Binary Star von Wintersoldier ([Quil/Claire]) ================================================================================ « Quil x Claire » ----------------- Achtung - die Geschichte ist lang geworden! Es war nur eine kurze Begegnung, die mein Leben bestimmen sollte. Nur ein simpler Blickkontakt, der mir jemanden in mein Leben brachte, den ich inzwischen weder missen möchte noch kann. Vielleicht war es Schicksal, dass wir uns trafen. Vielleicht war es auch Zufall, dass unsere Wege sich kreuzten. Ich weiß nur, dass es das wahrscheinlich Beste war, das mir in meinem Leben passieren konnte. Ich war zwei Jahre alt, als ich ihn das erste Mal sah. Mich zu diesem Zeitpunkt in wenigen Worten zu beschreiben, war einfach: klein, nervig und anstrengend – auch wenn er immer behauptete, ich sei das Niedlichste und Liebste gewesen, was er je gesehen hatte; er war voreingenommen. Doch ich war schon damals stur und wollte, dass es immer nach meinem Kopf ging. Es gab nicht viele Menschen, die es lange mit mir ausgehalten hätten, schließlich hatten selbst die besten Eltern irgendwann genug von ihren Kleinen und wollten endlich mal ein wenig Zeit für sich. Es war nur natürlich, dass man seinem Kind nicht alles gab, nicht alles geben konnte und man irgendwann die Lust (und Nerven) verlor, es zu beschäftigen. Anders war Quil. Es wurde ihm nie zu viel, mir meine Wünsche zu erfüllen, ganz gleich, wie absurd sie waren - er hätte alles für mich getan. Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass er sich dabei mehr als einmal ziemlich lächerlich machte, aber es schien ihn nicht zu stören, solange ich zufrieden war. Seine einzige Sorge bestand offenbar darin, mich glücklich und in Sicherheit zu wissen. Wir konnten Stunden am Strand verbringen und es wurde ihm nie langweilig, mich zu unterhalten. Er wurde nie müde, mir seine Aufmerksamkeit zu schenken und es gab keinen Moment, an dem er mal keine Lust hatte, Zeit mit mir zu verbringen. Es schien sogar so, als würde es ihn glücklich machen, mich um sich zu haben, aber ich war noch zu klein, um zu verstehen, dass es tatsächlich so war. Vielleicht lag es aber auch genau daran, dass unsere Freundschaft so schnell wuchs – ich war noch klein, unvoreingenommen, naiv. Ich hatte keinerlei Vorurteile, kein Misstrauen, keine Zweifel, keine Bedenken. Ich schloss schnell Freundschaft, hatte meinen Spaß und vergass die Menschen genauso schnell wieder, wenn ich sie nicht häufig genug sah - Quil sah ich täglich. Und es führte kein Weg daran vorbei, ihn zu mögen. Wie hätte ich ihn auch nicht mögen können? Als kleines Kind war man so leicht zu beeinflussen. Ich fasste Vertrauen, ohne wirklich etwas zu erwarten, als hätte ich einen inneren Detektor, der mir anzeigte, wer es wert war, mit ihm meine Zeit zu verbringen, und wer nicht. Quil war es definitiv wert, denn er brachte mich zum Lachen, wie es sonst keiner schaffte. Ich liebte ihn wie einen Vater. Mit ihm in meiner Nähe verging die Zeit wie im Flug. Ich konnte einfach nicht genug von ihm und seiner Aufmerksamkeit bekommen. Was immer wir machten, ich hatte Spaß. Ich fing in dem Moment an zu lachen, wenn ich ihn erblickte und hörte erst wieder damit auf, wenn er mich verlassen musste. Meinetwegen hätte diese Zeit nie enden müssen, doch ich schien viel zu schnell groß zu werden. Ich wurde sieben. Ich wurde acht. Ich wurde panisch. Und das nur aufgrund eines kleinen Gespräches zwischen Rachel und Kim, welches garantiert nicht dazu gedacht war, dass ich mir Sorgen um etwas machte, von dem die beiden wussten, dass ich nie darauf verzichten müsste: die Nähe zu Quil. Ich hatte den beiden nur nebenbei zugehört, während wir in der Küche von Emily, welche mal wieder am Herd stand und kochte, saßen. Ich weiß auch nicht mehr, wie die beiden auf das Thema kamen, aber plötzlich war es auf dem Tisch und schien ausdiskutiert werden zu müssen und ich war ganz Ohr. „Wann heiraten Paul und du eigentlich?“, fragte Kim und erntete einen erstaunten Blick von Rachel. „Das könnte ich dich auch fragen“, antwortete sie ihr jedoch nur gelassen. „Wann ich Paul heirate?“, konterte Kim geschickt. Rachel verdrehte die Augen, ging jedoch nicht näher darauf ein. „Du kennst Jared länger als ich Paul.“ „Du bist älter als ich.“ „Das ist doch kein Argument.“ „Finde ich schon.“ „Mädels, jetzt fang bloß nicht an zu streiten“, ging Tante Emily schließlich dazwischen und damit schien das Thema für die drei beendet, nicht jedoch für mich. Ich musste ja unbedingt noch meinen Senf dazu abgeben und so platzte es einfach aus mir heraus. „Wenn ich groß bin, heirate ich Quil.“ Mit einem Mal hatte ich drei verwunderte Blicke auf mir und ich fragte mich, ob ich etwas Falsches gesagt haben könnte, konnte an der Aussage jedoch nichts Falsches ausmachen. Schließlich hatte ich ja nicht vor, mit acht Jahren zu heiraten. Ich würde schon warten, bis ich in einem angemessenen Alter war, immerhin vermählte man sich nicht mit acht, das wusste sogar ich. Und ich war klein und Quil mein großes Vorbild – natürlich ging ich davon aus, ihn zu heiraten. Womit hatte ich diese Skepsis in ihren Blicken also verdient? Diese Beunruhigung? In normalen Familien hätte man über die Naivität meiner Worte gelacht und es dabei belassen mit dem Wissen, dass es sowieso nie soweit kommen würde. Doch sie lachten nicht. „Vielleicht solltest du erstmal abwarten, wie sich das Ganze entwickelt, bevor du solche Entschlüsse fasst, Liebes“, erklärte mir Tante Emily schließlich, nachdem sie sich zu mir gekniet hatte, damit unsere Augen auf einer Höhe waren. Merkwürdigerweise erkannte ich in ihrem Blick neben Liebe und Verständnis auch ein wenig Sorge, doch ich verstand sie damals nicht. Ich verstand ihre Aussage nicht. Was sollte sich verändern? Ich brauchte eine Weile, um darüber nachzudenken, was sie meinen könnte. Dass ich zu diesem Zeitpunkt niemals zu dem richtigen Schluss hätte kommen können, wusste ich nicht – und so kam ich zu einem falschen, für mich aber durchaus plausiblen Grund. Und plötzlich hatte ich Angst. Angst, dass sich etwas zwischen uns verändern könnte. Angst, dass er weniger Zeit mit mir verbringen würde, wenn ich älter wurde. Angst, dass er irgendwann keine Freude mehr daran haben würde, mit mir zu spielen. Angst, dass er irgendwann keine Lust mehr auf mich hätte. Angst, dass er in meiner Nähe nicht mehr glücklich wäre. Aus dieser Angst heraus wurde ich unausstehlich. Ich benahm mich wie ein kleines, trotziges Kind und es war mir egal, dass ich vielleicht hätte versuchen müssen, mit ihm darüber zu reden. Ich war gerade einmal acht und meine Sorge bestand nicht darin, die sinnvollste Herangehensweise an mein Problem zu finden, sondern eine Lösung. Dass mein Verhalten jedoch das Gegenteil von dem bewirken könnte, was ich wollte, war mir natürlich erst später aufgefallen, aber soweit dachte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Doch da ich scheinbar sowieso in dem Alter gewesen war, in dem man von mir fast schon erwartete, mich derartig zu benehmen, schenkte man meinem schlechten Benehmen kaum Beachtung, was meine Laune nicht gerade anheben konnte. Ich versuchte hier ein schwerwiegendes Problem zu lösen und alle anderen schienen mich zu ignorieren. Ganz hervorragend, was machte ich falsch? Heute wundert es mich gar nicht, dass Quil der Einzige war, dem auffiel, dass mit mir wirklich irgendwas nicht stimmte und es nicht einfach nur auf das Alter schob. Dass er mich jedoch darauf ansprechen musste, als wir mal wieder zusammen am Strand waren, war wiederum etwas, das ich ihm übel nahm. Ich wollte nicht mit ihm sprechen, sonst hätte ich es schließlich gemacht, daher blieb ich trotzig und sagte ihm kein Wort darüber. „Claire, du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst“, versuchte Quil mich zu überzeugen, mit ihm zu sprechen. Er konnte es noch nie leiden, wenn er nicht wusste, was in mir vorging - besonders nicht, wenn ich offensichtlich traurig war. „Darüber nicht“, antwortete ich ihm beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust. In dem Moment kristallisierte sich ein ganz anderes Problem heraus. Anfangs war es so gewesen, dass er mir nichts abschlagen konnte. Inzwischen hatte sogar ich ein Problem, ihm etwas abzuschlagen. Zumindest in dem Alter (nur nicht gerade in dem Monaten, in denen ich mich daneben benahm) liebte ich es, ihm alles zu erzählen, weil es ihn wirklich zu interessieren schien, was ich meinem Kopf vor sich ging. „Du könntest es versuchen.