Bis(s) wir zusammen sind von abgemeldet (Die etwas andere Twilight Story) ================================================================================ Kapitel 15: Nächtliche Begegnungen ---------------------------------- Stück für Stück normalisierten sich die anderen. Obwohl sie Leah ab und zu noch verwundert aus den Augenwinkeln ansahen. Klar. Sie kannten das Mädchen schon länger als ich. Und Leah sah zum ersten Mal nicht völlig zornig und abweisend aus. Sie wirkte offen und freundlich. So war sie bestimmt früher einmal gewesen. Die Stimmung am Feuer wurde wieder besser. Quil scherzte wieder: „Hey Bella, was hast du mit Leah angestellt?“ Ich grinste: „Gar nichts, ihr wisst nur nicht wie man mit einem Mädchen umgeht! Außerdem haben wir uns gegen euch verschworen!“ Leah und ich lachten. Dann meinte sie: „Genau, wir hecken geheime Pläne aus!“ Embry klammerte sich mit übertrieben ängstlichem Gesicht an Jacob: „Hast du das gehört Man? Jetzt hab ich Angst! Wir müssen auf der Hut sein!“ „Ich werde dich beschützen mein ängstlicher Freund!“, sagte Jacob dunkel und hielt schützend eine Hand vor Embry. Eine Sekunde sahen sich alle grimmig an, dann prusteten wir beinahe gleichzeitig los. Mir tat vor lachen schon der Bauch weh, als sich die anderen sich langsam beruhigten. Dann lehnte ich mich zurück bis ich auf dem Rücken neben Jacob lag. Der Himmel war voller Sterne. Es war eine wunderschöne Nacht. Apropos Nacht, wie viel Uhr hatten wir eigentlich? Ich musste ja schon um Mitternacht zu Hause sein. Schnell zog ich meinen Ärmel zurück und spähte auf meine Uhr. Mist es war zu dunkel. Ich drehte meinen Arm so, dass der Schein des Feuers das Ziffernblatt traf. Mist, es war schon kurz vor elf Uhr. Ich musste also langsam zurück. Mit meinem Transporter brauchte ich meistens zwanzig Minuten bis nach Forks. Und der stand noch bei Jacob zu Hause. „Ähm, Jacob ich muss leider los, Charlie hat gesagt ich soll schon um 12Uhr zu Hause sein!“ Jacob sah mich grinsend an: „Denkst du das ist Absicht? Ich meine wegen neulich Abend?“ Stimmt, darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Charlie war wie ein altes Mütterchen ausgeflippt als er plötzlich in der Tür stand und sah wie Jacob mich küsste. Ich kicherte leise: „Ja, das ist gut möglich. Charlie ist total spießig geworden!“ „Naja, dann gehen wir lieber. Nicht dass er noch ausflippt und dich als vermisst meldet!“, lachte Jacob, stand auf und reichte mir die Hand. Ich nahm sie und stand ebenfalls auf. Dann verabschiedete ich mich von den anderen. Quil und Leah umarmten mich nacheinander, Embry klopfte mir lässig auf die Schulter und Seth sagte schüchtern: „Bis dann Bella!“ Dann Jacob und ich los. Seine Große Hand umschloss meine, ganz fest und warm, als wir durch das Waldstück gingen. Genauso wie Leah achtete er darauf, dass ich nicht stolperte und fing mich sanft auf. „Also Bella, an deiner Koordination werden wir wohl nie was ändern können!“, lächelte er. „Ja, ich versuche das schon seit achtzehn Jahren in den Griff zu bekommen, aber es klappt nicht!“, sagte ich verlegen. Dann kicherte er leise und strich mir sanft übers Haar. Als wir wieder aus dem Wald heraußen waren mussten wir noch ein ganzes Stück am Strand entlang gehen. Ich zog meine Chucks und Socken aus und trug sie um mit den nackten Füßen im Sand laufen zu können. Es war eine traumhafte Atmosphäre. Der Mond schien hell, das Meer schien unter ihm zu glitzern. Das Wasser war angenehm, ich lief durch den Nassen Sand, hörte auf das Rauschen der Wellen und Spürte die sie gleichzeitig wenn das Wasser meine Füße berührte. Jacob tat es mir gleich und zog ebenfalls seine Schuhe aus. Wir nahmen uns gegenseitig an die Hand und liefen schweigend nebeneinander her. Worte hätten die Romantik nur zerstört. Als wir bei Jacobs Haus ankamen und ich auf meinen Transporter zu steuerte, blieb Jacob stehen. „Bella? Ich habe dir doch eine Überraschung versprochen, erinnerst du dich?