräch keinesfalls entgangen. Zwar war sein Körper im Augenblick nicht gerade beweglich aber sein Verstand arbeitete noch eins A. Yazoo hatte die Worte aufgenommen und verarbeitet. Nun, vielleicht würde das ja doch noch etwas werden mit dem sterben. Wenn er wirklich ermordet werden würde von den Männern in Anzügen. Nachdem das Geostigma geheilt und verschwunden war, ging es Rufus zwar wieder sichtlich besser doch irgendetwas stimmte immer noch nicht ganz so, wie es hätte sein sollen. Vielleicht war es einfach seine Art sich immer wieder zurückzuziehen doch er wollte auffällig oft alleine sein. Ob es ihm wirklich gut ging? Manchmal bezweifelte Tseng das mit schwerem Gemüt. Der Blonde wand sich gerne ab, verteilte kurz und bündig einige Aufgaben, ehe er in Ruhe gelassen werden wollte und sich in sein Zimmer zurück zog. Außerdem glaubte der schwarzhaarige Mann nachts seltsame Geräusche aus dem Nebenraum zu hören, wo Rufus sich seinen Schlaf gönnte. Jedes Mal wenn er nach sah, schien ihm nichts suspekt zu sein oder verdächtig vorzukommen, aber dennoch...irgendetwas war da im Busch, da war er sich sicher. Das sagte ihm sein Instinkt. Er kannte Rufus eben einfach viel zu gut, als das er es nicht bemerkt hätte. Jedoch mussten ihre "privaten" Probleme erst einmal warten, denn der Silberhaarige war überflüssig. Früher hätten sie ihn sicher wie Abfall weggeworfen, doch diese Ära war schon einige Zeit her, deshalb dachte der Wutaianer einige Momente nach ehe er die Stirn in Falten warf. Was machte man denn jetzt bitte mit so einem? Wenn Tseng ehrlich war, hatte er weder Zeit noch Lust sich um den Fremden zu kümmern. Ganz davon abgesehen, dass er die Atmosphäre nur anspannen würde. Und gerade als er bereits in die Innentasche seines Jacketts griff um eine 42er Magnum heraus zu holen, ließ er wieder von ihr ab und schüttelte seinen Kopf. Es gab vielleicht doch noch eine einzige Chance für den Verletzten. Ja, dieses Mal würde der Oberturk nicht über Leben und Tod entscheiden. Dieses eine mal nicht. -- Nach dem guten Essen gönnte sich der Rotschopf beinahe ritualmäßig eine Zigarette danach. Mit den Jahren musste er sich das irgendwann angewöhnt haben, nur wann das genau war hatte er nicht beachtet. War eigentlich auch vollkommen egal, wenn da nicht jemand gewesen wäre, der ihn beim rauchen störte. "Was gibt's?", stieß er nur gelangweilt hervor und sah in die Ferne, ignorierte Tseng der sich zu ihm gesellt hatte. Dass er es war, konnte Reno auch sagen ohne nachzusehen. "Pass auf den Präsidenten auf, während ich weg bin." "Du gehst weg?" Die aquamarinfarbenen Augen weiteten sich leicht, weil der schwarzhaarige Mann normalerweise Rude oder ihn, oder sie beide los schickte, wenn etwas anstand. Aber das er sich tatsächlich ganz persönlich um eine Angelegenheit kümmerte war dem rothaarigen Turk ganz Recht. Der Wutaianer konnte auch ruhig mal selber machen...so würde er selbst einen netten Abend haben um sich zu betrinken. Nur, dass Tseng Rude mitnahm, das hatte er nicht erwähnt. "Schaff ihn nach hinten.", sagte er kühl und sah den Glatzkopf dabei an, als er Yazoo auf die Rückbank eines Wagens legte. Schweigend stiegen die beiden Turks ein und der Oberturk startete den Wagen um mit Vollgas loszufahren. Nicht unbedingt, weil ihm das Leben von Yazoo so sehr am Herzen lag, doch viel eher des Spaßes wegen. Vielleicht deswegen, oder aber es war doch eher seine Natur, als er wieder in ein Schweigen verfallen war. Eines, welches erst gebrochen wurde, als Rude ihm eine simple Frage stellte, mit der er früher oder später gerechnet hatte. "Wo fahren wir hin?" "An den einzigen Ort, an dem er eine Chance hat." "Hm?" "Die verlorene Stadt." Seine Stimme klang matt und emotionslos. Genauso war auch Tsengs Gesichtsausdruck doch Rude wusste es besser. Im Grunde musste er nur eins plus eins zusammenzählen und schon war offensichtlich, welche Art von Rettung ganz eventuell in Frage käme. Schließlich war der Glatzkopf ein sehr intelligenter Mann, auch wenn er oft auf Grund seiner Schweigsamkeit anders eingeschätzt wurde. "Vincent Valentine." Die beiden einfachen Worte stahlen Tseng ein bestätigendes Nicken ab und man hätte fast sagen können, dass sich auf den Lippen beider Männer ein Ansatz von einem Lächeln bildete. Nur