shout it out von abgemeldet ([Amu x Ikuto]) ================================================================================ Kapitel 1: Die Bekanntschaft mit der Angst ------------------------------------------ Hallo~ Ich freu mich, dass jemand hier reinschaut. |D Leider musste ich feststellen, dass es von Shugo Chara nur so wenige FF's gibt und da habe ich plötzlich Lust bekommen, selbst eine zu schreiben. x) Über ein Feedback freue ich mich natürlich immer, weil ich mich beim schreiben auch noch verbessern will. ^^ Und jetzt wünsche ich noch viel Spaß beim lesen! Die Bekanntschaft mit der Angst „Junge Dame, aufwachen. Du musst jetzt aussteigen.“ Amu öffnete ihre Augen, obwohl das grelle Licht sie blendete. Eigentlich hatte das rosahaarige Mädchen überhaupt gar nicht geschlafen, sondern nur etwas vor sich hin gedöst. Sie war nun einmal keiner dieser Menschen, die problemlos im Zug einschlafen konnten. Und so sah sie jetzt wohl auch aus. Bestimmt hatte sie unter ihren Augen nun schwarze Ringe. Aber um ihr Aussehen machte sich die 15 jährige gerade keine Sorgen. In ihrem Kopf spukten zur Zeit ganz andere Gedanken. Sie hob ihren Kopf an und sah zu dem älterem Herren, der die ganze Fahrt lang neben ihr gesessen hatte. Amu kannte ihn nicht, er hatte sie während der Fahrt ganz einfach angesprochen. Besser gesagt, er hatte sie ausgefragt. Wohin wollte sie, was wollte sie dort, wie alt war sie, wieso fuhr sie alleine, und so weiter. Das 15 jährige Mädchen hatte eine ganze Weile versucht, sich aus seinen Fragen herauszureden, doch das war einfach nur unmöglich. Deswegen hatte sie ihren Kopf gegen die Fensterscheibe des Zuges gelehnt und die Augen geschlossen. Glücklicherweise hatte er dann endlich aufgehört, sie über ihr Leben auszufragen. Genau genommen ging es ihn nichts an. Doch Vorwürfe wollte sie ihm auch nicht machen. Bestimmt war er einsam oder hatte keine Familie mehr, denn sonst hätte er von seinen Enkelkindern geredet oder andere Geschichten erzählt. Der Mann stand bereits schon und lächelte Amu freundlich an, wodurch die Falten, welche bei seinen Augen am Stärksten waren, noch mehr als so schon hervortraten. Da das rosahaarige Mädchen nicht unfreundlich war, lächelte sie kurz zurück und stand anschließend gleich auf, um ihr Gepäckstück – eine einfache Sporttasche, zu nehmen. Nachdem sie sich diese lässig umgehängt hatte, wollte sie an ihrem Sitznachbar vorbei, doch er stand im Weg. Amu hob skeptisch eine Augenbraue. „Danke, dass Sie mich geweckt haben. Ich sollte dann mal. Schönen Tag noch.“, sagte sie und sah ihm dabei fest entschlossen in die Augen. Sie wollte ihm, ohne unhöflich zu werden, zu verstehen geben, dass sie vorbei wollte, dass er im Weg stand. Als sich seine Mimik von einer freundlichen plötzlich für einen kurzen Moment in eine andere verwandelte, musste sie schlucken. Durch ihren Kopf schossen Bilder. Viele Bilder, die sie, als Leiche, eingewickelt in einer Plastikfolie und im Wald vergraben zeigten. Sein Blick durchbohrte sie auf so eine Angsteinflößende Art und Weise, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten und sie eine richtige Gänsehaut bekam. Ihr fiel in diesem Augenblick nicht ein, was dieser Blick genau bedeutete, doch darüber dachte sie nicht weiter nach, da der Mann sie wieder mit dem üblichen Lächeln ansah und einen Schritt zur Seite machte. „Oh, tut mir Leid.“, entschuldigte er sich ein wenig verlegen. „Ich wünsche dir auch noch alles Gute auf deinem weiteren Weg.