Fxxk you, devil... von Daisuke_Andou (Hell can wait...) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Fxxk you, devil… Hell can wait… Autor: Daisuke_Andou Beta: diesmal ich selbst ^^ Kapitel 6 Fandom: Dir en grey Disclaimer: Die ganze Story ist „just 4 fun“ und die Charaktere sind nur ausgeliehen. Es hat nichts mit real existierenden Personen zu tun und ist reine Fiktion! Warning: sappy… Ja, ich find es teilweise auch total blöd. Ich habe Angst, dass der Inhalt dieses Kapitels abschreckend wirkt. Aber in Hinsicht auf die gesamte Story hat das alles so seine Berechtigung >.< Widmung: An alle, die es überhaupt lesen!!! Anmerkung: Ich liebe diese Story!!! Darum tut es mir auch umso mehr Leid, dass das letzte Update von Mai 2009 ist. Noch schlimmer ist es, dass die restlichen noch stehenden Kapitel vom März 2009 sind! Das ist schon fast 3 verdammte Jahre her! Was ist passiert, dass ich aufhörte zu schreiben???... ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „Hm… hetero…“, nuschelte Toshiya und merkte, wie er anfing sich selbst zu bemitleiden. Und bei seinem Glück war Daisuke so einer, der jeglichen Kontakt mit Schwulen unter normalen Umständen ablehnte. Kao hingegen bekam das Grinsen nicht mehr von seinen Lippen. „Impotent hätte ich dir sofort abgekauft. Aber hetero?“, fragte er skeptisch nach. Er leckte sich über seine fein geschwungenen Lippen. „Hat er aber selbst gesagt“, erwiderte der Schwarzhaarige und bemerkte, wie er seine Lippen deprimiert verzog, so wie er es immer tat, wenn er kurz vorm Heulen stand. „So, so…“, nuschelte der Teufel vor sich hin während Toshiya noch weiter in sich zusammensank. Dank des Alkohols saßen seine Tränen ziemlich locker und so fielen auch schon die ersten Tropfen der salzigen Flüssigkeit auf die Innenseite seiner Brille, die er noch immer trug. „Warum denn ausgerechnet ich? Jeder andere… von mir aus… Aber warum ich? Dabei dachte ich, dass ich immun gegen solche Art von Gefühlen bin“, schluchzte er und nahm nun auch die Brille ab, da er durch die kleine Pfütze von Tränen rein gar nichts mehr sehen konnte. „Dein Immunsystem scheint Lücken zu haben“, kommentierte der Fahrer und Toshiya schluchzte nur wieder auf. Er biss sich heftig auf die Unterlippe. „Hach ja… Es ist recht unterhaltsam bei euch. Besser, als jede Seifenoper.“, sagte Kao und das freudige Lächeln auf seinen Lippen wich keine Sekunde. „Vielleicht sollte ich den Kerl einfach vergessen“, nuschelte Toshi schließlich vor sich hin und wischte sich über seine Augen wobei er gekonnt das schwarze Make-up verwischte und es noch mehr um seine Augen herum verteilte. „Uhw… Wir kommen der Sache schon näher. Das ist schließlich das, was ich dir die ganze Zeit schon sage. Aber… Wenn du so verbissen bist. Ich hätte dir auch noch eine Alternative anzubieten.“, erklärte der Teufel ungerührt von Toshiyas kleinen Gefühlsausbruch der anscheinend auch schon wieder ein Ende gefunden hatte. Er sah den Teufel hinter dem Steuer neugierig an. „Sagen wir es mal so… Ich könnte dir etwas behilflich sein und aus dem heterosexuellen Daisuke einen Mann machen, der verrückt nach dir ist“, fasste er es kurz zusammen und lächelte seinen Beifahrer verzückt an. Doch das Lächeln schwand, als er die Zornesfalten auf Toshiyas Stirn sah. „Vergiss es!!!“, murrte Toshiya zurück. Das lief doch nur wieder darauf hinaus, dass er seine drei Wünsche äußern sollte und dann vielleicht noch seine reine Seele an diesen Teufel verlor. Das kam nicht in Frage. Kao seufzte. „Mann o Mann, du bist echt misstrauisch. Und das, obwohl wir uns doch schon eine Weile kennen. Aber es ist ganz klar. Umsonst ist nur der Tod. Ist also klar, dass ich eine Gegenleistung erwarte“, sagte Kao in seinem gewohnten, geschäftsmäßigen Tonfall. „Ach ja… und was soll ich dafür tun? Die wenigen Kirchen hier im Lande aufsuchen und auf dem Beichtstuhl mit dem Priester ficken, oder was?