Black Lies von Shelling__Ford (Teil 4) ================================================================================ Kapitel 20: Kleine Lichter in der Hölle --------------------------------------- Kleine Lichter in der Hölle Einen schönen guten Tag wünsche ich euch ^.^ Wir nähren uns dem Ende zu … Ich danke euch bis hier hin schon einmal für eure Treue und eure mühe bei den Kommentaren *freu* Wie immer wünsche ich euch auch diesmal viel Spaß beim Lesen ^.~ Alles liebe eure Shelling Ford PS: Ich will mich noch bei meinem Beta-Leser Diracdet bedanken! Der hat mir bei dem Titel nähmlich mehr als auf die Sprünge geholfen! *einfallsloswar* Viiiiiiiiieeelen Dank! Er war in der Hölle angekommen. Shinichi hastete durch das labyrinthartige Gebäude und konnte die Flammen über seinem Kopf leise flüstern hören. Das ehemalige Hauptquartier hatte sich in einen Backofen verwandelt, Shinichi war jetzt schon nass geschwitzt und das, obwohl er erst ein paar Minuten unterwegs war. Angestrengt versuchte er den Weg, durch den Wodka ihn geführt hatte, wieder zu finden, doch in diesem verfluchten Bauwerk sah alles gleich aus! Angst kroch in ihm hoch, drohte sich in seinem Herzen in Panik zu verwandeln. Er wollte nicht dran denken, nicht einmal in Erwägung ziehen, dass Ran etwas passiert war oder noch passieren könnte. Aber er tat es doch… und der Gedanke brachte ihn fast um den Verstand. Wieder bebte der Boden unter seinen Füßen, Schutz suchend stütze er sich an der Wand ab und wartete, bis das Donnergrollen aufgehört hatte. Keuchend fuhr er sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn, schaute auf und versuchte den Gang mit dem in seinem Gedächtnis zu vergleichen. Doch ein Ergebnis blieb aus. Sie musste zwei Stockwerke über ihm sein, die Nummer des Labors hatte er sich gemerkt… aber erst einmal musste er dort hinkommen! Die kühlen Laborkacheln begannen langsam aber sicher unter ihren Füßen zu glühen. Die heiße Luft brannte beim Einatmen in ihrer Kehle, der Rauch war wie das Tüpfelchen auf dem 'i' und biss sich in ihre Lunge. Es gab kein Fleckchen in diesem Raum, in dem man vor der Hitze hätte Schutz suchen können, es war unerträglich warm… und doch zitterte Ran am ganzen Leib. Sie saß noch immer unter dem kleinen Fenster, unter dem sie sich vor vielleicht einer Stunde noch so geborgen gefühlt hatte. Mit Shinichi. Jetzt war es nichts weiter als ein Spiegel, der Raum nichts weiter als ein steriles Labor und die Wand nichts weiter als unzählige, uniforme Kacheln. Es war als hätte erst Shinichi, als hätte erst ihre Zweisamkeit dem Raum ein wenig Leben eingehaucht. Aber jetzt war er nicht mehr da. Kein Arm, der sich um sie Schlug, kein Herzschlag, der den Ihren beruhigte und niemand, der ihre Angst teilte. Denn das hatte sie, Angst… unvorstellbare Angst. Angst um Shinichi, Angst vor dem, was hier vor sich ging und Angst vor dem, was sie vielleicht tun würde… wenn die Furcht um ihr eigenes Leben zu groß werden würde. Ran schluckte, schielte nur kurz zu dem verspiegelten Glas hinauf, ehe sie die Beine anzog und die Arme schützend um sich schlang. Sie hatte keine Ahnung was hier vor sich ging, ob man sie noch beobachtete, aber sie wusste, dass die Explosionen und das Feuer wohl kaum zum Plan der Organisation gehören konnten. Ihre Augen schwenkten zur Tür, die Decke, auf der sie und Shinichi eben noch gesessen hatten, hatte ihren Platz nun dort gefunden. Auf der Erde, leicht in den schmalen Türschlitz gepresst. Der Qualm draußen schien sich verdichtet zu haben, sodass er bereits nahe am Boden war. Ran hatte die Decke dorthin gelegt, in der Hoffnung, sie würde zumindest den meisten Rauch davon abhalten zu ihr hinein zu gelangen. Der Stoff tat, was ihm befohlen, nichts desto trotz wurde die Luft in dem Labor langsam immer undurchsichtiger. Als ungebetener Gast und ohne anzuklopfen zwängten sich kleine Rauchschwaden, scheinbar wie Geister, immer wieder durch die Tür. Sie nutzten jede Ritze, sogar das Schlüsselloch. Einfach alles, wo der Tod Einlass fand und Ran nie hinaus gelangen konnte. Als sie versuchte zu schlucken, hatte Ran das Gefühl, sie hätte versehentlich den Aschenbecher ihres Vaters hinunter gewürgt, alles, aber