Doppelte Verwirrung von _Yuki_ ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Er drehte sich unruhig hin und her. Sein Herz wollte nicht aufhören so schnell zu schlagen. Als er an den Anderen dachte, wurde er leicht rot. Kapitel 1: Der Kuss ------------------- Bei dieser FF wird die wahre Entstehungsgeschichte der Band außer Acht gelassen! Die Lichter der Stadt zogen langsam vorüber. Es war mitten in der Nacht und im Zug waren nicht mehr viele Passagiere. Satoshi spiegelte sich in der großen Fensterscheibe und bewegte seine Lippen zu der Musik, die er hörte, ohne dabei einen Ton zu machen. Sein Blick war ins nichts gerichtet und seine Augen waren halb geschlossen. Er war mal wieder die halbe Nacht herumgelaufen, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Es hatte keiner Zeit gehabt. Es war nämlich mal wieder der Monat, indem viele Partys bei Freunden zu Hause gefeiert wurden. Er hasste solche Partys immer. Dort wurden irgendwann Spiele gespielt und nach einem anfänglichen Saufspiel kamen sie meistens auf „Wahrheit oder Pflicht“, oder andere kindische Spiele. Allgemein war da auch immer überdreht gute Laune. Das passte nicht zu seiner Laune. Gut er konnte auch fröhlich sein und Faksen machen und hatte dabei seinen Spaß, aber in der letzten Zeit war ihm einfach nicht danach. Er schien in einem Tief der Gefühle fest zu hängen, seit der Hochzeit seiner Schwester. Er wohnte damals mit ihr alleine, weil seine Eltern vor ein paar Jahren zum Arbeiten ins Ausland gegangen waren und sie als ältere sollte auf ihn aufpassen, bis er volljährig werden würde. Das war er nun und überlegte, ob es vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn er mit seinen Eltern damals mitgegangen wäre. Er hatte sich damals gesträubt, weil alle seine Freunde hier waren. Was ein Fehler… Denn nun, wo sie alle die Schule beendet hatten, war da bei den meisten nichts mehr mit Freundschaft. Er war ganz alleine und wenn er gleich nach Hause kommen würde, da wäre da niemand, der auf ihn warten würde. Mit keinem konnte er reden. Nach einer Weile ist auch Fernsehen langweilig. Vielleicht sollte er ja doch mal wider auf eine Party gehen… Seine Gedanken wurden unterbrochen, als der Zug an seiner Haltestelle hielt. Langsam stieg Satoshi die Treppen hinauf. Am Absatz der Treppe lag eine leere Coladose. Er kickte sie beim gehen leicht vor sich hin. Als ihm jedoch die Musik ausging, weil der Akku leer war, da trat er die Dose mit voller Wucht in eine beliebige Ecke. „Aua! Was soll das denn?“, kam es aus dieser Ecke und Satoshi zuckte leicht zusammen. „Sorry, war keine Absicht. Aber was macht jemand wie du um diese Zeit an so einem Ort?“, fragte Satoshi. „Ich warte auf einen Freund…“, kam die Antwort von dem Unbekannten. Als dieser etwas nach vorn ins Licht trat, da machte Satoshis Herz einen leichten Sprung. Da stand ein sehr hübscher Junge vor ihm. Etwa im gleichen Alter nur etwas kleiner als er. Bevor noch einer der Beiden etwas sagen konnte, kam eine Gestalt auf den Unbekannten zugestürmt und umarmte ihn. „Hi, ich hoffe du hast nicht allzu lange gewartet. Aber es hat sich gelohnt! Er ist dabei!!!“, sagte der neue Unbekannte aufgeregt und fing an mit dem ersten Unbekannten auf und ab zu hüpfen. „Super!!!“, war die Antwort von diesem. Satoshi stand verwirrt da und fragte sich was für Irren er nun schon wieder begegnet war. Langsam und unbemerkt schlich er davon und ließ die beiden anscheinend überglücklichen allein zurück. Als er zu Hause angekommen war überlegte er, ob er noch was essen sollte oder vielleicht Fernsehen…? Aber dann entschied er sich dafür einfach ins Bett zu gehen und schon nach kurzer Zeit war er auch schon eingeschlafen. Als Ryo sich umdrehte und die dunkele leere Gasse entlang sah, wunderte er sich, dass der Typ, der ihn vorher noch mit einer Coladose abgeschossen hatte, weg war. Er hatte gar nicht gemerkt, wie er gegangen war. Er drehte sich wieder in die Richtung seines Freundes, der ihn fragend ansah. Als Ryo den Kopf schüttelte beließen sie es dabei. Ryo fing auf einmal an zu grinsen. Sie hatten es wirklich geschafft ShuU dazu zu überreden, dass er mit ihnen eine Band gründete. ShuU war ein klasse Bassist und er passte nicht nur äußerlich zu den Beiden anderen. Allerdings fragte sich Ryo, wie Nii es geschafft hatte ihn zu überreden. „Du musst mir unbedingt sagen, was ShuU dazu gebracht hat bei unserem Plan mit zu machen!“, mit einem erwartungsvollen Blick sah er den größeren an. „Ich weiß es ja auch nicht genau. Ich hab ihm gesagt, dass wir beide auch dabei sind und ich hab ihm mal ein Demo dagelassen, mit unseren Solos. Dann hab ich noch gesagt, dass du der Drummer bist und dass ich die Gitarre spiele. Das hat i wie gereicht. Weiß auch nicht warum…“, was Nii noch mit einem Schulterzucken unterstrich. „Nun müssen wir uns nur noch einen Sänger suchen.“, sagte Ryo fröhlich lächelnd. Zusammen machten sie sich auf den Weg. Es war schon sehr spät und sie wollten langsam nach Hause. Ein paar Straßen weiter trennten sie sich wieder und wünschten sich gegenseitig noch eine gute Nacht. Dann machten sie sich alleine auf den Weg. Zu Hause angekommen machte sich Nii noch etwas zu Essen und ging danach duschen. Er wusste nicht, warum ShuU zugesagt hatte, aber er war heil froh darüber. Er mochte diesen Jungen schon seit einem halben Jahr. Seit sie sich auf einem Konzert das erste Mal begegnet waren. Seufzend legte er sich ins Bett und in Gedanken an seine heimliche Liebe schlief er glücklich ein. An anderer Stelle kam Ryo nach Hause. Er ging noch schnell Duschen und dann ins Bett. Er lag aber noch eine ganze Weile wach und grübelte über den Unbekannten von vor ein paar Stunden. Er schien nett zu sein, aber er sah nicht so aus. Es war eine Mischung aus Traurigkeit und sehr schlechter Laune gewesen. Trotzdem ging er ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte so ein schönes Gesicht. Er war genau sein Typ. Schade, dass sie sich wahrscheinlich nie wieder sehen würden. Seine Gedanken kreisten noch eine Weile um dieses Thema und dann schlief er irgendwann erschöpft ein. So ein Ärger, dass er seinen Namen nicht kannte. War der letzte Gedanke, den er den Abend noch hatte. Der ganze Tag war für Satoshi quälend langsam vorübergegangen. Er arbeitete in einem Musikladen, aber an diesem Tag hatten sie ganze 3 Kunden gehabt und er stand völlig umsonst die ganze Zeit herum. Normalerweise wurde der Laden regelrecht eingerannt aber irgendwie schienen ihre Kunden heute alle etwas Besseres vor zu haben. Total müde vom nichts tun schleppte er sich durch die Straßen. Er hatte Lust mit ein paar Leuten was zu unternehmen. Er war in letzter Zeit mal wieder zu lange allein gewesen. So entschied er sich letzten Endes doch tatsächlich dafür auf eine dieser ihm so verhassten Partys zu gehen. Er hatte das Gefühl das er noch verrückt werden würde, wenn er nicht mal wieder unter die Leute kam und daher schien ihm das andere ein geringeres Übel zu sein. Doch zu wem sollte er gehen? Nach einer Weile des Überlegens viel ihm ein, dass Hizumi ihm geschrieben hatte, dass er heute eine Party geben würde. Also auf zu Hizumi. Langsam lief er zu dem Haus seines besten Freundes. Die Straßen waren dunkel und menschenleer. Er hatte ihn lange nicht gesehen, was in diesem Fall aber eher daran lag, dass Hizumi nicht da war. Er war mal wieder mit seiner Band auf Tour gewesen. Warum musste sein bester Freund auch ausgerechnet in eine Band einsteigen und auch noch so berühmt werden, dass sie ständig unterwegs waren. Wegen D´espairs Ray hatten sie keine Möglichkeit sich so oft zu sehen, wie sie es wollten. Aber was sollten sie tun? Noch grübelnd hatte er auf die Klingel gedrückt und gar nicht bemerkt, dass er schon an seinem Ziel war, weswegen er erst einmal blöd drein sah, als die Tür geöffnet wurde und sein bester Freund ihn freudig und überschwänglich in die Arme nahm. „Konnichi wa! Lange nicht gesehen… man bin ich glücklich, dass du gekommen bist.“, mit diesen Worten wurde er in die Wohnung geschoben und er hatte den vollen Ausblick auf das Chaos vor ihm. Es sah jetzt schon aus, wie auf einem Schlachtfeld und die Party hatte erst vor einer Stunde angefangen. So stand es in der SMS, die er erhalten hatte. „Ihr scheint ja schon gut vorgelegt zu haben… So viele leere Flaschen und Chipspackungen…Wow!“, er deutete beim reden auf ein paar Haufen davon, die sich quer durch den großen Raum erstreckten und es einem schwer machten den Boden zu sehen. „Na ja…“, sein Freund kratzte sich am Hinterkopf und machte eine unsichere Miene. Langsam traute sich Satoshi vor und mischte sich unter die Leute. Mit ein paar alten „Freunden“ kam er auch ins Gespräch, was ihm sehr gut tat und er hatte nach einer ganzen Weile auch die Möglichkeit gehabt mit Hizumi zu reden. Er lief nämlich immer wieder zur Tür, doch irgendwann schienen alle angekommen zu sein und er hatte erst einmal Pause, bis der erste kotzend auf die Toilette musste. Es war kurz nach Mitternacht, als das passierte, was Satoshi schon die ganze Zeit befürchtet hatte. Da sich der größte Teil schon wieder verzogen hatte um auf die nächste Party zu gehen, was sie wohl die Nacht noch ein paar Mal machen würden, so wie immer, setzten sich die verbliebenen zusammen und wollten ein Spiel spielen. Wie er das hasste. Aber alle noch verbliebenen wollten mitmachen. Und sie entschieden sich für „Wahrheit oder Pflicht“ was er ja sooo liebte. Sogar Hizumi spielte mit, obwohl er es doch eigentlich nicht mochte. Es war schwer gewesen die anderen davon zu überzeugen, dass sie ihn damit in ruhe lassen sollten. Er setzte sich allein in eine Ecke und trank noch ein wenig. Als er sich die Runde der Spieler ansah, bemerkte er, dass der Unbekannte von neulich dabei saß. Wieso bemerkte er das erst jetzt? Er wurde von dem Unbekannten gemustert, bis er mit dem Spiel dran war, dann musste er sich umdrehen und durfte anfangen zu fragen, ob sein gegenüber Wahrheit oder Pflicht nehmen wollte. Es schien den anderen spaß zu machen… Er konnte das nicht verstehen, wie toll man es finden konnte von anderen erniedrigt oder ausgequetscht zu werden. Die ganze Zeit über ruhte sein Blick auf dem Profil des schönen Unbekannten, wobei er leicht nervös mit der Bierflasche in seiner Hand spielte. Als dieser sich mit hochrotem Gesicht umdrehte sah er schnell in eine andere Richtung und versuchte krampfhaft die Wand anzustarren. Erst als er ein Gewicht neben sich spürte sah er wieder in die Richtung. Ganz nahe neben ihm saß der Unbekannte und er kam ihm immer näher. Dann spürte er dessen Lippen auf seinen. Sie waren so warm und der andere küsste sehr verunsichert. Sein gegenüber hatte die Augen geschlossen. Erst als jemand rief, `Ryo steck ihm endlich die Zunge in den Hals`, da verstand er, dass es zu diesem dämlichen Spiel gehörte und er schubste den kleineren weg. Der Kuss löste sich mit einem Schmatzer und Ryo sah ihn verwirrt an. „Was hast du auf einmal?“, fragte er verwirrt, da sich sein gegenüber eine ganze Weile stillschweigend hatte küssen lassen. Was für einen Grund hatte er nun gehabt das zu unterbinden? „Wenn du mich schon küsst, dann mach es wenigstens, wenn es dir ernst ist und nicht einfach, weil irgendwelche Idioten es wollen und schon gar nicht wegen so nem blöden Spiel!“, wütend stellte er die Bierflasche auf dem Tisch ab, der vor ihm stand. Satoshi fand den Kuss zwar toll, aber das er nicht ernst gemeint war regte ihn auf…obwohl es ja nicht mal das war…es lag eher daran, dass es wegen diesem hirnrissigen Spiel war. Sein gegenüber sah schuldbewusst und verlegen auf den Boden. „Also entweder du schiebst ihm jetzt die Zunge in den Hals oder du musst mir einen blasen!“, kam es von einem aus der Runde. „Mann halt`s Maul und lass ihn in Ruhe, er kann machen und lassen, was er will! Dein ekeliges Ding muss er nicht in den Mund nehmen. Vor allem nicht wegen so einem Spiel. Er ist zu nichts verpflichtet und wenn er nicht will, dann will er nicht!“, schrie ihn Satoshi schon fast an. Er hasste noch viel mehr als das Spiel die Leute, die so drauf waren, die es missbrauchten um sich befriedigen zu können, weil es ihnen sonst keiner besorgte. „Gut dann blas du mir einen!“ Das war zu viel. Satoshi sprang wutentbrannt auf und wollte den Kerl umbringen, doch er wurde von Ryo zurückgehalten, der vorher unsicher das Gespräch verfolgt hatte. „Schon gut beruhig dich.“, versuchte der kleine ihn zu beschwichtigen. „Wieso lässt du dir so etwas gefallen?“, meckerte er nun mit demjenigen, der ihn fest hielt. „Lass ich doch gar nicht. Ich hätte ihm nie… du weißt schon. Und überhaupt, wer hat gesagt, dass ich dich nicht von mir aus küssen wollte?!“, sagte Ryo ihm direkt ins Gesicht, ohne Verunsicherung zu zeigen. „Ist das dein ernst?“ „Hai.“ Kaum hatte Ryo geendet, schon spürte er die Lippen des größeren auf seinen. Er lief sofort hochrot an. Er spürte eine Zunge gegen seine Lippen stupsen und er öffnete langsam und unsicher seinen Mund. In dem Kuss steckte sehr viel Leidenschaft. Ryo legte seine Arme um den Hals des anderen, welcher seine Hände an seinen Hüften abgelegt hatte. Gut fünf Minuten hielten sie es so aus, während sie immer wieder in den Kuss hinein keuchten um Luft zu bekommen, doch dann blieb ihnen die Luft ganz weg und sie mussten sich voneinander trennen. Alle waren still gewesen und hatten es nicht gewagt sich zu bewegen, während sie gebannt dem Spiel folgten. Die Beiden blickten sich mit verklärtem, leidenschaftlichem Blick an. Dann wurde Ryo bewusst, was sie da gerade eigentlich getan hatten und er wurde so rot, dass es schon gefährlich aussah und drehte sich weg. Satoshi wandte sich auch ab und setzte sich wieder auf das Sofa. Nach ein paar tiefen Atemzügen drehte sich Ryo noch einmal ein ganzes Stück um und rannte raus, erst in den Flur und dann durch die Haustür. Beim herausrennen schnappte er sich noch seine Jacke, die an einem Haken im Flur hing. Die Tür knallte zu und weg war er. „Er meinte es also doch nicht ernst…Schade!“, murmelte Satoshi und leerte sein Bier. Dann stand er wieder auf ging zu seinem Freund, umarmte ihn und verabschiedete sich. Dann ging auch er. Immer noch rührte sich niemand. Alle waren verwirrt. Nach gut zwei Minuten sagte einer etwas und darauf hin schnatterten alle wie wild los um über eben vorgefallenes zu diskutieren. Als Ryo zu Hause angekommen war knallte er seine Zimmertür zu und fing an zu zittern. Er war vor dem Ganzen weggerannt. Was war mit ihm los? Er hatte irres Herzklopfen. Wer konnte auch ahnen, dass der andere ihn küssen würde? Es hatte ihm verdammt gut gefallen und trotzdem war er gegangen. Wieso hatte er diesen Fehler begangen? Wenigstens kannte er schon mal den Namen der Person, die ihm seit gestern nicht mehr aus dem Kopf ging. Ob der andere wohl sauer war? Oh Gott, er hatte sich da eben aber kräftig blamiert! Dabei fühlte er jetzt noch die wohltuenden Berührungen von Satoshi. Verzweifelt setzte er sich aufs Bett und rief Nii an, in der Hoffnung dieser könnte ihm einen Guten rat geben. Das konnte er aber leider nicht. Allerdings fühlte sich Ryo nun besser und konnte zwar erst spät Schlafen, aber er konnte es. War ja so klar, dass er sich blamiert mit der Aktion. Konnte ja nicht anders Laufen. Warum sollte ausgerechnet er bei irgendetwas Glück haben? Satoshi verfluchte sich selber. Der andere war so unglaublich anziehend gewesen. Und dann gab er ihm auch noch eine Bestätigung, wenn auch nicht ernst gemeint. Dazu kam dann noch der viele Alkohol, den er zuvor getrunken hatte, obwohl man den nicht als Ausrede nehmen durfte. Sowas fand er feige. Aber alles in allem konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten. Nachdem er einmal von diesen süßen Lippen gekostet hatte, da wollte er noch viel mehr davon und nicht nur davon. Er wollte von Ryo noch eine ganze Menge mehr, aber das konnte er ja jetzt wohl knicken. Er hatte unglaubliche Schmerzen in der Brust und Schuldgefühle. So war es ihm noch nie ergangen. Oh man, er hatte sich doch tatsächlich wirklich, wahrhaftig und so richtig doll verliebt. Er war so ein Idiot, dass er dafür gesorgt hatte, dass es endete, obwohl es noch nicht einmal angefangen hatte. Sauer auf sich selbst lief er bis zum Sonnenaufgang durch die Straßen. Als er zu Hause angekommen war, da konnte er schlafen vergessen. Seine Schicht würde in wenigen Stunden beginnen und so ging er unter die Dusche, aß etwas und machte sich dann auf den Weg zur Arbeit. Kapitel 2: Kuss 2 XD -------------------- Nii grübelte auf dem Weg zu Ryo darüber nach, was der Kleine ihm gestern total hektisch und aufgewühlt erzählt hatte. Es war echt beschissen unglücklich verliebt zu sein! Allerdings hatte Ryo ja noch eine Chance. Er musste sich überwinden und mit dem anderen reden. Gut, er selber könnte auch mit ShuU reden, aber da wusste er ja nicht, wie dieser reagieren würde. Ryo hatte das Glück, dass er dank des Kusses davon ausgehen konnte, dass der andere zumindest nicht abgeneigt war. Seufzend blickte er in den Wolkenbehangenen Himmel. Es würde heute sicher noch regnen. Ein paar Blätter wurden ihm um die Füße geweht, als ein kalter Wind aufkam und Nii musste sich tiefer in seinen langen Mantel kuscheln. Er bog um eine Ecke und stand vor einem kleinen Wohnhaus. Es sah sehr alt aus, was es mit Sicherheit auch war. Seine kalten Fingerspitzen berührten den golden schimmernden Klingelknopf und ein schrilles ringen ertönte. Einige Sekunden, nach dem er geklingelt hatte wurde auch schon die Tür aufgerissen und Ryo sprang ihm in die Arme. „Hi, komm rein. Kaffee, Tee oder lieber einen Kakao?