No time for us von Noveen (Bittersweet Love) ================================================================================ Kapitel 1: Ed ------------- Ed Es war Frühling geworden. Die Sonne vertrieb die Wolken immer häufiger und schien mit ihrem Licht wärmend auf Erde und Menschen. Er saß vor dem Fenster und sah blicklos hinaus. Ein kleiner Spatz saß auf dem Fensterbrett und badete sich in einer Pfütze, die sich in einer Vertiefung des Plaste gebildet hatte. Er zwitscherte glücklich. Aber auch ihn nahm der Blonde nicht wahr. Er nahm überhaupt nichts wahr außer die kalte Hand die in seiner eigenen lag. Die Sonne schien warm auf sein Gesicht, doch in ihm herrscht eiserne Schwärze…. Sanft liebkoste er mit den Daumen die leblose Hand, eher aus Reflex, als aus einem bestimmten Grund. Doch ansonsten saß er völlig still in den unbequemen Besucherstuhl und sah aus blinden Augen aus den Fenster. Das reden hatte er sich bereits am ersten Tag schnell abgewöhnt. Es war einfach frustrierend und zu traurig. Es riss nur noch tiefere Wunden seine Seele. Aber das Privileg ihn zu besuchen würde er nie ablegen…jedenfalls solange nicht, bis er wieder vollständig bei ihm war. Falls das überhaupt je passierte. Nach einigen Wochen der stummen Besuche am Krankenbett, war er jedes Mal in eine Art Wachkoma gefallen…. Ganz ähnlich wie der Patient selber, saß er nur noch mit offenen Augen da und starrte vor sich hin. Regungen zeigte er keine weiter. Oft vergrub er sich dann in der tiefen seiner Seele ohne bestimmte Gedanken oder Empfindungen, was im Angesicht der Situation eine Genugtuung schlechthin war. Er wurde durch eine Schwester aus der Starre gerissen, die zur Tür hereinkam. “Herr Elric? Sie sind immer noch hier?” Wie konnten Menschen eigentlich so dumme Fragen stellen? War das nicht offensichtlich? Natürlich war er noch da, sonst würde er wohl kaum hier sitzen. Laut jedoch antwortete er nur mit einem. “Ja.” “Es tut mir leid….aber ich muss Sie bitten zu gehen. Die Besucherzeit ist zuende”, sagte sie entschuldigend. “Sie können ja morgen wiederkommen….” Er sah sie nur an. Auch das sollte eigentlich klar sein, sie hatte ihn schon oft genug hier gesehen um zu wissen das er jeden Tag hier war, wenn er keinen Auftrag hatte. Ohne Wiederworte legte er die Hand, die er bis jetzt gehalten hatte, vorsichtig zurück aufs Bett und stand auf. Dann umrundete er den Stuhl und beugte sich über den im Bett liegenden. “Ich muss jetzt gehen”, meinte er leise und gab den Anderen einen Kuss auf die Stirn. “Aber ich komme so schnelle es geht wieder. Pass auf dich auf, ja?” Zärtlich strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht und umrunndete dann das Bett. Er verließ das Zimmer ohne die Schwester weiter zu beachten und verlor sich wieder im Schwarzen Abgrund seiner Seele…. Als er aus dem Krankenhaus kam und den Weg in Richtung Stadt einschlug hatte er seine Umgebung wieder total ausgeblendet. Er wollte niemanden sehen und mit keinem reden. Es dauerte eine Stunde bis er das Hauptgebäude des Militärs , das im Zentrum von Central City lag, erreicht hatte. Er sah an dem imponierenden Gebäude hinauf und bereitete sich auf alles kommende vor. Dann holte er tief Luft und schritt durch die große Flügeltür in die Eingangshalle des Gebäudes. Hier und da winkte er ein paar bekannten Gesichtern abwesend zu. Seine Schritte führten ihn zum Büro des Oberstleutnant, in das er nach kurzen Klopfen eintrat. Leise zog er die Tür hinter sich in schloss. “Ah! Fullmetal beehrt und einmal mit seiner Anwesenheit!”, folgte die spöttische Bemerkung seines Oberhauptes prompt. Er schaute auf und sah den Schwarzhaarigen mit Riza am Schreibtisch stehen. “Ja.” , kam es tonlos von ihm zurück. Ihm war nicht danach zu streite, dafür war er einfach zu müde von der Nacht ohne Schlaf. “Entschuldigen Sie die Verspätung.” Das spöttische Lächeln war von dem Gesicht seines Gegenübers verschwunden und er bildete sich ein das der Oberst ihn sogar besorgt anschaute…. Besorgt….? Unsinn! Als ob Oberstleutnant Mustang je besorgt gewesen wäre….!! Emotionslos hielt er seinem Blick stand. “Wir haben einen neuen Auftrag für dich”, erklärte dieser nun. “Aha”, meinte er nur desinteressiert und bemerkte wie Riza aufblickte und ihn musterte. “Um was geht es denn”, hängte er schnell noch an um Fragen zu vermeiden. Er wollte nur hier raus…. “Reine Banalität. Lies selber.” Er nahm das Blatt entgegen und las es sich stumm durch. “Okay. Den Bericht bekommen sie wie immer zwei Tage nach meiner Rückkehr. Sonst noch was?” “Nein.” “Gut, dann werde ich jetzt gehen.” Und ohne eine Antwort abzuwarten ging er hinaus. Er steckte das Formular weg und machte sich auf den Weg. Er wusste nicht wohin er wollte, wahrscheinlich würde er einfach in der Gegend umher laufen bis er müde wurde. Das tat er in letzter Zeit oft. Das letzte mal war er mehr als 4 Meilen gelaufen, bevor er in einer Herberge eingecheckt und dort durchgeschlafen hatte. Vor dem Gebäude blieb er stehen und sah zu dem leicht bewölkten Himmel hinauf. Kurz überlegte er ob er zum Krakenhaus zurück gehen sollte um den letzten Tag noch mit ihm zu genießen, doch er entschied sich schließlich dagegen. Die Besuchszeit war um und wenn er erwischt wurde, gab es nur unnötig Ärger. Er drehte sich nach Süden und schlenderte in Richtung Stadtrand. Desinteressiert nahm er hier und da ein paar Gesprächsfetzen auf und hörte Getuschel hinter sich. Es war ihm egal. Er senkte den Blick auf den Weg und beobachte seinen Schatten, der ihm keck vor raus lief, wenn die Sonne ihn beschien. Ringsherum wurde wieder alles grau und vermischte sich zu unwichtigen Farben. Er blendete seine Umwelt wieder völlig aus und ertrank in dieser wunderbaren Schwärze, die ihn von allen Sorgen, Ängsten und vor allem von all dem Schmerz befreite…. Es bleib nichts übrig…. Nur noch diese eine Schwärze…. Es war als ob er blind im dunklen Wasser trieb…. wie fliegen, doch er wusste das er sich nicht in ihr verlieren durfte. Er hatte noch viel zu erledigen. Und selbst wenn es nur Hoffnung auf was besseres war und sie unbestätigt blieb. Noch war die Zeit nicht gekommen! Er durfte sich nicht in der Schwärze des Abgrunds verlieren … noch nicht! Kapitel 2: Roy -------------- Der Schwarzhaarige blickte ihm stumm nach. “Oberstleutnant?”, setzte Riza an, wurde aber durch ein Kopfschütteln unterbrochen. Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum. Er blickte aus dem Fenster und sah Edward Elric solange nach, bis er hinter den Häusern verschwunden war. Es war schon beinah beängstigend wie gleichgültig er allem gegenüber war. Wenn er sich nur an seinen letzten Auftrag erinnerte als Fullmetal…. Nein! Den Gedanken verdrängend setzte er sich zurück hinter seinen Schreibtisch und starrte die Akten an, die darauf warteten signiert und ausgefüllt zu werden. Doch so recht konnte er sich nicht konzentrieren. Seufzend lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Jetzt sah er dieses emotionslos Gesicht wieder. Mit diesen leeren Augen….. einst hatten ihn diese Augen herausfordernd und spöttsch entgegengeblizt. Oder fuchsteufelswild, wenn er ´klein´ gesagt hatte. Er lächelte leicht, bei dem Gedanken. Aber nun war davon nicht mal mehr die Spur, es war als würde man in leblose Reptilaugen sehen. Sie waren absolut ohne Gefühl oder Wärme. Als er die Augen wieder öffnete, sah er sein Büro, in dem er jetzt schon mehrere Jahre saß. Und nie in seiner bisherigen Laufbahn, hatte er sich um einen seiner Mitstreiter solche Sorgen gemacht. Die Frage die sich so offensichtlich stellte, drängte er rasch in den Hintergrund. Er stand auf und ging auf die Tür zu. Wenn er Klarheit wollte, musste er sich welche verschaffen! Er riss sie auf und schaute zurück. Sollte er das wirklich tun? Im Grunde ging es ihn nichts an, auch wenn ihm Fullmetal direkt unterstellt war. Sollte er es also wirklich tun? Seine Augen blieben an einem Bild hängen. Und das Gefühl der Sicherheit beschlich ihn. Ja, er würde es wohl tun müssen! “Für mich, für ihn….für unseren Auftrag, und…für einen Freund”, sprach er eher zu sich selbst, als zu irgendjemand sonst und lächelte. Dann verließ er den Raum. Das Bild blieb zurück. In regelmäßigen Abständen wechselten die Schatten auf ihm, als hätte es ein Eigenleben. Und der Mann, der darauf zu sehen war, lächelte ebenso. Er würde nie wieder etwas anderes tun. Vielleicht war es nicht richtig einfach ohne ein Wort zu gehen. Riza würde ihm die Hölle heiß machen, wenn sie wüsste, dass er nicht mehr am Schreibtisch saß und seine Papiere brav ausfüllte. Bei dem Gedanken musste er grinsen. Früher oder später wird sie es so oder so merken! Was sollte das also. Seine Füße steuerten den Weg alleine an. Er brauchte nicht sonderlich viel zutun. Und so trifteten seinen Gedanken wieder ab; flogen in viele verschiedene Richtungen und versuchten die richtige zu finden ohne in einer Sackgasse zu landen. Es war schon viele Jahre her. So lange hatte er nicht mehr hier gestanden. Das erste Mal, als er auf diesen Hügel stand und hier herunterblickte, war er auf der Suche nach Hohenheim gewesen. Was er jedoch entdeckt hatte, waren zwei Kinder, die die Alchemie besser beherrschten als so mancher Erwachsener Alchemist im Militär. Die Elric Brüder. Die Söhne von Hohenheim. Es war seine erste Begegnung mit Edward Elric gewesen. Das zweite Mal hatte er Fullmetal durchs halbe Land bis hierher verfolgt. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Staatalchemist und der Schwarzhaarige konnte nur immer wieder über seine Genialität staunen. Dieses Kind war unglaublich…. er war nun bei weitem kein Kind mehr, unglaublich und unnahbar, war der Blonde aber immer noch. Zumindest was ihn betraf. Er ging den Hügel hinunter und bog auf den schmalen Pfad links ab. Die Landschaft um ihn herum zog seine Aufmerkasamkeit wie ein Magnet an. Sie war einfach umwerfend schön. Kein Park in der Stadt reichte auch nur annähernd an diese natürliche Schönheit heran. Seine Blicke schweiften über die Weiten und zuletzt erfassten sie das gelbe Haus, auf das er unaufhaltsam zusteuerte. Langsam kamen ihm wieder Zweifel ob es wirklich klug war dies zutun. Es war Einmischung….. nicht einmal es war eher privat. Aber sollte er den ganzen Weg umsonst gemacht haben?! Einige Minuten später schritt er auf die Veranda des Hauses zu, doch er brauchte nicht klopfen. Pinako Rockbell schien ihn bereits zu erwarten. Sie stand vor der Tür, eine kleine Pfeife hin in ihrem Mundwinkel, die Flocken von Qualm in die Luft stieß, wie eine Mini – Eisenbahn. “Welch hoher Besuch!”, grüßte sie ihn. “Guten Tag”, meinte er retour und stieg die drei Treppen hinauf. “Wenn Sie Ed suchen, der ist nicht hier. Wir –“ “Nein”, unterbrach er sie freundlich. “Ihn suche ich nicht. Ich suche nur ein paar Antworten auf meine Fragen.” “Wenn das so ist, kommen sie nur herein.” “Vielen Dank.” Gedankenverloren blickte er aus dem Fenster und hörte dem Dröhnen des Zuges zu. Es war bereits dunkel geworden. Er sah nur klaren dunklen Himmel und Milionen Sterne, die wie weiße Pünktchen auf dem Schwarz wirkten. Bald würde er sie nicht mehr sehen können…. Denn wenn er in der Stadt angekommen war, würden die Dächer dieses Wunderbare Schauspiel verdecken. Eine beklemmende Enge herrschte in ihm. Er konnte dieses Gefühl nicht deuten, doch es hatte etwas starkes an sich, etwas was ihn an Hughes Tod erinnerte. Dieses Leeregefühl, als hätte man etwas verloren, was fest zu einem gehört hatte. Und danben bemerkte er das Mitgefühl was er für Fullmetal empfand. Er wusste nur zugut wie es war einen Menschen zu verlieren, den man liebte. Den man mehr brauchte, als sonst etwas auf der Welt. Es war ein bittersüßes Gefühl der Traurigkeit. Um den Bruder und um Fullmetal selber, der sich in Nebel zu flüchten versuchte, ganz ähnlich wie er selbst es damals getan hatte. Haben Sie es nicht gewusst? Alphonse liegt im Koma. Er ist bei der letzten Transmutation ins Koma gefallen! Er wusste sehr genau wie wichtig sein Bruder für ihn gewesen war. Fullmetal hatte soviel für ihn getan. Soviel zutun versucht. Sie waren unzertrennlich gewesen, so stark miteinander verbunden. Oh Gott! Hatte der Junge denn nicht schon genug gelitten? Warum musste man ihm auch noch das nehmen, wofür er lebte. Denjenigen für den er lebte. War das fair?? Und plötzlich kam ihm ein Satz in den Sinn. Gott ist grausam, doch manchmal lässt er uns weiterleben… Was bedeutet für ihn schon fairsein?! Ja, das hatte sie immer gesagt. Es schien zuzutreffen. Jedenfalls in den meisten Fällen… Am nächsten Morgen war er schon früh auf den Beinen. Er hatte nicht wirklich schlafen können. Also hatte er es gelassen noch im Bett zu bleiben bis er aufstehen musste, sondern war schon jetzt hier. Er hatte alle Akten und Berichte abgearbeitet und legte gerade eine Ruhepause ein, als die Tür aufging. “Sie haben nach mir geschickt, Oberst?” “Ja.” Er drehte seinen Stuhl vom Fenster weg zur Tür. Dort stand Alexander Louis Armstrong und sah ihn fragend an. “Was gibt es?” “Finden Sie Fullmetal und bringen Sie ihn her.” “Aber Oberst, Sie haben ihn einen Auftrag erteilt, glauben Sie nicht er ist schon unterwegs nach Süden?”, wollte der Angesprochene verwirrt wissen. “Er wird sich erst heute Abend auf den Weg machen, da bin ich mir fast sicher. Finden Sie ihn und bringen Sie ihn her. Wir haben noch etwas zu besprechen!” “Zu Befehl”, salutierte der Major und drehte sich zum gehen. Der Schwarzhaarige lehnte sich zurück und sah an die Decke. Jetzt konnte er nur noch warten…. Mehr nicht…. warten und schauen wie es weiterging….- Über die Erkenntnise die er in der Nacht gesammelt hatte, wollte er noch nicht nachdenken. Er würde es bald tun müssen, noch war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt….- jetzt musste er sich um wichtigere Dinge kümmern. Er brauchte nur zwei Stunden zu warten. Ein leises Klopfen ertönte und als er von seiner Akte aufblicke, sah er Fullmetal und hinter ihm Armstrong durch die Tür treten. Diesem nickte er zu. “Vielen Dank, Major. Sie dürfen gehen!” “Jawohl!” Der Major schloss die Tür leise hinter sich. Nun waren sie alleine. “Was gibt es denn noch?”, fragte der Blonde und musterte ihn ausdruckslos. Er war so verändert. Früher wäre er bestimmt ausgeflippt, hätte er ihn in der Stadt suchen lassen…. er hätte sich wiedersetzt. Das hier war nur noch eine Hülle die zu funktionieren versuchte. “Was ist los?”, kam er ohne Umschweife zum Punkt. “Das will ich ja wissen!” “Nein Fullmetal, was ist mit dir los?” “Nichts.” “Und das soll ich dir glauben?” “Ja.” “Das glaubst du doch selber nicht!” “Woher wollen Sie wissen was ich glaube?” “Ich weiß, dass etwas los ist. Also sag es. Was ist es?!” Der Andere zuckte die Achseln. “Was geht Sie das an?” “Eine ganze Menge, würde ich meinen!”, konterte der Schwarzhaarige. “In so einem Zusatnd ruinierst du fast alle Aufträge. Ich erinnere nur an den letzten….” “Tze. Dann suchen sie sich doch jemand anderen für ihre beschissenen Aufträge!” “Pass auf was du sagst. Du weißt doch sicher, dass ich dich suspendieren kann.” “Dann tun sie das eben, verdammt! Das ist mir doch egal !”, schrie der Jüngere. Er schüttelte den Kopf und sah ihn gelassen an. “ Was ist los mit dir?” Fullmetal schnaubte und wand sich zum gehen. “Das ist mir zu blöd. Ich gehe, spielen Sie doch mit einem Anderen das Frage-Antwort-Spiel!” Ohne wirklich nachzudenken stand er auf und ging ihm nach. Mit wenigen Schritten hatte er das Zimmer durchquert und kam hinter den Blonden an der Tür an. Er beugte sich über ihn und drückte die Tür zurück in den Rahmen. Der Kleinere stand mit den Rücken zu ihm, die Hand immer noch auf der Klinke. Da die Tür nach innen aufging konnte er jetzt weder vor noch zurück. “Lassen sie mich raus.” “Nein.” “Lassen sie mich raus!!” “Die Antwort kennst du bereits.” Er stöhnte genervt auf und drehte sich um. Goldene Augen funkelten den Schwarzhaarigen an. “Was wollen Sie eigentlich von mir?”, giftete er. “Ich will dir sagen das es mir Leid tut.” Der Kleinere stutzte. “W-was?” Er ließ die Tür los, berührte den Hinterkopf seines Gegenübers und zog ihn ohne Umschweife an seine Brust. “Hey!”, zappelte der Andere. “Lassen Sie los!” Nun schloss er beide Arme um den anderen Körper, damit der Jüngere ihm nicht entfliehen konnte. “Die Sache mit deinen Bruder…. es tut mir wirklich Leid, Edward”, sagte er leise. Er hatte ihn unbewusst beim Vornamen genannt, dass schien auch dem Blonden aufgefallen zu sein, denn prompt hörte die Gegenwehr auf. “W-woher….sie….sie….haben-“ “Ja.” “Verdammt, was geht sie das an…. Sie Mistkerl”, meinte er brüchig. Sein Körper lag immer noch steif wie ein Brett in seinen Armen. “Lassen Sie endlich los!” “Wieso denkst du immer du musst für alle stark sein”, ging er nicht darauf ein. “Und warum willst du immer alle deine Sorgen alleine tragen, dir muss doch klar sein, dass das auf Dauer nicht funktioniert.” “Warum haben sie das gemacht?!” “Was? Mich erkundigt was mit dir los ist?”, antwortete er. “Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Deshalb.” “S-sorgen? Sie?” Er schnaubte nur ungeduldig. “Was soll das jetzt bitte heißen? Natürlich hab ich mir Sorgen gemacht! Deine Gleichgultigkeit war ja nicht zum Aushalten! Und im letzten Auftrag wärst du mir beinah drauf gegangen! Was sollte das?” Der Körper des Blonden begann zu beben. “Ich…. Ich wollte das nicht…. Ich….” “Okay. Vergiss das. Aber erzähl mir trotzdem was in deinem Kopf vorgeht. Bitte…. Ich will es verstehen. Seit einem halben Jahr….seit du wiedergekommen bist, rennst du so kopflos durch die Gegend,….” Der Körper in seinen Armen begann nun richtig zu zittern. “Ich will nicht darüber reden!” “Das kann ich mir vorstellen, aber denkst du im ernst, du kannst das hier noch lange durchhalten? Alles in dich reinfressen und tapfer bleiben? … ist es nicht besser wenn jemand weiß wie du fühlst und dir helfen kann?” “Hören Sie auf.” “Meinst du nicht dein Bruder ist es wert, dass du um ihn weinst? Richtig um ihn trauerst … denkst du er hätte es gewollt, dass du so durch die Stadt rennst? Wie ein Untoter?” “Bitte … nicht. H-hören sie auf”, meinte der Andere gebrochen. “Bitte …” Er wusste das er den Kleineren quälte, doch im Moment ging es wohl nicht anders. “Hätte er es gewollt?”, fragte er erbarmungslos nach. “N- nein … er … hätte es nicht ge-gewollt...Al …-“ Und schließlich kamen die Tränen … rollten in Weinkrämpfen über ihn hinweg. So hatte er Fullmetal noch niemals weinen sehen. Und wieder wurde ihm schmerzlich bewusst wie wichtig sein Bruder für ihn und sein Seelenwohl gewesen war. “Scht. Es ist okay.” “Hören … Sie … auf….mich – mich zu trösten, ver – verdammt!”, kam es schluchzend. “Du solltest lernen, dass weinen kein Zeichen von Schwäche ist”, sagte er sanft ohne auf den leisen Protest einzugehen. Abwesend strich er über das blonde Haar, während er das wiederholte was sie damals zu ihm gesagt hatte. “Es ist das natürlichste der Welt um die zu weinen die wir lieben, es hilft uns in unserem Schmerz. Wie Frühlingsregen auf ausgetrockneten Boden, schafft es Linderung. Man sollte nie verlernen zu weinen.” Er spürte wie der Jüngere sich in seinen Armen entspannte und ganz weich wurde. Es war, musste er zugeben, ein zweifellos berauschendes Gefühl, ihn so halten zu dürfen. Wieder etwas, dachte er, worüber ich mir heute Nacht den Kopf zerbrechen darf. Er zog den Kleinen noch näher heran, der sich darauf hin an ihn klammerte, und ließ ihn weinen. Dabei fragte er sich kritisch ob er wirklich nur aus seinem Interesse gehandelt hatte. Kapitel 3: Ed ------------- Er lehnte sich zögerlich in die Umarmung. Es war ein eigenartiges und doch schönes Gefühl so gehalten zu werden. Es fühlte sich kein bisschen so an, wie die Umarmungen früher. Von seiner Mutter und Al, von Winry oder seiner Lehrmeisterin … sie alle waren anders gewesen als diese hier. Was wahrscheinlich auch daran lag, das er ein Mann war, und das er ihn auch nich so gut kannte … “Oberst? … Sie können mich loslassen …”, meinte er schüchtern. Er war schon etwas verwirrt. Sicher auch deshalb, weil es sich gut anfühlte, er fühlte sich irgendwie geborgen in den Armen des Anderen. Doch wieso konnte er sich nicht wirklich erklären. Normalerweise ließ ihn der Oberst nicht so nahe an sich heran … normalerweise war er auch ganz anderes zu ihm …nicht so … sanft! Gefügig ließ der Andere ihn los, drehte sich um und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Überraschen tat es ihn schon, nachdem er ihn förmlich in diese Umarmung gezwungen hatte, dass er jetzt einfach losließ. Irgendwo machte sich in ihm das Gefühl der Enttäuschung breit … irgendwie wünschte er sich, dass der Andere ihn wieder festhielt. Es war ein schönes Gefühl gewesen! … Er schüttelte den Gedanken schnell ab. “Du bist entlassen, Fullmetal!” Er blickte den Schwarzhaarigen an, der an seinem Tisch scheinbar gelangweilt ein Akte durchsah. Das war es jetzt? Er biss sich auf die Unterlippe und blickte zu Boden … Vielleicht sollte er doch ?! Der Oberst hatte ihn immerhin gefragt, was bisher nicht mal die Ärzte wirklich gemacht hatten. Konnte er ihm das wirklich anvertrauen? “Fullmetal?” Er traute sich nicht aufzusehen. “Ich …” Die Blicke des Oberst brannten sich in seine Haut … so schien es ihm jedenfalls. Er kniff die Augen zusammen und zwang sich einfach drauf los zu reden. Auch wenn er ihn verspotten würde …es wäre okay … er hatte gefragt und sich wenigstens dafür interessiert, auch wenn es nur geheuchelt gewesen war. “Wir haben gekämpft … Al-alphonse war der Stein der Weisen … alle wollten seine M – acht haben … sie wollten ihn töten … ich habe gekämpft und bin irgendwann im Kampf gegen den Homunculus ge – gestoren. Sie haben mich getäuscht … Al hat mich wiederbelebt und damit den … den Stein aufgebraucht … - ich …ich habe die restlich anwesenden Homunculi ge – geopfert um ihn … wieder zu – zurückzuholen …erst dachte ich …das es nicht klappt …doch es hat ge – geklappt … er … er lag einfach da … erst war ich so …so gl – glücklich….aber er hat sich nicht bewegt und …und –“ Er musste abbrechen. Es ging einfach nicht mehr … er presste die Lippen zusammen und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die ihm wieder kommen wollten. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. “Danke.” Er blickte zu dem Schwarzhaarigen auf, der vor ihm stand und mitfühlend lächelte. Wie in Trance nickte er nur und versank in den Augen des Anderen. Es war richtig seltsam und beängstigend wie nett der Oberst zu ihm war, noch beängstigender war jedoch wie er auf diese Freundlichkeit reagierte. Was war nur los mit ihm?? “Wie gesagt, wenn du willst, kannst du jetzt gehen. Ruh dich noch ein wenig aus und beruhige dich erstmal, bevor du dich auf den Weg machst. Für diesen Auftrag brauchst du all deine Geduld.” Wieder konnte er nur nicken. “Gut.” Er wandte sich ab und ging zurück. “Ich erwarte deinen Bericht in vierzehn Tagen.” “Jawohl.” Mit aufgewühlten Gefühlen und etwas verwirrt kehrte er zur Raststätte zurück. Er ließ sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Und sofort kamen die Bilder wieder zurück … wie ein schlechter Film, den man nicht mehr aus seinen Kopf bekommt. Das grelle Licht. Der leblose Körper. Seine ausdruckslosen, toten Augen. Das Schreien, das höchstwahrscheinlich von ihm kam. Er schob das alles zurück. Warum hatte er es ihm überhaupt erzählt? Nur weil er gefragt hatte oder eher weil er so ungewöhnlich nett und aufgeschlossen war … sich angeblich Sorgen gemacht hatte?! Ob es stimmte? Hatte er sich wirklich so um ihn gesorgt, dass er einen Tag Arbeit liegen ließ nur um nach Resembool zu fahren und sich zu erkundigen was mit ihm los war? Oder war es nur deshalb, weil er als Oberst die Patzer seiner direkt unterstellt ausbaden musste? Irgehndwie wünschte er sich aber eher, dass er sich Sorgen um ihn machte. Auch wenn er es sich selbst nicht wirklich erklären konnte. Warum war es ihm eigentlich auf einmal so wichtig, was der Oberst tat und dachte?? Über diese Gedanken schlief er langsam ein. Die Lok dröhnte tief. Der Blonde saß am Fenster und beobachtete die Ladschaft, die rasend schnell an ihm vorbeiflog. Bald würde er da sein. Er hoffte das er dass alles schnell hinter sich bringen konnte und die Situation sich beruhigte. Um so schneller war er von hier weg und konnte sich wieder um seinen Bruder kümmern. Wobei kümmern die wohl größte Übertreibung der Welt war, er tat nichts … er konnte nichts tun, außer neben ihn sitzten und hoffen. Er streckte sich. Wenn er einen Kieg verhindern konnte, würde er vielleicht ein paar Tage frei bekommen, die er bei Al verbringen konnte. Er sah auf und sah aus der Dunkelheit den hellerleuchteten Bahngleis auf sich zufliegen. Er war da. Eigentlich war es egal … es war alles egal. Er würde schon wissen was zutun war, wenn es erstmal soweit war. Bis dahin würde er alles Andere auf sich zukommen lassen. Der Zug fuhr im Bahnhof ein und hielt mit quitschenden Bremsen. Der Blonde stieg aus dem Zug ins grelle Licht der Bahnhofsbeleuchtung. Es war fast so wie damals … aber eben nur fast. Denn jetzt war er alleine hier … ohne seinen Bruder. Man sollte meinen er hätte sich nach ein einhalb Jahren daran gwöhnt allein zu sein, doch dem war nicht so. Er würde sich wohl nie wirklich daran gewöhnen, dass wenn er sich umdrehte niemand mehr hinter ihm stand … er fühlte sich alleine. Schrecklich allein!! Kapitel 4: Roy -------------- Wieder rannte er den dunklen Flur entlang. Er spürte sein rasendes Herz und vernahm das leise schnauben hinter sich. Doch er wollte sich ganz einfach nicht umdrehen. Getrieben von seiner Angst bog er schliddernd um eine Ecke. Dann weiter in den nächsten dunklen Gang. Bloß nicht umschauen! Als er seinen Blick vom Boden hob und nach vorne sah, erkannte er ein Licht in der Dunkelheit. Ein Ausgang oder ein Zimmer? Er hielt darauf zu, ohne zu wissen warum. Nur noch eine Biegung! Das Schnauben hinter ihm war wieder da, lauter als vorher. Jeden Moment würde es ihn greifen können … es war schon zu nahe … Doch da war schon die Tür, durch die er mehr fiel als rannte. Im Inneren war es stockdunkel. Er blickte sich ängstlich um. “Hallo?!” Schon fast automatisch suchten seine Finger links und rechts die Wände nach einem Lichtschalter ab, bis sie diesen gefunden hatten. Er drückte ihn hinunter und augenblicklich wurde der Raum von einem gespenstisch, faden Dämmerlicht erleuchtet. Es dauerte einige Sekunden ehe seine Augen sich daran gewöhnt hatten, und als er wieder sehen konnte, macht er erschrocken einen Satz zurück. Was … Das konnte nicht sein! Ein schrilles, schneidendes Geräusch zerbrach die Stille. Doch es dauerte eine Weile, bis er registrierte das er schrie. Erst als seine Kehle anfing zu schmerzen konnte er sich dazu zwingen aufzuhören diesen gequälten Laut von sich zu geben. In der Mitte des Raumes baumelte der leblose Leichnahm seiner Rachel von der Decke. Seiner geliebten Rachel... Das Seil, dass sich um ihren Hals geschlungen, und tiefe, hässlich rote Würgemale auf ihrer hellen Haut hinterlassen hatte, schien aus der Luft zu kommen. So als bräuchte es nicht was es festhalten musste um einen Menschen zu erdrosseln. Ihre bloßen Füße, an denen feine Kratzer und kerben vom Bahrfuß laufen zu sehen waren, baumelte hin und her.... manchmal trafen sie mit einem dumpfen Schlag an die Wand, rechts von ihr. Er stand da wie erstarrt und rutschte die Wand hinunter, die er immer noch im Rücken hatte. Wie gebannt starrte er die Leiche an, die nun langsam ihren Kopf hob. Er schüttelte nur langsam den Kopf und wollte schreien, doch stattdessen drang nur ein Wimmern aus seiner Kehle...er presste sich gegen die Wand, als wolle er sich darin verkriechen. „Rrrrooooooooooooooooyyyyyyyyyyyyyyy...“ , krähte die Kreatur; die damals seine große Liebe gewesen war. Es klang wie ein Grabesschrei, als hätte man seine Fingernägel über eine Tafel gezogen und einige davon wären abgebrochen. Ihr Kopf hob sich mehr und nun sah der Schwarzhaarige ihr wiederliches Gesicht im Tageslicht... Ihre Augen waren starre leere Kugeln, die irre im Licht schimmerten und schienen aus den Höhlen quellen zu wollen, so weit standen sie hervor. Unter diesen grässlichen Augen hatten sich Blutergüsse gebildet, dort wo sich das Blut beim Tod gesammelt hatte. Ihr hochgereckter Hals hatte auch zur Folge, dass er nun den dicken gelben Eiter sah, der aus den Würgemalen hinauslief, dort wo das Seil dermaßen eng anlag... „DU BIIISSSTTT SCHULD!! DDDUUUU!!!“ Und dann drehte er seine Augen nach oben und tat das beste was er tun konnte...- er wurde ohnmächtig...- *** Blende*** Als er das nächste Mal die Augen öffnete, stand er auf einen Hügel voll grüner saftiger Wiese. Er sah sich verblüfft um. Irgendwoher kannte er dieses Gebiet. Wo so viel Land und nur ab und zu ein paar Häuser standen. Aber warum kam es ihm so bekannt vor? Er drehte sich etwas um sich selbst und dann sah er das Haus, was ihn auf merkwürdige Weise auch bekannt vorkam. Unsicher was er tun sollte ging er ein paar Schritte auf das Haus zu. Nur im nächsten Moment stehen zu bleiben und die Augen aufzureißen. Dort auf dem Hang kniete ein Junge. Er hatte wohl sein linkes Bein verloren und weinte-... als er die Schritte hörte, blickte er auf und seine goldenen Augen schwammen in Tränen. Edward? „Hilf mir!“ bat er flehendlich. „Bitte, hilf mir!!“ Roy wollte auf ihn zu laufen, doch als er sich in Bewegung setzte, verschwamm das ganze Bild... So als würde Wasser die Farben wegwaschen... Er fuhr schweißgebadet aus seinen Alptraum hoch. Irritiert blickte er sich in seinem Schlafzimmer um. Es wahr noch mitten in der Nacht, nicht einmal die Sonne war schon aufgegangen... so kam es das er erst einmal nichts sah, außer Schwärze. „Was war das nur für ein Traum?“, fragte er sich laut und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Langsam ließ er zurück in sein Kissen gleiten und seufzte. Hieß das etwa das Fullmetal seine Hilfe brauchte? Wenn nicht das, gab es noch einen anderen plausiblen Grund?... überlegte er angestrengt. Von seiner Müdigkeit war nicht mehr viel übrig. Auch wenn er in den letzten Tagen kaum geschlafen hatte. Nein, entschied er sich nach einigen Minuten. Es ist Fullmetal, irgendetwas stimmte da nicht! Mit dieser Gewissheit schwang er die Beine aus dem Bett und im nächsten Moment suchte er blind seine Sachen zusammen. Er hatte keinen großen Zweifel daran das seine Vermutung stimmte. Der Schwarzhaarige hatte schon sein Leben lang solche Träume gehabt und konnte sie sehr gut von „normalen“ Alpträumen unterscheiden. Als Kind hatte er diese Art von Vorhersehungen ignoriert und verdrängt, was wohl auch an seinen Elternhaus lag... doch als er Rachel und später Hughes von diesen Träumen erzählte, wurde er praktisch dazu überredet ihnen glauben zu schenken. Und seit da an hatte er sich immer auf sie verlassen können. Sie zeigten ihm in Rätseln was passieren wird und er entschlüsselte diese Rätsel und bereitete sich vor. In seinem tiefen Unterbewusstsein (wo der bewusst gedachte Roy niemals hingelangte) glaubte er auch das nur diese Träume dafür verantwortlich waren, dass er seine Karriereleiter so rapide nach oben bestiegen hatte... die Vorbereitung auf das Kommende... Während er sich in Windeseile zurecht machte, arbeitete sein Verstand genauso schnell wie sein Körper. Er überlegte fieberhaft was der Auftrag von Fullmetal beinhaltet hatte. Konnte daraus eine Gefahr für ihn entstehen? Als er fertig angezogen aus seiner kleinen Wohnung stürmte hatte es noch nicht einmal angefangen zu dämmern. „Also...lasst mich das noch mal zusammenfassen“, meinte Roy Mustang gerade düster zu seinem Team, dass um ihn herum stand und ihn abwartend musterte. Es war bereits geschlagene 10 Stunden her, seit er im Büro angefangen hatte zu recherschieren und sein Team schließlich mit einbezogen hatte, inklusive des Majoren Armstrong, der sich freiwillig gemeldet hatte um Fullmetal helfen zu können. „Alle Stützpunkte des Militärs in Ebral haben gemeldet das Fullmetal nie bei ihnen angekommen ist?!“ „So ist es“, bestätigte der Major ernst. „Fullmetal scheint nie in der Stadt angekommen zu sein.“ „Was heißt, dass er wahrscheinlich nur bis zu dem Gebirge davor gekommen ist.“, fuhr Leutnant Hawkeye fort. „ Vielleicht wurde er von unseren Gegnern abgefangen?“ Der Schwarzhaarige schloss seine Augen. „Das könnte sein... und wenn es so ist, haben wir ein Problem.“ Einige Minuten des Schweigens verstrichen, ehe sich Sergant Fuery leise meldete : „Und was machen wir nun, Oberst?“ Der Angesprochene schlug seine Augen wieder auf und seufzte. „So genau weiß ich es auch noch nicht, Sergant.“, gestand er. „Ich werde darüber nachdenken und dann die Entscheidung treffen. Wegtreten!“ „Jawohl!“ Alle marschierten ab, bis auf Leutnant Hawkeye, diese sah ihn stumm an. „Ich wollte sie an ihr Gespräch mit King Bradley erinnern, Oberst.“ „Sehr freundlich. Danke.“, meinte Roy geistesabwesend. Woraufhin die Blonde nickte und nun auch leise die Tür hinter sich schloss. Nun war er alleine... mit dem Foto von Hughes auf seinem Tisch und seinen Sorgen. Der Schwarzhaarige stand am am riesiegen Eingangstor des Militäres Stützpunktes in Central City und sah seiner Gruppe dabei zu, wie diese ihre Sachen im Militärwagen verstauten. Noch immer war er sich nicht wirklich sicher das Richtige zutun... das konnte ihm seinen Posten kosten. „Sind sie sicher das sie das tun wollen, Oberst?“, trat nun auch der Major an ihn heran. Roy lächelte nur schmal. „Nein.“ Ein paar Minuten sah er sich gezwungen diesen scharfen Augen standzuhalten, dann drehte er sich um und ging zu dem Geländewagen. „Wenn sie mitkommen wollen, dann beeilen sie sich...“ „Oberst...! das wird Ärger geben!“ „Ich weiß!“ „Sie könnten ihren Titel verlieren! Ach was rede ich... ihren Job!“ „Das ist mir auch bewusst.“ „Sie halten ihre Besprechung nicht ein! Es wird auffliegen!“ „Ja.“ „Wenn Sie keine - “ „Leutant Hawkeye!!!“ „...“ Es dauerte geschlagene 2 Tage bis sie in Ebral ankamen und ihre Nachforschungen anstellen konnten. Alle halfen gleichermaßen mit Fullmetal so schnell wie möglich ausfindig zu machen. Es vergingen weitere Tage ohne eine Spur, was Roy schier wahnsinnig machte. Er konnte dieses bohrende Gefühl das in seinem Inneren wütete nicht beschreiben, doch es war widerlich. Das Gebiet in Ebral war zwar gesichert, doch das umliegende Gebirge wurde von Nomaden belagert, die es auf den Militärstützpunkt der Stadt abgesehen hatten. Dort um die Stadt herrschten unerbittliche Machtkämpfe und keiner wollte sich ergeben. Wenn man den Bewohner glauben konnte herrschte dieses Kräftemessen schon einige Monate. Doch waren die Feinde so raffiniert so viele Informationen zu sammeln und dann den Alchemisten der Armee gefangen zu nehmen? Konnte es sein das Fullmetal sich in ihrer Gewalt befand? Roy Mustang saß in einem kleinen Zimmer, das ihm vorübergehend als Büro diente. Er hatte die Beine übereinander geschlagen und starrte an die weiße unberührte Wand. Wenn der Blonde wirklich entführt worden war hatten sie keine Andere Wahl als sich ins Gebirge zu begeben und zu kämpfen. Es würde auf keinen Fall einfach werden, auch das wusste er. Denn wenn die Nomaden es geschafft hatten Fullmetal zu entführen, waren es durchaus ernstzunehmende Gegner, die man nicht unterschätzen durfte. Also was tun? Sein Blick streifte durch den Raum und blieb an den Foto seines besten Freundes (das ihn stets überall hin begleitete) hängen. Und plötzlich wusste er die Antwort ohne noch weiter nachdenken zu müssen. Der Oberst Leutant aus Central City begann abgründig zu Lächeln. Kapitel 5: Ed ------------- Als er die Augen aufmachte kam der Schmerz mit einem Heftigen Schlag zurück. Er stöhnte auf. Verdammt! Was war denn nur passiert?! Das letzte an was er sich erinnerte war... War was? Sein Kopf dröhnte immer noch sodass er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Wieder entrann sich ein Stöhnen seinen halb geöffneten Lippen, die genau so schmerzten wie alles andere an seinem Körper. Als er sich an den Kopf greifen wollte, spürte er keine Berührung. Was? Dann sah er an sich herunter und bemerkte den akuten Mangel an Armen... mit einem Schlag war er sich wieder seiner Lage bewusst... und warum er hier an der Wand hing... warum er seine Auto – Mails nicht mehr am Körper trug und vor allem warum er solche Schmerzen hatte. Scheiße... hatten diese Arschlöcher ihn doch bekommen! Der Blonde spannte seine Muskeln an, doch er war zu schwach. Noch dazu hatten sie ihm den Arm abgenommen, so konnte er keinen Kreis schließen. Alchemie fiel also auch flach. Er schloss seine Augen wieder und ließ den Kopf auf die Brust fallen... So hatte das alles keinen Sinn, er konnte sich nicht aus eigener Kraft befreien. Er brauchte Hilfe. Nur wer sollte ihn helfen? Er hatte doch niemanden mehr... Ach Al... wenn du doch bloß hier sein könntest! Eine einsame Träne schlich sich auf seine Wange und lief hinab bis auf seine Brust... kurz durchfuhr ihn ein kleiner, stechender Schmerz, als das salzige Nass eine Peitschenwunde striff. Es waren duzende Stunden, sie er schon hier alleine war. Er hatte schon lange kein Zeitgefühl mehr. Als er fertig mit weinen war, kam unvermutet eine Wache herein, befreite ihn, mittels Alchemie, und schaffte ihn in eine anderen Zelle, weit hinten im Trakt. Er schloss die Tür auf und warf ihn kommentarlos in die Dunkelheit dort. Und hier saß er nun, absolut aller Sinne beraubt. Die Finsternis war all umfassend und beängstigend. Er konnte nicht sehen... nicht hören... nicht riechen... nicht schmecken Alles was er konnte war Tasten. Und selbst das ging nur erschwert wegen der Fesseln, die er immer noch trug. Sie ketteten seine noch verbliebende Hand an seinen Rumpf fest. Hier in der Dunkelheit konnte er nichts anderes tun als nachdenken. Nur das. Konnte es sein das einen nachdenken in den Wahnsinn trieb? Ja? Er fühlte sich zumindest so. Am liebsten wäre er aufgesprungen hätte geschrieen und an die Tür gehämmert. Irgendwen auf sich aufmerksam gemacht. Doch wie sollte er das anstellen? Er konnte nicht aufspringen, weil er nicht einmal gerade stehen konnte ohne zwei gesunde Beine... schreien würde er sicher auch nicht mehr schaffen... sein Hals fühlte sich so trocken an und sehnte sich nach Wasser. An die Tür hämmern war ohne seine Auto – Mail auch undenkbar. Also was tat er dann? Du musst leben! , flüsterte eine Stimme tief in ihm drin. Ich werde es versuchen, dachte er bitter. Ich weiß bloß nicht wie lange ich es aushalte... Plötzlich wurde die Tür seiner Zelle aufgerissen. Und das grelle Licht drang hinein. Er drehte schützend den Kopf zur Seite, doch es half nichts... das Licht füllte binnen Sekunden den ganzen Raum aus und machte ihn quasi blind und bewegungslos. Er stöhnte rau auf. Im nächsten Moment würde er gepackt und wieder an die Wand gepinnt. Er hörte das Klatschen und nahm war, wie seine Arm und Bein wieder ganz mit der Wand verschmolz, doch sehen, konnte er immer noch nichts. „Nun Edward Elric, redest du nun endlich?“, meinte die tiefe, seidige Stimme. Konzentriert presste er die Lippen aufeinander. NEIN! „Hm. Wo befinden sich die Truppen? Wer ist alles mir dir nach Ebral gekommen?“ Stille. „Nun denn-... Dann werden wir eben zum reden bringen.“ Er hörte metallische klirren und wappnete sich, doch auf das was dann geschah war er absolut nicht vorbereitet. Mit einer ungeheuren Wucht, traf der harte, kalte Stahl sein Gesicht. Seine Lippe gab unter dem enormen Druck nach und platzte auf wie eine überreife Banane. Er zuckte zurück und spürte sofort das Blut, dass aus der Wunde schoss. Doch ihm wurde keine Zeit gegeben. Von allen Seiten prügelte man auf ihn ein. Sein Körper bäumte sich unter der Gewalteinwirkung auf und schwarze Punkte tanzten ihn vor den Augen. Ob es jetzt sein Ende war? Die Schmerzen explodierten überall und er spürte die Ohnmacht nahen... Die letzten Gedanken waren bei seinen Bruder Alphonse... und bei Oberstleutnant Roy Mustang. Kapitel 6: Roy -------------- Er hatte es geahnt! In dem Gebirge von Ebral war ein geheimes Lager. Es sah aus wie eine Kleine Stadt, die in die Felsen gehauen worden war. Der Anblick war schlichtweg beeindruckend. Er pfiff leise. „Das ist ja fast nicht zu glauben, dass das bis jetzt keiner von der Regierung mitbekommen hat.