Shutter Island von Nanjura (Viele Pairings) ================================================================================ Kapitel 1: Überlebt ------------------- Kakashi hörte das Schreien von Möwen und als er die Augen öffnete, musste er blinzeln, denn die Sonne blendete ihn. Sein Kopf schmerze an der Stelle, an der er zuvor den Schlag gespürt hatte. Er stand auf und spürte, dass noch immer das Seil um seine Hüften gebunden war. Er schaute sich um und stellte rasch fest, dass zumindest ein Großteil seiner Kameraden an dem selben, palmengesäumten und fast schneeweißen Strand lagen wie er. Kakashi befreite sich vom Seil und ging zu demjenigen, der ihm am nächsten lag. Er drehte Kankuro auf den Rücken, denn er lag bisher auf dem Bauch, um zu überprüfen, ob er noch lebte. Kakashi war gemeinsam mit seinem „Team 7“, den Teams von Kurenai, Asuma und Gai und dem Team aus Suna-Gakure, das an der Chu-Nin-Auswahlprüfung teilgenommen hatte, auf eine Mission zu einer Insel im südlichen Meer aufgebrochen, denn der Auftraggeber hatte darauf bestanden, dass Shinobi aus beiden Ländern, Ho-no-Kuni und Kaze-no-Kuni, zu ihm kamen und dort genauere Anweisungen entgegen nehmen sollten. Er wusste weder, warum aus Suna-Gakure nur vier Shinobi mitkamen, während es aus Konoha-Gakure insgesamt sechzehn waren, noch, warum ausrechnet er der Anführer des Teams geworden war, doch im Moment ging es nicht darum, solche Fragen zu klären, sondern darum, zu überprüfen, welche und wie viele seiner Team-Mitglieder den Schiffsunfall überlebt hatten. Kakashi merkte, dass Kankuro nicht atmete und so klopfte er ihm fest auf die Brust, bis dieser anfing, erst zaghaft, dann kräftiger, zu husten. Kankuro lebte also noch, und so überprüfte Kakashi bei jedem, den er finden konnte, ob dieser noch lebte, wobei einige von ihnen in der Zwischenzeit von allein wieder zu sich gekommen waren. Nach einer halben Stunde war es ihm und denen, die bei Bewusstsein waren gelungen, alle am Strand liegenden Personen wiederzubeleben. Er ließ die jungen Shinobi nun alleine am Strand zurück, während er sich mit den anderen Team-Anführern, allesamt Jo-Nin wie er, und Shikamaru, der einzige Chu-Nin unter ihnen, ein Stück von ihnen entfernte um mit ihnen die Situation zu Besprechen. „Na großartig, jetzt sitzen wir hier mit diesen Geistesgestörten aus Suna-Gakure fest!“, sagte Kiba wütend und schaute zu Kakashi und den anderen Jo-Nin hinüber. „Das traust du dich doch nur zu sagen, weil Gaara und die anderen nicht unmittelbar neben dir stehen!“, konterte Shino. Kiba hätte seinen Gesichtsausdruck deuten können, hätte er nicht wie immer seine Sonnenbrille aufgesetzt, und Kiba fragte sich, wieso er diese nicht verloren hatte, als sie alle von den Wellen durchgeschüttelt worden waren. Er blickte nun zu den Suna-Nins, die sich ein Stück abseits von ihm und den anderen Ge-Nin aus Konoha-Gakure, in den Sand gesetzt hatten. Er sah nur Kankuros Gesicht, denn Gaara und Temari saßen mit dem Rücken zu ihm. Kankuro hatte seine Mütze, die gleichzeitig sein Stirnband war, verloren und die Schminke in seinem Gesicht war verlaufen, so dass er ein bizarres und vor allem ungewohntes Bild abgab. Dann beobachtete er, wie Gaara zitterte oder lachte, Kiba wusste es nicht so genau, und Kankuro fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht, so als versuchte er, die gesamte Schminke damit zu entfernen. Wahrscheinlich hatte Gaara ihn deshalb ausgelacht, doch Kiba konnte es sich nicht wirklich vorstellen, denn bisher war Gaara immer kühl und zurückhaltend gewesen und hatte höchstens im Wahn gelacht. „Ich denke, wir sollten als erstes überprüfen, ob es auf dieser Insel eine Stadt oder ähnliches gibt,“ sagte Asuma und schaute Kakashi in sein freies Auge. Dann blickte er zu den Ge-Nin hinüber. „Wir sollten drei von ihnen zusammen mit Shikamaru losschicken.