Herr der Finsternis von Elise_Chase ================================================================================ Kapitel 7: Gefährlich --------------------- Azrael sprintete über die Hausdächer und hielt Ausschau nach seinen Mitgliedern und nach den Abtrünnigen. Als er über eine kleine Seitengasse sprang hielt er an. Er hatte unter sich was gesehen. Er ging zurück und sah dort einen Mann. Dem Geruch nach zu urteilen war es ein Mensch, der in der Dunkelheit auf etwas zielte. Azrael reagierte einen Moment zu spät. Ein Schuss hallte durch die Nacht und ein Aufschrei erklang, dann ein wütendes Knurren. Doch noch bevor ein Unglück passieren konnte, sprang Azrael nach unten, direkt hinter den Typ und schleuderte ihn gegen die Hauswand. „Lass mich diesem Schwein die Kehle aufschlitzen Azrael“. Doch der schüttelte nur den Kopf und schaute auf den verletzten Hayate. „Nicht Taki. Kümmer dich um Hayate. Die Verletzung sieht nicht allzu schlimm aus. Sorg ihn nach Hause und sieh zu das du ihm die verdammte Kugel aus dem Bein holst“. Taki knurrte wild und zischte durch seine ausgefahrenen Fangzähne. „Ich will mich nicht wiederholen müssen Taki. Sei brav und geh“. Der junge Vampir gab auf und hievte Hayate hoch. Der sah noch zu geschockt aus um reagieren zu können. Und Azrael konzentrierte sich wieder auf den Mann, der vor ihm an die Hauswand gedrückt dastand. Die Pistole hatte er längst fallen lassen und er sah verängstigt drein. „Ist nicht sonderlich nett jemanden rücklings niederzumähen. Eigentlich ist das ja unsere Aufgabe und nicht eure. Hattest du den Befehl von Andreas bekommen?“. Der Mann spuckte auf Azrael´s Mantel, doch der blieb ruhig. Er hatte nicht vor sich provozieren zu lassen. „Als wenn ich dir das sagen würde du elender Blutsauger“. Azrael lächelte kalt und sein Gegenüber wurde noch ein paar Zentimeter kleiner. „Keine Sorge. Du musst ja nicht mit mir reden. Ich kann die Antwort ganz anders aus dir herausholen“. Und kurzerhand setzte er das in die Tat um. Er durchforstete den Kopf seines Gegenübers und ging nicht gerade sanft mit ihm um. Er ließ ihn Schmerz fühlen und der Mann keuchte auf und schloss die Augen. Als Azrael mit seiner Erkundungstour fertig war, sah er nur abwertend auf den Menschen hinab. „Du bist ein armer Irrer, wenn du glaubst so dein Ziel erreichen zu können. Verzieh dich und vergreif dich das nächste Mal an jemand anderem sonst wirst du dafür mit deinem Leben bezahlen“. Er rückte von der erbärmlichen Kreatur weg und der Mann machte, dass er wegkam. Der Angstschweiß hing in der Luft und brannte sich in Azrael´s Nase. Dieser arme Irrer versuchte in Andreas´ Augen aufzusteigen. Er wollte seine Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen, damit er in den Orden der Weißen Lilie aufgenommen werden konnte. Deswegen hatte er versucht einen der ihren zu töten. Er ging zu der Stelle an der Taki und Hayate gestanden hatten und kniete sich nieder. Der Asphalt wirkte verbrannt und Asche lag noch auf dem Boden. Sah so aus als wären die beiden fleißig bei der Arbeit gewesen als der Spinner meinte einen von ihnen niedermähen zu müssen. Er fluchte laut. So war es natürlich noch schwieriger innerhalb von 7 Tagen alles unter Kontrolle zu bekommen. Doch der Rest der Nacht verlief zu seinem Glück relativ ruhig. Er fand noch eine kleine Gruppe Vampire die anscheinend ihr Mahl bereits schon hatten und das mehr als ausgiebig und bereits wieder auf der Suche nach was Neuem waren. Er pustete allen dreien das Licht aus. Einen Kampf gab es gar nicht erst. Azrael war schnell, tödlich und sauber in der Arbeit. Erst als sein Instinkt ihm sagte, dass es Zeit war nach Hause aufzubrechen, kehrte er zurück. In der Villa herrschte ein reges Treiben und es wurde durcheinander geredet. Doch sobald Azrael durch die doppelflügige Tür trat war es totenstill im Raum. Taki und Hayate saßen auf der großen Couch, der Rest der Sippe hatte es sich in den Sesseln bequem gemacht. „Wie geht es dir Hayate?