Waterheart (adult) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Lippenbekenntnisse (Teil 1) -------------------------------------- Es war eindeutig nicht Irmas Art, in einem solchen Moment vernünftig oder cool zu bleiben. Wenn sie Aufregung empfand, beruhigte sie sich selbst mit frechen Antworten oder witzigen Bemerkungen, und wenn sie Ärger spürte, machte sie ihm am liebsten durch lautes Schreien oder Sarkasmus Luft. Kalter Zorn dagegen gehörte nicht zu ihrem Metier, darum schaffte sie es nur schwer, die Lautstärke ihrer Worte auf ein dem Schlaf zuträgliches Maß zu reduzieren. Aber sie schaffte es… immerhin. „Theoretisch gesehen,“ verkündete sie langsam, „kann man einen Raum doch nur dann leer nennen, wenn nichts oder niemand da ist, um ihn als voll zu bezeichnen… oder täusche ich mich da, Hay Hay?“ Die junge Asiatin gab keine Antwort, nur eine Folge von Schritten und das Schwingen eines Scharniers deuteten an, dass sie hinter Irma die Tür schloß und auf das Bett zuging. Aus dem Augenwinkel erkannte Irma, wie sie die Margerite aufhob und in einer beinahe unschuldigen Art und Weise zwischen ihren Fingern drehte. Schließlich sprach sie, mehr zu sich selbst als zu ihrer Freundin: „Kannst du dir vorstellen, dass ich gute Lust habe, dich in tausend Stücke zu reißen? Dich in den Bauch zu treten und zu würgen, bis du nicht mehr atmen kannst? Nach dem, was du mir mit diesem Seitensprung angetan hast, wäre das die mindeste Bestrafung!“ „Ach nein, wirklich?“ fragte Irma, die nun, da sie einen Angriffspunkt hatte, wieder zu ihrem alten Tonfall zurückfand. „Sieh mal, wie ich zittere! Oh, sieh nur, wie ich mir ins Nachthemd scheiße aus lauter Angst vor deinen Mega-Mini-Maxi-Fäustchen! Mal ehrlich, du bist nicht gerade in der Lage, hier den eifersüchtigen Othello herauszukehren!“ Diesmal konnte man deutlich sehen, wie Hay Lins Finger innehielten und zitterten, wie sie tief ein- und wieder ausatmen musste, um ihrer Wut Herr zu werden. „Hör zu,“ erwiderte sie schließlich mit weicherer Stimme. „Ich gebe zu, dass ich auch Fehler gemacht habe. Ich hätte heute Nachmittag nicht so aus der Haut fahren dürfen. Aber das wäre nie und nimmer geschehen-“ „- wenn ich dich nicht betrogen hätte,“ unterbrach sie Irma leise, aber energisch. Ihre Laune, eben noch auf einer Stufe mit dem Paradies, kam inzwischen dem Fegefeuer gleich – in jedweder Hinsicht. Angriffslustig verschränkte sie die Arme vor der gar nicht mal so kleinen Brust und heftete ihren finsteren Blick auf die Gardinenstange links über ihr. „Schön, dann sind wir jetzt also bei den Vorwürfen angelangt! Nur zu, gib’s mir, darauf bin ich vorbereitet!“ Sprach’s und wartete. Und wartete. Und wartete… Von Hay Lin kam keine direkte Reaktion. Sie betrachtete nur weiter die abgeknickte Blume in ihrer Hand – eine Pflanze, die weder sonderlich hübsch noch gesund aussah und dennoch beschlossen hatte, am Leben zu bleiben. Der sattgelbe Blütenkelch stand auch im Mondschein aufrecht wie eh und je, und die zierlichen kleinen Blätter, die nun schlaff herabhingen, reckten sich tagsüber bestimmt immer noch der Sonne entgegen. Nun jedoch hob sich der gelbe Kranz einer kleinen, runden Nase entgegen, die intensiv daran schnupperte. „Man kann sie immer noch riechen, weißt du,“ sagte die kleine Chinesin mit verträumtem Blick. „Obwohl sie eigentlich schon über zwei Monate alt ist.