auch alles roch verbrannt. Heftige Kopfschmerzen plagten sie jetzt schon eine ganze Weile, sie wurden immer schlimmer. Dennoch zwang sie sich dazu aufzustehen. Noch war es nicht so schlimm, dass man sich nur noch auf allen Vieren kriechend fortbewegen konnte. Ran spürte, wie Übelkeit in ihr hochstieg, alles erste Anzeichen dieses verfluchten Rauchs. In kurzen, mechanisch wirkenden Schritten ging sie zur Tür und versuchte die Decke weiter in den sowieso kaum vorhandenen Türspalt zu schieben. Eine ersichtliche Wirkung blieb jedoch aus. Als sie sich erhob, ruhten ihre Augen lange Zeit auf dem eisernen Türgriff, erst dann streckte sie die Hand nach ihm aus. Rans Herz pochte fest gegen ihren Brustkorb während sie auf den Griff zusteuerte. Die zitternde Hand fand schließlich auf dem Knauf Platz. Er war noch kalt. Das erleichternde Aufatmen Rans wurde von einem heftigen Hustenanfall begleitet, der ihr das kurze Lächeln wieder von den Lippen fegte. Sie wollte gerade zurück zu ihrem Platz, als unter ihren Füßen plötzlich die Erde bebte… schon wieder. Ran stolperte, konnte sich gerade so am Rahmen des Spiegels abfangen und wartete mit zusammengekniffenen Augen, bis das Donnergrollen unter ihren Füßen endlich wieder verstummte. Schwer atmend richtete sie sich auf, blickte geradewegs in ihr eigenes Gesicht. Der Spiegel hatte einen matten Glanz, er färbte die Umgebung, die sich in ihm wiederfand, dunkler, als sie eigentlich war, überzog alles mit einem durchsichtigen, schwarzen Schleier. Zweifellos lag das an der Beschaffenheit des Glases, schließlich musste man von der anderen Seite hinein schauen können. Rans Augen wurden Trüb, in einer sanften Bewegung strich sie mit ihren Fingern über das Glas. Ihr Blick wanderte über den Spiegel, endete bei ihrem eigenen Gesicht. Bleich, mit ungesunden Streifen, die sich von den Augen über die Wangen zogen. Ran biss sich auf die Unterlippe, schloss die mit Angst erfüllten Augen. Sie kniff die Lider fest zusammen, um so jede noch so kleine Träne aus ihren Augenwinkeln zu verbannen. Als sie nun wieder in den Spiegel blickte, sah sie Kampfeslust und einen Hauch von, vielleicht dummem, Trotz in ihren Augen. Nein. Nein, sie würde nichts dergleichen tun. Angewidert wandte sie sich von dem Spiegel ab, ging mit entschlossenem Blick auf die Gegenüberliegende Wand zu und ließ sich an ihr nieder. Den Feind, das verspiegelte Fenster, behielt sie so immer im Auge. Er versuchte, sie zu verführen, er war ein Lockmittel aus dieser Hölle, aber zu fliehen, einfach abzuhauen… wäre tödlicher Verrat, an ihm. Sie schluckte, erneut schüttelte ein kurzer Schauer ihren Körper, brachte Ran zum Zittern. Es war, als säße ihr der eiskalte Blick Bordeaux' noch immer im Nacken, die Erinnerung an seine Worte ließ Übelkeit in ihr hochkommen. Sie würden ihn töten. Sie würden ihn umbringen, wenn sie sich ihnen auch nur ansatzweise widersetzen würde. Einfach so… vor ihren Augen. Sie biss sich auf die Lippen, schüttelte ängstlich den Kopf und versuchte so, das Bild Bordeaux' und seiner unheimlichen Prophezeiung los zu werden. Ihrem ernüchternden Seufzen schloss sich ein kleiner Hustenanfall an, doch Ran kümmerte sich nicht weiter darum, die Hitze machte ihr viel mehr zu schaffen. Die warme Luft drückte nicht nur auf ihre Lunge, sondern bewegte auch ihre Lider langsam nach unten und betäubte ihren Verstand. Sie konnte nicht gehen, sie konnte einfach nicht, schließlich hatte er gesagt er würde wiederkommen… er hatte es ihr versprochen. Deshalb blieb sie. Er sollte kein leeres Zimmer vor finden, sein Leben nicht umsonst riskieren, nur damit die Angst um ihren Verbleib noch größer wurde. Nein. Jeder noch so vage Zweifel wurde von der Hitze unterdrückt, fand keinen Platz in ihrem Herzen, das sich zweifelnd an diesen Strohhalm klammerte und so ihre Vernunft besiegte. Er würde zurückkommen, ganz sicher. Also blieb sie… und wartete. Ran spürte nicht, wie ihre Atemzüge immer flacher wurden, selbst die drückende Hitze nahm sie nicht mehr wirklich wahr. Es fühlte sich an, als hätte die Wärme sie in Watte gepackt, schütze sie vor jedem Stoß und jedem Geräusch. Die Dunkelheit empfing sie mit offenen Armen, doch Ran spürte die Gefahr, die in ihr lauerte. „Da kommt schon wieder jemand!