“. Der lachte auf. „Mir ging es schon mal besser, aber verdammt, es heilt ja schon wieder. Außerdem konnten wir vorher noch den Jungs den Arsch aufreißen“. Taki sah nicht ganz so glücklich aus. Er dachte das Hayate das Ganze zu leicht nahm. Er hatte Glück gehabt, dass es dunkel und der Typ zu dumm zum zielen war, denn sonst hätte es im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen können. Und davon hätte Hayate sich nicht erholen können. Tetsuya stand auf, sein Blick finster und die Kieferknochen aufeinander gepresst. „Lass uns diesem scheiß Rattenpack die Luft ausblasen verdammt. Lass uns ihre gesamte Organisation in die Luft sprengen“. „Nein. Er war nicht von der Lilie. Es war nur jemand der dazu gehören wollte. Also keinen Grund einen Racheakt zu starten und uns damit endlich zum Abschuss freizugeben“. Sein Gegenüber zischte und fauchte. Ihm passte die Situation nicht, doch da war Tetsuya nicht alleine mit. Ihnen allen missfiel die Situation. „Nun gut. Was geschehen ist, ist geschehen. Versuchen wir aus unserer misslichen Situation das Beste zu machen“. Akihito´s Stimme war ruhig, aber bestimmt. Er wollte genauso wenig wie Azrael, dass eine Panik ausbrach. Das war das letzte was sie gebrauchen konnte. „Und du Azrael solltest dich um unseren Besucher kümmern. Ich denke der Entzug fängt langsam an. Er schreit dort unten, dann ist es wieder still und dann wieder Geschrei. Er versucht dort unten durch die Tür zu kommen. Ich vermute er verletzt sich dort unten ganz gut, auch ohne spitze Gegenstände“. Azrael seufzte laut auf, ging jedoch in Richtung Flur und hing seinen Mantel an einem Ständer auf. Akatsuki Ich hielt das einfach hier nicht mehr aus. Ich hatte das Gefühl eingesperrt zu sein und mir fehlte das Heroin, welches mich sonst betäubte und alles um mich herum vergessen ließ. Nachdem ich bereits schon mehrere Stunden damit verbracht hatte gegen den Stein der Wand und das Holz der Tür zu hämmern, immer in Begleitung mit meinen Schreien mich endlich raus zu lassen, fing ich an zu schluchzen. Ich konnte nicht mehr. Ich war am Ende und die Verzweiflung und die Angst hielten mich gefangen. Meine Hände schmerzten, waren aufgerissen, blutig und angeschwollen. Und in meinem Kopf hämmerte ein Schmerz der nicht mehr aufhören wollte. Anfangs hatte ich noch den Kopf gegen die Mauer geschlagen, in der Hoffnung der Schmerz möge versiegen. Doch er war schlimmer geworden. Ich wünschte mich an den Abgrund oder besser dort hinunter zu stürzen, denn ich hatte das Gefühl das ich kurz davor stand. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, mit meinen eigenen Problemen, Gedanken und Sorgen, dass ich erst bemerkte das Azrael wieder hier war, als er sich vor mich kniete und mich ansprach. Erst verstand ich seine Worte nicht, bis er mich böse anzischte. „Komm auf mit dir. Ich stell dich mal unter die Dusche“. Ich ergriff dankbar seinen Arm den er mir hinstreckte um aufzustehen. Ich fühlte mich als hätte ich Pudding in den Beinen. Ich folgte ihm, folgte ihm die Treppen nach oben. Das Haus schaute ich mir nicht an. Den Kampf hatte ich aufgegeben. Ich konnte hier nirgendswo fliehen, ich konnte nirgendswohin. Es machte ganz den Anschein