Begieriger Verrat von KatieBell (DM/HG) ================================================================================ Kapitel 14: Erholungsschmerz ---------------------------- **** „Granger!“, rief er fassungslos und ließ sich gleich neben ihren beweglosen Körper nieder. Vorsichtig fühlte ihren Puls, in dem er den Zeigefinger und seinen Mittelfinger auf ihre Halsschlagader legte. Nur flach konnte er die Stelle pochen spüren, das ihn nur noch mehr verunsicherte. „Granger. Hey. Hörst du mich?“, fragte er sie und strich ihr dabei vereinzelte Haarsträhnen aus dem Gesicht, die dank ihrem Schweißausbruch an ihrer Stirn klebten. „Hm…ha…ngh-“, hörte er plötzlich etwas Gemurmel, worauf er auch gleich sah, wie sie ihren Kopf versuchte zu bewegen. „Schh. Ich bin da.“, flüsterte er leise, bevor er seinen rechten Arm unter ihre Schultern schob und der linke unter ihren Kniekehlen. Kurz darauf hob er sich schwungvoll hoch und ihre Haare fielen dank der Schwerkraft auf den Boden zu Schnell eilte er durch die Korridore von Hogwarts. Bedacht keinen über den Weg zu laufen. In seinen Armen schien sich die braunhaarige Gryffindor zu winden. Sie hatte Schmerzen, das war ihm von Anfang an klar. Wahrscheinlich wurde sie durch den Cruciatusfluch gefoltert. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass es bei so einer Intensität zu Beginn, meistens zu Nachwirkungen kommen kann. „Schh. Wir sind gleich da.“, flüsterte er ihr zu. Wenige Minuten später konnte er die Mauer erreichen, hinter der die Tür versteckt war, in der ihr ‚Raum’ lag. Nun ja. Kerker wollte er es jetzt ungern beschreiben. Kurz murmelt er das Passwort und die Mauer schwang zur Seite. Gleich darauf trat er die Tür auf, die nur aus Holz bestand, da er keine Arme frei hatte. Durch diese Wucht dockte die Tür im Raum an und schlug wieder zurück, bis sie ins Schloss fiel. Der Blonde war zu diesem Zeitpunkt schon längst im Raum und legte Granger auf ihre Matratze ab. Schnell eilte er zur Tür, murmelte wieder ein Passwort, womit keiner hier rein kommen würde. Nicht einmal wenn der jenige das Passwort wüsste. Nur er selber konnte diese Art von Zauber wieder aufheben. Dieses System hatte er vorhin schon geregelt. Dann kam er zurück an Grangers Seite und zückte seinen Zauberstab, den er zuerst neben sich hinlegte. Erst jetzt merkte er, dass seine Hände merkwürdig klebten und musste erschreckend feststellen, dass an seiner Handinnenfläche Blut klebte. Wahrscheinlich hatte sie eine Kopfverletzung. „Granger? Hörst du mich?“ Vorsichtig drehte er ihren Kopf zu sich rüber, so dass er mit seinen rechten Fingerspitzen über ihren Hinterkopf fahren konnte. Und tatsächlich. Hinten zierte eine kleine Schramme, die zwar nicht wirklich groß war, jedoch tief genug, dass immer noch stetig Blut heraus quoll. „…mh…Ma...Malfo-…“, murmelte sie leise. „Bleib wach, verdammt. Du musst mir helfen. Du musst mir sagen, was ich machen soll, damit es aufhört zu bluten! …Granger? Hey..!!“, rief er aufgebracht, als sie erst flatternd die Augen aufwarf und jetzt wieder vehement zukniff. Ohne es zu merken, lief Schweiß an seiner Schläfe vorbei und über seine Wange. Sie war schwerer verletzt, als er angenommen hatte. Er hasste sich für den Moment, das er nicht näher hingehört hatte, als sie ihn gestern geheilt hatte. Er hatte schon immer ein Problem mit Heilzaubern gehabt. Sein Vater hatte auch mehr dafür plädiert, dass er Angriffszauber -und Flüche lernte und keine ‚hirnverbrannten’ Heilzauber, die er eh nicht gebrauchen konnte. Noch einmal fühlte er ihren Puls, der immer flacher und schwächer wurde, so dass er sie nun sanft schüttelte. „Granger. Wach auf. Du musst wach bleiben, sonst kann ich dir nicht helfen…!