Holz und Elfenbein von Tatheya ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5 Wenigstens eines wusste er jetzt - und Alexis war sich nicht sicher, ob er für diese Gewissheit dankbar sein sollte - Federico Batist war zum einen nicht schwul und zum anderen schien er diese Vorstellung auch nicht besonders amüsant zu finden. Alexis konnte sich noch genau an den schockierten Gesichtsausdruck von Federico erinnern als dieser ihm sein „Nein!“ entgegen geschleudert hatte auf die Frage, ob er denn nicht schwul sei. Von wegen er würde Federico nach einer gewissen Zeit nicht mehr so faszinierend finden. - Was er sich versucht hatte einzureden. Das Gegenteil war sogar der Fall! Er brannte förmlich darauf die Bekanntschaft mit Federico zu vertiefen. Oh, wie das klang! Besser er machte sich nichts vor, er suchte die Nähe zu dem Pianisten. Es war ein Zufall gewesen, dass er Federico an diesem Morgen im Park getroffen hatte. Aber es hatte ganz und gar nichts Zufälliges an sich, dass er einen Sprint hingelegt hatte, der olympiareif gewesen war, nur damit er Federico rechtzeitig hatte abfangen können. Zunehmend ärgerte er sich über sein Gefühlsleben. Am liebsten würde er zu Federico gehen, ihm sagen, dass er sich in ihn verliebt hatte, dann hätte er es wenigstens hinter sich. Aber dies war nicht unbedingt ein sehr bedachter und ausgeklügelter Plan, der Erfolg versprechend war. Sogar jetzt als er sein schmutziges Geschirr in die Spülmaschine räumte, musste er an Federicos Lachen zurückdenken. Wie sich diese Grübchen an Federicos Mund bildeten, wenn er lachte. Aber vor allem diese Augen hatten es ihm angetan: Sie waren von einem unglaublich tiefen grünen Farbe. Blonde Haare und grüne Augen, eine ungewöhnliche Mischung. Alexis hatte mit grünen Augen immer eine gewisse Wildheit und Leidenschaft verbunden, Federico war das genaue Gegenteil von wild und leidenschaftlich. Oder zumindest trug Federico diese Züge nicht nach außen. Ob der Pianist wohl etwas von seiner Reserviertheit verlor, wenn er vor dem Klavier saß? Alexis hatte ihn noch nie live spielen gesehen. Etwas, was er unbedingt einmal nachholen musste. Oder vielleicht brach die Leidenschaft im Bett durch? Stille Wasser gründeten bekanntlich tief. Nein, falsches Thema. Er schoss hier einmal wieder übers Ziel hinaus. Nachdem Alexis seine Hausarbeit erledigt hatte, warf er einen ungeduldigen Blick auf die Uhr. Frank schien sich zu verspäten, dabei hatte ihm der Freund doch noch eine SMS geschrieben, dass er die Autobahn gerade verlassen und bald vor Alexis‘ Wohnung stehen würde. Alexis kannte Frank Taylor schon von ihrer Zeit im Kindergarten und den gemeinsam verbrachten Ferien im Sommer. Auch wenn Alexis‘ Familie überall auf der Welt zu Hause war, seine Sommerferien hatte er immer in England auf dem Anwesen der Familie verbracht. Doch ihre Freundschaft ging noch viel tiefer als gemeinsame Jugendstreiche. Frank hatte zur gleichen Zeit wie er entdeckt, dass er anders war als die übrigen Jungs, die sich begannen für Mädchen zu interessieren. Frank war der erste Junge gewesen, den Alexis geküsst hatte und nicht nur das... Alexis erinnerte sich mit einer Spur Wehmut an diesen Abend zurück. Er und Frank waren alleine auf dem Anwesen der Arrowfields geblieben, die Eltern waren ausgegangen. Beide waren noch viel zu schüchtern gewesen um sich einen Partner in einem der