Begieriger Verrat von KatieBell (DM/HG) ================================================================================ Kapitel 39: Schwierige Entscheidung ----------------------------------- Es vergingen viele Tage, bis das Granger Haus wieder vollständig rehabilitiert war. So langsam schien sich Hermione wieder in ihrem Haus wohlzufühlen und auch Draco ging es gut. Nun. Soweit er eben mit den ganzen Muggelgeräten zurecht kam. Zu Anfang war es schwer ihm beizubringen, dass er hier nicht ohne aufzupassen zaubern sollte. Die Nachbarn waren schon immer neugierig gewesen und schauten demnach auch ungeniert durch die Fenster des Hauses. Den Kampf mit der Waschmaschine hatte er nicht einfach so überstanden. Der ganze Keller musste mit einem Wasserschaden darunter leiden und es kostete Hermione einige Nerven, ihm den Zweck von Elektrizität nahezubringen. - Mittlerweile waren er und der Fernseher die besten Freunde. Trotz das es diese lustigen Tage gab, in denen Hermione nur noch den Kopf schüttelte, gab es auch Tage, die sie nach draußen in den Garten trieben. Ihre Gedanken nachhängend an die letzten Wochen. An die schrecklichen Erlebnisse. Und immer wenn sie daran dachte, blickte sie zu ihrem Bauch. Auch wenn sie sich oft unbeobachtet fühlte, bemerkte es der blonde Junge, dass sie so vieles noch bedrückte. Auch wenn nun alles wieder auf Anfang ging. Das Ministerium versuchte sich wieder aufzubauen, genauso wie Hogwarts. Die Winkelgasse strahlte jetzt schon wieder in ihre vollen bunten Lichter. Doch die Ereignisse ließen sich nicht einfach so abbauen. Als Draco ein weiteres Mal sie beobachtete, wie sie auf der Gartenterrasse auf einem Liegestuhl lag, hatte er einen Entschluss gefasst. Sie musste etwas daran ändern, nicht hier Trübsal blasen. Davon wurde es schließlich auch nicht besser. Ohne ihr Wissen, kontaktierte er am Abend ihre beste Freundin. Nun, ob es ihre beste Freundin war, wusste er nicht hundertprozentig, doch es schien die richtige Wahl gewesen zu sein, dass Weasley-Mädchen herzuholen. Kaum das er den Brief abgeschickt hatte, stand sie am nächsten Morgen unbekümmert vor der Haustür. Die Braunhaarige war mehr als überrascht, wusste sie ja nun nichts von ihrem Besuch. Es war komisch, die ganze Zeit über. Zu dritt saßen sie im Wohnzimmer, Draco bot ihr etwas zu Trinken an und nebenbei lief das Teufelsding, dass sich Fernseher nannte. Komisches Schweigen breitete sich aus, bis Draco verkündete, dass er eben schnell mal nach der Wäsche im Keller schaute. Was natürlich nur eine Ausrede war. Er dachte sich schon, dass Hermione nicht über das was sie bedrückte so offen reden konnte, wenn er dabei war. „Er schaut nach der Wäsche?!“, fragte die Rothaarige völlig verblüfft nach, woraufhin Hermione nur kichern musste, „Ich muss ehrlich gestehen, ich bin überrascht.“, nickte Ginny nur. „Glaub mir, ich war auch sehr überrascht. Aber er versucht es wirklich, Ginny. Nur um mir eine Freude zu machen.“, sagte die muggelstämmige Hexe ruhig, „Aber jetzt sag doch mal, wieso bist du hier? Ich hab' Harry doch schon einen Brief am Anfang der Woche geschrieben, wenn es um die Vereinbarung geht.“, sagte sie nun mit einem Augenrollen. „Darum geht es nicht. Ich... ich komm auf den Punkt, okay? Malfoy hat mir geschrieben. Er schrieb das es dir nicht gut geht und das er dir nicht viel weiterhelfen könne. Er deutete nichts direktes an, aber er macht sich Sorgen um dich.“ „Er hat...dir geschrieben?