Yazoo wusste nichts Komisches daran zu finden. Kapitel 3: I just can't help myself ----------------------------------- Allu! Danke an alle, dass ihr so fleißig gewartet habt. Ist ein kurzes Kapitel aber ich hab mich durchgerungen an meinem vollgepackten Tag doch noch etwas weiter zu schreiben =) Ich hoffe es gefällt euch! & danke an all die lieben Kommis & die stillen Leser. Ihr seit super~ =) __________ I just can't help myself Es dauerte gar nicht so lange, da fanden sich die beiden Turks samt Mitbringsel auch schon in der verlorenen Stadt wieder. Eigentlich war das auch kein Wunder, wenn man das Tempo bedachte mit dem der Wutaianer losgefahren war. In dem Wald aus eisernen Bäumen und gefrorenem Atem stiegen Tseng und Rude aus dem Auto und sahen sich um. Wie immer war Vincent nirgends zu sehen. Manchmal bewegte sich das Avalanche Mitglied wie ein Schatten, schnell und leise, beinahe gänzlich unbemerkbar. Dennoch wusste man, dass er da war. "Vincent.", sprach der Schwarzhaarige und sah sich dabei um, während Rude ihr Gepäck aus dem Auto holte. Sie hatten an der Stelle geparkt, wo der Untote damals ihm und Elena das Leben gerettet hatte. Eine Art kleiner Teich war links von ihnen, in naher Ferne erkannte man das muschelartige Haus. "Vincent Valentine.", wiederholte Tseng und nun regte sich etwas hinter ihnen. "Was wollt ihr hier?" Die tiefe, männliche Stimme klang genauso brummig wie eh und je. "Wir haben dir jemanden mitgebracht, der deine Hilfe gebrauchen kann. Entscheide selbst, was du mit ihm tun willst." Das war alles was Tseng dem bleichen Mann noch zu sagen hatte. Er reagierte gar nicht darauf, dass sein Gegenüber andeutete, dass sie ihn gefälligst wieder mitnehmen sollen. Er war ja auch schließlich nicht die Wohlfahrt. Und dann war Vincent wieder verschwunden. Keiner wusste wohin, doch er würde sicher wieder kehren, wenn er ernsthaft Interesse zeigte dem Silberling zu helfen. "Lassen wir ihn hier...?", fragte Rude als der Mann neben ihm den Motor startete. "Ja, wir haben schon genug Zeit wegen ihm verloren. Den Rest überlassen wir den Guten." Der ironische Unterton in der Stimme des Oberturks war so dick wie Honig aus einem Bienenstock. Nicht überhörbar, durfte man fast meinen und alles was der Glatzkopf darauf erwiderte war ein schmales Lächeln. Sie würden nach Hause fahren und dem Präsidenten sagen, dass es nun nicht mehr in Frage stand, ob sie ihm das Leben retteten oder nicht. Dafür fühlten sie sich jetzt nicht mehr zuständig. So fuhren sie staubaufwirbelnd davon, doch Vincent bekam davon nichts mehr mit, entdeckte nur die Reifenspuren auf dem trockenen Boden und betrachtete schweigend jene Person, die sie vor circa einer Stunde hier abgeladen hatten. Typisch. Langsam näherte sich der Schwarzhaarige mit klimpernden Geräuschen dem Mann der verletzt und kaum noch atmend am Boden lag. Die grünen Augen hielt er geschlossen und vermutlich war er ohnehin ohnmächtig. Oder er war bereits in den Schlaf gefallen um das Licht des Tunnels zu suchen, auf das er momentan zuraste. Skeptisch sah das Avalanche Mitglied von rechts nach links, ehe er in die Hocke ging und das Handgelenk von Yazoo in die Höhe nahm. Mit einer geschickten Handbewegung war auch der lederne Handschuh von der Haut gestriffen, damit er seinen Puls kontrollieren konnte. Zugegebenermaßen war da nicht mehr sonderlich viel und so stand Vincent wieder auf und ging zu dem See, sah von oben herab auf das Wasser. Es war so schwarz wie der Himmel über ihm und somit fand er nichts darin außer seinem bleichen Spiegelbild. Es verschwamm, als der Schwarzhaarige mit seinen Fingern in das kalte Nass eintauchte um sich selbst etwas davon ins Gesicht zu spritzen. Irgendwie fühlte er sich gerade hilflos. Sollte er dem Silberhaarigen nun helfen oder nicht? War es überhaupt eine gute Tat so jemandem zu helfen? Andererseits: Konnte es je eine gute Tat sein, jemanden zu töten? Egal aus welchen Gründen? Und hatte er nicht schon unnötig viele Menschen auf dem Gewissen? Ja, sogar mehr oder weniger die Person, die ihm alles bedeutet hatte. Kellertief seufzte Vincent in die einkehrende Nacht hinein. Vielleicht war er bis an sein Lebensende dazu verdammt Personen zu helfen. Das war nicht wirklich etwas schlechtes nur... konnte er auch