“ „Wohl wahr“, stimmte der Major zu. Es waren genau 2 geschlagene Stunden vergangen, ehe sie das Lager der Eliteeinheit (wie diese Kerle sich selber nannten) gefunden hatte. Der Schwarzhaarige war schlichtweg entsetzt gewesen, über diese stümperhafte Arbeit des Erkundungsdienstes. Er hätte den Mann der Einsatztruppe fast körperlich angegriffen, wenn der Major ihn nicht aufgehalten hätte. Es nagte an ihm, dass sie Edward Elric fast 5 Tage diesen Wilden ausgeliefert hatten... Er wusste, das mit jeder weiteren Stunde die verging die Chancen für das Überleben von Fullmetal schlecht standen. Dieser Gedanke machte ihn schier wahnsinnig, ohne das er genau erklären konnte warum. „Wir beginnen jetzt mit dem Zugriff.“ „Jawohl!!“, damit ging der Major zurück zur Aufgestellten Gruppe, die sich daraufhin in Bewegung setzte. Sie marschierten in die Kleinstadt hinein. Sie kamen gut 2 Meilen, ehe der Alarm losging. Und in Null Komma Nichts verwandelte sich die scheinbar ruhige Stadt in eine Kampfbereite Armee. Von überallher kamen Freiheitskämpfer geströmt. „Gehen sie weiter, Oberst... Wir kümmern uns schon um die da!!“, schrie Falman über das Gebrüll der kämpfenden Meute. Die Armeemitglieder hatten bereits das Feuer eröffnet. Der Angesprochene nickte leicht. Er pirschte sich leise und ungesehen an den Kämpfenden vorbei und versuchte möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn er einer von den Gegner wäre, wo würde er einen Gefangenen verstecken? Suchend ließ er sein Blick schweifen. Mist … er hatte keinen Plan wo er suchen sollte! Unruhig wand er sich hin und her und überlegte was er nun machen sollte… dieses ungute Gefühl wollte einfach nicht aus seinen Bauch verschwinden. Er wusste das, wenn er Fullmetal fand, es schon zu spät war. Von diesen Gedanken getrieben, wagte er sich immer näher zum Zentrum der Stadt. Immer in der Hoffnung einen Hinweis zu bekommen, wo das Lager der Rebellen lag. Aus den Kämpfen hielt er sich heraus. Seine Untergebenen hatten ihn nicht zu viel versprochen. Sie gaben ihn Deckung… so konnte er sich nur auf Beobachten konzentrieren. Doch wie sollte er den Kleinen in diesen Felsen finden? Er könnte überall sein! Vor sich hin fluchend, wich er einem Angriff aus und schlug die Gegner geistesabwesend in die Flucht. Und gerade als ein weiterer Rebellen sich ihm in den Weg stellte, wurde ihm die einzige Chance klar, die sie hatten. Und diese gefiel ihm noch weniger als die jetzige Situation. Entschlossen blieb er stehen und musterte den Mann vor sich prüfend. Dann lächelte er intrigant. „Ich werde dich verschonen, wenn du mir sagst, wo unser Kamerad ist. Dann ziehen wir uns sofort zurück und ihr könnt weitermachen wie gewohnt…“ Der Andere lachte und stürmte mit dem Säbel in der Hand auf ihn zu. „Das hättet ihr wohl gerne, was?! Es ist eh schon zu spät!“ Diese Worte reichten um sein Herz zu Stein werden zu lassen. „Was meint ihr?!“ „Was glaubt Ihr denn?“, lachte der Rebell herzlos. „Unser Boss kümmert sich in diesem Moment um diese Plage! Selbst Schuld wenn er nicht redet!“ Roy blieb stehen und versuchte die Worte zu begreifen… doch sie schienen ihm unverständlich. Wie eine fremde Sprache, die er noch nie gehört hatte. Er verstand die Laute, aber nicht den Inhalt. Etwas Schwarzes fraß sich durch seine Brust und er fühlte eine unbändige Wut auf diese Menschen. Es war nichts im Vergleich, was er je gefühlt hatte. Es war eine dunkle, erdrückende Wut. Nur seine Augen nahmen seinen Gegner war, der nun wieder auf ihn zu stürmte und seinen Säbel schwang. Seine Gedanken waren bei Fullmetal. Und in dem Moment wo er die letzte Situation im Kopf hatte, in der sie sich getroffenen hatten, erhob sich eine Bestie in seinem innersten. Dieses Gefühl hatte er seit dem Ishbarkrieg nicht mehr gehabt. Es war das schrecklichste Gefühl was er kannte und er hatte sich vorgenommen diesem nie wieder die Oberhand zu überlassen… doch auch jetzt noch konnte er nicht dagegen ankämpfen. Er war immer noch zu schwach! Er schnippte mit den Fingern um einige Funken zu erzeugen und berührte dann den Säbel, der auf ihn zuraste mit den Fingerspitzen. Hielt ihn einfach zwischen Zeige- & Mittelfinger auf. Durch die erzeugte Hitze fing das Metall sofort an zu glühen und sein Gegner schrie schmerzerfüllt und ließ seine Waffe los. Darauf hatte er nur gewartet. Sofort schmiss er den Säbel beiseite und war mit einem Satz bei seinem zurückweichenden Kontrahenten. Er packte ihm am Kragen und schmetterte ihn gegen das nächstbeste Gestein, was sie umfing. „Sag mir sofort wo Fullmetal ist…“, knurrte er und versuchte die schwarze Bestie in seiner Brust zu bändigen, die den Rebellen am liebsten sofort in Stücke gerissen und dann verbrannt hätte. „Wo ist er?!“ „Das werde ich dir niemals sagen…“, keuchte der Andere getroffen und versuchte sich von dem harten Griff zu befreien, was ihm jedoch nicht gelang. „Ich sagte doch schon… es ist zu spät…!“ Wieder rammte Roy ihn gegen die Felswand und er schrie auf, als die spitzen Steine sich in seinen Rücken bohrten. „Ich werde ihn finden, du Arschloch… hörst du mir zu? Ich werde ihn finden, auch wenn ich die ganze Stadt auf den Kopf stellen muss… und sollte er wirklich tot sein, dann solltet ihr anfangen zu beten… denn dann werde ich diese Stadt in eine Hölle verwandeln. Und mit dir werde ich anfangen…“ hauchte er ihm mörderisch ins Ohr, ließ seinen Kragen los und packte seinen Hals. „Ich werde alles verbrennen was hier nicht niet- und nagelfest ist… jeden der auch nur damit zu tun hat töten… und soll ich dir sagen was das tollste dabei sein wird?“ Er ließ ihn los ging zu dem Säbel und nahm ihn wieder auf. Der Rebell, der damit beschäftigt war krampfhaft wieder Luft in seine Lungen zu saugen, bekam davon nicht viel mit. Bis der Oberst wieder vor ihm stand und seine Hände packte. „Du wirst dabei zu sehen, wie ich es tue.“ Damit bog er den Säbel, der noch immer erhitzt war, um die Hände seines jetzigen Gefangenen. „Und schau genau hin…“ Der namenlose Mann richtete sich auf und versuchte gegen die Fesseln zu kämpfen, was nur zur Folge hatte, dass er sich die Handgelenke zerschnitt. „Was…-“ Aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er den Feuersturm sah, der vom Oberst freigesetzt, das erste Haus erfasste und es in Sekunden einnahm. „NEIN!!“ Major Armstrong sah auf, als er die riesige Feuersäule sah, die plötzlich in der Mitte er Stadt aufstieg. Über einem sich windenden Rebellen blieb er stehen und sah in den Himmel hinauf, der vom Feuer orange gefärbt war. Nun war eine Explosion zu hören und dann stieg eine weitere Säule auf und fraß sich in den Himmel… färbte ihn rot, orange und dunkelgrau. Der Major hielt inne und fragte sich was passiert war. Niemals würde der Oberst ohne Grund so ein Risiko eingehen. Schließlich wussten sie nicht ob in diesem Ort wirklich nur die Rebellen lebten oder auch die Frauen und Kinder, derer Männer die sich gegen das Militär stellten. Genau das sollte Fullmetal ja herausfinden… doch nun waren sie ins kalte Wasser gesprungen um ihm zu retten, genau wissend, dass sie eigentlich nichts wussten. Wieso also legte Mustang es darauf an und brachte alle hier lebenden in Gefahr? Wo er doch genau wusste, das in dem Gebirge der Rauch seiner Feuer nicht gut abzog?! Also war etwas Unvorhergesehenes passiert… Etwas das ihn nicht nachdenken ließ…- und er konnte sich nur zu gut denken was es war… Er betete nur, dass der Schwarzhaarige nicht ganz den Verstand verlor und vergaß, dass auch sie noch hier waren und kämpften… Auch wenn es schon zu spät war. Ohne darüber nachzudenken, jagte der Oberst ein Steingemeuer nach dem Anderen in die Luft. Er ignorierte die Schreie seines Gefangenen und ging weiter. Er verbot sich sein Handeln zu reflektieren… denn wenn Fullmetal sowieso schon tot war lohnte sich dies alles hier nicht mehr… eigentlich lohnte sich dann gar nichts mehr. Eine gewaltige Verzweiflung kämpfte sich an die Oberfläche seiner Gefühlswelt und vertrieb den schwarzen, brodelnden Hass. Was hatte das alles für einen Sinn wenn es zu spät war? Roy Mustang ließ den Arm sinken und seufzte. Als würde es ihm jetzt nützen die gesamte Stadt niederzubrennen. Er würde nur sich und seine Leute in Gefahr bringen… eigentlich war es ihm ziemlich egal, was mit ihm passierte… doch die Anderen konnten nichts dafür. Sie waren aus Solidarität und Freundschaft ihm gegenüber hier. Und wahrscheinlich wegen Fullmetal. Plötzlich fühlte er sich um 40 Jahre gealtert. „Was ist?“, fragte er seinen Gefangenen müde. „Soll ich weitermachen? Oder sagst du mir endlich was ich wissen will?“ Ernst blickte er den Anderen Mann an. In dessen Augen konnte er endloses Leid und lodernden Hass erkennen. Ein Blick der ihm sehr gut bekannt war und ihn zurück in seine Vergangenheit schleudern wollte. Doch er unterdrückte seine Emotionen und die Erinnerungen. Er würde jetzt Fullmetal finden. Ob lebendig oder…- „Ich sage dir alles aber hör auf damit…“, unterwarf sich der Rebell gebrochen und ließ sich auf seine Knie zurück sinken. „Wo genau sie den Staatsalchemisten festhalten weiß ich nicht, ich weiß nur das sein Gefängnis in den Katakomben der Kirche ist… sie liegt da drüben unter dem größten Felsen…“ Der Oberst folgte den Wink des Anderen und sah in gegebene Richtung. Seine letzte Hoffnung. Ohne noch ein Wort mit dem Anderen zu spreche setze er sich in Bewegung. Seine Beine trieben ihn immer weiter an, bis er fast rannte. Nur mit einem Ziel… mit einem Gedanken. An der Kirche angekommen, schoss er geistesgegenwärtig ein Feuersignal für seine Männer in die Luft. Alleine hatte er sicher wenige Chancen, er hatte keine Ahnung wie es drinnen aussah und wie stark Fullmetal bewacht wurde. Er brauchte auf jeden Fall Verstärkung. Aber der Gedanke warten zu müssen, missfiel ihm noch weniger. In der Hoffnung das wenigstens ein paar seiner Männer das Signal sahen und richtig deuteten, stieß er die riesigen Holztüren auf und stürmte in die kühle Dunkelheit der Kirche. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich seine Augen an das Dämmerlicht des Gemäuers gewöhnt hatten. Vorsichtshalber ging er hinter einer der Betbänke Entdeckung. Als er endlich Schemen sehen konnte wagte er sich vorsichtig voran. Die Einrichtung war spärlich, bestehend aus vielleicht ein dutzend Betbänken, einem Beichtstuhl und einem Altar aus Holz, doch erinnerte eindeutig an eine Kirche. Das einzige was ihn merkwürdig vorkam war, das kein Mensch hier war. Wo war der Pfarrer? Müsste er nicht eigentlich immer allgegenwärtig sein? Diese Gedanken abschüttelnd macht er sich auf die Suche nach Türen. Es gab genau 5 anliegende Türen… er musste sie alle öffnen…genau das tat er auch. Bis er bei der vierten Tür endlich eine Treppe fand, die nach unten in ein anderes Gewölbe führte. Ohne zu zögern machte er sich daran die Stufen nach unten zu hasten. Da seine Augen sich jetzt an die Dunkelheit gewöhnt hatten, brauchte er kein Licht mehr… er eilte die Stufen hinunter und bog um eine Ecke. Als er die letzte Stufe erreicht hatte, erstarrte er an Ort und Stelle. Plötzlich sah er sich Auge in Auge mit vier Männern gegenüber, die anscheinend gerade über die Treppe hinauf wollten. In ihrer Mitte hing ein leblos erscheinender Körper. Einer der Männer war wie ein Pfarrer gekleidet, die anderen Dreien waren augenscheinlich Rebellen, da sie Schwerter an ihren Gürtel trugen. Sekundenbruchteile vergingen, bevor sein überforderter Verstand verarbeiten konnte, was – besser gesagt – wen er da sah. Die Männer ließen nach der Schreckenssekunde den Gefangenen fallen und zogen ihre Waffen. Der nackte Körper landete mit einem dumpfen Geräusch auf den Steinboden und regte sich nicht. Dieser Laut gab den Schmerz und dem Hass neuen Nährstoff. Wie schwarzes Feuer explodierte beide Emotionen wieder in seiner Brust und schlängelten sich durch seine Eingeweide, Roy Mustangs Verstand setzte aus… Es war zu viel für seine Nerven. Mit einem Schrei stürzte er sich auf die vier Männer. Der augenscheinliche Pfarrer, der unsicher an die Wand gepresst stand, sank als erster zu Boden, als er ihm seine Faust an die Schläfe schlug. Im nächsten Moment, fing er eines der Schwerter mit bloßer Hand ab und brachte das schwere Metall mit einem Funken aus seinem Handschuh zum Glühen, bevor er es seinem Besitzer aus der Hand schlug. Den schmerzenden Schnitt auf seiner Handfläche ignorierte er. Er war zu vollgepumpt mit Adrenalin um die Verletzung wirklich zu spüren. Sein Körper und seine Kampfinstinkte hatten nun vollends die Kontrolle gewonnen, da sein Verstand sich immer noch Krämpfen wand und nicht darüber nachdenken wollte, warum er hier kämpfte. So kam es das er instinktiv so handelte, wie es ihm im Militär vom ersten Jahr an eingebläut worden war. Töte jeden, der versucht dich zu töten und zeige kein Erbarmen. Der Mann, der gerade sein Schwert an ihn verloren hatte, hatte Glück. Dadurch dass er zögerte, wurde er als geringere Gefahr eingestuft. Ohne darüber nachdenken zu müssen, packte Roy den Mann mit beiden Händen am Kopf und schmetterte seinen Schädel gerade so hart an die Steinmauer, dass er ohnmächtig nieder sank. Die anderen, beiden Rebellen dagegen hatten weniger Glück, da sie versuchten ihn von hinten zu attackieren. In einer fließenden Bewegung wirbelte er herum und entzündete die Luft mit einem Schnipp seiner Finger. Gnadenlos sah er zu wie die Körper versuchten durch wälzen am Boden die Flammen zu löschen, bevor sie lebendig verbrannten. Es dauerte Minuten bis die qualvollen Todesschreie der Rebellen verklangen. Als dies passierte stellte sich in seinem aufgewühlten Inneren ein Hochgefühl ein… das aber fast sofort wieder abflaute… Auch wenn er sich gerächte hatte, hatte es einen Sinn gemacht? Taumelnd näherte er sich den leblos erscheinenden Körper. Neben ihm auf die Knie gehend, packte er seine Schultern und drehte ihn auf den Rücken. Er spürte die merkwürde Verrenkung der Arme… Verrenke Schultern und ein gebrochenes Schlüsselbein… analysierte eine Stimme in seinem Kopf sachlich und ihn wurde augenblicklich schlecht. Das nächste was ihn auffiel war die Tatsache, dass der Andere seine Auto – Mails nicht trug. Den Bedürfnis folgend Edward nah sein zu wollen, zog er ihn bedächtig auf seinen Schoß und hielt ihn ganz fest. „Fullmetal…“ hauchte er entsetzt. Seine Finger strichen zärtlich über die unterkühlte Haut und suchten nach Herzschlag und Atembewegungen…die er auch fand. Erleichtert stieß er den angehaltenen Atem aus. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. „Fullmetal“, sprach er ihn nochmal leise an. Wie von selbst strich er ihn in einer sanften Geste die schmutzigen Haare des Kleineren aus dessen Stirn. „Bitte wach auf…“ Doch er bekam keine Reaktion. Suchend wanderten seine Blicke umher. Auch wenn es ihm peinlich war, den nackten Körper seines Untergebenen zu musterten, zwang er sich dazu die Verletzungen genauer zu betrachten. Vielleicht war etwas Lebensgefährliches dabei?! Doch er wurde nicht fündig. Alle Verletzungen waren schwer, aber nichts konnte sein Leben gefährdet haben. Wahrscheinlich war Fullmetal nur durch die Schmerz in Ohnmacht gefallen. Er schien gefoltert worden zu sein…irgendetwas hatten sie aus ihn heraus prügeln wollen. Schnittwunden, Peitsch - Striemen, Platz – und Fleischwunden und Verbrennungen. Roy war etwas beruhigter, auch wenn es ihm fast körperlich wehtat diese Wunden bei dem so klein erscheinenden Alchemisten zu sehen… So schlafend sah er noch zerbrechlicher aus. „Rede mit mir… Fullmetal!“, schüttelte er ihn vorsichtig am Arm, der am wenigsten der Attacken abbekommen zu haben schien. Langsam bekam er wieder Panik. Was ist wenn er innere Verletzungen hatte…? „Fullmetal!“ Wieder keine Reaktion von dem Jüngeren. Er wusste einfach nicht mehr was er tun konnte. Genau darauf bedacht, dass er die aufgeplatzten Lippen nicht berührte, klopfte er mit flacher Hand auf die Wange des Blonden. „Wach doch endlich auf“, wurde er nun doch lauter. Er konnte den panischen Unterton in seiner Stimme jetzt nicht mehr unterdrücken. „Hörst du mich? Hey! Edward…“ Bildete er sich das eigentlich nur ein? Oder hatte sich der Andere jetzt tatsächlich bewegt…?! „Edward!“ Und tatsächlich öffneten sich die Augen und glitten unfokussiert durch die Gegend. Ein Stöhnen kam durch die geschwollen Lippen und der Kleinere bewegte sich sacht in seinen Armen. „Hallo Kleiner…“, flüsterte der Schwarzhaarige erleichtert. „Endlich bist du wieder hier,…“ Die goldenen Augen schienen zu versuchen die Quelle der Stimme zu finden, und einige Minuten später trat Erkenntnis in die schönen Seelenspiegeln. „O – Oberst…-“ Es schien den kleinen Alchemisten sichtlich schwer zu fallen deutlich zu sprechen. Aber alleine die Tatsache, dass er wieder bei Bewusstsein war, erfüllte ihn mit Glück. „Du elender Dummkopf… dich kann man auch wirklich nicht alleine irgendwohin schicken…“, hielt er den Blonden vor, doch seine Stimme klang nicht wirklich streng. Eher erleichtert und liebevoll. „chuldigung…“, nuschelte der Fullmetal undeutlich und ließ seinen Kopf an die Schulter des Älteren sinken. Dieser seufzte und drückte ihn sacht an sich. „Wenn du mir noch mal solche Sorgen bereitest muss ich dir leider fristlos kündigen.“ Er hörte ein belustigtes Schnauben. „Jah – wohl…“ Roy musste auch etwas schmunzeln, auch wenn er sofort wieder ernst wurde. „Wir müssen so schnell wie möglich hier raus. Du musst behandelt werden… warte kurz, ich werde sehen wie wir dich hier rausbekommen…“ Vorsichtig legte er ihn zurück auf den Steinboden. Der Kleinere zuckte zusammen. Ob vor Schmerzen oder wegen der Kälte wusste er nicht. Doch ehe er sich aufrichten konnte, krallte sich eine Hand in den Stoff seines Ärmels. Verblüfft sah er hinunter und erblickte den Schrecken in den goldenen Augen. „Nein… gehen… nicht…“, gurgelte er verzweifelt und versuchte seinen Kopf zu heben. Einige Worte verschluckte er, der Schwarzhaarige verstand jedoch trotzdem was er wollte. Beneiden tat er ihn auch nicht… seine Lippen sahen furchtbar aus und es musste ungemein schmerzen damit zu sprechen. Hilfreich griff er in den Nacken seines Schützlings um diesen zu stützen damit er ihm in die Augen sehen konnte. Innerlich schimpfte er sich selber einen Idioten. Eigentlich, wenn er ein bisschen nachgedacht hätte, hätte er selbst darauf kommen müssen, dass er in dem Gebäude in dem er Tage lang gefoltert worden war, nicht unbedingt allein bleiben wollte. Wer denken kann ist klar im Vorteil! Roy beugte sich nach unten und drückte dem Blonden seine Lippen auf die Stirn. „Verzeih, ich habe nicht nachgedacht. Natürlich bleibe ich bei dir.“, flüsterte er dann. Er zog ihn wieder an sich und hob ihn mit sich in die Höhe, während er angestrengt darüber nachdachte, wie er mit dem Schwerstverwundeten sicher über das Schlachtfeld kommen sollte. Als erstes musste er die Blöße des Anderen bedecken, wurde ihm bewusst. Er konnte ihn nicht so zu seiner Gruppe bringen… davon mal abgesehen das er jetzt schon total unterkühlt war. Mit sicheren Schritten ging er den Gang entlang bis zu dem Pfarrer, der immer noch bewusstlos am Boden lag. Bei diesem angekommen, setzte er den Kleineren noch einmal kurz ab um den Mann das schwarze Cape von den Schultern zu lösen. Das musste erst einmal reichen. Zumindest bis sie zu den Anderen vorgedrungen waren. Mit dem Kleidungsstück drehte er sich zurück und bemerkt, dass Edward am ganzen Leib zu zittern begonnen hatte. Sofort war er wieder bei ihm und schlang den Schwarzen Stoff um ihn. „Ruhig…“, sprach er sanft auf ihn ein. „Gleich werden wir hier raus kommen…“ Vorsichtig lud er ihn wieder auf seine Arme, darauf bedacht, dass das Cape so viel wie möglich Haut bedeckte. „Geht es so?