Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Vorfreude -------------------- Anmerkung: Ääähm *hüstel*... nun ja, es ist meine Erste FF überhaupt. Ich hoffe, es ist etwas einigermaßen Erträgliches dabei raus gekommen und ihr hinterlaßt den einen oder anderen Komi. Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmutige schwebten die Staubkörner durch das Zwielicht der Nachmittagssonne. Deren Strahlen bahnten sich den Weg durch die etwas milchigen Scheiben und warfen kleine Muster auf den alten Holzboden. Die Jahre hatten viele Spuren auf ihm hinterlassen. Spuren von Kindern die erwachsen wurden, ihrer Kinder und Kindeskinder. Schwerfällig wurde eine Kiste zwischen den hohen Regalen hin durch gesteuert. Froh darüber, den Weg ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht zu haben, stellte er die Kiste auf dem kleinen Tresen ab. Er strich sich eine wirre, blonde Strähne aus dem Gesicht und streckte sich kurz. Dann schnappte er sich das kleine Messer und durchschnitt vorsichtig das Klebeband. Neugierig hob er den Deckel der Kiste an. Oh, wie er es liebte. Er hatte jedes Mal das Gefühl einen kleinen Schatz gefunden zu haben. Einen Schatz, der so viel zu erzählen hatte. Geschichten, manche Jahrzehnte andere sogar mehrere Jahrhunderte alt. Andächtig griff er hinein und förderte den ersten Schatz zu Tage. Schwer, in einer Schutzschicht gewickelt, lag es in seinen Händen und verströmte einen ganz eigenen Geruch. Einen Geruch von längst vergangenen Zeiten, altem Leder und Pergament. Tief atmete er den Duft ein. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Oh ja und wie er sie liebte. Diese Bücher und ihre Geschichten. Alte Geschichten aus weit entfernten Ländern die er nicht kannte und die so anders waren. Länder mit Wüsten, Sand soweit das Auge reichte, nur hier und da mal ein kleiner grüner Fleck der Leben versprach. Es wurde erzählt von Karawanen, Beduinen, Banditen und Stürmen aus Sand, die alles verschlangen. Oder von dichten Wäldern, grüne Hügel auf denen Burgen standen. Groß und stolz, wehrten sie jeden Feind ab und schützen die holden Maiden vor den bösen Schurken. In diesen Geschichten gab es auch Gebirge, so hoch als wollten sie in den Himmel wachsen und tiefen Höhlen, im harten Fels, in denen grausame Geschöpfe wohnten. Drachen, groß und gefährlich. Alles und jeden zerstörend der es wagte sie und ihres Gleichen zu bedrohen Sein Grinsen wurde noch breiter. Ja, auch er kannte einen Drachen. Groß, stolz und wenn es sein musste gnadenlos. Schurken die es wagten seine Familie zu bedrohten, mussten lernen, dass es nicht immer nur bei einem drohendem Fauchen blieb. Er hatte sie in Grund und Boden gestampft. Seufzend fuhr sich Joey durch Haar. Familie. Es war lange her, dass er Teil einer Familie war. Wie viel Jahre war es? 9 oder waren es doch schon 10? Auf jeden Fall war es lange her. Aber es half jetzt auch nichts mehr, es war so wie es war. Sentimentalität würde ihn jetzt auch nicht weiter bringen. Immerhin hatte er noch einiges zu tun. Mit neuem Tatendrang packte er auch die anderen Bücher aus, legte sie sorgfältig auf den Tresen und überprüfte sie noch mal mit dem Lieferschein, um sie dann in die Inventarliste einzutragen. Herr Tanaka würde dann entscheiden in welche Regale er sie einsortieren