“, fragte Toshiya in einem zynischen Tonfall nach, der sein Gegenüber anscheinend lediglich amüsierte. „Kleine, schmutzige Schlampe. Auf was für abwegige Ideen du doch kommst, wenn du betrunken bist“, tadelte er den Studenten, der leicht angesäuert schnaubte. „Okay, was dann?“, murrte er und verschränkte seine Arme in einer Abwehrhaltung vor seiner Brust. „Nun ja… Du weißt ja, dass wir Teufel dafür zuständig sind euch Menschen gewisse Dinge schmackhafter zu machen. Die Konkurrenz bezeichnet das wiederum als Sünde. So gesehen stimmt das ja auch. Weil alles, was richtig Spaß macht ist entweder total unmoralisch, illegal oder macht dick“, erklärte er und wich etwas vom eigentlichen Thema ab. „Wir setzen uns tagtäglich dafür ein, dass ihr Spaß habt. Die Sache wird uns nur etwas erschwert weil die Konkurrenz eine lästige Funktion bei euch eingebaut hat. Kurz: Gewissen. Das hält viele davon ab, etwas Spaß zu haben oder sich den Vergnügungen des Lebens hinzugeben. Und wenn sie doch über ihren Schatten springen, quält sie ihr Gewissen danach und sie schwören hoch und heilig das nie, nie wieder zu tun. Denkeste… Allerdings gibt es auch Menschen wie dich, wo das Gewissen nicht sonderlich stark ausgeprägt ist. Eigentlich wie bei allen in deiner Familie, die mit dir blutsverwandt sind. Darum mögen wir euch ja auch so gern“, schmierte er Toshiya etwas Honig ums Maul. Toshiya quittierte das nur mit einem leichten Nicken. „Um aber auf das eigentliche Problem zurück zu kommen. Unser ganzes System da unten funktioniert im Moment nicht so ganz, weil…sagen wir mal… unser Chef… nicht vollständig ist.“, versuchte er es nett zu umschreiben. „Nicht vollständig bei Sinnen, was? Genau wie du…“, erwiderte Toshiya in einem schnippischen Ton, der ihm einen bösen Blick einbrachte. Das musste sich der Teufel von einem stockbesoffenen Jungen wirklich nicht vorhalten lassen. „Nein, so ganz sicher nicht. Sagen wir mal, seine Seele ist ihm abhanden gekommen.“, erklärte er das näher. „Uhw… Wo isse denn? Im Himmel?“, fragte Toshiya amüsiert nach. „Nein, aber auf dem besten Weg dahin, wenn wir nicht handeln.“ Der Teufel murrte. Es machte ihn rasend, dass dieser Junge so aufmüpfig war. „Es wäre pure Zeitverschwendung dir zu erklären, wie Himmel und Hölle funktionieren. Der eigentliche Punkt ist es, dass die Seele unseres… Chefs… sich auf der Erde befindet und wir sie dringend wieder in den Uterus schaffen müssen damit die Hölle nicht so instabil bleibt, wie sie gerade ist.“ „Aha…“, kommentierte Toshiya. Er hatte noch immer keinen blassen Schimmer, was genau er hierbei zu tun hatte. Uterus… hn, irgendwo hatte er das schon mal gehört. Aber was? Wo? Ach, war auch egal. Es war ja nicht so, dass sich eh schon alles in seinem Kopf drehte. „Okay, ich mach es kurz: Die Seele unseres Herrn ist im Körper deines heiß geliebten Niikura Kaoru und vollbringt „gute Taten“!!!“, sagte der Teufel und erschauderte bei den letzten Worten. „Was ist so schlimm daran?“, fragte Toshiya und zuckte mit den Schultern. Äußerlich war er zwar ganz gefasst, aber innerlich war er aufgewühlt ohne Ende. Er konnte nur noch sein Herz heftig gegen seine Brust hämmern spüren. Jetzt wurde die Sache nämlich persönlich! „Der sündigste aller Engel vollbringt gute Taten? Das soll ja wohl ein Scherz sein!