“ Der Blonde bewegte sich sacht in seinen Armen, solange bis er anscheinend eine für ihn angenehme Position gefunden hatte. „Ja…“ Der Oberstleutnant setzte sich in Bewegung. Er spürte, dass der Jüngere vertrauensvoll den Kopf an seine Schulter lehnte und als er nach unten sah, bemerkte er, dass der Andere seine Augen geschlossen hatte. Diese einfache Geste löste ein Feuerwerk in seinem Bauch aus. Merkwürdig… Langsam schlich er durch die offenstehende Tür. Ihm war völlig schleierhaft wie er unverletzt bei seinen Gefährten ankommen sollte. Mit Fullmetal auf seinen Armen konnte er sich so gut wie nicht verteidigen, wenn sie angegriffen wurden. Sie waren wie eine Zielscheibe. „Oberst! Da sind sie ja endlich!“ Er steuerte auf den Majoren zu. „Major. Was ist passiert?“ Der riesige Mann lächelte. „Ich habe ihr Zeichen gesehen und mich zu ihnen durchgekämpft! Um die Unschuld zu bewahren! Der Krieg ist bestritten!“ rief er theatralisch aus. Roy verdrehte die Augen, konnte den Anderen aber nicht wirklich böse sein. Denn er war aufmerksam gewesen und mit ihm hatten sie eine größere Chance hier heil heraus zukommen, als ohne ihn. Unbewusst schaute er nach unten zu seinem selbsternannten Schützling, der immer noch mit geschlossenen Augen den Kopf an seiner Schulter hatte. Das Gefühl, das in seinem Magen schwirrte war nicht in Worte zu kleiden. „Wie steht es bis jetzt… Major…?“ „Nun ja… die Rebellen ziehen sich immer mehr zurück, es scheint so, als könnten wir es sicher aus dem Gebirge schaffen. Es ist nur so dass es Ver-“ Das war der Moment wo er die Worte hörte, die alles veränderten… „DECKUNG!!“ Fast im selben Augenblick, nahmen seine Sinne das ohrenbetäubenden Krachen der Steinmauern war. Er kannte das Geräusch nur zu gut… schon so oft hatte er Explosionen einer handgefertigten Bombe gehört. Kein weiteren Gedanken verschwendet, warf er sich über den schutzlosen Körper. Den Menschen für den er bis hier hin alles riskiert hatte…- Seinen Job, das Leben seiner Untergebenen und Freunde und so viele Leben der unbekannten Rebellen in diesem Gebirge. Jetzt durfte er nicht sterben, nicht so! Schützend nahm er den Verletzten in die Arme und schirmte ihn so mit seinem gesamten Körper gegen die Druckwelle und die Hitze ab. Wie Puppen wurden die beiden in eine Ecke der Kirche geschleudert. Mit allerletzter Kraft fing er den Fall von sich und dem Jüngeren ab, damit sie nicht frontal gegen die letzte noch stehende Wand katapultiert wurden. Er spürte seinen Arm brechen, mit dem er die Kollision abwand. Er stürzte zusammen mit dem blonden Alchemisten zu Boden und gab sich dem Schmerz hin… was ihn jedoch nicht davon abhielt den Anderen immer noch fest an ihn zu pressen. Das letzte was er spürte war die gleißende Hitze an seiner Rückseite, als die Druckwelle über sie hinweg fegte…- dann verschlang ihn die Schwärze. Kapitel 7: Ed ------------- Der kleine Staatsalchemist genoss die Geborgenheit und den Geruch die von seinem Vorgesetzten ausgingen. Dieser herbe Geruch von Rauch, Schießpulver und einem süßlichen Aftershave war das Erste, was er nach seinen Tränen und Blut wieder gerochen hatte…- irgendwie war es ein wundervoller Duft. Ob es daran lag das er ihn so schön fand? Oder hatte es mit dem Oberst zutun…? Er konnte es nicht genau sagen. Eigentlich konnte er nur sehr mäßig klare Gedanken fassen. Der stechende Schmerz der in seinem vernebelten Hirn allgegenwärtig war, hinderte ihn daran irgendeinen Gedanken nachzuhängen und wirklich über etwas nachzudenken. Das einzige was präsent war und was er wusste ohne nachdenken zu müssen ist, das die Wärme des anderen Köpers angenehm war… mehr als angenehm… Unersetzbar. Der ohrenbetäubende Krach riss ihn aus seinem Ohnmachtsschlaf. Und dann fühlte er etwas, was er nicht einordnen konnte… es fühlte sich leicht an wie fliegen. Ein kribbelndes Gefühl machte sich breit… ein ziehendes Gefühl in den Beinen, dass sich bis in den Bauchnabel zog. Ein Gefühl was man bekommt, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Die Arme, die ihn bis jetzt getragen hatten, schlossen sich fester um ihn und drückten ihn näher an die breite Brust. Er ließ es geschehen. Genoss den Kontakt sogar ein bisschen…- Das Vertrauen was er fühlte war ihm fremd und verängstigte ihn ein wenig. Vor allem jetzt, da es so dominant in sein Gewissen drang…obwohl er es immer fort gedrängt hatte. Jetzt da sein Verstand zu müde und zu schmerzerfüllt zum richtigen arbeiten war, fielen die Gefühle die er so oft zu verdrängen versucht hatte wieder über ihn her. Die Außenwelt forderte wieder seine Aufmerksamkeit… Je spürte er einen harten Aufprall, der ihn noch näher an den Anderen Körpern presste und dann war ein Ekel erregendes Knacken dicht neben seinem Ohr zu hören. Edward wusste sofort was es war. Er hatte schon so oft das Krachen von Knochen gehört die brachen. Als ihm das bewusst wurde, riss er seine Augen auf und versuchte seine Orientierung wiederzufinden. Das erste was er sah waren die riesigen Überreste der zersprengten Wand, die um sie verstreut lagen. Natürlich dieser Lärm… das musste eine Bombe oder eine Explosion durch Alchemie gewesen sein. Sie waren also noch in der Kirche. Schwerfällig drehte er den Kopf um sich weiter zu orientieren und sein Herz blieb stehen. Neben ihm lag, Gesicht an Gesicht, der Oberstleutnant. Seine Augen waren geschlossen, der Mund leicht geöffnet und Blut klebte an seinen Mundwickel und lief in kleinen Rinnsalen über sein Gesicht. Entsetzt versuchte er sich ganz umzudrehen. „Oberst…!“ Erst da bemerkte er dass er sich praktisch nicht mehr bewegen konnte, da der Größere auf ihm drauf lag. Sein Arm ragte in einem ungesunden Winkel unter seinem Körper hervor und er regte sich nicht mehr. „Oberst! Um Himmelswillen!“ Wieder versuchte er sich unter ihm durchzubuddeln, doch der Schmerz der daraufhin durch seine Nerven schoss, hielt ihn davon ab es noch weiter zu probieren. Unwillig ließ er sich zurück sinken und berührte mit seiner unverletzten Hand das noch warme Gesicht seines Vorgesetzten. Anscheinend hatte er eine Kopfwunde, da dickflüssiges Blut aus seinem Haaransatz hervorquoll und seine eine Gesichtshälfte bedeckte. Er war bestimmt nur ohnmächtig…!, redete er sich ruhig zu und versuchte klare Gedanken zu fassen. „Kommen sie schon, bleiben sie bei mir…“ Irgendwie wusste er nicht wie er in dieser Situation reagieren sollte. Noch dazu fühlte er sich unwohl in der Zeit zurück versetzt… nur mit vertauschten Rollen. Hatte sich der Ältere auch so unglaublich hilflos gefühlt? Fieberhaft versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen um zu überlegen was er jetzt tun musste. Er wünschte sich nichts mehr als das der Oberstleutnant endlich die Augen öffnete und ihm sagte das es ihm gut ging. Doch das blieb Wunschtraum. Kampfgeräusche drangen durch seine vernebelten Sinne. Er hörte Rufe und etwas das klang wie Pistolen… Täuschte er sich? Nein ganz sicher… der Oberst wäre sicher nicht alleine hier her gekommen… das würde er nicht… Zu riskant… aber er musste auf sie aufmerksam machen. Er biss die Lippen zusammen und sah den Schwarzhaarigen an. Sich innerlich wappnend strich er noch einmal durch die Haare des Anderen. Auch wenn die Bewegung schmerzte, es war auszuhalten. Und diese Geste gab ihn Kraft… er wusste was er zu tun hatte. Edward spannte die Muskeln an, ballte seine Hand zur Faust und riss den Mund auf. Er schrie. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte… Er spürte wie seine Lippen erneut aufrissen und der Schorf von frischem Blut verdrängt wurde. Stechender Schmerz zuckte durch seinen Körper und schwemmte in Wellen über ihn hinweg. Bunte Muster platzen vor seinem inneren Auge und machten es ihm unmöglich klar zu sehen. „Da sind sie“, hörte er eine Andere Stimme brüllen. Er schrie weiter. Auch wenn er merkte, dass seine Stimme langsam versagte, schrie er weiter. War das der Major… ja er glaubte ihn zu zwischen den ganzen Kreisen und Sternen zu erkennen… er sah entsetzt aus… aber er hatte sie gefunden. Das war das wichtigste. Er erlaubte seiner Stimme zu versagen,… „Hilf ihm…“, krächzte er undeutlich… er hatte keine Ahnung ob der Major ihn verstehen konnte. Aber er musste es einfach nochmal wiederholen. „Hilf den Oberst!“ Kaum hatte er seinen größten Wunsch in dem Moment geäußert, platzte eine weitere schwarze Blase vor seinen Augen und hüllte sein Blickfeld in Finsternis. Und dann rückte auch der Schmerz in den Hintergrund. Er flog über das Land… Irgendwie merkwürdig, da er keine Flügel besaß… doch es war so! Unter ihm sah er die Landschaft Resembool vorbei rasen und betrachtete seine damalige Heimat aus der Vogelperspektive…- es war wunderschön. Der Fluss wo er als Kind mit seinem Bruder und Winry immer so viel gespielt hatte… dann der schmale Weg der zu seinem… der zu seinem Zuhause führte. Und… Er hatte es geahnt. Da stand das Haus seiner Mutter. Genauso wie er es an dem letzten Lebtag von ihr gesehen hatte. Auch der Baum im Garten ragte noch stolz daneben auf. Auf ihm hatten Alphonse und er so oft gespielt. Alphonse. Der Gedanke ließ leise Sehnsucht in ihm aufsteigen… Ganz plötzlich konnte er sich an seiner Flugreise einfach nicht mehr erfreuen, auch wenn es noch tausend andere Kleinigkeiten gab die er von damals wieder entdeckte. Ihm war klar, dass es nicht real war…er musste aufwachen… Er musste zu seinem Bruder! Das Gesicht des Kleineren blitzte vor seinem geistigen Auge auf und nährte die Sehnsucht…- Edward spürte wie seine Traumwelt zerfiel und sich auflöste. Und langsam glitt er in einen Dämmerzustand. „Schau nur! Ich glaube er wird wach!“, hörte er eine ihm sehr bekannte Stimme aufgeregt rufen. „Ich hole sofort den Arzt…“ Mühsam öffnete er die Augen und blinzelte gegen das grelle Licht an. „Ed… oh dem Himmel sei Dank…“, schob sich das Gesicht seiner Freundin in sein Blickfeld. Ihre Augen schwammen von unterdrückten Tränen. „Winry…“, nuschelte er. Er spürte die Naht mit den seine Lippen zusammengehalten wurden. „Oh Ed!“ Und schon hatte er sie am Hals hängen. Er schnaubte. Das war so typisch… „Lass schon los. Mir geht es gut…“, wehrte er sich verhemmt gegen diesen Gefühlsaubruch. Sofort fuhr die Blonde wieder hoch und blitzte ihn wütend an. „Gut soll es dir gehen?! Hast du dich schon mal im Spiegel gesehen! Du wärst fast drauf gegangen!! Und deine Auto – Mails, die ich mit so viel Liebe gearbeitet und angepasst habe, waren totaler Schrott! Du hast fast drei Tage geschlafen und mich in den Wahnsinn getrieben und dann sag noch Mal es geht dir gut!!“, meckerte sie los. Darauf folgte erst einmal Stille. Dass konnte doch nicht wahr sein! Edward setzte sich auf ohne die Proteste der Anderen zu beachten. Am Rande bekam er mit, dass er im Moment durchaus seine Auto – Mails trug. Was das Aufrichten einfacher gestaltete. „Jetzt beruhig dich wieder und erzähl mir das nochmal genau…“, presste er hervor und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Sie waren dumpfer geworden, doch sie waren noch verhanden. Und nach ein bisschen Gezeter und Schuldzuweisungen tat seine Freundin auch genau das. Ausführlich wurde er darüber aufgeklärt wie sie und ihre Großmutter darüber informiert wurden, das er im Krankenhaus läge und seine Auto – Mails verloren hatte. Wie sie daraufhin neue anfertigten und sich dann auf den Weg nach Central City machten. Dann folgten Erläuterungen von der Langeweile und das Bangen an seinem Bett. Edward seufzte. Also hatte er wirklich 3 Tage geschlafen? Der Oberst würde ihn den Kopf vom Hals schlagen… Bei diesem Gedanken zuckte er unwillkürlich zusammen. Der Oberst! „Winry ich muss sofort telefonieren!“ „Was aber wieso denn?“, wunderte sich die Angesprochene. „Wen willst du denn anrufen?“ „Frag nicht so viel! Hol mir schon ein Telefon! Ich muss wissen wie es den Oberst geht!“ „Dem Oberstleutnant?!“ „Ja!“ „Dazu brauchst du kein Telefon. Er liegt auch hier im Krankenhaus und muss sich noch erholen…“ Der Blonde brauchte eine Weile um die neuen Informationen zu verarbeiten. Das hieß es ging ihm nicht gut… er lag immer noch hier… Wegen ihm! Wegen seiner großen Dummheit hatte er alles riskiert! Er biss die Zähne zusammen. Gerade als er etwas sagen wollte kam Pinako und der Arzt herein. „Edward! Leg dich sofort wieder hin!“ „Herr Elric…schön dass sie wieder wach sind.“ Der Angesprochene wandte sich zu seinem neuen Besuch um. „Hi Oma Pinako…“, begrüßte er die ältere Frau, die ihn beinah schon sein ganzes Leben begleitete. „Reg dich nicht so auf… mir geht es gut. Wirklich…“ Diese schüttelte nur den Kopf. „Ich frage mich wie du es immer wieder schaffst dich in solch eine Situation zu manövrieren.“ „Keine Ahnung. Muss ein Gen sein“, schnaubte er belustig. „Wie dem auch sei. Ich würde sie gerne noch einmal untersuchen… nur vorsorglich um zu überprüfen ob alle Wunden gut abheilen.“, machte der Arzt wieder auf sich aufmerksam. Edward nickte nur. Nervös stieß er die Tür auf und humpelte vorsichtig hinein. Er hörte das eintönige Piepen der Maschine und sah den Anderen auf dem Bett liegen. Das schlechte Gewissen meldete sich wieder… ihm war ganz schlecht davon. Und obwohl es ihn viel Überredungskunst gekostet hatte, verspürte er jetzt das Bedürfnis wegzurennen. Eigentlich war es doch egal das er eine halbe Stunde mit dem Arzt und Winry diskutiert hatte, oder? Zögernd trat er auf das Bett zu. Dort lag Oberstleutnant Mustang. Seine Augen waren geschlossen und er sah friedlich aus. Fast sorglos. Neben ihm piepste das Messgerät fröhlich vor sich hin und zeichnete die Herzströme des Liegenden auf. Sein rechter Arm war in dicken Gips gewickelt. Ob er sauer war? Schließlich war es seine Schuld, dass der Andere jetzt hier lag…doch er schien zu schlafen. Vielleicht sollte er gehen und später wiederkommen?! Der Blonde schüttelte den Kopf und hopste näher. Wenn er jetzt ging würde er nachher den Mut sicher nicht mehr aufbringen können um wiederzukommen. Also atmete er einmal tief durch… überbrückte die letzten Meter zum Bett. Dort angekommen setzte er sich auf den Besucherstuhl, der in jedem Krankenzimmer neben dem Bett zu finden war. Edward versuchte eine etwas bequemere Sitzposition zu finden, scheiterte aber kläglich daran. Diese Holzstühle waren einfach nicht fürs gemütliche sitzen geschaffen. Das Vorhaben aufgebend musterte er seinen Vorgesetzten. Er wollte ihn nicht wecken… Er sah so… schön aus wenn er schlief. Den Gedanken hinterher sinnierend berührte er sachte die gesunde Hand des Schlafenden. „Es tut mir sehr Leid, Oberst…“, flüsterte er. „Ich war so dumm…“ Plötzlich fühlte er eine Welle der Traurigkeit und Verzweiflung über sich schwappen. „Warum haben sie das nur gemacht? Ich… ich wollte nie das sie auch verletzt werden… ich… ich…“ Er schluchzte auf. Je fühlte seine Kehle sich an wie zugeschnürt. Woher kamen diese ganzen Gefühle? Edward konnte gegen diese Übermacht einfach nicht gewinnen. Die jahrelang unterdrückten Gefühle brachen einfach aus. Seine Sicht verschwamm und ehe er sich versah weinte er am Krankenbett von Roy Mustang. Die Tränen wollten gar nicht mehr aufhören. Schon als er ihn das erste Mal gesehen hatte, war ihm diese warme und ruhige Präsenz des Anderen aufgefallen. Damals, er war noch ein Kind, hatte er ihn bewundert. Als er ihnen die Chance ermöglichte ins Militär einzutreten obwohl Edward selber noch so jung war, hatte es schon angefangen…- Mit jeder Hilfe, die er ihm gab und allen Unterstützungen und Loben war das Vertrauen gewachsen. Und irgendwann in den vielen Jahren der Zusammenarbeit konnte er seine Gefühle gegenüber dem Älteren einfach nicht mehr deuten. Er wusste nur das er ihm imponieren wollte, von ihm Anerkennung haben wollte… er wollte ihm nahe sein… und dann auch wieder nicht. Dieses Wissen verwirrte ihn. Damals wie heute…. Und deshalb hatte er es einfach zurückgestellt und versucht durch mehr Aggressivität und Schlagfertigkeit den Anderen gegenüber zutreten. Dann war die Sache mit Alphonse passiert und hatte ihm den Boden unter den Füßen geraubt. Da hatte er sich noch mehr nach jemanden gesehnt, den er sich anvertrauen konnte. Aber das wollte er selbst nicht wahrhaben. Und dann hatte sein Vorgesetzter sein Leben das erste Mal gerettet und selbst die Initiative ergriffen. Was ihn schier aus der Bahn geworfen hatte. So hatte alles angefangen… Und nun waren sie hier und er wusste einfach nicht mehr was er tun sollte. Er zuckte zusammen als plötzlich eine Hand auf seinen Kopf gelegt wurde. „Was ist denn los, Fullmetal…? Hör schon auf zu heulen…“ Irritiert blickte der Blonde auf und sah die die dunklen Augen, die ihn ruhig musterten. „O- Oberst!“ Dieser lächelte schief und strich über sein Haar. „Schön dass es dir wieder soweit gut geht…“ Edward schniefte und senkte den Blick. „Es tut mir so Leid… ich hätte besser aufpassen sollen…dann hätten Sie nicht… ich wäre nicht…-“ „Ist schon okay…“, unterbrach er ihn einfach. „Ich bin dir nicht böse, Edward…“ Wieder zuckte er zusammen. Es war einfach noch zu ungewohnt dass der Größere ihn beim Vornamen ansprach. Eigentlich tat er es nur mit Titel oder Rang… Er hatte ihn nur sehr wenige Male so angesprochen… wieso jagte ihm das immer einen Scher über den Rücken, wenn die Stimme des Oberst ihn so nannte?! In die Hand, die immer noch auf seinen Haaren ruhte, kam plötzlich Bewegung und er wurde sanft aber bestimmt zu dem Anderen hin gezogen. Was zur Folge hatte, dass nach vorne auf Dessen Brust fiel. „Ich bin sehr froh, dass du wieder hier bist…weißt du?“, sagte der Schwarzhaarige unvermittelt. „Ich hätte es mir nicht verziehen, wenn wir dich da nicht heil herausbekommen hätten. Also hör auf dich zu entschuldigen…“ Der Kleinere biss sich auf die Lippen. Wusste einfach nicht was er dazu sagen sollte. Also blieb er stumm so liegen, auch wenn es langsam anfing in seinem Rücken zu schmerzen. Doch das Gefühl der Wärme des Anderen an seiner Wange zu spüren und den regelmäßigen Herzschlag zu hören, war ihm alle Schmerzen wert. Irgendwie… Normal war das aber nicht, befand er still und genoss das zarte Streicheln auf seinem Kopf. Es vergingen noch einige Wochen ehe er entlassen wurde. Von seiner Unachtsamkeit waren, dem Oberst sei Dank, nur wenige Narben zurückgeblieben. Seine Mobilität war Dank Winry und Pinako auch wieder voll hergestellt. Was hieß das er wieder in aller Ruhe im Alltagstrott versinken konnte. Theoretisch. Realistisch war das nicht möglich. Er bemühte sich… das war richtig. Doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Zu blöd nur, dass der Oberst im selben Krankenhaus lag wie sein Bruder… was daran liegen könnte das Central City nur ein solches Gebäude besaß! Witzig… Nein, eigentlich war es das nicht. Denn immer wenn er seinen Bruder besuchen ging, was so gut wie jeden Tag der Fall war, zog es ihn wie magnetisch zu dem Zimmer besagter Person. Roy Mustang musste nämlich noch einige Tage zur Beobachtung bleiben… da sein Rücken unliebsam mit der Hitze einer Explosionsdruckwelle Bekanntschaft gemacht hatte. So kam es das der Alchemist seinen Vorgesetzten öfter sah, als ihm eigentlich lieb war… oder war es ihm lieb? So ganz wusste er mit diesen Gefühlen immer noch nichts anzufangen. Es war schon fast beängstigend etwas zu tun, was man nicht logisch begründen konnte. Zumindest für ihn. Was ihn jedoch nicht davon abhalten konnte es zu tun. Seine Aufträge sahen zurzeit auch eher lau aus. Von den Vorfällen der letzten Zeit alarmiert, und da er fast zwei Mal sein Leben verloren hätte, hatte man ihn kurzer Hand zum Schreibtischdienst verdonnert. Und das war so langweilig wie es klang. Das Gute daran war eigentlich nur, das er nun mehr Zeit für Alphonse hatte. Und na ja… Für andere Sachen eben! Positiv befand Edward außerdem, dass der Oberst zwar eine Verwarnung und eine Strafe (bei der er nicht erzählen wollte worum es sich handelte) bekommen hatte, seinen Rang aber behalten konnte. Erleichtert war er darüber schon, da es praktisch seine Schuld gewesen wäre, wenn es dem Anderen nicht gelungen wäre King Bradley zu überzeugen. Alles im allen hatten sie wohl alle noch einmal Glück gehabt. Und dank Edward konnte auch die Eliteeinheit im Gebirge erfolgreich gestellt werden. Also alles in allem mehr Glück als Verstand. Er seufzte und strich seinem Bruder über die Haare. Glück war ja immer zwielichtig… denn wirklich glücklich war er nicht. Denn das konnte er nicht ohne seine zweite Hälfte. Der Jüngere fehlte ihm sehr… es war wie ein klaffendes Loch in seinem Herzen, das sich nicht schließen wollte. Unerträglich. Und doch lebte man irgendwie weiter. Dafür waren sie Menschen. Um immer irgendwie weiter zu leben. Egal wie schmerhaft ein Verlust war. Eine schreckliche aber doch wahre Erkenntnis. Edward stand von dem unbequemen Stuhl auf und streckte seinen Rücken. Hörte wie einzelne Wirbel knirschend protestierten und befand, dass er trotzdem weiter gehen würde. Auch wenn er alleine war. So war es gewollt. Mit einem vagen Lächeln drückte er seine Lippen auf die kühle Stirn des Liegenden und strich ihm ein letztes Mal über die Wange. „Ich muss gehen. Schließlich will ich noch was zu essen kriegen bevor die Geschäfte zu machen…wir sehen uns morgen, Kleiner. Bestimmt.