“ Ayumis Stimme zitterte, als sie sich an ihre beiden Mitstreiter wandte. „Was machen wir jetzt?“ Mitsuhiko und Genta tauschten ängstliche Blicke, besonders dem etwas fülligeren Grundschüler stand der Schweiß auf der Stirn. So langsam aber sicher wurde ihnen ihr Versteck zu heiß. Sie hatten sich gerade in das innere des Gebäudes vorgekämpft, als sie plötzlich eine heulende Sirene aufschreckte. Mit pumpendem Herzen war der erste Gedanke der Grundschüler natürlich der gewesen, dass sie es waren, die diesen Alarm ausgelöst hatten. Man hatte sie entdeckt! In diesem Glauben hatten sich die drei so schnell wie möglich ein Versteck gesucht. Nun saßen sie noch immer in dieser Abstellkammer, Mopp, Kehrblech und Besen ständig im Anschlag… irgendwie musste man sich ja verteidigen. Sie waren die Detektive Boys! Aufgeben war nicht Teil ihres Wortschatzes. Unruhig hatten sie beobachtet, wie unzählige schwarze Gestalten an ihnen vorbei liefen, dieser Kerl schien ein Nachzügler zu sein. „Ist- Ist er allein?“ Ayumi schielte noch einmal kurz durchs Schlüsselloch, konnte ein paar Meter entfernt eine schwarze Gestalt vom Hals ab abwärts bis zu den Oberschenkeln erspähen, mehr gab das Blickfeld nicht her. „Ja.“ Sie nickte zitternd. Ihr kleines Herz raste vor Aufregung, besonders das unerklärliche Donnergrollen über ihrem Kopf jagte dem Mädchen zunehmend Angst ein. Mitsuhiko schluckte, auch ihm war nicht wohl bei der ganzen Sache, dennoch war dieser Typ womöglich ihre einzige Chance, Conan-… nein, Shinichi möglichst schnell zu finden. Sie könnten ihn ausfragen, schließlich waren sie zu dritt und er ganz allein, wenn sie ihn erst mal hatten, würde er bestimmt ausplaudern, wo man ihren Freund gefangen hielt. Dann könnten sie ihn befreien, ganz bestimmt! Wenn… ja wenn sie ihn noch finden konnten. „Sollen wir es versuchen?“ Abwechselt schaute er vom Einen zum Anderen. Genta schien bei dieser Frage der Schweiß erst recht aus allen Poren zu rinnen. Warum war es auch plötzlich so verdammt heiß hier? Ayumi schien diese Hitze augenscheinlich jedoch nicht viel auszumachen. Mit zusammengekniffenen Lippen nickte sie den beiden zu. In ihren Augen mischte sich Hoffnung und Tatendrang mit Angst, sie hielt den kleinen Stern um ihren Hals noch immer fest in der Hand. Conan hätte das für sie auch getan. Das Nicken ihrer Freundin, die sich zur unernannten Anführerin der Truppe gemausert hatte, wenn es um derlei Fragen ging, war Zeichen des Aufbruchs für sie alle. Vorsichtig und möglichst ohne irgendetwas umzuwerfen drängten sich alle drei an die Tür. Wieder spähte Ayumi durchs Schlüsselloch, mit jedem Schritt, den dieser Typ auf sie zu machte, ging ihr Herz schneller. Der Türgriff war unter ihrer kalten und verschwitzten Hand fast schon warm, sie redete mit gedämpfter Stimme zu ihren beiden Mitstreitern. „Bereit?“ Mehr als ein kurzes Nicken von beiden Seiten bekam sie nicht als Antwort. Es war wie bei einer Achterbahn, die gerade ihren höchsten Punkt erreicht hatte, kurz vor dem mutigen Sturz in die Triefe traute sich nie jemand etwas zu sagen. „Also gut…“ Ayumis Stimme zitterte, ihre Hand schloss sich enger um Türgriff und Besen und auch die männlichen Mitglieder der Detektive Boys machten ihre „Waffen“ zum Kampf bereit. „Auf die Plätze…“ „Fertig.“ „LOS!“ Mit einem Sprung gegen die Beine brachte Genta ihren Gegner zu Fall. Sofort darauf traktierten ihn Mitsuhiko und Ayumi jeweils mit Besen und Kehrblech. Der Überraschungsangriff war ihnen geglückt. Keiner von ihnen wagte es, genau hin zu sehen. Zu groß war die blinde Angst. Erst als er am Boden lag, erkannten sie, wen sie da gerade so meisterlich zur Strecke gebracht hatten. „Du?“ Mehr brachte Genta nicht aus sich heraus. In den Köpfen aller drei Grundschüler wirbelten zwei Namen Kreuz und Quer vor sich hin, veranstalteten ein Durcheinander, das sich keiner von ihnen mehr auf einen einigen konnte. Vor ihnen rappelte sich gerade Conan Edogawa… nein, Shinichi Kudo, mühselig mit dem Oberkörper auf. Während die eine Hand als Stütze diente, fühlte der Oberschüler mit der Anderen die große Beule an seinem Kopf, die ohne Frage von Mitsuhikos Kehrblech herrührte. Er blinzelte mit Schmerz verzerrtem Gesicht, erkannte erst jetzt, wer da vor ihm stand und auf ihn herunter sah. „Was zum-?