“ „Wie nervig,“ sagte Shikamaru, „weil ich der einzige Chu-Nin bin muss ich wohl die Drecksarbeit übernehmen.“ „Hör auf dich zu beschweren. Wir anderen überlegen unterdessen, was wir tun werden, wenn wir keine Stadt finden, und werden die nötigen Vorkehrungen treffen,“ versuchte Kakashi ihn zu beschwichtigen. „Gut, dann such dir drei von den Ge-Nin aus, die dich begleiten sollen,“ sagte Asuma. „Choji, Neji und Sasuke, das sind die stärksten,“ sagte Shikamaru, nachdem er kurz nachgedacht hatte. „Ich will, dass einer meiner Ge-Nin ihn ebenfalls begleitet,“ protestierte nun Baki, der sich bisher aus ihrer Diskussion herausgehalten hatte. „Ich kann die drei aber nicht einschätzen, weil ich sie nicht kenne, also weiß ich auch nicht, wen von den dreien ich am besten mitnehmen sollte,“ widersprach Shikamaru. „Das sollte dich nicht stören, such dir einfach einen von den dreien aus,“ sagte Baki und funkelte ihn böse an. Shikamaru sah die drei abschätzend an. „Du solltest Temari mitnehmen. Sie ist nicht nur die älteste, sondern auch die intelligenteste von den dreien.“ „Ich will doch keine Furie mit mir mitnehmen!“, protestierte nun Shikamaru. „Frauen halten einen doch bloß auf!“ Kurenai räusperte sich und schaute ihn böse an. „Dann bleiben dir noch Gaara und Kankuro. Ich kann dir bei Gaara nicht versprechen, dass er euch nichts tut, und Kankuro hat Karasu verloren, somit kann er euch nicht helfen, wenn ihr angegriffen werdet,“ erklärte Baki. „Von wem sollen wir denn bitte angegriffen werden?“, fragte Shikamaru in seinem typischen ruhigen Tonfall. „Baki hat Recht, wir wissen nicht, was auf dieser Insel lauert,“ sagte Kakashi und schaute ihn ernst an. „Nimm Temari mit, sie scheint mir tatsächlich die geeignetste, zumal sie von allen dreien am nächsten dran war, ein Chu-Nin zu werden.“ „Gut, dann wäre das geklärt. Ich lasse dann Sasuke hier, da Neji mir mit seinem Byakugan nützlicher sein sollte als Sasuke mit dem Sharingan. Und ich nehme anstelle von Choji Shino mit, da er mir mit seinen Insekten nützlich sein könnte.“ Als Shikamaru und die Jo-Nin zu den anderen zurückkehrten, nahm Shikamaru sich als erstes einen Ast, den er im nahegelegenen Wald fand, und rammte ihn so fest es ging in den Boden. Dann markierte er mit einem zweiten, dünnerem Ast einen Punkt auf dem Schatten des ersten Astes. „Was soll das denn?“, fragte Naruto und hockte sich neben ihn. „Damit stell ich nachher fest, wie lange ich gebraucht habe, um die Insel einmal zu umrunden, falls es sich um eine Insel handeln sollte,“ sagte Shikamaru genervt. „Und wie soll das bitteschön mit zwei Ästen funktionieren?!“ „Ist mir zu nervig, DIR das jetzt zu erklären,“ antwortete Shikamaru und stand auf, denn bisher hatte er gehockt. „Also, Neji, Shino und Temari werden mich jetzt begleiten. Wir werden herausfinden, ob wir uns auf einer Insel befinden, ob es hier eine Stadt gibt und wie groß die Insel ist, wenn es eine ist.“ Temari schaute erst ihn, dann Baki böse an, als wolle sie sagen, dass sie keine Lust hatte, mit ihm und den anderen beiden durch die Gegend zu latschen. „Los jetzt, ihr habt nicht den ganzen Tag Zeit!“, schnauzte Baki. Shikamaru machte sich mit seinem Team auf den weg, wobei niemand etwas sagte. Shino war ohnehin schweigsam, Neji ebenso und Temari schien von ihren Begleitern alles andere als begeistert. Unterdessen setzten sich die, die die Insel nicht erkundeten, am Strand zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Zunächst fiel Kakashi auf, dass tatsächlich alle überlebt hatten, was sich einerseits als Vorteil erwies, da er die Verantwortung trug und wenn sie tatsächlich irgendwann von hier wegkommen sollten, dies zeigen würde, dass er alles richtig gemacht hatte, als er befohlen hatte, an Deck zu bleiben und sich aneinander zu binden. Andererseits