“, fragte er. „Einen Kakao bitte. Du bist ja riesig gut gelaunt! Warum sollte ich denn so dringend vorbeikommen?“, fragte Nii während er seinen Mantel an dem Haken hinter der Tür aufhing. „Ich habe heute Morgen einen Instrumentalteil geschrieben. Fehlt zwar noch der Text, aber die Noten reichen ja vorerst zum proben. Hier. Können wir ja Morgen proben. Vorher müsstest du die Noten noch bei ShuU vorbei bringen und ihn fragen, ob ihm das so recht ist. Wärst du so lieb und bringst sie ihm gleich?“, plapperte Ryo in einem fröhlich durch. Klarer Fall von Verdrängung der Probleme durch Arbeit. „Ja mach ich… ich bin gespannt, wie sich das in der Umsetzung anhört.“, noch während er sprach hörte man es aus der Küche klappern. Nii versuchte sich die Melodie vorzustellen und schloss dabei die Augen. Als er sie wieder öffnete stand eine dampfende Tasse mit heißem Kakao darin vor ihm. „Danke.“, sagte er zufrieden lächelnd. „Kein Problem. Ist doch das mindeste. Immerhin schicke ich dich gleich schon wieder raus in die Kälte. Ich muss meine Ma gleich auf eine Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin begleiten… Eigentlich sollte Vater das ja, aber der drückt sich und versteckt sich hinter seiner Arbeit.“, sagte Ryo und verdrehte dabei die Augen. „Schon wieder? Er hat akute Überarbeitung, wenn so was wie eine Geburtstagsfeier oder ein Besuch ansteht. Ist das nicht langsam sehr auffällig?“ „Schon aber was sollen wir machen? Na ja wird heute hoffe ich nich so schlimm. Die hat einen Sohn in meinem Alter. Zur Not gesell ich mich die ganze Zeit zu dem.“ Nii hatte seinen Kakao während des Gesprächs schon fast leer getrunken und nun leerte er die Tasse mit einem letzten großen Schluck. Dann führte er das Gespräch weiter, wobei Ryo mit der Tasse wieder in der Küche verschwant. „Na da kannst du ja nur hoffen, dass du dich mit dem Typen verstehst!“ „Ja das hoffe ich auch. Na wird schon…“, wieder klapperte es gefährlich laut. Es hörte sich immer schlimm an, wenn Ryo in der Küche stand, aber Verwunderlicherweise war er irgendwie doch gut in der Küche, wenn man davon absieht, dass stetig etwas zu Bruch ging. „Also Niiiiiiii ich will dich ja nicht rauswerfen, aber in 10 Minuten muss ich unten an der Bahnhaltestelle sein um mit meiner Mum loszufahren.“, sagte Ryo mit einem Hundeblick, der einen immer erweichte, was auch immer er so angestellt hatte. „Schon gut, ich weiß. Ich begleite dich noch ein Stück, is ja in der Nähe von ShuUs Wohnung.“, mit diesen Worten ging er zur Tür und zog sich wieder seinen Mantel an. Ryo tat es ihm gleich, doch bevorzugte er eine dicke Jacke. Gemeinsam verließen sie also das Haus und liefen eine Weile durch die Kälte, bis sie die Bahnhaltestelle erreicht hatten. Dann verabschiedeten sie sich noch mit einer langen Umarmung und trennten sich dann. Ryo ging die Treppen hinunter zu der sehr heruntergekommenen Bahnhaltestelle. Nii setzte den Weg fort und zwei Blocks weiter bog er um eine Ecke. Gegen Ende der ungemütlich aussehenden Straße war er am Ziel. Es war eine kleine Mietwohnung in der ShuU wohnte und er wusste, auch wenn das äußere nicht gerade toll aussah, so war das innere doch ganz schön und er fand die Einrichtung sehr angenehm, was selten vorkam. Meist machten ihn Inneneinrichtungen nervös oder unruhig, aber ShuU hatte eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Nii legte seine Hand auf die Tür, weil er sich noch sammeln wollte bevor er klingelte, da sein Herz schon wieder wie wild raste, da ging die Tür einen Spalt breit auf. Mit etwas mehr Druck ging die Tür ganz auf. Sie war nicht verschlossen gewesen. Es überkam ihn eine plötzliche Angst. Hoffentlich war ShuU nicht passiert! Mit rasendem Herzen und schneller Atmung betrat er die Wohnung und begann sich langsam umzusehen. Er konnte den anderen nirgends entdecken. Aber in einem Zimmer hatte er auch noch nicht nachgesehen. Das Schlafzimmer. Langsam und sehr aufgeregt drückte er die Klinke der Tür herunter und öffnete sie leise. Er atmete auf, als er sah, das ShuU seelenruhig im Bett lag und schlief. Langsam bewegte er sich auf das Bett zu und kniete sich daneben um den Schlafenden zu mustern. Er schien einfach nur vergessen zu haben die Tür zu schließen. ShuU regte sich und schlug blinzelnd die Augen leicht auf. Als er Nii erblickte beugte er sich vor und gab ihm einen Kuss. Nii war nicht dazu imstande sich zu bewegen. Der andere musste noch halb am schlafen sein, aber trotzdem genoss er es. ShuU nahm das hübsche Gesicht vor ihm in beide Hände und vertiefte den Kuss. Er drang geschickt in den Mund des anderen ein, der immer noch keinen Widerstand leistete. Nii musste leise seufzen und er fing an den Kuss zu erwidern. Sie wurden immer leidenschaftlicher und ShuU zog den kleineren auf das Bett, so das dieser auf ihm lag und so küssten sie sich weiter. Nii hatte seine Hände auf den schönen schlanken Oberkörper von ShuU gelegt, während dieser seine Hände langsam Niis Hüfte entlang gleiten lies. Als er eine Hand auf seinem Po spürte, zuckte Nii zusammen und löste dabei den Kuss. „Hey!“, sagte er beschämt. Schön und gut er liebte ihn, aber das ging eben zu weit. Darauf musste er sich doch erst einmal vorbereiten, hätte er sich doch nicht einmal einen Kuss erhofft. ShuU riss die Augen weit auf und blinzelte dann Nii verwundert an. „Sorry, ich hab das nicht geträumt? ... Das wollte ich nicht! Es tut mir wahnsinnig leid! Ich dachte das ich noch schlafe.“, sagte er verlegen und wurde gegen Ende immer leiser. Er musste wegsehen und lief rot an. „Schon gut. Aber sag mal was dachtest du, dass du träumst? Schließlich wolltest du mich vernaschen…“, sagte Nii verlegen mit dem Hintergedanken, dass er etwas über die Gefühle des anderen ihn betreffend herausfinden könnte. „Ähm… na ja… ist ja auch egal, was machst du eigentlich hier?“, fragte ShuU verlegen. Gut ausgewichen, schade…dachte sich Nii und setzte sich neben ShuU auf die Bettkante, bevor er ihm antwortete. „Die Tür stand offen und ich hatte Angst, dir sei vielleicht etwas geschehen, also hab ich dich gesucht und als ich dich dann im Bett liegend fand, da war ich erleichtert, dass du in Ordnung warst. Ich sollte dir von Ryo diese Noten bringen und ich soll dich fragen, ob du morgen Zeit hast das mit uns zu proben, wenn es dir gefällt.“, sagte Nii schnell und hoffte, dass der andere seine Restnervosität nicht bemerkte. ShuU setzte sich auf und kratzte sich verschlafen am Hinterkopf. „Ach so…Ja ich werd es mir ansehen und morgen kommen.“ Nii nickte und bevor er noch etwas sagen konnte, da klingelte sein Handy. „Ja?... Oh stimmt, dass hatte ich ja vollkommen vergessen! Ja ich mach mich auf den Weg! Bin gleich da.“, sagte er hektisch, dann legte er schnell auf. „Sorry, aber ich muss los. Wir fahren gleich Verwandte besuchen. Das hab ich voll verpennt. Also bis Morgen.“, sagte er mit einem herzerwärmenden Lächeln und gab ShuU noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er nach draußen stürmte und sich mit hochrotem Kopf fragte, was ihn da eben geritten hatte. Was war das? Mehr bekam ShuU in seinen Gedanken zuerst nicht zustande. Dann wurde er auch rot und lief noch ein ganzes Stück mehr rot an, als ihm wieder einfiel, dass er beinahe im Halbschlaf über den anderen hergefallen wäre, aber wieso hat der sich denn nicht gewehrt? Er hatte den Kuss sogar erwidert. Konnte sich ShuU vielleicht doch Hoffnungen machen? Kapitel 3: dummer Zufall ------------------------ Ryo und seine Mutter standen vor dem großen Apartment, das nach Neubau aussah. Unsicher klingelten sie an der Tür. Kurz danach wurde die Tür aufgerissen und eine volle Zahnreihe blitzte ihnen entgegen. Diese Frau hatte das wohl breiteste Grinsen, dass Ryo jemals gesehen hatte. Er kannte die Freundin seiner Mutter zwar, aber hatte er sie noch nie so lächeln sehen. „Hallo ihr Süßen kommt doch rein.“, ihre Stimme überschlug sich schon fast vor Freundlichkeit. Als sie hereingetreten waren und ihre Jacken ausgezogen hatten, wurden sie von ihrer Gastgeberin in den Partysaal geführt, der schon sehr voll war. Keine der anwesenden Personen kannte er und die meisten waren deutlich älter als er. „Du ärmster wirst dich sicher langweilen, weil kaum jemand in deinem Alter da ist. Mein Sohn ist auch nicht da, der ist erfolgreich zu seiner neuen Freundin geflüchtet.“, sagte sie, als sie den gelangweilten Blick von Ryo bemerkte. „…Hmm… Aber ich glaube du könntest Glück haben, wenn du meinen Neffen findest, der sich hier irgendwo versteckt hat. Der scheint mir bis jetzt leider der einzige zu sein, der hier ist und in deinem Alter. Später müssten da noch so zwei drei Personen hinzukommen… Na ja wie auch immer. Ich entführ dir mal deine Mutter.“, mit diesen Worten schleifte sie seine Mutter hinter sich her und stellte ihr einige ihrer Arbeitskollegen vor. Ok, er musste also irgendwie herausfinden, wo sich der Neffe versteckt hatte. Er hatte nämlich keine gesonderte Lust darauf die ganze Zeit dumm in der Ecke herum zu stehen. Langsam ging er durch die laute Menge, bis an das Ende des Raumes, wo eine Tür war, die in den hinteren Teil des Hauses führte. Wenn sich der Neffe versteckte, dann wohl da wo momentan niemand war. Vorsichtig öffnete er die Tür, sah sich in dem vollen Raum noch einmal um und schlüpfte dann unbemerkt hindurch. Der Gang, der dahinter lag, war dunkel und nur ein spärliches Licht kam aus einem weit hinten liegenden Zimmer. Auf dieses lief er nahezu lautlos zu und kurz vor der Tür blieb er stehen. Er sah das Licht eines Monitors. Mit klopfendem Herzen trat er, seinen Mut sammelnd, durch die Tür. Erst konnte er niemanden entdecken, aber dann als er sich einmal um sich herum drehte, da entdeckte er auf einem Bett liegend und lesend eine ihm bekannte Person. Der Blick dieser Person wanderte langsam vom Buch weg und zu ihm hinauf. Die Augen seines Gegenübers weiteten sich. „Was machst du denn hier?“, fragte Satoshi verwirrt. „Ich bin mit meiner Mutter hier, wegen dem Geburtstag und du?“, kam die Antwort nicht minder verwirrt, doch um einiges schüchterner. „Ich bin auch wegen dem Geburtstag hier. Meine Tante hat nämlich Geburtstag. Mein toller Cousin hat sich ja verzogen. Ich hatte keine Lust als einziger in meinem Alter da hinten herumzuhocken. Da fallen mir doch tausend bessere Sachen ein, die ich machen kann.“, während er sprach legte er das Buch umgedreht aufs Bett und setzte sich auf. „Ah ja…“, mit diesen Worten kam das Gespräch zum stehen und beide sahen sich schüchtern an. Nach einer Weile wollte Satoshi aufstehen und schnitt sich dabei an dem Buch, was er vorher noch gelesen hatte. „Ah, verdammt!“, rief er wütend aus. Mit besorgtem Blick kam Ryo auf ihn zu gerannt und nahm Satoshis Finger in seine Hände, um sich die Verletzung genauer an zu sehen. „Das blutet aber ganz schön! Soll ich dir ein Pflaster geben?“, fragte Ryo unsicher und verfluchte sich danach dafür. Der andere wollte sicher nicht mit einem seiner Pflaster durch die Gegend laufen. „Kleine Wunden bluten meist stärker als große…danke, ein Pflaster wäre jetzt nicht verkehrt.“ Unsicher nahm Ryo ein Pflaster aus der Hosentasche und machte es auf. Dann klebte er es seinem gegenüber auf den Finger und trat wartend einen Schritt zurück. Die ganze Zeit über hatte Satoshi den anderen angesehen und hätte ihn am liebsten geküsst. Als er bemerkte, dass sein gegenüber ihn fertig verarztet hatte, sah er sich seinen Finger an, um sich damit abzulenken. Er bekam einen Schock, als er sah, was er da für ein Pflaster trug. „Entschuldige, es gefällt dir sicher nicht, aber es tut ja seinen Dienst.“, sagte Ryo verlegen und versuchte damit den anderen etwas zu beruhigen. Noch immer starrte dieser auf das Pflaster mit den bunten Teddybären. Es war definitiv etwas, was er so nie tragen würde, aber zu dem anderen passte das. Langsam erwachte er aus seiner Starre und bemerkte, dass Ryo schon fast den Tränen nahe war. Es sah wirklich herzzerreißend aus und Satoshi wollte den kleinen unbedingt trösten. „Schon gut…ist ja irgendwie süß.“, mit diesen Worten kam er Ryo ganz nahe, wischte ihm die Tränen aus den Augenwinkeln und nahm ihn in den Arm. Ryos Herz begann zu rasen, als der andere ihm so nahe kam. Er genoss die Wärme und atmete tief den Duft des anderen ein. Er krallte seine Finger in das Oberteil von Satoshi, der daraufhin, von dem kleineren unbemerkt, lächelte. Auch er genoss diese Umarmung und hoffte, dass sie eine Weile noch so dastehen könnten. Doch kaum hatte er das gedacht da hörten sie Schritte im Flur und Satoshi löste die Umarmung, was ihm und Ryo sehr missfiel. „Satoshi…oh…Ryo…du hast ihn also schon gefunden. Ich wollte ihn gerade in den Partysaal schleifen und dir vorstellen. Aber sag mal Satoshi, was hast du eigentlich die ganze Zeit so alleine gemacht?“, sagte das Geburtstagskind schnell und heiter. Ryo uns Satoshi lächelten währenddessen immer wieder zur Bestätigung. „Ich hab gelesen…“, antwortete ihr zuletzt genannter auf ihre Frage, dabei zeigte er auf das Buch, dass auf dem Bett lag. „Du hast DAS gelesen? Aber du weist schon, dass das eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern ist…?“, fragte sie mit forschendem Blick und hochgezogener Augenbraue. „Ja…und… is das so schlimm. Ich finde das spannend! Is nich so langweilig, wie die meisten hetero Geschichten. Bei denen passiert immer dasselbe.“, antwortete Satoshi bestimmt und Ryo sah ihn mit großen Augen an. „…Stehst du auf Jungs?“, fragte seine Tante unsicher und leise. „Ich bin bi! Was dagegen?“, antwortete er bestimmt. Ryos Herz fing an schneller zu schlagen. Er hatte also super Chancen bei ihm. Er hatte ihn immerhin schon geküsst und er stand auf Jungs. Schnell wurde die Stille wieder durchbrochen und die Starre der Tante löste sich wieder. „Hi! Na wie schauts aus Sato, trinkst du mit uns eine Runde?“, sagten zwei Jungs, die gerade den Raum betreten hatten. Es waren alte Freunde von früher, die immer noch nebenan wohnten, mit denen er an Tagen wie diesen redete und scherzte. „Klar!“, sagte Satoshi sofort. „Möchtest du mitkommen?“, fragte er dann Ryo. „Wohin?“ „In das Gästezimmer zwei Türen weiter. Da sind wir auch ungestört, aber da is mehr Platz!“, antwortete einer der beiden Jungs kichernd. „Übertreibt es aber nicht! Ich bring euch dann gleich was, aber ich warne euch…“, sagte die Gastgeberin und wurde mittendrin von dem anderen der Jungs unterbrochen. „Ja Mama, wir passen auf und wir reden auch nicht mit fremden Leuten!“ Mit einem strengen Blick wurde er getadelt und sie lief den Gang entlang, um den versprochenen Alkohol zu holen. Lachend und Witze machend, über Satoshis Pflaster, gingen sie alle in den Gästeraum der wirklich um einiges größer war, als der Raum, indem sie vorher waren. Es lagen jede Menge Kissen auf dem Boden, sowie Sitzkissen und ein großer Tisch nahm die Mitte des Raumes ein. Es war dunkel im Raum, da die Rolladen herunter gelassen waren. Eine Lampe an der Decke und eine Stehlampe rechts in der hinteren Ecke des Raumes boten Licht, als der Schalter betätigt wurde. Kaum hatten sie den Raum betreten, schon ließen sich die beiden Jungs in die Kissen fallen. Satoshi manövrierte Ryo auf ein Kissen zu und signalisierte ihm er solle sich setzten. Dann setzte er sich direkt daneben. Das machte Ryo leicht nervös, da sie nun nah beieinander saßen und auf seinen Wangen breitete sich ein leichter roter Schimmer aus. Satoshis Tante betrat mit einem Kasten Bier, einer Wein und einer Wodka Flasche das Zimmer und erhielt als Belohnung für das tragen hell auf begeisterten Beifall. „Dann lasst es euch mal gut gehen, aber nicht zu gut!“, noch einmal ein strenger, mahnender Blick und schon war sie wieder weg. „Also gut Leute, dann lasst uns Trinkroulett spielen! Ich hab eins mitgenommen.“, sagte einer der Jungen schelmisch grinsend. „Gut, aber vielleicht sollten wir es erst einmal mit Bier spielen, um warm zu werden…“, sagte der andere und als sein Kumpel die Augen verdrehte fügte er hinzu: „ Ich weiß auch, dass das langweilig ist, aber wir müssen noch ein paar Stunden aushalten, bevor wir mit unseren Eltern nach Hause gehen können und sich da sofort mit Wodka voll laufen zu lassen wäre fatal!“ „Ja ich denke du hast recht.“, erhielt er die Zustimmung. Als alles aufgebaut war sollte Ryo mit drehen anfangen. Er war heil froh, dass sie mit Bier spielten, da er nicht so viel Alkohol vertrug und zudem keinen Wodka mochte. Der Pfeil drehte sich und blieb auf „alle trinken“ stehen. Das löste begeisterten Jubel aus und er bekam Gratulationen zu seinem Drehgeschick. Theatralisch wurden die Gläser gehoben und sie kippten den Innhalt schnell weg. Die Runde ging noch eine ganze Weile fröhlich so weiter, bis die beiden Jungs anfingen aus dem Nähkästchen zu plaudern. „…Und dann wurden Zero und Satoshi von dem Hund verfolgt. Seit dem können sie große Hunde nicht so ab.“, kicherte Karyu. „Ja und seit dem haben wir auf den Deppen da auch nicht mehr gehört! Super blöde Idee nachts in die Schule einzubrechen! ...Aber dafür durfte er am nächsten Tag die Hausaufgaben nicht von mir abschreiben.