als würden hier mehr als nur die Brüder wohnen. Und mit den Beiden hätte ich wohl schon Schwierigkeiten, wenn ich versuchen würde sie zu überlisten. Und ohne meinen Stoff war ich nur halb so viel Wert. Wir gingen durch ein Zimmer, ein Schlafzimmer wie mir schien. Schwarz, es war rabenschwarz. Eine Gänsehaut lief über meinen Körper. Ich stolperte weiter hinter Azrael her. Er stoppte abrupt und ich trat an ihm vorbei in das Zimmer. Es war gefliest und verhältnismäßig hell zum Schlafzimmer. Die Fließen und Kacheln waren dunkelblau, Waschbecken, Dusche und Badewanne weiß. Das sah doch schon recht nett aus. Doch wohl fühlte ich mich immer noch nicht. Ich drehte mich zu meinem stillen Begleiter um, der mich mit strengem Blick musterte. „Worauf wartest du? Zieh dich aus, oder wolltest du mit den Klamotten duschen?“ Ich tat also was er von mir verlangte und zog mir den geliehenen Pulli über den Oberkörper. Meine Hände wanderten zu der Jeans. Ich zögerte nur kurz. Verlegenheit war hier wohl total fehl am Platze. Ich stand somit dann schon das zweite Mal nackt vor Azrael. Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Dusche. Er drehte das Wasser auf. „Streck deine Hand aus und halte sie unter den Duschkopf, damit ich das Wasser regulieren kann. Sag einfach wenn es zu kalt oder zu heiß ist“. Ich nickte und tat was er sagte. „Ein wenig zu heiß“ flüsterte ich leise, als ich meine Hand unter den Strahl hielt. „Versuchs nochmal“, hörte ich seine ruhige Stimme neben mir, nachdem er den Hebel ein wenig gedreht hatte. Ich nickte. „Ist in Ordnung“. Er hing den Duschkopf wieder an die vorgesehene Halterung und ließ mich in die Duschkabine eintreten. Im ersten Moment taten die Wasserperlen fast schon weh auf meiner Haut, und meine Hände brannten durch die offenen Stellen. Doch schon nach weniger Zeit fing ich an den prasselnden Strahl über mir zu genießen. Ich schloss die Augen und lehnte mich mit der Stirn und meinen Händen gegen die Duschwand. Ich spürte wie das Wasser meinen Rücken hinunterlief und meine Haut benetzte und mein Körper entspannte sich. Azrael Er hatte sich mit seinen schweren Schultern gegen die Wand des Badezimmers gelehnt, direkt neben der Tür und mit direktem Blick auf die Dusche. Doch sein Gast schien gar nicht darüber nachzudenken zu fliehen. Als Akatsuki eine ganze Weile in der Dusche stand und sich nicht mehr bewegte, rief Azrael ihn bei seinem Namen. Doch er rührte sich nicht. Er kräuselte die Stirn und ging auf Akatsuki zu. Er öffnete die Glaswand der Dusche und trat ein. Als seine kalten Hände, die warme Haut berührten zuckte der Junkie zusammen und drehte sich abrupt um. Seine Augen waren weit aufgerissen und er musterte Azrael, der voll bekleidet in der Dusche stand. „Was...?“, doch weiter kam der Kleine nicht. Den Azrael drückte sich gegen ihn, drückte ihn gegen die lauwarme Wand und versiegelte seine Lippen mit einem Kuss. Sein Gegenüber schien erst eine Abwehrhaltung einzunehmen, verspannte sich und drückte die Hände gegen Azrael´s Brust. Doch schnell spielte seine Zunge mit und erkundete die des Vampirs. Der Kuss war lang, intensiv und dennoch zärtlich. Sie testeten einander aus und umspielten die Zunge des Anderen. Akatsuki hatte seine Hand in Azrael´s nasse Mähne gegraben, während die Hand des Vampir´s über den nackten Körper vor ihm glitt. Er konnte spüren wie sich ein Teil seiner Männlichkeit regte und mit ihm sein tierischer Teil. Seine Fangzähne waren ausgefahren und er konnte die Zunge des Junkie´s spüren, wie sie prüfend darüber glitt. Er beendete den Kuss und schaute auf den Jungen hinunter. Die Lippen verschlossen. Doch der Ausdruck in dem Gesicht seines Gegenübers sagte ihm, dass er die Zähne durchaus wahr genommen hatte. „Was war das? Und vor allem .. was sollte DAS HIER?