“ Damit nahm er seinen Mantel und ging zur Tür, die er aufstieß. Ein letztes Mal blickte er zurück und rauschte mit einem gemurmelten „Pass auf dich auf.“ davon. Er wusste, dass es dumm war. Er fand es selber dumm. Doch es behagte ihm nicht diese Verabschiedung jetzt zu verändern. Etwas anderes wollte ihm einfach nicht über die Lippen. So hatten sie sich immer verabschiedet, egal für wie lange. Es war wie ein Mantra für ihn. Wenn er es ändern würde, wäre es so als hätte er den Anderen aufgegeben. Und das würde er nie tun… Das könnte er nie tun. Auch wenn es vielleicht dumm war. „Na, wie geht es Alphonse?“ „Unverändert…“ „Das war zu erwarten. Aber besser als schlechter…“ Edward musterte den Anderen und musste schmunzeln. Schon wieder war er den Gefühlen erlegen und war hier gelandet…es war wirklich zum verrückt werden. „Wohl war…“, gestand er und schüttelte den Beutel in seiner Hand. „Ich dachte Sie würden lieber mit mir essen, als den Fraß von hier anzurühren…“ Der Schwarzhaarige, der bis jetzt am Fenster gestanden hatte, drehte sich zu ihm. „Warum sagst du nicht einfach dass du nicht alleine Essen willst, Kleiner.“, spottete er. Der Blonde blitzte ihn an. „Das ist ein Gerücht… und nennen Sie mich nicht KLEIN!“ Das der Angesprochene daraufhin in Gelächter ausbrach half ihm nicht besonders seine Wut darüber zu schlucken. Hatte sich an ihrem Umgang miteinander doch eigentlich gar nicht viel verändert… der Größere wusste immer noch ihn bis aufs Blut zu reizen und genoss das auch noch. Und doch war etwas anders… Denn als nächstes wurde ihm beruhigend mit einer Hand im Vorbeigehen über den Kopf gestrichen. Und auch wenn er sich zu gerne darüber aufregen würde, es löste einfach zu viele Glücksgefühle in ihm aus, als das er sich dem Anderen entziehen könnte. „Verdammt noch mal, bin ich Ihr Hund oder was?!“ Wieder dieses verfluchte Lachen, das ihn durch Mark und Bein ging. „Natürlich nicht…“ Sie setzten sich an den kleinen, kreisrunden Tisch und begannen still zu essen. Es war ein angenehmes Schweigen. Edward hatte es nie für möglich gehalten das er die Anwesenheit seines Vorgesetzten einmal so sehr genießen würde. Normalerweise fühlte man sich doch unwohl und unter Druck gesetzt oder? Er jedenfalls konnte das nicht bestätigen. Jetzt jedenfalls nicht. Er genoss es hier in dem kleinen Krankenzimmer mit dem Oberst zu sitzen und gekauftes Fertigessen zu verputzen. Seit Alphonse im Koma lag hatte er sich nur so ernährt. Kochen war ihm noch nie gut gelungen… eher würde er sich vergiften. Das war nun einmal die beste Alternative. Und wenn man nicht allein essen musste, schmeckte es nochmal umso besser. Anders konnte er sich seine stetige Anwesenheit in diesem Zimmer einfach nicht erklären. „Lass Sie nur… ich mach das“, durchbrach er wenig später das Schweigen und stand auf. Er räumte den Tisch ab und trug die Plasteteller zum Mülleimer. Noch ein Vorteil dieser Art von essen. Man brauchte nicht Abwaschen. Behutsam darauf bedacht nichts daneben zu werfen stopfte er sein Teller auch in den Korb. Nach getaner Arbeit drehte er sich um… wollte eigentlich an den Tisch zurückkehren, wurde jedoch von dem Anderen daran gehindert, der nun direkt vor ihm stand. Erschrocken wich er an die Wand zurück. Ihm war nicht aufgefallen wie der Größere ihm gefolgt war. „Oberst?“ „Wir müssen uns unterhalten…“, sagte der Schwarzhaarige ernst. Etwas verwirrt von dem merkwürdigen Verhalten des Anderen blickte er ihn an. „Worüber denn?“ Sein Gegenüber maß ihm mit einem so intensiven Blick, der ihn einen Schauer über den Rücken jagte und ihn leichtes Unwohlsein verursachte. Er kam noch näher. „Über dich und mich…“ „W – wollen sie mich auf den Arm nehmen?“, wollte der kleine Alchemist wissen und versuchte diesem merkwürdigen Blick standzuhalten. „Keineswegs…“ Noch näher… Das musste doch ein schlechter Traum sein! Er riss seine Augen auf, als der Andere sich vorbeugte und sie sich Stirn an Stirn befanden. Er konnte seine Wärme spüren. Wohl doch kein Traum. „D – das…?“ „Ich hatte genügend Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen was sich zwischen uns geändert hat.“, raunte der Schwarzhaarige ihm zu. Eine fremde aber sanfte Hand legte sich an seine Wange und brachte dadurch seinen ganzen Körper zum Vibrieren. Überfordert von den Gefühlen die in ihm losbrachen sah er den Anderen an. Versank in diesen dunklen Augen. „Es hat lang genug gedauert und war zugegeben etwas beängstigend. Aber ich bin nicht bereit dich einfach wieder so gehen zu lassen ohne zu wissen ob ich dich wiedersehe.“ Als er Protest erheben wollte, wurde er von Lippen gestoppt, die sich auf seinen Mund pressten. So schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch verschwunden und ließen ein Kribbeln zurück. Ihm fehlten die Worte. Was hatte er gleich sagen wollen? Er registrierte die Finger, die von seiner Wange hinunter zu seinem Hals wanderten nur am Rand. Hypnotisiert von den fast schwarzen Augen des Anderen ließ er es geschehen. Wieder wurden seine Lippen verschlossen. Dieses Mal verweilten die Lippen länger auf den Seinen und liebkosten sie zärtlich. Er konnte noch entfernt den Apfelsaft schmecken, den sie erst vor Minuten getrunken hatten. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus und er begann schon fast reflexartig die Geste der Lippen zu erwidern. Sein Verstand verabschiedete sich bei jeder Bewegung der fremden Lippen mehr. Ihm war heiß und kalt gleichzeitig. War das überhaupt möglich? Anscheinend schon. Unwillkürlich stellte er sich auf die Zehenspitzen und hielt sich an den breiten Schultern des Anderen fest. Daraufhin wurde er nur noch fester an die Wand gedrückt und die andere Hand, die bis jetzt noch teilnahmslos geblieben war, schloss sich fest um seine Hüften und hielt ihn… zog ihn näher an den anderen Körper. Er konnte das harte Metall der Stütze, die der Oberst um seinen verletzten Arm tragen musste, an seinem Rücken spüren, doch das störte ihn im Moment nicht. Zu berauschend waren die Lippen die immer leidenschaftlicher wurden. Die Hand die seinen Hals bis jetzt gestreichelt hatte, öffnete indes fast unbemerkt den Verschluss seines Jackenkragens und strich über den Stoff der seinen Oberkörper bedeckte. Zufällig rieb sie über eine der schon etwas aufgerichteten Brustwarzen, was mit einem Keuchen seitens des Blonden quittiert wurde. Den Moment ausnutzend schob der Ältere seine Zunge in den bis dahin geschlossenen Mund und begann einen kleinen Tanz der Zungen. Edward hatte damit zutun seine Gedanken zu ordnen. Was gar nicht so einfach war, bei dem betörenden Spiel ihrer Zungen das vom Anderen geführt wurde. Nur ein Schatten überdeckte die kleinen, erregenden Stromstöße, das jede Berührung in ihm auslöste… Luftmangel! Als hätte der Schwarzhaarige seine Gedanken gelesen, ließen seine Lippen wiederwillig von ihm ab. Doch die Berührungen ließen nicht nach… während des leidenschaftlichen Kusses, hatte es seine gesunde Hand geschafft das T – Shirt aus seiner Hose zu ziehen und begab sich gerade auf Erkundungstour. Sanft strichen die Finger über seine Seiten. Lösten Gänsehaut auf der bloßen Haut aus, bevor der Daumen seine Brustwarze wiederfand und sie reizend umrundete. Wieder drang ein unartikuliertes Geräusch von seinen Lippen, wie als Antwort darauf. Er erzitterte unter dem fremdartigen Verlangen das ihn plötzlich überkam… „Verstehst du jetzt?... Eine ernste Sache das…“, hauchte der Größere plötzlich nah an seinem Ohr. Seine Stimme klang irgendwie rauer als sonst. „Ich könnte noch so viel mehr mir dir anstellen… und doch…-“ Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. Sah seinen Gegenüber nur durchdringend an. Die Situation nicht einschätzen zu können beunruhigte den Anderen etwas. Vor allem als der Größere sich plötzlich von ihm löste und den Körperkontakt abbrach… ihn nur intensiv musterte. Die fehlenden Berührungen hinterließen mehr Leere und Verwirrung in seinem Inneren als es die Liebkosung des Älteren vermochte. Deswegen überbrückte der Blonde ohne genauer darüber nachzudenken den Abstand und presste sich wieder an den Anderen. Bevor er sich auf Zehenspitzen stellte und seine Lippen auf ihr Gegenstück legte. Fast sofort wurde er auch schon von starken Armen umfangen. Nun schien es für den Schwarzhaarigen kein Halten mehr zu geben. Edward hatte eingewilligt… Es dauerte nicht lange da hatte er auch schon seine Jacke an den Größeren verloren. Wieder wurde er in einen berauschenden Kuss gefangen. Konnte sich ganz fallen lassen… Er spürte die fremden Hände überall. Schon lange hatten sie den Gürtel des Kleineren überwunden. Er liebkoste jedes Stückchen Haut was seine Finger zu fassen bekamen und küsste ihn. Edward war schon in anderen Sphären… Unfähig sich noch sprachlich zu artikulieren seufzte er auf, als seine Erregung aus der Enge seiner Hose befreit wurde. Sein ganzer Körper zitterte. Dort hatte ihn außer ihm selbst noch nie jemand berührt. Trotzdem fühlte es sich verboten gut an… Er konnte nicht anders als den Anderen einfach machen zu lassen. Vertrauensvoll überantwortete er sich dem Älteren und ließ sich immer wieder in diese berauschenden Küsse ziehen, die er, so gut es ihm möglich war erwiderte. Die rechte Hand des Schwarzhaarigen, die bis jetzt nur zahm sein Geschlecht gestreichelt hatte, umschloss es nun ganz. Begann langsame, pumpende Bewegungen zu machen. Edward biss sich auf die Lippen um ein Geräusch zu unterdrücken… Es war so unvorstellbar gut, dort berührt zu werden, er hatte noch nie im Leben etwas Vergleichbares gefühlt. Aber lange darüber sinnieren konnte er nicht. Wieder wurden die Gedanken von diesen atemberaubenden Lippen einfach weggeküsst. Erst als der Kuss zu Ende war, konnte er sich wieder auf die Hände konzentrieren. Inzwischen waren nun Beide nach unten gerutscht. Während die Rechte immer noch ihrer Tätigkeit beibehielt, hatte die Linke sich ihr angeschlossen und streichelte seinen Hoden. Oh Himmel! Es fühlte sich an als würde er schmelzen… so heiß war ihm… Kecke Lippen nagten an seinem Ohr. „Was ist Kleiner… habe ich deine Zunge verschluckt?? Oder warst du das?“ spottete der Ältere liebenswürdig. Zum ersten Mal empfand er es nicht als persönliche Beleidigung als Kleiner betitelt zu werden. Zu ablenkend waren die Tätigkeiten der Hände in seiner Shorts. „Oberst…“, stöhnte der Blonde verzagt und nahm nur von fernen das leise Lachen war. Er war ihm so unsagbar nahe… „Meinst du nicht auch, es wird Zeit mich beim Vornamen zu nennen, wenn ich schon das hier mit dir anstelle?“, hauchte Angesprochener neckend in sein Ohr und beschleunigte seine Bewegung noch einmal. Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Der Kleinere stöhnte etwas lauter und bog sich den Zärtlichkeiten entgegen. Und plötzlich fegte eine Welle der Erregung über ihn, die sich vollkommen anders anfühlte als alles, was er bis her gefühlt hatte. Unkontrolliert zitternd ergoss sich der blonde Alchemist in die Hand des Anderen. Sekunden später brach Erschöpfung und eine Befriedigung über ihn hinein, die er so nicht kannte. Unfähig sich noch länger auf seinen wackligen Beinen zu halten, brach er in den Armen des Anderen zusammen. Er spürte die sanften Küsse auf seinen Lippen, seiner Stirn und seinen Wangen nur entfernt. Wenige Tage später schlich sich der blonde Staatsalchemist über die Gänge des Haupthauses. Immer darauf bedacht sofort in ein Zimmer verschwinden zu können, wenn ihn jemand sehen sollte. Die Entlassung des Oberstleutnants aus dem Krankenhaus war gestern gewesen. Das wusste er… Was er nicht wusste war ob der Andere heute wieder arbeiten gehen konnte. Er wollte ihn nicht sehen. Schon die letzten Tage war er ihm aus dem Weg gegangen… nachdem er im Krankenbett des Anderen wach geworden war… weil sie… Ein Schauer jagte ihm über den Rücken, als er an diese absurde Situation zurück dachte. Es war so unlogisch. Er konnte sich einfach nicht erklären warum der Andere so was getan hatte… er hatte sich schon stundenlang darüber den Kopf zerbrochen und sich unzählige Ausreden einfallen lassen… Medikamenten Wahn, Schädigungen von der Explosion oder Unzurechnungsfähigkeit … aber das wollte alles nicht wirklich passen. Es musste einen anderen Grund dafür geben. Die Frage war nur ob er den herausfinden wollte. Dazu musste er nämlich mit dem Anderen sprechen, ob er nun wollte oder nicht. Was sollte er bloß tun? Seufzend kam er an seinem Ziel an. Ein kleiner Büroraum in den er erst einmal verbannt worden war um Informationen für die nächsten Aufträge zu sammeln. Es war den Anderen ernst… Vorerst würde er keinen handfesten Auftrag mehr bekommen. Aber im Moment war es ihm ganz recht… so konnte er wenigstens in Ruhe nachdenken und musste nicht zu Besprechungen oder so. ein Argument mehr ihn nicht zu sehen. Er musste es nur noch schaffen dem Oberst so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Das sollte möglich sein… Und doch sträubte sich bei diesen Gedanken etwas in ihm, etwas das er nicht zu fassen bekommen konnte. Edward war sehr erleichtert als er nach einem mehr als anstrengenden Tag vom Militär zurück in sein gruftiges Motel konnte. Es war ein Loch, ja. Aber es war sein einziger Rückzugsort… im Moment. Er wusste sonst nicht wohin. Erschöpft ließ er sich auf das muffige Sofa fallen. Schreibtischarbeit war hundertmal anstrengender als eine Mission… er fühlte sich wie gerädert. Er war es einfach nicht mehr gewöhnt so lange in der Bibliothek rumzuhängen…- aber er konnte sich an alles gewöhnen. Er brauchte nur genügend Zeit. Schließlich hatte er früher, als er noch im Selbststudium war mehrere Tage ohne zu schlafen durgelesen. Der Blonde streckte sich und sah an die Decke. Ein Gutes hatte die Arbeit aber auch, sie ließ ihn die unnötigen Gedanken vergessen. Vor allem diese speziellen Gedanken. Doch jetzt, kaum dass er zu Ruhe kam, drangen sie wieder in ihn. Und in ihm erwachte diese sinnlose, unlogische und doch verzehrende Sehnsucht. Verdammt! Wieso konnte er seine Gefühle nicht mehr in den Griff bekommen!? Es war doch wie verhext wenn es um den Oberst ging… Unwillkürlich blitzen Bilder von ihrer letzten Begegnung in seinem Verstand auf, die ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Warum… warum passierte ihm das alles? Edward raufte sich verzweifelt die Haare. Diese Gedanken ließen sich einfach nicht vertreiben, egal was er tat. Und auch wenn, dann nur für kurze Zeit. Er fühlte sich so zu dem Anderen hingezogen… und dem Anderen schien es ja ähnlich zu gehen, sonst hätte er ihn wohl kaum geküsst und -… nach diese anderen Dinge mit ihm angestellt. Er könnte doch einfach zu ihm gehen. Bloß was sollte er als Grund vorschieben… und wenn…- Was dachte er denn da nur, verdammt! Das ging doch nicht! Aaah! Meine Güte war er erbärmlich. Der Ältere hatte diesen peinlichen Zwischenfall sicher längst vergessen. Er stand auf. Irgendwie musste er sich von dem ganzen Kram ablenken. Ihm fiel nur noch nicht ein wie, aber da musste es doch irgendetwas geben! Unruhig tigerte er in dem kleinen Zimmer hin und her, wurde jedoch von einem kräftigen Klopfen an der Tür in seinen Grübeleien unterbrochen. Sofort hielt er in der Bewegung inne. Wer konnte das denn nun sein? Er erwartete keinen mehr… um diese Uhrzeit… Okay er wusste nicht einmal wie spät er gerade lebte! Trotzdem wer konnte das sein. Er näherte sich der Tür und machte sich auf alles bereit. Eigentlich kam nur der Inhaber seiner Bleibe in Frage… ein Anderer hätte sich sicher durch rufen bemerkbar gemacht. Vielleicht wollte dieser sich beschweren? Aber er hatte ja eigentlich nichts gemacht… Vorsichtig öffnete er die Tür. Aber mit dem Schwarzhaarigen Mann, der hinein gerauscht kam und ihn schief anlächelte hatte er nicht gerechnet. „Oberst!“, erkannte er Diesen sofort. Er wich zurück. Wenn er dem Anderen jetzt zu nahe kam dann…- Doch seine Bedenken wurden durch den Älteren in Luft aufgelöst. Jener hatte nämlich jeglichen Abstand überbrück und drückte ihn fest an seine Brust. „Du wolltest mich wohl nicht sehen, was?“, murmelte er leise in die Haare des Kleineren. Der bereits wieder mit seiner Anziehung zu kämpfen hatte. Er wollte nichts mehr als sich losreißen und den Anderen hinaus schmeißen. Doch sein Körper versagte ihm den Dienst… und nicht nur das, er schmiegte sich auch noch bereitwillig an den Größeren und genoss die Wärme. „Das…- das war nicht… nicht… der Grund…“, stotterte der Blonde leicht überfordert von der Nähe. Auch die beiden Hände die ihn sanft über Rücken und Nacken strichen lenkten ihn ab. „Bitte… ich…“ Als würde der Oberst Gedankenlesen können, zog er seine Hände zurück. Auch die Umarmung wurde gelöst. Doch noch immer konnte der kleinere Alchemist nicht fliehen. Er war zwischen der Wand und dem anderen Körper gefangen. „Nein… natürlich nicht…“, schnaubte der Dunkelhaarige belustigt und schüttelte den Kopf. „Ich kenne dich zu lange, als das du mich belügen könntest. Also hör schon auf.“ Vorsichtig und hauchzart strich er mit den Fingerknöcheln über die Wangen seines Gesprächspartners, dem es eben die Sprache geraubt hatte. „Es tut mir sehr Leid, dass ich dich im Krankenhaus so überrumpelt habe. Eigentlich wollte ich ja nur mit dir reden um dir eben dies mit zuteilen.“ Er seufzte und sah den Anderen direkt in die Augen. Ein Funkeln lag in den fast schwarzen Tiefen. Edward bebte unter diesem intensiven Blick etwas. „Ich mag dich sehr gerne, Edward.“, sprach er weiter. „Ich weiß nicht genau wann meine Gefühle für dich so ausgeartet sind…aber die Wahrheit ist, dass sie es nun einmal sind. Ich schätze die ganze Sache in Ebral hat mir das nur richtig klar gemacht. Nichts weiter wollte ich dir damit sagen… und auf keinen Fall wollte ich dich verschrecken oder das du mir aus dem Weg gehst…das ist das letzte was ich will…“ Die Wahrheit. Das war die Wahrheit, sagten die Augen dem Blonden. Er schluckte. Das hieß wohl auch,…- „Ich weiß schon das du dir alle möglichen Gründe dafür zusammengedichtet hast, nicht war“, neckte der Ältere ihn zärtlich und lächelte. „Aber ich kann dich beruhigen. Es sind keine bleibenden Schäden an meinem Gehirn entstanden. Und auf Medikamenten bin ich auch nicht mehr…“ Edward wurde schlagartig rot, als der Andere seine Vermutungen so leicht durchschaute. Sofort blickte er zu Boden. Er würde gerne im Boden verschwinden… Jetzt! Doch es tat sich nichts… das einzige was er hörte war das dunkle Lachen seines Vorgesetzten. Und dann hoben Finger sein Kinn an. Sanfte Lippen pressten sich auf seinen Mund. Nur ganz kurz. „Ich bin so süchtig nach deinen Lippen…“, murmelte der Schwarzhaarige nur eine Handbreit von seinem Gesicht entfernt. „Ich könnte so viel mit dir anstellen…“ „Und… wa- was hält sie davon ab?“, brachte Edward rau heraus. „Nun ja… einfach der Gedanke du könntest deine Anerkennung mir gegenüber verlieren…schließlich bin ich dein Vorgesetzter und somit ein Vorbild…“ Das brachte den Blonden ehrlich zum Lachen. Dann blitzte er seinen Gegenüber keck an. „Ach, keine Sorge. Solch eine Anerkennung wird überbewertet.“ Daraufhin blickte der Oberst ihn verblüfft an. Doch er fing sich relativ schnell wieder und schmunzelte leicht. „So… überbewertet also...?