konnte dies auch ein Nachteil sein, denn wenn sie tatsächlich auf einer Insel waren, konnte es sein, dass es nicht genügend für alle zu Essen und zu Trinken gab. „Also gut, hört mal her. Wir wissen nicht, ob wir auf einer Insel sind oder nicht. Wir können aber auch nicht abwarten, bis Shikamaru mit seinem Team zurückkehrt, denn wenn er länger braucht oder gar nicht mehr zurückkommt, benötigen wir Essen und Trinken. Also möchte ich, dass nun unsere unmittelbare Umgebung erkundet wird, und zwar in zwei Vierer- und einer Dreiergruppe, die sich jeweils aus Ge-Nin zusammensetzten, während die Jo-Nin hier am Strand zurückbleiben und die weitere Situation besprechen,“ ergriff Kakashi das Wort. „Warum gehen die Jo-Nin nicht auch?!“, beschwerte Kiba sich und Naruto stimmte ihm zu. „Wir halten hier die Stellung,“ sagte Kakashi. „Pah,“ sagte Gaara nur. „Ihr habt doch bloß keinen Bock, euch zu bewegen!“, schnauzte Ino. „Wir jungen müssen die Drecksarbeit machen und ihr sitzt hier faul am Strand rum!“, mischte sich nun auch Kankuro ein. „Ruhe jetzt, ich bin euer Anführer und ihr tut, was ich euch sage! Außerdem müssen wir aufpassen, dass die Äste nicht umfallen!“, sagte Kakashi. „Also, die Teams setzen sich wie folgt zusammen: Wir losen das aus!“ Er ging kurz zum Wald und kam mit Zweigen in unterschiedlichen Größen zurück. „Die drei mit den längsten Zweigen werden die Teamanführer, die mit den drei nächstkleineren kommen in Team 1, dem Team von dem mit dem größten Zweig, die drei nächstgrößeren kommen in Team 2, dem mit dem zweitgrößten Zweig und die beiden mit den kleinsten Zweigen in Team 3, dem mit dem drittgrößten Zweig. Ich hoffe, ihr habt das alle kapiert.“ Kakashi sah Naruto und Kiba an, alle nickten. (Es folgt eine ECHTE Auslosung der Autorin ;-P) Letztendlich ergab die Auslosung, dass Team 1 aus Ino, Gaara und Kankuro mit Sasuke als Anführer bestand, Team 2 unter der Leitung von Kiba aus Lee, Sakura und Choji und Team 3 aus Tenten, Naruto und Hinata bestand. Als Sasuke sich mit seinem Team auf den Weg machte, war ihm sofort klar, dass dies nicht gut gehen konnte, denn Gaara würde auf gar keinen Fall auf ihn hören und wenn er Kankuro etwas sagen würde, würde Gaara dafür sorgen, dass sein älterer Bruder dies auf gar keinen Fall tat. Baki hatte den Brüdern aus Suna-Gakure zwar befohlen, auf ihn zu hören, doch er bezweifelte, dass sie dies auch taten. Mit Ino hingegen sah er keine Probleme, denn sie würde widerstandslos auf ihn hören. Eine Weile liefen sie in normalem Tempo durch den Wald, der, je weiter sie sich von den Anderen entfernten, nur um so dichter wurde. „Hat eigentlich jemand von euch ein Messer?“, fragte Kankuro plötzlich hinter ihm und Ino, die direkt neben ihm lief. „Damit du es uns in den Rücken stechen kannst?“, fragte Sasuke sarkastisch. „Ich habe Karasu verloren und brauche einen Ersatz,“ erklärte Kankuro in leicht säuerlichem Ton. „Und um das Holz zu schnitzen brauche ich ein Messer oder einen anderen scharfen und stabilen Gegenstand.“ Sasuke nestelte an seiner Kunai-Tasche herum. Wenn sie zurück von ihrer Erkundungstour waren, würde er ihm eines davon geben, aber nicht jetzt. „Was ist los, kannst du ohne deine Puppe nicht schlafen?“, fragte Ino sarkastisch lachend. Kankuro wollte auf sie losgehen, doch Gaara hielt ihn mit seinem Sand zurück. „Lass dich nicht provozieren, Kankuro,“ sagte er kühl. Kankuro drehte sich um und sah ihm in die Augen, die genauso kalt und emotionslos wie immer waren. „Ino, lass ihn in Ruhe. Seine Waffe ist nun mal eine Marionette, und wir wissen nicht, ob wir unsere Waffen brauchen, denn wir wissen nicht, was uns auf dieser Insel erwartet. Somit ist es von Vorteil, wenn wir uns verteidigen können,“ erklärte Sasuke, ohne dabei zu Ino oder Kankuro zu gucken. Er ging stur geradeaus, sofern dies bei den vielen Bäumen möglich war. „Wonach suchen wir überhaupt?