“ Stimmt, dass hatte ich bei der Aufregung heute total vergessen. Eigentlich war ich der Typ, der keine Geschenke mochte, aber bei Jacob war es anders. „Ja, klar weiß ich das noch!“, sagte ich neugierig. Er lächelte mich an. „Gut, dann mach die Augen zu!“ „Okay“, sagte ich und schloss die Augen. Er nahm meine Hand und hielt sie mit der Handfläche nach oben. Dann dauerte es einen Moment bis er etwas samtiges hinein legte. „Es ist nichts teueres oder gekauftes, ich habe es selbst gemacht.“, flüsterte er leise. Dann ließ er meine Hand los. Ich stand einen Moment da und wartete bis er anfing zu kichern: „Bella, du kannst die Augen auf machen, oder willst du es dir nicht ansehen?“ Pfeilschnell öffnete ich die Augen: „Doch, ich bin schon total gespannt!“ Er lachte. In meiner Hand lag ein kleines rotes Samtbeutelchen. Vorsichtig öffnete ich es und griff hinein. Ich spürte etwas Metallenes. „Was ist das?“, dachte ich laut. Jacob schüttelte den Kopf und grinste: „Hol es doch einfach raus, dann siehst du’s!“ Vorsichtig zog ich ein silbernes Kettchen heraus. An dem Kettchen hing ein kleiner Anhänger aus Holz. Er hatte die Form eines heulenden Wolfes. Ich war völlig beeindruckt. Den hatte Jacob selbst gemacht? Für mich? Ich starrte den Wolf an, er war wunderschön. „Wenn es dir nicht gefällt musst du es auch nicht behalten.“, meinte Jacob zögerlich. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, er ist wunderschön Jacob! Danke!“ Er sah mich liebevoll an und ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es war das Lächeln meines Jacobs, das ich so sehr liebte. „Dann ist ja gut, dass es dir gefällt. Warte ich mach ihn dir gleich hin!“ Er nahm mir das Kettchen aus der Hand und schloss es mir behutsam um mein Handgelenk. Ich betrachtete es einen Moment und lächelte dann: „Den hast du wirklich selbst geschnitzt? Das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen hab!“ Jacobs Augen glitzerten vor Freude. Ich umarmte ihn liebevoll: „Danke!“ Er schloss seine starken warmen Arme ebenfalls um mich und drückte mich an sich. Dann lockerte er seinen Griff und beugte sich zu mir herab um mich zu küssen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und kam ihm entgegen. Wir küssten uns lange und zärtlich. Er war einfach wundervoll. Ich wollte für immer bei ihm bleiben. Doch ich musste nach Hause, sonst würde Charlie einen Anfall bekommen. Als er sich von mir löste, sah er mir tief in die Augen. „Ich liebe dich, Bella!“ Ich erwiderte seinen Blick, ohne zu zögern. Ohne zu überlegen und folgte einfach meinen Gefühlen. „Ich liebe dich auch, Jacob!“ Für einen kurzen Moment leuchteten seine Augen auf. Alle Emotionen spiegelten sich in seinem Gesicht, dann zog er mich so schnell an sich, dass ich eine Sekunde lang nicht wusste wo ich gerade war. Bis ich seine Lippen auf meinen spürte. Diesmal heiß und leidenschaftlich und voller verlangen. So hatte er mich noch nie geküsst. Es lag bisher immer eine spürbare Zurückhaltung in seinen Bewegungen. Doch diesmal schien er sich nicht mehr zügeln zu können. Er stoppte seine hungrigen Küsse erst, als ich nach Luft schnappte und keuchte. „Entschuldige, ich konnte mich nicht beherrschen!“, sagte er und war beinahe ebenso außer Atem wie ich. Ich nickte nur, da ich noch immer nach Luft schnappte. „Jacob, ich muss langsam nach Hause.“ Er sah mir fest in die Augen: „Ja klar, ich komme mit!“ Wir stiegen in meinen Transporter. Ich bestand darauf, dass ich fuhr. Jacob hatte nichts dagegen, er mochte den Transporter eh nicht weil er nur so langsam fuhr. Als ich startete setzte er sich ganz nach neben mich und legte seinen warmen Arm um mich. Ich kuschelte mich an seine Schulter. Die Heizung in meinem Truck funktionierte nicht richtig, daher war es sehr angenehm Jacob neben sich zu haben. „Sag mal, was war heute eigentlich mit dir und Leah los?