“ Sie ließ eine kurze Pause, strich zärtlich über die letzten übrig gebliebenen Blütenblätter und redete dann weiter: „Du hast sie mir bei unserem ersten Petting geschenkt, damals, weißt du noch? Ich habe sie aufgehoben und jedes Mal, wenn wir uns geliebt hatten, ein Blättchen abgezupft. Und ich sagte jedes Mal: ‚Sie liebt mich.’“ Damit war sie am Ende. Zunächst war Irma noch danach zumute, die Augen zu verdrehen und den Kopf zu schütteln, doch dann, als sie näher an ihre Freundin herantrat und über ihre Schulter hinweg die Blume ansah, machte sich auf einmal eine sehr seltsame Anwandlung in ihr breit. Sie bemerkte Hay Lins Finger, schlank und kräftig, mit abgerundeten Fingernägeln und voller kleiner Haarrisse, die im Mondlicht deutlich hervortraten… Sie spürte, wie Hay Lins Worte in ihrem Kopf und in ihrem Herzen nachwirkten, wie der sanfte Klang ihrer Stimme widerhallte in ihren Ohren, wie sich eine tiefe Melancholie in ihre Seele einschlich und dort umhergeisterte… Wer war sie eigentlich, dass sie Hay Lin Vorwürfe machen konnte? Die kleine Asiatin sehnte sich doch nur nach einer festen Beziehung, genau wie Irma selbst… die darüber hinaus aber auch immer und immer wieder mit allen möglichen Jungs flirtete, ohne sich über die Konsequenzen Sorgen zu machen. Während Irmas Herz jede Minute jemand anderem zufliegen konnte, hatte ihre Freundin den Partner fürs Leben längst gefunden. Und sie würde ihm unter allen Umständen die Treue halten, anders als ihre Freundin, die gerne schon einmal in die Umkleidekabinen der Football-Mannschaft spähte oder für irgendeinen dahergelaufenen Jungen schwärmte, den sie ein einziges Mal in ihrem Leben gesehen hatte. Wenn es gut kam, tauchte er sogar in ihren Träumen auf… Und bei diesen Voraussetzungen wollte sie tatsächlich auch noch eine richtige Beziehung aufbauen… womöglich auch noch eine homosexuelle? Ihr kamen die Tränen. Sie hätte sie wirklich gerne vermieden; in einem Moment wie diesem flossen immer viel zu viele Tränen, und sie fand es kitschig, diese Tradition fortzusetzen, aber sie traten ihr einfach in die Augen, ohne vorher bei der Schaltzentrale ihres Gehirns anzuklopfen. Obwohl sie weder schluchzte noch heulte, erregte sie doch Hay Lins Aufmerksamkeit: sie drehte sich um und sah ihre Freundin zum ersten Mal an diesem Abend direkt an. Sie waren beide ähnlich freizügig gekleidet: Irma in ihrem ärmellosen, hellblauen Nachtrock, der ihr nur bis über die Knie reichte, und Hay Lin in einen sattrotem Faltenrock, über dem ein knappes, perlweißes Top hing, das nicht allzu viel von ihrer Figur versteckte. Emotional aufgewühlt, geradezu nackt in ihren Gefühlen füreinander standen sie da und sahen – wie sie wohl glaubten – einander direkt in die Seele. Irmas Augen verschwammen unter Tränen, hervorgerufen von Unsicherheit, Heimlichtuerei und Schuldgefühlen. Hay Lins Augen dagegen waren tränenleer, was jedoch nicht übersehen ließ, dass auch sie zweifellos geweint haben musste, schon öfter an diesem langen Tag. Dennoch strahlte ihre Miene eine merkwürdige Selbstsicherheit aus, eine Schönheit, Würde und Eleganz, die vollkommen neu an ihr war. Ihre Pupillen glichen glatten, schwarzen Perlen, nicht mehr endlosen Tunneln wie noch vor ein paar Stunden, und ihre vollen Asiatinnenlippen glänzten feucht. Sie schritt auf Irma zu, die Blume vor sich haltend wie eine Opfergabe, und legte sie, kaum, dass ihre beiden Körper wieder vereint waren, auf deren Busen. Irmas Herz brannte nun beinahe, so warm wurde ihr darum. Hay Lins Hand verharrte auf