“, fragte Ino nun und schaute zu Sasuke zur Seite. „Trinkwasser und Nahrungsmittel. Wir wissen ja nicht, wann wir wieder von hier weg kommen.“ „Pah, der soll sich nicht so aufführen,“ flüsterte Kankuro an Gaara gewand. „Meint der allen ernstes, wir würden auf ihn hören?!“ „Kankuro, halt die Klappe. Mir ist gerade nicht nach Auseinandersetzungen. Vergiss nicht, dass wir vielleicht eine Weile mit denen auskommen müssen,“ erwiderte Gaara mit finsterer Miene. Er hatte selbst keine Lust, auf jemanden wie Sasuke zu hören, doch er war nun mal bei der Auslosung zu ihrem Anführer geworden und nun mussten sie ihm folgen. Er erwartete auch nicht, dass Sasuke von ihnen etwas erwartete, dass sie niemals tun würden. * * * Der Trupp um Shikamaru war mittlerweile seid gefühlten drei oder vier Stunden am Strand der Insel, wenn es denn eine war, entlanggelaufen, ohne etwas auffälliges oder besonderes gefunden zu haben. Soweit Shikamaru es beurteilen konnte, waren sie bisher einem unförmigen Kreis gefolgt und mussten nun etwa ein drittel hinter sich gebacht haben. Er blickte zum Himmel auf, doch es war keine einzige Wolke zu sehen, die er hätte beobachten können. Genervt schaute er wieder geradeaus und dann zu seinen Kameraden zurück. Bisher hatte keiner von ihnen etwas gesagt, abgesehen davon, dass Temari sich einmal darüber beschwert hatte, Sand im Schuh zu haben, und Shikamaru fragte sich, wie sie das stören konnte, denn dort, wo sie herkam, in der Wüste, musste es jede Menge Sand geben. „Was machen wir, wenn es dunkel wird und wir noch nicht einmal um die „Insel“ gelaufen sind?“, fragte sie plötzlich. „Ich denke, dann drehen wir um und gehen zurück. Wir können dann nur noch hoffen, dass die anderen inzwischen Trinkwasser gefunden haben, sonst werden wir wohl verdursten,“ erklärte Shikamaru und schaute wieder nach vorne. „Pah, ich verdurste so leicht nicht. Immerhin komme ich aus der Wüste, da gab es auf Missionen manchmal Tagelang nichts zu Trinken,“ sagte Temari überlegen lächelnd. Sollten die drei Spinner, mit denen sie unterwegs waren doch verdursten, dann hatte sie wenigstens ihre Ruhe. „Wenn die anderen kein Wasser finden, werde ich welches finden,“ mischte sich nun auch Shino ein. „Meine Insekten werden mir schon sagen, wo welches ist.“ * * * „Ich verstehe nicht, wozu wir Wasser suchen sollen. Um uns herum ist doch alles voller Wasser!“, sagte Naruto und rannte hibbelig vor Tenten und Hinata umher. „Du kannst es ja gerne mal probieren, Naruto!“, sagte Tenten genervt. Naruto sprang zum Strand zurück und kam schreiend zurück. „Was fällt dir ein?! Das ist ja total versalzen! Wie kannst du mir sagen, dass ich es trinken soll!“ „Also ich hätte nicht gedacht, dass du SO dumm bist, Naruto. Das ist Meerwasser und Meerwasser ist nun mal salzig!“, schnauzte Tenten zurück. Normalerweise war sie nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, nicht einmal von Lee, doch mit Leuten wie Naruto kam sie einfach nicht zurecht. „Pah, wir werden uns schon an den Geschmack gewöhnen,“ widersprach Naruto. „Dann können wir jetzt unsere Suche beenden.“ „Vergiss es, das Salz würde unsere Körper austrocknen und zwar noch schneller, als wenn wir gar kein Wasser trinken würden,“ erklärte Tenten um Fassung ringend. Sie fragte sich, wie ein solcher Dummkopf jemals Ninja werden konnte. „Aber wieso denn? Wir trinken dann doch!“ „He Naruto, kannst du nicht einfach deine Klappe halten?!