“, murrte der Teufel und schüttelte seinen Kopf. „Soll vorkommen…“, murmelte Toshiya, aber sein Interesse schien geweckt. Schließlich ging es hier gerade um SEINEN Kaoru. Der Teufel jedoch seufzte. „Du kannst dir seine Wichtigkeit einfach nicht vorstellen. Er selbst ist noch sehr viel schlimmer als du. Das Wort Moral existiert nicht in seinem Wortschatz und diese verdammte Engelsbrut hat ihn in einen Körper gesteckt, in dem er gezwungen ist, sich an gewisse Richtlinien zu halten. Ich bezweifle selbst allerdings, dass ihm überhaupt bewusst ist, wer er denn einmal war. Jedenfalls stiftet er seinen Cousin dazu an gute Taten zu vollbringen. Und das hat beachtlichen Einfluss auf das gesamte Gebiet Asiens“, erklärte Kao weiter. „Hm? Was macht der denn?“, fragte Toshiya einfach mal. „Das ist unwichtig. Vielleicht wissen wir es auch selbst nicht. Wir vermuten nur, dass die Engelsbrut gerade dieses Gebiet ausgewählt hat, weil hier ihre Religion nicht so stark vertreten ist. Sie dringen in neues Gebiet vor und das mit Hilfe der Seele des Engels, der sie verraten hat. Ist doch eine perfekte Rache. Und zum Schluss reinigen sie seine Seele und führen sie gen Himmel. Das wäre einfach nur eine Katastrophe und würde die gesamte Welt in ein Ungleichgewicht stürzen…“ Kaos Stimme wurde immer lauter, als er von den Ausmaßen dieses Plans berichtete. „Was ist daran denn so schlimm, wenn der Himmel eine Seele mehr hat?“ „Es ist nicht irgendeine Seele, sondern DIE Seele schlecht hin. Auf ihr baut sich die gesamte Hölle auf. Willst du das nur nicht verstehen?“, keifte der Teufel. Eigentlich widerstrebte es ihm gerade ziemlich sein gesamtes Wissen Preis zu geben. „Du hast nur eine Aufgabe: Hol die Seele unseres Herrn zurück!“, murrte Kao und Toshiya zuckte mit den Schultern. „Kein Problem. Ich geh hin, ersteche ihn und fertig…“, sagte er und seine Worte strotzen nur so vor Ironie. Kao jedoch schien sauer zu sein. „Nein, so ganz sicher nicht. Du verstehst die Problematik nicht. Es ist nicht so einfach an Kaoru heran zu kommen. Und das nicht nur, weil er hier in eurer Welt ein bekannter Rockstar ist und somit in der Öffentlichkeit steht. Das Problem ist, du musst ihm näher kommen und ihn dazu bringen eine Kapsel zu schlucken, welche seine Seele aus dem Körper herauslöst und auf direkten Weg zurück in seinen Körper befördert. Die Engelsbrut darf keine Chance haben sie zu bekommen, sonst bedeutet das das Ende der Hölle. Und unsere ganzen Bemühungen waren umsonst.“ Der Schwarzhaarige starrte den Teufel neben sich stillschweigend an. Als wenn er nicht selbst genügend Probleme hätte. Nun wurde er in einen Streit hineingezogen, der ihn rein gar nichts anging. Seine alkoholbedingten Trips wurden auch immer schlechter, wie er fand. Noch dazu fragte er sich wirklich woher er die Fantasie nahm das ganze System von Himmel und Hölle neu zu erfinden. Er hatte doch sonst mit so was nichts am Hut. „Und dabei dachte ich, du bist hier um meine reine Seele mit den drei Wünschen zu kaufen“, murmelte er vor sich hin und strich sich die feuchten Haare aus dem Gesicht. Da war ihm seine Fantasie wohl durch gegangen. „Hm… Vielleicht denkt das die Konkurrenz auch und hat dir deswegen diesen Kerl auf den Hals gehetzt“, nuschelte der Teufel. „Es war schließlich nur eine Frage der Zeit, bis sie uns aufspüren. Es war klar, dass unsere vermehrte Anwesenheit der großen Sieben nicht unbemerkt bleiben würde“, flüsterte er leise. „Aber gut, dass diese Engelsbrut manchmal doch so naiv ist. Vielleicht wollen sie ja wirklich deine Seele retten. Schließlich bist du ein Mensch ganz nach unserem Geschmack.