Clubs zu suchen, mit dem sie ihr erstes Mal verbringen wollten. Aber andererseits wollten sie es hinter sich bringen und wissen, was eigentlich dahinter steckte, hinter diese Sache, die für alle Welt so viel Bedeutung hatte und wie es überhaupt war mit einem anderen Mann zu schlafen. Nach einer halben Flasche Rotwein – sie waren noch jung gewesen und hatte nicht viel vertragen – und einigen fadenscheinigen Argumenten um sich selbst Mut zuzusprechen, hatten sie ausgeknobelt wer den Part des Bottom übernehmen sollte. Auch wenn es sich jetzt in der Retrospektive unheimlich dumm anhörte, damals hätte ihm nichts Besseres passieren können. Er hatte keinem anderen so vertraut als Frank. Wenn man gemeinsam so ein Geheimnis in sich trug, das man vor allen, sogar der eigenen Familie, verbergen wollte, was es unheimlich tröstlich gewesen zu wissen, dass da noch jemand war, der genau so fühlte. Im gleichen Dilemma steckte wie man selbst. Alexis hatte sich wenig später geoutet, während Frank noch lange mit seiner sexuellen Identität gehadert hatte bis er sich durchringen konnte seinen Eltern zu gestehen, dass er bi war. Ein Jammer, dass er Frank seit zwei Jahren nicht mehr persönlich getroffen hatte. Frank studierte in Deutschland doch jetzt hatte es sich ergeben, dass ihn sein alter Freund in Genf besuchen würde. Wie aufs Stichwort klingelte jemand an Alexis‘ Tür und er hielt sich erst gar nicht mit der Sprechanlage auf, sondern ging direkt nach unten vor die Haustür. Frank grinste ihn breit an. „Hi. Verdammt siehst du gut aus! Hast du abgenommen?“ Alexis lachte nur und schloss seinen Freund in die Arme. „Hi Frank, hast du die Fahrt gut überstanden?“ Er drehte den Kopf und schielte auf den silbernen Wagen, der auf der Straße direkt im Parkverbot stand. Besser er stellte das Auto sofort in der Garage ab bevor sich noch jemand beim Ordnungsamt beschwerte. „Du meinst, ob dein Auto, die Fahrt gut überstanden hat?“, korrigierte Frank und trat einen Schritt zurück. „Du kennst mich doch.“ Er reichte Alexis die Autoschlüssel für den rassigen Wagen, Sportausführung, Leichtmetallfelgen und mit jeder Menge PS unter der Haube. Frank war ein leidenschaftlicher Autofahrer und deshalb hatte er sich angeboten für Alexis das Auto nach Genf zu fahren. Frank hatte die 340 PS sicherlich bis zum Äußersten ausgereizt. Zuerst hatte Alexis geglaubt auf seinen Wagen verzichten zu können, aber schon noch zwei Wochen war ihm das Busfahren in der Stadt dermaßen von zuwider, dass er sein eigenes Auto schmerzlich vermisst hatte. Alexis hatte sich den Wagen von einer Spedition überführen lassen wollen, aber Frank hatte von diesem Vorschlag nichts hören wollen. Da er ohnehin gerade in England weilte und nach Deutschland zurück musste, war es ihm ein großes Vergnügen gewesen die Fahrt persönlich zu unternehmen und den kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Alexis hoffte, dass Frank auch noch ein paar Tage in Genf blieb, bevor er dann zurück nach Freiburg fuhr, dieses Mal jedoch mit dem Zug. „Nochmal vielen Dank.“, meinte Alexis als Frank seine Tasche, die er auf dem Beifahrersitz deponiert hatte, nahm und mit ihm zur Wohnung ging. „Nichts zu danken. Das Benzin muss ich ja nicht zahlen. Ich verstehe es immer noch nicht, dass ausgerechnet du so ein Auto fährst.