sollte. Joey mochte den alten Herrn, er war fast ein Großvater für ihn. Auch Herr Tanaka schien es zu genießen den Wirbelwind um sich zu haben. Seit seine Tochter bei einem Unfall ums Leben kam, war der alte Mann allein mit sich und dem kleinen Buchladen. Doch seit einem halben Jahr arbeitet der Blondschopf für Tanaka und unterstützte ihn wo er nur konnte. Joeys Freunde hatten sich schon sehr gewundert. Nun ja, Joey war auch nicht gerade als Leseratte bekannt. Wann sollte er denn auch damals Zeit oder Gelegenheit gehabt haben. Schule, Arbeit, Schlaf. Mehr gab es da nicht. Und wenn er am Wochenende mal ein paar Stunden Zeit hatte, dann waren sie alle am Strand oder im Park. Aber das war nun alles vorbei. Er hatte endlich mal Zeit für sich. Für sich und die Geschichten. Herr Tanaka lieh Joey gerne einige Bücher aus, was seinem doch sehr schmalen Geldbeutel sehr zugute kam. Das kleine Glöckchen über der Tür riss ihn aus seinem Gedanken. Schon hörte er die tiefe, warme Stimme Herrn Tanakas “Joey bist du immer noch hier? Musstest du nicht noch was besorgen?” Der alte Mann schälte sich aus seinem Mantel und lächelte Joey an. Diese kratze sich am Kopf und grübelte. Besorgen? Er? Was denn? Langsam zählte Tanaka in Gedanken rückwärts ` 3...2...1...´ “Uhwaaa! Hab ich glatt vergessen!” Und schon sah man einen wirren Blondschopf zwischen den Regalen durch wuseln und hörte ein Poltern aus dem Hinterzimmer, gefolgt von einem leisen Fluch. Herr Tanaka schmunzelte, ja das war Joey wie er leib und lebt. Gern hatte er zugesagt ihn ein paar Stunden in der Woche hier arbeiten zu lassen. Auch wenn er den Gefallen nicht schuldig gewesen wäre, hätte er es trotzdem getan. Joey brachte wieder ein bisschen Wind in sein verstaubtes Leben und er war froh, dem kleinen Chaoten etwas unterstützen zu können. “Ich bin dann weg! Bis Montag!” Und schon sauste sein Angestellter an ihm vorbei. “Joey?” Kurz vor der Tür bremste der Angesprochene ab und konnte gerade noch verhindern ins Regal zu schlittern. Er vollführte eine Filmreife Drehung und schaute etwas außer Atem zu seinem Chef herüber. “Ähm…Ja?” Dieser kam aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. “Meinst du nicht es wäre angenehmer einzukaufen, wenn man an der Kasse auch bezahlen kann? Oder bin ich schon so senil, dass ich dir dein Gehalt zweimal auszahlen will?” `3...2...1...´ Klatsch. Joey konnte sich nur noch die Hand vor die Stirn schlagen. Wo war er nur immer mit seinen Gedanken? Vor sich hin grummelnd ging er zurück, nahm dankend sein Gehalt entgegen. Als er sich wieder abwenden wollte, hielt Herr Tanaka ihm etwas unter die Nase. ”Das ist für dich, mein Junge. Aber erst Samstag auspacken, verstanden?!” Staunen sah Joey auf und nahm, mit leicht zittrigen Händen das kleine Päckchen an. Mit großen Augen schaute er es an. “Für …mich? …Wirklich?” “Ja, für dich, und jetzt ab mit dir. Und denk daran, man wird nur einmal 18! Also feier schön.” “Danke. Und ja, das werde ich.” Joey strahlte von einem Ohr um anderen. Und schon war er aus dem Laden, zurück im hektischen Treiben der Stadt. Schnell verstaute er das geheimnisvolle Päckchen in seinem Rucksack und machte sich auf den Weg zum Supermarkt. Schwer mit seinen Einkäufen bepackt stand er nun im Bus. Hoffentlich hatte er alles, und nicht wieder irgendetwas vergessen. Jeden falls brauchte er keine Angst zu haben mal Speck anzusetzen, denn wie sagte Duke immer so schön: `Vergesslichkeit hält fit´. Oh ja, und wie fit er war. Wie viel Kilometer Lauftraining er wohl schon seiner Vergesslichkeit zu verdanken hatte? Nachdenklich kratze er sich das Kinn. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich von den wirren Gedanken losreisen um festzustellen, dass er schleunigst aussteigen sollte. Beinahe hätte er doch tatsächlich seine Haltestelle verpasst. Da stand er nun, wieder mit den schweren Tüten bepackt, und noch unzählige Treppenstufen vor sich. Warum musste es auch der dritte Stock sein, hätte Duke nicht im Erdgeschoß wohnen können? Oder zumindest dafür sorgen können, dass dieser vermaledeite Fahrstuhl mal nicht kaputt war? Aber nein, Duke trieb sich ja in Amerika rum. Grummelnd nahm Joey den Kampf mit den Treppen auf sich und konnte ihn sogar ohne Verluste hinter sich bringen. Noch etwas schnaufend schloss er die Tür zu ihrer WG auf. 3 Zimmer, Küche, Bad was wollte er mehr. Alles war sauber und 1a in Schuss, hell und freundlich. Nachbarn die tagsüber freundlich waren und des Nachts sich ruhig verhielten. Nur selten wurde es mal lauter im Haus, wobei der Grund meist eine Feier war. Aber da sah man gerne drüber weg. Es war besser, viel besser als früher. Diese ruhigen Nächte waren für ihn etwas gewöhnungsbedürftig. Erst mit der Zeit hatte er gemerkt, dass die Stille hier friedlich und nicht bedrohlich war. Wieder schlich ein Grinsen auf seine Lippen. Ja, morgen Abend würde es keine ruhige Nacht geben. Er hatte alle seinen Nachbarn schon mal vorgewarnt, und war vorwiegend auf Verständnis gestoßen. Also stand der Party nichts mehr im Weg. Sein 18ter Geburtstag! Der erste Geburtstag, den er seit langer Zeit mal wieder feiern konnte. In einer schönen Wohnung und mit seinen Freunden. Es war nur schade, dass sein Mitbewohner zurzeit nicht da war. Aber immerhin hatte er ihm schon sein Geschenk, mit der Bedingung es nicht vor Samstag zu öffnen, gegeben. Grrrrrr und das obwohl ja nun jeder wusste, wie neugierig Joey war. Aber er war tapfer, jawohl! Na ja, okay, Joey kannte das exakte Gewicht, die Maße und, dass es beim Schütteln rappelte. Hatte aber mit Bedauern feststellen müssen, dass es nicht von seinem Inhalt verriet, auch nicht wenn man es gegen die Sonne hielt. Jetzt bekam es jedenfalls Gesellschaft. Langsam zog er das Geschenk von Herrn Tanaka aus seinem Rucksack und legte es neben dem von Duke. Es gribbelte ihn schon wieder in den Fingern. Aber nein, die zwei Tage wollte er auch noch durchhalten. Also lenkte er sich schnell mit seinen Einkäufen ab. Diese wollten schließlich auch noch verstaut und teilweise bearbeitet werden. So verschwand er schnell in der Küche, bevor den beiden Päckchen doch noch ein Unglück geschah. Musik schallte fröhlich durch die Wohnung und in der Küche schwang ein Blondschopf den Kochlöffel. Viele Leckereien für das morgige Partybuffet wurden erschaffen und im Kühlschrank gelagert. Eine leckere Pfirsichbowle wurde aufgesetzt, Bier wurde kalt gestellt, Knabbereien im Wohnzimmerschrank verstaut und Girlanden aufgehängt. Morgen würde er nicht mehr allzu viel Zeit dafür haben. 