“ Sein Mund war leicht geöffnet, Shinichi wollte nicht glauben, was er da sah. Vor ihm standen die Detektive Boys, seine- nein, Conans Freunde. Sie waren hier. Sie waren hier! Warum zum Henker waren sie heute hier? Panik keimte in ihm auf. Sie durften nicht hier sein! Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf, ein Fehler, wie ihm sein Kreislauf schnell zeigte, schwarze Schatten tanzten vor seinen Augen. Lange würde sein Körper dieses Spiel wohl nicht mehr mit machen… die Hitze schien sich in ihn hinein gefressen zu haben, mittlerweile hatte Shinichi das Gefühl, auch von innen heraus zu glühen. Doch zum jammern blieb jetzt keine Zeit. Er musste die Kleinen aus dem Gebäude schaffen, schnell. Mit einem beklemmenden Gefühl schaute er zu den drein hinunter. Sie waren nicht länger auf Augenhöhe, er war nicht länger ein Grundschüler, nicht länger Conan Edogawa und er würde es auch nie mehr sein. Wie- Wie sollte er sich jetzt ihnen gegenüber verhalten? Sollte er es ihnen erklären? Shinichi spürte, wie ein Kloß in seinem Hals heran wuchs, schüttelte stoisch mit dem Kopf, für derlei Geplänkel hatte er jetzt keine Zeit! „Ihr müsst hier raus! Schnell! Was macht ihr überhaupt hier? Kinder haben-“ Doch seine Stimme blieb ihm im Halse stecken, als sie zu ihm aufsahen. Alle drei waren blass um die Nase und in ihren Augen stand geschrieben, was sie in diesem Moment fühlten. Unglaube, Kränkung, Angst, Verwirrung, Trotz und Wut blickten Shinichi aus den großen Kinderaugen entgegen. Seine Kehle schnürte sich zu, schuldbewusst blickte er zur Seite und auch die Kleinen inspizierten nun wieder ihre Schuhspitzen. Eine scheinbar endlos lange Zeit war es still, bis- „Ihr- Ihr wisst es also.“ Seine Stimme klang brüchig als er sprach. Zögernd sah er zu den drei Grundschülern, eine Antwort bekam er nicht. Shinichis Seufzten zitterte leicht unter seiner Anspannung, langsam ging er in die Knie. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie klein sie wirklich waren, selbst der riesenhafte Genta, wirkte in seiner Art winzig. Shinichis Augen bekamen einen matten Glanz. Das hier war kein Ort für Kinder, das, was nun in ihren Köpfen vor sich ging, war nichts, was je auch nur ein Grundschüler denken sollte. Er schluckte, fuhr sich fahrig mit der Hand über Stirn und Augen. Sie wollten ihn noch immer nicht ansehen. „Wer hat es euch erzählt?“ Abwartend schaute er sie an, doch keiner sprach mit ihm oder sah zu ihm, wie, als wäre ihr Schweigen ein unsichtbarer Packt, blickten die drei zu Boden. Er spürte, wie sich sein Herz zusammen zog,… sie taten ihm Leid. Nein, mehr noch er fühlte sich schuldig. Er war schuld an ihrer Enttäuschung, er hatte sie hintergangen, belogen und ausgenutzt. Er, ihr Freund. Denn das war er, Shinichi war ihr Freund. Nicht zuletzt seine Schuldgefühle den drein gegenüber bestätigten ihm, dass nicht nur Conan, sondern auch Shinichi der Freund der drei Grundschüler war. Deshalb plagte ihn auch sein Gewissen so sehr. „Leute… ich-“ Verlegen rieb er sich den Nacken. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, vor allem nicht in Anbetracht der Tatsache, dass ihm die Zeit wie Sand durch die Finger rann. „Magst du uns?“ Überrascht schaute Shinichi auf. „Was?“ „Ich- Ich habe gefragt, ob du uns magst.“ Er sah Tränen in ihren Augen. „Also, magst du uns?“ Ayumis Frage hallte ihm in den Ohren während er den hoffenden Gesichtern der Grundschüler begegnete. Noch immer tasteten sie ihn mit ihren Augen ab, Shinichi konnte ihre Blicke auf seiner Haut spüren. Tatsächlich konnten die drei noch nicht fassen, wer da vor ihnen stand. Shinichi Kudo, der Detektiv. Er war neunzehn! Neunzehn! Erwachsen, oder zumindest das, was man in dem Alter gern erwachsen nennen möchte. Die Art und Weise, wie er jetzt über Ayumis Frage nachzudenken schien, erinnerte jedoch alle drei an ihren Freund, an ihren Mitschüler. Die wachen und nachdenklichen Augen, die Gestik und seine ganze Mimik sprachen für sich. Die Grundschüler waren wohl so ziemlich die Einzigen, die sagen