“ „Was, wenn ich es gar nicht versuchen will?“ Quil blieb stumm und sah mich einfach nur an und meine Standhaftigkeit schien sich in Luft aufzulösen. „Du darfst aber nicht lachen“, brachte ich ernst – so ernst wie eine Achtjährige nun einmal sein kann - hervor, schließlich war das ganze wirklich wichtig für mich. „Versprochen.“ Er lächelte. „Ich hab Angst, dass du keine Lust mehr auf mich hast, wenn ich älter werde. Dass du nicht mehr mit mir spielen willst und dass ich dich verliere.“ Anfangs hatte ich noch verständlich gesprochen, doch je mehr ich sagte, desto leiser wurde ich und desto mehr nuschelte ich die Worte vor mich hin, immer darauf achtend, wie Quil reagieren würde. Als sein Lächeln jedoch breiter wurde und er tatsächlich auch noch ein Lachen nicht unterdrücken konnte, funkelte ich ihn böse an, was ihn auch, sobald er es bemerkte, wieder verstummen ließ. „Du hast es versprochen“, brachte ich unter Schluchzen hervor und in meinen Augen sammelten sich Tränen. Ich wusste, ich hätte es ihm nicht sagen dürfen. Jetzt machte er sich auch noch lustig über mich, dabei hatte ich ihm bisher soweit vertraut, dass ich glaubte, er würde mich ernst nehmen und in mir mehr sehen als das kleine achtjährige Mädchen, das ich nun einmal war. Ich hatte ihn bewundert, weil er anders zu sein schien als die anderen. Scheinbar hatte ich mich geirrt und ich wollte einfach nur noch weg. Weg von ihm, weg von diesem Strand... Doch als ich mich umdrehen wollte, zog er mich in seine Arme, hielt mich einfach nur fest und versuchte mich zu beruhigen, was mich dazu brachte, meinen Tränen endlich doch freien Lauf zu lassen (und zu ignorieren, dass ich eigentlich von ihm weg wollte, weil er mich enttäuscht hatte). Wenn es eine Sache gab, mit der Quil weniger umgehen konnte, als nicht zu wissen, warum ich traurig war, dann war es, wenn ich tatsächlich anfing zu weinen. Normalerweise war dieses Verhalten mein letzter Joker, wenn ich etwas haben wollte, dass er mir ausnahmsweise mal nicht geben wollte – das hatte ich schon innerhalb weniger Monate herausgefunden. In diesem Fall waren es einfach nur aufgestaute Emotionen, denen Raum gelassen wurde. Doch die Worte, die Quil mir zur Beruhigung sagte, brannten sich in mein Gehirn ein, um dort auf ewig zu bleiben. „Ich werde dich nie alleine lassen.“ Und ich beruhigte mich wieder, denn ich glaubte ihm. Nicht nur, weil ich ihm glauben wollte, sondern weil ich wusste, dass ich ihm glauben konnte. Er würde für mich da sein, wann immer ich ihn brauchte, so wie er es bisher immer gewesen war, seit ich denken konnte. In diesem Moment schwor ich mir, nie wieder an ihm zu zweifeln. Ich liebte ihn wie einen großen Bruder. Weitere Jahre vergingen und ich wurde älter – Quil hingegen nicht, zumindest schien es nicht so. Er sah immer noch genauso aus, wie ich ihn damals kennen gelernt hatte. Vielleicht war er sogar noch ein Stückchen größer geworden, aber darauf wollte ich mich nicht festlegen, schließlich war ich selber gewachsen und sah die Welt aus einer ganz neuen Perspektive. Ich wurde zehn. Ich wurde elf. Ich wurde zwölf. Quil hielt sein Versprechen und keine meiner Befürchtungen erfüllte sich. Er verbrachte seine Zeit auch weiterhin gerne mit mir und es blieb dabei, dass ich am liebsten mit ihm sprach, wenn mich etwas beschäftigte, da er mir wirklich zuhörte und nicht – wie die meisten – einfach nur so tat, als würde es ihn interessieren. Doch das Alter brachte Probleme mit sich. Probleme, auf die ich mich vorbereiten konnte. Probleme, die ich lösen konnte. Probleme, die ich ignorieren konnte. Probleme, von denen ich nicht einmal gewusst hatte, dass es welche hätten werden können. Und Probleme, die mich noch eine ganze Weile begleiten sollten. Innerhalb weniger Jahre war ich ein gutes Stück in die Höhe geschossen und so war es kein Wunder, dass ich durchweg zu den Größten meiner Klasse zählte – Quil hatte einmal darüber gescherzt, dass ich ihn irgendwann noch einholen würde, wenn ich so weiter wachsen würde; nach meinem geschockten Blick hatte er es jedoch unterlassen, auch nur einmal noch etwas derartiges zu erwähnen. Meine Größe war das einzige, was mich anfangs an mir hätte stören können, denn sie machte mich anders und führte wohl dazu, dass ich in der Schule nicht viele Freunde hatte, ganz zu schweigen von guten (obwohl durchaus noch andere Faktoren eine Rolle spielten, aber was konnte ich dafür, wenn ich mit den meisten Mädchen einfach nicht klar kam?). Aber es störte mich nicht – ich brauchte keine Freunde in der Schule, wenn meine Freunde zuhause auf mich warteten. Mit dieser Einstellung schlug ich mich gut durch meine ersten Schuljahre, bis ich schließlich sechzehn wurde und vor einem erneuten Problem stand. Ich fand schon immer, dass Schönheit einzig und alleine im Auge des Betrachters lag. Und in meinen Augen war ich der gute Durchschnitt – sah man davon ab, dass ich ziemlich lang war. Doch scheinbar war ich die Einzige, die der Ansicht war. Ich hatte früh gelernt, Quil in dieser Hinsicht zu ignorieren, da ich mir eingestanden hatte, dass ich ihn wohl nie vom Gegenteil überzeugen würde, schließlich beharrte er auf seiner Meinung schon fast mein ganzen Leben. Letztendlich hatte ich ihm erlaubt, mich Kleines zu nennen, sofern er aufhörte, mich als wunderschön zu bezeichnen. 'Kleines' war sein Kosename für mich, um die Scherze über meine Größe elegant zu umgehen, aber es war immer noch besser als eine ständige Konfrontation mit dem Wort 'wunderschön' - er fand andere Adjektive mit gleicher Bedeutung und ich kapitulierte. Auch bei meiner Tante Emily gab ich schnell auf, da es aussichtslos und es ihr viel zu viel Spaß zu machen schien, mich davon zu überzeugen, dass sie recht hatte und nicht ich. Daher entschied ich die Tatsache zu ignorieren, anstatt dagegen anzureden – immerhin blieb es in der Familie. Als ich jedoch sechzehn wurde, schienen auch meine Klassenkameraden zu merken, dass ich erwachsen wurde. Mit einem Mal war ich nicht mehr nur groß, ich war groß und hübsch – eine Kombination, die sie, gekoppelt mit meiner Fähigkeit, trotz meines Alters mit Jungen kommunizieren zu können, dazu veranlasste, mich plötzlich doch mögen zu müssen, schließlich war ich eine von ihnen. Da ich schnell feststellte, dass es leichter gewesen war, sie zu ignorieren, als sie noch nicht freundlich und aufdringlich waren, spielte ich einfach mit und wurde ein Teil dieser merkwürdigen Gruppierung. Einige der Jungen waren wirklich nett, was jedoch nur für die wenigsten Mädchen galt, aber ich verstand mich schon immer besser mit männlichen Wesen, schließlich war ich mit gefühlten sieben Brüdern groß geworden. Mit der Zeit fühlte ich mich bei ihnen sogar einigermaßen wohl und Quil schien beruhigt, dass ich endlich auch Freunde außerhalb der Familie gefunden hatte. Trotz meiner neuen Situation – oder gerade deshalb – wurden meine Probleme noch lange nicht weniger, denn ich entdeckte eher durch Zufall, dass es scheinbar noch andere Gründe gab, plötzlich mit mir befreundet sein zu müssen (obwohl Zufall nicht ganz das richtige Wort ist, wahrscheinlich war ich einfach nur in dem Alter angelangt, in dem man als Mädchen darauf achtete). Es war an einem ganz normalen Tag - eine gute Woche vor meinem siebzehnten Geburtstag -, als es mir das erste Mal auffiel. Quil holte mich wie immer von der Schule ab, obwohl ich den kurzen Weg nach Hause auch problemlos alleine hätte gehen können, doch über die Jahre war es gewissermaßen zur Tradition geworden und gleichermaßen ein Lichtblick für mich, diesen öden Schulalltag zu überleben. Ich erreichte gerade das Schultor, wo er bereits auf mich wartete, als jemand meinen Namen rief. Madison, meine beste Freundin – zumindest sagte sie das gerne über sich, ganz gleich, dass sie es mit Sicherheit nicht war. Bei ihr standen hauptsächlich ihre Freunde und nur wenige von meinen Freunden, darunter Ben, der mich freundlich anlächelte und ich lächelte zurück. Madison winkte mir zum Abschied und ich erwiderte höflich, eher meinen tatsächlichen Freunden als ihr. Abgesehen davon, dass diese Geste von ihrer Seite komplett überflüssig war, erkannte ich in diesem Moment etwas, dass mir bisher noch gar nicht aufgefallen war, denn obgleich ihre Aufmerksamkeit mir hätte gelten sollen, lag ihr Blick – ebenso wie der Blick der anderen Mädchen - doch auf jemand ganz anderem. Als Quil und ich uns endlich weg drehten und auf dem Weg machten, schüttelte ich mich erstmal angewidert, als ich sicher war, dass wir aus ihrem Blickfeld verschwunden waren. Quil sah mich nur verwundert an und ich ersparte es ihm, nachzufragen – ich war mir sicher, er hätte es getan. „Hast du ihre Blicke nicht gesehen? Wie sie an dir klebten, widerlich.