“, sagte Zero triumphierend, doch er sah einfach nur süß aus und es war eher zum lachen. Die Drei schienen früher echt gute Freunde gewesen zu sein…dachte sich Ryo und wunderte sich, dass Satoshi in der letzten Stunde so schweigsam gewesen war. Er hatte nur ab und an gegrinst oder leise gelacht, wenn eine lustige Geschichte erzählt worden war. Was Ryo nicht wusste, war, dass sich die drei schon lange nicht mehr gesehen hatten. Nach der Schule hatten sie sich aus den Augen verloren. Die beiden waren einige Klassen über Satoshi und waren somit um einiges früher fertig gewesen. Danach hatten die beiden viel Stress mit ihren ständig wechselnden Jobs gehabt und als sie dann mal Zeit hatten war nur ein Telefonat drin. Denn dann gründeten sie eine Band, D`espairs Ray, und waren somit noch mehr beschäftigt und der Kontakt verfiel bis auf gelegentliche Geburtstagstreffen komplett. Die lange Zeit des nicht sehens hatte eine tiefe Kluft zwischen den beiden und Satoshi entstehen lassen. Zu blöd auch, dass Hizumi, den er von einer Freundin seiner Mutter kannte und sein bester Freund war, gerade zur selben Zeit eine Band gesucht hatte. So hatte er die beiden kennen gelernt und Satoshi hatte dadurch noch einen Freund mehr verloren. Wenn in diesem Fall auch nicht ganz, denn Hizumi versuchte, wann immer er konnte, sich mit ihm zu treffen. „Satoshi war damals ein richtiger Draufgänger musst du wissen…“, sagte Karyu lachend. Ryo sah ihn verwundert an. „Ja man glaubts kaum, weil er jetzt so ruhig ist. Er hatte viele Freundinnen auf der Schule und eine war ne richtige Diva! Die hat immer nur mit ihm rumgemeckert. Obwohl er mit ihr zusammen war, hat er um sich zu rächen…“, sagte Karyu weiterhin euphorisch doch wurde er von Satoshi unterbrochen. „Das muss er nicht wissen!“, sagte er verärgert. Nun wurde Ryo neugierig, aber bevor er noch fragen konnte öffnete Zero die Wodkaflasche. „So nun sind wir genug aufgewärmt, lasst uns endlich richtig anfangen!“, das Grinsen wurde noch breiter, als er die Gläser füllte und niemand widersprach ihm, wenn Ryo auch ein skeptisches Gesicht machte. Das Saufen ging also fröhlich weiter und als Karyu gerade vom Klo kam und Satoshi auf eben dieses ging, da fragte Ryo, ob die beiden ihm die Geschichte zu Ende erzählen könnten. „Klar, warum nicht? Also… Er wurde früher mal von nem Typen geärgert und um sich an dem zu rächen, da wollte er sich an seine große Liebe ranmachen…“, fing Karyu an, doch Zero unterbrach ihn um etwas einzuwerfen. „Er wollte es nicht nur, er hat es!“ „Ja… die Sache ist die, die große Liebe des Typen war n Kerl! Und er hat sich an ihn rangemacht und seit dem ist ihm klar geworden, dass er auch auf Jungs steht. Er hat sich nach kurzer Zeit von seiner Freundin getrennt, die war wegen der Aktion eh sauer, sie hatte es durch n dummen Zufall erfahren, und dann hatte er das erste Mal was mit nem Typen. Danach hatte er immer wieder mit beiden Geschlechtern was, aber schon seit ungefähr zwei Jahren scheint er seine Ansichten total verändert zu haben. Er ist seitdem Single und wartet auf den richtigen oder die richtige… Krass oder?“ Ryo schwieg und dachte darüber nach, wie er von ihm geküsst worden war. Das konnte man nicht gerade Keusch nennen. Als Satoshi wieder hereinkam setzte sich Karyu schnell wieder auf seinen alten Platz. „Was geht denn hier ab?“ „Nichts…“, antwortete Karyu nur allzu verdächtig und erntete dafür einen misstrauischen, bösen Blick von Satoshi. Der ging jedoch nicht weiter darauf ein, ließ es auf sich beruhen und setzte sich wieder. Das Spiel ging noch so lange weiter, bis die Wodkaflasche leer war und die halbe Weinflasche auch. Ryo hatte schon vor einer Weile aufgehört mitzumachen, da er gemerkt hatte, dass sich der Alkohol schon deutlich bemerkbar machte. Nun ging es ihm immer noch nicht viel besser, aber die anderen waren inzwischen auch ganz schön angetrunken! Das ganze wurde unterbrochen, als die Gastgeberin Zero und Karyu darauf aufmerksam machte, dass ihre Eltern so langsam gehen wollten und die Runde löste sich auf. Nun saßen Ryo und Satoshi alleine in dem großen Raum und erst genannter wurde von dem anderen angestarrt. Ryo lief rot an. „Was ist?“, fragte er schüchtern und nur einen Herzschlag später spürte er den schweren Körper des anderen auf sich. Er war einfach so umgeworfen worden und weiche Fingerspitzen glitten nun über seinen Körper. „Was soll das?“, fragte Ryo schon knallrot angelaufen und unsicher. Er bekam allerdings keine Antwort. Die Finger glitten seinen Oberkörper auf und ab, er bekam eine Gänsehaut und es durchlief ihn ein Schauer. Als wäre das noch nicht genug, so spürte er nun noch Satoshis Lippen auf seinen und ihm wurde unglaublich heiß. Satoshis Lippen bewegten sich sanft und er verschaffte sich geschickt Einlass in Ryos Mund. Dieser war zwar immer noch überrumpelt, doch er fing an den Kuss schüchtern zu erwidern. In dem Kuss steckte viel Liebe und Leidenschaft. Am liebsten hätte Ryo ihm jetzt seine Liebe gestanden, aber er hatte ja schon etwas anderes mit dem Mund zu tun. Auf einmal spürte er heiße Fingerspitzen unter sein Shirt gleiten und er quiekte in den Kuss hinein. Nun wurde er neben dem heißen Kuss auch noch an der Brustwarze bearbeitet, was ihm vollkommen den Verstand raubte. Sein Herz raste und drohte schon fast zu zerspringen, als er plötzlich einen leisen erschrockenen Schrei hörte. Mit noch verklärtem Blick ließ Satoshi von ihm ab und als er die Person im Türrahmen sah, da lief er Hochrot an und lief schnell und schwankend davon. Als Ryo seine Mutter im Zimmer stehen sah, da setzte sein Herz für einen Moment aus und er wurde noch mal ein ganzes Stück mehr rot als sowieso schon. Ohne etwas zu sagen zog sie ihn hinter sich her, verabschiedete ihre Freundin, die nur fragend dreinblickend dastand und dann liefen sie schweigend nach Hause. Dort angekommen entlud sich die Wut seiner Mutter und er hatte viele Fragen zu beantworten. Die Diskussion dauerte sehr lange an und endete mit Hausarrest für zwei Wochen. Von seinem Vater dürfte er sich in nächster Zeit sicher auch noch einiges anhören… Satoshi stand immer noch angetrunken vor Hizumis Haustür. Als ihm geöffnet wurde fiel er seinem besten Freund in die Arme, welcher ihn sofort besorgt hereinführte und ihn auf dem Sofa platzierte. Was ist los? Mit fertigem Gesicht und fast den Tränen nahe erzählte er ihm, was die letzten Tage so vorgefallen war. Erstaunt und mit geweiteten Augen hörte Hizumi zu. Das war echt nicht zu Fasen! Da verliebte sich sein bester Freund mal in jemanden und dann ist das ausgerechnet der Sohn von seiner damaligen Gesangslehrerin, für die er mal geschwärmt hatte. Es war zwar keine ernste Sache gewesen und es war längst vorbei, aber sie wusste von seinen Gefühlen und sie hatten sich in einem großen Streit getrennt. Sie würde eine Beziehung zwischen den beiden sicher niemals zulassen! An dem Abend redeten die beiden Freunde noch lange über dieses Thema. Schließlich schlief Satoshi vor Erschöpfung ein und er wurde von seinem Freund zugedeckt. Am nächsten Morgen wurde ihm dann alles noch mal richtig bewusst und er schleppte sich schlecht gelaunt zu sich nach Hause, nachdem er mit Hizumi abermals gesprochen und mit ihm gefrühstückt hatte. Kapitel 4: alles auf einmal --------------------------- Als es an der Tür klingelte rannte Ryo schnell hin, um seinen Freunden zu öffnen. Da er ja Hausarrest hatte wurde die Probe zu ihm verlegt. „Konnichi wa. Schön, dass ihr da seid!“, sagte Ryo und wurde verwundert und besorgt von seinen Freunden gemustert, da er ein leicht geschwollenes Gesicht vom weinen hatte und immer noch böse drein blickte. „Was ist los?“, fragten ShuU und Nii wie aus einem Mund und betraten dabei die Wohnung. Nii schloss die Tür hinter ihnen und folgte den anderen in das Wohnzimmer. Er hatte seinen Freund noch nie in so einem Zustand erlebt. Er konnte sich ungefähr denken, weswegen…Satoshi…, aber genau wusste er es ja nicht und so lauschte er Ryos Erzählungen. Als Ryo die letzten Tage geschildert hatte sahen ihn zwei große Augenpaare an. „Warum ist deine Mum denn so ausgetickt?“, fragte ShuU. „Ich weiß es doch auch nicht! Sie sagte nur er wäre nicht gut für mich und er würde mich nur unglücklich machen.“, antwortete Ryo wütend und dabei erhob er seine Stimme, was er sonst nicht tat. Er war wirklich sauer auf seine Mutter! Sie hatte ihm, aus seiner Sicht, keinen vernünftigen Grund nennen können. Langsam kamen ihm wieder Tränen der Wut und Nii nahm ihn in den Arm, um ihn zu trösten. Langsam und beruhigend strich er ihm über den Rücken. Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt und sie saßen nur schweigend da. Plötzlich kam Ryos Vater aus dem Arbeitszimmer und musterte die Neuankömmlinge verwirrt. „Was macht ihr hier? Er hat Hausarrest!“, sagte er wütend und würdigte seinen Sohn keines Blickes. „Genau deswegen sind wir hier! Wir wollen Proben und weil er nicht raus darf, Proben wir hier!“, antwortete Nii kühl. „Das ist nicht euer Ernst!?“, wurde ihm entgegen geschmettert. „Doch!“, sagten die Drei gleichzeitig und standen auf um Richtung Keller zu gehen. Der Keller war Ryos Reich. In ihm standen seine Drums. Nii hatte sein Instrument schon am Tag zuvor hergebracht, als er bei Ryo war. ShuU hatte seinen Bass dabei. Sie packten ihre Sachen aus, machten ein paar Aufwärmübungen und fingen an zu spielen. Sie spielten vier Stunden, weil sie anfangs nicht richtig zufrieden waren, doch nach einer Weile hatten sie sich eingespielt und zuletzt harmonierten sie perfekt. „Gut, dann proben wir Morgen wieder, ok?“, sagte Ryo und erhielt ein allgemeines zustimmendes Nicken als Antwort. Sie schleppten sich die Treppen hinauf, ihre Instrumente ließen sie im Keller, da sie ja am nächsten Tag wieder herkommen würden, und verabschiedeten sich an der Tür noch von Ryo. Nii war immer noch sehr besorgt, aber er war froh, dass die Probe seinem Freund anscheinend gut getan hatte. Als die beiden gegangen waren und sich Ryo umdrehte um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, da stand sein Vater vor ihm. Er schien sehr sauer zu sein und es folgte wieder eine Standpauke an dessen Ende Ryo einfach stillschweigend in sein Zimmer ging. Sie konnten ihm ja vieles verbieten, aber nicht die Musik! Er würde so lange weiter Proben, bis der Hausarrest zu Ende war, egal, was seine Eltern davon hielten! Nii ging neben ShuU her und unter anderen Umständen, da hätte er nur an den anderen gedacht, aber er musste ununterbrochen an Ryo denken. Der kleine schien echt fertig zu sein. Er konnte nun davon ausgehen, dass eine Beziehung zustande kommen würde, wenn er dem anderen seine Gefühle preisgab, aber nun hatte er ein neues Problem. Seine Mutter. ShuU bemerkte, dass Nii vollkommen abwesend war, er war seit vorhin sehr verunsichert. Hatte der andere etwa Gefühle für Ryo? Er schien sich auch immer noch sorgen zu machen und wie er ihn im Arm gehalten hatte… Er konnte es kaum glauben, aber bei diesem Gedanken wurde er alberner Weise eifersüchtig. Er musste unbedingt wissen, wie Nii dazu stand! „Du, sag mal, was hältst du von der Sache mit Ryo?“, fragte er vorsichtig. „Ich mach mir sorgen um ihn! Es schien ihm echt schlecht zu gehen…“, kam die Antwort leise und mit immer noch besorgtem Blick. „Du magst ihn sehr, oder? ...“, Er wollte es unbedingt wissen, auch wenn er sich gerade albern vorkam. „Ja ich mag ihn sehr, wir sind ja auch schon seit Ewigkeiten Freunde!“, sagte Nii mit einem lächeln. „Du lächelst so… Magst du ihn mehr, als nur als Freund?“, jetzt hatte er es gesagt. Sein Herz raste und er hatte Angst vor der Antwort. „…Nein, wieso…?“, kam die antwort von Nii und sein Gesprächspartner atmete hörbar aus. War er etwa eifersüchtig? Nii bemerkte es erst jetzt und es machte ihn irgendwie glücklich. Ob der andere ihn vielleicht auch mochte? Bis jetzt sah alles so aus. Ihm wurde warm ums Herz und er war glücklich. „Ach ich frag nur so… also dann, ich muss hier abbiegen! Wir sehen uns Morgen!“, sagte ShuU schüchtern und verschwand schnell, so dass Nii ihm ein „Tüss“ hinterher rufen musste. Das Wochenende war elend langweilig gewesen und Satoshi wäre beinahe an seiner Trauer erstickt. So war er froh, als er wieder zur Arbeit konnte. Er wollte sich voll in die Arbeit stürzen und hoffte so zumindest für eine Weile vergessen zu können. Kaum war er herein gekommen, da empfing ihn auch schon sein Chef. „Morgen. Du hast bestimmt bemerkt, dass wir in den letzten Tagen weniger Kunden hatten, als sonst, oder?“ „Äh ja… und?“, Satoshi wusste nicht, worauf sein Chef hinaus wollte. „Nun es ist so, dass hier die Straße runter ein neuer großer Laden eröffnet wurde und da verkaufen sie auch CDs ect. Unsere Kunden scheinen lieber dorthin zu gehen.“ „Was wollen sie damit sagen?“, Satoshi wurde langsam nervös. „Ich will damit sagen, dass ich den Laden schließen werde, wenn sich diese Woche nichts ändert. Ich bin ja schon etwas älter und denke schon seit einiger Zeit an den Ruhestand, da kommt das sogar sehr gelegen und einen Interessenten für den Laden hätte ich auch schon. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Sie sich bald einen neuen Job suchen müssen, so leid es mir tut. Ich werde ihnen auf jeden fall eine Bescheinigung für ihre gute Arbeit mitgeben.“ Satoshi konnte nichts sagen. Er musste das erstmal verdauen. Es kam jetzt aber auch alles auf einmal. Er lehnte sich an ein Regal und versuchte seine Gedanken zu ordnen. „Also mit anderen Worten…Diese Woche kann ich noch für sie arbeiten und dann muss ich gehen?“, fragte er leise. „Ja…tut mir wirklich leid! Sie waren eine ausgezeichnete Arbeitskraft.“ Langsam schleppte er sich hinter den Tresen, um mit der Arbeit zu beginnen, allerdings steckte der Schock ihm immer noch in den Knochen. Das würde ja eine tolle Woche werden… Endlich waren die zwei Wochen um und Ryos Hausarrest vorbei. Sie hatten jeden Tag geprobt und seine Eltern damit auf die Palme gebracht. Nii hatte den Vorschlag gemacht in eine Karaokebar zu gehen, um Ryos neue Freiheit ein wenig zu feiern. Gerade stieg er aus der Bahn, als er auch schon freudig von seinen Freunden empfangen wurde. „Hi, na gute Laune mitgebracht?“, fragte Nii mit einem freundlichen Lächeln. Er schien super Laune zu haben. ShuU stand nur da. War irgendwie eine komische Stimmung. „Ja, bin ja endlich wieder frei!“, antwortete Ryo und erwiderte das Lächeln. Sie liefen weiterhin schweigend die Treppe hoch bogen links ab und standen schon fast vor der Bar. Es war ein sehr kühler Abend mit einem wolkenfreien, sternenklaren Himmel. Ein eisiger Windhauch fegte über sie hinweg und sie fröstelten. Um schnell ins warme zu kommen öffnete Ryo die Tür und was er dann sah und hörte brachte ihn völlig aus der Fassung. Da stand Satoshi auf der Bühne und er sang mit voller Inbrunst und mit Gefühl. Er schrie alles aus sich heraus. Es war so ergreifend und es jagte ihm eine Gänsehaut ein. Als Satoshi geendet hatte, da klatschten alle laut und einige pfiffen. Ryo lief, seine Bandmitglieder im Schlepptau, zur Bühne. Als sie alle aufgereiht da standen, da sagten sie alle gleichzeitig, was sie die ganze Zeit schon gedacht hatten. „Du wirst unser Sänger!!!“ Der angesprochene stieg verwirrt von der Bühne und lächelte verlegen. Dann blieb sein Blick an Ryo hängen und er errötete leicht. „Also du musst unbedingt unser Sänger werden! Du bringst richtig deine Gefühle rüber und drückst genau das aus, was unsere Band braucht.“, sagte ShuU so, dass er keinen Widerspruch erlaubte. Inzwischen war auch Hizumi hinzugekommen. Er begrüßte die anderen mit einer leichten Verbeugung und sah dann fragend seinen besten Freund an. „Was ist los?“ „Die wollen, dass ich in ihre Band einsteige…“, gab er immer noch perplex wieder. „Das ist doch toll! Das ist jetzt genau das, was du brauchst und ich hab dir schon immer gesagt, dass du Talent hast und da ich selber Sänger bin, weiß ich, wovon ich spreche, also überleg nicht lange und sag zu!“, ermunterte er ihn. Stumm nickte er und die Drei, die nun mit ihm in einer Band waren jubelten vor Freude und umarmten ihn, was ihn noch mehr verwirrte. Da die Leute sie schon anstarrten, unterbrach Hizumi die fröhliche Runde und wies darauf hin, dass es besser wäre, woanders hinzugehen um das zu feiern. Allgemeine Zustimmung war der Antrieb sich zur Tür zu bewegen. Als sie draußen standen, da fragte Nii dann: „Und…wo wollen wir jetzt hin?“ „Wie wäre es, wenn wir zu mir gehen? ...“, schlug Satoshi kleinlaut vor. Ein Nicken und schon stiefelte Hizumi voraus und führte die Gruppe somit an. Bis vor die Tür begleitete er sie und seilte sich dann ab, da es nun auch nicht mehr allzu weit bis zu ihm war. „Also dann noch viel spaß!“ und schon war er weg. Nervös schloss Satoshi die Wohnungstür auf und bat seine Bandmember herein. „Bitte setzt euch doch…Was wollt ihr trinken?“, fragte er immer noch nervös und erntete unsichere Blicke. „Wasser.“, war die Antwort von Ryo und ShuU. „Wenn es keine Umstände macht, dann hätte ich gerne einen Tee.“, warf Nii ein. „Ja, klar. Also ich bin dann mal kurz in der Küche. Macht es euch gemütlich!“, und mit diesen Worten ging er. „Ich fasse es nicht… Er ist in unserer Band!“, Ryo wurde jetzt erst richtig klar, was das bedeutete. „Ja der Junge is echt gut!“, kam es anerkennend von ShuU und Nii. „Das stimmt, aber das meine ich nicht. Das ist der, von dem ich euch erzählt hab!“ Ein „Ohhhh“ ging durch die Runde. Jetzt verstanden es auch die anderen Beiden. „Das gibt’s ja nicht, echt!“, fragte Nii verblüfft. „Ja, wenn ich es euch doch sage! Und ich dachte schon ich seh ihn erst einmal nicht wieder…“, nun schien der kleine richtig aufzublühen und er lächelte breit und ließ ausgelassen die Beine baumeln. „In den bist du also verliebt?“, fragte ShuU um noch einmal ganz sicher zu gehen. „Hai!“ „Und was willst du ihm jetzt…“, Nii unterbrach sich selbst, als Satoshi mit einem Tablett in der Hand den Raum wieder betrat. „Ich hoffe, dass ich euch nicht zu lange hab warten lassen.“, er konnte Ryo nicht in die Augen sehen und fixierte lieber den Boden. „Schon ok.