3 Stunden nach der Schule sollte die Party losgehen. Er und seine Freunde wollten in seinen Geburtstag rein feiern. Joey ließ seinen Blick noch einmal prüfend über das Zimmer schweifen. Okay, so konnte man es lassen. Mit sich und seinem Werk zufrieden zog er sich, nach einem kleinen Abstecher ins Bad, nun in sein eigenes Zimmer zurück. Geschafft saß er an seinem Schreibtisch und erledigte noch seine Hausaufgaben. Ja, er war nicht mehr der hoffnungslose Schüler von damals. Meist schaffte er es sogar pünktlich im Klassenzimmer zu sitzen. Okay, nicht ganz so früh wie mach ein überpünktlicher Firmenchef, aber immerhin vor dem Läuten! Früher war er schon froh wenn er nur zehn Minuten zu spät kam und nicht wie so oft erst zur zweiten Stunde erschien. Einen kurzen Blick Richtung Wecker ließ Joey zusammen zucken. Es war schon Freitag. Genauer gesagt 1.34 Uhr. Oha, jetzt hieß es aber nichts wie ins Bett, immerhin musste er ja schon in 4 Stunden raus. Müde ließ er sich aufs Bett fallen, zog die Decke bis unters Kinn und löschte das Licht. Die ganze Partyplanung ging ihm noch mal durch den Kopf und ließ ihn sich unruhig hin und her wälzen. Wieder seinen Erwartungen hatte er es dann doch nach nur 45 Minuten geschafft einzuschlafen. Einen tiefen Schlaf, der ihm wirre Träume brachte. Träume von einem lilafarbenen, verfressenen Kamikazeeichhörnchen und einem miesmuffeligen Drachen der eine gigantische Torte mit Zähnen und Klauen verteidigte. Am Ende sah der Nager ziemlich knusprig aus und der Drache grinste zufrieden in die Weltgeschichte. Kapitel 2: Die Feier -------------------- Seto stieg aus seinen Wagen und schritt zügig über den Schulhof. Durch die Tür hindurch steuerte er die Treppen an. Immer dasselbe Theater. Sobald er das Schulgelände betrat, hingen die schmachtenden Blicke der weiblichen Schülerschaft an ihm und verfolgten ihm auf Schritt und Tritt. Während die seine Mitschüler eher neidisch und leicht beleidigt dreinschauten, da sie nun keine große Aufmerksamkeit von den Objekten ihrer Begierde zu erwarten hatten. Und doch wichen sie respektvoll zurück, sobald er in ihre Nähe kam. Es war wie jeden Morgen, immer der gleiche Trott. Immer die gleichen inkompetenten Lehrer. Die wenig oder auch keine Ahnung von ihrem Beruf zu haben schienen. Schüler die sich ein schleimten, in der Hoffnung so bessere Noten zu bekommen. Schülerinnen denen eine Debatte über den richtigen Lippenstift zu ihren Schuhen unendlich wichtiger war als die mathematischen Formeln an der Tafel. Bei der nächsten Arbeit würden sie dann wieder jammern, wie ungerecht der Lehrer doch war, jetzt solch ein schweres Thema zu prüfen. Leicht kopfschüttelnt ging er die Treppenstufen hinauf. Ein lauter Schrei ließ ihn aufblicken. “Aaaaaaahh” Gerade noch rechtzeitig konnte er die Arme ausstrecken und einen wirren Blondschopf, der rückwärts auf ihn zu gefallen kam, auffangen. Sekunden verharrten sie so. Der blonde Schopf wurde weit in den Nacken gelegt und braune Augen schauten ihn leicht erschrocken an. ”Upsss ….Danke” “Übernimmt dich nur nicht Streuner. Immer eine Stufe nach der anderen, oder bist du mal wieder mit deinen Pfoten durcheinander gekommen?” Seto grinste ihn fies an. “Grrrrrrrrrr… Kaiba! Ich bin kein ... Ach weißt du was, vergiss es!” Joey kämpfte sich wieder frei und schnappte sich seine Schultasche. “Och, heute