“ Ich schüttelte mich demonstrativ noch einmal. „Um ehrlich zu sein, nein.“ Quil lächelte. „Du willst mir erzählen, du hättest es nicht bemerkt? Viel offensichtlicher ging es nicht...“, brachte ich erstaunt hervor. „Selbst wenn ich es bemerkt hätte, was hätte ich denn machen sollen?“ „Du könntest damit aufhören, ständig mit nacktem Oberkörper rumzulaufen.“ Und Quil lachte, während ich rot wurde. Natürlich, wie hätte er es bei so einem Kommentar auch nicht machen können. Innerlich schlug ich mir dafür gegen meinen Kopf, auch wenn ich wusste, dass ich zum Teil recht hatte – mein Argument ging nur den Bach runter, weil er gerade heute ein Hemd an hatte. „Erzähl mir von dem Jungen“, fing Quil plötzlich an, um das Thema hinter sich zu bringen. „Welcher Junge?“, fragte ich verwundert über den plötzlichen Themenwechsel und gleichzeitig über das neue Thema nach – zumal ich wirklich nicht wusste, wen er meinte. „Der dich angelächelt hat“, beantwortete er meine Frage und nun war ich wirklich erstaunt. „Ben?“ Was sollte mit ihm sein? „Magst du ihn?“ Quil klang... anders als sonst. Scheinbar schien er das Thema nicht wirklich zu mögen. Warum hatte er dann überhaupt damit angefangen? „Er ist ganz süß“, sagte ich ehrlich. Quil neben mir spannte sich augenblicklich an und auch wenn es nur ein kleiner Moment war, bemerkte ich es. Zwischen uns herrschte danach eine Weile Stille, bis wir wieder zu anderen Themen kamen, die weniger mit Mädchen, die ihn offensichtlich attraktiv fanden, oder Jungen, die ich mochte, zu tun hatten. Dennoch schien dieses Gespräch Anstoss und Anfang von einer ganzen Reihe von Ereignissen zu sein, die ich nun nicht mehr verhindern konnte, nachdem sie einmal am Laufen waren. Und ich erfuhr innerhalb kürzester Zeit einige Geheimnisse, die mein Leben auf den Kopf stellen sollten. Ich liebte ihn wie einen Freund. Als ich in dieser Nacht aufwachte, hörte ich Stimmen draußen, wobei ich nicht sagen konnte, ob ich deshalb aufgewacht war oder ob ich einfach nur nicht schlafen konnte. Ich hatte mein Fenster offen gelassen und so konnte ich sie gut verstehen, auch wenn sie sich darüber nicht bewusst waren, sonst hätten sie wahrscheinlich nie darüber gesprochen, denn ganz offensichtlich sollte ich davon nicht erfahren – zumindest noch nicht zu diesem Zeitpunkt oder auf diese Weise. „Du musst es ihr sagen“, hörte ich Embry. „Es ist noch zu früh“, erwiderte Quil und ich musste lächeln. Irgendwie hatte ich es im Gefühl gehabt, dass er auch da war. „Sie interessiert sich langsam für Jungs“, stellte Seth fest, „wie lange, glaubst du, kannst du noch warten?“ „Ich sagte doch schon, sie ist noch nicht so weit. Sie wird es nicht verstehen“, versuchte Quil die anderen wieder zu überzeugen. „Wenigstens kannst du sagen, dass sie eifersüchtig reagiert, wenn andere Mädchen dich ansehen“, scherzte nun Seth, obwohl es eher so schien, als wenn er Quil damit aufziehen wollte. Und bei mir fiel der Groschen. Die redeten doch nicht etwa über mich? Ich erkannte zumindest eine Zusammenhang mit meinem Gespräch mit Quil, das nur einige Stunden zurücklag. Aber was hatte ich verpasst? Was konnte Quil mir nicht erzählen? Was würde ich nicht verstehen? Ich unterdrückte das Verlangen, zum Fenster zu gehen, um sie besser belauschen zu können, da ich immer das Gefühl hatte, sie würden es wahrnehmen, wenn ich mich bewegte, ganz gleich, wie viel Mühe ich mir gab, leise zu sein. „Wie schlimm kann ihre Reaktion schon ausfallen, wenn du ihr erzählst, dass du auf sie geprägt bist?“, hörte ich Embry sagen, „schließlich gibt es schlimmeres.“ „Ich weiß nicht. Wie würdest du es aufnehmen, wenn dir dein bester Freund erzählt, dass er ein Werwolf ist?“, konterte Quil. Embry lachte. „Also du hast es damals ganz gut aufge-“ Verfluchte Bewegung. Ich hatte ja gewusst, dass sie es hören würden, wenn ich zum Fenster gehen würde, aber scheinbar merkten sie auch, wenn ich mich einfach nur aufrecht in mein Bett setzte? Um genau zu sein: kerzengerade, obwohl ich das Gefühl hatte, ich würde ein wenig überreagieren. Wahrscheinlich erlaubten die drei sich einen Scherz mit mir. Aber diese Bewegung war jetzt doch wirklich nicht laut – zumal ich aufgehört hatte zu atmen, wie ich einen Moment später feststellte -, doch das Embry nicht weiter sprach, sprach für mich Bände. Ich hatte einen Sekundenbruchteil Zeit, um eine Entscheidung zu fällen: reden oder schweigen? Und ich wusste, dass Quil gerade in der selben Situation war, was mir zudem noch ein wenig mehr Bedenkzeit gab. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich für die erste Option entscheiden würde, und ich kannte mich gut genug, um zu wissen, dass meine Neugier sich durchsetzten würde, daher verwarf ich den Gedanken, ihm vorzuspielen, ich würde schlafen, gleich wieder. Somit blieb ich in meinem Bett sitzen, rutschte an die Wand, damit ich mich anlehnen konnte, schaltete meine Nachttischlampe an und wartete. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, meine Gedanken drehten sich im Kreis und ich bekam davon Kopfschmerzen. Mein bester Freund ein Werwolf? Ich fühlte mich merkwürdig. Die Uhr tickte. Vielleicht schätzte ich ihn falsch ein und er würde nicht kommen. Was wusste ich denn schon von ihm? Ich dachte, wir konnten uns alles sagen, doch scheinbar war es nicht so. Und wenn das wirklich kein Scherz war, dann empfand ich sein Geheimnis auch nicht gerade als klein – aber wenn ich so darüber nachdachte, würde es einiges erklären. Oder auch nicht, immerhin hatte ich keine Ahnung von Werwölfen. Ich kannte sie aus den Legenden der Quileute, welche ich gefühlte tausendmal gehört hatte, jedoch nie geglaubt. Waren sie tatsächlich... wahr? Es klopfte an der Tür und Quil trat ein. Ich musste lächeln. Vielleicht kannte ich ihn ja trotzdem noch. „Darf ich?“, fragte er zögernd und ich neigte meinen Kopf wieder nach vorne. „Setz' dich“, forderte ich ihn auf und er nahm auf meinem Bett Platz. Ich versuchte ruhig zu klingen und nicht ganz so aufgebracht, wie ich mich fühlte. Merkwürdigerweise klang ich neugierig und Quil schien das zu bemerken, denn er lächelte kurz, bevor er wieder ernst wurde, „ich glaube, du hast mir etwas zu sagen?“ „Ich wünschte, ich müsste es nicht.“ Quil war angespannt und so versuchte wenigstens ich, die Situation ein wenig gelassen zu sehen. „Du bist also ein Werwolf?“, fing ich an, um es Quil zu erleichtern, „wie ist das so?“ Er sah mich an als sei ich verrückt. Gut, ich hatte in dem Moment auch ein wenig das Gefühl, als würde ich am Rad drehen, aber ich sah ihn aufmunternd an – oder zumindest versuchte ich es. Ich wollte ihn nicht damit beunruhigen, dass ich es schlecht aufnehmen könnte, wenn ich selber noch nicht wusste, was ich davon zu halten hatte. „Du fragst mich, wie das ist?“, brachte er erstaunt hervor und rückte ein wenig näher zu mir, „hast du keine Angst?“ „Wovor?“ Es war einfacher mit einer Gegenfrage zu antworten, wenn man sich selber nicht sicher war, ob man die Frage wahrheitsgemäß beantwortet hätte. Und ich wusste nicht, ob ich Angst hatte. Ich fühlte keine Angst, keinen Grund, plötzlich vor ihm weglaufen zu müssen. Immerhin war er immer noch Quil, oder nicht? „Vor mir.“ Quil war nervös und in einer anderen Situation hätte ich es vielleicht sogar lustig gefunden, ihn so hilflos zu sehen. „Lass mich kurz überlegen...“ Ich horchte in mich und versuchte in meinem momentanen Gedankenchaos etwas wie Angst auszumachen. Angst vor Quil... doch ich fand nichts. „Nein, ich denke nicht.“ „Du denkst?“, hakte er nach. „Quil, ich weiß, dass ich keine Angst vor dir habe“, schoss es aus mir heraus, bevor ich leiser anfügte: „Momentan habe ich nur die Angst, die ich zuletzt als Achtjährige hatte, wenn du dich daran erinnerst.“ Seine Augen strahlten Unglauben aus. „Du hast Angst, mich zu verlieren?