“, kam eine gemurmelte Antwort und sie widmeten sich ihrer Getränke. Eine Stille trat ein in der man Zeit hatte sich in Ruhe umzusehen. Viel gab es allerdings nicht zu entdecken. Die Wände waren in einem schlichten Weiß. Viele Möbel gab es auch nicht. Sofa, Sessel, Tisch und ein großer Fernseher mit Flachbildschirm. Es war recht dunkel, aber dennoch lag eine Wärme im Raum. Vor den riesigen Fenstern gab es keine Gardine, was auch nicht weiter schlimm war, da durch dieses Fenster eh keiner hätte hinein schauen können. Sie waren so angelegt, dass ein stück Garten, dann Wiese und dann ein Waldstück kamen. Nachts war der Ausblick aber sicher trotzdem schön. Man musste einen wunderschönen Ausblick auf die Sterne haben. Die Stille wurde durch eine unerwartete Frage beendet. „Was hat eigentlich deine Mum noch gesagt, nachdem ich gegangen war?“, kam es leise und kaum hörbar von Satoshi. Es war ihm sichtlich peinlich zu fragen und er war leicht rot, aber es war für beide gut, dass er das tat. Ryo hätte ihn wahrscheinlich sowieso danach gefragt. „Sie war nicht so begeistert und das ist noch untertrieben! Sie konnte mir aber keinen vernünftigen Grund nennen, wieso sie so sauer ist. Sie hat nur gesagt du wärst nichts für mich und du würdest mich eh nur enttäuschen und son Zeug…“, sagte Ryo und sah den anderen erwartungsvoll an. „So was hab ich mir schon gedacht…Sorry, das du wegen mir Ärger hattest!“, schuldbewusst sah Satoshi auf den Boden. „Schon ok.“… „Ich denke es ist besser, wenn wir euch kurz alleine lassen.“, sagte Nii, womit er ShuU überraschte, da dieser immer noch der Meinung war der andere wolle etwas von Ryo. „Schon gut, bleibt sitzen, es ist glaube ich einfacher, wenn wir gehen.“, mit diesen Worten nahm er Ryo bei der Hand und führte ihn mit sich in ein Zimmer, in dem ein Bett und ein großer Schrank standen. „Das war mal das Zimmer meiner Schwester… Ich hoffe, das ist ok für dich…“ „Ja passt schon. Aber sag mal, weißt du, wieso Mum so sauer ist? Sie schien mehr über dich zu wissen, wollte aber nichts sagen.“, wartend blickte er sein gegenüber an und setzte sich aufs Bett. Satoshi blieb stehen und schaute wieder schuldbewusst zu Boden. „Ja weißt du… ich war früher etwas anders als jetzt… eben noch voll unreif und so…“ „Das haben mir schon Zero und Karyu erzählt…“, wurde er unterbrochen. Diese Kameradenschweine dachte sich Satoshi. „Nun gut. Es war also bekannt, dass ich etwas lockerer lebe… Ich war damals beim Gesangsunterricht und den hatte ich bei deiner Mutter. Die hatte auch einiges von meinem Privatleben mitbekommen und… also was ich dir jetzt sage, dass fällt mir echt nicht leicht! ...“, ein ermunternder Blick zwang ihn zum weiterreden. „Ich hab damals für deine Mum geschwärmt.“, nun konnte er sein gegenüber nicht mehr ansehen und dieser war gerade auch ziemlich geschockt. Er hatte jetzt alles Mögliche erwartet, aber nicht das! „Ich hatte mich auch ab und zu an sie…rangemacht und ich hatte ihr das auch gesagt und so… Sie hatte ein extrem schlechtes Bild von mir und das scheint jetzt auch noch der Fall zu sein. Ich hoffe du hasst mich jetzt nicht…“, sagte Satoshi, nachdem er sich dazu gezwungen hatte weiter zu reden und nun zwang er sich den anderen anzusehen. Ryo war leichenblass geworden und er schüttelte nun den Kopf. „Nein ich hasse dich nicht! Ich bin nur ziemlich geschockt! Das muss ich erst einmal verdauen, tut mir leid. Lass mir bitte etwas Zeit, um darüber nach zu denken, ja?“, Er sah den andern mit festem Blick an. „Ja, natürlich.“, Satoshi machte sich Vorwürfe und verfluchte gerade seine Vergangenheit, was er ja schon oft getan hatte, aber dieses Mal mehr, als je zuvor. Ryo stand auf und ging zur Tür, dort wartete er darauf, dass der größere ihm folgte. Als sie wieder im Wohnzimmer standen, da zuckten die beiden anderen, die gewartet hatten, zusammen und sahen sie fragend an. „Und…?“, kam es von Nii. „Lasst uns morgen alle proben. Wir sollten ein Demo aufnehmen und bei einem Label vorsprechen, in der Hoffnung, dass sie uns nehmen.“, sagte Ryo und bekam Ein freudiges „Hai“ von ShuU und Nii und ein überraschtes von Satoshi. Lächelnd drehte sich Ryo um und verbeugte sich. Auch die anderen taten dies um sich zu verabschieden, dann gingen sie und ließen Satoshi allein zurück. Er war froh, dass das Gespräch einigermaßen gut verlaufen war. Eine ganze Weile blieb er noch stehen, dann ging er ins Schlafzimmer zog sich um, telefonierte noch etwas mit Hizumi und legte sich dann ins Bett. ShuU hatte sich als erster von den Beiden getrennt und war schon zu Hause. Dort setzte er sich auf sein Bett und dachte darüber nach, was passiert war, bevor die zwei aus dem Zimmer kamen. Er hatte alleine mit Nii in einem Raum gesessen und er war sehr nervös gewesen. Eine Weile saßen sie nur stillschweigend da und ShuU hatte Angst gehabt, dass Nii sein schnell und laut schlagendes Herz hören könnte. Dann hatte Nii die Stille gebrochen und gesagt, er würde sich so wünschen, dass die beiden alles klären und zusammen kommen. Das ließ ihn natürlich aufhorchen und er hatte noch einmal nachgefragt ob er das wirklich meine, woraufhin Nii ihn nur verwirrt und leicht angesäuert angesehen hatte. Er hatte sich entschuldigt und gesagt, dass er das natürlich auch hoffe und ein bezauberndes Lächeln von Nii erhalten. Das war so wunderbar gewesen. Er hatte dem anderen auf die Lippen gestarrt und sich leicht vorgebeugt, um diese zu küssen, da kamen gerade Ryo und Satoshi wieder und störten sie. Es war echt schlechtes Timing gewesen! Er hätte ihn doch so gerne geküsst! Aber vielleicht war es auch besser so, denn immerhin wusste er ja nicht, ob der andere ihn auch wollte. Das hätte auch ganz schön schief gehen können. Mit einem tiefen Seufzer ließ sich ShuU nach hinten aufs Bett fallen. Erst jetzt viel ihm auf, dass er den Freund von Satoshi kannte. Das war doch der Sänger von D´espairs Ray gewesen… Auf deren Konzert hatte er Nii doch das erste Mal getroffen… Hatte das etwas zu bedeuten? Er fand diese Nacht nur einen sehr unruhigen Schlaf und er wachte immer wieder auf. Nii wurde noch eine ganze Weile von Ryo begleitet, nachdem sie sich von ShuU verabschiedet hatten. Der kleine hatte ihm von seinem Gespräch erzählt und er schien es nur schwer verdauen zu können. Nun stand Nii in seiner Küche und machte sich gerade Instandnudeln. Er war sich sicher, wäre er nicht von den anderen gestört worden, dann hätte ShuU ihn geküsst. Er fing an zu summen und seine Wangen bekamen ein gesundes Rot. Er war so aufgeregt gewesen. Allein mit ShuU in einem Zimmer und so nah. Die Stille zwischen ihnen hatte das nur noch schlimmer gemacht und als er schon solches Herzklopfen gehabt hatte, dass er dachte sein Herz platzt gleich, da musste er einfach etwas sagen! Es wunderte ihn, dass ShuU immer noch eifersüchtig zu sein schien. War ja irgendwie niedlich, aber auf die Dauer würde es einfach nerven. Heute hatte sich ShuU eindeutig verhalten. Nun musste Nii nur noch den passenden Moment abwarten, dann würde er ihm seine Gefühle gestehen! Heute hatte er sich vorgenommen das durchzuziehen und das würde er auch machen. Es war doch auch so was wir Schicksaal gewesen, dass ihnen heute Hizumi begegnet war. Schließlich hatten sie sich auf seinem Konzert kennen gelernt. Und wenn sich Ryo wieder beruhigt hatte, dann würde er dafür sorgen, dass dieser auch sein Glück findet. Dieser Satoshi schien ihm nämlich sehr sympathisch zu sein und außerdem war er ja jetzt auch Mitglied ihrer Band. Da mussten sie sich sowieso vertragen. So verliebt, wie Ryo zu sein schien, würde er dem anderen eh bald verzeihen. Als die Nudeln fertig waren aß er sie schnell auf und sah sich dabei die Nachrichten an. Danach ging er noch duschen und dann ins Bett. Ryo war noch einmal um den Block gelaufen, bevor er das Haus betrat. Es war Still. Seine Eltern waren noch aus. Sie wollten mal wieder ins Kino. Ryo schleppte sich unter die Dusche und dachte über das vorher vorgefallene noch einmal nach, während ihm die heißen Wassertropfen langsam den Körper entlang liefen. Das warme Wasser tat gut und schnell hatte sich eine dichte Dampfwolke gebildet. Es war zwar ein riesen Schock gewesen. Was er da erfahren hatte war echt nicht ohne, aber es schien ja nichts zwischen Satoshi und seiner Mutter gelaufen zu sein. Außerdem hatte er ja die Bestätigung bekommen, dass dieser heute ganz anders war, als früher. Er sah immer klarer, je länger er darüber nachdachte. Er konnte das Satoshi verzeihen…nein…er hatte es ihm schon längst verziehen. Er spürte gerade stärker als zuvor, wie doll seine Liebe zu diesem Menschen war. Er musste ihm gleich als erstes sagen, dass er ihm verziehen hatte, wenn er ihn das nächste Mal sehen würde. Er machte die Dusche aus und trocknete sich mit einem großen, weichen Handtuch ab. Dann machte er sich Bettfertig und viel schnell in einen tiefen, ruhigen Schlaf. Kapitel 5: die Geständnisse --------------------------- Am nächsten Morgen versammelten sich alle im Tonstudio, indem auch D`espairs Ray immer ihre Aufnahmen machten. Sie waren sehr nervös und deshalb vergas Ryo vorerst, mit Satoshi zu reden. Schon von Anfang an spielten sie recht gut und die Songtexte, die sie zusammengepusselt hatten passten auch. Satoshi hatte früher mal einige geschrieben und Nii hatte auch noch ein paar zuhause liegen gehabt, die er zusammen mit Ryo geschrieben hatten. Es hatte nicht lange gedauert sie passend zusammen zusetzten und es gab nur wenige Diskussionen. Je länger Satoshi sang, desto besser hörte es sich an und am späten Abend dann hatten sie eine zufrieden stellende Version fertig. Völlig erschöpft schleppten sie sich zu Hizumi, bei dem sie alle übernachten wollten, da die Wohnung nahe des Studios war. Obwohl sie so erschöpft waren diskutierten sie noch eine Weile und ließen sich noch ein paar neue Sachen einfallen, wie sie die Melodie und den Songtext noch perfektionieren könnten. Dann kuschelten sie sich in ihre Futons in Hizumis Wohnzimmer ein und waren auch schnell im Land der Träume. Mitten in der Nacht wachte Ryo auf, weil er sehr durstig war. Seine Kehle fühlte sich schon ganz ausgetrocknet an und er krabbelte langsam und leise unter seinem Futon hervor und schlich den Gang zur Küche entlang. Als er dort angekommen war suchte er nach einem Glas. Als er endlich fündig geworden war drehte er den Wasserharn leicht auf und sah müde und gähnend zu, wie sich das Glas langsam füllte. Als es voll war drehte er den Wasserharn wieder zu und drehte sich um, um sich an die Theke zu lehnen. Dabei riss er allerdings die Schüssel mit den Äpfeln herunter und es schepperte laut. Als das Geräusch ertönte, da zuckte er ängstlich zusammen und hoffte inständig niemanden geweckt zu haben. Er spitzte die Ohren, doch er hörte nichts. Es schienen noch alle zu schlafen. Er stellte das Wasserglas ab, nachdem er einen kräftigen Schluck getrunken hatte und dann machte er sich daran alle Äpfel aufzuheben. Als er sich aufrichtete, weil er damit gerade fertig war, da wurde er herumgerissen, wobei er vor Schreck die Schale mit den Äpfeln fallen ließ. Abermals schepperte es laut. „Was machst du?“, fragte ihn Satoshi verschlafen. „Man hast du mich erschreckt! Ich hatte durst und wollte mir etwas zu trinken holen, doch dann hab ich blöderweise die Schale heruntergerissen. Sorry, wenn ich dich geweckt habe…“, sagte er und sah zum Schluss schuldbewusst auf den Boden. „Schon ok.“, mit diesen Worten bückte sich Satoshi um die Äpfel wieder einzusammeln. „Sorry, dass ich dich so erschreckt hab, war keine Absicht, aber ich dachte erst, es könnte vielleicht ein Einbrecher sein. Allerdings hab ich beim näher kommen gesehen, dass da eine Person im Pyjama steht und dann wollte ich nur wissen, wer es ist um wieder beruhigt schlafen gehen zu können.“, sagte Satoshi und stellte die Schale wieder auf den Tresen. „Ach so…Noch Mal sorry! Aber das ist ganz gut, dass du da bist! Ich wollte noch mal mit dir reden, wegen der Sache von Gestern.“, erwiderte Ryo sicher und sah ihm direkt in die Augen. Satoshi sah ihn unsicher an und war bereit zu hören, wie sich der Kleinere entschieden hatte. So nickte er nur kurz und hörte dann unsicher aber aufmerksam zu. „Also ich wollte dir nur sagen, dass es für mich nicht so schlimm ist. Ich verzeihe dir, immerhin hattest du ja keine Beziehung mit ihr und wie du früher warst kann mir ja auch egal sein, weil du jetzt vollkommen anders bist und…“, Ryo stockte und überlegte kurz, ob er ihm jetzt sagen sollte, dass er ihn liebt. Er stützte sich kurz am Tresen ab und holte Luft um es zu sagen, dann aber klirrte es laut, was noch eine Weile widerhallte, da er das Glas umgekippt hatte. Verwirrt drehte er sich um und sah, wie das Glas noch etwas rollte. Satoshi musste kichern. Er versuchte es zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht und er musste höllisch aufpassen, dass er keinen Lachkrampf bekam. Ryo lief rot an und blickte ihm verlegen in die Augen. Das wars dann wohl mit der Ernsthaftigkeit und mit dem Liebesgeständnis…oder sollte er es ihm jetzt doch noch sagen? Als er wieder Luft holte um noch einmal einen Versuch zu starten, da hörte er Niis verwunderte und verschlafene Stimme. „Was ist den hier los?“, langsam trat er auf Ryo zu. Das wars dann wohl mit dem Geständnis…dachte sich dieser deprimiert. Als Nii gerade vor dem Kleineren stehen bleiben wollte, da rutschte er in der Wasserpfütze aus, die sich gebildet hatte, als dass Glas umgekippt war und er landete in Ryos Armen. Dieser fing seinen Freund mit Leichtigkeit auf, was Satoshi überraschte. Das ganze verpasste dem ärmsten den Rest und er musste laut prusten und dann los lachen. Kleine Lachtränen liefen ihm über die Wangen und die anderen beiden sahen ihn mit roten Gesichtern an. Nii wollte sich gerade von dem kleineren abstützen um sich wieder aufzurichten, da hörte er ShuUs Stimme. „Was ist denn hier los?“, fragte dieser und sah geschockt aus, als er bemerkte, dass Nii in Ryos Armen lag. Er schüttelte verwirrt den Kopf, drehte sich um und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als er Nii rufen hörte, dass er stehen bleiben soll. Er drehte sich um und in diesem Moment rutschte Nii abermals aus, der zu ShuU gerannt war und fiel nun diesem in die Arme. ShuU der noch in der Drehung war und keinen festen Halt hatte kippte mitsamt Nii um und sie landeten auf dem Boden. „Autsch.“, kam es von den beiden und nun lachte Satoshi wieder, aber dieses Mal nicht alleine, denn Ryo konnte sich nun auch nicht mehr halten. Noch kichernd verließen sie die Küche und gingen zurück ins Wohnzimmer. „Das sah voll süß aus!“, sagte Ryo und wischte sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln. „Ja!“, sagte Satoshi, nickte und lächelte. Sie sahen sich eine Weile an. Ihre Wangen wurden leicht rot und die Anziehung zwischen ihnen und der Wunsch nach einem Kuss wurden immer größer. Schließlich gaben sie ihm nach und ihre Lippen berührten sich in einem leichten Kuss. Sie lösten ihn sofort wieder und sahen sich an, dann wollten sie erneut zum Kuss ansetzen, aber sie kamen nicht dazu, da sie aus dem Augenwinkel eine Gestalt sahen. „Sorry, ich wollte euch nicht stören, ich geh dann mal wieder, hier scheint ja alles ok zu sein.“, sagte Hizumi, der von dem ganzen geweckt worden war und nach einer Weile doch wissen wollte, was seine Gäste da lustiges veranstalteten. Knallrot und total verlegen nickten die beiden und liefen schnell zu ihren Futons, um sich darunter zu verstecken. Ihre Herzen rasten und schon wieder war Ryo sauer auf sich, weil er dem Anderen seine Gefühle nicht gestanden hatte. An anderer Stelle lag immer noch Nii auf ShuU. „Sorry, hab ich dir weh getan?“, fragte Nii mit einem schuldbewussten und besorgten Blick. „Nein alles ok. Was ist denn passiert, dass du gestolpert bist?“, entgegnete er mit sanftem Blick und sein Herz raste, weil der andere ihm so nahe war und als dieser sich aufrichtete und sich vor dem andere hinsetzte, berührte er sein gegenüber fast am schritt. „Ich bin nicht gestolpert, ich bin ausgerutscht! Da ist eine Wasserpfütze und da bin ich vorhin schon ausgerutscht und Ryo in die Arme gefallen und weil meine Füße noch nass waren, da bin ich ausgerutscht und diesmal dir entgegengestolpert.“, erklärte Nii und auch sein Herz fing immer mehr an schneller zu schlagen. „Und du bist dir sicher, dass du das bei Ryo nicht ein bisschen mit Absicht gemacht hast?“, fragte ShuU skeptisch und meckerte innerlich mit sich da er immer noch eifersüchtig war und sich total unreif anstellte. „Ja!“, entgegnete ihm Nii entschlossen. Eine Pause trat ein. Soll ich ihm sagen, dass ich ihn mag? Aber wie…Gott, bin ich nervös! Schüchtern und unsicher sah er den anderen an. Ein leichtes Zittern der Aufregung erfasste seinen Körper. Langsam kam er dem anderen immer näher und legte seine Hände auf die Schultern seines Gegenübers. Nur einen Herzschlag später konnte er die Lippen von ShuU spüren, die zu einem schüchternen Kuss verformt waren. Es herrschte eine Spannung zwischen ihnen, wie das Knistern von elektrischen Blitzen, die aufeinander treffen. Kurz lösten sich ihre Lippen und die tief-braunen Augen ShuUs suchten in seinen ein Einverständnis, was er in einem leichten Lächeln auch fand. Dann wurde der Abstand zwischen ihnen wider minimiert und sie küssten sich abermals. Dieses Mal allerdings vertieften sie den Kuss und wurden mit der Zeit immer sicherer und leidenschaftlicher. Ihre Zungen spielten miteinander und dank Luftnot mussten sie immer wieder in den Kuss hinein keuchen. ShuU verstand nicht genau, warum Nii ihn küsste, aber das war ihm in diesem Moment auch vollkommen egal und er genoss es einfach. Nii genoss es ebenfalls und fühlte sich in seiner Vermutung bestätigt, dass der andere etwas für ihn empfand. Er musste ihm sofort nach dem Kuss sagen, dass er ihn liebte! Als sie sich abermals lösten und Nii endlich sein Geständnis loswerden wollte, da stoppte er mitten drinnen ab. Hizumi stand in der Tür und sah sie an. „Sorry, ich wollte nicht stören! Tut einfach so, als wäre ich nie da gewesen!