“ „Ja, ja. Ich versteh eh nicht, was an Vorgesetzten so viel besser sein soll…“ „Nun ich werde es dir zeigen…“, versprach der Dunkelhaarige und zog ihn bestimmt an sich. Bedeckte seine Lippen erneut und küsste ihn voller Leidenschaft. Edward ließ es mit sich geschehen. Versuchte die Liebkosungen so gut er konnte zu erwidern und genoss die Glückshormone die in seinem Kopf explodierten. Es war schon okay so, befand er. Er hatte wohl keine andere Wahl als ihm zu vertrauen. Ihm alles anzuvertrauen was er noch besaß… Kapitel 8: Roy -------------- Er blickte leicht verloren aus dem Fenster. Der Regen schlug sanft an die Scheibe und schien ihn trösten zu wollen. Doch es half nicht viel. Der Schwarzhaarige fühlte sich so alleine wie schon lange nicht mehr… Edward Elric hatte ein schwarzes, einsames Loch in sein Leben gerissen… _______________ Das Stöhnen des Blonden heizte ihm noch mehr ein. Er löste sich von der Brustwarze des Anderen und küsste sich hinauf zu den Lippen… fing sie zu einem dieser süßen Küsse. Er war süchtig nach diesen Lippen geworden. Trotzdem ließen seine Hände nicht von ihrer aufreizenden Tätigkeit ab. Während eine die Erregungen von ihnen beiden rieb und liebkoste, hatte die Andere sich zu dem Po des Kleineren vorgewagt und reizte dort den Schließmuskel, indem sie ihn sanft massierte. Dennoch war Edward nicht lange in der Lage den Kuss zu erwidern. Zu sehr wurde er von der unterschiedlichen Penetration abgelenkt. „Bitte… ich kann nicht mehr…“, keuchte er flehend und bewegte sich gegen die Hand an seinem Glied. Der Bitte sofort folgend pumpte der Schwarzhaarige schneller. Wurde auch gleich darauf von einem Stöhnen belohnt. Nur Augenblicke darauf erbebte der Körper in seinen Armen heftig und Edward ergoss sich zwischen ihren Körpern. Erschöpft ließ der Jüngere sich gegen ihn falle, noch immer auf seinen Schoß sitzend. Roy nutzte sofort die Gelegenheit um seine Lippen erneut in Beschlag zu nehmen. Der Andere ließ es geschehen und küsste träge zurück. Erst als der Kuss beendet wurde, schlich sich die Hand des Blonden zu seinem noch recht erregten Geschlecht und umfasste dieses. Er seufzte zufrieden und ließ den Jüngeren gewähren. Es war ein unbeschreibliches Gefühl ihn so nahe zu spüren. Kurze Zeit darauf lag dem anderen sein Kopf auf seiner Brust gebetet. Er hörte dem gleichmäßigen Atem des Kleineren zu und spielte verträumt mit dessen fast goldenen Haaren. Es war schön so aufzuwachen. Überhaupt war die Anwesenheit des Anderen immer schön. Seit dem Vorfall in Ebral vor 6 Monaten waren sie Schritt für Schritt immer näher zusammen gerutscht… und jetzt? Tja, jetzt würde er es schon fast eine Beziehung nennen. Natürlich war sie geheim geblieben. Doch genau diese Tatsache machte es für ihn so reizvoll. Auch wenn es manchmal die reinste Qual war, die Finger von dem Blonden zu lassen, wenn sie auf der Arbeit waren. Es war gut so wie es war. Auch dass Edward sich ihm öffnete und ihn zu vertrauen schien, machte ihn glücklicher als er es je gewesen sein mochte. Genau wusste er es nicht mehr… Eigentlich spielte es ja auch keine Rolle. Fakt war, das es der Jüngere immer wieder schaffte ihn aufs Neue mit Kleinigkeiten unsagbar zufrieden zu machen… nur klang zufrieden leicht abwertend. Glücklich traf es dann wahrlich doch besser. Ja. Die ersten Wochen ihrer heimlichen Zusammenkünfte hatte sie die meiste Zeit Sex gehabt. Na ja… nicht richtig… aber ihre Praktiken kamen erstaunlich nahe an Sex heran. Die körperliche Anziehung des Blonden auf ihn war immens gewesen und es schien nicht nur ihm so gegangen zu sein. Sie konnten einfach nicht die Finger voneinander lassen, sobald sie alleine waren. Erst als das langsam etwas abgeklungen war, hatte er genossen mit dem Anderen zu reden. Es war ein schönes Gefühl. Auch wenn Edward in vielen Hinsichten immer noch etwas distanziert war, langsam wusste der Schwarzhaarige welche Hebel er zu bedienen hatte. Und es war umwerfend zu sehen wie schüchtern der Jüngere werden konnte… Seiten die er von dem Anderen vorher niemals gesehen hatte. Es machte ihn Spaß sie alle zu erforschen. Geistesabwesend malte er unsichtbare Muster auf den nackten Rücken des Anderen, spürte dabei die letzten, verblieben Souvenir von der Gefangennahme. Auch wenn er sich deswegen schuldig fühlte… ohne diesen Vorfall hätte er sich nie getraut den Blonden... Eigentlich wusste er selber nicht warum er sich so plötzlich getraut hatte dem Anderen seine Gefühle zu gestehen. Wahrscheinlich waren die Medikamente doch nicht so ganz unschuldig daran gewesen, auch wenn er es vor dem Anderen bestritten hatte. Er schmunzelte. Wie dem auch sei. Er bereute jedenfalls nichts… Das würde er auch nie, dazu war die Zeit zu schön, die sie miteinander verbrachten. In einen Anflug von großer Zärtlichkeit, drückte er dem Kleineren einen Kuss auf den Scheitel. Immer wieder wurde er von seinen Gefühlen den Anderen gegenüber übermannt. Es war erschreckend wie er die ganze Zeit so blind hatte sein können um diese nicht zu bemerken. Er spürte wie der Edward sich in seinen Armen bewegte und irgendetwas nuschelte… sich dann enger an ihn schmiegte. Er lächelte. Dann schloss er entspannt die Augen und versuchte auch etwas zu schlafen. Am liebsten würde er immer so liegenbleiben wollen. _______________ In der Leere die seine Liebe hinterlassen hatte, war an Schlaf fast nicht mehr zu denken. Die Routine gab ihn etwas Sicherheit, aber auch das nutzte nicht viel. Denn sobald er Freizeit hatte, nagte die Sehnsucht an seinem Herzen und die erdrückende Einsamkeit zerfraß ihn von innen. Doch er machte den Anderen keinen Vorwurf. Das würde er nie tun. Er hatte es ja immer gewusst. Auch wenn es schwer fiel… und er sicher leiden würde… er akzeptierte die Entscheidung des Anderen… An einem gebrochenen Herzen konnte man ja nicht sterben… Oder? _______________ Er wurde wach von einer Bewegung in seinen Armen. Als er die Augen öffnete, sah er gerade, wie Edward erschrocken hochfuhr und ein Stück von ihm wegrutschte. Anscheinend hatte er sich immer noch nicht daran gewöhnt mit ihm aufzuwachen. Obwohl er schon öfter über Nacht geblieben war. Irgendwie schien es den Anderen zu überfordern. „Tschuldigung… ich wollte Sie… dich nicht wecken…“ Was war denn los? War er noch so verwirrt? Ohne Umstände richtete auch er sich auf und zog den Anderen an sich. Küsste ihn. Himmel, diese Lippen. Der Junge machte ihn noch wahnsinnig. Er zog ihn zurück in die Kissen. „Sei ein bisschen lockerer,… oder hast du dich immer noch nicht daran gewöhnt?“, wollte er wissen, während er das Gesicht des Blonden in die Hände nahm, dass Dieser ihn anschaute. „Nein… das ist es nicht,…“ „Was ist es denn dann?“ „Ich…- nicht so wichtig…“, unterbrach er sich selbst und schüttelte den Kopf. Er wand sich aus der Umarmung und wollte sich anziehen. Doch der Dunkelhaarige packte seinen Arm. „Sag es…“ „Ich will aber nicht!“ Roy seufzte. In dieser Hinsicht war er dem Anderen wirklich noch nicht näher gekommen. Auch wenn es ihn etwas verletzte, das der Kleinere ihn nicht an seinen Gedanken teilhaben ließ…, er konnte ihn schlecht dazu zwingen. Warum musste er auch so stur sein? „Wenn du nicht mit mir redest, kann ich dir aber auch nicht helfen!“ „Du kannst mir bei dieser Sache eh nicht helfen…“ „Du machst mich fertig, Fullmetal…“, knurrte er dunkel, ließ ihn aber los. Das war ja nicht auszuhalten. Eigentlich wünschte er sich schon mehr Vertrauen. Aber na ja… Vielleicht kam es noch… irgendwann. „Nenn mich nicht so…“, murrte der Andere. „Ich mag es nicht…“ „Plötzlich?“, wunderte sich Roy doch etwas. „Früher hat es dich auch nicht gestört…“ Edward funkelte ihn an. „Früher hast du auch nicht mit mir geschlafen !“ Das brachte ihn zum Lachen und er konnte nicht anders als ihn wieder zu sich zu ziehen und ihn verlangend zu küssen. Der Jüngere ließ es geschehen. „Bleibst du noch?“ „Nein ich muss los…“, sagte er Blonde resigniert. „Heute nach der Arbeit?“ „Ja…“ Einen letzten Kuss, dann ging er. Der Tag verging nur schleppend. Er sah den Jüngeren den ganzen Tag nicht. Diese scheiß Sehnsucht! AAAH… die würde ihn noch umbringen! Er konnte sich einfach nicht auf die Akte vor sich konzentrieren! Verdammt! Hilflos ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. In seinem Kopf spuckten die Bilder der vergangenen Nacht. Wie sollte er sich so auf Arbeit konzentrieren? Ob es den Anderen auch so ging? Irgendwie hatte er die absurde Hoffnung, dass es so war. In Gedanken versunken merkte er nicht, wie Riza Hawkeye ins Zimmer trat. „Oberstleutnant…“ Er zuckte zusammen und ließ sein Stift fallen. „Verdammt!“, fluchte er und strich sich durch die Haare. „Verzeiht…ich wollte euch nicht erschrecken…“, sagte die Blonde sofort. „Der Major ist gerade angekommen und hat anscheinend etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen.“ Roy der noch mit seinem rasenden Herzen zu tun hatte nickte. „Um was geht es denn?“ „Um irgendetwas wegen eines Friedensangebotes aus dem Westen…“ „Ah… okay, du kannst ihn reinschicken…“, sagte er und wühlte in den viele Akten, die sich bereits auf seinen Schreibtisch stapelten. Irgendwann musste er wohl einmal eine Nachtschicht einlegen. Sonst würde er nie mehr mit der Arbeit nachkommen… und das war alles die Schuld dieses kleinen, verführerischen Alchemisten. Er seufzte. „Könntet ihr das Treffen mit Fallman absagen. Das werde ich heute nicht mehr schaffen.“ „Natürlich. Soll ich einen Grund angeben?“ „Zu viele unbearbeitete Akten“, sagte er und lächelte selbstironisch. Riza nickte und sah ihren Vorgesetzten an. Dieser blickte noch einmal zu Tür. „Ist noch irgendetwas, Leutnant?“ „Ich… hätte eine Frage…“ „Was gibt es denn?“ „Ist mit ihnen alles in Ordnung? Sie wirken zurzeit ein wenig abwesend…“ „Ja… natürlich.“ „Sind Sie sich sicher?“ „Ja, vielen Dank.“, meinte er leicht abwesend. „Sie können jetzt gehen.“ Es tat ihm schon etwas Leid. Er mochte die Blonde, doch über seine Probleme konnte er schlecht mit ihr reden. Schließlich war er nicht blind. Er wusste, dass es sie verletzten würde… Er wartete bis sich die Tür schloss und versuchte sich dann auf die Akte zu konzentrieren. Bevor der Major eintrat hatte er zumindest ungefähr wieder einen Überblick. Als er bei sich zuhause ankam, ging er fast sofort unter die Dusche. Als er mit der Hygiene fertig war, räumte er noch ein bisschen auf. Eigentlich müsste der Andere ja bald herkommen…aber da er nun auch wieder Außenaufträge annehmen durfte, konnte es sein das er erst später kam. Der Schwarzhaarige seufzte und ließ sich in seinen Lieblingssessel am Fenster nieder. Er nahm das Buch auf, was dort ungelesen herumlag und schlug es auf. Wenn er schon warten musste, konnte er sich die Zeit ja auch sinnvoll vertreiben. Also vergrub er sich in die Fachliteratur über Alchemie. Doch er schweifte mit seinen Gedanken immer wieder ab. Nach einer Weile erfolgloser Versuche sich zu konzentrieren, gab er es auf und legte das Buch weg. Er sah hinaus in den Himmel und seufzte. Die Situation wie sie jetzt war, war zwar schön… aber sie konnte nicht so bleiben. Lange mit so einem Geheimnis leben. Irgendwann würde es raus kommen. Es brauchte sie nur jemand sehen… zufällig. Er musste mit dem Blonden reden. Sie mussten eine Lösung finden. Irgendwie. Auch war er sich nicht darüber im Klaren, was der Jüngere für ihn empfand. Mochte er ihn wirklich auf diese Weise? Oder machte er nur mit, weil es sich gut anfühlte…? Roy traute es ihm nicht zu, aber er war nun einmal sehr undurchsichtig, was seine Gefühle anging. Und sie redeten zwar jetzt zwar mehr… aber eher kennenlerntechnisch. Über so etwas hatten sie nie gesprochen. Und um ehrlich zu sein, wollte er es auch nicht wirklich. Zu groß war die Angst, dass seine Gefühle tiefer waren als die des Anderen. Und das wäre entsetzlich! Das würde alles zerstören! Nein, er wollte es nicht wissen. Und auch wenn es hieß, dass sie zwangsläufig ins Verderben rennen würden, war es nicht schön solange es hielt? War nicht das schon ein Grund den Mund zu halten… Einfach damit es so blieb wie es war…? Roy wurde durch die Türklingel aus seinen Gedanken geschreckt. Das konnte nur Edward sein! Hastig sprang er auf, stürzte zur Tür und öffnete sie betont lässig, um sich nicht völlig zu Trottel zu machen. Davor stand tatsächlich der kleinere Alchemist und lächelte ihn schief an. „Hallo, Oberst…“ Der Schwarzhaarige zog ihn an sich und schloss hinter ihm die Tür. „Schön dass du da bist…“ Er suchte die Lippen des Anderen und küsste ihn sanft. Edward erwiderte die Liebkosung und lehnte sich an den Anderen. Er schien ziemlich fertig zu sein. „Hm…bist du müde?“ „Sehr…“, antwortete der Blonde wahrheitsgemäß. „Es war ein sehr anstrengender Tag." „Das kann ich nachfühlen.“, bestätigte er, auch wenn er sicher andere Anstrengungen erlebt hatte, als der Jüngere. „Was hältst du davon, wenn du unter die Dusche gehst. Hast du Hunger…?“ „Okay…“, lächelte der Angesprochene und löste sich von dem Größeren. „Ja, riesigen.“ „Gut… dann hol ich uns schnell was… bis gleich…“ Während Edward in Richtung Bad steuerte, schlüpfte Roy in seine Schuhe um schnell in die Gaststätte gegenüber zu laufen um was Genießbares zu holen. Dort kannten sie ihn. Er konnte weiß Gott nicht kochen, deswegen war er bei der Wirtin ein vielgesehener Gast. Würde er selber versuchen zu kochen, würde er Edward und sich selbst wohl eher vergiften. „Aahhh… und jetzt nur noch ins Bett“, seufzte Edward, der gerade seinen leeren Teller wegschob. Erschöpft lehnte er sich auf dem Stuhl zurück und schloss die Augen. „Dann geh schon, ich mach das hier noch schnell.“ Der Blonde öffnete seine Augen wieder und sah den Anderen an. „Wirklich?“ „Ja, natürlich.“ Ein merkwürdiger Blick traf den Älteren, doch es kam keine Wiederrede mehr. Edward zog sich ins Schlafzimmer zurück und als der Andere wenig später zu ihm stieß, lag er bereits mit geschlossenen Augen, entspannt auf seiner Seite des Bettes. Ohne zu zögern, zog Roy die überflüssige Kleidung aus und legte sich zu ihm… nahm ihn in die Arme und sog gierig den Geruch des anderen Körpers ein. Er war ihn jetzt schon so vertraut… merkwürdig eigentlich. So lange hatten sie diese… hm … Art von Beziehung noch gar nicht. Trotzdem hatte er schon so viele Sachen an den Blonden kennengelernt. Vieles das er einfach nicht mehr missen wollte. Zärtlich hauchte er dem Jüngeren einen Kuss auf die Schläfe. „Guten Nacht…“ „Nacht…“, kam die genuschelte Antwort. Der Schwarzhaarige musste lächeln. Es tat ihm so gut den Körper des Anderen in den Armen zu halten. Trotzdem konnte er nicht wirklich schlafen… jedenfalls nicht gleich. Stattdessen sah er Edward dabei zu, wie dieser langsam einschlief und schwerer in seinen Armen wurde. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, strich er eine blonde Strähne zurück und sah in das entspannte Gesicht. Vielleicht sollte er doch einmal mit ihm über sie reden, überlegte er während er in das schlafende Gesicht seines Freundes blickte. Auch wenn es im Moment toll lief, aber das konnte sich ändern. Und die Frage, die ihn so beschäftigte blieb… Würde Edward zu ihm stehen, falls sie doch einmal erwischt wurden? Am nächsten Morgen wurde er von sanften Lippen wachgeküsst. Verschlafen blinzelte er. Dann blickte er in die goldenen Augen des jungen Alchemisten. „Hey… ausgeschlafen?“, lächelte Dieser. „Morgen…“, murmelte er noch nicht ganz bei sich. Was ihn aber keinesfalls davon abhielt, den Anderen in eine Umarmung zu ziehen und den Kuss zurückzugeben. Der Kleinere lachte leise. „Du bist noch gar nicht richtig wach…“ „Nhnn… nein. Wie spät ist es.“ „Wir müssen aufstehen,… reicht das nicht?“, schmunzelte der Andere. „Nein,… ich will nicht!“, grummelte der Schwarzhaarige und begrub den Jüngeren unter sich. Der Unterdrückte lachte und ließ es zu das der Andere es sich auf ihn bequem machte. „Heeyy…“ „Du bleibst auch hier…“ „Ich bin doch nicht dein Kuscheltier“, beschwerte der Blonde sich gespielt empört. „Außerdem muss ich blad los!“ „Nein, ich habe uns grade frei gegeben!“ „Ha, ha und wer nimmt mir das ab?“ „Dann sag doch einfach, dass ich dich aufgehalten habe…“, spottete Roy milde und nahm die Lippen seines Freundes in Besitz. Strich sanft über seine Seiten und genoss die Wärme. Erst jetzt merkte er, dass der Andere schon angezogen war. „Da- das ist unfair, Oberst…“, nuschelte Edward an seine Lippen und wehrte sich schwach. Doch er konnte sich den Lippen des Größeren nicht lange entziehen und verlor sich schließlich völlig in den leidenschaftlichen Kuss. Als die Hände jedoch unter sein Shirt krabbelten kam wieder eine gewisse Gegenwehr in ihm auf. „Nicht… bitte… Roy…-“ Der Schwarzhaarige konnte der schmelzenden Stimme des Jüngeren nicht wiederstehen…, versuchte dessen Mund wieder einzufangen. Langsam wusste er, wie er den Anderen betören konnte. Und ihm stand heute einfach nicht der Sinn nach einem weiteren einsamen Arbeitstag. Lieber bekam er Ärger und machte sich dafür einen schönen Tag mit seinem Freund im Bett…- Aber er schien die Rechnung irgendwie ohne besagten Freund gemacht zu haben. Denn plötzlich schien richtiger Wiederwillen in ihm zu fahren. Roy zuckte zusammen, als der Andere ihm seine Auto – Mail auf die Brust drückte und ihn davon stieß. Fassungslos machte er Bekanntschaft mit der Wand hinter sich. Dann starrten sie sich einige Schrecksekunden an. In den Augen des Kleineren, in denen man so leicht seine Gefühle lesen konnte, waren geweitet. Er schien zu begreifen was er gerade getan hatte. Scham und Schmerz zuckten durch die goldenen Seelenspiegel. Doch er konnte die Regung nicht länger beobachten, denn Edward sprang auf und flüchtete zur Tür. Innerhalb von Sekunden hatte der Schwarzhaarige sich von seiner Starre gelöst und setzte dem Blonden nach. Er war emphatisch genug um zu verstehen, warum den Anderen das jetzt peinlich war. Im Flur bekam er den Anderen zu fassen. „Edward…!“ „Lass mich!“ Das klang beinah verzweifelt. Er packte den Arm des Kleineren und zog ihn in seine Arme. Der Blonde zitterte. „Hör mir zu…“, flüsterte er und drückte ihn einen Kuss auf den Scheitel. „Das kann passieren. Mach dir keinen Kopf…“ „Nein! Lass mich! Ich kann …- ich bin ein Krüppel, verdammt!“, ließ der Jüngere seinen Gefühlen freien Lauf. „Wie kannst du mich überhaupt anschauen?! Ich kann nicht…-“ Roy unterbrach ihn mit einem kurzen Kuss. „Halt. Hör auf so zu reden…“ Er nahm das Gesicht von Edward sanft zwischen Beide Hände. „Du bist kein Krüppel. Du bist wundervoll… ich mag dich sehr Edward. Und all deine Narben und deine Auto – Mails zeigen deinen Mut und dein Kampfwillen… nichts weiter. Okay? Ich bewundere dich um deinen Mut. Wirklich. Des Weiteren hast du dich gegen etwas gewehrt was du nicht wolltest… das ist legitim. Mir geht es gut…“ Wieder ein zärtlicher Kuss. Dieses Mal etwas länger. Der Blonde klammerte sich an ihn und vergrub sein Gesicht an der Brust des Älteren. „Tut mir Leid…“ „Es ist alles okay.“ „Ich… ich wollte das nicht…“ „Das weiß ich… es ist aber dein Recht mir zu zeigen was du willst und was nicht…ja?“ Er spürte das Nicken eher als das er es sah. „Dann schau mich schon an. Ich bin nicht sauer.“ Seiner Bitte wurde zögernd Folge geleistet. Er lächelte den Anderen an. Ihm würde bei diesem warmen Blick ganz anders. Anscheinend war der Kleinere doch nicht ganz so distanziert wie er dachte. „Du… du magst mich also?“ „Du ahnst nicht wie sehr“, seufzte er nur und sah zu, wie der Jüngere sich auf die Zehenspitzen stellte. Nur Augenblicke später spürte er Hände in seinem Nacken… und Lippen auf seinen Mund. Hatte er gerade ein „Ich dich auch“ geflüstert… oder war das nur Einbildung. Egal, befand sein Herz, als er das süße Stöhnen des Blonden hört. Roy vertiefte den Kuss und genoss es. „Wir müssen los…“, keuchte Edward dann an seinen Lippen. Wiederwillig ließ er von dem wertvollsten Menschen den er im Moment hatte ab. „So arbeitswütig habe ich dich ja selten erlebt…“ Bildete er sich das nur ein oder wurde der Andere tatsächlich rot. „Ich…- ich will einfach keinen Ärger bekommen. Das ist alles.“ „Ah ja.“, grinste der Schwarzhaarige. „Na gut… dann muss ich mich wohl noch bis heute Abend gedulden…“ „So sieht es aus,…“, lächelte der Jüngere sein wundervollstes Lächeln. „Merk dir wo wir stehen geblieben sind...