“ Hermione fiel aus allen Wolken. Erst jetzt musste ihr bewusst sein, dass er ihre schlechte Aura wohl doch mitbekommen hatte. Und wieder glitt ihr Blick auf ihren Bauch. „Bei Merlin, die Wochen waren für dich kein Zuckerschlecken, Mione. Allein die Entführung, die Gefangenschaft, der Krieg allgemein. Natürlich steckst du das nicht einfach so weg. Auch ich hatte Probleme am Anfang damit. Vor allem wegen Freds Tod. Aber...so scheiße es sich anhört. Es wird besser mit der Zeit.“, sagte sie und machte eine Pause, bis sie weitersprach, „Wenn man sich die richtige Hilfe holt.“ „Hilfe? Was willst du andeuten, Ginny?“, fragte Hermione skeptisch nach. „Hast du nicht mal daran gedacht, einen Heiler aufzusuchen? Einen Psychologen. Der dir hilft über all das hinwegzukommen. Der mit dir zusammen und vielleicht auch mit Malfoy das Ganze abarbeitet?“ „Einen...Psychologen?“ „Ich wette mit dir, wenn du das alles nicht für voll nimmst, wirst du daran zerbrechen. Und du kannst auch nicht immer alles auf Malfoy abwälzen. So wie ich das sehe, tut er wirklich viel für dich, auch wenn er das nur sehr selten zeigt. Mione,...du bist es ihm einfach schuldig. Versuch wieder Herr deines Alltags zu werden. Du bist doch sonst immer eine Kämpferin gewesen, wieso hast du jetzt auf einmal diesen Durchhänger?“ „Es...“, ihre Augen fixierten ihren Bauch, „...es ist alles ein bisschen komplizierter geworden, Ginny.“ „Dann erzähl es mir. Ich bin nicht umsonst deine Freundin.“ Hermione befeuchtete zum tausendsten Mal ihre Lippen. Ihr ganzer Bauch fühlte sich flau an. Ob es an dem Wesen in ihr lag, oder einfach nur die Ungewissheit, wenn Ginny davon erfuhr. Sie wusste es nicht. „Mione...“ Augen zu und durch. „Ginny...ich...ich bin schwanger.“ Im ersten Moment war es still, bis die Weasley die Augen aufriss und zugleich ihre Lippen zu einem Lächeln wurden. „Aber...aber das ist doch großartig! Da wart ihr aber schnell... Weiß...weiß es Malfoy schon?“ „Das ist nicht großartig, Ginny!“, kam es nun wie ein Lauffeuer aus Hermione heraus. „Aber...warum?“ „Weil ich nicht weiß, ob es von Draco ist. Es könnte praktisch gesehen auch von Senior Malfoy sein, weil er mich in Hogwarts vergewaltigt hatte.“, brach es aus ihr heraus und mit ihr viele viele Tränen. „Bei Merlin...“, murmelte Ginny nur, stand sofort auf und nahm ihre beste Freundin in den Arm, „Wieso...wieso hast du nie ein Sterbenswörtchen davon gesagt? Wir hätten dir doch weiter geholfen.“ „Weil ich nicht konnte, Ginny. Ich...ich hab mich so geschämt. Ich hab mich so dreckig gefühlt. So beschmutzt. Und dann kam der ganze Krieg dazwischen. Ich war von Draco getrennt und es kam einfach alles zusammen. Ich habe Wochenlang kein Gedanken mehr daran verschwendet. Bis jetzt. Bis ich wieder so langsam zu Hause ankam. Da kam einfach alles wieder hoch.“, sie schluchzte leise, „Ich weiß nicht mehr weiter Ginny. Was ist... wenn es nicht von Draco ist. Was mache ich dann?“ „Schhh. Jetzt beruhige dich erst einmal. Wir finden eine Lösung.“, flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr und wiegte sie in einen leichten Schlaf. Es verging eine halbe Stunde, bis Hermione komplett eingenickt war. Ginny verließ das Wohnzimmer und sah dann Malfoy auf der Treppe sitzen. „Danke, das du mich angeschrieben hast.“ Er antwortete nicht darauf. Ginny wollte schon nach ihrem Mantel greifen, als er dann doch das Wort ergriff. „Gibt es eine...eine Möglichkeit, herauszufinden von wem es ist? Ich meine...bevor sie entbindet.“ Sie blickte sich zu ihm um. „Ich weiß es nicht. Ich glaube schon, dass so etwas möglich ist. Aber bei der Konstellation. Jetzt ohne Wunden aufreißen zu wollen. Dein Vater spielt da mit eine Rolle. Ihr habt die selben Gene, zumindest biologisch gesehen.“, sagte sie und zog ihren Mantel nun doch an, „Es wird schwierig sein, da einen Unterschied festzustellen.“ „Mhm.