“ „…ngh-“ „Verdammt…“, murmelte er und stand abrupt auf, um kurz zum kleinen Tisch zu sprinten. Auf dem Sofa lag noch seine Schultasche, die er das letzte Mal hier liegen gelassen hatte. Eilend warf er alle Pergamentbögen aus der Tasche. Selbst Federkiel und Tinte flogen ungeachtet auf den Boden. Dabei zerbrach sein Tintenglas in einige Scherben und die schwarze Tinte floss über die Steinplatten. Erst an einem Buch hielt er inne und beachtete den Titel: „Kräuterkunde – Heilen mit Verstand“. Mit Schwung knallte er das Buch auf den Tisch und blätterte durch die verschiedensten Kapitel. ‚Verwunschene Heilknollen’, ‚Heilzauber für den Haushalt’, ‚Die Geschichte der heilenden Magie’,…und all solche Dinge, die ihn gerade wenig interessierten. „…Malfoy….“ „Ich hab’s gleich. Warte….warte.“, sagte er und wurde immer leiser, bis er plötzlich ganz stoppte, als er bei Kapitel 34 stehen blieb. „ ‚Murtlap-Essenz’? Super. Wo bekomm ich das jetzt so schnell her?“ Malfoy blätterte einige Seiten weiter, bis sich die Braunhaarige wieder meldete. „…kei-keine Luft….Malfoy…“, sagte sie schwach und mit kaum Gehör. Schnell wandte er sich zu ihr um und sah, wie sie ihren Kopf immer wieder von einer Seite auf die andere schwang. Dabei waren auch nicht ihre Locken untätig. Diese flogen, je nachdem welche Richtung, immer wieder mit. Er schnappte sich das Buch, eilte zu ihr und ließ sich wieder neben ihr nieder. „Warte, gegen Luftmangel hab ich was…“, murmelte er aufmunternd, schlug das Buch auf zum richtigen Kapitel und nahm dann seinen Zauberstab. Vorsichtig richtete er die Spitze des Stabes auf ihre Kehle und konzentrierte sich. Er durfte hierbei keinen Fehler machen. Ansonsten könnte das fatal für sie werden. „Anapneo.“, sagte er laut und deutlich, bevor er noch einen weiteren dazuflüsterte, „Feriates².“, dabei sah er ihr tief in die rehbraunen Augen, die sie kurz wieder aufgeschlagen hatte, doch danach verschwamm jegliches Bild vor ihr. ** Leise hörte Hermione eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr laut durchsagte, dass sie aufwachen sollte. Aber,…aufwachen wo von? Hatte sie geschlafen? Sie konnte sich nur noch an…silbergraue Augen erinnern. „Was willst du hier?“ Kurz flatternden ihre Augen auf und erkannte die Decke, die sie schon von ihrem ersten Aufwachen hier begutachtet hatte. Sie war also wieder in ihrem ‚Kerker’. „Ich dachte ich leiste dir etwas Gesellschaft, immerhin musst du ständig auf dieses…Schlammblut aufpassen, das ist doch mühsam auf die Dauer.“ „Das entscheide immer noch ich.“ Die Gryffindor wurde aufmerksam. Wem gehörten die Stimmen, die unweigerlich in ihrer Nähe waren? Eine davon kannte sie. Aber wer war die andere? Weibliche Stimme? „Ach komm schon, Draco. Ein bisschen Abwechslung hat noch nie jemand geschadet.“ Kurz versuchte Hermione ihren Kopf nach rechts zu bewegen, damit sie in die Richtung der Tür sehen konnte. Es ziepte kurz durch ihren Nacken, aber es tat nicht zu sehr weh, als das sie sich wieder umdrehen musste. Und so sah sie die junge Frau auf der Türschwelle, wobei der Blonde versuchte sie abzuwürgen. „Daphne. Ehrlich. Ich hab besseres zutun, als mit dir meine Zeit zu verschwenden.“, sagte Malfoy kalt und ohne Gefühlsregung. Die Braunhaarige sah die dunklen, langen Haare der Frau und ihren schwarzen Umhang. „Aber du schuldest mir etwas!“, sagte sie und stemmte ihre Hände in die Hüften, „Denk dran. Anscheinend habe ich dir vorgestern eine Menge erspart!“ Vorgestern? Von was sprach sie da? Sie verstand einfach nichts mehr. Hermione wusste ja noch nicht einmal welcher Wochentag heute war. Sie war eindeutig schon zu lange in der Dunkelheit gefangen. „Ein anderes Mal. Heute habe ich keine Nerven für so etwas. Also. Du entschuldigst mich?