“, fragte Jacob als ich gerade aus der Einfahrt bog. „Nichts besonderes, einfach ein Gespräch unter Mädchen“, sagte ich beiläufig. Er sah mich einen Moment ungläubig an, aber sagte nichts mehr dazu. „Weißt du, Leah ist ganz anders als ich dachte, sie ist nicht so stur und kalt wie sie vorgibt. Sie versucht auf ihre eigene Art und Weise damit fertig zu werden, dass sie verlassen wurde.“ Ich konzentrierte mich wieder auf die Straße. Jacob schien immer noch zu überlegen. Als ich aus La Push fuhr und auf den Highway zu steuerte wandte er sich zu mir um: „Klar weiß ich, dass sie Sam immer noch hinterher trauert, aber irgendwann muss sie darüber hinweg kommen.“ Ich schüttelte langsam denk Kopf. Jacob verstand sie nicht. „Jake, überleg doch mal. Wie ging es mir als Edward mich allein gelassen hatte? Ich war nicht so stark wie Leah. Charlie bezeichnet mich heute noch als Zombie wenn er daran zurück denkt!“, erinnerte ich ihn und hoffte er würde es diesmal verstehen. Es war wieder still neben mir geworden. Ich warf einen verstohlenen Blick nach rechts, Jacobs ernste Miene überraschte mich. „Du hast Recht. So habe ich die Sache noch nicht gesehen.“, sagte er leise und ich glaubte eine Spur von Bedauern in seiner Stimme zu hören. „Und ich muss Charlie auch Recht geben, du warst wirklich ein Zombie Bella!“ „Ach, Jake du musst doch immer irgend einen Quatsch erzählen!“, schnaubte ich und boxte ihm an die Schulter. Soweit das beim fahren möglich war. Ich hätte es eigentlich auch gleich lassen können, da es mir mehr weh tat als ihm, aber der Wille zählt ja bekanntlich. „Jake?“, fragte ich als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten. Er neigte seinen Kopf etwas in meine Richtung: „Ja?“ „Bitte versprich mir, dass du auf Leah aufpasst. Sie braucht Freunde die für sie da sind.“ „Ja ich versprechs dir, Bella.“, sagte er und fuhr mir mit der Hand sanft durchs Haar. „Weißt du, ich bin dir so dankbar, dass du mich damals von meinem Zombiedasein erlöst hast. Du warst da, als ich dich am meisten gebraucht habe und ich habe dich nicht einmal darum bitten müssen. Du hast gespürt, dass ich dich brauche.“, gestand ich ihm leise, den Blick fest auf die Straße gerichtet. „Bella, ich würde alles für dich tun! Ich würde mein Leben für dich geben wenn es nötig wäre! Das war schon immer so. Du bist für mich wie der Wind in den Bergen. Auch wenn ich dich nicht sehen kann spüre ich dich am ganzen Körper, weil ich dich liebe!“ Mein Herz hämmerte in meiner Brust und schien sie fast zu zerreißen. Ich war so glücklich. Aber wie sollte ich ihm das sagen? „Jake … ich..!“, sagte ich langsam und sah kurz zur Seite. Mir blieb fast die Luft weg, als ich sein Gesicht sah. Ich hätte am liebsten laut auf geschrieen, doch der Schrei blieb mir im Halse stecken. Sie war wieder da! Die Maske verzerrte sein Gesicht zu einer harten Miene. „Halt an!“, grollte er ernst. Ich war so erschrocken, dass ich augenblicklich bremste. Ohne auch nur auf den Verkehr hinter mir zu achten. Ich hatte wahnsinniges Glück, dass auf dieser Straße samstagnachts nicht viel los war. Jacob starrte gerade aus. Den zornigen Blick in die Ferne gerichtet. Doch ich konnte nicht erkennen, was ihn so wütend machte, es war zu dunkel. Er hatte sich vollkommen versteift, jeder Muskel an ihm war angespannt und er atmete flach und schwer. Er machte mich Angst. „Jake, was ist los? Geht es dir gut?“, stammelte ich verzweifelt und versuchte zu verstehen was los war. Er gab ein tiefes warnendes knurren von sich, das mich erschauern ließ. Plötzlich gingen etwa 500 Meter von uns entfernt die Scheinwerfer eines Wagens an. Jacob ballte seine Hände zu Fäusten. „Wer ist das, Jake? Sag doch etwas, du machst mir Angst!“, flehte ich, doch meine Stimme war eher ein piepsen. „ER ist hier.“, presste Jake wütend zwischen seinen Zähnen hervor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)