reinen Gewissens jemandem helfen, so jemanden wie Yazoo? Das verstoß doch gegen jede Regel, oder nicht? Mit zusammengezogenen Augenbrauen richtete sich der schwarzhaarige Mann wieder auf und beobachtete den Silberling dabei, wie er einfach nur da lag. So eine verlorene Gestalt konnte keinem mehr etwas zu leide tun, nicht wahr? Vincent wusste, dass das zumindest so lange der Fall war, bis es seinem Gegenüber wieder gut gehen würde. Nun, sie hatten es mit allen dreien und sogar Sephiroth aufgenommen... da sollte Yazoo alleine keine wirkliche Gefahr darstellen. Müde rieb er sich die Schläfen und regulierte dabei seinen Atem. Es würde sicher in Ordnung gehen... Er würde ihn nur aus der Gefahrenzone bringen. Jedenfalls war es das, was Vincent sich selbst und allen, denen Yazoo Schlechtes getan hatte, versprach. Vielleicht auch allen andern, die das hier für verwerflich empfinden würden. So stiefelte er zu dem liegenden Mann hinüber und fasste ihm vorsichtig unter die Arme, schwang in mit nicht allzu großem Kraftaufwand hoch und schulterte ihn dann. Der Untote kannte einen Ort, an dem der Andere sich erholen konnte. Langsam aber sicher. Wo er lernen musste mit sich klar zu kommen. Wo Yazoo ein neues Leben beginnen konnte. Wenigstens die Chance sei ihm vergönnt. Wenn nicht, fand sich sicher eine Möglichkeit ihn zu eliminieren. Nachdenklich setzte der ehemalige Turk einen Schritt vor den anderen, achtete nicht auf die leisen Geräusche die der Schlafende hin und wieder von sich gab. Geradewegs gen Haus dauerte es nicht mal ganze fünfzehn Minuten bis sie da waren. Nicht wirklich lange, wenn man bedachte, wie klein es von dem Standpunkt ausgesehen war, an dem er Yazoo aufgeklaubt hatte. Wissend, was er da tat, legte Vincent seinen ehemaligen Feind auf den Boden und erklomm die Wendeltreppe des Schneckenhäuschen ähnlichen Gebäudes. Ganz oben verbarg sich ein gut versteckter Schalter, den er betätigte und so öffnete sich im Boden eine kleine Quelle. Sie barg ein hellgrünlich leuchtendes Wasser, von dem der Schwarzhaarige genau wusste, welche heilenden Fähigkeiten es besaß. Gelassen ging er die Stufen wieder hinunter und hievte Yazoo zurück auf seine Schulter, in einen kleinen Nebenraum hinein. Hier stand ein Einzelbett im Raum, auf welches er den anderen ablegte, der außerdem noch einen kleinen Tisch mit einer orangenen Lampe besaß und einen ebenfalls orangenen, runden Teppich, der in der Mitte des Zimmers lag. Gegenüber vom Bett an der Wand stand eine kleine, dunkle Kommode aus der Vincent eine Schüssel und einen Krug hervor holte. Beides nahm er mit aus dem Zimmer und füllte es an der Quelle mit dem einmaligen Wasser auf. Danach sorgte er dafür, dass sich die Öffnung im Boden wieder schloss, so dass niemand davon erfahren würde und ging zurück zu dem Silberschopf. Die gefüllte Schale stellte das Avalanche Mitglied auf den niedrigen Tisch und legte ein Tuch hinein. Mit dem Krug füllte er ein Glas auf, von dem er Yazoo vorsichtig zu trinken gab. Immer darauf bedacht, dass sein Gegenüber sich nicht verschluckte, ließ er ihn austrinken ehe er das vollgesogene Stück Stoff auf seine Stirn legte - das sollte fürs erste reichen. Damit es hier nicht zu unheimlich war, ließ der Untote das Licht im Zimmer an, als er hinaus trat und die Tür leise hinter sich schloss. Sicher hatte er das Richtige getan. Und wenn der Morgen grauen würde, würde er vielleicht sogar nach dem eigentlichen Feind schauen gehen. Bestimmt würde der dann wieder sprechen und sich etwas bewegen können. Wenn auch noch nicht genug um Schaden anzurichten aber das... war ja beabsichtig. In der Zeit würde Vincent etwas schlafen gehen und eventuell Nahrung besorgen. Denn wenn er den Silberling bei seiner Entwicklung beobachten wollte, musste dieser auch von etwas Leben können. Komisch, dass der erfahrene Mann sich ausgerechnet so etwas zur Aufgabe machte aber andererseits... konnte das ja heiter werden. Selbst, wenn Vincent fast an seinem eigenen Menschenverstand zweifelte. So ein Jemand wie Yazoo würde sich ganz sicher nicht ändern. Natürlich, die Hoffnung stirbt zu letzt. Aber wenn man ganz ehrlich zu sich selbst war, dann wusste man, dass nur die Wenigstens sich wirklich änderten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)