“ Toshiya ließ den Teufel einfach reden. Der Rausch war stärker als jegliche Konzentration, die er hätte aufbringen können. Außerdem waren sie an ihrem Ziel angelangt und Kao steuerte den Wagen in eine Parklücke. Er stellte den Motor aus, aber Toshiya machte keine Anstalten auszusteigen. „Eine Frage… Warum macht ihr das nicht einfach selbst und verabreicht ihm diese komischen Kapseln?“, fragte der Schwarzhaarige nach. „Wäre doch ein leichtes. Erscheinst auch auf seinem Badewannenrand und stopfst ihm das Zeug einfach in den Mund!“, fragte er und Kao verzog sein Gesicht. „Geht nicht. So doof sind Engel nun mal auch wieder nicht. Sie haben eine Art Schutzschild um ihn herum aufgebaut, der es uns untersagt diesen zu überschreiten. Scheiß Elementare…“, fluchte er leise. Toshiya allerdings stutzte. „Also kommt ihr nicht in seine Nähe?“, fragte er nach. „Kommt ganz drauf an. Wir haben uns schon etwas an ihn herangetastet. Ich zum Beispiel stehe ganz in der Gunst von Kaorus Cousin. Ich weiß, dass du mich neulich im Restaurant gesehen hast“, meinte er und Toshiya sah Kao misstrauisch an. „Also warst das doch du, der beim neuen Chef von Tooru… Moment mal? Meinst du etwa, dass dieser Leiter dieser komischen Firma der Cousin von meinem Kaoru ist?“, fragte der Schwarzhaarige geschockt nach. „Das, was du gerade als deinen Kaoru bezeichnest ist dein Zielobjekt oder auch seit Jahren der Grund deiner schlaflosen Nächte. Nur da er gerade diesem Kerl von „Rare Hunter“ alias seinem Cousin Niikura Masanobu so himmlische Ratschläge gibt und ihm unbewusst seinen, von dem Engelspack aufgezwungenen, Willen eintrichtert, haben wir uns direkt in das Umfeld dieses Mannes geschlichen, um ein Auge auf Kaoru haben zu können. Er ist zwar oft genug auch bei Sitzungen dabei oder bei Veranstaltungen, auch in seiner Freizeit, aber wir kommen einfach nicht unmittelbar an ihn heran. Darum sind wir gezwungen solche Umwege zu gehen“, fasste es der Teufel noch einmal zusammen. Toshiya nickte. „Also… um das noch mal zusammenzufassen. Meine Aufgabe ist es, diese ominösen Kapseln… Kaoru irgendwie unterzujubeln. Und dann verschwindet die Seele deines Chefs aus seinem Körper und als Gegenleistung erfüllst du mir meine drei Wünsche“, versuchte Toshiya das Wesendliche zusammenzufassen. Ganz schön schwierig da mitzukommen bei dem erhöhten Promillespiegel im Blut. „Uhm… nicht ganz. Du sorgst dafür, dass Kaoru die Kapsel schluckt und ich mache deinen neuen Liebsten schwul. Ist doch fair“, erwiderte der Teufel und sah in die skeptisch funkelnden Augen seines Nebenmannes. „Was ist daran denn fair? Wo bleiben denn meine drei Wünsche?“, fragte er nach. „Tjaha, mein lieber Toshimasa. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ich habe dir die drei Wünsche oft genug angeboten. Mein Angebot steht schließlich nicht ewig“, erklärte der Teufel in einem herablassenden Tonfall. Er hatte eben auch seinen Stolz. Toshiya murrte. „Okay, dann such dir jemand anderen, der deine Drecksarbeit für dich erledigt. So billig bin ich sicherlich nicht zu haben.“, sagte er mürrisch, da ihn Kao um seine drei Wünsche bringen wollte. Angekratzt und noch immer ziemlich im Stoff stehend öffnete er die Beifahrertür und schwang seine langen Beine nach draußen. Er warf dem Blonden noch einen Blick zu. Doch er ließ sich beim besten Willen nicht aus der Ruhe bringen. Seine Gesichtszüge ließen zwar keine Emotionen zu, aber seine Augen lächelten regelrecht, als hätte er bereits gewonnen. Mürrisch knallte Toshiya die Tür des Taxis zu. Nein, so leicht wäre er ganz sicher nicht zu haben. Das konnte dieser dahergelaufene Teufel knicken. Toshiya war total Elend zumute, als er am nächsten Morgen aufwachte. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Diese innere Unruhe machte ihn wahnsinnig. Er schloss seine Augen, als ihm schlagartig wieder bewusst wurde, dass Daisuke hetero war und er ebenfalls männlich. Aber als wäre Liebeskummer nicht genug, quälten ihn auch noch seine mörderischen Kopfschmerzen. Und auch der tote Hamster auf seiner Zunge war wieder da. Total am Ende mit den Nerven legte er seinen Unterarm über seine Augen. Das leise Quaken, welches von dem Frosch, der noch immer in seiner von Tooru wohnlich eingerichteten Salatschüssel hockte, gab ihm endgültig den Rest. „Ich will nicht mehr…“, murmelte er vor sich hin. Auch wenn er noch meilenweit davon entfernt war sich von irgendeinem Hochhaus zu stürzen oder sich zur Hauptzeit vor die Yamanote-Linie zu werfen. Ein leises Seufzen kam über seine rissigen Lippen. „Okay, Hara Toshimasa… Mach es dir bequem. Es ist mal wieder die Zeit für ein klärendes Selbstgespräch“, begann er. Es waren einfach zu viele Dinge in seinem Kopf, die ein klärendes Gespräch unumgänglich machten. „So, wie ich die Sache sehe, sieht es nicht gut für dich aus. Du warst ja noch nie ein kleiner Engel, aber seitdem du dich mit diesem Kerl herumtreibst geht dein Leben den Bach runter. Erst die Gehirnerschütterung, dann verliebst du dich unsterblich in einen heterosexuellen Mann, bei dem du Null Chancen hast und ich will gar nicht erst auf deinen überhöhten Alkoholkonsum eingehen. Wann warst du denn das letzte Mal nüchtern? Fakt ist, du solltest dich von diesem komischen Kerl fern halten. Der bringt dir nur Ärger“, diskutierte Toshiya das Hauptproblem mit sich selbst aus. „Wenn das nur so einfach wäre“, kommentierte Kao, der auf Toshiyas Schreibtisch Platz genommen und die Beine übereinander geschlagen hatte. Aber Toshi tat so, als würde er ihn gar nicht bemerken. „Also, wenn er mal wieder auftaucht, dann schickst du ihn am besten zur Hölle, wo er auch hingehört“, setzte Toshiya sein Selbstgespräch unbeirrt fort. Jedoch konnte er hören, wie Kao lächelte. „Ganz schön dreist, was du da sagst..“ Der Schwarzhaarige warf seinen Vorsatz gleich wieder über den Haufen. „Na hör mal!! Es geht alles schief nur wegen dir!!“, knurrte er den ungebetenen Gast an und funkelte aus seinen wütenden Augen Richtung Schreibtisch, wo der Teufel mittlerweile den Frosch auf seiner Handfläche sitzen hatte und ihn sanft kraulte. „Na, na, na, mein Lieber. Was kann ich denn dafür, dass du eine alte Dame umfährst und dabei keinen Helm trägst? Und was deine Gefühle für diesen Daisuke anbelangt… Damit habe ich nichts zu tun. Ist deine Schuld, wenn du dich in so jemanden verknallst. Und seien wir mal ehrlich… Du hast schon vor unserer Bekanntschaft gesoffen wie ein Loch“, erklärte der Teufel und hatte sichtlich Freude daran den kleinen Frosch seine Aufmerksamkeit zu schenken. „Sei doch lieber froh, dass du dich verliebt hast. Liebe beflügelt doch“, scherzte er. „Sorry, ich fühl mich im Moment aber eher wie eine bleierne Ende beim absaufen“, murrte Toshiya und kuschelte sich wieder in seine Kissen. „Der Kerl wird doch nur scharf bei Weibern. Dafür hab ich aber unten rum zu viel und oben rum bei weitem zu wenig“, seufzte Toshiya, auch wenn er nie die Ambitionen gehabt hatte, eine Frau zu sein. „Tja… du weißt, dass ich dabei ganz schnell Abhilfe schaffen könnte“, meinte Kao und setzte nun den kleinen Frosch wieder in sein zu Hause. „Verdammt!!! Nein! Jetzt scher dich zur Hölle!!“, fluchte Toshiya, da ihm nun wirklich der Geduldsfaden gerissen war. „Hm? Mit wem sprichst du denn?