Ich schenke dir die Ewigkeit von -Llynya- ================================================================================ Kapitel 3: Part three --------------------- "Warum seid Ihr in Wéiyán?", Fugaku hielt nichts davon, die Unterhaltung mit dem Hatake länger als unbedingt nötig werden zu lassen, weshalb er schon zu Beginn die maßgebliche Frage stellte. "Das Oberhaupt hat mich beauftragt, Sasuke Uchiha nach Asmerion einzuladen. Wie Ihr wisst, werden die Kinder aller Clans sich kennenlernen, sobald sie alt genug sind. Da Sasuke nächstes Jahr sein sechzehntes Lebensjahr vollendet, hat die Triade entschieden, dass er zusammen mit den Erben der anderen Clans im Januar dem Oberhaupt vorgestellt werden soll. Zudem wurde ich beauftragt, Eurem Sohn bis dahin das nötige Wissen zu vermitteln." "Was darf ich mir darunter vorstellen?" "Darf ich es ihm erklären, Kakashi?", wandte Itachi ein, bevor dieser auf die Frage des jüngsten Anwesenden antworten konnte. "Gerne." "Er wird dir Informationen über die anderen Clans und ihre Lebensgewohnheiten geben. Normalerweise übernimmt diese Aufgabe das jeweilige Oberhaupt des Clans, doch offenbar hat die Triade diesmal anders entschieden." "Warum Ihr, Hatake-san?" "Weil die Triade es in deinem Fall so wünscht. Schon deshalb, da du als Zweitgeborener ein Sonderfall bist, Sasuke.", nach dieser Erklärung des Silberhaarigen schwieg Sasuke, während seine Gedanken abschweiften. Erst eine Frage Kakashis brachte seine Aufmerksamkeit zurück in die Gegenwart: "Möchtest du jemand mitnehmen? Laut Gesetz sind sowohl vampirische als auch menschliche Begleiter durchaus erlaubt, allerdings nur ein einziger." "Ich werde darüber nachdenken.", erwiderte er leise, wobei sein Blick instinktiv zu Itachi wanderte, der ihn lächelnd ansah. "Nun denn, Hatake-San. Ich denke, damit wäre alles gesagt, deshalb will ich Eure wertvolle Zeit nicht länger beanspruchen." "Ihr habt Recht, Fugaku. Sasuke, ich hole dich am Samstag um 10 Uhr ab, ist dir das Recht?", fragte Kakashi noch, worauf der Angesprochene nur kurz nickte. Sasuke wusste nicht, was er von den Neuigkeiten halten sollte. Jedoch hielt er sich mit den auf seiner Zunge liegenden Fragen zurück, bis seine Eltern den Gast verabschiedet hatten und er sich gemeinsam mit Itachi zurückziehen durfte. Der Blonde lehnte sich mit einem zufriedenen Lächeln auf seinem Stuhl zurück, Iruka indessen hatte nicht vor, dem Jungen die ganze Arbeit abzunehmen. "Komm schon, Naruto. Du kannst mir ruhig helfen.", forderte er, während er die nun leeren Teller aufeinander stellte und zur Spüle trug. "Jaaaa..", moserte Naruto, kümmerte sich aber trotz seines Widerwillens gegen Hausarbeit kurz darauf um den Abwasch und räumte zum Erstaunen seines Ziehvaters sogar alles in die Schränke ein. "Sag mal, Naruto… Willst du deinen Geburtstag wirklich wieder nicht feiern? Du wirst immerhin sechzehn." "Ja und? Daran ist nichts besonderes. Außerdem weißt du, warum ich nicht feiern will." "Schon. Ich dachte nur, du hast deine Meinung vielleicht geändert. Und sei es nur für mich und deine Freunde.", seufzte der Braunhaarige, bekam allerdings keine Antwort mehr. Stattdessen verließ Naruto ohne ein weiteres Wort den Raum, ging in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Zwar tat er das selten, doch war sein Gesprächsbedarf für den heutigen Tag gedeckt. 