dieser Stelle, die Blume mit zwei Fingern in ihr Fleisch pressend, und ihre Lippen öffneten sich einen Spaltbreit. Halb im Traum erblickte Irma dahinter die sich windende Zunge… sie sah lustvoll verdunkelte Augen… einen anmutig schwingenden Gang… sich aufbäumende Hüften… triumphierendes Lachen… das laszive Räkeln im Bett… Irmas Fäuste stießen schneller vor, als Hay Lin ahnen konnte, und trafen sie voll in den Magen. Die Wächterin der Luft knickte ein und hielt sich keuchend den Bauch. Währenddessen rieb Irma ihre tränenfeuchten Augen, entfernte die Margerite aus ihrem Oberteil und warf sie, ohne noch einmal hinzusehen, zum Fenster hinaus. Dann wandte sie sich Hay Lin zu und sagte in Erwiderung auf ihre letzte Bemerkung: „Nun, ich kann nicht behaupten, etwas Ähnliches getan zu haben. ICH sammle für gewöhnlich keine Erinnerungen an wilde Sexspielchen!“ Hay Lin, immer noch von den Schmerzen gebeugt, riss empört die Augen auf. „Wilde… wilde was? Das wagst du, mir so ins Gesicht zu sagen?“ „Oh, ich könnte dir noch ganz andere Sachen sagen, du Schlampe!“ knurrte Irma. „Jetzt hör mal genau zu! Was wir… was wir da gemacht haben, ist keine Schande, ich jedenfalls bedauere es nicht. Ich erinnere mich gern daran.“ „Schön für dich! Schade nur, dass ich mich an überhaupt nichts mehr erinnere!“ Die Wächterin des Wassers strich sich in gespielter Nachdenklichkeit über das Kinn. „Warum könnte das wohl so sein?“ Hay Lins Kopf wurde hochrot, als sie auffuhr und ihre Freundin mit in die Hüften gestützten Händen anzischte: „Spiel mir hier nicht die eingeschnappte Leberwurst!“ „Ich spiele hier überhaupt nichts vor!“ erwiderte Irma in ruhigem Ton. „Das ist momentan dein Job!“ „Fein, mach dich ruhig lustig! Ich sehe schon, dass dir unsere gemeinsame Zeit nicht viel bedeutet haben kann! Du bereust ja nicht einmal dein Verhalten mir gegenüber!“ „Mal sehen, …vielleicht hab ich’s ja nur verdrängt!“ fuhr Irma fort, als hätte sie ihre Freundin gar nicht gehört (während ihr kalter Blick verriet, dass sie es sehr wohl getan hatte). Ihre Stimme wurde gefährlich weich und samtig, ähnlich der eines Raubtieres. „Ja, das könnte sein… verdrängt, wie ich alle paar Tage mit dir zusammen im Bett oder auf einer Wiese oder weiß der Kuckuck wo liegen musste, um dich zu streicheln und dich zu küssen; um dir einen Orgasmus nach dem anderen zu bescheren. Du glaubst vielleicht, ich hätte auch etwas davon gehabt, aber da täuschst du dich: mir ist nichts weiter geblieben als ein schaler Beigeschmack im Mund und die Erkenntnis, dass meine beste Freundin Gefühle für mich empfindet, die sie gar nicht haben kann. Und jetzt muss ich mir auch noch von dir anhören, dass dir diese ganze Sache wirklich ernst zu sein scheint und dass es für mich kein anderes Leben mehr geben wird.“ Während der letzten Worte hatte sie wieder angefangen zu weinen. „Ja, wenn ich da mein Verhalten bereuen soll, dann tue ich’s hiermit!“ endete sie schließlich und pflanzte sich zitternd vor Wut auf die Bettdecke. Hay Lin hingegen blieb stehen, starr wie ein toter Baum, und sah fasziniert zu, wie ihre Freundin das Gesicht in den Händen vergrub, hin und wieder ein paar Schluchzer entkommen lassend. Das war schon etwas Anderes als ihre eigene vorgespielte Feinfühligkeit. Sie kam sich auf einmal ziemlich verlogen vor im Angesicht von Irmas überwältigender Ehrlichkeit, die genauso stark und ungebremst war wie der Rest ihres Wesens. Noch dazu trug ihre Anklage Spuren