“ Tenten bekam langsam Kopfschmerzen von dem sinnlosen Gebrabbel dieses Schwachkopfes. Sie sehnte sich nach ihrem alten Team, insbesondere nach Neji, denn der würde niemals Sinnlos das Wort erheben und wenn er etwas sagte, dann war es intelligent und weise, nicht so nervig wie das, was dieser blonde Zwerg von sich gab. Wenigstens Hinata war still, und Tenten fragte sich, ob diese ruhige Art wohl in der Familie der beiden lag. * * * „Ich frage mich, was wohl mit Akamaru geschehen ist,“ sagte Kiba in ruhigem und gebrochenem Ton zugleich. Sakura fragte sich, während Lee dicht neben ihr lief, ob er wohl weinte, doch sie konnte es nicht sehen, denn als Anführer ihres Trupps lief Kiba vor. „Wir werden ihn sicherlich finden. Vielleicht wurde er an den Strand gespült. Wo hast du ihn denn das letzte mal gesehen?“, fragte sie schließlich und versuchte dabei so zuversichtlich wie möglich zu klingen. „Das war als das Schiff kenterte. Er war in meiner Jacke, doch da mein gesamter Oberkörper unter Wasser war, habe ich die Jacke aufgemacht, damit er nicht ertrinkt,“ erklärte Kiba und nun war sich Sakura sicher, dass er weinte, denn vom Klang seiner Stimme her hörte es sich genau so an. „Ich wollte ihn festhalten, doch eine große Welle kam auf uns zu und er wurde fortgerissen.“ „Wenn wir ihn irgendwo am Strand finden und er nicht mehr lebt, können wir ihn dann essen?“, fragte Choji und leckte sich über die Lippen. Kiba blieb stehen und drehte sich um. Mit wutverzerrtem und gleichzeitig verweintem Gesicht schaute er Choji an und wenn Lee nicht dazwischen gesprungen wäre, hätte er Choji vermutlich den Kopf abgerissen. „Choji, wie kannst du nur so etwas fieses sagen?!“, fragte Lee und klang ebenfalls wütend. Lee hörte sich zwar die meiste Zeit wie ein Spinner an und ging Sakura mit seinen Annährungsversuchen auf die Nerven, doch letztendlich war er ein netter Kerl, der in ernsten Situationen meistens die richtige Entscheidung traf. „Akamaru wird auf gar keinen Fall gegessen! Außerdem glaube ich nicht, dass er tot ist. Er wird sicherlich über die Insel rennen auf der Suche nach dir, Kiba.“ „Aber ich kann ihn nicht riechen ...“ „Das liegt sicher daran, dass du Salzwasser in die Nase bekommen hast. Glaub mir, in ein paar Stunden hast du deinen alten Geruchssinn wieder und dann finden wir Akamaru,“ sagte Sakura und lächelte ihn aufmunternd an. * * * Die Jo-Nin hatten in der Zwischenzeit vom Waldrand trockenes Holz gesammelt, um ein Feuer zu machen. Während Kakashi Sasukes Feuerversteck nutzte, um das Holz zu entzünden, versuchten Asuma und Gai, einige Fische zu fangen, was ihnen auch recht gut gelang. Diese warfen sie dann Kurenai zu, die am Meeresrand stand. Baki schaffte inzwischen immer mehr Holz heran. Plötzlich rief Asuma Kakashi etwas zu, das er nicht verstand, und so hörte er kurz auf, im Feuer herumzustochern, und ging zu ihm. „Kakashi, ich habe jemanden gefunden!“, rief er und deutete aus Kakashis Sicht nach Rechts. Kakashi schaute an ebendiese Stelle und entdeckte jemanden im Sand liegen. Die Strömung musste ihn erst vor kurzem dort hingeschwemmt haben, denn als sie ankamen, lag dort noch niemand. Kakashi ging hin und Kurenai folgte ihm. Sie drehten die Person, die auf dem Bauch lag um, und erkannten, dass es Itachi war. „Wie kommt er denn hierher?!“, fragte Kurenai aufgeregt, während Kakashi überprüfte, ob er noch lebte. Er merkte, dass Itachi noch schwach atmete und begann mit Wiederbelebungsversuchen. Schließlich hustete dieser plötzlich und spuckte Kakashi dabei Wasser ins Gesicht. „Es ist nicht wichtig, wie er hierher gekommen ist, wir sollten uns lieber einen Kopf darum machen, was geschieht, wenn Sasuke ihn sieht,“ sagte Kakashi und hob Itachi, der noch immer ohne Bewusstsein war, hoch, um ihn ans Feuer zu tragen. „Er wird ihm doch hoffentlich nichts tun?“ „Wer soll wem nichts tun? Itachi Sasuke oder Sasuke Itachi?“, fragte Kakashi grinsend. Er legte den jungen Mann in seinen Armen direkt neben das Feuer. „Sasuke würde es nie schaffen, Itachi auch nur ein Haar zu krümmen, jedenfalls im Moment nicht. Und Itachi hat Sasuke damals verschont, er wird ihm jetzt auch nichts tun.