“ Als Antwort darauf nickte sie nur einmal kurz und schoss daraufhin nur schnell an ihm vorbei. Sie versuchte, nicht zu laufen, als sie den Zug verlassen hatte. Eigentlich wusste sie ja nicht einmal, wohin sie gehen sollte. Die Fahrkarte, welche sie sich gekauft hatte, war nur durch Zufall gewählt worden. Es war ganz einfach so, dass sie nur schnell weg wollte. Weg von zu Hause, weg von ihrer Familie, die sowieso bald keine mehr war. Und jetzt wollte sie erst einmal weg von diesem Bahnhof, da ihr der Mann nun doch unheimlich vorgekommen war. Unheimlich in jeder Weise. Gänsehaut hatte sie noch immer wegen seinem Blick. Wenn er sie verfolgen würde, konnte sie mit Sicherheit damit rechnen, in einem Leichensack, im Fluss, oder sogar zerstückelt, zu enden. Ja, Amu war ein bisschen Paranoid, aber ihr Bauchgefühl hatte sie schon oft gerettet, aber ebenso oft auch in Situationen geführt, in die sie lieber niemals geraten wäre. Durch ihr Bauchgefühl war sie an dem Abend, der ihrem Entschluss, wegzufahren den Ausschlag gegeben hatte, nach Hause gegangen, statt noch mit ihren Freunden Karaoke singen zu gehen. Schon als sie die Haustür geöffnet hatte, konnte sie schon ihre Mutter hören. Sie schien sehr aufgebracht zu sein. Warum, wusste sie nicht. Amu’s Eltern hatten schon seit einer Weile dauerkrach gehabt. Das ganze fing eigentlich an, als Amu eines Abends auf ihre kleine Schwester aufpassen musste. Die Rosahaarige hatte nur einen Moment lang nicht aufgepasst, da lag sie plötzlich da. Das kleine Mädchen war die Treppen runter gefallen und hatte sich eine Gehirnerschütterung geholt. Amu rief daraufhin sofort einen Krankenwagen und fuhr mit ihrer kleinen Schwester ins Krankenhaus. Schon als ihre Eltern dort eintrafen, waren sie kräftig dabei, sich zu streiten. Das damals noch 14 jährige Mädchen wusste sofort, dass alles nur ihre Schuld war. Der Unfall sowie der Krach zwischen ihren Eltern. Amu bekam zwar keinen Ärger, aber ihr schlechtes Gewissen war schon Strafe genug. Noch eine weitere Strafe war die Tatsache, dass ihre Eltern sich nur noch stritten. Die Rosahaarige musste plötzlich nie wieder auf ihre kleine Schwester aufpassen. Da konnte sie sich natürlich denken, dass die beiden wohl das Vertrauen zu Amu verloren hatten. Sie konnte ihnen das aber auch gar nicht verübeln. Die 15 jährige wollte an dem Abend gerade die Treppen hochschleichen, als sie es hörte. Ihr Vater schrie völlig außer sich, dass er die Scheidung wollte. Ihre Mutter hatte ihm daraufhin nur zugestimmt. Völlig geschockt verkroch sie sich erst einmal in ihrem Zimmer. Ihre Eltern wollten sich also scheiden lassen. Und sie war schuld. Sie, nur sie. Natürlich hätten die beiden es abgestritten, wenn sie gefragt hätte, doch sie wusste es. Amu wusste nicht, wie lange sie eigentlich nur dagesessen hatte und nachdachte, bis sie endlich wusste, was sie tun konnte. Es war bereits nach Mitternacht, als das Mädchen ihre wichtigsten Sachen in ihre alte Sporttasche stopfte. Ein paar Klamotten und Geld, damit sie überhaupt wegkonnte. Es ging ihrer Meinung nach nicht anders. Wenn sie weg war, hatten die beiden Älteren keinen Grund mehr, sich zu streiten. Die Bewunderung ihrer Eltern hatte Amu sowieso schon verloren und ihre kleine Schwester sah sie bestimmt auch mit anderen Augen. Was blieb ihr denn sonst noch übrig? Sie hoffte inständig, dass die beiden nicht nach ihr suchen würden. Zuerst überlegte sie, ob sie einen Zettel dalassen sollte, doch dann entschied sie sich dafür, es nicht zu tun. Ganz so, als hätte sie es bereits mehrmals geübt, schlich sich Amu aus dem Haus. Die eigentlich so verantwortungsvolle und außerhalb des Hauses fröhliche Persönlichkeit des Mädchens hatte sich tief in ihrem Inneren verkrochen. Übrig blieb ein Schuldbewusstes Mädchen, das sich aus Schuldgefühlen nicht mehr traute, richtig glücklich zu sein. Irgendwie hatte Amu es geschafft, trotz dieser späten Uhrzeit heil beim Bahnhof anzukommen. Als erstes sah sie sich einmal um, welcher Zug denn als nächstes wohin fuhr, wo sie hinwollen könnte. Sie wollte so weit wie möglich weg und zum Glück sprang ihr ein Zug ins