Eisige Pfirsichblüten von abgemeldet (Hitsu x Hina) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein eisiger Wind fegte durch die Straßen der Stadt. Dicke Schneeflocken wehten auf Häuser und Dächer, begruben alles unter ihnen. Die ganze Stadt war in ein sauberes unschuldiges Weiß gehüllt , denn der Schnee nahm jegliche Farbe mit sich. Jeder, der noch ganz bei Trost war ,trat nur einen Schritt vor die Tür , wenn dies unbedingt nötig war. Somit war von draußen nur das eisige Pfeifen zu hören, der jedem , wenn auch sehr seltenen Passanten, die Nackenhaare aufstellen ließ. In der Krankenstation der 4. Division war von diesem eisigen Wind nicht viel zu hören. Eher war es diese Totenstille, die einen fast um den Verstand brachte. Man hätte fast annehmen können, die Station würde leer stehen. Doch dies tat sie bei weitem nicht. Sie beherbergte eine Person, deren Leben an einem seidigen Faden hing. Hier lag Hinamori Momo, Fukutaichou der 5. Division, die Augen geschlossen und mit bleichem Gesicht, in ihrem Krankenbett. Mit jedem Tag wurde ihr Gesicht eingefallener. Seit fast einem Jahr lag Momo hier. Seit drei Monaten wurde diskutiert, ob es denn überhaupt noch nötig sei, sie weiter zu beatmen. Dies hatte vor einigen Wochen eine hitzige Diskussion zur Folge gehabt, denn ein ganz bestimmter Mensch, unter vielen wohlbemerkt, war gegen diesen Vorschlag. Auch wenn Momo es nicht mitbekommen hatte, so besuchte er sie regelmäßig. Seit dem Tod von Aizen hatte es viele Gerüchte um die Obrigkeit und deren Glaubwürdigkeit gegeben. Viele zweifelten jedoch, dass der neu ernannte, der trotzdem im Koma lag, Taichou der 5. Division jemals seine Position wahrnehmen könnte. Es rangten sich viele Geschichten um die Ereignisse der vergangen Jahres und die Gerüchteküche brodelte und wärmte viele neugierige Seelen auf, die jenes mit Interesse verfolgten und den Taichou der 10. Division jedesmal zur Weisglut trieben. Matsumoto lief den Gang der Krankenstation entlang. "Mist!": dachte sie, während sie die gelb leuchtende Osterglocke vorsichtig aus ihrem Kimono holte. Sie trug ihre Uniform , doch aufgrund der eisigen Kälte hatte sie sich einen Schal um den Hals geschlungen, der nur sehr halbherzig ihr ihr tief ausgeschnittenes Dekolteé bedeckte.Doch das machte ihr nichts aus, ihr war immer warm. "Bring ihr die Osterglocke, hat er gesagt ! Das muntert sie vielleicht auf, hat er gesagt!: murmelte sie leise und ein wenig verärgert. Toshiro hatte ihr "ganz zufällig " diese Osterglocke überreicht und jene paar Worte zu ihr gebrummt, bevor er sich auf den Weg zur Versammlung gemacht hatte. Er tat ihr leid. Sie merkte wie er Momo vermisste und wie es ihn innerlich auffraß. Ehrlich gesagt vermisste sie Momo auch. Sie musste grinsen. Mal ehrlich: waren die beiden nicht ein süßes Paar ? Das hatte sie ihm gegenüber nie geäußert doch sie gönnte es ihm vom Herzen. Nur diese Komasache, wie sie es nannte, war ein Problem. Endlich erreichte sie die Tür zum Krankenzimmer, als sie eine Stimme hörte:"Oh Fukutaichou Matsumoto-san, was machen Sie denn hier ?" Es war ein rangniedriger Shinigami namens Yukiko Yamashiro, die sich hier um die Patienten kümmerte. "Wieder nur ein kurzer Besuch. Ich muss sowiso gleich weg." "Wie nett von Ihnen. Gehen Sie schnell rein. Ich warte solange hier auf Sie." Matsumote lächelte