“ Doch Edward lachte nur, ehe er sich fertig machte und wenige Minuten später die Wohnung verließ. Es war gegen Mittag. Roy träumte vor sich hin… wie immer nahm sein jüngster Alchemist ihn wieder voll in Beschlag… gedanklich. Was er wohl jetzt gerade machte? Er drehte seinen Stuhl zum Fenster um und starrte hinaus. Der Morgen hatte ihn sehr nachdenklich gemacht. Anscheinend war der Blonde unsicherer als er es zeigte. Und das was nicht… nun ja… es machte ihm sorgen. Wer weiß was noch in diesen hübschen Kopf vorging, ohne das er es wusste… Er seufzte und fuhr sich übers Gesicht. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren… warum saß er überhaupt hier. Die Akten verstaubten so wieso nur auf seinem Schreibtisch… weil nur dieser kleine, süße Teufel in seinen Gedanken herum spuckte. Entfernt hörte er die Tür zu seinem Büro. Riza… Aber er hatte keine Lust auf Standpauken, weil er seine Arbeit immer noch nicht gemacht hat. Außerdem konnte er seiner Untergebenen nur schwer in die Augen schauen… immerhin wusste er was sie empfand. Es stand ihr so deutlich in den hübschen braunen Augen geschrieben. Doch er konnte nichts für seine Gefühle…- die einzigen Augen die sein Herz zum höherschlagen brachten, waren nun einmal nicht braun sondern golden. „Leutnant Hawkeye-… ich sagte doch, dass ich heute…-“, er wurde unterbrochen, als sein Stuhl in Richtung Tür zurückgedreht wurde. „Was…wie können Sie…-“ Und wieder unterbrach er sich, als er nicht in braune, sondern in goldene Augen blickte… die ihn keck musterten. „Guten Tag, Oberst,… wie war Ihr Tag“, schnurrte der Jüngere und kletterte umständlich, aber durchaus ansehnlich auf seinen Schoß. Roy öffnete den Mund, doch er brachte kein Ton heraus. Seine Stimme war soeben stiften gegangen. Sein Mund war äußerst trocken… „Ich dacht, ich schau mal was Sie so treiben…“ Spielerisch strich er mit den Fingern über seine Brust und berührte seine Lippen ganz kurz mit seinen Mund. Der Schwarzhaarige versuchte zu schlucken. Wie war das… der Kleine… unsicher? Ha…hahaha… Er war einfach unfähig sich zu bewegen. Er spürte die Küsse, die sanften Berührungen.- Irgendwie fühlte er sich gerade wie in einem Traum. Langsam ließen die Liebkosungen nach und er sah in schüchterne goldene Tiefen. Uhi, was nun? Doch unsicher…? „Mach…- mach ich was falsch?“ Anscheinend schon,…wie niedlich. Der Blonde blickte nach unten und wollte anscheinend gerade wieder zum Sprechen ansetzen, als Roy sein Kontrollzentrum im Verstand wieder in den Griff bekam. Sofort schloss er den unsicheren Alchemisten auf seinem Schoß in seine Arme, zog ihn näher zu sich und küsste ihn. Spürte wie der Andere erschauderte. „Wie kommst du auf so eine absurde Idee“, lächelte er schief. „Ich würde eher das Gegenteil behaupten…“ Also hob er zum Beweis seine Hüfte leicht an, um den Anderen seine Erregung deutlich spüren zu lassen. Der Blonde wurde rot, schien aber wieder Sicherheit zu gewinnen. Denn er legte wieder seine Lippen auf ihren Gegenpart. Der Kuss wurde schnell leidenschaftlicher. Roy konnte nicht lange passiv bleiben, dafür erregte ihn der Andere zu sehr. Vorsichtig krabbelten seine Hände unter das Shirt des Jüngeren und bahnten sich Wege über die samtene Haut seiner Seiten. Er genoss das Gefühl der Gänsehaut, die unter seinen Fingern zu spüren war… dann taste er sich nach oben bis er die Brustwarzen gefunden hatte und neckte sie mit den Daumen. Als Belohnung seiner Bemühungen bekam er ein schmelzendes Stöhnen zwischen den Küssen. Er liebte solche Laute…der Kleiner machte ihn wahnsinnig,… wirklich! Sanft, aber bestimmt schob er ihn etwas von sich weg und sah in die verschleierten Augen, die jetzt noch faszinierender auf ihn wirkten. „Wir sollten jetzt damit aufhören…“, murmelte er und strich eine Blonde Strähne aus dem leicht geröteten Gesicht. „Sonst kann ich für nichts mehr garantieren…“ „Ich will aber nicht aufhören…“ Wieder ein Kuss… „Edward…“, knurrte der Schwarzhaarige dunkel. „Wenn du nicht willst, das ich genau hier über dich herfalle, dann geh jetzt sofort von mir runter…“ Er dachte das es wirkte… schließlich war es der Blonde gewesen, der immer penibel darauf geachtet hatte, das sie sich auf Arbeit nicht zu nahe kam. Zu groß war die Angst jemand konnte was erfahren. Auch in der Öffentlichkeit außerhalb der Arbeit hatte er immer um Diskretion gebeten. Leidenschaftliche Dinge waren ausschließlich hinter den vier Wänden seines Apartments oder eines Hotelzimmers geblieben. Deswegen war er etwas verwundert, als er den dreisten Blick sah. „Vielleicht will ich ja genau das…?“ Okay… was wurde jetzt hier gespielt?! Träumte er doch? „Fullmetal…!“ Die letzte Warnung. Er konnte sich nicht mehr …- dieser Körper… Der sich gegen seinen bewegte…. Oh. Himmel! „Oberst…“, hauchte er ihn ins Ohr und küsste seinen Hals. Roy knurrte und fuhr mit einer fließenden Bewegung vom Stuhl hoch. Von dem Kleineren kam ein erschrockener Laut, als mit einer Handbewegung die Akten vom Tisch gefegt wurden und auf dem Boden landeten. Dann spürte Edward das Holz unter seinem Rücken. Er schaute seinen Vorgesetzten erstaunt an. Dieser grinste diabolisch. „Du hast es darauf angelegt. Also musst du mit den Konsequenzen leben!“ Damit wurden stürmisch seine Lippen verschlossen. Roy legte alle Leidenschaft in den Kuss und spürte wie der Andere sich in ihm verlor. Ohne den Lippenkontakt zu unterbrechen machten sich seine Hände erneut flink ans Werk… Noch ehe der Jüngere überhaupt reagieren konnte, hatte er bereit sein Shirt hinauf geschoben und seine Hose machte, mitsamt Shorts, Bekanntschaft mit dem Boden. Nach Aufmerksamkeit lechzend drängte sich nun das erregte Glied des Blonden an ihn. Zärtlich legte er seine Hand auf das Geschlecht und liebkoste diese, während seine Lippen langsam von dem Mund des Anderen glitten und sich hinab arbeiteten. Der Körper unter ihm erzitterte unter seinen Händen. Vorsichtig saugte er am Hals des Jüngeren, völlig berauscht von dem Gefühl des lebendigen Blutes, das durch die Adern schoss. Er liebte dieses Gefühl. Der Blonde stöhnte angetan auf, als die Hand den Druck um sein Penis verstärkte. Roy lachte rau. „Bist du immer noch so sicher…?“ „Frag nicht so doof… - fass mich an…!“, raunte Edward leicht außer Atem. „Aber das tue ich doch…“, meinte Roy amüsiert und verstärkte noch einmal den Druck, fing langsam an zu pumpen. Wie er dieses Gefühl liebte… Wieder wurde er mit einem verlangenden Stöhnen belohnt. Dann kam Leben in den Kleineren. Seine Beine schlangen sich um den Schwarzhaarigen, zogen ihn noch näher an ihn heran. Er küsste ihn erneut und versuchte währenddessen ungeschickt seine Hose zu öffnen. Es dauerte etwas länger, doch dann hatte er es doch geschafft, Roy von seiner inzwischen ziemlich engen Uniformhose zu befreien. Edward umklammerte ihn weiter mit den Beinen und bewegte sich leicht gegen ihn. Beide stöhnten gleichzeitig auf, als ihre Geschlechter aneinander rieben. Haltsuchend klammerte er sich an die Schultern des Anderen. Roy war völlig eingenommen von den Bewegungen des anderen Körpers… der Geruch der von den Anderen ausging brachte ihn um den Verstand. Er vergrub sein Gesicht am Hals des Blonden und sog diesen einmaligen Geruch förmlich ein. Das Stöhnen klang wie Musik in seinen Ohren. Trotzdem… „Sei etwas leiser, hübscher Alchemist…“, flüsterte er in sein Ohr. „Oder willst du hier erwischt werden?“ Der Andere zitterte, schien aber jetzt die Zähne aufeinander zu beißen. „So ist es gut…“ Seine Hände strichen über seine Seiten, die Haare, umkreisten ein paarmal neckend seine Brustwarzen, streichelte über Die Oberschenkel-… er bekam einfach nie genug. Er wollte alles an dem Jüngeren berühren. Er hatte ihn schon vollkommen in seinen Bann gezogen. Trotzdem bekam er mit, wie kurz davor Edward war. Doch noch war er nicht willig es zu beenden...- Also beendete er die Bewegung und entzog sich sanft der Umklammerung. Er hörte das enttäuschte Seufzten und musste unwillkürlich lächeln. Er ging noch mehr auf Abstand und ließ nur noch seine Hände federleicht über den Körper streichen, tunlichst darauf bedacht das kerzengerade Glied nicht zu berühren. Fasziniert sah er dabei zu, wie sich Gänsehaut den dem Körper des Blonden bildete. Ob nun durch seine Berührungen oder durch die entzogene Wärme, konnte er nicht sagen. „Oberst…“, machte der Liegende wieder auf sich aufmerksam. „Bitte…“ Demonstrativ hob er sein Becken. Diese Geste brachte den Schwarzhaarigen zum Grinsen. „Was denn so ungeduldig?“, spielerisch intensivierte er die Streicheleinheiten. Die Antwort darauf war ein Zischen. Roy lachte leise und beugte sich wieder zu ihm hinunter. „Ich mag dich so sehr, Kleiner… ich schau dich so gerne an,…“, hauchte er an seinem Ohr und knabberte daran. „Sag so was nicht…“, kam die atemlose Antwort. Er spürte wie Edward sie wieder versuchte an ihm zu reiben, doch er ließ ihm keine Chance. Der Kleine musste sich erst einmal abkühlen… Wobei… Ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht. „Aber es stimmt…“, gestand er und leckte über die Ohrmuschel, bekam dafür nur ein auf keuchen. „Du weißt gar nicht, was ich alles mit dir anstellen möchte,…“ Die Worte ließen den Anderen erzittern. „Warum tust du es dann nicht einfach.“, kam jedoch die wagemutige Erwiderung. Irgendwie zu erwarten, dass er sich nicht so leicht einschüchtern ließ. „War ja klar, dass du so große Töne spuckst…“, spottete er zärtlich und blickte in die entrückten goldenen Augen. Diese funkelten zurück. „Von wegen…“ Edward stemmte sich hoch und küsste ihn keusch auf die Lippen. „Ich vertraue dir…“ Diese drei Worte verlagerten für den Schwarzhaarigen leicht das Gleichgewicht der Erde. Eigentlich hätte er das nicht erwartet… nicht jetzt…nicht so. Aber das der Jüngere diese Worte sagte, erfüllte ihn mit unsagbarer Wärme. Er hätte es dem Anderen nicht zugetraut dies auszusprechen… wahrscheinlich weil er immer noch tief in seinem Inneren davon überzeugt war, mehr für den Blonden zu empfinden, als es umgedreht der Fall war. Und diese kleine Geste bedeutete so viel Es schien ihm, jetzt wo er den Anderen so anblickte, als würde er sich neu in ihm verlieben. So wie er jetzt hier vor ihm lag und ihn so sanft anblicke… es weckte alle Liebe seines Herzens für den kleinen Alchemisten. Seinen Gefühlen folgend verschloss er die Lippen seines Geliebten, und zog ihn zu sich hinauf. So dass der überraschte Blonde nun auf der Tischkante saß und er selbst zwischen seinen Beinen stand. Der Kuss jedoch sprach eher von zarter Liebe als von verlangender Leidenschaft. Edward schlang seine Arme um den Nacken des Größeren und drückte sich an ihn... ließ sich völlig auf den Kuss ein. Genießerisch ließ Roy seine Hände über den Rücken des Anderen streichen. Nahm die Wärme auf und spürte die Muskeln unter der Haut zucken, wenn der Kleinere sich ihm leicht entgegen bewegte. Sacht taste er sich nach unten, strich spielerisch über den Po seines Freundes. Ein erstickter Laut kam von Edward. Doch übertreiben wollte er dann doch nicht, also begaben sich seine Hände wieder gen Norden… dann berührte er unbedacht die Stelle, an der vor Jahren der Fluch seinen Körper zerrissen hatte und jetzt seine Auto Mail anfing. Der Kleine zuckte zurück. Die wundervollen, goldenen Augen waren weit aufgerissen. Er konnte jedoch nicht erkennen, was der Andere dachte… wobei, eigentlich brauchte er das nicht. Schließlich wusste er, dass der Andere sich für das Metall an seinem Körper schämte. Warum auch immer. Er schloss sofort auf und zog den Anderen wieder an sich… wie konnte er ihn bloß diesen Scham nehmen? „Entschuldige…!“, murmelte er und küsste die Stirn des Anderen. Sofort ließ die Verspannung des anderen Körpers nach. „Das wollte ich nicht…“ Der Blonde nickte, sagte aber kein Wort. Er schien mit sich zu ringen. Einige Momente vergingen, wo sie einfach nur so verweilten. Edward halbnackt auf der Tischkante sitzend und er selbst, mit der in den Knien hängender Hose, vor ihm stehend. Der Schwarzhaarige seufzte. Die Spannung der Situation war kaum noch auszuhalten und drohte ihn zu erdrücken… „Willst du darüber reden, Edward?“ „Nein…- ich…- es ist alles okay“, stammelte der Angesprochene und wich dem forschenden Blick aus. Roy schnaubte sarkastisch, überging das aber einfach. „Mach dir nicht so einen Kopf darum…“, flüsterte er liebevoll und strich die störrischen Strähnen aus seinem Gesicht. Bevor er ihn küsste. „Egal was du denkst, ich mag dich so, wie du bist.“ Löste er sich von ihm und wollte seine Hose wieder richten. „Du solltest zurückgehen…- sonst vermisst man dich noch.“, lächelte er verunglückt. Doch er sich wirklich abwenden konnte, wurde er von den Blonden umarmt und zurückgezogen. „Bitte…- so will ich nicht gehen…!“ „Was meinst du da-“ … Roy wurde von einem stürmischen Kuss unterbrochen. Ohne Wiederwillen ließ er sich zurück zwischen die Beine des Jüngeren ziehen und erwiderte die Liebkosungen. Die spontane Leidenschaftlichkeit überraschte ihn schon etwas… Trotzdem hielt es ihn nicht davon ab, dieses spezielle Kribbeln zu spüren. Erstaunlich wie wenig der Andere tun musste um ihn zu erregen… „Ach, doch ein Sinneswandel?“, grinste er spöttisch. Der Kleinere wich schüchtern seinen Blicken aus. Niedlich… da war sie wieder, diese entzückende Schüchternheit! Er lachte leise und legte seine linke Hand auf sein Geschlecht, während seine eigene den Penis des Jüngeren fand. „Beweg dich genauso wie ich…“, hauchte er sanft an die Lippen seines Liebsten und begann zärtlich die Erregung seines Gegenübers zu streicheln, die merklich abgeflaut war. Edward stöhnte leise… Doch er schien verstanden zu haben, denn auch seine Hand bewegte sich langsam. Etwas ungeschickter, da es seine Linke war…aber es prickelte trotzdem. Roy seufzte auf und musste sich anstrengen um die Bewegung seiner Hand fortzusetzen und nicht in die Hand des Blonden zu stoßen. Er küsste ihn noch mal. Himmel diese Lippen! Es war so toll so nah mit dem Kleineren zusammen zu sein… wenn es nur immer so bleiben könnte… „Oberst… bitte“, flehte er an seinen Lippen. „Schneller…!“ Der Angesprochene grinste. Anscheinend wollte er sich genau an die Regeln halten. Also warum sollte er ihn weiter quälen… davon mal abgesehen, dass er es auch nötig hatte. Ohne weiter zu zögern kam er der Aufforderung nach. Seine Hand pumpte schneller und bekam die Antwort von der Hand auf seinem Geschlecht. Es war unvergleichlich… Er lauschte dem leisen Stöhnen und genoss jedes Zittern, das durch den Anderen Körper lief. Lange würde er das hier auch nicht mehr aushalten… Fast automatisch wurde seine Hand immer schneller, einfach weil er es mochte den Anderen zu zusehen wie er immer weiter auf seinen Orgasmus zu steuerte. Edward biss sich lasziv auf die Lippen. „Schneller… ich – ich kann nicht mehr…“ Auch dieser Bitte wurde gefolgt. Vorsorglich verschloss er die Lippen des Blonden und erhöhte weiter und weiter die Geschwindigkeit seiner Finger. Er spürte die Hand, die sich an seine Schulter klammerte. Der Kuss war fahrig. Unterbrochen von den Bewegungen und vereinzelten Stöhnen. Edward schien sich nicht mehr konzentrieren zu können. Er zitterte bereits unkontrolliert. „Oberst…- Roy…“ Er spürte das Zucken in seiner Hand… der andere Körper bäumte sich auf und dann ergoss sich der Jüngere in seine Finger. Er selbst ließ sich von der Welle mittragen. Alleine der Anblick des Anderen brachte ihn dazu du Schwelle zu übertreten. Mit zittrigen Knien stand er vor seinen Schreibtisch und beobachtete den Alchemisten in seinen Armen, der erschöpft auf den Tisch zurücksank. Er sah göttlich aus, wie er da lag… halb nackt…sein Haargummi hatte sich etwas gelöst und Strähnen seines hellen Haares lagen wie ein Netz um seinem Kopf auf den dunklen Holz. Er beugte sich über ihn und küsste die halb geöffneten, leicht geschwollenen Lippen kurz. Es brannte ihn auf der Zunge die kleinen drei Worte zu sagen… jetzt… genau in diesem Moment. Doch er wusste, dass er es bereuen würde. Früher oder später. Also sagte er nichts. Holte lediglich Taschentücher aus der obersten Schublade und reinigte sie Beide, da der Jüngere sich immer noch nicht bewegte. Dann richtete er seine Uniform wieder. Mit wenigen Handgriffen hatte er die Akten wieder aufgesammelt, die so lieblos auf den Boden geschleudert wurden. Auch wenn er lieber den Jüngeren da liegen hatte, es war nur eine Frage der Zeit, bis Riza zur Besprechung kam… und er konnte sich ihren Blick förmlich vorstellen, wenn sie seinen nackten Kleinen so vorfinden würde. Dieser Gedanke ließ ihn Grinsen. Gerade wollte er etwas sagen, als es an der Tür klopfte. Der Schock ließ ihn für wenige Augenblicke versteinern…- Konnte da jemand Gedanken lesen? Oder wollte man ihn nur bestrafen, weil er gerade etwas Verbotenes getan hatte? Adrenalin schoss in seine Adern und schneller als er gedacht hatte, war er wieder beim Schreibtisch und hatte den Anderen hinunter geschoben. Dann ließ er sich auf seinen Drehstuhl fallen… Er spürte an seinen Beinen, wie sein Freund sich unter dem Tisch leicht bewegte. „Ja bitte!“ Die Tür öffnete sich und Major Amstrong trat ein. „Major?“ Sein Herz machte einen Satz…Himmel…! „Ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass Officer Hakuro nach Ihnen sucht…“ „Vielen Dank. Sie können Ihm sagen, dass ich zu ihm komme, sobald ich Zeit habe.“ „Jawohl…“ Mit einem Wink bedeutete er dem Anderen zu gehen, der daraufhin die Tür schloss. Roy seufzte auf. Das hätte verdammt noch mal schief gehen können! Er schob seinen Stuhl zurück und blickte den Anderen an, der immer noch unter dem großen Tisch saß und zu ihm aufblickte. Irgendwie hatte er es geschafft sich wieder anzuziehen…. Beeindruckend. Der Schwarzhaarige nahm seine Hand und zog ihn unter dem Tisch hervor auf seinen Schoß. „Verzeih… das war eine Kurzschlussreaktion… ich wollte nur nicht das man uns erwischt…“, entschuldigte er sich leise und küsste ihn auf die Stirn. „Ist okay…“, meinte der Blonde nur und lehnte sich kurz an ihn. „Wäre mir nicht anders gegangen. Aber ich werde jetzt gehen… sonst merkt man noch was…“ „Ja…“ Als der Jüngere aufstehen wollte, wurde er noch einmal zurückgezogen und sanft geküsst. „Ich warte heute Abend auf dich.“ „Ja…“, lächelte Edward sein umwerfendes schiefes Lächeln und ging davon. Roy seufzte und versuchte sein Herz zu beruhigen, welches immer noch leicht vorwärts stolperte. Der kleine Alchemist war sein Untergang. Definitiv. An diesem Abend änderte sich sein Leben… und auch ein Teil seiner Beziehung zu dem Blonden. Es war der Tag des ersten Mals. Das Vertrauen, das in seine Hände gelegt wurde, war unermesslich und drückte etwas auf seine Schultern. Doch das einmalige Gefühl des Körpers, der sich an in schmiegte, war das alles wert. Diese Küsse… Sie sagte alles aus. Ihm sagten sie alles was er zu wissen brauchte… Wie konnte man innerhalb so kurzer Zeit so abhängig von einem anderen Menschen werden? Schlanke Finger verhakten sich in seinen Nacken. Leidenschaftliche Küsse, während er mehr und mehr die Lust des Anderen steigerte. Das schmelzende Stöhnen war Belohnung genug. Er lächelte leicht. Diese Stimme… wenn man ihn vor 10 Monaten erzählt hätte, das der Jüngere hier vor ihm lag und laut seine Lust hinaus schrie, hätte er denjenigen für verrückt erklärt. „Roy…“ Die heisere, verlangende Stimme jagte ihn Schauer über den Rücken. Jetzt war der Moment gekommen… Er war soweit. Behutsam massierte er den Schließmuskel des Anderen. Der Blonde seufzte angetan. Es war auch nicht das erste Mal, dass er ihn auf diese Weise berührte. Doch weiter waren sie noch nie gegangen. Roy ließ seinem kleinen Freund noch ein wenig Zeit, dann drang er vorsichtig durch den äußeren Schließmuskel. Hielt kurz inne. Er spürte das Zucken im Inneren des Anderen. Bevor Edward reagieren konnte war der Finger wieder draußen…, kam aber zurück. Dieses Mal mit Gel bestrichen um das Eindringen zu erleichtern. Dieses Mal durchdrang er langsam beide Schließmuskel und taste in sein Inneres. Er hörte das Keuchen und spürte deutlich die Verspannung, die durch den Körper des Blonden zog…- seine Finger gruben sich in die Laken. „Sht… atme tief durch…es wird besser.