'Warum verstehen sie es nicht? Mir ist nun mal nicht danach… Andererseits hat Iruka auch Recht mit dem, was er sagt.', grübelnd setzte Naruto sich auf sein Bett und ließ sich kurzerhand nach hinten fallen, den Blick nun auf die weiß getünchte Decke seines Zimmers gerichtet. Sekunden später jedoch hatte er sich auf der Matratze eingerollt, die Augen geschlossen und döste vor sich hin, war die Zeit doch inzwischen weit genug fortgeschritten. Sasuke hatte damit begonnen, sich für die Nacht umzukleiden, als jemand an seiner Zimmertür klopfte. "Darf ich reinkommen?" "Ja.", gab er kurz angebunden zurück, während er die letzten Knöpfe seines Pyjama-Oberteils schloss. Der Miene des nun Eintretenden nach zu urteilen, hatte dieser etwas auf dem Herzen, hatte Sasuke doch schon vor langer Zeit gelernt, dessen Mimik zu deuten. "Was willst du, Itachi?" "Ich dachte, wir sollten uns mal unterhalten. Du hast wenig Lust, in die Hauptstadt zu reisen, richtig?" "Hm. Was ist an Asmerion eigentlich so toll? Du bist doch öfter dort." "Lässt sich schwer beschreiben, Sasuke. Die Stadt polarisiert, um es kurz zu machen. Entweder magst du sie oder willst nie wieder dorthin, gleichgültig ist sie jedenfalls keinem von uns." "Sehr aufschlussreich.", ein müdes Lächeln begleitete die Worte des Kleineren, welcher nun nachdenklich zu seinem Bruder sah. "Tut mir leid, Sasuke. Aber mehr kann ich dir auch nicht sagen. Für Menschen ist es eine Stadt wie jede andere. Aber erzähl mal, warum du nicht dorthin willst.", forderte Itachi den anderen auf, welcher sich mit der Antwort einige Momente Zeit ließ: "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Es liegt nicht an Kakashi, es ist nur so ein Gefühl, dass ich besser nicht nach Asmerion gehen sollte." Daraufhin schwieg der Ältere. Was hätte er auch sagen sollen? Dennoch gestattete er sich die Hoffnung, seinen Bruder in der Zeit bis zum Termin der Abreise umstimmen oder seine Bedenken zerstreuen zu können. Als er die Hauptstadt Olamabars erreichte, erschien am Horizont bereits die Sonne, welche ihm einen guten Blick auf die Stadt und den dahinter liegenden, scheinbar endlosen Ozean ermöglichte. Er verlangsamte seinen Schritt, um das für ihn seltene Schauspiel betrachten zu können. Wenig später hatte er den weißen Strand erreicht, hinter welchem sich der Ort erstreckte, in welchem sich einer der vier führenden Vampirclans angesiedelt hatte. Doch erlaubte er es sich, für einen Moment seine Aufgabe zu vergessen und den Sonnenaufgang am Meer zu genießen, war er doch sehr lange nicht am Perlen-Ozean gewesen. Das türkisfarbene Wasser mit den vereinzelten weißen Schaumkronen, welche die Wellen erzeugten, wurde von der Sonne in ein rötliches Licht getaucht. "Es ist wunderschön, nicht wahr?", hörte er plötzlich jemanden hinter sich fragen, dessen Stimme ihm sehr bekannt erschien. "Ja. Ich freue mich, Euch wieder zu sehen, Hizashi-Sama." "Die Freude ist ganz meinerseits, Asuma. Begleitet Kurenai Euch dieses Mal nicht?" "Ihr Zustand hat eine Reise leider verhindert. Jedoch lässt sie herzliche Grüße ausrichten.", antwortete Asuma, seinen Blick nun vom Wasser ab- und dem Oberhaupt des Hyuga-Clans zuwendend. In schweigendem Einverständnis traten die beiden Vampire den Weg zum Anwesen der Hyuga an, wussten doch beide, dass Asuma nicht nur wegen der Schönheit des Meeres nach Olamabar gekommen war. Ein Lächeln erschien auf den Lippen der Rosahaarigen, als sie ihren heimlichen Schwarm durch das Schultor auf den großflächigen Hof treten sah. Jedoch verfinsterten sich ihre Züge fast sofort wieder, wurde der Schwarzhaarige doch zeitgleich von einigen Mädchen umringt, die ebenso wie Sakura Interesse an ihm fanden, seit er in ihre Schule ging. Sasuke selbst jedoch schien sich nicht darum zu kümmern, verbrachte er doch fast die ganze Zeit mit Naruto. Selbst in ihrer Freizeit wurden die beiden oft zusammen in der Stadt gesehen, während noch keines der Mädchen von sich behaupten durfte, etwas mit Sasuke unternommen zu haben. Zwar sahen sie den Blonden nicht als Konkurrenz, im Gegenteil - insgeheim hatte auch Naruto einige Verehrerinnen, doch schien er genauso wie sein bester Freund keine Notiz davon zu nehmen. Das einzige Mädchen, welches er in seine unmittelbare Nähe ließ, war