“ Nun kamen Asuma, Gai und Baki hinzu, um Itachi zu betrachten. „Wer ist das?“, fragte Baki schließlich. „Das ist Itachi, Sasukes älterer Bruder. Er hat vor einigen Jahren seine gesamte Familie getötet und nur Sasuke übrig gelassen,“ erklärte Asuma. „Klingt ja fast nach Gaara, dem würde ich das auch zutrauen. Bloß dass er wahrscheinlich ganz Suna-Gakure auslöschen und nicht einmal Temari oder Kankuro verschonen würde,“ sagte Baki grinsend. Itachi öffnete langsam die Augen und schaute genau in Kakashis Gesicht, der über ihn gebeugt war. „Ka ... kashi ...“, sagte er leise und spuckte ihm noch mehr Wasser ins Gesicht. „Macht es Spaß, mich anzuspucken?“, fragte dieser nur grinsend. „Muss es ja wohl.“ Itachi lächelte sanft. Dann musterten seine Augen die anderen um ihn herumstehenden Personen. „Wo ... bin ich hier?“ „Du bist gestrandet, vermutlich auf einer Insel,“ erklärte Kakashi, noch immer grinsend. „Und wir haben dich gerettet. Also sei so brav und tu deinem kleinen Bruder nichts, wenn er nachher hier auftaucht, auch wenn er versuchen sollte, was wohl der Fall sein wird, dich zu töten.“ Itachi nickte nur zaghaft. Natürlich würde er seinem kleinen Bruder nichts tun. Er hatte die Familie nicht vernichtet, um Sasuke zu schaden, er hatte es getan, um ihn und sich selbst zu befreien! * * * Es war bereits dunkel, als Shikamaru mit seinem Trupp zurückkam. Alle anderen waren inzwischen wieder da und das erste, was ihm auffiel, war, dass Sasuke Schrammen im Gesicht hatte. Kurz darauf erblickte er neben Kakashi ein ihm unbekanntes Gesicht. Ein Junger Mann mit im Nacken zusammengebundenem, langem Haar lag neben ihm und schien zu schlafen. „Wir sind also tatsächlich auf einer Insel,“ sagte Asuma, als er merkte, dass Shikamaru aus der entgegengesetzten Richtung kam von jener, in die er gegangen war. „Sieht so aus. Wir haben unterwegs keine Häuser oder dergleichen gesehen. Wenn die Insel aber bewohnt wäre, würden die Bewohner sicherlich nahe am Meer leben, um zu Fischen,“ erklärte Shikamaru und setzte sich neben Asuma. „Habt ihr Trinkwasser gefunden?“ fragte er schließlich und Kurenai reichte ihm und seinen Kollegen Gefäße aus Holz, in denen sich Wasser befand. „Wo habt ihr die denn her?“, fragte er schließlich, als er getrunken hatte. „Sasuke hatte die kluge Idee, Äste auszuhöhlen, als er auf Wasser gestoßen war, und diese mit Wasser zu füllen, um uns etwas zu bringen,“ erklärte Kakashi. „Und wer ist der gutaussehende junge Mann neben dir?“, fragte Temari neugierig und zeigte auf Itachi. „Das ist Itachi, er war seltsamerweise auf dem selben Schiff wie wir, wollte uns aber nicht sagen, warum,“ sagte Kakashi und grinste sie an. „Er ist Sasukes Bruder.“ „Muss wohl in der Familie liegen,“ sagte Temari. Shikamaru sah sich in der Zwischenzeit um und stellte als erstes fest, dass die anderen in seiner Abwesenheit Hütten gebaut hatten. Dazu hatten Sie lange, dicke Äste verwendet, die sie vermutlich aus dem Wald geholt hatten, und Palmenblätter für die Dächer benutzt. Damit alles zusammenhielt und stabil war, waren die dicksten Äste, die gleichzeitig die Eckpfeiler der Hütten bildeten, in den Boden gerammt oder eingebuddelt worden, und die dünneren Äste, welche die Quer- und Waagerechtverstrebungen bildeten, mit Stofffetzen zusammengebunden worden. Shikamaru fragte sich, wessen Kleidung sie dafür wohl zerrissen haben mochten, und stellte rasch fest, dass die meisten, unter anderem Kakashi und Gai, die Ärmel ihrer Oberteile abgerissen hatten, einige ihre Westen oder andere Oberbekleidung nicht mehr trugen, darunter auch Choji, und Kankuro hatte anscheinend sein eigentlich einteiliges Kostüm entzweigeteilt, so dass er den unteren Teil nun mit einem Strick festgebunden hatte, damit es ihm nicht runterrutschte, und er als Oberteil lediglich ein schwarzes, ärmelloses, eng anliegendes Hemd trug, was seine im Vergleich zu den meisten anderen jüngeren Shinobi muskulösen Arme voll zur Geltung brachte. „Hat eigentlich jemand markiert, wo der Schatten war, als die Sonne unterging?