“ Schließlich war Alexis nicht einmal der große Autoliebhaber, der besonders viel Wert auf Ausstattung oder Leistung legte. Aber wenn sich Alexis etwas leistete, dann hatte es schon etwas Extravagantes zu sein und von der neuen Sportausführung des Audi TTs sah man noch nicht viele auf der Straße fahren. „Mir gefiel die Farbe.“, erwiderte Alexis lakonisch. „Hier, schließ auf.“ Er hielt Frank den Wohnungsschlüssel hin während er selbst die zwei Taschen durch das Treppenhaus bugsierte. Alexis fragte sich ernsthaft, wie Frank das Gepäck überhaupt in den kleinen Kofferraum des Sportwagens untergebracht hatte. Frank hatte ihm noch einen Koffer mit Kleidung mitgebracht und ebenso seine Fechtausrüstung. Alexis wollte sich wieder intensiver dem Sport widmen. „Schöne Wohnung.“ Frank schien sich sofort wohlzufühlen, er warf seine Jacke auf die Couch und Alexis stellte das Gepäck erst einmal neben der Tür ab. „Endlich kann ich mal wieder Jeans anziehen, ich hatte nur Stoffhosen und Hemden im Gepäck als ich hier angekommen bin. Das ging mir schon selbst auf die Nerven und viel Zeit zum Einkaufen hatte ich auch nicht.“ „Wie gesagt, nichts zu danken. Ein schöneres, nachträgliches Geburtstagsgeschenk als mich den Wagen fahren zu lassen, hättest du mir nicht machen können.“ Frank verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich weiß, entschuldige.“ Er hatte Franks letzten Geburtstag komplett vergessen. Natürlich nicht aus Böswilligkeit, es war zu der Zeit gewesen als Alexis noch die Trennung von Henry verkraften musste und war kaum für seine Umwelt ansprechbar gewesen. „Es ist nicht so sehr der Geburtstag, den du vergessen hast... Warum hast du nicht mit mir geredet!“ Es klang vorwurfsvoll. „Deine Großmutter meinte, es wäre dir damals so dermaßen schlecht gegangen. Du hättest es nicht gut verwunden, dass du dich von Henry getrennt hast.“ ‚Nicht gut verwunden‘ war die Untertreibung des Jahres. Genau deshalb hatte er doch England verlassen und war nach Genf ans Konservatorium gegangen. „Ich habe mit niemandem darüber gesprochen.“ In der Tat hatte er seiner Familie nur das Nötigste gesagt, dass sie sich getrennt hätten, aber nicht, was genau damals vorgefallen war. „Mit niemandem gesprochen, außer deinem guten Freund namens Glenfiddich... oder war es Glenmorangie?“ Das waren bekannte Whiskymarken und Frank wusste um Alexis Vorliebe für das schottische Nationalgetränk. „Sowohl als auch, und noch ein bisschen geplaudert mit Jack Daniels.“ Alexis stand noch immer an der Tür und jetzt erhob sich Frank von seinem Sitzplatz, kam zu ihm herüber und stützte die Hände neben Alexis‘ Kopf ab, Frank war nur unwesentlich kleiner als er und sie konnten einander mühelos in die Augen sehen. „Ich sehe es dir genau an Alex. Du hast es noch lange nicht überwunden.“ Alexis war nicht so feige und wandte den Blick ab, er zuckte nur hilflos mit den Schultern. „Was schlägst du vor?“ „Das ist leicht. Du machst uns einen Earl Grey. Deine Großmutter war so freundlich und hat mir extra Scones mitgegeben als ich deine Sachen abgeholt habe.“ „Mach dir keine Illusionen, sie hat die Scones nicht selbst gebacken. Wahrscheinlich war es unsere Köchin.“ Seine Großmutter war zwar eine gute Köchin und buk aus Leidenschaft, aber nur an zwei Anlässen im Jahr: An Weihnachten und dem Geburtstag der Queen. Frank fuhr fort seinen Plan darzulegen: „Ich gehe währenddessen unter die Dusche, dann erzählst du mir alles. Als nächstes Freundschaftssex, dann schlafen wir ein paar Stunden und gehen in einen Club. Wie klingt das?