“, fragte Tooru, der gerade ohne Anzuklopfen in Toshis Zimmer gekommen war. Der Schwarzhaarige starrte zu seinem Schreibtisch und schüttelte dann leicht seinen schmerzenden Kopf. „Mit niemandem. Selbstgespräche…“, redete er sich schließlich heraus. Wer würde ihm das auch schon glauben? Tooru fand ja nur wieder eine seiner „logischen“ Erklärungen. Aliens! „Oh Mann, du warst gestern sogar zu blau um dich abzuschminken“, stellte der Blonde fest, der nun zu seinem Mitbewohner ans Bett getreten war. „Hm, war ne beschissene Nacht gestern. Vielleicht sogar die beschissenste, die ich bisher hatte“, kommentierte Toshiya und merkte, wie sich die Matratze nach unten senkte, da sich Tooru auf die Bettkante gesetzt hatte. „Hauptsache du bekommst die Miete zusammen“, erwiderte der Blonde. Fast schon zärtlich strich er mit seinen langen Fingern durch Toshiyas lange, schwarze Haare. Man konnte ihm schon ansehen, dass er total fertig war. „Trotzdem, los, aufstehen. Wir müssen die Wohnung aufräumen.“ – „Warum?“, kam gleich ein murrender Ton von Toshiya. „Weil es hier aussieht wie in einem Saustall. Shinya hat zwar genervt, aber er hat geputzt“, erwiderte Tooru und stand nun wieder auf. „Los, putzen ist angesagt. Schließlich hat sich ein potenzieller Mieter heute Morgen angekündigt“, rückte der Kleinere nun mit der Sprache heraus. Doch auch das schien den Schwarzhaarigen kalt zu lassen. „Er kommt heute noch vorbei und will sich die Wohnung ansehen. Andou Daisuke. Recht nette Stimme. Und weißt du was, er hat mir auch gleich gesagt, dass er schwul ist und ob ich denn ein Problem damit hätte?“, erklärte Tooru weiter. Toshiya hingegen runzelte nur seine Stirn. Was für eine verlogene kleine Ratte. Von wegen, schwul… Zwar hatte Toshiya ihm selbst geraten das zu sagen, aber schließlich wusste er ja, was Sache war. „Hat er denn gesagt woher er die Nummer hat?“, fragte Toshiya nun doch nach und rappelte sich in seinem Bett auf. Er würde Dai töten, wenn er gelabert hatte. „Nope, hat er nicht. Aber ich nehme mal an von Shinya. Er ist zwar schwierig, aber er hilft anderen doch ab und an aus der Patsche. Eigentlich könnte ich ihn regelrecht gern haben… Wäre er nicht so, wie er ist und hätte jetzt eine Beziehung“, murrte Tooru gleich wieder herum. „Mann, das kotzt mich an. Wieso der? Die ganze Familie lästert bestimmt schon. Dabei ist Shinya sogar noch jünger als ich. Ich werde noch als alte Jungfer enden…“, murrte Tooru wieder herum. „Ich hasse es so unter Druck gesetzt zu werden…“, maulte er gleich weiter und Toshiya stand auf, auch wenn ihn seine Kopfschmerzen umbrachten. „Okay, ich ziehe putzen deinem Selbstmitleid vor!!!“, kommentierte er das. Er hörte seinem Mitbewohner zwar gern zu, aber diese ständige Leier a la Shinya und Beziehung und dass er niemanden hatte, nervte ihn dann schon an. Helfen konnte er dabei schließlich auch nicht. „Gut“, quittierte der Blonde. „Dann übernimmst du die Küche und das Badezimmer und ich mach den Rest.“, sagte er und Toshiya verzog sein Gesicht. „Welchen Rest denn bitteschön?“, fragte er nach und sah dieses miese Grinsen auf Toorus Lippen. „Vielleicht sollte ich mal über eine Mieterhöhung nachdenken“, sagte der Blonde frech, da er genau wusste, dass er den Schwarzhaarigen mit einem solchen Kommentar zum Schweigen bringen konnte. Auch wenn das an dieser Stelle sicherlich nicht gerechtfertigt war. „Faules Stück…“, murrte Toshiya nur und schlurfte zu seinem Kleiderschrank. Nachdem Toshiya mit dem Putzen fertig war, hatte er sich wieder in sein Bett gelegt. Er fühlte sich so furchtbar ausgelaugt und seine Kopfschmerzen waren noch immer nicht weg. Das jedoch konnte auch daran gelegen