Auge, der in wenigen Minuten fuhr. Amu beeilte sich, um noch an eine Fahrkarte für diesen Zug zu kommen. Dabei hatte sie sogar riesiges Glück. Ehe sie sich versah, saß sie schon in dem Zug und wurde von einem fremden Mann angesprochen, der trotz ihrer aufgesetzten, kalten Schale und der starken Zurückhaltung ein paar Kleinigkeiten über sie herausbekam. Amu stand nun direkt vor dem Bahnhof vor einem Fahrplan. Es war acht Uhr morgens. Wohin konnte sie um diese Zeit gehen? An normalen Tagen wäre nun die Schule in Frage gekommen, doch die war viel zu weit entfernt. Glücklicherweise, denn auf Schule hatte sie auch gar keine Lust. Das rosahaarige Mädchen seufzte. „Na toll. Was nun?“, nuschelte sie sich selbst zu. Amu war müde, da sie nicht wirklich geschlafen hatte, ihr Bauch erinnerte sie mit einem lauten Brummen daran, dass sie hunger hatte und sie wusste nicht, wo sie den Tag, geschweige denn die folgende Nacht verbringen konnte. Natürlich hatte sie ihre sämtlichen Ersparnisse eingesteckt, aber selbst damit konnte sie in einem Billighotel höchstens eine Woche bleiben, wobei ihr dann kein Geld mehr blieb, um sich etwas zum Essen zu kaufen. Nun war es wohl klar. Amu war aufgeschmissen. Da hatte sie wohl nicht richtig nachgedacht, bevor sie in den Zug gestiegen war. Einfacher wäre es gewesen, für eine Weile zu einer ihrer Freundinnen zu gehen. Doch nun konnte sie sowieso nichts mehr daran ändern und die Entscheidung war gefallen. Als Amu sich gerade umsehen wollte, um anschließend zu entscheiden, wo sie mit ihrer Besichtigungstour am Besten beginnen konnte, kam schon der Bus. Wenn eine ihrer frisch entdeckten Seiten jetzt die Spontanität war, dann sollte es eben so sein. Sie stieg ganz einfach in den Bus und wollte sich eben einmal überraschen lassen, wo sie landen würde. Sie setzte sich hinten in eine Ecke und schmiss ihre Tasche nachlässig auf den Sitz neben sich. Danach schenkte sie ihre Aufmerksamkeit voll und ganz dem Fenster neben sich und beobachtete die neue Umgebung, als der Bus sich in Bewegung setzte. Während der Fahrt hatte sie bemerkt, dass die Stadt ihrer nicht besonders stark glich. Es war dreckiger und die Menschen sahen unfreundlich aus. Bei ihr zu Hause waren die Menschen auch nicht mit einem Grinsen auf dem Gesicht herum gelaufen, aber sie sahen nicht so unfreundlich aus, wie sie es hier taten. Als es dann allerdings grüner in der Umgebung wurde, fühlte sich Amu schlagartig wohler, schnappte ihre Tasche und stieg schließlich aus dem stinkenden Bus. Als sie die frische Luft einatmete, zierte ein kleines Lächeln ihr Gesicht. „In der Nähe gibt es Wasser.“, murmelte sie. Ohne wirklich zu wissen, wohin sie ging, setzte sie sich in eine bestimmte Richtung in Bewegung. Der Hunger schien vollkommen vergessen zu sein, als sie von weitem bereits das funkelnde Wasser sehen konnte. Lächelnd schritt sie über die Wiese und ließ sich anschließend direkt am Ufer nieder. Amu machte es Spaß, dem Fluss beim fließen zuzusehen. So wenig sie den Hunger gerade bemerkte, desto mehr überkam die Müdigkeit sie. Amu legte ihre Tasche so hin, dass sie ihren Kopf darauf legen konnte und beobachtete eine Weile den Himmel, bevor sie einfach ins Land der Träume sank. Als sie wieder aufwachte, dämmerte es gerade. Amu bekam einen Schreck, als sie bemerkte, dass sie so ziemlich den ganzen Tag verschlafen hatte. War es ein Wunder, dass man sie liegen gelassen und nicht überfallen hatte? Sie strich sich durch die vom Schlaf verwuschelten Haare und richtete sich auf. Ihr Blick blieb einen Moment beim Sonnenuntergang hängen. So eben hatte sie ihren Lieblingsplatz in dieser Stadt gefunden. Hier. Selbst bei ihr zu Hause hatte sie niemals den Sonnenuntergang so schön beobachten können. Die schönen Farben der Sonne spiegelten sich alle im Wasser, weswegen