“ „Mhm.“, brummte Alexis. Freundschaftssex. So hatten sie es früher bezeichnet als sie miteinander geschlafen hatten, was damals doch ein paar Mal vorgekommen war. „Okay, zuerst Freundschaftssex und dann den Tee?“, bot Frank als Kompromiss an. „Sind wir dafür nicht inzwischen zu alt?“ Alexis legte seine Hände auf Franks Arme. „Ich für meinen Teil muss nicht mehr ausprobieren wie es ist einem unschuldigen Jungen den Blowjob seines Leben zu verpassen. Ich weiß allerdings nicht, wie es mit dir ist...“ „Verdammt, ich dachte ich krieg‘ dich rum.“ Frank lachte und küsste ihn kurz auf die Lippen. „Ich glaube, ich habe deswegen nicht mit meiner Familie darüber gesprochen, weil sie mich alle gewarnt haben. Jeder hat es gesehen, dass Henry nicht der Richtige ist. Nur ich nicht.“ Alexis saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Clubsessel und hatte das Kinn in die Hand gestützt. Frank hatte es sich im Schneidersitz vor der Couch auf dem Boden bequem gemacht. Mit dem Rücken lehnte er an dem Leder und sah zu Alexis hoch, während er an dem Teegebäck herumknabberte. „Henry war mein Anlageberater.“, begann Alexis zu erzählen. „Oh?“ „Ja. So habe ich ihn kennen gelernt. Er war 15 Jahre älter als ich, steckte mitten in der Scheidung. Zwei Kinder.“ „Ich wusste nicht, dass du was für ältere Männer übrig hast. Ist das deine neue Vorliebe, denn einen Sugardaddy hast du dir sicher nicht gesucht.“ „Also bitte Frank.“ Als ob Alexis jemanden benötigte, der ihn haushaltete. Eher hätte er Henry mit den Zahlungen der Alimente unter die Arme greifen können. „Es war auf einer Cocktailparty, wir haben geredet. Er wusste, dass ich schwul bin und... irgendwie.“ Alexis konnte es heute noch nicht richtig erklären. „Er wollte es ausprobieren, er wollte einfach alles ausprobieren und so... Ja, es war okay.“ Was sollte er da lang und breit erzählen. Er war glücklich gewesen, er hatte an die Beziehung geglaubt auch wenn sie es im Großen und Ganzen geheim gehalten hatten. Natürlich hatten Alexis‘ Eltern darüber Bescheid gewusst, aber ansonsten niemand. Alexis hatte auch nie die Kinder kennen gelernt, hatte es auch gar nicht gewollt. Henrys Sohn hätte gut und gerne Alexis‘ jüngerer Bruder sein können. Bizarr, wenn er jetzt darüber nachdachte. „Was ist dann passiert?“ „Ich war in Brighton. Hatte dort ein Konzert und Henry meinte wir könnten auch ein paar Tage Urlaub machen. Wir hatten ein kleines Apartment in einem Hotel gemietet und eines Nachmittags...“ Alexis trank zügig einen großen Schluck Tee. „... bin ich früher zurückgekommen. Ich hörte sie schon als ich die Tür aufsperrte.“ Franks Mund formte still das Wort „Autsch.“. „Die Tür zum Schlafzimmer stand offen und ich habe sie gesehen. Es war Henry mit seiner Frau. Er hat sie von hinten genommen, wie er es noch am Morgen zuvor mit mir gemacht hat.“ Alexis war kein Bottom und gab die Kontrolle nur ungern aus der Hand. Henry war auch der einzig Mann gewesen, dem er es je zugestanden hatte, dass dieser den aktiven Part übernehmen durfte. Von Frank einmal abgesehen, aber diese Erfahrungen, die er mit dem Freund geteilt hatte, gehörten einer anderen Kategorie an. „Im gleichen Bett. Wahrscheinlich waren noch nicht einmal die Laken gewechselt.