“, und schon war er weg und lief in Richtung Wohnzimmer. Sie sahen sich verlegen und mit roten Gesichtern an. Das war echt Peinlich! Eine kurze Weile blieben sie noch so sitzen, bis Hizumi wieder an der Tür vorbei lief und den Kopf mit den leicht roten Wangen schüttelte. Er hatte doch tatsächlich zweimal seine Freunde unterbrochen, wo es gar nicht passte. Schweigend gingen sie in das Wohnzimmer zurück, wo sie die anderen in ihren Futons vorfanden und auch sie kuschelten sich nun in ihre ein und waren vor Erschöpfung und Aufregung schnell eingeschlafen. Den nächsten Tag und die drei darauf verbrachten sie in dem Tonstudio und am Ende hatten sie ein Werk, was ihrer Meinung nach würdig genug war, an ein Label geschickt zu werden. Sie schickten es gleich zu mehreren, dessen Adressen sie von Hizumi hatten und nun hofften sie, dass daraus etwas wurde. In der Zwischenzeit probten sie noch öfter und bereiteten sich auf ihr erstes Konzert vor. Über den Abend bei Hizumi redeten sie in der Zeit nicht und Hizumi sprach sie auch nicht mehr darauf an. So vergingen die Tage und nach ½ Wochen bekamen sie Post von einem Label. Sie waren angenommen worden und sollten zum Vorsprechen erscheinen, was sie auch erfolgreich hinter sich brachten. Ihr erstes Konzert stand nun auch fest und sie trafen sich in einem Lokal um den Erfolg zu feiern. Das Lokal war recht leer und eher dunkel gehalten. Leise lief alte Rockmusik und die Kellnerin bewegte sich langsam auf sie zu. „Was darfs denn sein?“, fragte sie mit leierigem Ton. „Eine Runde Bier bitte.“, kam die Antwort von allen zusammen. Sie sahen der Kellnerin noch hinterher, wie sie wie eine Schlaftablette davon schlich um ihre Biere fertig zu machen. „Wir haben es geschafft! Wir sind bei einem guten Label unter Vertrag und werden schon bald unser erstes Konzert haben.“, sagte Ryo fröhlich. Die anderen gaben ein zustimmendes Summen in die Runde. Sie hatten alle ein breites lächeln auf dem Mund und stellten sich vor, wie es wohl sein wird, wenn sie auf der Bühne stehen. Nach einer langen Weile kam die Kellnerin wieder und sie gaben schon mal die nächste Ladung Bier in Auftrag. Da sie so langsam ist, haben sie bis das neue Bier kommt sicher schon das ersten geleert. Und so kam es dann auch. Sie unterhielten sich über Musik und tranken fröhlich. Dann irgendwann stand Ryo auf. „Ich muss mal aufs Klo…“, und noch bevor er zu Ende reden konnte fing Nii an zu reden. „Ich muss auch, warte ich komme mit!“, und auch er stand auf und ging dann mit Ryo. Den Kommentar von Satoshi überhörten sie jedoch nicht. „Wie die Weiber.“, sagte dieser nämlich und lachte mit ShuU zusammen. Ryo war das Peinlich, weil er ja durchaus seine „Frau“ werden wollte und Nii war leicht sauer. „Warte gleich mal auf mich, ich möchte mit dir reden!“, sagte Nii und Ryo sah ihn fragend an, nickte aber. Dann trennten sie sich und gingen in die Kabinen. Das Klo war recht klein, aber sauber. Als sie fertig waren und sich die Hände gewaschen hatten, da stellten sie sich zusammen und Ryo sah den anderen gespannt an. „Also die Sache ist die… Du bist ja in Satoshi verliebt und hast du ihm deine Liebe schon gestanden?“, fing er zögerlich an. „Nein ich bin noch nicht dazu gekommen, auch wenn ich es wollte. Ich hab ihn zwar schon ein paar Mal geküsst, aber zum Geständnis kam es irgendwie nie!“, abwesend starrte er auf den Boden und erinnerte sich daran, was vor ein paar Tagen gewesen war. „Das kenn ich. Man hat nicht genug Mut und wenn man ihn dann zusammengekratzt hat, dann wird man gestört und alles wird versaut. Dann hat man es doch nicht sagen können.“, mit geweiteten Augen sah der kleinere ihn an. „In wen bist du denn verliebt?“, noch während er fragte überlegte er, wer es sein könnte und er bekam einen Verdacht, der auch sogleich bestätigt wurde. „In ShuU.“, er wurde knallrot, als er das sagte und das fand Ryo einfach total süß! „Also hast du dasselbe Problem, wie ich…abba sag mal seit wann…?“ „Seit wir uns das erste Mal getroffen haben auf dem Despa-Konzert.“, nun sah er nur noch starr den Boden an. Es war irgendwie doch peinlich darüber zu reden. „Hmmm, … was ist eigendlich genau unser Problem?“, fragte Ryo. „Ich weiß auch nicht genau… Ich meine du weißt doch eigentlich genau, dass er dich auch mag! Und ich glaube, dass ich mir ganz sicher sein kann, dass ShuU mich auch mag… Also was hält uns noch zurück? Wieso sagen wir es ihnen nicht einfach?“, begann Nii die Analyse und bekam zustimmendes Nicken von Ryo. „Ja das sehe ich ganz genauso! Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass es so schwer ist diese Worte zu sagen! Sollen wir es vielleicht mal proben?“, schlug Ryo vor. „Ja das könnte es sein. Gut versuchen wir das mal. Spielst du mal ShuU und ich sage dir, was ich fühle?“, bat Nii verlegen und schon bei dem alleinigen Gedanken die Worte zu sagen, die ihn schon seit so langer Zeit quälten, bekam er irres Herzklopfen. „Ok! Fang an, wenn du bereit bist.“, somit standen sie sich gegenüber und Nii fing an sich zu sammeln. „Sag mal, wo bleiben unsere Hübschen eigentlich so lange? Sie sind doch keine Mädchen, die sich im Klo festquatschen!“, sagte Satoshi halb ärgerlich, halb besorgt. „Ja du hast recht, da stimmt doch was nicht. Sind die ins Klo gefallen?“, kam die Unterstützung von ShuU der gelassen wirken wollte, was ihm aber nicht so recht gelang, da er sich ziemlich große Sorgen um seinen Koi machte. „Lass uns mal nachsehen. Dann geht’s uns besser und wenn sie wirklich ins Klo gefallen sind, dann können wir sie rausziehen.“, scherzte Satoshi nervös. „Gut!“, bekam er zugestimmt. So gingen sie also Richtung Klo, doch kurz davor blieben sie beide geschockt stehen. Denn in dem Moment, wo sie die Tür öffnen wollten, da sagte Nii gerade zu Ryo dass er ihn liebt, was ShuU einen Stich ins Herz versetzte. Als Ryo dann auch noch sagte dass er ihn auch liebt, da brach auch Satoshis Welt zusammen. Den Rest gaben sie den beiden, als sie sich glücklich und kreischend umarmten. Langsam und total geschockt drehten sie sich um und liefen zurück zu ihren Plätzen. Als die anderen beiden auch dahin zurückkamen da verhielten sich Satoshi und ShuU sehr distanziert und das hielt auch die ganze Nacht an, bis sich die Runde auflöste. Auch bei den Proben an den darauf folgenden Tagen war es nicht anders und Ryo und Nii waren deswegen sehr deprimiert, wussten sie doch nicht, was sie falsch gemacht hatten. Die Proben an sich litten nicht darunter, weil sich alle zusammenrissen. Das mussten sie auch. Sie konnten sich am Anfang ihrer Karriere keine Patzer erlauben. Allesamt litten sie trotzdem an Schlafmangel und je näher das Konzert rückte desto mehr sahen sie aus wie Leichen. Daher riet ihnen ihr Manager es mit Schlaftabletten zu versuchen und die schafften es doch tatsächlich, dass sie bis zu ihrem großen Tag wieder einigermaßen fit waren, wenn auch die Anspannung und teilweise schlechte Laune blieb. Dann war es soweit! Ihr erstes Auftreten. Nun wich die schlechte Laune und machte der Aufregung Platz. Sie hatten schon die Generalprobe hinter sich gelassen und liefen nun nervös auf und ab. „Ach ja und dass hier eins klar ist… Hier wird nicht auf der Bühne rumgeknutscht! Fanservice hin und her, soweit will ich nicht, dass es kommt! Klar?“, sagte Satoshi noch einmal streng. Er fand es immer blöd, wenn Bandmitglieder das machten um das Publikum aufzuheizen. Seiner Meinung nach war es besser die Leute flippen wegen dem Können der Band aus. „Sag das unseren Turteltäubchen Ryo und Nii!“, warf ShuU beleidigt ein. „Wieso das denn bitte?“, fragte Ryo empört. „Ihr habt euch doch schon schmachtend in den Armen gelegen und was ihr darüber hinaus noch „Privates“ gemacht habt will ich gar nicht wissen!“, schleuderte er ihm entgegen und starrte Nii dabei böse und verletzt an. „Was soll das? Wir haben uns nie Privat getroffen und überhaupt, was meinst du mit in den Armen liegend? Etwa die Sache bei Hizumi?“, verteidigte sie nun Nii. „Nein ich mein eher danach im Lokal! Ich mein euer „ich lieeebe dich“ und das theatralische in die Arme fallen.“, meckerte ShuU weiter. Nun trat eine stille ein. Verblüfft starrten Ryo und Nii die anderen an. Dann wurden sie leicht rot und Ryo versuchte sie aufzuklären. „Da habt ihr voll was missverstanden! Wir haben das nicht ernst gemeint!!! Wir haben das nur geübt, um es später … jemand anderes sagen zu können, weil wir es einfach beide nicht geschafft haben diese Worte über die Lippen zu bekommen.“, nach dem gesprochenen musste er erst mal tief Luft holen, weil er es schnell und in einem durch erzählt hatte. Das nutzte Nii um weitere Erklärungen anzubringen, da die anderen immer noch skeptisch guckten. „Und als wir uns kreischend umarmt hatten, da war das nur, weil wir so glücklich waren, dass es anscheinend doch geht und da hatten wir eigentlich den Endschluss gefasst diejenigen, die wir lieben, in den Genuss kommen zu lassen, es endlich zu hören.“, auch er musste erst einmal Luft holen und Ryo machte wieder weiter. „Ihr wart doch nicht etwa deswegen die ganze Zeit sauer und habt euch so von uns distanziert?!“, fragte er ungläubig. Den beiden anderen war die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Gerade als Satoshi etwas sagen wollte da kam einer vom Set und sagte ihnen, sie sollten so langsam mal zur Bühne gehen. Sie gingen raus und nahmen sich vor das Gespräch später weiterzuführen. Nun waren sie wieder nervös und ganz kribbelig. Sie wollten endlich da raus und spielen. Als ihnen ein Zeichen gegeben wurde, da liefen sie einer nach dem anderen auf die Bühne und erhielten schon einen Applaus. Es waren für das erste Konzert doch schon ein paar Leute zusammen gekommen. Sie fingen an zu spielen und befanden sich sofort in ihrem Element. Die Nervosität war wie weggeblasen und sie hatten Spaß am spielen und waren hoch konzentriert. Es war ein unglaubliches Gefühl und es ging alles gut. Der Applaus danach war dementsprechend. Das Publikum schien vollauf zufrieden zu sein. Erschöpft und doch überglücklich schleppten sie sich von der Bühne in die Garderoben zurück. Es war zwar anstrengend gewesen, da sie so etwas noch nicht so gewöhnt waren, aber das zahlte sich aus, denn der Spaß, den sie dabei gehabt hatten war riesig gewesen. Alle hatten ein zufriedenes Lächeln im Gesicht und kriegten sich kaum noch ein, da der Rausch noch immer anhielt. Sie hatten ihr erstes Konzert mit Erfolg hinter sich gebracht. Nun würden sicher noch weitere folgen. Nii blickte zu ShuU herüber und bekam eine leichte rosa Farbe. Nach diesen ganzen Missverständnissen und weiß Gott welche noch kommen würden und werden, wollte er es endlich klar stellen. Er liebte ShuU warnsinnig und das sollte dieser nun auch wissen! Es war der beste Zeitpunkt und wenn er es sich traute, dann würde Ryo sicher mitziehen. Er atmete einmal tief durch und seine Wangen verfärbten sich noch mehr, bis ins rote. „ShuU…“, fing er mit zitternder Stimme an. Angesprochener drehte sich zu ihm, so dass ihm die volle Aufmerksamkeit galt. „Also ich muss dir etwas sagen…Ich hätte das schon viel früher tun sollen, ich wollte es auch schon früher tun… Es ist so…Du musst dir keine Gedanken machen, wenn du mich mit anderen siehst, denn mein Herz gehört schon lange nur dir. Ich liebe dich! Ja ich liebe dich wahnsinnig und es fiel mir so schwer das auszusprechen! …“, ShuU war völlig perplex und konnte erst mal nichts sagen. Erst nach einigen Sekunden trat wieder Leben in ihn und es schien zu ihm durchgesickert zu sein. „Das ist genau dass, was ich schon immer von dir hören wollte denn… Ich liebe dich auch! Ich liebe dich, seit wir uns das erste Mal begegnet sind!“, nun kamen Nii Freudentränen. „Mir geht es ganz genauso!!!“, er sprang auf und stürzte sich auf ShuU und dann küssten sie sich heiß und innig. „Gut, wenn du schon mal so schön vorlegst, dann sollte ich auch… Satoshi, mir tut heute noch der Hintern weh, wenn ich daran denke, wie du mich damals mit der Coladose abgetroffen hast, aber es ist eine schöne Erinnerung, weil dass auch der Augenblick war, indem du dir einen Weg in mein Herz erschlichen hast. Du bist mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen! Satoshi ich liebe dich!“, Nervös wartete er ab, was angesprochener nun tun würde. Auch die anderen sahen neugierig zu und wollten wissen, was wohl passiert. Dabei saß Nii auf ShuUs Schoß. Satoshi stand langsam auf und Ryo zuckte zusammen. Würde er ihn jetzt anmeckern, schlagen oder einfach weg gehen? Hatte er sich getäuscht und Satoshi mochte ihn gar nicht so doll? Er wurde immer unsicherer, dann kam Satoshi ihm näher. Knapp vor ihm blieb er stehen, dann kniete er sich hin und nahm Ryos Hand in seine. Er küsste sie sanft und blickte Ryo fest in die Augen. Ich liebe dich auch! Und wie!“, sagte er. Mit einem Lächeln stahl er sich erst einen kurzen Kuss und dann wurde er stürmisch von Ryo in die Arme genommen und dabei zu Boden gerissen, bevor er den Kuss wiederholen und vertiefen konnte. Ryo konnte nicht mehr. Die Tränen der Erleichterung und Freude liefen ihm über das Gesicht und er schluchzte. „Alles ok?“, fragte Satoshi besorgt. „Ja, ich bin nur so überglücklich!“, sanft schob Satoshi den Kleineren von sich weg um dessen Gesicht in die Hände zu nehmen. Dann küsste er ihm die Tränen weg und widmete sich danach dem Hals. „Vielleicht sollten wir alle nach Hause gehen und dort weiter machen!“, mahnte ShuU da schon Satoshis Hand unter das Shirt des Kleineren gerutscht war. Ein zustimmendes Gemurmel und sie packten ihre Sachen und machten sich auf den Weg nach Hause. Kapitel 6: Satoshi X Ryo ------------------------ Als sie bei Satoshi zu Hause angekommen waren, waren sie immer noch heiß aufeinander und vor Aufregung und Begierde schlugen ihre Herzen schneller. Noch im Flur stehend lagen sie sich schon wieder in den Armen und küssten sich leidenschaftlich. Immer wieder keuchte einer von den beiden in den Kuss hinein um besser Luft zu bekommen. Ihr Zungenspiel wurde immer heftiger und wilder und ein leichter roter Schimmer bildete sich auf ihren Wangen. Nach einer Weile lösten sie sich dann doch voneinander und sahen sich verlangend an. Ryos Blick war so schmachtend, dass es Satoshi sehr schwer fiel sich noch zurück zu halten. Doch er wollte es dem Kleineren bei ihrem ersten Mal richtig angenehm machen und so musste er nun mal kürzer treten und sich zusammenreißen. Er wollte, dass der Andere seine Liebe voll spürte. Als Ryo wieder zum Kuss ansetzen wollte, legte Satoshi ihm einen Finger auf den Mund. „Warte mal kurz, ja?!“, sagte er sanft und drückte den Kleineren leicht von sich weg. Er lief in die Küche und nach einiger Zeit und vielem klappernden Geräuschen später kam er wieder. Er hielt eine Flasche mit Schokosoße in seiner Hand. Ryo sah ihn fragend an. „Du magst doch hoffentlich Schokolade?“, war das einzige, was er zu hören bekam, was ihm aber nicht die Frage nahm, was der Andere wohl damit vor hatte. Er nickte nur als Antwort und bekam ein breites Grinsen von Satoshi. Dieser nahm zärtlich seine Hand, kam ihm immer näher und gab ihm einen schnellen Kuss auf die weichen, vollen Lippen. Dann drehte er sich um und Ryo sah nur noch den schönen breiten Rücken vor sich. Er wurde mitgezogen und wusste nicht genau wohin er geführt wurde. Das fand er aber auch nicht so schlimm, da er sich die Schulterblätter genauer betrachtete, die sich von dem engen schwarzen Shirt abhoben. Mit langsamen stolpernden Schritten folgte er dieser wunderschönen Rückseite und prallte dann auf einmal dagegen, als der dessen Rückseite er sah, stehen blieb. Der drehte sich nun verwirrt um und sah den Kleineren fragend an. „Alles ok?