konnten, dass Shinichi Conan ähnlich sähe und nicht wie sonst umgekehrt. Dieser Detektiv war wirklich Conan gewesen. Er hatte mit ihnen gespielt, war mit ihnen in eine Klasse gegangen. Das alles würde es jetzt nicht mehr geben… Die Frage, die jedoch alle drei beschäftige, war nicht, ob Shinichi weiter mit ihnen Fälle lösen würde, nicht, ob er noch mit ihnen spielen oder mit ihnen Zelten gehen würde. Die Frage war, ob das alles echt gewesen ist. Oder, ob sie lediglich Teil seines Schauspiels gewesen sind. Die Frage lautete… ob Shinichi auch Conan war. Zwar hatte ihnen Ran schon gesagt, dass Shinichi, dass Conan wirklich ihr Freund gewesen war, aber sie wollten es von ihm hören. „Ja.“ Auf Shinichis Lippen bildete sich ein Lächeln, müde aber aufrichtig, wie die drei sehr schnell, mit einem erleichternden Aufatmen erkannten. „Es tut mir Leid, dass es für euch so aussieht, als hätten wir euch nur, nun… nur benutzt. Aber dem ist nicht so. Natürlich..., natürlich gab es auch Situationen in denen ich und-“ Er stockte, doch Mitsuhiko half ihm schnell auf die Sprünge. „Wir wissen von Ai.“ Shinichi nickte ein wenig erleichtert. „Natürlich haben wir uns manchmal ein wenig nun… fehl am Platz gefühlt. Das Einmal-Eins beherrscht man als Oberschüler nun mal schon.“ Er lächelte kurz, kratzte sich verlegen an der Wange und auch die Grundschüler kämpften sich zu einem verständnisvollen Lächeln durch. „Aber sowohl Ai als auch ich wissen eure Freundschaft sehr zu schätzen… das heißt…“ Er schaute sie hoffnungsvoll an. „Wenn wir noch Freunde sind?“ Die drei sahen sich kurz an, schienen sich allein mit Blicken zu beraten. Shinichi spürte, wie ihm ein wenig unwohl wurde, er hatte tatsächlich Angst vor einem ‚Nein’. Dann jedoch folgte ein einstimmiges Nicken. „Natürlich! Schließlich sind wir hier her gekommen, um dich zu retten!“ Das Lächeln des kleinen Mädchens war steif, als sie diese Worte sprach. Besorgt sah er sie an, völlig geklärt war die Sache noch nicht… „Ayumi ich-“ Doch er kam nicht weit, eine heftige Explosion brachte das Gebäude zum Beben und beförderte die sowohl Detektive Boys als auch Shinichi wieder in die Realität. Aufgeregt begannen die drei an ihm herum zu zerren und zu schupsen, sie wollten ihn schließlich retten. „Komm schon!“ „Wir müssen hier raus!“ „Los!“ Genta drückte gegen seinen Rücken, versuchte ihn so vorwärts zu schieben, während die anderen Beiden vorne an seinen Armen zogen. Aber Shinichi rührte sich nicht von der Stelle. „Ich kann nicht.“ „Aber wieso denn nicht!“ Aufgebracht zerrten und schoben die drei nur noch mehr, sie konnten nicht glauben, dass es ihrem Freund ernst damit war. Doch die Qual in Shinichis Stimme ließ sie inne halten. „Es geht nicht.“ Er schluckte, sah die fragenden, verständnislosen Gesichter der Kleinen, rang sich zu einem entschuldigenden Lächeln durch. „Es geht nicht… tut mir Leid.“ Mit zitternden Fingern fuhr er sich über die Stirn. „Ran. Ran ist noch hier drin. Ich kann nicht ohne sie gehen!“ Die Augen der drei wurden groß, vor Aufregung. „Dann werden wir sie eben retten!“ „NEIN!“ Seine Lautstärke ließ die drei zusammen zucken, so hatte sie Conan auch immer angefahren, wenn er etwas für zu gefährlich hielt… für Kinder. Shinichi schnappte nach Luft, wiederholte sich mit heiserer Stimme. „Nein… ihr- ihr müsst doch-“ Er stockte. Was mussten sie? Er biss sich auf die Unterlippe, sah die drei ein wenig in die Enge gedrängt an. Eine Aufgabe, einen Auftrag, irgendwas, womit er sie beschäftigen konnte… Shinichis Augen wurden groß. Wieder ging er in die Knie, Hektik kehrte in sein Verhalten und in seine Stimme zurück. „Ihr könnt nicht mitkommen, weil ihr etwas anderes wichtiges für mich machen müsst!“ Die Augen der kleinen wurden groß. „Und was?“ Shinichi grinste wissend, zückte den Kleinen USB-Stick aus seiner Tasche, als wäre er ein geheimer Schatz. „Ihr müsst den hier für mich zu Mr. Black bringen, schafft ihr das?“ Seine Aufforderung begegnete jedoch nur abschätzigen Blicken, Mitsuhiko war der erste, der ihren Verdacht aussprach. „Du willst uns doch nur loswerden. Was soll so wichtig daran sein, diesem Agenten die Bilder von der Kamen Yaiba Vorstellung zu bringen?