Wiedersehen von Rabenkralle (おさらば [o•saraba]) ================================================================================ Kapitel 1: おさらば --------------- Ein kleiner, dramatischer Oneshot ... _____________________________________________________________________ Wiedersehen おさらば [o•saraba] Shikamaru und Temari waren zusammen auf Mission, um eine wichtige Schriftrolle auszuliefern. Eigentlich war es nicht mehr als eine C-Mission und dementsprechend verlief die Reise äußerst ruhig. Vor allem Temari war so gut gelaunt, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Sie zickte weder rum noch war auf irgendeine andere Weise anstrengend. Das empfand er als äußerst angenehm. Der ganze Frieden schien wirklich gut auf sie abgefärbt zu haben. Nie hätte er gedacht, dass diese Kämpfernatur die friedliche Zeit so genießen würde … Am späten Nachmittag machten sie eine Pause. Konoha war nur noch zwei Tage entfernt, wenn sie langsam gingen und so konnten sie sich beruhigt etwas Zeit lassen. Temari erzählte etwas aus ihrer Kindheit. „Und dann hat Kankuro …“, sie brach ab und musste lachen, „Sag mal, interessiert es dich überhaupt? Ich rede und rede …“ „Red ruhig weiter!“, entgegnete der Nara lächelnd, „Ich hör dir gern zu. Ehrlich …“ Die Sabakuno erwiderte sein Lächeln. Dieser faule Kerl überraschte sie einfach immer wieder … Sie rückte ein Stück an ihn heran, um ihm näher zu sein. Ein wohliges Gefühl kam in ihr auf. Sie fühlte sich gut, wenn er bei ihr war … Beim Anblick ihres Lächelns wurde Shikamaru ganz warm ums Herz. Sie hatte wirklich das süßeste Lächeln, das er je gesehen hatte. War das vielleicht der Moment, auf den er gewartet hatte? Ja, einen Besseren würde er wahrscheinlich nicht bekommen … Langsam tastete er sich zu ihrer Hand vor. Er war nur noch Millimeter davon entfernt, sie zu berühren … Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr ihren Körper, als sie plötzlich seine Hand auf ihrer eigenen spürte. Sie merkte, wie ihr die Wärme ins Gesicht stieg und sie errötete. Zögerlich sah sie schließlich zu ihm. Sie öffnete den Mund, um zu sprechen, doch ihr wollte absolut nichts einfallen, was sie in diesem Augenblick sagen könnte. Temari wusste nicht, wie lange sie schon darauf gewartet hatte … Aber kaum war es so weit und sie brachte kein einziges Wort heraus. Rasch schaute sie wieder weg. Gerade noch rechtzeitig … Sie warf sich auf ihren Begleiter und drückte ihn zu Boden. Shikamaru, der zuerst völlig perplex war, sah aus den Augenwinkeln, wie ein Kunai Temaris rechten Oberarm streifte. Innerlich fluchte sie. Warum musste man sie denn gerade jetzt angreifen? Warum in diesem Moment? Verdammt! Das war einfach nicht gerecht … Den Schmerz in ihrem Arm ignorierend griff sie nach ihrem Fächer. Doch sie fasste ins Leere. „Suchst du vielleicht was bestimmtes?“, hörte sie eine höhnische Stimme hinter sich sagen. Rasch wandte sie sich um und erblickte einen riesigen, brutal aussehenden Kerl, der mit ihrem Fächer herumspielte. „Verdammt!“, fluchte sie leise. Ohne ihren Fächer war sie so gut wie wehrlos … Tai-Jutsu war zwar nicht unbedingt ihre Stärke, aber im Moment schein ihr nichts anderes übrig zu bleiben … Sie raffte sich auf und ging auf ihren Gegner los … „Nicht, Temari!“, rief Shikamaru ihr noch hinterher, doch sie hörte nicht auf ihn. Er formte Fingerzeichen, um das Kagemane no Jutsu anzuwenden, als ein Shuriken ihn nur knapp verfehlte. Intuitiv wich er ein paar Meter zurück und konnte so haarscharf einem Angriff eines weiteren Kusa-Nins ausweichen. Derweil konnte Temari zwar den einen oder anderen Treffer landen, allerdings schien es überhaupt keine Wirkung zu zeigen. Stattdessen fühlte sie, wie sie immer mehr an Kraft verlor und sich ihr Chakra auch ohne ihr Zutun mehr und mehr reduzierte. Die Wunde an ihrem Arm brannte wie Feuer und der Schmerz raubte ihr fast den Atem. Das Kunai musste wohl vergiftet gewesen sein … Ihre Bewegungen wurden zunehmend langsamer und sie schaffte es kaum noch, einem gegnerischen Angriff auszuweichen. Schon der nächste Schlag ihres Gegners streckte sie nieder. Temari schmeckte den metallischen Geschmack ihres Blutes auf der Zunge. Sie versuchte aufzustehen, aber ihr ganzer Körper war wie gelähmt. Der Kusa-Nin schaute verächtlich auf sie hinab. Ein hämisches Grinsen umspielte seine Lippen … Schritt für Schritt näherte er sich ihr langsam. Sein Bild verschwamm vor ihren Augen. Jetzt war es also aus … Der Shinobi zog langsam aber sicher sein Schwert aus seinem Gürtel. „Auch wenn dich das Gift ohnehin töten wird, will ich mal nicht so sein und dem ein schnelles Ende bereiten!