“ Seine Wangen waren gerötet, vor Erregung und Unsicherheit. Azrael stellte mit einer schnellen Bewegung das Wasser ab und drehte sich weg. Er schritt aus der Dusche, nahm ein Handtuch aus einem der Regale im Badezimmer mit und schloss die Tür. In seinem Schlafzimmer entledigte er sich seiner Kleider und starrte sein geschwollenes Glied an. War ja großartig, dass er sich von einem Menschen so angezogen fühlte. Er versuchte das schwere Exemplar zwischen seinen Beinen zu ignorieren und trocknete sich ab. Als er das zaghafte Drücken der Türklinke hörte drehte er den Kopf in Richtung Bad, immer noch mit nichts bekleidet und das Handtuch auf den Schultern liegend. Akatsuki stand im Türrahmen, ein Handtuch um die viel zu schmalen Hüften gebunden. Sein Gesicht wirkte ernst, und im Gegensatz zu vorhin im Keller, absolut klar. „Was ist das für eine Scheiße die du mit mir abziehst? Im Club hast du mich angemacht, nur um mich zu entführen. Jetzt hältst du mich fest und machst mich an und machst mir Lust auf mehr, nur damit du mich dann wieder hängen lassen kannst“. Seine Stimme zitterte und seine Augen bewegten sich hektisch und starrten Azrael an. „Was willst du von mir?“. Ja was wollte er eigentlich? Er wusste es nicht. Er wollte den Bängel eigentlich nur so lange leben lassen, bis er wusste, wen er noch umbringen musste um ihr Geheimnis zu wahren. Doch die körperlich Lust raubte ihm fast den Verstand und sorgte auch jetzt dafür das sein Körper auf Hochtouren kam. Bilder huschten durch seinen Kopf. Bilder die niemals wahr werden würden. Er auf dem Bett, mit Akatsuki, ihre Körper ineinander verschlungen. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Als er sprach blockierten seine Fangzähne seine Zunge. „Das ist nicht dein Problem. Zieh dich an“. Doch er blieb weiter im Türrahmen stehen. „Was bist du?“. Ein Flüstern, so leise wie der Wind. „Das weißt du längst Aktsuki. Du musst es nur noch akzeptieren“. Die Stille breitete sich zwischen ihnen aus, die Tür wurde geschlossen und Azrael war wieder alleine in seinem Zimmer. Ein Zimmer das nur durch die kleine Lampe in der Nähe des Bettes beleuchtet wurde, die einzig und alleine zu dekorativen Zwecken dort stand. Die Rollläden zog er meist nie hoch. Er war ja doch nie zu Hause um den Sternenhimmel und den Mond bewundern zu können. Er seufzte und vertrieb die dunklen Gedanken, die seinen Kopf umkreisten und griff wahllos in den Schrank um sich neue Klamotten überzustreifen. Grade als er den Reißverschluss der schwarzen Jeans zuzog, kam Akatsuki aus dem Bad. „Komm mit. Du bekommst noch was zu essen“. Doch dem weißen Gesicht nach zu urteilen, das der Junkie auf einmal bekam, reichte nur die Erwähnung von Essen, dass ihm wieder schlecht wurde. „Dein Magen wird´s dir danken, wenn er was zu tun bekommt. Also los“. Er ging voraus in die Küche, in der sich gerade Hayate und Taki lümmelten. Beide Augenpaare richteten sich auf die Beiden Neuankömmlinge. „War wer einkaufen?“ kam es brummig von Azrael, der es hasste angestarrt zu werden wie ein Stück Fleisch auf der Ladentheke. Taki nickte. „Ja, Akihito war so nett und war wohl einkaufen bevor er auf die Jagd gegangen ist“. Hayate kam lässig auf sie zu. „Möchtest du uns nicht vorstellen?“ Dabei blieben seine Augen auf Akatsuki gerichtet, der sich mit einem Mal unbehaglich zu fühlen schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)