“ Ich nickte und er lächelte wieder, bevor er fortfuhr: „Aber du erinnerst dich doch sicher auch daran, was ich dir gesagt habe? Das war ein Versprechen und ich werde es halten.“ Ich lehnte mich vor und umarmte ihn. „Danke.“ Die Situation zwischen uns beiden entspannte sich nach diesen Worten ein wenig und Quil schien wieder mehr er selbst zu sein. Sein Lächeln wirkte nicht mehr so gequält als fände er es unangebracht, sondern ehrlich und so wurde auch ich innerlich wieder etwas ruhiger. „Aber jetzt erzähl schon“, platzte es schließlich aus mir heraus, „sind die Legenden alle echt? Sind die anderen auch Werwölfe? Wer ist euer Alpha? Heißt es bei euch auch überhaupt Alpha? Und seid ihr ein Rudel? Wann wurdest du zum Werwolf? Und warum? Wie ist das so? Und braucht ihr wirklich nicht den Mond?“ „Langsam, Kleines, langsam“, unterbrach Quil mich schließlich, ansonsten hätte ich wahrscheinlich noch lange reden können. „Eine Frage nach der anderen, sonst weißt du nachher gar nicht mehr, was ich dir gerade beantworte.“ „Okay, ich versuch es“, versicherte ich ihm, setzt mich im Schneidersitz auf mein Bett, atmete einmal tief durch und fing wieder von vorne an. „Wie wird man zum Werwolf? Und wie ist das so?“ „Das waren zwei Fragen“, scherzte Quil, bevor er antwortete, „Das liegt in den Genen. Aber wir werden es nur, wenn Vampire in der Nähe sind und eine Bedrohung darstellen.“ „Vampire?“, hakte ich nach und versuchte mir wieder die kompletten Legenden vor Augen zu führen. Ich verzog das Gesicht. „Ja, ich glaube da war was.“ „Was ist?“ Quil schien wieder besorgt, weil meine Stimmung kippte. „Ich glaube, jetzt habe ich doch Angst.“ „Ich pass schon auf dich auf.“ „Doch nicht um mich.“ Ich schüttelte den Kopf. „Um dich.“ Quil lachte. Wahrscheinlich war er der Meinung, meine Sorge sei unbegründet. Aber wenn ich daran dachte, dass er mit Vampiren kämpfte... um ehrlich zu sein, ich konnte es mir nicht vorstellen, aber wahrscheinlich wollte ich das auch gar nicht. Aber bevor er einen dummen Kommentar darüber abgeben konnte, wie überflüssig es sei, dass ich seinetwegen Angst hatte, stellte ich ihm lieber noch eine Frage. „Was meinte Embry damit, du seist auf mich geprägt?“ „Das hast du auch schon mitbekommen?“ Quil war mit einem Schlag wieder nervös. Es schien ihn sogar nervöser zu machen als die Sache mit dem Werwolf an sich und ich fragte mich wirklich, was es damit auf sich hatte. „Ich dachte, wir könnten über alles reden?“, unterbrach ich schließlich die Stille zwischen uns, nachdem er keine Anstalten machte, antworten zu wollen. „Können wir den Punkt erst einmal auslassen?“ Er klang ein wenig gequält. „Findest du es nicht ein wenig unfair, wenn du alles über mich weißt, ich aber nicht alles über dich?“, stellte ich ihm die Gegenfrage. „Außerdem habe ich die Sache mit dem Werwolf doch ziemlich gut aufgenommen.“ „Erstaunlich gut“, lächelte Quil, bevor er wieder ernst wurde. „Aber das ist was anderes. Und ich denke, für eine Nacht sollte es hier reichen. Ich will dich nicht mit zu vielen Informationen überfordern, aber ich erkläre es dir ein anderes Mal, versprochen.“ Er wich ganz offensichtlich aus. Und zudem stellte er sich dabei noch ziemlich ungeschickt an. Er konnte mir doch nicht wirklich erklären, dass der Moment gerade schlecht war; meiner Meinung bot er sich geradezu dazu an. Kurz und schmerzlos. Was sollte ich schon großartig machen? Es konnte ja kein größeres Geheimnis sein als die Sache mit dem Werwolf... Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte nie Bedenken gehabt, mir davon zu erzählen, dass er ein Werwolf war. Er wollte mir nur nicht erzählen, was es mit der Prägung auf sich hatte, die damit zusammenhing. War es denn so schrecklich, auf mich geprägt zu sein? „Okay...“, ich seufzte. „Du willst es nicht anders. Ich werde solange nicht mit dir reden, bis du es mir erklärt hast.“ Quil sah mich misstrauisch an. „Das hältst du sowieso nicht durch.“ Demonstrativ sagte ich nichts. „Komm schon, Kleines.“ Quil wurde unruhig. Wir beide wussten, ich war sturer als er. Wir beide wussten, er konnte mir nichts abschlagen. Und wir beide wussten, er konnte es nicht leiden, wenn ich nicht mit ihm sprach. Ich hatte meinen Joker ausgespielt, jetzt war es an ihm, das Spiel zu verlieren und das Einzige, was ich noch tun musste, war zu warten. Also schaute ich ihm in die Augen und wartete. Und wartete. Und... „Du musst mir versprechen, nicht durchzudrehen“, gab er schließlich nach. Ich hatte es ja gewusst. Ich nickte als Zustimmung, sagte jedoch kein Wort. Quil atmete tief durch und schien nach den richtigen Worten zu suchen, um mir die Angelegenheit zu erklären. „Das Prägen hilft uns, unsere bessere Hälfte zu finden. Wir brauchen nur einen Blick und wissen, dass sie die Richtige ist, ganz gleich, was wir vorher gefühlt haben.“ „Dass heißt, Jared und Kim? Paul und Rachel?“, fragte ich zögernd nach und Quil nickte. Ich war nicht sicher, ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht. Einerseits hatte Quil mir gerade gesagt, dass wir füreinander bestimmt waren, aber andererseits... Irgendwas in meinem Gedächtnis schien an die Oberfläche kommen zu wollen, aber ich wollte mich einfach nicht erinnern. Ich war mir sicher, ich hatte irgendwann mal eine Geschichte gehört, die mich beunruhigen sollte... Und dann fiel es mir wieder ein. „Sam und Tante Emily“, brachte ich leise hervor. „Deshalb hat er Leah verlassen.“ Es war eine Feststellung und Quil sagte nichts. Natürlich kannte ich die Geschichte, dass Leah und Sam einmal ein Paar waren und sie unsterblich in ihn verliebt, bis Emily kam. Sam wollte Leah nicht weh tun, doch seine Gefühle für Emily waren einfach stärker. Und ich freute mich wirklich für meine Tante, das sie jemanden hatte, der sie über alles liebte... aber gleichzeitig bedeutete es etwas anderes, was mir dadurch bewusst wurde. „Du bist gezwungen, mich zu lieben?“ Ich muss gestehen, ich klang leicht panisch, obwohl ich es nicht wollte. „Du hast versprochen, nicht durchzudrehen.“ Quil versuchte ruhig zu bleiben, aber ich merkte, dass er wieder nervös wurde, weil ich es nicht so gut aufnahm, wie ich versichert hatte. „Ich weiß, dass ich es versprochen habe, aber wie kann ich das in der Situation nicht?“ Ich sah ihm in die Augen. „Du hast mir gerade gesagt, dass du mich liebst und immer lieben wirst. Was ist, wenn ich dich nicht liebe? Was, wenn ich jemand anders liebe?“ „Du bist nicht verpflichtet, mich zu lieben, nur weil ich auf dich geprägt bin“, sagte Quil nüchtern und ich sah ihn fassungslos an. „Ich glaube, du verstehst mein Problem nicht. Ich weiß, dass ich dich liebe.“ Ich wurde leiser. „Ich kann nur nicht sagen, ob ich dich so liebe.“ Ich sah auf meine Hände, die mit dem Band meiner Hose spielten, um mich abzulenken. Ich war nervös und wusste nicht, was ich noch sagen sollte, was ich denken sollte. Woher sollte ich wissen, ob es funktionieren konnte? Ob ich ihn so lieben konnte wie er mich liebte? Hatte ich überhaupt eine Wahl? Wir schwiegen eine ganze Weile, bis ich einen Entschluss fasste. „Vielleicht sollten wir uns eine Weile weniger sehen und ein wenig Abstand zwischen uns bringen.“ Ich sah ihm wieder in die Augen und bereute meine Entscheidung zugleich. Der Ausdruck in seinen Augen versetzte meinem Herzen einen Stich, aber ich wusste vorher, dass es einfacher gewesen wäre, in nicht anzusehen und hatte mich dennoch dagegen entschieden. „Ich muss mir über einiges klar werden und ich glaube, dass kann ich nicht, wenn du ständig da bist.“ Eine Weile passierte nichts, bis ich ein schwaches Nicken von ihm vernahm und er sich von meinem Bett erhob. „Gute Nacht, Claire.“ „Gute Nacht, Quil.