“ Dann hob er sein Katana und holte aus … Temari kniff ihre Augen fest zusammen. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. Sie dachte an Shikamaru. Sie wollte noch nicht sterben. Nicht, bevor sie es ihm zumindest einmal gesagt hatte … Sie erwartete den Schwertstich, der ihr Leben beenden würde, doch Sekunden vergingen und nichts geschah … Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder und erstarrte. Es war grauenvoll, welcher Anblick sich ihr da bot. „Shikamaru …“, flüsterte sie entsetzt vor sich hin. Der Nara stand direkt vor ihr und aus seinem Rücken ragte ein Stück der Schwertklinge. Er spuckte Blut. „Wie töricht!“, lachte der Kusa-Nin auf, „Sich dazwischenzuwerfen, obwohl sie ohnehin sterben wird.“ Entschlossen sah Shikamaru sein Gegenüber an und grinste überlegen. „Ich wär lieber nicht so überheblich!“, entgegnete er mit leiser, aber fester Stimme, „Jetzt ist es aus mit dir! Ninpo Kagekubi Shibari no Jutsu!“ Der feindliche Shinobi spürte, wie etwas an seinem Körper hinauf glitt, sich erst um seinen Hals und dann um seinen Kopf legte. Das Letzte, was er sah, war Shikamarus Grinsen, bevor dieser ihm das Genick brach. Der Nara löste das Jutsu und der leblose Körper seines Feindes fiel zu Boden. Mit letzter Kraft zog er sich das Schwert aus der Brust und sank dann unsanft auf die Erde neben Temari. „Warum hast du das gemacht?“, Tränen stiegen der Kunoichi in die Augen. „Mendoukuse … Dass ich auf diese Weise ins Gras beißen muss, hätte ich nicht gedacht.“, meinte er beiläufig, „Darauf hab ich eigentlich gar keinen Bock.“ „Hör auf, blöde Witze zu machen!“, meinte Temari verzweifelt, „Verdammt! Warum musste es so kommen? Dabei gibt es doch noch so viel, was ich tun muss …“ Dann brach sie vollends in Tränen aus. Shikamaru blickte sie an. Er ertrug es nicht, sie weinen zu sehen. Nicht mal in Anbetracht der Tatsache, dass sie sterben würden. Schwerfällig hob er seinen Arm an und tastete nach ihrer Hand. Viel lieber hätte er sie in den Arm genommen, doch dazu war er nicht einmal im Entferntesten mehr fähig. „Hör bitte auf zu weinen.“, sagte er leise, „Ich möchte nicht als letztes sehen, dass eine Person, die mir wichtig ist, weint.“ „Das sagt sich so leicht.“, entgegnete sie mit tränenerstickter Stimme, „Warum gerade jetzt? Wir hätten so glücklich sein können …“ Shikamaru musste seufzen. Das Schicksal hatte es wirklich nicht gut mit ihnen gemeint … „Sag mal …“, fing er an, „Glaubst du an Wiedergeburt?“ Ungläubig schaute Temari ihn an. „Ich weiß nicht so recht.“, meinte sie traurig. „Dann glaub daran.“, sanft drückte er ihre Hand, „Ich bin sicher, wenn du das tust, werden wir uns im nächsten Leben wiedersehen.“ Ein kleines aufmunterndes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du bist wirklich optimistisch.“ Sie spürte, dass ihr Körper noch schwächer wurde, aber irgendwie überkam sie auch ein Fünkchen Hoffnung und Glück. „Danke“, nun musste sie auch lächeln, „Ich bin so froh, dass ich Zeit mit dir verbringen durfte. Ich weiß schon, warum ich mich in dich verliebt hab.“ „Ich liebe dich auch.“, seine Worte waren lediglich nur mehr ein vages Flüstern, „Auf Wiedersehen, Temari.“ „Lebewohl.“ Temari merkte, wie ihre Sinne schwanden und auch Shikamaru wurde langsam schwarz vor Augen. Und doch waren sie seltsam glücklich. Sie wussten zwar nicht wann und wo, aber sie waren sicher, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden. ~ Ende ~ _____________________________________________________________________________ Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, die Beiden am Ende sterben zu lassen. Aber immerhin hab ich so gemerkt, dass mir dieses Genre nicht liegt. In Zukunft werd ich mich also wieder an Romantik und Humor orientieren. Was bleibt mir noch zu sagen? Über Kommis würde ich mich selbstverständlich sehr freuen. ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)