bitterer Wahrheit in sich… Wenn Hay Lin an die Margerite mit ihren ursprünglich mehr als dreißig Blütenblättern zurückdachte, kam tatsächlich eine gewisse Anzahl an Liebesspielen zusammen. Im Übrigen roch die Blume tatsächlich noch – allerdings längst nicht so süß, wie Hay Lin es dargestellt hatte. „Also…“ begann sie zögernd, „… du meinst wirklich, dass du dabei… ein wenig zu…“ Sie beendete den Satz nicht, denn es gab keine Möglichkeit, es zu leugnen: nach einer gewissen Eingewöhnungszeit von zwei oder drei Wochen hatten die Beiden fast jeden zweiten Tag Liebe gemacht, und natürlich hatte zuletzt Hay Lin immer den Ton angegeben – ganz gleich, ob es um Zeit, Ort oder Spielart ging! Im Nachhinein betrachtet war sie geradezu süchtig nach Irmas Fingern gewesen, und sie hatte keine Gelegenheit ausgelassen, sie eigenhändig und so schnell wie möglich zu ihrer Scheide zu führen und auf den Kitzler zu legen, ohne sich lange mit dem Vorspiel aufzuhalten. Das hatte Hay Lin dann für Sex gehalten… „Ich… ich hab es noch nie aus dieser Perspektive gesehen,“ murmelte sie und ließ sich neben Irma aufs Bett fallen. „Wie denn auch?“ lachte diese trocken. „Du lagst ja immer unten!“ „So meine ich das nicht! Es ist nur… ein wenig erschreckend, dass du mich als so verdorben betrachtest. Ich dachte einfach, wenn ich glücklich bin, müsstest du es auch sein! Ich hab es nie anders kennen gelernt!“ Die junge Asiatin schluckte und strich sich über die Stirn, auf der plötzlich Schweißperlen standen. „Vielleicht hätte ich dir-“ „Nein, nein, nein…“ Irma schüttelte den Kopf, noch bevor sie fertig geantwortet hatte. „Du verstehst es immer noch nicht! Es ist nicht so, dass ich einfach nur eine Rubbelmassage von dir bräuchte, um wieder glücklich zu sein. Dieses Gefühl kenne ich teilweise schon… na ja, zumindest durch Selbstbefriedigung…“ „Und das ist kein gleichwertiger Ersatz dafür, oder?“ fragte Hay Lin, und Irma nickte. „Ja! Es beschert einem für einen kurzen Moment ein Glücksgefühl, ein Prickeln im ganzen Körper oder eine gewisse Erleichterung im Beckenbereich… aber das ändert nichts daran, dass es nur die eigenen Hände sind, die dazu beitragen. Es steckt nicht die Liebe eines anderen Menschen dahinter… nur irgendein stinklangweiliger natürlicher Trieb, der manchmal mehr, manchmal weniger stark ist. Es lässt einen Traum greifbar erscheinen, aber in der Realität ist man genauso weit davon entfernt wie vorher. Es würde auch nicht wirklich etwas bringen, wenn du es jetzt versuchst, denn alles, was zwischen uns war, ist Vergangenheit, und die kümmert mich nicht mehr. Der Traum, den ich nun schon seit langem habe, handelt eben nicht von dir. Oder von Joel. Oder von sonst irgendeinem anderen Jungen.“ Irma seufzte, und ihre Stimme bekam einen zittrigen, schwärmerischen Unterton. „Will war der erste Mensch, bei dem ich eine erotische Phantasie hatte, die mir auch wirklich wie eine vorkam! Ich… ich verspürte Lust bei dem Gedanken, sie zu küssen… sie in den Armen zu halten… ihren Körper an den verbotenen Stellen zu berühren…“ Sie schüttelte sich, und für einige Zeit versank sie wohl in einem kleinen, sehr fieberhaften Wachtraum. Nicht einmal Hay Lins Hand, die ihre nackte Schulter streichelte, konnte sie da jetzt noch herausreißen. Eine Weile schwiegen die Beiden, jede von ihnen den eigenen schwermütigen Gedanken nachhängend. „Du meinst also,“ fragte Hay Lin schließlich in die Stille hinein, „dass ich… niemals solche Gefühle in dir wachgerufen habe?