“ Shinichi schluckte ertappt, sein Murmeln verriet, dass es ihm Leid tat. „Die Bilder sind nicht mehr drauf… verzeiht mir, aber ich musste sie für etwas anderes runter schmeißen.“ Ein kurzes, entsetztes Zucken ging durch die kleine Gruppe, doch die Neugier war dem dicht auf den Fersen, denn was konnte schon wichtiger sein als Fotos von ihrem Lieblingshelden. „Was ist denn drauf?“ Das überlegene Grinsen Conans erkannten die drei nun auch auf Shinichis Gesicht deutlich wieder, ihre Augen begannen zu leuchten, als er sprach. „Genug Beweise, um diesen Verbrechern auf die Schliche zu kommen. Das Ende dieser ganzen Organisation.“ Er räusperte sich, nahm Ayumis Hand, legte den Stick hinein und drückte ihre kleine Faust mit Bedacht zu. „Ihr müsst ihn so schnell wie Möglich zu James Black bringen, damit er alles organisieren kann.“ „A- Aber wieso gibt’s du ihn ihm denn nachher nicht selbst?“ Shinichi schluckte, versuchte ein harmloses Lächeln. „Es dauert noch ein wenig, bis ich mich hier abseilen kann, je schneller er ihn hat, umso besser. Ihr wollt doch nicht, dass uns diese Typen durch die Lappen gehen, oder?“ Auf den Gesichtern der drei spiegelte sich ein Lächeln, vehement schüttelten sie den Kopf. „Gut.“ Er nickte mit dem Kopf, richtete sich mit einem aufmunternden Lächeln auf. „Dann kann ich mich auf euch verlassen?“ Mehr eine Tatsache als eine Frage, doch die drei bejahten es mit einem stolzen Leuchten in den Augen. „Klar!“ Shinichi atmete lange ein, ein wenig unwohl war ihm schon, seinen Sieg über die Organisation in die Hände dieser Kinder zu legen. Doch sein Vertrauen zu ihnen war über jeden Zweifel erhaben, außerdem war das die einzige Möglichkeit, sie in Sicherheit zu bringen. „Ihr wisst, wo ihr raus kommt?“ Mitsuhiko nickte langsam. „Ja, ich denke schon…“ „Gut, dann beeilt euch und passt gut auf euch auf!“ Er drückte sich langsam an ihnen vorbei, er musste sie allein lassen, er hatte keine Wahl… Ran wartete. „Bis später dann!“ Er drehte sich zur Seite, winkte ihnen zum Abschied zu und wollte gerade verschwinden, als Ayumi ihn aufhielt. „Äh- Shinichi…“ „Hm?“ Er erkannte das seichte Rot auf ihren Wangen, als sie zu ihm aufsah. „Viel Glück!“ Shinichi stutzte kurz, dann jedoch lächelte er, nickte dankbar und machte sich auf den Weg. „Wir sehen uns, Leute!“ Damit verschwand er um die nächste Ecke. Ayumi sah ihm noch eine kurze Weile hinterher, wohl war ihr bei der ganzen Sache noch immer nicht. Doch den Stick zu überbringen war jetzt wichtiger, somit brachen die drei zu ihrer Mission auf. Sie würden ihn nicht enttäuschen. Shinichis Hals brannte, er hatte viel zu viel Zeit bei den Kleinen gelassen… aber wenigstens konnte er jetzt sicher sein, dass sie schleunigst aus diesem Gebäude verschwinden würden. Endlicht hatte er es geschafft, die Treppe am Ende des Flurs zu erreichen, das Feuer fraß sich langsam die Stufen entlang. Als er die nächste Etage erklommen hatte, erkannte er, dass von ihr kaum noch etwas übrig war. Es war, als würde er geradewegs in den Schlot der Hölle blicken, allein die heiße Luft brannte wie Feuer auf seiner Haut. Shinichi beschleunigte seine Schritte, nur noch ein paar Stufen und er hatte die richtige Etage erreicht. Das Feuer kochte jetzt unter seinen Füßen, doch seinem wirklichen Gegner begegnete Shinichi erst jetzt. Rauch. Die dunklen Schwaden schlängelten sich das Treppenhaus entlang, immer weiter nach oben. Ein Teil des tödlichen Gases zog es jedoch bereits in den weiß getäfelten Flur, zu den Laboratorien. Zu Ran. Shinichis Lunge brannte, als er durch den mir Rauch gefüllten Gang lief, immer wieder musste er anhalten, um sich bei den kleinen Schildchen an den Türen zu vergewissern, dass er auf dem richtigen Weg war. Endlich zeichnete sich die lang ersehnte Tür in dem dunklen Nebel ab, Shinichis Hand umfasste den Türgriff, aber alles rütteln war zwecklos… sie ließ sich nicht öffnen. In den Augen des Oberschülers stand nackte Panik. Er musste sie da raus holen. „RAN!