“, fragte er besorgt und bekam als Antwort wieder nur ein Nicken. Ein erleichtertes Lächeln und danach ein leises Kichern folgten von Seiten Satoshis, als Ryo rot wurde. Denn erst jetzt bemerkte er, dass er im Schlafzimmer des Anderen stand. Es war recht schlicht eingerichtet. Schrank mit großem Spiegel an der Tür, Bett und Schreibtisch waren die einzigen Möbelstücke. An der Wand rechts vom Bett über dem Schreibtisch hing eine Pinnwand mit alten Fotos, Telefonnummern, Visitenkarten und voll gekritzelten und bemalten Zetteln. Der Schreibtisch war recht ordentlich, im Gegensatz zu dem Chaos auf der Pinnwand. Nun nahm Satoshi beide Hände von Ryo und führte ihn die letzten paar Schritte zum Bett. Dort angekommen nahm er die Flasche aus der Hosentasche, die er dort verstaut hatte um Ryo besser führen zu können und legte sie auf das Bett. Dann legte er seine Hände auf Ryos Schultern und drückte ihn runter, so dass er ebenfalls Platz auf dem Bett fand. Der Andere ließ alles mit sich machen. Sein Herz raste wild vor Aufregung. Satoshi stellte ein Knie zwischen die Beine von Ryo und ließ seine Hände unter dessen Shirt wandern. Genüsslich und langsam zog er es ihm aus und warf es neben das Bett. Dann ließ er seine langen schlanken Finger über den nackten Oberkörper gleiten. Ryos Atem ging schneller und es machte ihn irgendwie heiß und kribbelig, dass der Andere so langsam vorging. Mit geschlossenen Augen genoss er die Berührungen. Satoshi drückte ihn sanft und behutsam aufs Bett und zog seinen Körper vorsichtig nach oben, bis Ryos Kopf auf dem Kopfkissen lag. Der sog scharf die Luft ein, als der Andere ihm die Schokoladensoße auf die Brust laufen ließ. Nun begann er sie weg zu lecken und spielte dabei mit den schon hart gewordenen Nippeln. Dabei strich eine Hand immer wieder Ryos Seite entlang, was ihn langsam zum Stöhnen brachte, war er da doch besonders empfindlich. Als Satoshi die Soße weg geleckt hatte gab er dem Kleineren einen leidenschaftlichen Kuss und der konnte die süße Schokolade schmecken. Da bekamen die Worte „Ich vernasche dich“ doch gleich eine ganz andere Gewichtung. Noch während des Kusses gleitete Satoshis Hand immer tiefer und er öffnete schnell und geschickt den Knopf der Hose und mit noch mehr Leichtigkeit zog er den Reißverschluss herunter. Der Kuss löste sich und der Größere fiel wieder über die Brust her. Als die Hose über die langen Beine des Kleineren gezogen wurde bekam dieser einen noch dunkleren rot ton als vorher. Ryo wurde nun an so vielen Stellen gleichzeitig bearbeitet, dass er dachte, er würde jeden Moment den Verstand verlieren. Die rechte Hand des Andern hob sein Bein an und fuhr dieses mit der Hand entlang, während die linke Hand sich wieder der Seite gewidmet hatte. Währenddessen viel ein Regen von Küssen über den Nackten Oberkörper des Kleineren. Der war immer mehr wie von Sinnen und sein Stöhnen wurde immer Lauter, was Satoshi sehr heiß machte und es viel ihm immer schwerer sich zurück zu halten, aber noch durfte er nicht aufhören. Erst sollte der andere noch mehr wie Wachs unter seinen Fingern werden. Leicht biss er in den Nippel von Ryo und fing dann an daran zu saugen. Der ganze Körper schmeckte noch nach der Schokolade. Ein heftiges Aufkeuchen war die Belohnung für die Berührungen. Ryo konnte nicht mehr. Er wollte endlich an der Stelle berührt werden, die schon sehr beachtlich stand und damit förmlich darum schrie angefasst zu werden. Es war ihm zwar sehr peinlich, doch er zog die rechte Hand von Satoshi noch weiter nach oben an die Stelle, die ihn schon so erwartete. Das fand Satoshi total süß und er erbarmte sich und ließ seine Hand unter die Unterhose gleiten. Mit erst zarten, dann immer härteren Berührungen fing er an sich dort zu schaffen zu machen. Ryos Stöhnen wurde immer lauter und er näherte sich langsam seinem Höhepunkt. Noch einmal biss Satoshi in Ryos Nippel und dieser kam mit einem sinnlichen Schrei, der ihm aber sehr peinlich war. Satoshi küsste ihn und sah ihm dann direkt in die Augen. „Darf ich…?“, fragte er mit erregter Stimme. „Natürlich! Frag doch nicht.“, war die Antwort und Ryo sah verlegen zur Seite. Satoshi lächelte und vergrub sein Gesicht in Ryos Halsbeuge um da an ihm zu saugen. Gleichzeitig zog er ihm die Unterhose aus und ließ eine Hand zwischen dessen Beine gleiten. Vorsichtig stupste er ihn erst etwas an der Stelle an, in die er eindringen wollte. Dann ganz langsam, wie in Zeitlupe, schob er seinen Finger hinein. Ryo sog scharf die Luft ein. Es fühlte sich komisch an. „Bleib locker, sonst tut es weh.“, sagte Satoshi um ihn zu beschwichtigen. Ryo nickte und versuchte sich zu entspannen, während der Finger unerbittlich immer tiefer in ihn eindrang. Damit er sich besser entspannen konnte und sich nicht so sehr auf seinen Po konzentrierte nahm Satoshi wieder das Gemächt des Kleineren in die Hand und bearbeitete es wieder. Außerdem ließ er vom Hals ab und wanderte wieder etwas tiefer und umspielte die Brustwarze mit der Zungenspitze. Der Hals war sichtlich gekennzeichnet. Ein sehr großer roter Fleck hob sich von ihm ab. Der Finger war ganz drin und bewegte sich nun im Rhythmus der Hand, die an anderer Stelle zu tun hatte. Ryo wurde wieder total heiß und er keuchte. Das Stöhnen wollte er erst unterdrücken, da es ihm so peinlich gewesen war, wie er sich vorhin hatte gehen lassen, doch es gelang ihm nicht. Sein Körper fing an zu zittern. Täuschte er sich oder hatte er mittlerweile sogar schon zwei Finger in sich?! Nach kurzer Zeit kam auch noch ein dritter dazu und Ryo wurde schon ganz schwindelig er würde sicher gleich kommen. „Warte noch etwas.“, flüsterte Satoshi ihm ins Ohr. Dann bis er sanft in eben dieses und zog seine Finger wieder heraus. Es fühlte sich seltsam an, aber es dauerte auch nicht lange, bis etwas anderes die Position der Finger einnahm. Satoshi konnte es kaum fassen, er war in Ryo drin. Sein Atem ging schneller und sein Herz raste vor Freude. Er bewegte sich, aber anfangs noch etwas langsam, um Ryo nicht weh zu tun. Das Eindringen schien im schon etwas weh getan zu haben und das sollte nicht noch mal passieren. Dann aber, als Ryo sich daran gewöhnt hatte, wurde Satoshi immer schneller und versuchte darauf zu achten, was Ryo gefiel. Der wurde immer kribbeliger und sein Verstand hatte nun völlig ausgesetzt. Als der Größere eine bestimmte Stelle berührte Stöhnte Ryo laut auf. Das entlockte auch Satoshi ein recht lautes stöhnen, da es ihn anmachte diese Stimme zu hören. Er bemühte sich diesen Punkt noch einmal zu treffen und er schaffte es auch. Das brachte Ryo dazu zu kommen. Mit einem sehr lautem, sinnlichem Schrei. Er sah nur noch Sternchen und hörte, dass auch Satoshi kam. Dessen Stimme war aber um einiges dunkler gewesen. Keuchend und nach Luft schnappend stützte der sich ab und zog sich wieder aus Ryo zurück. Sie sahen sich eine Weile tief Atmend an. Dann küssten sie sich leidenschaftlich und Ryo legte dabei seine Arme um den Anderen. Satoshi lies sich nach dem Kuss neben Ryo fallen und zog den kleinen Körper seines Kois zu sich um ihn zu umarmen. So aneinander gekuschelt blieben sie liegen biss sie eingeschlafen waren. Am nächsten Morgen dann duschten sie noch zusammen und Ryo machte Frühstück, während Satoshi den Tisch deckte. Immer wieder küssten sie sich oder nahmen sich in den Arm. So glücklich waren sie noch nie in ihrem Leben gewesen. Gerade, als sie mit dem Essen fertig waren, da hörten sie aus dem Schlafzimmer Ryos Handy klingeln. Schnell stand er auf und lief dort hin um ab zu nehmen. „Moshi, moshi.“, sagte er leicht außer Atem. Dann wurde er blass und nach einer Weile sagte er „Gut ich komme“ und legte auf. „Wer war dass“, fragte Satoshi, der im Türrahmen stand und den Kleineren besorgt musterte. „Meine Mum. Ich hab ihr ja nicht gesagt, dass ich nicht nach Hause komme und sie war sehr sauer. Ich soll sofort nach Hause gehen. Tut mir leid, dass ich schon los muss. Dabei wäre ich doch noch so gerne geblieben!“, sagte Ryo mit traurigem Blick. „Da kann man nichts machen. Sorry. Du bekommst sicher Ärger. Daran hätte ich denken müssen.“, erwiderte Satoshi schuldbewusst. „Ach was. Also dann.“, er gab dem größeren einen Kuss und lief dann an ihm vorbei bis zur Tür. Dort zog er sich seine Schuhe an, machte dir Tür auf und lief los. Weg war er. Satoshi blieb mit gemischten Gefühlen allein zurück. Er war einerseits glücklich, da er nun mit Ryo zusammen war, doch andererseits hatte er ein mulmiges Gefühl. Was würde Ryos Mutter wohl mit ihm anstellen, wenn sie von der Beziehung erfahren würde, oder noch schlimmer. Was, wenn sie herausbekommt, dass er mit Ryo geschlafen hatte. Den ganzen Tag lang machte er sich große Sorgen und wartete auf einen Anruf von seinem Koi. Kapitel 7: Problemlösung ------------------------ Als Ryo zu Hause angekommen war, empfing ihn seine Mutter mit einer Standpauke, warum er so spät kam und ihr nichts gesagt hatte. Ryo hatte wahrscheinlich Glück, dass sein Vater schon bei der Arbeit war. So musste er sich nicht auch noch von ihm Vorwürfe anhören, die ja irgendwo doch verständlich waren. Nachdem Gemecker ging er erst einmal auf sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Er hatte nur kurz die Augen geschlossen und schon klingelte das Telefon. Es war ein Freund, der sich mal wieder melden wollte. Sie redeten einige Minuten miteinander, bis Ryo seine Mutter laut rufen hörte. „Du, sorry, ich muss auflegen, meine Mum ruft.“, sagte er entschuldigend. „Kein Problem, wir sehen uns.“, sagte sein Freund und legte auf. Genervt ging Ryo zu seiner Mutter in die Küche. „Was ist?“, fragte er und bemerkte sofort, dass seine Mutter auf Hundertachtzig war. „Was bitte soll das? Ich wusste zwar von eurem Auftritt, aber warum zum Teufel ist dieser Junge auch in deiner Band? Warum hast du mir nichts gesagt?“, schrie sie ihn wütend an und hielt eine Zeitschrift hoch, in dem ein Artikel über ihren Auftritt letzte Nacht stand. „Erstens, er ist in unserer Band, weil er verdammt gut singen kann und zweitens, du hättest eh nur gemeckert und doch nichts ändern können.“, gab Ryo ruhig zurück. „Willst du mir jetzt blöd kommen oder was?! Ich hatte dir verboten dich mit diesem abscheulichen Kerl zu treffen! Ich will, dass du ihn nie wieder siehst!!!“, schimpfte sie weiter. Ryo wurde nun sehr wütend. Sollte sie ihn anschreien, ok. Aber Satoshi durfte sie nicht beleidigen! „Hör auf so schlecht über ihn zu reden. Er ist liebenswürdig und voll nett. Nur weil du schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht hast, heißt dass noch lange nicht, dass mir das selbe passiert.“, schrie er sie zurück an. Ließ sie stehen und rannte zurück in sein Zimmer. Er knallte die Tür zu und schmiss sich mit voller wucht aufs Bett. Dort biss er vor Wut in sein Kopfkissen und hörte, wie ihm seine Mutter noch nachrief, dass das noch ein Nachspiel haben würde. Er hatte seine Mutter noch nie angeschrien, aber was hätte er anderes tun können. Immerhin hat sie den Menschen beleidigt, der ihm momentan nun einmal am wichtigsten war. Diese Person wollte er nun anrufen. Als er den Hörer abhob und ihn sich ans Ohr hielt, hörte er nichts. Kein Freizeichen kein gar nichts. Seine Mutter musste ihm den Telefonstecker gezogen haben und sein Handy lag noch im Flur. Dass machte ihn nur noch wütender und er setzte sich an den PC. Der wollte aber nicht ins Internet. Sie hatte ihm also auch das Internetkabel herausgezogen. Fein, wenn sie Krieg wollte, dann konnte sie den haben. Er würde sein Zimmer erst einmal nicht verlassen und wenn, dann würde er sie mit schweigen bestrafen. Sie hasste nichts mehr, als ignoriert zu werden. Ryo war gespannt, wer zuerst aufgeben würde. Mit finsterem Lächeln und total deprimiert lag er wieder auf dem Bett und starrte bis zum späten Abend die Wand an. Auf Klopfen reagierte er nicht. Irgendwann war er eingeschlafen und um 5 Uhr morgens wieder wach geworden. Leise öffnete er die Tür und schlich ins Bad. Dort machte er sich fertig und danach schlich er in die Küche um sich ein Brötchen zu nehmen. Zurück in seinem Zimmer zog er sich seine Jacke an und schlich wieder raus auf den Flur. Er steckte sein Handy ein, das nach wie vor im Flur lag und verließ dann kurz nach sechs das Haus. Er machte sich auf den Weg zu Satoshi und hatte immer noch gehörig Wut im Bauch. Auch sein Vater hatte mit ihm geschimpft, als er nach Hause gekommen war. Was hatte er eigentlich verbrochen, dass seine Eltern so gegen ihn waren und dass, obwohl er doch mit Satoshi so glücklich war. Es war recht kühl draußen und es wehte ein eisiger Wind. Die Wiesen waren noch nass, voller Tau. Er kuschelte sich mehr in seine Jacke und ärgerte sich, dass er nicht den dickeren Mantel genommen hatte. Außerdem versuchte er gekonnt die dunklen Wolken zu ignorieren, die über ihm waren und sich immer dichter zusammenzogen. Es würde wohl sehr bald regnen. Er war endlich vor Satoshis Haus angekommen, doch konnte er ihn schon so früh stören? Er würde sich auch sicherlich Sorgen machen, wenn er so früh morgens vor der Tür steht. Und was wäre, wenn er ihn nun wecken würde? Er hätte dann sicher ein schlechtes Gewissen! So stand er noch eine Weile da und überlegte hin und her. Zu Nii konnte er auch nicht. Wer wusste schon, was der gerade machte… Immerhin war er ja auch gerade erst mit ShuU zusammen gekommen. Er war also mit hoher Wahrscheinlichkeit eh nicht zu Hause. Zu Hizumi wollte er auch nicht. Der war viel beschäftigt und immer noch mehr Satoshis Freund. Er wollte ihn ja nicht verschrecken oder verärgern. Seine anderen Freunde würden ihn auch lynchen, wenn er so früh bei ihnen klingeln würde. Inzwischen war es zwar kurz nach sieben, aber dass war ja immer noch recht früh. Er seufzte laut. Er kam einfach zu keinem Ergebnis und fror sich so langsam aber sicher den Arsch ab. Er wollte sich gerade umdrehen und mal sehen, wann die Cafes in der Stadt auf machten, da ging die Tür auf. „Warum stehst du hier draußen herum und klingelst nicht?“, fragte ihn Satoshi, der sehr verschlafen aussah und noch im Pyjama herumlief. „Ich wollte dich nicht wecken…“, entgegnete ihm Ryo verlegen. „Ach was, so ein Unsinn. DU darfst mich immer stören. Komm rein!“, sagte der Andere und lächelte freundlich. Ryo trat ein und roch den Cafe, den sein Koi wohl gerade aufgesetzt hatte. „Geht es dir gut? Auch n Cafe?“, fragte er und gähnte herzhaft. „Ja alles ok. Ja danke ich nehme gern einen!“, antwortete der Kleinere. „Hattest du viel Stress mit deiner Ma?“, nun sah Satoshi wieder schuldbewusst in Ryos Augen. „Ja…schon, aber mach dir keine Vorwürfe. Die is einfach komisch. Aber sie wird sich auch wieder einkriegen!“, er nahm den Anderen in den Arm und drückte ihn ganz fest. Die Umarmung wurde erwidert. „Ich nehme mal an, du möchtest erst einmal nicht nach Hause zurück?!“, fing Satoshi an. „Nein…Wieso?“, kam die verwirrte Frage von Ryo. „Na ja, ich dachte, dann könnten wir uns ja einen schönen Tag machen. Wir hatten ja noch kein Date und das wär doch ne Gelegenheit.“, ein breites, umwerfendes Lächeln kam von dem Größeren, dass Ryos Herz sofort schneller schlagen ließ. „Ja gerne, warum nicht.“, strahlend gab er sein Einverständnis. Sie würden also Heute ihr erstes Date haben. Der Cafe war fertig und sie setzten sich zusammen um zu Frühstücken. Als Ryos Mutter nach ihm schauen wollte, war er nicht mehr da. Sein Handy war auch weg. Wo war er wohl hingelaufen. Sie hatte schon so eine Ahnung und wenn die Stimmte, dann würde sie ihm den Hals umdrehen. Wieso verstand er denn nicht, dass dieser Junge nichts für ihn war. Er bedeutete nur Ärger. Sie hatte das früher schon öfter miterlebt. Er hatte damals vielen das Herz gebrochen und wollte von allen eigentlich immer nur das Eine. Aber nicht mit ihrem Sohn. Sie hatte ja nicht wirklich etwas dagegen, dass er schwul war. Erst war es ein Schock gewesen, aber sie hatte gegen solche Menschen keine Vorurteile und auch ihr Mann war diesen Leuten nicht negativ gestimmt. Das war also nicht das Problem. Sie kannte diesen Jungen schon länger als Ryo und konnte ihn besser beurteilen. Er würde ihm sicher wehtun! Traurig sah sie auf den Kalender, sie wusste erst nicht, wann sie in die Küche gegangen war, aber das war nicht sehr verwunderlich. Schließlich war sie sehr in Gedanken gewesen. Heute hatte sie einen Termin und konnte nicht nach Ryo suchen und auch ihr Mann war schon bei der Arbeit und würde erst spät wieder kommen, wie in letzter Zeit eigentlich immer. Es regte sie auf, dass er so selten da war. Wann hatten sie zuletzt mal etwas zusammen unternommen? Nur sie beide. Am letzten Hochzeitstag. Das war aber schon lange her und bald kommt ja schon der nächste. Noch einmal seufzte sie und machte sich langsam fertig. Sie sollte sich mit einer guten Freundin treffen und ihren Verlobten kennen lernen. Dafür hatte sie zwar gerade keinen Kopf aber sie konnte die Beiden nicht sitzen lassen. Schnell war sie fertig und setzte sich ins Auto. In Gedanken war sie immer noch bei Ryo. Das Cafe, in das sie eingeladen worden war, lag weiter ab von der Haupteinkaufsstraße in der Stadt. Es war eine enge, dunkle Straße, aber das Cafe war super! Es dauerte eine Weile, bis sie einen geeigneten Parkplatz gefunden hatte. Als sie kurz vor dem Cafe stand, lief ihr ihre Freundin mit ihrem Verlobten schon entgegen. Sie begrüßten sich und stellten sich vor, dann betraten sie das Cafe und setzten sich in eine der hintersten, sehr dunklen Ecke, die den anderen Gästen keinen Blick auf sie bot. Allerdings konnten sie von dort aus die Anderen Gäste gut beobachten. Sie redeten eine Weile, gaben ihre Bestellung auf und als sie anfingen zu essen, da kamen zwei Personen herein, die nun ihre volle Aufmerksamkeit hatten. Ryo und Satoshi waren herein gekommen und sie setzten sich an einen Tisch mit perfektem Ausblick für Ryos Mutter. Satoshi nahm Ryos Hand sobald sie saßen und er lächelte ihn an. Er hatte so einen ruhigen, glücklichen Blick und eine warme Ausstrahlung. Dass verwirrte sie erst. Aber ihre Wut schaffte das schnell beiseite. Wäre sie nicht mit ihrer Freundin und ihrem Verlobten hier, dann würde sie jetzt eine Szene machen, egal, was die anderen Gäste davon hielten. So musste sie ruhig zusehen und konnte nur abwarten, was passierte. Ihnen wurde ein großer Eisbecher mit Schokosoße gebracht aus dem sie gemeinsam aßen. Sie lachten immer wieder und Ryo sah sehr glücklich aus. Kein Wunder, dass sie ihm den Anderen nicht ausreden konnte. Aber sie wusste, dass das ganz sicher schief gehen würde und schon bald würde er nicht mehr lachen. Er wäre fertig mit den Nerven und nur noch am weinen. Dass wollte sie ihm ersparen. Plötzlich sah sie, wie die beiden sich küssten. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Oh der kann was erleben, wenn er nach Hause kommt, dachte sie sich und versuchte sich wieder zu beruhigen. Die beiden küssten sich derweil immer leidenschaftlicher. Endlich hörten sie damit auf und fingen nun an sich gegenseitig zu füttern. Dann leckte Satoshi Ryo Eis von der Wange. Sie konnte nicht mehr hinsehen, sonst würde sie noch explodieren. Ihre Begleiter bekamen von alle dem nichts mit, da sie so mit sich beschäftigt waren. Nach einer Ewigkeit, so kam es ihr vor, verließ ihr Sohn mit diesem Kerl das Cafe und sie konnte sich wieder etwas entspannen. Ihr Sohn war eindeutig verliebt und wohl schon mit dem Typen zusammen. Das missfiel ihr gründlich und sie musste verhindern, dass er auch noch mit ihm schlief, denn dann ließ der Mistkerl für gewöhnlich seine „Geliebten“ fallen. Das sollte ihrem Schatz nicht passieren. Ryo war überglücklich und hatte seine Mutter schon vollkommen vergessen. Er war mit Satoshi durch die Läden gezogen und danach waren sie in einem Cafe Eis essen gewesen. Die Schokosoße, die auf dem Eis war hatte ihn an etwas erinnert, was von dem Anderen auch so beabsichtigt gewesen war. Als nächstes stand bei ihnen Kino auf dem Plan. Er war schon ganz aufgeregt und lief Händchenhaltend mit Satoshi dort hin. Sie wollten in einen Horrorfilm gehen, was sicherlich schwer werden würde, da es erst später Nachmittag war. Am Kino angekommen wurde seine Befürchtung wahr. Es lief noch kein Horrorfilm. Und auch sonst lief irgendwie nichts Besonderes. Eigentlich nur Kinderfilme und auf die konnten sie in ihrem Alter verzichten. Nur ein einziger Film kam überhaupt in Frage. Es war eine Komödie. Aber egal, Hauptsache zusammen sein. Da war ihm der Film relativ egal. Nur nichts zu schnulziges. Sie gingen also zur Kasse und bestellten sich ihre Tickets. Es waren nicht viele in dem Film drin, aber er war echt lustig. Sie hatten kaum Zeit gehabt sich zu küssen, weil sie andauernd lachen mussten und genau aus demselben Grund war auch noch die Popcorntüte gut gefüllt. Auf dem weg zu Ryo nach Hause jedoch schafften sie es diese schnell zu leeren. Als es nicht mehr ganz so weit bis zu Ryo war, da blieb Satoshi stehen, umarmte und küsste ihn dann. „Es ist vielleicht besser, wenn ich dich nicht bis vor die Haustür bringe, solange deine Mum noch so sauer ist!“, sagte er und sah Ryo unbestimmt an. „Ja, da magst du recht haben, aber wenn sie sich wieder etwas beruhigt hat, dann werde ich ihr beibringen müssen, dass wir zusammen sind und das sie endlich damit klar kommen muss.“, er sah dem größeren direkt in die Augen. „Falls sie dich rauswerfen, kannst du gerne bei mir einziehen! Wenn sie das nicht tun und dir auf die Nerven gehen, dann kannst du das auch gerne. Auch wenn alles gut geht… Na ja ich will eigentlich sagen, dass du immer zu mir kommen kannst und das ich mich freuen würde, wenn du bei mir einziehst, wenn du dazu bereit bist.“, gegen ende des Satzes wurde er immer leiser und sah verlegen den Boden an. „Ja gerne. Ich komme bestimmt irgendwann auf dein Angebot zurück. Du bist echt ein Schatz!!!“, sagte Ryo küsste ihn überschwänglich und nahm ihn beherzt in die Arme. Satoshi war überrascht von der Intensität, die Ryo an den Tag legte, doch es freute ihn sehr. Auch er nahm ihn in den Arm und sie blieben eine ganze Zeit lang so stehen. Dann lösten sie sich voneinander und gaben sich noch einen letzten Abschiedskuss. Dann lief Ryo nach Hause und Satoshi sah ihm noch hinterher, bis er ihn nicht mehr sehen konnte. Dann ging auch er. „Na wo warst du?“, fragte seine Mutter mit zynischem Ton. Ryo ignorierte sie und wollte gerade an ihr vorbei gehen, da nahm sie ihn am Arm und hielt ihn fest. „Und hattest du wenigstens spaß mit Satoshi?“, fragte sie mit vor Wut brodelnder Stimme. Ryo sah sie mit vor Überraschung geweiteten Augen an. „Woher…“, fing er an und wurde von seiner Mum unterbrochen. „Ich hab euch im Cafe gesehen. Von dem Zeitpunkt an, wo ihr herein kamt, bis dahin, als ihr es wieder verlassen habt. Ich war mit meiner Freundin und ihrem Verlobten da und musste euch beim rummachen zusehen.“, sagte sie Eiskalt. Ryo lief rot an und konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht will, dass du dich mit diesem Kerl triffst!“, meckerte sie nun los. „Und warum nicht? Du hast mir noch nicht einen plausiblen Grund genannt.“, konterte er. „Weil er dich eh nur ficken will und dich dann fallen lässt, wie alle anderen auch!“, versuchte sie ihm ruhig zu erklären, was aber nicht ganz gelang. „Ich will nicht dass du von ihm verletzt wirst!“, redete sie weiter, als Ryo immer noch starr vor Erstaunen war. Er hätte nie gedacht, dass seine Mutter mal solche Worte in den Mund nehmen würde. „Er ist ein Arsch!“, hing sie noch dran und löste damit Ryos starre. „Er ist kein Arsch und du musst dir keine Sorgen machen Mama. Wir haben schon miteinander geschlafen und er ist immer noch mit mir zusammen, wie du Heute ja mitbekommen hast.“, sagte er wütend darüber, dass sie Satoshi schon wieder beleidigt hatte. Er hatte nicht richtig darüber nachgedacht, was er da gesagt hatte und sah nun etwas schuldbewusst drein, als sich seine Mutter setzte und völlig geschockt schien. Sie brachte nicht mehr als ein „Oh…“ zustande. Nach einer sehr langen Weile blinzelte sie und kam wieder zu sich. „Ihr habt also schon… Und ihr seid immer noch zusammen…“, sagte sie mehr zu sich selbst und Ryo nickte zur Bestätigung. „Dann…liebt er dich ja vielleicht wirklich…“, sagte sie weiter. „Ja, das tut er und er hat sich verändert, er ist nicht mehr so, wie er mal war. Du solltest ihn nicht in eine Schublade stecken, in die er nicht mehr hinein gehört, nur weil du Vorurteile hast!“, sagte er ruhig und sah ungläubig mit an, wie seine Mutter nur abwesend nickte. Sie sah ihm plötzlich direkt in die Augen. „Ja du hast recht. Es tut mir leid. Ich sollte ihn vielleicht besser kennen lernen, so, wie er jetzt ist. Es ist ja schon ein paar Jahre her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe.“, sagte sie ruhig und überrumpelte damit Ryo total. „Gut…wir könnten ihn ja mal zum Essen einladen oder so. Ach und Mutter ich bin kein kleines Kind mehr und muss selbst Erfahrungen machen. Du kannst mich nicht ewig beschützen! Selbst wenn er einer von der schlechten Sorte gewesen wäre, so hättest du da auch nicht eingreifen sollen. Wie soll ich den so jemals Erwachsen werden? Du musst auch daran denken, dass ich jetzt eine Band habe und wenn wir groß raus kommen sollten, dann wirst du mich kaum noch sehen und ich muss meinen eigenen Weg gehen.“, dass wollte Ryo ihr schon lange mal sagen und er fühlte sich sehr erleichtert. „Ich sehe ein, dass du recht hast…sorry. Ich werde von nun an versuchen mich nicht mehr so in dein Leben einzumischen.“, gab seine Mutter nach und sah ihn mit einem traurigen Blick an. „Das ist gut. Danke. So schaffst du es schon eher, dass ich immer wieder zu dir zurückkomme, auch wenn ich dann ausgezogen bin.“, Ryo war sehr froh, dass alles so gut gelaufen ist und dass er sich mit seiner Mutter aussöhnen konnte. „Du willst ausziehen?“, fragte sie geschockt. „Vielleicht noch nicht jetzt aber ich möchte schon irgendwann mit Satoshi zusammen ziehen. Er hat es mir Heute auch angeboten. Ich werde aber noch eine Weile hier bleiben.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Das ist gut, ich will dich noch nicht ganz verlieren. Da muss ich mich erst mal drauf einstellen! Danke, dass du mit mir darüber geredet hast.“, sie schien ihre alte Ruhe wieder zu haben, wenn sie auch noch etwas traurig zu sein schien. Sie war fast wieder wie immer und das freute Ryo. Nun musste er nur noch mit seinem Vater sprechen und wie der auf das ganze reagieren würde, wusste er nicht. „Ich werde dann heute Abend mit deinem Vater reden, mach dir um den mal keine Sorgen.“, sagte seine Mum. Kann sie jetzt Gedankenlesen? Fragte sich Ryo. Er nickte um ihr zu zeigen, dass er einverstanden war. Wer hätte gedacht, dass sich all seine Probleme so leicht lösen ließen. Zusammen mit seiner Mutter machte er das Abendessen fertig und rief danach freudig Satoshi an, um ihm Bericht zu erstatten. Sie redeten eine Weile freudig darüber. Als Ryos Vater nach Hause kam redete seine Mutter mit ihm, wie sie es versprochen hatte und auch das war geklärt. Für seine Mutter hatte er eine Überraschung. Durch die fielen Überstunden, die er in letzter Zeit gemacht hatte, hatte er sich jetzt einen Kurzurlaub leisten können und in ein paar Tagen würden sie nach Paris fahren und sich entspannen. So waren also alle glücklich und saßen nach langer Zeit mal wieder fröhlich lachend an einem Tisch. Kapitel 8: Ende ^^ ------------------ Es war ein regnerischer Tag und sie versammelten sich im Proberaum. Die dunklen Wolken und der Massenregen passten nicht zu der Stimmung, die unter Girugämesh herrschte. Liebe lag in der Luft und sie mussten sich schwer zusammenreißen, um proben zu können. Als sie es endlich geschafft hatten sich von einander zu trennen und sich den Instrumenten zu widmen, da spielten sie besser als je zuvor. Sie nahmen sich vor nun langsam mal vor ihr erstes Album zusammen zu stellen. Nach der Probe setzten sie sich wieder zusammen. Ryo kuschelte mit Satoshi und ShuU konnte seine Augen nicht von Nii lassen. „Und, was habt ihr so schönes noch getrieben nach dem Konzert?“, fragte Satoshi Nii und ShuU neugierig. Diese liefen leicht rot an und Nii antwortete sehr verlegen. „Wir waren so kaputt, dass wir nur noch ins Bett gefallen sind und miteinander kuschelnd eingeschlafen sind.“ „Und am nächsten Tag hab ich den Süßen hier…“, bei diesen Worten zeigte ShuU auf seinen Koi. „Zu einem Date entführt. Wir waren auf der Eisbahn und in einem Restaurant… Es sah echt putzig aus, wie er anfangs so unsicher übers Eis geschlittert ist.“, Er fing an zu kichern und bekam sofort Protest. „Hey…“, Nii nahm seinen Zeigefinger und gab ShuU damit einen kleinen Klaps auf die Stirn. Der streckte nur die Zunge raus, was den anderen noch mehr ärgerte und zum schmollen bewegte. ShuU fing darauf hin an ihn zu patten und der Schmollmund wurde noch größer. Nun gab er seinem Koi einen schnellen Kuss auf den Schmollmund und brachte ihn damit zum lächeln. Ryo und Satoshi, die das Spiel mit angesehen hatten mussten lachen. Die beiden sahen soo süß aus! „Und was habt ihr gemacht?“, fragte ShuU dann unvermittelt und sah wie die beiden anderen aufhörten zu lachen und Ryo rot anlief. „Nun wir hatten unseren Spaß!“, sagte Satoshi viel sagend und sah Ryo dabei lüstern von der Seite an. Als die beiden Gegenübersitzenden verstanden hatten, wurden sie auch rot, allerdings nicht so wie Ryo. „Es gab danach n paar Komplikationen wegen Ryos Mum, aber wir haben es überstanden. Wir hatten danach auch unser erstes Date. Und nach diesem hat dieses kleine Genie es geschafft seine Mutter davon zu überzeugen, dass es gut ist, wenn wir zusammen sind.“, mit einem breiten, stolzen Grinsen wuschelte er Ryo. Der fand das gar nicht so toll und versuchte es, wie vorher Nii, mit Schmollen. Anstatt wie ShuU zu handeln, was Ryo sich eigentlich erhofft hatte, fing dieser darauf hin an ihn zu kitzeln. Ryo fing an zu lachen und bevor es ausarten konnte sprang er auf und brachte sich hinter ShuU in Sicherheit. „Du glaubst wirklich, dass dich das retten wird?“, fragte Satoshi mit neckendem Unterton in der Stimme und er stand langsam auf. Er rannte dann so schnell zu Ryo hinüber, dass dieser überhaupt nicht mehr reagieren konnte. Er stürzte sich auf ihn und sie fielen mit einem lauten „plumps“ hin. Nii grinste breit und versuchte sich zurück zu halten, aber als ShuU anfing loszulachen, da konnte auch er nicht mehr. Das sah echt lustig aus! Durch den Fall hatte Ryo fast sei Shirt verloren und Satoshis Hose war ein beachtliches Stück gerutscht und man konnte sehr viel von seiner Boxershorts sehen. Wie sie da aufeinander lagen, mussten die Beiden auch anfangen zu lachen. Das Lachen der vier hallte im Raum wieder und war bis weit auf dem Flur noch zu hören. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und ihr Manager kam herein. Er meckerte mit ihnen und wies sie zurecht. Dann scheuchte er sie wieder an ihre Instrumente und die Probe ging weiter. Nachdem ihr Album veröffentlicht worden war, mussten sie viele Konzerte geben und starteten eine große Tour. Ihre Musik kam sehr gut an und wenn es so weiter gehen würde, dann würden sie bald in Europa auftreten. In der Zeit hatten sie kaum Gelegenheit etwas für sich zu sein. Sie hatten so gut wie kein Privatleben mehr. Mit trauter Zweisamkeit war es auch schwer und so wurden ihre Beziehungen vorläufig auf Eis gelegt, bis die Tour vorbei war und sie eine Pause bekamen. Vollkommen erschöpft und müde fiel Ryo in sein Bett. Es war endlich Mal wieder sein eigenes und nicht das eines Hotels. Die Hotelzimmer waren zwar recht schön gewesen, aber zu Hause schlief es sich doch immer noch am besten. Er vermisste es mit Satoshi zusammen zu sein und wollte eigentlich gerne zu ihm, aber das ließ sein Körper nicht zu. Er war zu erschöpft um auch nur daran zu denken aufzustehen. So musste er bis morgen warten. ShuU und Sato hatten sich eine Überraschung ausgedacht. Sie wollten nicht verraten was es war. Sie sagten nur, dass sie einen Tag frei hätten und dann würde es losgehen. Na ja, solange sie alleine waren, war es ja egal, was es war. Ryo wollte Satoshi unbedingt und wusste, dass es Nii mit ShuU genauso ging. Sie hatten so lange nicht mehr miteinander geschlafen. Sie hatten sich ja nicht mal richtig küssen können, da immer wer reingeplatzt kam und es zu gefährlich war, wenn jemand die Beziehung zwischen ihnen mitbekam. Eins war Ryo auf jedenfall klar: Er würde morgen, komme was da wolle, mit Sato zusammen sein und sie würden ausführlich alles nachholen, was sie in den ganzen Tagen verpasst hatten. Das war sein letzter Gedanke und der zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, bevor er einschlief und schon einmal von dem nächsten Tag träumte. Mit verbundenen Augen saßen Ryo und Nii auf der Rückbank von ShuUs Wagen. Es war der Tag der Überraschung und die beiden hinten sitzenden fragten sich schon was nun auf sie zukommen wird. Gestern hatte Ryo sich zu Satoshi geschlichen. Nachdem er von der Tour zurück war hatte seine Mutter ihn belagert und wollte unbedingt Mal wieder was mit ihrem „Spatz“ unternehmen. Bei ihr hieß das Shopping und als er das überstanden hatte, da sollte er Anziehpuppe spielen. Er war danach total kaputt und es war schon nach 11 Uhr. Als seine Mutter gerade im Bad war und überlegte, ob sie sich zusammen Filme ansehen sollten, bis zum nächsten Morgen, da nutzte Ryo die Gelegenheit und verkrümelte sich. Er hatte eine Nachricht zurückgelassen, in der stand, dass er bei Satoshi übernachten würde. Die ganze Nacht waren sie wach gewesen und hatten unglaublich guten Sex gehabt. Sie holten wirklich alles nach und kuschelten sich aneinander als die Sonne auf ging. Dieser Sonnenaufgang war sehr romantisch gewesen und Ryo hatte sich immer enger an Satoshi gekuschelt. Da sie keinen Schlaf gehabt hatten, war Ryo nun noch hundemüde und gähnte gerade herzhaft, als er spürte, dass der Wagen hielt. Nii war während der ganzen Fahrt ganz still sitzen geblieben. Er hatte in etwa dasselbe Problem gehabt, wie Ryo. Seine Eltern waren froh gewesen, dass der Sohn wieder da war und schon hatten sie ihn mit aufs Land geschleppt. Dort hatten sie bei seiner Cousine auf der Farm übernachtet und er hatte große Probleme gehabt seine Eltern davon zu überzeugen, dass er am nächsten Morgen wieder nach Hause musste. Eigentlich hatten sie geplant noch eine Weile mit ihm dort zu bleiben, doch letzten Endes hatte er sich durchgesetzt und war mit dem Zug zurückgefahren. Die ganze Zeit über war er traurig gewesen, weil er nicht zu ShuU konnte und nun da er jetzt bei ihm war, da konnten sie schon wieder nicht… Der Tag heute war ja auch schon verplant. Gerade kam ihm der erschreckende Gedanke, dass vielleicht nie etwas daraus werden würde, da spürte er, wie der Wagen hielt. „So ihr Süßen, wir sind da!