“, fragte er, wartete aber nicht auf ihre Antwort, sondern knallte einfach die Tür vor ihrer Nase zu, „Eingebildete Ziege.“, murmelte er, als er sich von der Tür abwandte und durch den Raum blickte. Seine silbergrauen Augen blieben jedoch plötzlich an den rehbraunen Iris hängen von Granger. „Du bist wach.“, stellte er nüchtern fest und ging zu ihr herüber. Als er neben ihr in die Hocke ging fragte er nach, ob es ihr gut ging, oder noch Schmerzen hatte. Diese Frage beantwortete sie jedoch nur damit, dass ihr noch etwas schwindlig war. „Das ist normal. Lag wohl am Schlafzauber, den ich dir aufzwingen musste.“ „Schlaf-Schlafzauber? Du hast einen Schlafzauber auf mich angewandt? Bist du noch ganz bei Trost??“, fuhr sie ihn plötzlich an, „Weißt du denn nicht, was hätte schief gehen können, wenn du es vermasselt hättest?!“ „Reg dich ab, Granger. Du weilst doch noch unter den Lebenden.“, grinste er und stand wieder auf, um auf den Tisch zu zugehen. „Ja! Aber…Malfoy! Ich hätte draufgehen können! Der Zauber ist verdammt kompliziert! Kein Schülerniveau! Das…das…das ist höhere Magie!“ „Jetzt übertreibst du aber.“, murmelte er, „Außerdem hatte ich keine Wahl. Hätte ich deine Verletzungen bei deinem Bewusstsein gereinigt, dann wären deine Schreie unermüdlich gewesen. Und ich habe keine Lust auf herumschreienden Gören, wie du eine bist.“ Eigentlich wollte Hermione darauf etwas erwidern, jedoch brachte sie nur ein,… „…Hmpf.“ …zustande. „Hier. Trink das. Dann wird sich dein Kreislauf wieder stabilisieren.“, sagte er, als er wieder vor ihr stand und ihr eine Phiole reichte. „Was ist das?“, fragte sie misstrauisch nach, nahm es aber dennoch entgegen. „Ein Blutbildender Trank. Nun trink schon. Du hast ziemlich viel Blut verloren.“ „Oh. O-okay.“, sagte sie etwas matt und führte die Phiole an ihre Lippen, um den Inhalt auf Anhieb herunter zuschlucken, „…Danke.“, murmelte sie leise, nachdem sie eine nicht sehr angemessene Mimik zog. – Der Trank war nicht sehr schmackhaft gewesen! Ohne Worte reichte Hermione Malfoy die Phiole wieder zurück und dieser ging zurück zum Tisch, um das kleine Reagenzglas wieder in seiner Tasche zu verstauen. Die Braunhaarige derweil dachte darüber nach, was in der Zeit passiert war, als sie geschlafen hatte. Wenn eben diese…Frau – sie wusste nicht mehr wie sie hieß – ‚Vorgestern’ erwähnt hatte, könnte sie fast zwei Tage durchgeschlafen haben, oder? Hermione blickte zu dem Blonden auf, der nun wieder auf dem kleinen Sofa saß und in irgendetwas durchblätterte. Sie strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, die ihr ins Gesicht gefallen waren. Doch den Blick zu ihm hatte sie dadurch nicht abgebrochen. Sie verstand einfach seine Logik nicht. Früher hatte sie gedacht, dass er ein gefühlskaltes Arschloch war, das sich um niemanden sorgte. Doch, kurz bevor sie zu Bellatrix gebracht wurde, da strahlten seine Augen förmlich die Angst aus. Und auch als sie ihn kurz wahrnahm, als sie am Boden lag, nach dem Verhör. Da hatte er diese Angst und Sorge ebenfalls in seiner Stimme verlagert. Und gerade eben hatte er erleichtert ausgehen, als er merkte, dass es ihr anscheinend schon wieder besser ging. Und nun. Jetzt saß er desinteressiert da und beachtete sie nicht mehr. – Verrückt das Ganze! Irgendwie fühlte sie sich unwohl. Alles kam wieder hoch, als sie ihn ansah. Die letzten sechs Jahre waren die reinste Folter. Auch wenn sie die Beleidigungen nie äußerlich zugelassen hatte. Innerlich spürte sie jedes Mal, wie ihr Herz risse bekam, wenn wieder jemand auf ihre Abstammung darauf trat. Und jedes Mal tat es weh. Immer wieder. Plötzlich sah sie wieder in die silbergrauen Augen des Blonden, worauf dieser aufstand und auf sie zukam. „Alles in Ordnung? Hast du doch wieder Schmerzen?