Who Am I? von MairuJivasu ================================================================================ Prolog: Noise ------------- Stille. Stille war das Einzige, was mich an diesem Morgen begrüßte. Wie sie, dass immer tat. Aufstehen, das wollte ich nicht, was hätte es denn für einen Sinn? Aber irgendwann musste auch ich raus aus dem Bett. Langsam öffnete ich meine Augen und drehte meinen Kopf weg von dem Fester, weg von dem Licht. Seufzend setzte ich mich auf und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Es sah wie immer aus, unaufgeräumt, der Schreibtisch in der Ecke, der vollgestellt war mit Büchern, der überquellende Mülleimer, die Fotowand, die vollgeklebt war mit Freunden oder wie man so was nennen könnte, der alte Fernsehr auf dem Bodem, die Klamotten meines Zimmergenossens, dessen Bett... Das tägliche eben... Nichts neues. Wie hätte es denn sonst sein sollen? Müde hievte ich meine Beine aus dem Bett. Wie lange würde ich hier noch so sein können, so wie ich sein sollte und nicht, wie ich wirklich war, bevor ich nicht mehr scheinheilig, fröhlich und nett spielen konnte? Während ich darüber nachdachte, merkte ich, dass etwas nicht stimmte, es war zu ruhig. Mit einem kurzem Blick auf den Wecker wurde mein Verdacht bestätigt. Es war erst kurz nach 7 um diese Zeit müsste eigentlich Felix, mein Mitbewohner, in seinem Bett liegen und etwas über Gummibärchen im Schlaf reden. Aber dies war nicht der Fall, er lag nicht mal in seinem Bett. Stutzig über das, stand ich auf und merkte sofort, wie wackelig ich auf den Beinen stand. Ich sollte mal wieder zum Arzt gehen... Am Schreibtisch abstützend ging ich langsam zur Tür. Es gelang mir, mich weitesgehend zu fassen und selbstsicher, was ich noch nicht einmal wirklich war, diese zu öffnen. Jedoch erwartete mich auf dem Flur auch nur Stille. "Hallo...? ", rief ich in die Leere und Stille rein. Wie erwartet kam keine Antwort. Wieso auch... Den Korridor runterlaufend, hörte ich von irgendwo ein Tropfen. "Ein tropfender Wasserhahn... Wahrscheinlich ", beruhigte ich mich selber. Das Letzte, was ich gebrauchen konnte war, Angst. Da dieses Geräusch, aber irgendwie die einzige Antwort war, die ich bekam, beschloss ich schweren Herzens, selbst Mut lag mir nie, dem nachzugehen. Meine wiederhallenden Schritte im Nacken und das Unbekannte vor mir, ging ich langsam und leise den Flur entlang. Das Tropfen, welches ich hörte, es war zu schwer für Wasser, dessen war ich mir sicher. Es gab Dinge, die ich nicht konnte und die ich können wollte, aber meine Ohren waren noch hervorragend genug, um so etwas zu merken... Während ich dem Klang lauschte, bemerkte ich, wie ich immer blasser wurde. Jetzt begann ich, zu frösteln, was wenn da kein Wasserhahn war? Wenn ich etwas ganz anderes sehen würde... Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort, was sollte mir... Oder jemand anderes in einem Internat passieren, das voller Menschen war... Nun, das war nicht gerade der Fall, aber trotzdem. Nichts. Es konnte NICHTS passieren! Erst jetzt stellte ich fest, dass ich vor der Tür stand, von wo das Tropfen stammte. Ich biss mir auf die Lippe und drückte die Klinke langsam runter. Mit bis zum Hals schlagenden Herzen stieß ich die Tür auf. "Was zum Teufel... ", war meine einzige Antwort darauf, was ich sah. "ein gottverdammter Spiegel! Kein Wasserhahn, nichts, rein gar nichts... " Hatte jetzt auch mein Kopf angefangen, mir etwas vorzumachen? Mist... Ich nahm keine Drogen, trotdem halluzinierte ich. Tief einatmend und zögernd ging ich auf den Spiegel zu. Was ich in ihm sah... Ein normales Abbild meines Selbst... Ich hasste es. Ich, Allan, eben, 1,82 groß, eine ziemlich gesunde Bräune, obwohl ich, außer zum Unterricht, kaum das Zimmer verließ, meine grünen Augen, wie ich sie hasste, dieses blattgrün, wie die anderen sagten... Für mich war es giftgrün, mein Mund, der meiner Meinung nach, zu volle Lippen besaß, diese Sommersprossen, die leicht auf der Nase und den Wangen verteilt waren, dann meine kinnlangen dunkelbraunen wuscheligen Haare, aber das schlimmste waren, diese Muskeln, keine Ahnung woher die kamen und wofür ich die bräuchte, sowas brauchte ich nicht. Eigentlich hätte ich schmächtig, dünn und hässlich aussehen sollen. Eine fette Hornbrille auf der Nase und voila. Das hätte besser zu meinem Inneren gepasst. Spiegel sollten das Wahre ich zeigen und nicht das, was man nicht ist. Dann würde ich sie mögen. Wiedereinmal schüttelte ich meinen Kopf. Ich hasste, dieses Bild, ich hasste, mein Gesicht, ich hasste, mich.. Davon angewidert wollte ich mein Gesicht abwenden, als aufeinmal ein Schatten hinter mir vorbei huschte. Erschreckt fuhr ich mit dem Kopf nach hinten. Ich sollte wirklich zum Arzt gehen. Fast hyperventilierend ging ich zurück zu der Tür, durch welche ich reinkam. Langsam streckte ich meinen Kopf aus der Tür und schaute vorsichtig, nach links und rechts. "Wie ein kleines Kind, das über die Straße gehen will, aber zu viel Angst davor hat ", hörte ich eine Stimme in meinem Kopf sagen, welche von einem höhnischen Lachen begleitet wurde. "Halt den Mund! ", brachte ich bloß über meine Lippen. Da war es schon wieder, dieses Lachen. Es sollte aufhören, einfach aufhören, mich in Ruhe lassen... "Lass... mich... in.. Ruhe! " "Wieso sollte ich? " "Verschwinde... Ich brauche dich nicht! ", stammelte ich. "Da wäre ich mir nicht so sicher, vielleicht, rette ich dir irgenwann das Leben? ", mit diesen Worten war sie weg, so als ob, sie nie da gewesen wäre. Tja, wem sollte es denn passieren, wenn nicht mir? Ich wurde verrückt. Wunderbar. Seufzend stand ich jetzt im Türrahmen und redete mit... Mir selbst? Tief einatmend, setzte ich einen Schritt aus der Tür, weiter kam ich auch nicht, denn aufeinmal hörte ich ein Surren hinter mir. Bevor ich jedoch mich umdrehen konnte, um zu sehen, was es war, traf mich etwas Hartes am Kopf und mir wurde schwarz vor Augen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)