“ Er schrie, hämmerte mit der Faust gegen die Tür! „Ran, hörst du-“ Ein heftiger Hustenanfall schüttelte Shinichi, entsetzt lauschte er, doch bis auf die lodernden Flammen unter seinen Füßen und dem Keuchen seiner Lunge war nichts zu hören. Schon jetzt spürte er, wie der Rauch ihm langsam die Sinne raubte, ihn von innen heraus verätzte, dabei war er noch gar nicht lange hier, nicht so lange wie sie… Die meisten Menschen kamen bei einem Hausbrand nicht wegen den Flammen, sondern durch eine Rauchvergiftung ums leben. Shinichi schüttelte diesen Gedanken von sich. „NEIN!“ Seine Faust prallte ein letztes Mal gegen die noch immer geschlossene Tür, er senkte den Kopf, ließ die Stirn gegen den Metallrahmen sinken und schloss gequält die Augen. Seine Hand rutschte langsam die Tür hinab, baumelte schlapp, fast schon Leblos in der Luft. Das durfte nicht sein. Er konnte sie doch jetzt nicht verlieren! Nicht jetzt… und nicht so! „Nein.“ Während er dieses Wort zischend unter seinen Lippen hervorpresste, schlug er die Augen auf, seine Hand ballte sich erneut zur Faust, so leicht gab er nicht auf! Unruhig hasteten Shinichis Augen hin und her. Nur wenige Meter weiter hatte er eine Tür erspäht, nun konnte er nur hoffen, dass es sich um die Tür handelte. Tatsächlich, als Shinichi die Tür in den Raum aufstieß, erkannte er die Scheibe, die für ihn bis jetzt immer ein Spiegel gewesen war. Der Raum war wie der Gang mit Rauch gefüllt, der Shinichi wie Feuer in den Augen brannte. Dem Fenster gegenüber stand ein kleiner Tisch mit einem Stuhl, doch dafür hatte der Detektiv in diesem Moment keinen Blick. Schnell hatte er sich der Scheibe zugewandt und drückte sich nun die Nase an der Scheibe platt. Er musste nicht lang suchen. Sie war da… Ran lag an die rechte Wand gelegt, doch sie saß nicht mehr aufrecht, ihr Kopf war auf ihre Brust gesunken. Ihr ganzer Körper wirkte schwach, schlaff, ja beinahe… Shinichi schüttelte den Kopf, er starrte gegen die Scheibe, als wäre dahinter Winterschlussverkauf, dabei musste er sie doch da raus holen! Schnell schnappte er sich den Stuhl in seinem Rücken. Er ergriff die Lehne mit beiden Händen, hob das Holzgerüst hoch und schlug mit aller Kraft gegen die Schreibe und brachte sie zum zerbarsten. Er stockte kurz, als er die zerbrochene Scheibe sah. Dass es so leicht gehen würde, hatte er nicht gedacht. Shinichi schluckte, er ahnte die Antwort. Schnell stellte er den Stuhl an die Wand und kletterte mit seiner Hilfe durch das plötzlich viel zu Schmale Fenster. Doch der Rauch war schneller. Er zog über Shinichis Kopf hinweg und eroberte in Windeseile die Decke in dem engen Labor. Mit einem knirschenden Geräusch der Scherben landete Shinichi auf der anderen Seite, mit nur wenigen Schritten hatte er sie erreicht. „Ran…“ Seine Stimme klang heiser. Sie war unheimlich blass, ihre Augen waren geschlossen und auch, als er ihren Namen energischer rief, reagierte sie nicht. Zitternd legte er Zeige- und Mittelfinger auf ihre leicht geöffneten Lippen, sie waren noch nicht blau, wenigstens das nicht. Als ein leichter Atemzug seine Fingerkuppen streifte, viel dem Oberschüler ein Stein vom Herzen. Sein erleichterndes Aufatmen ging, endete in einem gequälten Hustenanfall. Er musste hier raus und zwar schnell! Vorsichtig legte er einen Arm unter ihre Kniekehlen und den anderen um ihre Taille, der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen ließ sich nicht vermeiden. Mit einem flüchtigen Lächeln stand er auf, hob sie vorsichtig durchs Fenster und kletterte dann selbst hinterher. Nur raus hier, so schnell wie möglich raus! Vorsichtig nahm er sie wieder in die Arme, trug sie schnellen Schrittes aus der Kammer. Der Gang hatte sich in den Minuten, in denen er Ran befreit hatte, mit noch mehr Rauch gefüllt. Als Ran in seinen Armen plötzlich anfing zu husten, beschleunigte er sein Tempo. Wenn sie nicht so schnell wie möglich verschwanden, würde der Rauch sie von innen heraus räuchern. Shinichis Lunge brannte, am liebsten hätte er die Luft völlig angehalten, doch sein Körper verlangte danach, wenigstens noch einen Teil des Sauerstoffs aus dem Rauch heraus zu filtern. Das Feuer hatte sich die Treppen hoch geschlichen, vorsichtig zwängte er sich an den Flammen vorbei nach unten. Endlich, endlich bekam er wieder Luft! Doch die aufgeheizte Atmosphäre unter dem brodelnden Feuerkessel flimmerte vor seinen Augen, es war noch nicht vorbei. So schnell wie seine Beine ihn und Ran trugen, hastete er die Gänge entlang, bis er hörte wie jemand seinen Namen rief. „KUDO?