“, fragte er ruhig, ließ sich neben sie nieder und hob plötzlich eine Hand, die er an ihre Wange legte. Kurz schreckte sie auf, als sie seine warme Hand auf ihrer Haut spürte. Erst jetzt bemerkte sie, dass er mit seinem Daumen etwas Flüssiges wegwischte. „Granger?“ Warum weinte sie denn jetzt? Hatte sie irgendetwas verpasst, was war der Auslöser hierfür? Das auf einmal sich jeder Schmerz psychisch – also auch physisch – von ihrem Herzen löste. „Warum tust du das alles?“, brach sie bestürzt hervor. Tränen liefen ihr die Wangen herunter, die er nicht mehr mit seiner Hand aufhalten konnte. Etwas überfordert mit der Situation, setzte er sich neben sie und strich ihr noch weitere Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Hör erst Mal auf zu flennen. Das steht dir nicht.“, meinte er leise und ließ seine Hand los, da sie sich nun selbst mit ihrem Handrücken über ihre Wangen fuhr. „Beantworte meine Frage, Malfoy! Was hast du für…Absichten?“, fragte sie wieder, diesmal aber mit mehr Achtung in der Stimme. Er sah von ihr ab und starrte die gegenüberstehende Wand an. Der Blonde konnte ihr nicht ins verweinte Gesicht sehen. Außerdem konnte er ihre Frage nicht beantworten. Konnte und wollte auch nicht. Aus dem einfachen Grund, dass er sie nicht mit hineinziehen wollte in diese ganze verzwickte Sache, die er sich ausgedacht hatte. „Sag doch was…“, murmelte sie. „Ich weiß nicht, was du meinst.“, reagierte er abwesend. „Du weißt genau, was ich meine! Warum versuchst du alles, um mich hier raus zu schaffen? Warum interessiert es dich überhaupt, wie es mir geht? Das…“, sie wurde auf einmal leiser, „…das hat dich doch die letzten Jahre auch nicht interessiert.“ „Es hat sich eben alles verändert.“, sagte er nun auch etwas leise und sah nun wieder zu ihr. Hermione sog sanft die Luft ein, als sie bemerkte, wie nah ihr Gesicht dem seinen war, als er sich zu ihr umgedreht hatte. Aber es störte sie nicht weiter. Von hier, konnte sie noch besser in seine Augen sehen. Sie waren leicht verschleiert und…ein Ausdruck lag in seinen Augen, die sie nicht wirklich benennen konnte. Sie sah wie seine schwarzen Pupillen sich hoch und herunter bewegten. Es schien, als ob er sie mustern würde. Nicht spöttisch und auch nicht verachtend. Einfach, als würde er sie das erste Mal bewusst und neugierig betrachten. „Was…was hat sich verändert…“, flüsterte sie leise. Als er sie jedoch so eindringlich musterte, musste sie etwas peinlich berührt von ihm absehen. Doch gleich wieder spürte sie wieder seine Hand. Diesmal unter ihrem Kinn, die sie zwang ihn wieder anzusehen. „So einiges…“, hauchte er kaum hörbar und verringerte augenblicklich den Abstand zwischen sie beide, worauf wenige Wimpernschläge später seine Lippen auf ihre lagen. Hermione konnte gar nicht so schnell schalten, da hatte er schon wieder seine Hand gehoben und sie diesmal in ihren Nacken gelegt. Sie rutschte automatisch etwas zu ihm vor und drückte – aus völliger Verwirrtheit und dem längeren Entzug von Zärtlichkeiten – einfach ihre Lippen gegen seine. -------------- A/N: So. Hasst mich nicht T^T aber ich wollte zwar noch weiter schreiben, nur hatte ich keine Ahnung genau, wie!? Deswegen habe ich beschlossen es jetzt hier schon den Cut zumachen. Immerhin ist es kein so direkter "Cliff" und deswegen hoffe ich, das ihr es mir nicht so sehr anprankt! Ich freue mich dennoch jetzt über eure Reviews. Immerhin... Juhuu~ Der erste Kuss XD Freu mich! Lg Eure Ps: Feriates²= Selbst abgeleitet aus dem Latein; Ruhe. 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