“, fragte er schließlich und suchte den Sand in Meeresnähe nach seinen Stöcken von vorhin ab. „Ja, ich habe die Stelle mir einem Stock markiert. Die Sonne müsste vor etwa einer halben Stunde untergegangen sein,“ erklärte Asuma. Shikamaru entdeckte schließlich die Stelle und ging hin. Wenn Asuma mit seiner Schätzung richtig lag, mussten sie achteinhalb Stunden unterwegs gewesen sein, was bedeutete, dass sie bei einer durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit von vier Kilometern pro Stunde etwa sechsunddreißig Kilometer gelaufen sein müssten; somit musste die Insel einen Durchmesser von etwa 11,5 Kilometer haben und somit eine Fläche von 103,8 Quadratkilometern haben. Shikamaru ging zu den anderen zurück und teilte Ihnen seine Ergebnisse mit. Er erwartete natürlich nicht, dass Leute wie Naruto, Choji oder Kiba dies verstehen würden, und er empfand es als großes Glück, dass sie ihn auch nicht danach fragten. „Wie weit habt ihr das Inselinnere erkundet?“, schloss er seine Ausführungen schließlich mit einer Frage. „Nun ja, auf der Suche nach Wasser und Nahrung waren wir wohl, laut Asuma, etwa zwei Stunden unterwegs,“ antwortete Sasuke. „Und seid ihr in den zwei Stunden gerannt, gesprungen, oder gegangen?“, fragte Shikamaru weiter. „Also wir sind die meiste Zeit gegangen,“ antwortete Naruto sofort. „Aber wozu willst du das alles überhaupt wissen?!“ „Du wirst es sowieso nicht verstehen, Naruto!“, motzte Temari sofort. „Wir sind ebenfalls gegangen,“ sagte nun Sakura, als wollte sie somit einen Streit vermeiden, und schaute dann zum letzten Team, dem von Sasuke, Ino, Gaara und Kankuro. „Für uns gilt das ebenfalls,“ sagte Sasuke schließlich. „Gut, das bedeutet, dass ihr etwa acht Kilometer ins Landesinnere gelaufen sein solltet, je nachdem, welchen Winkel euer Weg zur Küste und diesem Punkt hier hatten.“ Shikamaru stellte grinsend fest, dass die wenigsten ihm folgen konnten. Irgendwie war es aber auch echt nervig, dass es kaum jemanden auf dieser Insel zu geben schien, der seiner Intelligenz nahe kam, abgesehen von Asuma vielleicht. Er setzte sich nun zu Choji und sank mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in den Sand zurück. Wenn er schon keine Wolken beobachten konnte, so wollte er wenigstens die Sterne anschauen. Er könnte jetzt ihre genaue Position ermitteln, denn auch die Sterne und ihre jeweilige Stellung am Firmament kannte er, doch dies würde eine aufwändige Rechnung werden und er würde dafür wohl doch Papier oder ähnliches benötigen. Außerdem war er heute zu erschöpft und auch ein wenig zu faul, um über solche Dinge ernsthaft nachdenken zu können. „Wie soll es denn nun mit uns weitergehen, Sensei-Kakashi?“, hörte er Sakura fragen. „Nun, ehe uns etwas besseres einfällt werden wir so gut es geht versuchen, auf dieser Insel zu überleben. Wir wissen zumindest, dass es Trinkwasser gibt und auch für Nahrung ist dank der Fische im Meer und den Tieren an Land gesorgt. Unsere erste Aufgabe morgen früh wird darin bestehen, uns einen Vorrat an Wasser und Nahrung anzulegen und uns richtige, stabilere Hütten zu errichten,“ erklärte Kakashi. „Doch für heute Abend soll uns das genügen, was wir hier haben. Heute war ein anstrengender Tag, also solltet ihr jetzt langsam schlafen gehen.