“, flüsterte er sanft und küsste seine Schläfe. Seine freie Hand pumpte sein halberschlafftes Glied. Nach einigen Augenblicken spürte er die Entspannung der Muskeln um seinen Finger,… begann vorsichtig seine Finger zu bewegen. Der Blonde bog den Rücken durch. Roy blickte ihn prüfend ins Gesicht… schob sich probeweise noch ein wenig tiefer in den Anderen. „Wie fühlt sich das an?“ „Ich…- merkwürdig…“, kam die atemlose Antwort. „Mir ist so heiß…“ Der Schwarzhaarige schmunzelte. Es war ein schönes Gefühl, viel intensiver als das was sie bisher gemacht hatten. Irgendwie hatte er das Gefühl Edward noch näher zu sein. Am liebsten hätte er ihn gleich genommen, doch er würde seinem Liebling niemals wehtun… Sein Finger tastete sich weiter vor… auf der Suche nach diesem ganz bestimmten Punkt. Er wollte den Anderen den Himmel auf Erden bescheren, er sollte diese Nacht nicht so schnell vergessen. Dafür wurde er sorgen. Er merkte, dass er fündig geworden war, als der Kleinere sich unter ihm zitternd aufbäumte und verlangend stöhnte. Ah… sehr gut. Da war er also… Noch einmal streifte er den Lustpunkt und nahm dieses wundervolle Stöhnen in sich auf. „Ahhh,… , Roy…“ Das Glied in seiner Hand zuckte ungeduldig. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen… Okay, wollte er doch mal sein selbst Gestelles Versprechen wahr machen. Er küsste ein letztes Mal die schon leicht geschwollen Lippen des Blonden. Der Kuss wurde sofort erwidert, aber so schnell wie sein Mund gekommen war, wanderte er auch weiter. Mit schelmisch funkelnden Augen begab er sich auf die Reise abwärts. Edward öffnete seine Augen, da er die Bewegung spürte, als er sah was der Andere vorhatte, riss er sie erschrocken auf. „Oberst, nein!“, entfuhr es ihm, doch es war zu spät. „Aaahhh…!“ Zufrieden hatte er das steife Geschlecht des Jüngeren in den Mund genommen und begann es langsam mit seiner Lippen zu liebkosen. Edward krümmte sich und vergrub seine Finger in den schwarzen Haaren seines Freundes. Dieser ließ sich davon nicht stören… unbeirrt trieb er seinen blonden Alchemisten auf den Höhepunkt zu…- Während sein Finger die Tätigkeit weiterführte und sich sogar noch ein zweiter dazugesellte, verschnellerte er die Arbeit seine Zunge und seine Lippen. Der Untere begann bereits unkontrolliert zu zucken. „Roy…nich…t…ich…kom…me…“, keuchte er abgehakte. Doch der Ältere dachte nicht daran aufzuhören. Viel mehr krümmte er die Finger in dem Innersten seines Freundes und streifte erneut den süßen Punkt… beförderte ihn damit über die Klippe. Die Hände hielten seinen Kopf fest, sodass er gezwungen war still zuhalten. Er fühlte die Muskelkontraktion um seine Finger, und die zitternden Beine neben sich. Als der Blonde sich schreiend in seinen Mund ergoss, schluckte er nachgiebig sein Sperma. Dann ließ er kurz von ihm ab, schmiegte sich stattdessen von der Seite an ihn und wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte. Bei dem beschämten Blick, den er Momente später bekam, musste er schmunzeln. „Verzeih… ich … ich wollte nicht jetzt schon…“, er brach ab. „Wieso hast du das gemacht?“ Roy lachte leise. „Weil ich es liebe, wenn du so stöhnst…, ich schaue dir einfach gerne zu, dabei.“ Edward wurde augenblicklich knallrot. „Sag so was nicht!“ „Aber es ist die Wahrheit…“, gestand er lächelnd. „Klingt kitschig… ich weiß…“ Zärtlich strich er eine blonde Strähne zurück und küsste den Kleineren dann liebevoll. Dieser ging sofort darauf ein und schien sofort dahin zu schmelzen. Eine ganze Weile küssten sie sich so. Fast keusch, gegen den vorherigen Lippenkontakt. Doch dann trennte sich der Jüngere und sah ihn schüchtern an. „Gibst du mir noch eine Chance?“ Verwirrt blickte der Schwarzhaarige ihn an. „Wie jetzt…“ „Ich will endlich wissen wie es ist… mit dir… bitte…“ Nun fiel ihm wirklich alles aus dem Gesicht. Bitte? Hatte er sich gerade verhört? Der Blonde schmiegte sich an ihn. Berührte seine Lippen mit seinem Mund. „Roy…“ Wie einfach so was den Anderem jetzt über die Lippen kam… früher hätte er sich einen abgestottert…. Schon verblüffend. Doch er konnte ihm so wieso nicht wiederstehen. Also drängte er die Gedanken zurück…- „So ist das also…“, lächelte er leicht und erwiderte den Kuss. Seine Hände gingen wieder auf Wanderschaft. Es dauerte nicht lange, da war der Andere wieder bereit für ihn. Aber der Schwarzhaarige nahm sich viel Zeit um den Jüngeren vorzubereiten. Auch wenn er theoretisch noch weich und geweitet war…- er wollte einfach auf nun Mal sicher gehen. Niemals würde er sich verzeihen, sollte er Edward verletzen… egal auf welche Weise. Vor allem nicht jetzt, wo er ihm zu vertrauen schien. Ab und zu macht er eine kleine Pause, um den Anderen wieder ein wenig zur Ruhe kommen zu lassen. Das Stöhnen und Keuchen war seine Belohnung… und so brauchte er nichts weiter, als das und die zittrigen Hände, die ab und an unruhig über seinen Rücken strichen, um seinen vorherigen erregten Zustand wiederherzustellen. „Bist du bereit, kleiner Alchemist?“, hauchte er liebevoll in das Ohr des Angesprochenen und knabberte daran. seine Finger, die inzwischen schon zu Dritt den Jüngeren weiteten, krümmten sich leicht. Daraufhin bebte Edward angetan. „Jaaahh…,“ „Okay.“ Damit zog er seine Finger zurück, was ihm einen unwilligen Laut einbrachte. Er grinste… Er genoss das Zusammensein mit dem Anderen so sehr… auch wenn ihm sein Herz hart gegen die Rippen schlug, als er Edward näher zu sich zog und seine Beine spreizte. Ein wenig Angst hatte er schon…- Aber der Kleinere schien davon weit entfernt zu sein. Mit glasigem und vertrauensvollem Blick beobachtete er sein tun. Ließ es ohne zu fragen mit sich geschehen. Roy ging bei diesem warme n Blick fast das Herz über vor Liebe… seine starken Gefühle für den Jüngeren waren in diesem Moment so präsent, dass es einem schon Angst machen konnte…aber es war mehr als schön. Dieses beunruhigende Gefühl nicht mehr ohne den Anderen leben zu wollen. Er versank für wenige Momente in den fast goldenen Augen, die jetzt von Lust verdunkelt waren. Bevor er sich vorsichtig platzierte und dann Stück für Stück in den Unteren eindrang. Der andere Körper reagierte sofort auf ihn….- Als er sich soweit es ging in ihn geschoben hatte, hielt er inne und wartete ab. Die Wärme um ihn, brachte Roy leicht um den Verstand und vernebelte seine Sinne fast völlig. Der Drang in den Blonden zu stoßen, bis Dieser schrie war da,… doch er war einfühlsam genug um seine Triebe zu unterdrücken, bis Edward, der wie aufgespießt unter ihm lag, sich leicht entspannte. „Ich weiß“, sagte er verstehend und nahm die etwas erschlaffte Erregung des Jüngeren in die Hand um sie zu pumpen. „Sag mir, wenn es gar nicht geht…“ Edward seufzte auf und klammerte sich an seinen Armen fest, so als hätte er Angst, dass er sich gleich in Luft auflöste…- Noch einige Momente hielt Roy still dann, als das Gesicht des Blonden sich langsam wieder entspannte und seine Erektion wieder wuchs, begann er sich gemächlich in ihm zu bewegen. Es war unglaublich,…! Perfekt…! …- es fühlte sich so allumfassend an. So richtig, als ob es nichts Anderes auf der Welt gab, was richtiger war! ...- Geistesabwesend nahm er das laute Stöhnen des Unteren wahr, doch seine eigenen Empfindungen waren zu stark, als das er auf seine Umgebung hätte achten können. Edwards Körper nahm ihn willig in sich auf…- bebe heftiger unter seinen sanften Stößen. Schon erstaunlich wie er sich nach so kurzer Zeit auf ihn eingestellt hatte und jetzt reagierte…der Schmerz war augenscheinlich vergessen. Überwältigt von den Gefühlen, die erneut in ihm hochwallten, stützte der Schwarzhaarige neben seinen Kopf ab und verwickelte ihn in einen neuen Kuss. Der jedoch nicht lange hielt, da der Blonde merklich abgelenkt und fahrig war…- „Du bist so wundervoll…“ Die Antwort auf dieses Geständnis, war ein unartikulierter Laut der Lust. Der Kleinere bewegte sich ihm verlangend entgegen… dieser betörende Körper. Nun entwich auch Roy ein heiseres Stöhnen… es fühlte sich so gut an…- mehr als gut…! Seine Gedanken verloren immer mehr an Bedeutung. Je mehr ihre Bewegungen in einen Einklang kamen, übernahmen seine Gefühle die Oberhand,… Was nicht unbedingt schlecht war, denn klare Gedanken fassen war fast unmöglich geworden. Vor allem dann nicht, wenn der Andere so aufreizend seine Hüfte anhob. Ah! Von seinen Instinkten gesteuert, packte er Edward an den Schultern und änderte mit einer fließenden Bewegung ihre Position. Indem er sich seitlich auf das Bett fallen ließ und den Jüngeren einfach hoch hob, so dass er über ihm saß, ohne dass sie ihre körperliche Vereinigung trennen mussten. Der Blonde sah ihn erschrocken an. Seine Haare hingen ihn zerzaust, aber verwegen ins Gesicht. „Wa..s?“ Der Schwarzhaarige antwortete nicht, stattdessen zog er die Beine seines Liebsten näher zu sich, was ihn dazu zwang Diese anzuwinkeln…- das wiederum führte unweigerlich dazu, das Roy tiefer in den anderen Körper eindringen konnte. Die Beiden stöhnten gleichzeitig auf. Edward bebte heftig. Seine Augen waren geweitet, der Mund leicht geöffnet… Er versuchte Halt an den Beinen des Anderen zu finden, während Dieser begann von unten in ihn zustoßen. Diese simple Bewegung brachte den Jüngeren zum Schreien. Dem nun unten Liegenden jagte ein kalter Schauer über den Rücken, doch das hielt ihn nicht davon ab weiterzumachen. Er intensivierte die Bewegungen genießerisch. „Meh…hr“, stöhnte der Kleinere schmelzend, der versuchte die Stöße so gut es ging abzufangen. Der Oberst kam der Bitte nur zu gerne nach… immer schneller und präziser wurden seine Stöße. Irgendwann hatte er dann die richtige Position gefunden. Immer wieder den Lustpunkt des Anderen treffend, ließ er Diesen Sterne sehen. Edward bog seinen Rücken durch und krallte sich weiter an den Knien des Älteren fest. Seine Lustlaute wurden abgehackter und lauter. Immer neue Blitze wurden durch seinen Körper geschickt…es war so ein berauschendes Gefühl…der Andere engte ihn in sich ein. Roy stöhnte laut… Es war soweit, bemerkte er lusttrunken als der schöne Körper über ihm zu zucken begann. Und ihn gleich mit über den Rand der Beherrschung beförderte. Die Wellen seines Orgasmus trugen ihn …- die Hitze in ihm, die sich aufgestaut hatte, explodierte in ihm und er entlud sich in einem Zustand absoluter Anspannung in seinem Freund. Das Nächste was seine entrückten Sinne wieder bearbeiten konnten, war Edward, der erschöpft nach vorne in seine Arme kippte und schwer atmete. Roy grinste. Ein inneres Glück, dass für ihn kaum zu bewältigen war, erfasste ihn, als er den anschmiegsamen Körper des Blonden in seinen Armen hielt. Das musste Liebe sein… Was konnte sich besser anfühlen? Vorsichtig zog er sich aus dem Jüngeren zurück, bettete ihn neben sich und deckte sie zu. Roy Mustang beobachtete seinen Liebhaber eine lange Weile beim Schlafen. Die feinen Gesichtszüge seines Schützlings waren entspannt. Er hätte ihn ewig so zuschauen können. Schade nur, das es irgendwann Morgen werden musste, denn dann würde er Edward aus seinen Armen gehen lassen müssen, ohne zu wissen, wann er wiederkam… Ob er überhaupt wiederkam. Diese beißende Angst, die ihn schon befiel, seit er dem Jüngeren seine Gefühle gestanden hatte, wollte einfach nicht von ihm weichen. Viel eher grub sie sich immer tiefer in sein Inneres. Denn je näher er den Anderen an sich heranließ und je mehr er ihn zu lieben lernte, umso mehr würde er verletzt werden, wenn er ging. Logisch… Doch er konnte nichts gegen die Gefühle machen, die ihn in Besitz nahmen. Er musste es wohl oder übel so nehmen, wie es kam. Seufzend zog er vorsichtig die Arme unter dem Anderen hervor und bettete ihn neben sich, ehe er aufstehen wollte. Seine Bewegung wurde durch eine Hand gestoppt… „Roy…“, nuschelte der Blonde. „W…hin?“ Der Schwarzhaarige schmunzelte leicht. „Ich geh mich eben umziehen, und waschen… bin gleich wieder da…“, antwortete er und konnte nicht umhin sich noch einmal hinunter zu beugen und den Liegenden zu küssen. „Mhm…“ Also tat er, was er angekündigt hatte. Aus unerfindlichen Gründen beeilte er sich regelrecht. Als er dann nach kurzer Zeit wieder zurück unter die Decke schlüpfte, rollte Edward sich sofort in seine Arme zurück und vergrub sein Gesicht an seiner Brust. „s´ war schön…“, murmelte er und küsste seicht den Hals des Älteren. „Nacht…“ „Guten Nacht“, wünschte er zurück und drückte ihn, fast automatisch enger an sich um ihn auf den Scheitel zu küssen. So fest umschlungen schliefen sie ein. _______________ Dunkelheit hüllte ihn ein. Es war Nacht. Er taumelte die Straßen entlang. Er hatte nicht schlafen können, also war er gelaufen. So wie er es bis jetzt jeden Abend gemacht hatte… es war immer das gleiche. Er blieb bis neun wach… dann legte er sich hin, nur um sich in den Kissen hin und her zu wälzen. Bis zehn. Meistens hielt er es nicht länger aus. Dann zog er sich an und ging hinaus. Dort lief er dann so lange bis er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Dann kehrte er zurück, ließ sich meistens gleich mit Sachen auf sein Bett fallen und schlief kurz und unruhig bis sein Wecker schrillte damit er zur Arbeit ging. Immer das gleiche. Routine. Aber ohne den blonden Alchemisten war eh alles trist. Noch konnte er funktionieren, doch lange würde das sein Körper wohl nicht mitmachen. Das wusste auch er. _______________ Nach dieser einzigartigen Nacht , vergingen die nächsten Wochen ohne weitere Ereignisse… Sie genossen alle Zeit, die sie miteinander hatten in vollen Zügen. Roy war glücklich. Mehr als jemals zuvor… so kam es ihm vor. Ihre Beziehung näherte und steigerte sich immer mehr…- es war schön. Edward wurde zahmer. So dumm es sich auch anhörte, aber so war es nun einmal-… der Blonde erzählte ihm mehr von seinen Gedanken und Empfindungen, die oft so undurchsichtig waren. Glücklicher konnte er Roy nicht machen. Wenn der Jüngere ihn an seinen Gedanken teilhaben ließ, fühlte er sich vollkommener, geliebter…- Es war einfach schön. Ein großes Zeichen von Vertrauen. Auch die Arbeit fiel dem Dunkelhaarigen jetzt leichter,- jetzt da er wusste das Edward abends auf ihn wartete und morgens in seinen Armen erwachte, bestärkte ihn das. Was auch seinem Umfeld nicht verborgen blieb. Er schloss seine Wohnungstür auf und schmiss die Jacke seiner Uniform achtlos in die Ecke. Dann zog er sich um und bereitete das Essen für sie Beide vor, um sich die Zeit zu vertreiben. Während es in den Töpfen fröhlich köchelte, stöberte er durch die Wohnung und versuchte eine gewisse Grundordnung wiederherzustellen. Die Zeit verging einfach zu langsam…! Als seine Aufgaben erledigt waren, lief er unruhig im Raum hin und her um zu überlegen was er noch tun konnte. Doch ihm wollte nichts einfallen. Ob der Andere wohl bald kam? Er nahm die Suppe von der kleinen Kochstelle, die er mit seiner Alchemie betrieb, und trug sie zum Tisch. Auch das Brot wurde geschnitten dort abgestellt. Gerade als er sich fast verzweifelt einer Akte von der Arbeit zuwenden wollte, hörte er die Tür ins Schloss fallen. Sein Herz hüpfte leicht. Unerträgliches Gefühl… aber dennoch schön. Er ging zurück zur Tür, um den Anderen gebührend zu begrüßen. War dann aber doch leicht überrascht, als der Blonde sich ihm stürmisch in die Arme warf. „Hey“, meinte er also, schon leicht überfordert und beobachtete wie Edward sein Gesicht an seinem Hemd vergrub. „Was ist denn los?“ Der Kleinere drückte sich näher an ihn, ließ ihn aber nicht lange unwissend. „Er hat sich bewegt…- Alphonse hat sich bewegt!“, flüsterte er und seine Stimme bebte vor Aufregung. Das waren die Worte, die Roy in den Ohren wiederhallten und ihm den Boden entrissen… Einfach so. Er schluckte hart. Kurze Zeit hatte er Angst, dass der Kloß in seinem Hals ihn daran hinderte zu sprechen. „Wie schön…“, presste er dann doch heraus… lächelte gequält. „Ich bin so froh! Sie wollen morgen versuchen ihn zu wecken…!“, berichtete der Jüngere glücklich und schmiegte sich enger an ihn. Sein Körper verkrampfte sich. Freude konnte er irgendwie keine empfinden, auch wenn es egoistisch war. Das schien nun auch der Andere zu merken, denn er sah zu ihm auf. Das künstliche Lächeln war immer noch auf seinen Lippen. Doch er zweifelte an seiner Überzeugungskraft. Wie konnte er glaubhaft lächeln, wenn in ihm grad die tiefste Schwärze wütete. „Roy?-…was…“ Anscheinend hatte er sich nicht getäuscht. Antworten konnte er trotzdem nicht. Deshalb sah er nur in die goldenen Augen, die ihn so faszinierten. In ihnen konnte er verschiedene Emotionen vorbei ziehen sehen. Verwirrtheit,… Schrecken, … Trauer. Ja, er hatte es auch begriffen. Die Endgültigkeit… „Oh…-“, entfuhr es Edward. „Roy…- ich…- ich ha…be…“ Ein Schluchzen drang zu ihm. Ohne weiter überlegen zu müssen, hatte er den Kleineren wieder an sich gezogen und küsste ihn liebevoll. „Ich… hab nicht nach…ge…dacht…“ „Ich weiß…“ „Ich will dich nicht verlieren…“ „Ja…“ „Ich will mich nicht entscheiden müssen.“ „Das weiß ich, Edward…“, sagte er und zog ihn wieder in einen Kuss. Vertiefte ihn…, presste den anderen Körper fest an sich um alles an ihm zu spüren. Es war ja klar, dass er den Blonden nicht für immer behalten konnte. „Egal wie du dich entscheidest… ich werde es akzeptieren… hörst du? Ich werde dich immer gern haben…“, vermittelte er zwischen den sehnsüchtigen Küssen. Und während Edward leise weinte und sie so eng umschlungen im Flur standen, wusste Roy wie der Andere sich entscheiden würde. Er wusste es… er würde ihn verlassen. Und das war nicht nur ein Glaube. Es war eine Gewissheit. _______________ Er saß da… Er wusste nicht mehr wie lange… Stunden … Tage. Es war auch eigentlich egal. Er konnte es ja. Er war beurlaubt. Denn das war passieren musste war passiert. Er war kollabiert. Sein Körper hatte die Ruhe gefordert, die er braucht. Was zur Folge gehabt hatte, das sein Vorgesetzter ihn auf ungewisse Zeit beurlaubt hatte. Es sollte ihm nur Recht sein. So konnte er eh nicht weiterarbeiten. Die Ablenkungsnummer klappte schon lange nicht mehr. Vor allem weil Edward ja auch arbeitete und er ihn so immer sah… mit ihm… mit Alphonse. Vor kurzem hatte er sie auch wieder gesehen. Sie waren von ihrem Auftrag zurückgekommen. Sie waren ihm begegnet, als er kurz draußen gewesen war. Sie hatten kein Wort miteinander gesprochen. Doch er hatte ihn angesehen. Mit diesen wundervollen goldenen Augen. Und dieser Blick hatte ihm so viel gesagt… Er konnte ihnen nicht böse sein… sie verurteilen. Sie waren jung… Er war Schuld. Er hatte es kommen sehen und nicht reagiert. Das war die Quittung dafür. Seit der Jüngere der beiden Brüder aus dem Koma erwacht war, hatte sich Edward von ihm distanziert. Sie hatten sich nicht mehr gesehen. Ihm war klar dass der Andere es nicht wusste… Es wusste niemand über sie Bescheid. Es war ein Geheimnis was sie teilten. Deswegen entfernten sie sich nun auch voneinander… weil Alphonse es nicht wissen sollte. Und da die Brüder immer zusammen waren ging es nicht mehr… da würde das Geheimnis nicht lange ein Geheimnis bleiben… und das verstand er. Edward hatte sich gegen ihn und für seinen Bruder entschieden. Was ihm klar war. Erst vor Monaten hatte er selber festgestellt wie sehr er seinen kleinen Bruder brauchte und wie hart dessen Verlust gewesen war. Es war nur logisch, dass er sich für ihn entschied. Er war vertrauter als er selbst-… Er kannte ihn besser… Ah! Angespannt massierte er seinen Nasenrücken und stand auf. Ächzend wehrten sich seine Muskeln und Bänder gegen die abrupte Bewegung. Er streckte sich etwas aus… dann ging er Richtung Dusche. Er musste neu anfangen. Ganz von vorne. Er würde es schaffen. Das war ja nicht das erste Mal… Der erste Schritt in ein neues Leben ist eine Dusche, dachte er. Danach werde ich irgendwohin gehen und abschalten… verarbeiten. Und dann irgendwann, wenn ich soweit bin werde ich wiederkommen und mich ihm stellen… kein davonlaufen mehr! Er streifte seine Kleidung ab und stellte sich unter das fließende Wasser. Nein… kein davonlaufen mehr. Es war vorbei… er musste sich damit abfinden. „Den Schmerz überwinden… die Freude wiederfinden…“, nuschelte er und begann sich zu waschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)