“, sagte Satoshi fröhlich. Dann stieg er aus und nahm Ryo bei der Hand um ihn zu führen. ShuU tat es ihm gleich und half Nii aus dem Wagen. Noch immer mit verbundenen Augen stolperten sie langsam vorwärts. Nach einer Weile blieben sie stehen und langsam wurden ihnen die Augenbinden abgenommen. Sie staunten nicht schlecht, als sie sahen, wo sie waren. Vor ihnen erstreckte sich ein großer Platz mit Hindernissen und Verstecken. Überall klebte Farbe und so war es nicht schwer zu erraten, dass sie zum Paintball spielen hergekommen waren. Die beiden Überraschten drehten sich zu ihren Kois um und nahmen sie in die Arme. Dann ging es los. Der Besitzer gab ihnen weiße Anzüge und für jeden zwei Körbe voll mit farbgefüllten Luftballons. Da sie auch noch Glück mit dem Wetter hatten, weil es seit Tagen endlich mal nicht regnete und sogar die Sonne schien und das Anfang Winter, würde dass wohl ein großer Spaß werden. Sie fingen an sich zu verstecken. Sie spielten jeder gegen jeden. Und los ging es. Langsam bewegte sich Nii vorwärts und versuchte kein Geräusch zu machen. Er hatte einen grünen Luftballon in der Hand, jeder Zeit bereit zum werfen. Plötzlich bekam er etwas in den Nacken. Die rote Farbe lief ihm den Rücken herunter und etwas davon lief über seine Schultern nach vorne über die Brust und sein Anzug verfärbte sich. Schnell drehte er sich um, um sich zu rechen und klatschte ShuU den grünen Ballon voll auf den Kopf. Dieser blieb nicht untätig und schleuderte sofort einen gelben zurück. Beide stolperten dabei rückwärts und suchten Deckung, die sie aber so schnell nicht fanden. Da kamen von der Seite her noch andere blaue und lilane Ballons und die beiden wurden voll getroffen und farbgetränkt. Nii fand stolpernd hinter einem Baum Schutz und entkam so einem weiteren gelben Ballon. ShuU versteckte sich hinter einem alten Auto und entkam so gleich zwei Luftballons. Da die Ballons aus etwa der gleichen Richtung kamen, wusste Satoshi nun genau, wo er sein nächstes Ziel finden würde. Er schlich sich zu der Stelle wo er Ryo vermutete und fand ihn dort tatsächlich. Er stand hinter einem Baum und spähte über die Schulter hinweg. Er hielt einen blauen Luftballon wurfbereit und er hatte einen konzentrierten Blick. Satoshi grinste und schlich sich dann näher heran. Mit einem Lauten „Platsch“ traf er Ryos Brust und der erschreckte sich so heftig, dass er seinen blauen Ballon in der Hand zerquetschte. Nun war er ein blau, grünes Kunstwerk und mit protestierendem Blick fing er nach einigen Sekunden Erholung an zu kontern. Dabei warf er die Ballons so schnell hintereinander weg, dass Satoshi sich nicht wehren konnte und nur rückwärts stolperte. So wurde er bis auf eine Lichtung getrieben, wo er keinen Schutz mehr fand. Er war schon völlig farbbekleckert. Nun fing er an sich zu währen und auch Ryo bekam ziemlich viel ab. Dank der Übermüdung und dem was Sato gestern noch so mit ihm angestellt hatte, bewegte er sich zu langsam um den Ballons ausweichen zu können. Zu allem Überfluss rannten nun auch ShuU und Nii schreiend auf sie los und übten Rache aus. So war das Spiel eigentlich nicht gedacht, aber sie hatten einen heiden Spaß dabei und warfen sich lachend die Luftballons um die Ohren bis sie alle waren. Voller Farbe und total außer Atem legten sie sich auf den Boden um sich zu erholen. Hie und da kicherte noch mal einer von ihnen auf. Sie sahen wirklich lustig aus und durch die vielen verschiedenen Farben hatten sie auch Mischfarben an sich die oft ein komisches Braun oder Schwarz bildeten. Hätten sie sich auf einer Kunstausstellung präsentiert, dann hätten sie sicher den ersten Platz gemacht. Langsam rappelte sich Satoshi auf und blickte auf die noch am Boden liegenden. „Oh man, ihr seht echt fertig aus!“, lachte er und bekam von allen gleichzeitig Konter. „Du aber auch!!!“, nun lachten alle und auch die anderen drei setzten sich auf. „Ich hab Hunger und ihr?“, fing Satoshi dann wieder an, nachdem er sich beruhigt hatte. „Ja, hab ich auch.“, gab Ryo zu und Nii bestätigte das mit einem Nicken. ShuU grinste nur. „Dann sollten wir uns waschen gehen und dann ESSEN!“, sagte Satoshi fröhlich und rappelte sich auf. Auch die anderen standen auf und folgten ihm zu den Duschen. Zum Leitwesen der vier waren nur getrennte Duschkabinen da. Sie konnten es sich also nicht zu zweit unter einer Dusche gemütlich machen. Sie brauchten eine Weile bis die Farbe wieder abgewaschen war und so hatten sie nun, da sie wieder am Auto standen, gehörigen Hunger. Bevor sie jedoch los konnten, bekamen Ryo und Nii wieder die Augenbinden um. Sie wurden aber komischerweise vom Auto weggeführt. „Äh…was soll das?“, fragte Ryo schließlich, als er bemerkte, dass sie zurück zum Paintballplatz gingen. „Wir müssen euch noch ein wenig umstylen und es ist doch sicher besser, wenn wir dass in Ruhe in einer Umkleide machen, als im Freien, oder?!“, kam die Antwort von Satoshi, der sich insgeheim schon freute seinen Koi gleich auszuziehen. Von Ryo kam nur ein „Ah…ja….“ Und damit war die Unerhaltung beendet. Es war Ryo und Nii sehr peinlich mit verbundenen Augen einfach ausgezogen zu werden, aber was sollten sie machen? Sie mussten ihren Kois vertrauen. Nachdem Satoshi und ShuU fertig waren, betrachteten sie noch mal ihr Werk und lächelten zufrieden. Die beiden anderen hatten keine Ahnung, was mit ihnen angestellt worden war. Nun wurden sie zurück zum Wagen geführt und sie fuhren los. Komischerweise dauerte die Fahrt nicht so lange, wie Nii sich das gedacht hatte und er fragte sich allmählich, was dass sollte. Wieso hatten sie sich umziehen müssen? Kurze Zeit später sollte ihm diese Frage beantwortet werden. Der Wagen wurde eingeparkt und wie vorher schon vor der Paintballanlage wurden sie wieder geführt. Dann blieben sie stehen und den beiden wurden die Augenbinden zum zweiten Mal an diesem Tag abgenommen. Sie staunten nicht schlecht als sie das Nobelrestaurant vor sich sahen. Als sie dann an sich hinunter sahen, da war ihnen klar, weswegen sie umgezogen worden waren. Sie trugen feine Anzüge und Krawatten. Die Krawatten waren aber nicht eng gebunden sondern hingen leicht im Knoten. Auch Satoshi und ShuU hatten sich umgezogen und sahen sehr schick aus. Wie Gentlemans reichten sie ihren Kois den Arm und führten sie in das Restaurant. Dort war schon ein Tisch für sie reserviert worden. Sie aßen vom Feinsten und Nii und Ryo machten sich schon ein wenig Sorgen, wie die beiden anderen das alles bezahlen wollten. Als sie dann alle satt waren verließen sie das Restaurant wieder und stiegen in das Auto. Ein Blick auf die Uhr verriet Ryo, dass es erst 15.00 Uhr war und er hatte das Gefühl, dass die beiden verrückten den Tag noch nicht enden lassen würden. Und damit sollte er Recht behalten, denn nur kurze Zeit später standen sie auf einem Platz eines Autokinos. Satoshi öffnete das Handschubfach und entnahm ihm Chips und Popcorn. Cola wurde auch hervor gezaubert und dann tauschten Nii und er die Plätze. Ryo kuschelte sich an Satoshi und schnappte sich schon einmal ein paar Popcorn und futterte sie während er von seinem Koi liebevoll gemustert wurde. Beide lächelten und die beiden vor ihnen ebenfalls. Man konnte sehen wie sie Händchen hielten. Langsam zogen sich die Wolken zusammen und kündigten somit an, dass es in der nächsten Zeit regnen würde. Der Film fing an und sie sahen gespannt zu. Satoshi nahm mitten im Film auch Ryos Hand und streichelte sie, bis der Film zu Ende war. Das fand der Kleinere unglaublich schön und er hatte leicht rosa Wangen. Auch ShuU und Nii schienen überglücklich zu sein. Sie fuhren los und dieses Mal nach Hause. Es war ein wunderschöner Tag gewesen. Kurz vor Satoshis Wohnung fing es an zu Schneien, was irgendwie auch romantisch war. Er und Ryo stiegen aus und liefen langsam zum Haus. Drinnen machte Sato den Kamin an und schob die Kautsch direkt vor das Fenster. Dort setzte er sich mit Ryo zusammen hin und sie tranken heiße Schokolade mit Marshmallows. Aneinandergekuschelt sahen sie dem Schnee zu, wie er langsam herunterfiel und nach einer Weile dann war Ryo eingeschlafen und wurde von Satoshi ins Bett getragen. Eine Zeit lang sah er Ryo beim schlafen zu, sah in das wunderschöne weiche Gesicht, dass so friedlich aussah, dann fiel auch er in das Land der Träume. ShuU fuhr weiter, nachdem er Satoshi und Ryo heraus gelassen hatte. Er fuhr zu sich nach Hause und nahm Nii mit. Dessen Eltern waren ja immer noch nicht zurück und die würden ja auch noch zwei Tage bleiben. Heute wollte er endlich mit ihm schlafen, hatten sie doch auch sehr lange darauf verzichten müssen. Nii schien zu ahnen was nun folgen würde und er war sichtlich nervös. Trotzdem wollte er es auch. Auf einmal ging der Motor aus. Sie waren nur noch drei Straßen entfernt und der Wagen wollte nicht mehr anspringen. Genervt versuchte ShuU es noch mal den Wagen zu starten, doch vergeblich. Er stieg aus um zu sehen, weshalb es nicht weiter ging, doch er konnte nichts finden. Ihnen blieb nichts anderes übrig als den Wagen zu schieben. „Alte Schrottkarre!“, schimpfte ShuU während er und Nii versuchten es zu schieben. Sie brauchten eine Weile aber sie waren schon zwei Straßen weiter gekommen. Sie waren total durchnässt und ShuU hatte schlechte Laune. Nii versuchte ihn zu beruhigen. Es klappte nicht so ganz aber zumindest bekam er für seine Bemühungen ein Lächeln geschenkt. „Setz dich bitte in den Wagen. Gleich geht es leicht bergab und da die Straße nass ist, kann es sein, dass der Wagen weg schlittert. Wenn das der Fall sein sollte, dann zieh bitte die Handbremse.“, bat ShuU seinen Koi. Dieser nickte und setzte sich hinter das Steuer. Mit schieben, Handbremse, schieben, Handbremse, schafften sie es doch tatsächlich bis vor ShuUs Haustür. Völlig außer Atem lehnte ShuU sich an den Wagen und verschnaufte kurz, bis Nii ausgestiegen war und neben ihm stand. Der geschmolzene Schnee tropfte schon von ShuUs Nasenspitze. „Wir sollten rein gehen und heiß baden!“, sagte Nii und ging mit ShuU in die Wohnung. „Lass uns zusammen baden!“, sagte ShuU und schloss die Badezimmertür hinter sich. Nii wurde knallrot, doch er nickte. Dann sah er, wie der Andere anfing sich die nassen Sachen auszuziehen. Als Dieser bemerkte, dass er angestarrt wurde, da fing er an zu grinsen und bewegte sich ganz langsam auf Nii zu. Er küsste ihn kurz auf die weichen Lippen und zog ihm dann ganz schnell das Oberteil aus. Nii quietschte kurz auf und stand dann mit nacktem Oberkörper da. Beide hatten gerötete Wangen und ShuU sah sich seinen Koi an, bevor er dessen Hose öffnete. Langsam schob er sie hinunter und Nii schloss die Augen und atmete hörbar aus. Beim ausatmen hatte er den Mund leicht geöffnet. Schnell stand er nun ganz nackt da und ShuU ebenfalls. In der Zwischenzeit war auch die Wanne voll gelaufen. ShuU zog Nii vorsichtig an der Hand hinter sich her und sie stellten sich in die Wanne. Sie setzten sich einander gegenüber hin und sahen sich an. Ihre Herzen schlugen wie wild, beide wussten, worauf das hinauslaufen würde. Minuten verstrichen und sie sahen sich immer noch voller Erwartung an. Dann, als er es nicht mehr aushielt zu warten, zog ShuU den Kleineren zu sich heran und küsste ihn. Nii legte seine Hände auf den muskulösen Oberkörper seines Kois und genoss den Kuss. Ihr Zungenspiel dauerte eine Weile und sie keuchten immer wieder. Es hatte sich schon viel Speichel gebildet, den ShuU nun schluckte und er sog begierig Niis Zunge noch weiter in seinen Mund und sie küssten sich weiter. ShuU lies seine Fingerspitzen über Niis Rücken streichen und je länger sie sich küssten desto schneller schlugen ihre Herzen und ShuU legte seine Hand in Niis Nacken um ihn noch näher heran zu ziehen. Da sie aufeinander Lagen, bekam der Andere jeweils mit, wie sich da etwas verhärtete. Nii war das ganze oberpeinlich doch er wollte den Kuss nicht lösen. Als ShuU seine Hand vom Nacken weg bewegte und die Seite seines Kois entlang strich, da löste Nii den Kuss mit einem Stöhnen. Ganz offensichtlich hatte ShuU da schon mal eine erogene Zone gefunden. Er grinste zufrieden und suchte den Körper weiter ab und entlockte dem anderen damit immer wieder Seufzer und gelegentliches Stöhnen. Er zog den zarten Körper etwas höher, damit er sich dem Hals widmen konnte. Er biss leicht hinein, dann saugte er an der Haut und biss und zog noch mal an der eingesaugten Haut herum. Als nächstes saugte es weiter und löste sich dann kurz um zu sehen wie sein Mal inzwischen aussah. Mit einem zufriedenen lächeln sah er den tiefroten Fleck an. Seine Hände waren währenddessen auf Wanderschaft gewesen. Nun nahm er Nii und drehte ihn so, dass dessen Rücken auf seinem Bauch lag. So knabberte er seinem Koi am Nacken herum und umspielte dabei mit der einen Hand den Schritt des anderen. Die freie Hand nutzte er um sich der Brustwarze zu nähern und dort ein wenig herum zu spielen. Nii stöhnte heftig und ihm wurde schwindelig. Das warme, dampfende Wasser und die Berührungen machten ihn ganz schwummerig. ShuU rieb währenddessen immer weiter auf und ab und wollte endlich Niis erregten Schrei hören. Und genau das bekam er dann auch zu hören. Nii kam mit einem Schrei, der unerwartet hoch klang. Aber er hörte sich auch sehr sinnlich an. ShuU konnte sich nicht mehr halten. Er wollte ihn jetzt. Nii drehte sich gerade um und wollte ShuU küssen. Da spürte er wie ShuU anfing einen Finger in ihm zu versenken. Ganz langsam und vorsichtig bewegte dieser sich vorsichtig und Nii starrte mit roten Wangen ins Wasser. Es fühlte sich komisch an, tat aber nicht weh. Damit sich sein Koi nicht mehr so sehr mit dem beschäftigte, was gerade mit seinem Hintern passierte, küsste ShuU ihn und bekam somit die volle Aufmerksamkeit. Sie starteten einen regelrechten Zungenkampf und der machte Nii so heiß, dass er gar nicht realisierte, dass sich nun schon zwei Finger in ihm austobten. Dann aber mitten im Kuss berührte ihn ShuU im Innern so, dass er laut stöhnen musste und somit wieder den Kuss löste. ShuU zog daraufhin seine Finger heraus und setzte seinen Koi auf. Der stützte sich mit den Armen ab, die Hände auf der Brust des Anderen. Langsam wurde er durchdrungen und als der Andere ganz in ihm war, da begann Nii sich langsam auf und ab zu bewegen. Beide fingen erst leise, dann aber immer lauter an zu stöhnen. Nii fand die Stimme des anderen unglaublich sexy und sie erregte ihn. ShuU legte seine Hände auf die Hüften des Anderen und bewegte sie mit. Langsam wurden sie immer schneller und das Wasser schwappte dabei und kleine Wasserspritzer flogen umher. Auch ShuU bewegte sich nun etwas mit. Er war von Niis Anblick fasziniert. Es sah so wunderschön aus, wie die Wassertropfen über die fein definierten Muskeln liefen. Die nassen Haare aus denen die Tropfen fielen und das direkt auf sein Schlüsselbein. Der verzogene Mund, der ab und an ein Lächeln bildete und die sinnlich verzogenen Augenbrauen. Das alles war so unglaublich. Mit einem heftigen Stoß entlockte ShuU dem Anderen einen Schrei und brachte ihn zum kommen. Daraufhin kam er auch mit lautem Stöhnen. Nii sah auf einmal nur noch Sternchen. Ihm war schwindelig und er spürte, dass er auf ShuUs Oberkörper gesackt war und dass dieser immer noch in ihm steckte. Beide Atmeten schnell. Dann wurde Nii vollkommen schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam, da lag er nackt im Bett. ShuU lag daneben und grinste seinen Koi belustigt an. „Na wieder unter den Lebenden?“, neckte er ihn. Nii sah in verwirrt an. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. „Du bist ohnmächtig geworden. War vielleicht doch eine dumme Idee es im Bad zu tun. Das heiße Wasser war wohl etwas zu viel und dein Körper hat sich überhitzt. Das passiert schon mal, aber das ist ja nicht so schlimm.“, er grinste seinen Koi an. Der sah in fragend an. „Na ja… du siehst voll süß aus wenn du schläfst!“, erklärte er und Nii wurde rot. „Nächstes Mal machen wirs wohl besser im Bett!“, redete ShuU weiter und fing laut an zu lachen, als der andere so rot wie eine Tomate wurde. „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“, sagte ShuU und gab seinem Koi einen Kuss auf die Stirn und kuschelte sich dann an ihn. „Wenn du so sprichst, dann ist mir das aber peinlich!“, sagte Nii noch zur Verteidigung und kuschelte sich dann auch an den anderen. So nebeneinander liegend und kuschelnd schliefen kurze Zeit später beide glücklich und zufrieden ein. Zwei Monate später saßen sie wieder einmal im Proberaum. Ryo war an Satoshi gekuschelt. Er hatte die Augen geschlossen und dacht an die vergangenen Wochen und Tage. Sein Vater war nach Amerika in den Hauptsitz seiner Firma versetzt worden und er und seine Frau waren umgezogen. Ryo hatte lange gebraucht um ihnen klar zu machen, dass er nicht mitkommen würde, da er seine Zukunft nicht in Amerika, sondern in Japan sah. Seine Mutter hatte viel geweint. Sie wollte ihren „kleinen Spatz“ nicht verlieren. Nach langem hin und her flogen seine Eltern rüber und er Zog bei Satoshi ein. Er bekam das ehemalige Zimmer der Schwester, obwohl sie aber in Satoshis Zimmer zusammen schliefen. Es war einfach wunderbar mit ihm zusammen zu wohnen. Auch Nii war bei sich zuhause ausgezogen natürlich…wohin auch sonst…zu ShuU. Niis Eltern waren davon anfangs gar nicht begeistert gewesen, sie mussten auch erst einmal verdauen, dass ihr Sohn schwul war. Allerdings hatte er sich durchgesetzt und nach einer Weile hatten sich auch seine Eltern an die Situation gewöhnt. Solange Nii regelmäßig vorbei kam und sie besuchte, natürlich soweit wie es die Band erlaubte, waren sie mit dem Ganzen einverstanden, auch wenn sie ShuU noch nicht so ganz akzeptieren wollten. Alle vier waren glücklich und sie waren auch sehr erfolgreich. Ryo dachte noch ein Stück weiter zurück. Es kam ihm schon fast wie eine Ewigkeit vor, als sie alle zueinander gefunden hatten. Es war so viel passiert. Erst vor fast zwei Monaten saßen sie noch hier und hatten Nii geneckt, als ShuU gezwungenermaßen von ihrem ersten Mal berichtet hatte und der Andere daraufhin mit hochrotem Kopf am liebsten im Erdboden versunken wäre. In der ganzen Zeit war so irre viel passiert. Als Ryo spürte, wie er einen Klaps gegen die Stirn bekam, da wurde er in die Realität, in das Hier und Jetzt zurück befördert. „Hey nicht einschlafen!“, protestierte Satoshi. „Ich hab gar nicht geschlafen! Ich hab nachgedacht!“, verteidigte sich Ryo. Die anderen beiden sahen ihnen belustigt bei diesem Pseudostreit zu. „Du sahst aber eher so aus als würdest du gleich einschlafen. Woran hast du denn gedacht?“, hakte Satoshi nach. „An früher, wo wir gerade erst zusammen waren… wobei früher etwas übertrieben ist.“, sagte Ryo. „Ach und das hat dich so gelangweilt, dass du fast eingeschlafen bist?“, wollte Satoshi ihn ärgern. „Nein… du bist gemein.“, gab der Kleinere wieder und knuffte seinen Koi in die Seite. Nun fingen beide an zu lachen. „Hey wenn ich so darüber nachdenke, dann ist in der letzten Zeit aber wirklich viel geschehen.“, sagte Nii und ShuU nickte bestätigend. „Bald fliegen wir nach Europa, stellt euch das mal vor…“, redete er weiter, „Ja Europa…Wie das wohl wird?“, überlegte Ryo, Wie die Zukunft für sie aussah, dass konnte keiner von ihnen sagen, aber eins war sicher, solange sie zusammen sein würden, konnte nichts schief gehen! ENDE ----- Hey ich hab meine zweite ff fertig!^^ ich hoffe sie hat euch allen gefallen!^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)