“ Shinichi blinzelte, wandte sich verwundert zur Seite um. Hatte… hatte er jetzt Halluzinationen? „Kudo?“ Nein, nein Tatsächlich da war jemand. „Hei-“ Shinichi räusperte sich, seine Stimme war kaum vorhanden. „Heiji?“ Mehr als ein Krächzen brachte er nicht zustande, genug jedoch, dass sein Freund ihn erkannte. Shinichi hörte erst nur Schritte, dann jedoch schoss ein völlig außer Puste geratener Heiji Hattori aus der nächsten Biegung. „Co- Kudo?“ Heijis Mund öffnete sich leicht, ungläubig sah er seinen Freund an. „Kudo du… Wieso bist du...? Wie hast du…?“ Shinichi seufzte, er wollte sich gerade erklären, beziehungsweise seinem Freund verdeutlichen, dass sie für derlei Fragen jetzt keine Zeit hatten, als ihn ein heftiger Hustenanfall schüttelte. Seine Lunge bebte. Die leichte Rauchvergiftung schien sich nur allzu gut mit seiner Erkältung zu verstehen. „Kudo, was?“ Der Anfall seines Freundes wollte nicht abebben, nach Atem ringend versuchte Shinichi zu sprechen. „Heiji… k- könntest du?“ „Was? Aber ja doch.“ Vorsichtig und wohl auch etwas unsicher nahm Heiji seinem Freund Ran aus den Armen. Seine besorgten Blicke galten jedoch noch immer ihm. Schwer atmend stützte sich Shinichi mit den Händen auf seinen Knien ab, mit einem tiefen, wenn auch noch immer zitternden Atemzug richtete er sich dann auf. „Geht’s? „Ja. Ja… es geht schon wieder.“ Zittrig wischte sich Shinichi mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, Heijis besorgte Augen ruhten noch immer auf ihm. „Du siehst furchtbar aus, Kudo!“ „Danke für das Kompliment, ich freu mich auch, dich zu sehen. Sag mir lieber, ob ihr ihn schon habt?“ Die Ironie war so schnell aus seiner Stimme verflogen, wie sie gekommen war, als er den fragenden Blick seines Freundes sah. „Wie ihn? Wen meinst’e denn?“ „Bordeaux, den Boss des ganzen Vereins hier. Vielleicht um die 50 Jahre, groß, gut gebaut, schwarze Haare, feiner Anzug, rote Krawatte?“ Heiji überlegte kurz, schüttelte dann jedoch zögernd mit dem Kopf. „Nee, so einer is uns da draußen noch nich begegnet. Hey- Kudo? Was is?“ Doch Shinichi hörte ihn nicht mehr, in seinen Ohren hallte ihre Stimme wieder. Vor dem großen Knall kann Bordeaux dann alles auf seinem PC speichern. Der junge Detektiv biss die Zähne aufeinander. Dieser Typ würde ihnen davon kommen! Shinichi hatte so etwas geahnt, deswegen hatte er auch Whisky nach dem verbleib seinen Bosses gefragt, er hatte es geahnt. Zusammen mit dem verdammten Laptop würde Bordeuax sich irgendwo verkriechen. Nie würde ihn jemand zur Rechenschaft ziehen für das was er getan hatte. Nie. „Nicht mit mir!“ Das bedrohliche Flüstern aus der heiseren Kehle seines Freundes ließ Heiji einen Schauer über den Rücken laufen. Zwar hatte er es wohl endlich geschafft, sein Original Alter wieder zu erlangen, besonders gut sah er jedoch nicht aus dabei. „Kudo, was is? Wir müssen hier raus! Komm schon!“ „Nein.“ „Was?“ „Ich kann noch nicht gehen Heiji!“ Der Mund des Osakaers stand sperr Angel weit offen, Unglaube und Trotz erweckten seine Stimme wieder zum Leben. „WAS? Sag mal, bist’e jetzt von allen guten Geistern verlassen, Kudo? Das kann doch nich dein Ernst sein, wir müssen-“ Doch der Gesichtsausdruck seines Freundes ließ ihn innehalten, er kannte das Funkeln in den Augen Shinichis nur zu gut. Der Fall war noch nicht vorbei. „Ich muss noch etwas erledigen, Heiji! Vorher kann ich nicht gehen. Tu mir bitte den Gefallen und schaff Ran hier raus, ja?“ Heiji öffnete den Mund, wollte ihm widersprechen, doch seine Lippen schlossen sich wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Ein müdes Lächeln kämpfte sich in Shinichis Gesicht, dankbar nickte er seinem Kollegen zu. „Danke Hattori, du hast was gut bei mir!“ Damit verschwand er in den Gängen und ließ Heiji mit dem Gefühl zurück, dass er seinen Freund hätte aufhalten müssen… Kudo rannte da vielleicht in sein Verderben. Doch Heiji wusste, dass man ihn nicht davon abbringen konnte. Für Shinichi war es wichtig, diesen Fall zu lösen… ein für alle Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)