“ . . . Ich merkte schnell, dass ich Distanz zu ihm nicht leiden konnte, es aber notwendig war, um herauszufinden, was das Richtige für mich war. Ich verbot mir den Gedanken, dass mein ganzes Leben eine Lüge war, aufgebaut auf der Liebe von einer Person, die ich in meinem Leben vielleicht gar nicht verdient hatte, welche aber keine Wahl gehabt hatte und mich bedingungslos lieben musste. Und ich fühlte mich schrecklich. Einerseits, weil ich Quil fürchterlich vermisste und andererseits, weil ich wusste, dass es ihm genauso ging. Mir fehlten unsere Gespräche und unsere gemeinsame Zeit und es dauerte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnte, ihn nicht ständig um mich zu haben. Meistens sah ich ihn morgens, wenn ich zur Schule ging, oder während des Essens. Nur selten waren wir noch länger als einige Stunden in einem Raum. Er holte mich nicht mehr von der Schule ab und schien meine Nähe zu meiden. Ich bemerkte, dass er tagsüber häufiger unterwegs war und Tante Emily erzählte mir, dass er zu der Zeit viele Patrouillen übernahm, um nach Vampiren Ausschau zu halten. Ich machte mir Sorgen, ob er sich nicht zu viel zumutete, aber ich wusste, warum er es tat und so hielt ich den Mund. Anstatt in meinem Zimmer zu sitzen, suchte ich mir Ablenkung bei meinen Freunden und war viel mit ihnen unterwegs. Ich lernte sie besser kennen, fand Gemeinsamkeiten, von denen ich nicht gewusst hatte, dass wir sie hatten und stellte fest, dass einige gar nicht so schlimm waren, wie ich immer gedacht hatte. Da ich viel unterwegs war, merkte ich gar nicht, wie die Zeit verging. Ich wurde siebzehn. Ich wurde achtzehn. Ich wurde unsicher. Trotz der Zeit, die verging, kam ich zu keinem Schluss. Ich wusste immer noch nicht, was ich wollte. Ich konnte nicht differenzieren, was ich für Quil empfand und was ich für ihn empfinden müsste, um sicher zu sein. Ich hatte keinen Vergleichswert. Ich wusste nicht, wie es sich anfühlte, verliebt zu sein, denn diese Phase hatte ich nie durchlebt. Quil liebte mich seit meinem zweiten Lebensjahr. Er war mir Vater, Bruder und Freund. Doch war er mehr? Ich wusste, es brachte nichts, die Zeit einfach nur verstreichen zu lassen und so versuchte ich etwas, was mir mehr oder minder absurd erschien. Ich versuchte, mich zu verlieben. Denn wenn ich das erst einmal geschafft hatte, wusste ich wenigstens, wie es war und ich hoffe, dass würde mir etwas helfen. Doch alle Männer, die mir über den Weg liefen, entsprachen in irgendeinem Punkt nicht meinem Geschmack, was mich zu dem Problem brachte, dass ich nicht wusste, wodurch sich mein Geschmack eigentlich definierte. Was mochte ich an Männern? Und was mochte ich nicht? Merkwürdigerweise hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Ich hörte von meinen Freundinnen, dass sie mit neun oder zehn Jahren irgendeinen Jungen süß fanden und dass sie mit dreizehn oder vierzehn ihren ersten Freund hatten – zum Teil gefolgt von vielen weiteren. Ich bekam das Gefühl, ich hätte etwas in meinem Leben verpasst. Ich hatte ganz offensichtlich keine solchen Erfahrungen gemacht. Ich hatte nie mit Quil darüber geredet, dass ich irgendwelche Jungen süß fand (sah man von dem einen Mal ab, das in einer Katastrophe endete, aber da hatte ich nicht damit angefangen) und ich hatte auch nie einen festen Freund gehabt. Ich konnte nicht von meinem ersten Kuss erzählen, ganz zu schweigen von meinem ersten Mal. Als Madison davon erfuhr, war sie zuerst geschockt, hatte sie doch nicht erwartet, dass ich komplett unerfahren war bei den ganzen niedlichen Jungs in meiner näheren Umgebung. Ich weiß noch, dass ich das Gesicht verzog, als sie darauf zu sprechen kam und ihr erklärte, dass sie auch nichts mit ihren Brüdern anfangen würde. Sie lachte nur und meinte, dass sie, als ich neun war, vielleicht meine Brüder gewesen waren, ich mich inzwischen aber von dem Gedanken verabschieden konnte, schließlich waren sie es nicht wirklich. Nach diesem Gespräch schien sie es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, einen Freund für mich zu finden. Dass diese Angelegenheit komplizierter werden könnte, stellte sie schnell fest, ließ sich davon jedoch nicht beirren und versuchte es immer weiter, bis es ihr nach einem halben Jahr langsam zu nervig wurde und sie mich nicht mehr mit jedem Typen bekannt machte, der uns über den Weg lief, wenn wir mal unterwegs waren. Ich war ihr dankbar, schließlich hatte ich immer noch Haley, die wesentlich ruhiger an die Sache ran ging als Madison. Mit Haley verstand ich mich schon immer relativ gut. Sie war ein ruhiges Mädchen, hübsch, aber schüchtern und wenige Monate älter als ich. Ihr Freund war Jason und die beiden waren wirklich ein niedliches Paar. Das einzige Problem, dass ich bei den beiden hatte, war, dass sie zusammen waren, seit dem Tag, an dem ich mein Gespräch mit Quil hatte, so dass ich ständig daran erinnert wurde, wie lange ich nun schon auf ihn verzichtete. Haley war so rücksichtsvoll, dass sie in meiner Nähe nicht häufig darüber sprach, wie lange sie nun schon zusammen waren, auch wenn sie nicht wusste, warum ich angespannt darauf reagierte – oder zumindest glaubte ich, sie wüsste es nicht, in Wahrheit hatte sie mich wahrscheinlich längst durchschaut. An meinem achtzehnten Geburtstag wurde mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, warum Haley meine beste Freundin war und nicht Madison oder jemand anders. Haley verstand mich scheinbar besser als ich mich manchmal selbst und sie schien Dinge zu sehen, für die ich blind zu sein schien. Wir fuhren nach Seattle. Es war nicht meine Idee gewesen, denn am liebsten hätte ich den Tag ignoriert, aber meine Freunde bestanden darauf, auszugehen, immerhin wurde man nicht täglich achtzehn (und der nächste Geburtstag in unserer Gruppe war noch ein wenig hin). Also ließ ich mich breitschlagen und die anderen waren begeistert, dass ich mitkommen würde. Ich war mir nie sicher, ob sie mich zur Not entführt hätten, um ihren Spaß zu haben; ich traute es ihnen zu. Ich war nie ein Partymensch gewesen und in ihrer Nähe auch nie geworden, obwohl wir feierten, wann immer wir einen Grund dafür hatten – wie absurd er auch war. Ich tanzte nicht gerne und so blieb ich meistens alleine an unserem Tisch sitzen, nachdem ich den anderen versichert hatte, dass es mir nichts ausmachte, wenn sie ihren Spaß hatten. Haley war die Einzige, die einen Großteil der Zeit noch bei mir blieb, aber im Gegensatz zu mir liebte sie es, zu tanzen und ich wollte sie nicht davon abhalten. So saß ich auch an diesem Abend allein und beobachtete den Raum, während ich mit dem Strohhalm meines Getränkes spielte. Es war nichts Neues für mich, aber eigentlich ganz interessant, im Auge zu haben, wie andere sich verhielten, wenn sie zum Teil einer Menge wurden. Manchmal war es einfach nur peinlich, was einige Männer veranstalteten, um die Aufmerksamkeit einer Frau zu erlangen – obwohl ich über den umgekehrten Fall häufig genug ebenso nur noch den Kopf schütteln konnte. Manchmal war es einfach nur niedlich, wenn zwei Personen zueinander fanden, sei es durch Zufall oder weil einer der beiden es darauf angelegt hatte. Und manchmal war es einfach nur traurig, wenn sie sich nicht fanden. An diesem Abend war relativ viel los und meine Freunde gingen schnell in der Menge unter und ich verlor sie aus den Augen. Mir machte es nichts aus, denn gerade an diesem Abend war ich besonders schlecht gelaunt und es hatte nichts damit zu tun, dass ich älter wurde. Meine Gedanken schweiften schnell ab und so bekam ich nicht mit, wie sich Haley wieder zu mir setzte und mich interessiert musterte. „Und?“, unterbrach sie schließlich meine Träumerei. „Schon jemanden entdeckt, der dir gefällt?“ „Was?“, brachte ich nur überfordert raus, hatte ich die Frage doch nur nebenbei mit- und gar nicht wirklich wahr genommen. „Hätte mich auch gewundert“, lächelte Haley mich daraufhin an. „Willst du mir irgendwas sagen?“ Ich klang gereizter, als ich wollte, aber heute war einfach nicht mein Tag. Haley schien das zu merken, denn sie zog kurz ihre Augenbraue nach oben, sagte aber nichts weiter zu meinem gewählten Ton. „Lass uns ein Spiel spielen“, schlug sie schließlich vor und ich verzog mein Gesicht. „Haley“, erwiderte ich nur gequält und zog ihren Namen absichtlich ein wenig länger um zu untermalen, was ich von ihrem Vorschlag hielt. Nichts. „Schön, dass du so begeistert dabei bist“, grinste sie mich jedoch nur an. „Also, du zeigst mir irgendeinen Mann in diesem Raum und ich sag dir, was dir an ihm nicht gefällt.“ „Was?“ „Nicht? Na dann such ich mir halt einen aus.“ Sie schaute sich kurz um und zeigte dann in eine Richtung. „Siehst du den dahinten?“ Ich folgte ihrem Arm, obwohl ich wusste, dass es sinnlos war, wenn sie nicht präziser wurde. Es war einfach zu voll, als dass ich gerade den Mann hätte ausmachen können, den sie meinte. „Haley, da sind viele Männer. Welchen genau meinst du?“ „Wenn ich es mir genau ansehe, könnte ich jeden von denen dort drüben meinen. Die sind dir nämlich alle zu klein.