“, murmelte er nur. „Ich finde schon eine Lösung. Darum hast du mich immerhin gebeten. Wir bleiben im Kontakt, ja?“ Er nickte nur. „Okay..., ich glaub der Wohnzimmersessel ist sehr unbequem.“, zwinkert sie ihm zu, bevor sie das Haus verließ. Es vergingen zwei Tage, bis Ginny wieder von sich hören ließ. Diesmal in Form eines Briefes. Sie schrieb, dass sie vielleicht eine kleine Lösung gefunden hatte. Es wäre natürlich nicht leicht, doch es wäre die einzige Möglichkeit. Sie wollte sie in einem Café nahe dem St. Mungo treffen. Sie beide. Hermione schien sich dagegen zu wehren, doch Draco überredete sie. Seit sie hier theoretisch zusammen gezogen waren, waren sie kein einziges mal aus gewesen. Der junge Zauberer schon, einmal um seine Mutter zu besuchen, doch Hermione traute sich einfach nicht hinaus in die Welt. „Nun komm schon, wir sind eh schon zu spät dran.“, sagte er und zog sie aus der Haustür heraus. „Draco...nein. Ich...ich glaub ich muss mich schon wieder übergeben.“, murmelte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. „Ja, ja.“, sagte er nur und tat es als Ausrede ab. - Natürlich war das nur eine normale Reaktion von ihrem Körper. Sie fühlte sich unwohl, doch wie Ginny gesagt hatte. Sie durfte sich nicht so hängen lassen. Es verging eine gute Stunde, bis sie das besagte Café erreichten. Ginny wartete schon sehnsüchtig auf das ungleiche Paar, in einer eher unbeobachteten Ecke. „'tschuldige. Aber ich hab sie einfach nicht aus dem Haus bekommen.“ „Schon okay. Ihr seid ja jetzt hier. Was zum Trinken? Ich lad' euch ein.“, lächelte sie und bestellte die Kellnerin her. Nachdem Hermione einen Pfefferminztee vor sich stehen hatte und Draco einen Cappuccino, fing das unangenehme Gespräch für Hermione an. „Also. Ich hab ein paar Kontakte spielen lassen. Natürlich habe ich weder deinen Namen, Mione, noch deinen genannt, Malfoy. Ihr seid also fein raus. Nun, du hast bei unserem Letzten Treffen gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, festzustellen von wem nun das Ungeborene ist.“ Hermione schwieg und stierte wieder auf ihren Bauch. „Und?“, drängte Draco weiter. „Die gibt es tatsächlich. Allerdings wie schon gesagt, es ist schwierig bei der Konstellation, einen unterschied festzustellen und vor allem ist dieser Eingriff nicht gerade ungefährlich für das Kind.“ „Was soll das heißen?“, kam es leicht gereizt vom jungen Malfoy. „Es ist eben schwierig. Es ist eine Art Operation. Hermione würde praktisch in Narkose gelegt, damit sie nichts spürt, da es offenbar sehr schmerzhaft sein soll. Dabei wird eine...“, sie sah skeptisch zu Mione, „Nein...ich sag's nicht. Das würde dich viel zu viel aufwühlen.“ „Nein, nein...erzähl ruhig weiter.“, sagte die Braunhaarige dazwischen, „Ich kann das aushalten.“ „Na gut... es wird eine Art Zange in die Gebärmutter eingeführt und Gewebeproben des Embryos entnommen. Damit kann man dann die DNA feststellen lassen.“ „Du meinst, sie zerfetzen das Kind?“, schnitt Draco dazwischen. „Nein...nein. Bei Medusa, das doch nicht. Die Gewebeprobe ist eigentlich die harmlose Sache. Der Embryo wächst ja noch, das wäre kein Problem. Das Entschiedene ist die Einführung. Die ist gefährlich. Sollte nur das Werkzeug irgendetwas an der Gebärmutter verletzen, wäre das die sichere Totgeburt.“ „Lass mich zusammenfassen.“, murmelte Draco leise, „Entweder wir machen das, und erfahren wer der Erzeuger nun ist, setzen dabei aber das Leben aufs Spiel, oder-“ „...oder wir spielen Russisches Roulette.