haben, dass er noch nichts gegessen hatte. Also profitierte er von Toorus unersättlichen Instantnudelsuppenvorrat. Die Suppe dampfte gerade auf seinem Nachttisch vor sich hin, als Toshi schon wieder im Bett lag und es sich zwischen seinen vielen Kissen gemütlich machte. Allerdings waren die Auswirkungen seines überhöhten Alkoholkonsums nicht der einzige Grund, warum sich Toshi gleich wieder zurückgezogen hatte. Auch solche Kommentare wie „Wir wollen den potenziellen Mitbewohner ja nicht gleich auf die Mängel der Wohnung aufmerksam machen!“, trugen ihren Teil dazu bei. Als wenn er so abschreckend wirkte. Tooru übertrieb es echt manchmal. Und vor allem heute. Oder lag es vielleicht nur an seiner miesen Stimmung? Er wusste es selbst nicht. Sonst kam er schließlich auch gut mit Toorus Sarkasmus und den etwaigen Sticheleien klar. Nur heute war ihm einfach alles zu viel. Was den Besuch des potenziellen Mitbewohners anbelangte, hatte er selbst keine Ambitionen Die zu sehen. Und das lag ganz sicher nicht nur an seiner Katerstimmung. Seine Augenringe waren heute wirklich verdammt mies. Und das musste auch Toshiya sich selbst eingestehen, als er einen prüfenden Blick in den Spiegel geworfen hatte. Obwohl er sonst nie etwas an seinem Spiegelbild auszusetzen hatte, erschreckte er sich heute regelrecht vor seinem Anblick. So käsig war er auch noch nie gewesen. Heute war wirklich der Wurm drin. Das Wort Schlafmangel stand ihm quer über die Stirn geschrieben. Noch dazu war er deswegen auch leicht reizbar. Den freundlichen Rat sich doch etwas von Toorus Augencreme zu nehmen quittierte er nur mit einem „Halt’s Mail, Tooru.“, und hatte die Badezimmertür hinter sich mit einem lauten Knall zugezogen. Da er an diesem Sonntag einfach nichts mit sich anzufangen wusste, schlürfte er seine Nudelsuppe und legte sich dann wirklich wieder schlafen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen wach zu bleiben bis Daisuke kam um sich die Wohnung anzusehen. Er wollte einen kurzen Blick auf ihn werfen oder zumindest lauschen, wenn er sich eh schon verstecken sollte/musste. Aber so verschlief Toshiya den Besuch von Daisuke und wurde erst wieder wach, als es draußen bereits dunkel war. Murrend quälte er sich aus seinem Bett und unter seiner Bettdecke hervor. Er konnte schließlich nicht den gesamten Tag verpennen. Noch immer ziemlich schlaftrunken stapfte der Schwarzhaarige in die Küche und ließ sich auf einen der Stühle sinken. „Was hab ich denn verpasst?“, fragte er an Tooru gerichtet, der damit beschäftigt war einen Obstsalat zu machen und nebenbei die Songs, die im Radio liefen, entweder mitzusummen oder mitzusingen. „Er ist wirklich verdammt nett!“, meinte Tooru und strahlte übers ganze Gesicht, als er sich zu Toshiya umdrehte. „Wirklich ein Bilderbuchschwuler. Kein normaler Mann ist so freundlich wie er! Wir haben zusammen Tee getrunken und er mag die gleichen Teesorten wie ich. Noch dazu hat er Gebäck mitgebracht als kleine Aufmerksamkeit. Sogar selbstgebacken. Dort in der Schüssel sind noch welche“, schwärmte der Kleinere gleich mal weiter und hörte damit auf das Obst in kleine Stückchen zu schneiden. Anscheinend kostete das Reden über Daisuke zu viel Aufmerksamkeit. Der Schwarzhaarige hingegen war aufgestanden um sich die Schüssel mit den Keksen zu schnappen. „Okay, wann zieht er ein?“, fragte Toshiya gleich nach, weil er gerade nichts davon hören wollte, wie toll Daisuke doch war. Als wenn er das nicht selbst wusste. Er war schließlich jetzt schon vernarrt in ihn. Und das, obwohl er kaum etwas über ihn wusste. Außer ein paar Details über sein „Berufsleben“, wenn man das denn so nennen konnte. „Er meinte übermorgen. Morgen hat er noch ein paar Termine. Er arbeitet im Altersheim und er hilft wohl bei irgendeiner Messe in der Kirche mit. Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.“ Tooru zuckte gleichgültig mit seinen Schultern. Aber seinem Gesicht konnte man ansehen, dass er durch und durch begeistert von dem neuen Mitbewohner war. „Vielbeschäftigter Mann“, kommentierte Toshi nur. „Ach was! Er ist ein Traummann!“, sagte Tooru recht begeistert. Doch Toshiya hatte nur ein Murren dafür übrig. „Hm… Traummann, aber schwul!“, holte er seinen Mitbewohner wieder auf den Boden zurück. Schließlich glaubte er nicht, dass Tooru dem männlichen Geschlecht zugeneigt war. Er hatte sonst ja auch immer nach Weibern Ausschau gehalten und Kommentare, die auf das männliche Geschlecht abzielten, waren seiner Meinung nach eher aus Verzweiflung oder aus Spaß gesprochen. Toshiya jedenfalls reichte es zu hören wie toll Dai doch war und all der Mist. Sowas nährte seinen Liebeskummer nur noch mehr und das versuchte er schließlich zu vermeiden. Wieder stopfte er sich einen der Kekse in den Mund. „Sind wirklich lecker“, kommentierte er, stellte die Schüssel aber wieder an ihren Platz. Dann stieß er sich von der Küchenablage ab. „Bin dann wieder in meinem Zimmer“, murmelte er nur noch und ging auch schon. „Traummann also?“, erklang die amüsierte Stimme Kaos, als Toshiya seine Tür hinter sich geschlossen hatte. „Mann, kannst du mich nicht mal in Ruhe lassen?“, fragte der Schwarzhaarige genervt nach und schenkte dem Teufel, der entspannt auf seinem Bett lag, einen bitterbösen Blick. „Natürlich nicht! Würde ich das tun, dann würdest du auch noch mit fünfzig diesem Kerl nachtrauern“, erklärte er. „Tu ich gar nicht. Ich denk überhaupt nicht an den Typen!“, widersprach er sofort. In seinen Kopf gucken konnte der Teufel schließlich… Ach Mann… Konnte er ja doch. Als Toshiya das wieder bewusst wurde bildete sich ein breites Grinsen im Gesicht des Teufels. Wie er es hasste so durchschaut zu werden. Toshiya seufzte und ging nun doch auf sein Bett zu. „Und du kannst wirklich machen, dass er mich liebt?“, fragte er schließlich nach und sah diesen wissenden Blick. „Für mich ein Kinderspiel“, erwiderte der Teufel, da er sehen konnte, dass er den Fisch an der Angel hatte. „Was ist mit dem Geld?“, fragte Toshiya nach und setzte sich nun auf sein Bett. Er ließ sich gar nicht weiter von dem Teufel stören. Und auch die Tatsache, dass er verliebt war, trübte nicht seinen Geschäftssinn. „Hm… Meinst du nicht, dass es genug ist einen heterosexuellen Mann schwul zu machen?“, fragte er frech nach. Doch Toshiya schüttelte seinen Kopf. „Nichts da. Schließlich kommt euch das doch entgegen, wenn er schwul ist. Ist doch auch so etwas wie eine Sünde oder etwa nicht?“, verhandelte der Student knallhart und Kao merkte schon, dass es nichts bringen würde weiter nein zu sagen. „Okay, etwas Geld ist auch noch drin.“, gab er schließlich doch nach. Auch wenn er das nicht vor gehabt hatte. „Wie viel?“, fragte Toshi jedoch gleich nach. „Genug, glaub mir.“, erwiderte der Blonde und setzte sich auf. „Also, abgemacht?“, fragte er nach und hielt Toshiya die Hand hin, um ihren Pakt zu besiegeln. Erst musterte der Schwarzhaarige die Hand, die ihm hingehalten wurde. Nur ein Handschütteln, kein Dokument mit dem Blut unterzeichnen? Das war wohl out? Er zögerte noch einen Moment. Anscheinend ließ er sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen. Doch dann nickte er resignierend und schlug ein. „Abgemacht…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)