“ „Das ist auch nicht schwer, schließlich bin ich ziemlich lang geraten.“ Ich überragte Haley um gute neun Zentimeter und manchmal kam ich mir deshalb ein wenig merkwürdig vor. Abgesehen von Jason, Ben und einigen anderen Jungen hatte ich kaum jemanden unter meinen Freunden, mit dem ich auf einer Augenhöhe gewesen wäre. „So meinte ich das zwar nicht, aber gut... versuchen wir es anders.“ Haley sah sich wieder im Raum um. „Okay, siehst du den da? Oder den dort hinten? Oder den gleich daneben? Die sind dir alle nicht muskulös genug.“ „Wie?“, quietschte ich leicht entsetzt auf. Haley ignorierte diesen äußerst gekonnten Einwurf. „Ach, und die da vorne haben größtenteils die falsche Haarfarbe, schließlich suchen wir nach einem tiefen Braun, das fast schon Schwarz ist“, erzählte sie einfach weiter. „Wobei, bei dem da könnte es sogar fast hinkommen.“ „Haley, worauf willst du hinaus?“ Ich hatte wirklich keine Lust mehr auf dieses Spiel. Und das schlimmste war noch, dass sie recht zu haben schien, denn, sofern ich die richtigen Männer entdeckt hatte, hätte ich sie alle aufgrund der genannten Fakten gar nicht weiter beachtet. Haley seufzte und sah mich an. „Claire, Schätzchen, kannst du mir etwas sagen? Was ist zwischen Quil und dir vorgefallen, dass er es verdient hätte, dass du ihm über ein Jahr aus dem Weg gehst?“ Meine Augen weiteten sich. Wie kam sie jetzt darauf? Ich hatte nie von Quil erzählt. Zumindest nicht häufiger als ich musste. Natürlich gab es bestimmte Dinge, die ich nicht auslassen konnte, wenn die anderen etwas über mich erfahren wollten, aber ich hatte immer versucht, es möglichst neutral zu halten und dabei geschickt das Thema zu wechseln. „Wenn du mir nicht antworten willst, ist das auch in Ordnung.“ Haley sah mir trotz ihrer Worte noch erwartungsvoll in die Augen und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Es ist nur... Er.... Ich meine, ich...“, stammelte ich zusammenhangloses Zeug. Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Vielleicht hätte ich mir das überlegen sollen, bevor ich anfing zu reden? Ich konnte ihr schließlich schlecht die Wahrheit sagen... obwohl sie mich dann wahrscheinlich nur für verrückt erklärt hätte. „Claire“, unterbrach sie meinen kläglichen Versuch einer Erklärung, „ich war schon erstaunt, als du es geschafft hattest, ihn über drei Monate zu ignorieren, aber ich hätte nicht gedacht, dass du solange durchhalten würdest.“ „Du hast sehr viel Vertrauen in mich.“ Ich lächelte gequält. „Ich sehe dich nur nicht gerne leiden.“ Natürlich, wie hätte sie das auch nicht bemerken können? Als beste Freundin war es wahrscheinlich sogar ihre Aufgabe, auf mein Verhalten in der Hinsicht zu achten. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so offensichtlich war. Oder vielleicht hatte sie einfach einen sechsten Sinn dafür? „Was auch immer es war“, ergriff Haley wieder das Wort, „vielleicht solltest du es endlich hinter dir lassen. Es würde dir und ihm gut tun, mal wieder miteinander zu reden. Denn an dem Schweigen gehst du kaputt.“ „Wie meinst du das?“ Ich sah wieder auf, nachdem ich eine Weile mein Getränk und die Wellen, welche die Bewegung des Strohhalms bewirkten, betrachtet hatte. Haley sah mich kurz überrascht an. „Claire, du liebst ihn.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Ich spielte wieder mit dem Strohhalm. „Ich mir aber“, konterte Haley meinen Einwand und sah mich durchdringend an. „Und du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht so ist.“ „Haley, darf ich dich etwas fragen?“, sagte ich nach einer Weile und nachdem sie mir durch ein Nicken zugestimmt hatte, fur ich fort. „Woher weißt du, dass du Jason liebst?“ „Ich weiß es einfach.“ „Wie du weißt es einfach?“ „Wie soll ich dir das erklären...“ Sie dachte einen Moment nach. „Es mag vielleicht merkwürdig klingen, aber es ist so. Ich weiß es einfach. Früher war ich mir nie sicher und wollte keinen Fehler machen. Aber nach unserem ersten Kuss... ich wusste einfach, dass es Liebe war.“ Haley schien einen Augenblick in Erinnerungen zu schwelgen und ich schwieg, um sie nicht zu unterbrechen. Als sie mich schließlich wieder ansah, lächelte sie. „Das hilft dir nicht wirklich weiter, oder?“ „Nicht wirklich“, lächelte ich zurück und nahm einen Schluck von meiner Cola. Haley beobachtete eine Weile die Tanzfläche und suchte wohl Jason, um zu sehen, was er gerade machte. „Hast du schon einmal daran gedacht, ihn zu küssen?“, unterbrach Haley erneut die Stille und überfiel mich mit der Frage ein wenig. Ich verschluckte mich an meiner Cola. „Wen?“ „Quil.“ Haley musterte mich genau und ich fühlte, wie ich rot wurde. „Nein?“, brachte ich zögernd heraus und sie stellte augenblicklich die nächste Frage. „Und einen anderen Jungen?“ „Nein“, brachte ich, kaum dass sie ausgesprochen hatte, hervor, ohne groß darüber nachzudenken. Stille. „Schon einmal darüber nachgedacht, warum du bei Quil zögerst?“ Sie lächelte mich wieder an, bevor sie noch einmal zur Tanzfläche sah und wieder zu mir. „Ich glaube, ich werd mal wieder nach Jason schauen. Du kommst zurecht?“ Und schon war sie weg, aber ich bekam es kaum mit, denn mein Kopf war gerade nicht mehr aufnahmefähig, sondern versuchte angestrengt eine Antwort auf ihre Frage zu finden, mit dem Ergebnis, dass ich keine fand. Hatte Haley vielleicht recht? War ich wirklich so leicht zu durchschauen, dass sie erkannte, was in mir vorging, während ich im Dunkeln tappte? War ich vielleicht die Einzige, die nicht wusste, was ich wollte, während es für alle anderen offensichtlich war? Während ich darüber nachdachte, hätte ich fast nicht bemerkt, wie mein Handy in meiner Tasche vibrierte. Den ersten Anruf verpasste ich. Beim zweiten erkannte ich schneller, dass es scheinbar mein Handy war und kramte es noch gerade rechtzeitig aus meiner Tasche hervor, um anzunehmen, bevor Tante Emily wieder hätte auflegen können. „Ja?“ Ich war ein wenig überrascht und nur langsam drang die Information zu mir durch, dass mein Handy nur für Notfälle da war und irgendetwas passiert sein musste. „Claire, Liebes... Quil ist verletzt.“ Sie klang aufgebracht. „Wie schlimm ist es?“ „Er wird es überleben, du kennst ihn ja. Aber ich dachte, du würdest jetzt vielleicht gerne bei ihm sein. Embry ist bereits unterwegs, um dich abzuholen, er dürfte gleich da sein.“ „Ich bin schon draußen.“ Damit legte ich wieder auf, schmiss mein Handy in die Tasche und suchte meine Jacke hervor. Ich zitterte, als ich sie überzog und mich auf den Weg zum Ausgang machte. Ich sah mich noch schnell nach Haley um, doch ich fand sie nicht, um mich von ihr zu verabschieden, damit sie sich keine Sorgen machte, wenn ich plötzlich weg war. Auch die anderen schienen nicht in Sichtweite und ich wollte schon verzweifelt aufgeben, als ich beim Umdrehen mit Ben zusammen stieß. „Wo willst du denn hin?“, fragte er fröhlich. „Ich muss los.“ Ich überlegte einen Moment, was ich überhaupt sagen sollte. Die Wahrheit? Mein Freund hatte bei einem Kampf mit einem Vampir den kürzeren gezogen? Dumme Idee. „Familiäre Angelegenheit.“ „Oh“, war sein einziger Kommentar und ich wollte mich schon wieder auf den Weg machen, als er mich am Arm hielt. „Warte, ich fahr dich, du scheinst mir ein wenig zu aufgebracht dafür.“ „Danke, aber ich werde gleich abgeholt. Du könntest den anderen bescheid geben, dass sie sich keine Sorge machen müssen. Ich konnte sie jetzt nicht so schnell finden.“ Ich versuchte ein Lächeln in mein Gesicht zu bringen, um ihm zu zeigen, dass mit mir alles in Ordnung war. „Dann bring ich dich wenigstens noch nach draußen“, beschloss er daraufhin jedoch und folgte mir nach draußen. Ich drängelte mich an einigen Leuten vorbei Richtung Ausgang, zog die Tür auf und stolperte mit etwas zu viel Schwung nach draußen, so dass ich mich gerade noch am Geländer festhalten konnte, weil ich die Treppe vor dem Eingang vergessen hatte, während meine Beine wegrutschten und mein Fuß einknickte. Verdammte Absätze, dass würde noch weh tun. Ich zog mich wieder hoch, Ben half mir. Mit einer gekonnten Handbewegung zog ich meine Schuhe (warum hatte ich nicht meine guten, alten Turnschuhe an?) aus, weil ich mich auf ihnen momentan ziemlich unsicher fühlte, bevor ich weiter zum Parkplatz eilte, falls Embry schon da war. Normalerweise hatte ich kein Problem damit, barfuss unterwegs zu sein, aber in Seattle war es noch etwas anderes als in La Push. Ich ignorierte den Schmerz, der sich in meinem linken Knöchel langsam ausbreitete, und versuchte, nicht ganz so eindeutig zu humpeln, doch Ben bemerkte es und stützte mich ohne groß darüber nachzudenken. Embry war noch nicht zu sehen und so lehnte ich mich seufzend gegen Bens Wagen, mit dem wir gekommen waren. Meine Schuhe baumelten in meiner Hand und wippten dabei gegen das Auto. Ben nahm neben mir Platz und musterte mich. Ich wartete unruhig, mein Blick die ganze Zeit auf die Zufahrt gerichtet. „Du scheinst ja wirklich schnell nach Hause zu wollen. Ist es so schlimm mit uns?