“ Frank schweig und nach einer kurzen Pause fuhr Alexis fort: „Sie waren gar nicht geschieden. Es war alles gelogen, die Klagen über den Stress mit der Ex. Die hohen Anwaltskosten oder die Alimente. Alles gelogen und ich habe es geglaubt. Ich war für ihn nur ein kleines Experiment, er wollte seine Neugierde auf billige Weise befriedigen. Und ich bin auf jede Lüge reingefallen, das hat mich am meisten schockiert, dass ich so dumm und naiv war. Ich hätte es doch überprüfen können!“ „Du hast ihm vertraut und er hat das ausgenutzt, das hätte jedem passieren können. Was hast du dann gemacht? Bist du aus dem Zimmer raus oder hast du sie gestört? Bist du mit dem Messer auf sie losgegangen?“ So witzig das jetzt klang, damals hätte Alexis nicht für sich garantieren können, hätte er ein Messer in der Hand gehalten. „Ich habe mich an den Tisch in der Küche gesetzt und mir eine Flasche Rotwein aufgemacht. Frag mich nicht, wie ich das die ganze Zeit ausgehalten habe, zuzuhören wie sie seinen Namen gestöhnt hat. Ich glaube, ich könnte das heute nicht mehr. Nach einer Stunden ist Henry dann in die Küche gekommen. Er hat das Licht angemacht und da bin ich gesessen. Er hat den Schreck seines Lebens bekommen und beinahe dachte ich, er bekäme einen Herzinfarkt.“ Wäre besser für ihn gewesen, befand Alexis. „Dann ist noch seine Frau dazu gekommen, sie hat mich nicht erkannt und gefragt ‚Henry, wer ist das?‘. ‚Ja, Henry, wer bin ich denn?‘ Habe ich gesagt, dann bin ich aufgestanden und gegangen.“ Alexis griff nach einem Scone und bestrich ihn mit Honig. „Am Morgen danach habe ich sämtliche Vermögenswerte bei ihm gekündigt und alle Geschäfte rückgängig gemacht. Außerdem habe ich meinem Onkel empfohlen ebenso zu verfahren. Henry hat so zwei seiner besten Klienten verloren. Und nach zwei Monaten erfuhr ich, dass Henry geschieden ist. Er ist dann zwar bei meiner Londoner Wohnung aufgetaucht, aber ich hatte ihm nicht viel zu sagen.“ Ein arroganter Ton hatte sich in seine Rede gemischt. Er hatte keinerlei Mitleid, dass Henry nun vor den Scherben seiner gutbürgerlichen Existenz stand. Alexis hätte die Affäre auch durch ein paar diskrete Hinweise an die Yellow Press noch weiter ausschlachten könnten und der Ruf des Mannes wäre ruiniert gewesen. Man legte sich nicht ohne Konsequenzen mit einem Arrowfield an. Seine Familie verfügte über Macht und Einfluss hinter den Türen, dort wo die wichtigen Entscheidungen getroffen wurden. „Du sagst das so cool, aber in Wahrheit...“ „In Wahrheit war mit mir nicht viel anzufangen. Deshalb bin ich jetzt hier her gekommen. Ich brauchte einen Tapetenwechsel.“ „Kann ich verstehen.“ Alexis lachte freudlos. „Und was passiert mir gleich am ersten Tag hier am Konservatorium?! Ich verstricke mich in den nächsten hoffnungslosen Fall!“ „Was?“ Frank rutschte nach vorn. „Ist nicht wahr!“ „Doch. Ich dachte, ich wäre noch nicht bereit für was Neues, aber anscheinend... Du kennst ihn sogar.“ „Wer ist es?“ „Federico Batist.“ „Der Pianist? Du machst Witze.“ „Nein... Aber das Problem ist: Er ist nicht schwul und er weiß nicht, dass ich es bin und vermutlich würde es ihm nicht einmal im Traum einfallen, dass ein Mann solche Interessen an ihm hegen könnte.“ „Und dir ist es ernst?“ War es das? Alexis war sich ziemlich sicher, dass es mehr war als eine kurze Laune oder eine Art von erotischer Herausforderung, ob er den Pianisten in sein Bett bekommen würde. „Es ist mir ernst.