Sakura, die sich nun einen Weg zu Sasuke bahnte. Als der Schwarzhaarige sie bemerkte, huschte für wenige Sekunden ein kaum wahrnehmbarer Schatten über seine Miene, bevor er ihr schließlich entgegenging und somit seinen selbsternannten Fanclub einfach stehenließ. "Guten Morgen, Sasuke-kun.", begrüßte sie ihn lächelnd, als er bei ihr ankam, ein kurzes Nicken als Antwort erhaltend. Schweigend gingen sie nebeneinander her in ihr gemeinsames Klassenzimmer, das zu diesem Zeitpunkt noch leer war, was der Schwarzhaarige erwartet und insgeheim auch gehofft hatte, wollte er sich doch ungestört mit dem Mädchen unterhalten. "Sakura, du weißt doch, wo ich wohne? Kannst du heute Nachmittag vielleicht vorbei kommen, ohne dass Naruto davon erfährt?" "Sicher. Aber warum-" "Es geht um nächste Woche.", unterbrach der Uchiha die angefangene Frage der Rosahaarigen im Flüsterton, kamen doch im gleichen Augenblick die ersten Schüler in den Raum. Es war mittlerweile ihr Stammplatz. Die alte Eiche, welche am Rande des Schulgeländes stand, gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, das sie bei keinem Menschen verspürte. Oder besser gesagt, bei keinem Menschen außer ihm, der nun das Gelände betrat. Eine leichte Röte zierte ihre Wangen, als sie beobachtete, wie er geradewegs auf das Gebäude zulief, während seine Haare, welche wie ein lebender Heiligenschein wirkten, vom Wind zerzaust wurden. Zumindest erschien es ihr so, war Naruto für sie doch ein leibhaftiger Engel, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Ob er sich noch daran erinnerte? Diese Frage stellte sie sich oft, verneinte sie jedoch jedes Mal gedanklich sofort wieder, hatten sie doch noch nicht einmal miteinander gesprochen. Dennoch hatte der lebhafte Blonde es geschafft, sich in Hinatas Herz zu schleichen, bemerkt hatte sie es zu spät. Und selbst wenn es im Bereich ihrer Möglichkeiten läge, würde sie nie auf dieses Gefühl verzichten wollen. Sie wartete, bis Naruto im Schulhaus verschwunden war, bis sie es wagte, dieses ebenfalls zu betreten - wollte sie doch nicht zu spät zum Unterricht kommen. Naruto verstand es nicht. Zwar bemerkte er das blauhaarige Mädchen, welches ihn beinahe jeden Morgen beobachtete, doch konnte er sich nicht erklären, weshalb sie das tat. Sie war eine Freundin von Sakura namens Hinata Hyuga, mehr wusste er nicht über sie. Und es war auch nicht seine Art, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn sie mit ihm sprechen wollte, würde sie es tun, so dachte er zumindest. Dennoch war er nur teilweise dazu bereit, diese allmorgendliche Beobachtung noch lange über sich ergehen zu lassen. Als er das Schulhaus betrat, nahm er sich vor, das Mädchen am nächsten Tag anzusprechen, jedoch war dieses Vorhaben wieder vergessen, als er sein Klassenzimmer betrat. Er traute seinen Augen kaum, sah er doch Sasuke und Sakura zusammenstehen und miteinander reden. Zwar wünschte er sich schon länger, dass der Schwarzhaarige seine kaum verhohlene Abneigung gegen das Mädchen begraben würde, dennoch versetzte ihm dieser Anblick einen Stich direkt ins Herz, welchen er sich aber nicht anmerken ließ, geschweige denn zuordnen konnte. Seine Freunde ahnten nichts von den Fragen, die ihm nun durch den Kopf schossen, sie sahen lediglich wie jeden Tag die gute Laune, welche sein Grinsen vermitteln sollte, wie es immer gewesen war. Doch ahnte keiner von ihnen, was sich hinter dieser zur Schau getragenen positiven Ausstrahlung verbarg, wusste doch kaum einer etwas über seine Vergangenheit. Nur Sasuke hatte sich noch nie täuschen lassen, so auch dieses Mal. "Erzählst du mir später, was los ist?", wisperte er dem Blonden zu, kaum dass Naruto seinen Platz eingenommen hatte, ein leichtes Kopfschütteln als Antwort erhaltend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)