“, versuchte Ben zu scherzen. Ich sagte nichts und sein Lächeln verschwand wieder von seinem Gesicht, bevor er besorgt wurde. „Wie geht es deinem Fuß?“ „Geht schon“, antwortete ich knapp. Ich hatte gerade wirklich keine Lust, mich zu unterhalten. Ich wollte einfach nur nach Hause zu Quil, um zu sehen, ob es ihm gut ging. „Scheint ja wirklich was Ernstes zu sein, wenn du so von der Rolle bist.“ „Könnte man so sagen“, würgte ich das Thema ab. Konnte Embry nicht endlich kommen? Immerhin war es noch ein weiter Weg von Seattle zurück nach La Push... „Weißt du...“ „Ben“, fuhr ich dazwischen, damit er endlich aufhörte zu reden und drehte meinen Kopf zu ihm. Und mit einem Mal war er mir eindeutig zu nah. Unsere Gesichter trennten nur wenige Zentimeter und Ben schien nichts daran ändern zu wollen. Ich atmete tief ein, bevor ich wieder ruhiger weitersprach. „Vielleicht solltest du wieder reingehen. Embry wird sicher gleich da sein.“ Aber Ben schien nicht wieder reingehen zu wollen. Stattdessen näherte sich sein Gesicht dem meinen noch ein Stück und ich lehnte mich ein wenig nach hinten, um wieder Abstand zwischen uns zu bringen. Scheinbar verstand er diese Geste nicht, denn er näherte sich mir weiter. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, aber mein Magen zog sich zusammen. Er wollte mich jetzt doch nicht wirklich küssen? Was dachte er sich nur dabei? Ich hatte gerade wirklich andere Sorgen und er brachte sowas?! Meine Hand umschloss automatisch meinen einen Schuh, während der andere an seinem Band um mein Handgelenk baumelte. Ben hatte offensichtlich ein Talent, in den unpassendsten Momenten auf die dümmsten Ideen zu kommen. Wenn er nicht damit aufhörte, würde ich ihm eine kleben, da war ich mir sicher... Doch zum Glück kam es nicht dazu. Die Scheinwerfer von Embrys Wagen blendeten meine Augen, so dass ich meine Hand zum Schutz hob. Ich brauchte einen Moment, um zu merken, dass er es war, ehe ich mich fluchtartig an Ben vorbei schob und zur Beifahrertür ging. Ich achtete nicht darauf, was Ben tat oder nicht tat, sondern nahm schnellstmöglich Platz und schnallte mich an, damit Embry wieder losfahren konnte. Vielleicht sollte ich ihm nachher noch dafür danken, dass er genau im richtigen Moment aufgetaucht war. Kaum hatte ich Platz genommen, fuhren wir auch schon los. Embrys Fahrstil hätte die meisten Menschen wahrscheinlich beunruhigt, aber ich war ihn gewohnt. Wir gelangten schnell auf die Straße nach La Push, aber mir war vorher bewusst gewesen, dass diese Rückfahrt wesentlich kürzer sein würde als die Hinfahrt. Vielleicht lag es an den Werwolfgenen, dass man mit der normalen und vorgegebenen Geschwindigkeit nicht zurecht kam und lieber rasen musste. Mir war es gerade nur allzu recht, denn für mich konnte es gar nicht schnell genug gehen. Seit ich eingestiegen war, hatte Embry kein Wort mit mir gesprochen, was mich beunruhigte. Ich hatte eher erwartet, dass er mir sagen würde, was passiert war und wie es Quil ging. Aber er schwieg. Und vielleicht war es besser so, denn ich wollte mir noch nicht ausmalen, was alles passiert sein könnte und wie es Quil gerade wohl ging. Als er schließlich doch mit mir sprach, war ich kurz verwundert, welches Thema gerade er ansprach. „Wer war der Junge vorhin?“ Ich war mir sicher, Quil hätte diese Frage neutral gestellt, um mich nicht zu verunsichern. Embry hingegen stellte sie so, dass man merkte, dass er von Ben nichts hielt. „Das letzte Mal, als mich jemand über Ben ausgefragt hat, endete es in einer Katastrophe“, antwortete ich ihm nüchtern. Eigentlich wollte ich die Szene vorhin so schnell wie möglich wieder vergessen. „Ach, der Typ war das.“ Er klang nicht, als wäre er erstaunt darüber, sondern eher so, als hätte er es bereits gewusst. Wahrscheinlich war dies auch der Fall und er hatte nur nachgefragt, um ein Gespräch anzufangen, das nicht gleich auf das Offensichtliche hinauslief. Wir schwiegen wieder eine Weile und La Push rückte immer näher. „Claire, darf ich offen zu dir sein?“ „Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte.“ „Der Typ ist nichts für dich. Und das sag ich nicht, wei-“ „Ich weiß.“ Ich unterbrach ihn lieber, bevor er aussprach, was ich befürchtete. „Du weißt?“ „Wenn dich jemand küssen will und dein einziger Gedanke ist, das Weite suchen zu müssen, dann kann er wohl nicht der Richtige sein, oder?“ „Du wolltest vor ihm weglaufen?“ Es klang eindeutig skeptisch. Traute er mir das nicht zu oder glaubte er, ich hätte keine Chance gehabt? „Eigentlich wollte ich ihm mit meinem Schuh eine knallen. Weglaufen war die zweite Option“, lächelte ich ihn an. „Quil wäre stolz auf dich“, lachte Embry und mein Lächeln verschwand wieder, woraufhin er augenblicklich still wurde. Sein Blick ging wieder auf die Fahrbahn vor uns und er fügte leise an: „Tut mir Leid.“ „Schon okay“, versicherte ich ihm. „Wie geht es ihm?“ „Er hat ein paar gebrochene Rippen und seine Schulter war ausgekugelt“, klärte er mich auf, bevor er mich wieder ansah. „Aber das wird schon, wirst sehen. In zwei bis drei Tagen ist er spätestens wieder auf den Beinen. Wahrscheinlich schläft er, wenn wir ankommen.“ „Klingt... schmerzvoll.“ Mehr konnte ich dazu nicht sagen. Ich war immer noch besorgt, nervös und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. „Mit dem Schmerz kommt er noch ganz gut klar.“ Danke für die Anspielung, Embry, ich wusste, dass ich ihm weh tat... aber ich sagte nichts, schließlich hatte er das Recht dazu, mir vor Augen zu führen, was ich mal wieder alles falsch gemacht hatte. Widersprechen konnte ich ihm sowieso nicht, da empfand ich Schweigen für die bessere Antwort. „Claire?“, sprach Embry nach einer Weile. „Hm?“ „Lass ihn nicht ewig warten.“ Ich sah ihn überrascht an. Und fragend. Heute war definitiv nicht mein Tag, wenn es darum ging, zu verstehen, was andere mir sagen wollten – auch wenn ich bei ihm wenigstens wusste, worum es ging, während Haley mich völlig unvorbereitet mit dem Thema getroffen hatte. „Er wird nicht den ersten Schritt machen“, klärte Embry mich auf, als hätte ich gefragt. „Du hast ihm gesagt, dass du Abstand brauchst und er wird ihn dir geben, bis du wieder auf ihn zugehst.“ „Ich... weiß“, brachte ich zögernd und unsicher hervor. „Kann sein.“ Embry sah durchgehend auf die Fahrbahn und ich betrachtete ihn von der Seite. „Aber ich war mir nicht sicher, ob du es auch verstanden hast, denn ich hab das Gefühl, du wartest auf etwas, das nicht passieren wird.“ Nach dieser Aussage war es still zwischen uns, bis wir wenige Minuten später vor Emilys Haus endlich zum Stehen kamen. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass wir schon da waren, bevor ich meine Tür aufdrückte und auf dem Wagen sprang. Die Kälte der Nacht schlug mir entgegen und ich bemerkte, wie warm es doch im Auto gewesen war. Tante Emily wartete bereits auf mich, als ich durch die Tür stürmte. „Ist er oben?“, fragte ich ruhig – oder zumindest versuchte ich es -, während ich mich bereits auf den Weg zur Treppe machte. „Ich glaube, er schläft“, erwiderte meine Tante und es reichte als Antwort. „Ich werde ihn schon nicht wecken“, versicherte ich ihr und war bereits dabei, die ersten Treppenstufen hinter mich zu bringen. Vor der Tür blieb ich einen Moment stehen, um mich zu sammeln, und atmete tief durch, bevor ich sie leise einen Spalt öffnete und das Zimmer betrat. Er schlief tatsächlich und so schloss ich die Tür hinter mir wieder geräuschlos, um ihn nicht zu stören. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Ich ging zum seinem Bett und kniete mich davor, da kein Stuhl in der Nähe war, und gab dem Bedürfnis nach, seine Hand zu nehmen, während ich meinen Kopf auf meinem Arm, welchen ich auf das Bett gelegt hatte, bettete. Vielleicht war es nicht notwendig, aber ich wollte jetzt einfach bei ihm sein, auch wenn er es wahrscheinlich gar nicht merkte. Es beruhigte mich einfach ungemein und ein Teil der aufgebauten Spannung viel wieder von mir ab. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie besorgt ich doch gewesen war. Und wie müde. . . . Ich wachte durch die Bewegung des Bettes, auf dem ich halb lag, auf und als ich meinen Kopf ein Stückchen anhob, wusste ich auch, wer daran schuld war und schlagartig war ich hellwach. „Ich wollte dich nicht wecken“, entschuldigte sich Quil, als er merkte, dass ich wach war. „Schon in Ordnung. Aber du hättest liegen bleiben sollen. Ich bin mir sicher, du sollst dich nicht so viel bewegen“, erklärte ich ihm. Er hatte sich in eine aufrechte Sitzposition gebracht und ich vermutete richtig, dass die Bewegung des Bettes daher gerührt hatte. „Ich kann einfach nur nicht solange ruhig liegen“, entschuldigte er sich wieder und sah zum Fenster. Als ich seinem Blick folgte, verstand ich auch, was er meinte. Ich schätze es auf frühen Nachmittag. Hatte ich wirklich so lange geschlafen? „Bist du schon lange wach?“, erkundigte ich mich schließlich. „Eine Weile“, war seine knappe Antwort. Ich ging nicht weiter darauf ein, dass er mich hätte wecken können oder hakte nach, was er die ganze Zeit gemacht hatte – ich konnte es mir denken. In dem Moment war es mir einfach egal, denn ich war einfach nur glücklich. „Hey, nicht weinen.“ „Keine Sorge“, beruhigte ich ihn, während ich eine Träne aus meinem Gesicht wischte und weitere versuchte, zu unterdrücken. „Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht.“ Stille. „Du hast doch bestimmt Hunger“, sprang ich schließlich auf. „Ich hol dir was.“ „Ehm... Claire?“ Ich hatte mich gerade umgedreht und wollte zur Tür gehen, als Quil mich davon abhielt. „Was?“ Ich drehte mich wieder zu ihm und folgte seinem Blick. „Oh.“ Auf dem Nachttisch neben dem Bett stand ein großes Tablett, mit einem inzwischen leeren Teller, auf dem wohl einmal Quils Frühstück gelegen hatte. Oder Mittag. „Wie lange bist du denn schon wach?“ „Sagte ich doch schon. Eine Weile.“ „Und wie hast du es geschafft, zu essen, ohne mich aufzuwecken?“, hakte ich nach. Er lächelte und mein Herz machte einen Sprung. „Du hast einen tiefen Schlaf.“ „Hab ich nicht“, protestierte ich sofort und ging wieder zurück zum Bett, um mich auf der Kante niederzulassen. „Doch, schon seit du klein bist.“ Ich wurde rot. Als kleines Kind konnte ich immer am besten in Quils Armen schlafen; es war der einzige Ort, an dem ich problemlos einschlief, auch wenn ich versuchte, mich dagegen zu wehren, weil ich nicht wollte. „Es tut mir leid.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern, aber ich wusste, dass Quil es verstand. „Was?“, fragte er überrascht. Dass ich so dumm und blind war. Dass ich dich in Gefahr gebracht habe. Dass ich dich verletzt habe. Dass ich zu stur war, um wieder auf dich zuzugehen. Dass ich nicht erkennen konnte, was ich für dich empfinde. Dass ich... Ich könnte die Liste wahrscheinlich noch ewig weiterführen, aber ich sagte nichts dergleichen. „Mir ist heute klar geworden, dass ich einen großen Fehler gemacht habe. Und zusätzlich einen Haufen kleinere.“ Ich atmete tief durch. „In letzter Zeit scheine ich einfach alles falsch zu machen.“ „Aus Fehlern lernt man schließlich“, versuchte Quil mich wieder aufzubauen, wie er es früher immer getan hatte. „Quil“, brachte ich ernst heraus und sah ihn durchdringend an. „Ich habe im letzten Jahr die einzige Person, die mir mehr als mein Leben bedeutet, verletzt, weil ich für das Offensichtliche blind war. Ich habe über ein halbes Jahr nach anderen Männern Ausschau gehalten, um mir nicht eingestehen zu müssen, dass ich falsch lag. Und als ich langsam erkannte, dass es so war, war ich nicht mutig genug, um meinen Fehler zuzugeben und musste erst mit dem Kopf darauf gestossen werden, dass ich es damit nicht besser machte. Und-“ Weiter kam ich nicht. Erneute Tränen schossen in meine Augen und Quil zog mich automatisch in seine Arme, wie er es immer getan hatte. Und ich genoss seine Nähe, seine Wärme und weinte einfach, während ich halb auf ihm saß, halb auf ihm lag. Er sagte nichts und war einfach nur für mich da und ich fragte mich, wie ich je darauf hatte verzichten können. Als ich mich wieder halbwegs gefangen hatte, hob ich meinen Kopf von seiner Schulter und sah ihm wieder ins Gesicht. Er lächelte und mein Herz schlug unwillkürlich schneller, während er eine Träne von meiner Wange wischte. Ich war in meinem Leben noch nie so glücklich. Unsere Blicke fingen einander ein und ich kam nicht mehr von ihm los. Ich versank in seinen dunklen Augen und der Moment hätte ewig währen können, ich hätte keinen Einwand gehabt. Als sich sein Gesicht meinem ein Stück näherte, schlug mein Herz heftig gegen meinen Brustkorb und in meiner Bauchgegend entschlossen sich die Schmetterlinge ihre Bahnen zu fliegen. Unsere Lippen trennte weniger als ein Zentimeter, als er den Abstand hielt. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und mein Herz setzte aus und nahm mein Gehirn mit. Ich konnte nicht denken, ich konnte nicht atmen, ich konnte nur fühlen. Und ich war mir seiner Wärme noch nie so bewusst gewesen. Lass ihn nicht ewig warten. Es war nur dieser kleine Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich schließlich den Mut aufbrachte, meine Augen schloss und vollendete, was er angefangen hatte. Unsere Lippen trafen sich. Und ich wusste in diesem Moment, was Haley gemeint hatte. Da waren keine Zweifel mehr, keine Bedenken, denn ich war mir sicher, dass etwas, das sich so richtig anfühlte, nicht falsch sein konnte. Meine Arme fanden automatisch ihren Weg in seinen Nacken und er zog mich noch näher an sich heran, als ich sowieso schon gewesen war. Ich revidierte meine vorherige Meinung: das war eindeutig der glücklichste Augenblick in meinem Leben, der ewig andauern könnte. Als sich unsere Lippen wieder trennten, atmete ich schwer. Mein Herz hatte wieder angefangen, Blut durch mein Adern zu pumpen und das in einem Tempo, dass mir schwindelig wurde. Quils Augen strahlten vor Freude und Liebe und er lächelte liebevoll, was meinen Puls nicht unbedingt dazu veranlasste, langsamer zu schlagen. Hätte ich an das Paradies geglaubt, wäre ich soeben angekommen. „Hätte ich gewusst, dass du so darauf reagierst, wenn ich mich verletze“, hörte ich schließlich seine Stimme direkt neben meinem Ohr, „hätte ich das schon viel früher mal gemacht.“ Mir schoss die Farbe ins Gesicht und obwohl ich vielleicht irgendetwas hätte erwidern sollen, fiel mir nichts Passendes ein. Vielleicht hatte ich diese Verlustangst wirklich gebraucht, um mir bewusst zu werden, was ich wollte. Vielleicht hätte ich es auch anders herausgefunden. Vielleicht... Wen interessierte in diesem Moment das Vielleicht? Ich war glücklich. Ich war zufrieden. Ich war mir sicher. Und ich hatte es im Gefühl, dass dieser Zustand die nächsten Jahre anhalten würde, denn ich würde das Wichtigste in meinem Leben niemals wieder aufs Spiel setzen. Ich liebte ihn. -- Nachwort: Erstmal bekommen alle, die es bis hierher geschafft haben, einen Keks. *Keks überreich* Ich hatte überlegt, ob ich den One-Shot teilen sollte, aber dafür war er mir dann doch noch nicht lang genug. Also hab ich ihn in einem Stück belassen und ich hoffe mal, dass sich die Geschichte nicht zu sehr zieht. x_X Jetzt mal zu dem Punkt, der mich stört: • Am Anfang ist Claire für ihr Alter zu erwachsen, aber ich kann einfach keine kleinen Kinder schreiben. Ich hoffe, dass stört nicht allzu sehr... und ansonsten erfährt man über Claire in den Büchern ja nicht wirklich viel, immerhin lernt man sie nur als Dreijährige kennen. Daher hab ich keine Ahnung, wie ihr Charakter so getroffen ist, aber wenn man es bis hier geschafft hat, scheint er zumindest akzeptabel zu sein. XD Ansonsten hab ich ausnahmsweise mal nichts zu meckern an meinem Text. Ich mag die Geschichte, ich liebe Quil x Claire und Werwölfe sind besser als Vampire! |P (Ich mag die Vampire aus Twilight[!] größtenteils auch, so ist es nicht. ♥) Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mich über Eure Meinung zu den beiden und der Geschichte freuen würde. Aya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)