“, antwortete er. „Ich will keine kurze Affäre. Es sollte schon etwas Längeres sein.“ „Da hast du dir mächtig was vorgenommen.“ Frank stellte die Teetasse auf den Tisch. „Du musst also erst einmal dem Verwirrten die Erleuchtung nahe bringen, den wahren Pfad zeigen. Schwere Aufgabe. Da tut dir ein bisschen Übung heute Nacht richtig gut.“ „Frank, eigentlich will ich gar nicht...“ „Aber ich will, jetzt bin ich schon einmal hier. Außerdem hast du damals für mich das Gleiche getan als Liz mich verlassen hatte. Du bist mit mir bis zum Morgengrauen um die Blöcke gezogen, genau die Art von Therapie, die ich benötigt hatte.“ „Ja und dann bin ich in den Vorlesungen eingeschlafen. Ich erinnere mich noch zu gut daran.“ Doch Alexis grinste trotz des Sarkasmus. Es war einfach gut zu wissen, einen Freund wie Frank zu haben. Die schwierigen Jahre ihrer Jugend und das Coming-Out hatten sie zusammengeschweißt. Manchmal fragte er sich ob sie nicht das perfekte Paar abgeben würden. Sie kannten einander, auf körperlicher wie geistiger Ebene. Ihre Interessen waren nicht sehr verschieden und doch... Alexis glaubte, dass es nicht gut gehen würde, vielleicht weil sie sich zu ähnlich waren. Um Mitternacht standen sie beide schon längst auf der Tanzfläche des angesagtesten Schwulenclubs der Stadt. Wahrscheinlich war es auch der einzige Club dieser Art in der Stadt, so dass der Andrang recht groß war. Der Türsteher hatte sie beide jedoch sofort durchgelassen und dabei hatte Frank ihm noch nicht einmal schöne Augen gemacht. Aber Alexis und Frank gaben einfach ein attraktives Paar ab, wenn sie zusammen waren und sie es darauf anlegten Eindruck zu machen. Einige Runden hatte Alexis auf der Tanzfläche bereits gedreht und er musste Frank Recht geben. Es tat ihm wirklich gut. Allein um zu sehen, wie einige der Clubber um ihn herumschwirrten, hungrige Meute, die sich ein Stück von der Beute erhoffte. Es war ein gutes Gefühl noch begehrt zu werden auch wenn er alle Annäherungsversuche brüsk abwies, ruhten doch so manche bewundernde Blicke auf ihm. Später stand er dann bei der Bar und suchte die Menge nach Frank ab, als er neben sich eine vertraute Stimme vernahm. Eine Stimme mit der er nicht im Geringsten gerechnet hätte. Vor allem nicht hier und der die Fassungslosigkeit deutlich anzuhören war, sogar noch inmitten des dumpfen Dröhnens der Beats. „Alexis? Was tust du hier?“ --- Holz und Elfenbein gibt es mittlerweile als eBook bei amazon.de zu kaufen. Daher sind die restlichen Kapitel auch gelöscht. http://www.amazon.de/Holz-und-Elfenbein-ebook/dp/B0060YUEDI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1319969796&sr=8-1 Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum noch kaufen, wir haben es doch bereits gelesen und wissen wie die Story ausgeht! Ein paar gute Gründe doch noch das eBook zu kaufen: 1. Ihr könnt Alexis und Federicos Story nun auf eurem Kindle, iPhone, sonstigem Smartphone mit der Kindle LeseApp lesen. 2. Einige Szenen wurden erweitert, so dass die Geschichte 4% länger ist. ;) 3. In der eBook-Edition gibt es eine unveröffentlichte Story (ca 13.300 Worte) über die Zeit unserer Helden in St. Petersburg. Wer Con molto sentimento verfolgt, wird wissen, dass da so einiges passiert ist. Und was kostet das Ganze, werde ihr euch fragen? Nicht mal 5 €. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)