“ Während die meisten schlafen gingen, blieben die „Erwachsenen“, die Jo-Nin, noch auf und Shikamaru hörte, wie sie über alles Mögliche, nur nicht ihre aktuelle Situation, sprachen. * * * Als Kankuro mitten in der Nacht wach wurde, spürte er, dass er am Rücken fror, was eigentlich nicht möglich war, denn in der engen Hütte schliefen alle dicht gedrängt und an seinem Rücken sollte Kiba liegen. Er stand auf, denn er musste dringend pinkeln, und ging in den Wald, denn obwohl eigentlich alle schlafen sollten, wollte er dabei nicht beobachtet werden. Erst als er zurückkam sah er im hellen Mondlicht, dass direkt am Meer jemand mit dem Rücken zu den Hütten saß und zum Mond hinaufschaute. Kankuro näherte sich langsam und als er nur noch wenige Meter entfernt war, bestätigte sich sein Verdacht, dass es sich um Kiba handelte. „Was machst du so alleine hier draußen?“, fragte er schließlich und setzte sich neben den jüngeren Kameraden aus Konoha-Gakure. Erst jetzt schaute er ihm ins Gesicht und sah, dass Kiba weinte. „Früher habe ich häufig zusammen mit Akamaru den Mond angeschaut,“ sagte Kiba in leiser und heiserer Stimme. „Ich weiß, dass das ein schwacher Trost für dich ist, aber auch ich habe etwas verloren, das mir sehr wichtig war.“ „Du sprichst von deiner albernen Puppe, nicht wahr?!“ Kiba war gekränkt. Er fragte sich, wie Kankuro es wagen konnte, einige leblose Stücken Holz mit seinem Hund zu vergleichen. Im Gegensatz zur Puppe hatte Akamaru Gefühle gehabt. Er konnte zuhören und erzählte ihm auch selbst oft was. Er konnte Schmerzen spüren! „Ich sagte ja, dass es ein schwacher Trost ist.“ Kankuro schaute zum Mond. Er hatte Kiba nicht beleidigen oder ärgern wollen mit seiner Aussage. „Weißt du, für dich und auch für alle anderen hier wird Karasu immer nur eine Puppe sein, doch für mich war sie mehr. Sie war zwar nicht perfekt vom Äußeren her, sie war eigentlich sogar ziemlich hässlich, aber sie war die erste Puppe, die ich jemals ganz alleine erschaffen habe und die ich dazu gebracht habe, sich zu bewegen. Deshalb habe ich auch nie ihr Äußeres verändert, obwohl Temari mir oft dazu geraten hat.“ Er wusste nicht, ob er nun grinsen sollte oder nicht, denn er spürte Kibas Blicke auf sich und er wollte den Jungen neben sich nicht noch mehr verärgern, auch wenn er selbst nicht verstand, wieso. Kiba betrachtete den älteren Jungen neben sich genauer. Das weiße Mondlicht ließ seine ohnehin helle Haut wie Porzellan aussehen. Er bereute es mittlerweile, dass er den Suna-Nin so angeblafft hatte; er war sich sicher, dass Karasu für Kankuro ebenso wichtig war, wie Akamaru für ihn und dass die beiden einen leeren Raum im Herzen ihres jeweiligen Besitzers hinterließen. Auch wenn Karasu im Grunde nur ein Gegenstand war, für Kankuro musste sie so etwas wie ein Lebewesen gewesen sein, denn er hatte ihr Leben eingehaucht, und außerdem konnte auch ein einfacher Gegenstand für jemanden wichtig sein. Kibas Herz begann zu rasen, und als hätte er Angst, dass Kankuro es hören könnte, wenn er diesen noch länger anstarrte, wandte er seinen Blich zum Meer. „Wir sollten uns ausruhen, die nächsten Tage, Wochen und vielleicht sogar Monate werden sicher anstrengend,“ sagte Kankuro schließlich, denn er ertrug die Stille nicht länger. „Ja, du hast wohl recht,“ erwiderte Kiba kleinlaut. Beide erhoben sich und gingen zur Hütte zurück. Kiba ging als erstes wieder rein, denn er lag weiter in der Mitte, als dritter von rechts, während Kankuro zwischen ihm und Gaara, der ganz am Rand schlief und dabei aussah, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun, wie ein unschuldiges Baby, schlief. Zunächst lag Kiba mit dem Rücken zu Kankuro, doch als er durch dessen Rücken an seinem eigenen spürte, dass Kankuro langsam und gleichmäßig atmete, was bedeuten musste, dass er eingeschlafen war, drehte Kiba sich um und umarmte Kankuro von hinten, so dass er ihm und gleichzeitig sich selbst möglichst viel Wärme geben konnte, denn die Luft war diese Nacht kühl geworden. ____________________________________ Bitte lasst einen Kommentar da, wenn euch die Geschichte gefällt. Für Kritik und Anregung bin ich immer zu haben :> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)