das Gesamtbild, welches sich Amu bot, noch schöner aussah. Sie seufzte, als ihr Magen sie wieder daran erinnerte, dass sie noch nichts gegessen hatte. Das Mädchen nahm ihre Sporttasche und stand danach auf. Als sie gerade losgehen wollte, entdeckte sie einen kleinen Trinkbrunnen. Wenigstens ihren Durst konnte sie gratis löschen, glücklicherweise. Lächelnd schritt sie auf ihn zu und trank anschließend was das Zeug hielt. Dass sie solch einen Durst hatte, war bis jetzt unbemerkt geblieben. Als sie sich wieder aufrichtete, um nun nach etwas Essbarem zu suchen, überkam sie ein merkwürdiger, kalter Schauer. Plötzlich kam sich das Mädchen so beobachtet vor. Als sie sich aber umsah, konnte sie niemanden sehen. Amu redete sich eben ein, dass sie sich das nur eingebildet hatte und ging weiter. Das unangenehme Gefühl wurde aber nicht schwächer, eher im Gegenteil. Da es nun schon vollends dunkel war und nur wenige Straßenlampen den Weg erleuchteten, wurde das schlimme Gefühl stärker und das Mädchen bildete sich sogar ein, Schritte hinter sich zu hören. Sie traute sich gar nicht, sich einfach einmal umzudrehen und sich davon zu überzeugen, dass da niemand war. Amu bemerkte, dass der Weg neben dem Fluss sie direkt in einen Park geführt hatte. Einen Menschenleeren Park. Natürlich liefen hier keine Menschen mehr herum, wenn es dunkel war. Das war bei ihr zu Hause schließlich auch so gewesen. Mit einem schlechten Gefühl und einer Schicht Gänsehaut auf anderen wollte sie allerdings auf keinen Fall hier durchlaufen. Amu drehte sich um, damit sie den Weg wieder zurücklaufen konnte. Da traf sie der Schlag. 20, vielleicht auch 30 Meter hinter ihr stand ein Mensch. Sie konnte das Gesicht der Person nicht erkennen, aber sie war sich sicher, dass es ein Mann war. Durch ihren Kopf spukten plötzlich wieder Bilder von ihr in einem Leichensack im Wald vergraben, und ihre restlichen Horrorfantasien. Amu war noch nie Fan von Geistergeschichten oder Horrorfilmen gewesen, aber das ein oder andere war auch an ihr nicht vorbei gegangen. Und dieser Augenblick erinnerte sie nur zu gut an verschiedenste Szenen aus solchen Filmen. Was noch dazu kam war, dass sie an den Mann im Zug denken musste, da sie bei ihm genauso ein unangenehmes Gefühl gehabt hatte. Da zurücklaufen nun für sie nicht mehr zur Debatte stand, beschloss sie, so schnell es ging weiterzulaufen. Sie war jung und sportlich, also konnte sie den Mann bestimmt abhängen. Mit schnellen Schritten huschte sie den Weg entlang. Die Panik wurde noch größer, als sie bemerken musste, dass der Mann ihr wirklich nachging. Amu rannte los, immer tiefer in den dunklen Park hinein. Wieder und wieder schossen ihr Horrorfantasien durch den Kopf und sie konnte diese auch nicht abstellen. Als die Rosahaarige nach hinten blickte, um nachzusehen, ob sie den Kerl endlich abgehängt hatte, stolperte sie plötzlich über einen Ast. Ehe sie sich versah, lag sie schon auf dem Boden. „Autsch…“, nuschelte das Mädchen und griff sich an die Nase. Der Schmerz war vergessen, als sie wieder die Schritte hören konnte. Amu’s Herz schlug ihr bis zum Hals. Panisch versuchte sie, ihren Schuh zwischen dem Ast herauszuziehen, doch dabei stellte sie sich tollpatschig an. Das lag aber nur daran, dass sie schreckliche Angst davor hatte, was jetzt passieren könnte. Ihr Blick schweifte in die Richtung, aus der die Schritte kamen. Sie sah, dass der Mann nun schon ganz nah war und mit jedem Schritt immer näher kam. Das wurde der Schülerin zu viel. Sie schrie einmal laut auf und flehte um Hilfe, obwohl sie bestimmt niemand hören konnte. Niemand, außer ihr Verfolger. Die Panik wurde so groß, dass sie plötzlich nur noch schwarz sah. Vor lauter Angst fiel das Mädchen einfach in Ohnmacht. Ende des 1. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)