“ Einen Moment lang klärte sich Irmas verträumter Blick und sie schaute ihre Freundin eindringlich an, eindringlich und traurig… dann raufte sie sich weinend die Haare und trommelte mit den Füßen auf den Boden. „Verdammt, ich weiß es doch nicht mehr! Geht das nicht in deinen Dickschädel? Ich hab solange in Frustration ‚gebadet’, bis ich mich an rein gar nichts mehr erinnert habe. Was genau ich bei unserem ersten Date gefühlt und getan habe… wie zum Teufel soll ich das jetzt noch wissen? Das war vor über drei Monaten!“ „Vor zwei!“ erwiderte Hay Lin schwach. “DAS IST DOCH VERDAMMICHNOCHMAL JACKE WIE HOSE!“ Irmas Stimme (auch sonst ein gewaltiges Instrument) war nun endlich schrill genug geworden, dass ihr Klang über das dämpfende Holz der Tür in den Flur hinaus drang und das gesamte Obergeschoss an ihren Lauten teilhaben ließ. Während Hay Lin noch versuchte, Irma zu beschwichtigen, hörte sie gleichzeitig das Quietschen einer Matratze von irgendwo am anderen Ende des Korridors. „Irma!!! Da ist jemand!“ Ihre Freundin, plötzlich kalkweiß im Gesicht, hob den Kopf, schluchzte geräuschvoll und lauschte mit erschrockener Miene. „Scheiße!“ flüsterte sie heiser. „Weißt du, wer es ist?“ „Woher soll ich das wissen?“ „Na, du bist doch unser Fräulein Fledermausohr, oder?“ „Passt dir was an meinen Ohren nicht?“ erwiderte Hay Lin gereizt. „Was hat denn das damit zu tun?“ „Ich hab keine Fledermausohren, damit das klar ist!“ „Spielt das denn jetzt wirklich eine Rolle?“ „Vor einer Woche hast du dich noch danach verzehrt!“ „Na schön, dann nenn’ sie meinetwegen Kohlblätter! Kann mir doch egal sein!“ „Danke sehr!“ „Bitte schön… und jetzt benutz die Dinger gefälligst auch mal!“ Widerwillig seufzend kam Hay Lin Irmas Wunsch nach und spitzte die Ohren, um ihr magisches Gehör zu aktivieren. Der Wirkungsgrad war, wie zu erwarten, eher klein, und ihre Erfahrung in der Identifikation von Personen hielt sich in Grenzen, aber das charakteristische Aufatmen und die Lautstärke der Schritte ließ eigentlich keinen Zweifel zu… „… das ist deine Mutter!“ Irmas Augenbrauen zogen sich zusammen. „Wenn sie hierher kommt, musst du auf der Stelle verschwinden, hörst du!?“ „Oh, sie wird ganz bestimmt nicht hierher kommen, du Schlaumeier,“ antwortete Hay Lin pampig, „…weil sie nämlich gar nicht weiß, dass du hier bist. Sie denkt, du wärest immer noch-“ Zwei erstickte Schreie, die von Irmas Zimmer zu kommen schienen, unterbrachen ihre Ausführungen. In einem Anfall heilloser Angst umklammerte Irma Hay Lins Unterarm und zischte schreckhaft: „Bring mich weg von hier! Schnell!“ „Wie bitte? Was hast du nun schon wieder angestellt?“ „Kann dir doch egal sein! Aber wenn Will sieht, was ich mit ihr gemacht habe, wird sie mich dermaßen verfluchen… das von heute Nachmittag ist Katzendreck dagegen!“ „Okay, okay, okay,“ zischte Hay Lin zurück und wimmelte ihre Freundin ab. „Wenn du nur mal einen Moment ruhig sein könntest…“ Mit diesen Worten legte sie die Spitzen ihrer Zeigefinger über einander, konzentrierte sich und zeigte mit ihnen dann zum Fenster hinaus auf die weiten grünen Hügel am Stadtrand von Heatherfield. A/N: Dieses Kapitel ist dreigeteilt, da der erste Teil noch ziemlich dialoglastig ist, der zweite und der dritte aber dafür (diesmal unmissverständliche) Lemon-Szenen enthält, die eine Altersbeschränkung erfordern. Viele Grüße, Fermin_Tenava Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)