“, kam es von Hermione dazwischen. Kurz starten sich die Rothaarige und der Blonde an, bis beide aus einem Mund „Russisches Roulette“ fragten. Hermione winkte ab. Sie wollte beiden jetzt nicht das erklären müssen. „Okay...ehm ja. Es liegt also an euch. Ich kann euch trotzdem nur dazu raten es zu versuchen. Ich hab auch noch gleich eine gute Heilerin für dich herausgesucht, Mione. Sie ist spezialisiert was dieses Thema angeht und genauso würde sie dich weiterhin betreuen. Du weißt schon, das was ich dir erzählt habe, wegen dem Psychologen.“, sagte sie und schob ihr ein Stück Pergament entgegen. Hermione sagte kein Wort mehr die ganze nächste Stunde. Bis sie sich von Ginny verabschiedeten und wieder nach Hause apparierten. Den ganzen Abend war Hermione nicht mehr ansprechbar. Selbst als Draco ihr mühevoll seine Pizza präsentierte, aß sie nicht viel davon und meldete sich irgendwann ab, für eine Badewanne. Er hörte gerade noch das Einlaufen des Wassers, bevor sie die Tür zuschlug. Er war gerade dabei das Geschirr in die verflixte Spülmaschine zu schieben. Als es ihm zu blöd wurde, sah er kurz aus dem Küchenfenster zu seiner rechten und nach hinten, bevor er kurz und schnell seinen Zauberstab schwang. Als nun alles sauber wieder in den Schränken verstaut waren, wollte er gerade ins Nebenzimmer, den Fernseher anschalten, als noch der Fetzen Pergament in sein Blickfeld fiel. Er las die wenige Worte schnell durch, bevor er es gedankenvoll in seiner Hand schloss. Mrs. Summers Er blieb auf dem Weg ins Wohnzimmer vor der Treppe stehen und schaute hoch, an die Badezimmertür. Es nervte ihn, dass sie ihn völlig ausschloss aus dieser Entscheidung. Einerseits, konnte er es verstehen. Es war ihr Körper...aber vielleicht...vielleicht ging es hier auch um sein Kind. Er schnaufte einmal kräftig, bevor er die wenigen Treppen hochsprang und ohne anzuklopfen die Tür öffnete. Ein Schrei folgte und ein Waschlappen traf ihn mitten ins Gesicht. „Du Hohlbirne, schon mal was von Anklopfen gehört?!“, schrie Hermione und verbarg gerade noch so ihren nackten Körper mit einem etwas zu kurz geratenen Handtuch. „Als ob ich das, nicht schon mal gesehen hätte, Granger!“, sagte er etwas barsch und klatschte den nassen Waschlappen zurück ins Waschbecken. „Hmpf. Was willst du...?“ Er kam nun leicht auf sie zu, so dass sie einen Schritt zurücktrat, bis sie an die volle Badewanne stieß. „Draco...du...du machst mir ein wenig Angst.“ Er bleib vor ihr stehen und seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. „Entschuldige...ich... ich weiß gerade selbst nicht was in mich gefahren ist.“, sagte er und stützte sich mit seiner linken Hand am Wandspiegel ab, „Es ist nur...“, er wusste einfach nicht wie er es sagen sollte. Unbewusst schaute er auf den Zettel von dem Weasley-Mädchen. Hermione wurde ebenso aufmerksam auf diesen, worauf sie sich ihre Lippen befeuchtete. „Du sollst wissen, egal wie du dich entscheidest. Ich bin da.“, murmelte er und sah ihr dann in ihre schüchterne Rehbrauneaugen, „Das...wollte ich nur sagen.“, sagte er zum Schluss, ließ seine rechte Hand an ihren Wangen vorbei gleiten, bevor er sich wieder umdrehte und das Bad verlassen wollte. In diesem Moment gab es irgendein Klick-Geräusch in Hermione. Natürlich war sie sich nicht sicher. Nicht sicher genug, dass alles auf sich zu nehmen. Sich ihren Problemen zu stellen. Vor allem hatte sie Angst, Draco würde sie alleine lassen. Doch gerade traf das Gegenteil in Kraft. Er war für sie da. Er sorgte sich um sie. Um sie, und auch machte er sich Gedanken um das ungeborene Kind. „Warte!“, rief sie ihm zu und hielt ihm am Arm zurück, „Ich mach's. Ich...will es nicht aufgeben.“, sagte sie und lächelte ihn das erste Mal seit vielen, vielen Wochen wieder an. Und er? - Er erwiderte das Lächeln nur zu gerne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)