Yukiko schnell zu und öffnete leise die Tür zum Krankenzimmer. Es war sehr karg eingerichtet. Ein Bett, Nachttisch ein Stuhl und eine Kommode,doch das Blumenmeer, welches sich auf Nachttsich und Kommode bog, erfüllte den Raum mit Wärme, die man zur jener Jahreszeit nicht oft zu Gesicht bekam. Matsumoto lächelte traurig, bevor sie eine weitere Vase aus der Kommode holte, sie mit Wsser füllte und jene einzelne Osterglocke hineintat. Langsam näherte sie sich dem Krankenbett. Keine Veränderung. Nichts. Immernoch lag Momo da, wie sie seit Tagen, Wochen da gelegen hatte. Es war kein Unterschied bemerkbar. Leise stellte sie die Vase an einem noch freien Platz, dicht an Momos Bett ab, bevor sie, mit einem letzten Blick auf Momo , das Zimmer verließ. Als sie die Tür zum Flur hin öffnete stand Yukiko vor dem Fenster und betrachtete die dicken Schneeflocken, die am Fenster tanzten. "Yamashiro-san, hat sich der Zustand von Hinamori-chan verbessert ?" Yukiko lächelte matt. "Das kann man noch nicht sagen, aber es hat sich nicht verschlechtert." "Ich weiß nicht, seit dem Tod von Aizen ist alles so anders. Auch Hitsugaya- Taichou benimmt sich vollkommen anders." Yukiko musterte sie mit ernstem Blick. "War eigentlcih er es der Aizen Taichou getötet hat ?" Matsumoto blinzelte, sah in Richtung Schneetreiben und wieder zurück. "Ja, er ist seit dem noch ernster geworden." Yukiko schüttelte mit dem Kopf :"Wie konnte sowas nur passieren?" Matsumoto zuckte mit den Achseln und sah auf die Uhr, die am Ende des Ganges hing. "Ach, ich müsste schon längst los! Halten sie mich auf dem Laufenden!" rief sie noch bevor sie ihren Schritt beschleunigte und endgültig verschwand. Yukiko wingte ihr nach und verließ den Gang. Es herrschte eine bedrückende Stille im Zimmer. Unheimlich, breitete sie sich über Möbel und Wände, kroch in die kleinsten Ritzen und Lücken. Sie hatte alles gehört. Seit drei Monaten konnte sie wieder Gerräusche wahrnehemen, Düfte und Berührungen. Wie oft war Toshirou hier gewesen, hatte ihr insgeheim über die Wange gestrichen, sich getraut seinen Gefühlen ein wenig Freirraum zu geben, wie lange hatte er hier gesessen und sie einfach nur angestarrt. Sie konnte seine Blicke so deutlich fühlen, dass sie auf der Haut brannten. Momo hatte lange nach gedacht. Aizen war tot. Als sie dies erfahren hatte, liefen ihr die Tränen über die Wangen, aber niemand war da, um dies zu bemerken. Sie hatte so oft sich den Kopf über die Geschehnisse zermartert. Sie wusste nicht , ob sie Toshiro jemals verzeihen konnte und doch seine Aura war seit diesem Jahr gewachsen, sie war reifer. Auch seine Stimme war komplett anders. Die Finger, mit denen er sie gestreichelt hatte, waren anders, wärmer, zärtlicher. Langsam öffnete sie die Augen, fühlte den Stoff, der sie umhüllte. Ja in dieser Zeit auch wenn sie es nicht zugeben wollte, hatte sie sichin Toshiro verliebt. Sie hatte schon immer für ihn geschwärmt doch jetzt liebte sie ihn und zur gleichen Zeit hasste sie sich und ihn dafür. Ein kalter Lichtsrahl fiel vom Fenster in das Zimmer und gab den Blick auf eine junge Frau, wunderschöne Frau frei, die mit tränenüberströmten Gesicht sich in ihrem Kissen vergrub. Endlich durfte sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen, was sie doch so bitter nötig hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)