so handzahm, Hundi?” Joey grinste ihn an, steckte ihm nur noch die Zunge raus und flitze schon wieder um die nächste Ecke, hinter der nur noch weiteres “tschuldigung” zu hören war. Seto schmunzelte leicht. Der Blonde war und blieb ein Chaot. Ein sehr temperamentvoller Chaot, mit dem er sich gerne hin und wieder kabbelte. Keiner gab ihm so Kontra wie Joey. Er genoss es denn kleinen Kläffer immer wieder auf die Palme zubringen. Schon längst waren ihre Streitereien fast an der Tagesordnung. Und er war sehr froh, dass es wieder so war wie früher. Nun ja, fast so wie früher. Ihre kleinen Krabbeleien waren längst nicht mehr so heftig wie früher und hatten auch einiges an Schärfe verloren. Was aber keinen von Beiden zu stören schien. Heute schien das Hündchen noch mehr durch den Wind zu sein wie sonst. Immerhin hatte Joey es geschafft auf dem Weg von Schultor zum Klassenzimmer in zwei Mitschüler hinein zulaufen, fast rückwärts die gesamte Treppe runter zu stürzen, einer weiteren Mitschülerin die Bücher vom Arm zu fegen, um dann ins Klassenzimmer gestolpert zu kommen. Seto schritt wie immer ins Klassenzimmer und begab sich auf seinen Platz, in der letzten Reihe am Fenster. Hier hatte er alles im Blick und ihm entging nichts. Und er konnte sich nebenbei etwas um seine Firmendokumente kümmern, ohne das ihm der Lehrer auf den Geist ging. Was sollte er hier auch noch groß lernen? Den Stoff den die Klasse momentan durch nahm, kannte er schon auswendig. Also konnte man sich auch wichtigeren Dingen widmen. So packte er kurz vor dem Läuten seinen Laptop aus und bearbeitete schon mal einige Dateien. Wobei ihm das zappelige Hündchen, einige Tische vor ihm, nicht entging. Joey konnte kaum still sitzen, er war total hippelig. Wieder musste Seto leicht schmunzeln. Er wusste genau warum Joey so aufgekratzt war. Das Läuten zum Unterrichtsbeginn riss ihn aus seinen Gedanken. Eine kleine, etwas füllige Frau betrat den Raum und schon begann ein weiterer hoch interessanter Unterrichtstag. Gefühlten 10 Stunden, die in Wirklichkeit nur 90 Minuten dauerten, erklang das lang herbei gesehnte Pausenläuten. Die Schüler stürmten aus dem Klassenraum als wenn der Leibhaftige hinter ihnen her wäre. Auch Seto schritt nach draußen, schlich sich jedoch im Schutz einiger Hecken, zu seinem Lieblingsplatz. Der große Baum stand etwas abseits, bot genug Deckung und nicht von diesem sabberten Schülerinnen entdeckt zu werden und doch eine gewisse Übersicht zu haben. Wie jede Pause war auch der Kindergarten nicht fern. Sie saßen nur 2 Bänke weiter und redeten munter durch einander. Es bedurfte keiner großen Anstrengung ihrem Gespräch zu folgen, was bei der Lautstärke nun wirklich kein Wunder war. Er konnte Joey zwischen seinen Freunden hin und her wuseln sehen. Heute war der Blondschopf wirklich die Zappeligkeit in Person. “Also bleibt es bei 6 Uhr?” Joey schaute fragend in die Runde. “Klar. Um 6 stürmen wir die Wohnung und dann wird Party gemacht!” sprach Tristan und klopfte ihm dabei kräftig auf die Schulter. Thea und Yugi nickten synchron und grinsten Joey an. “Ähm… Joey?” Bakura blickte leicht verlegen auf den Boden. “Yupp, was ist denn? … Sag bloß du kommst nicht?” Der Blonde schien leicht entsetzt. “Es tut mir leid. Wirklich. Aber meine Eltern haben beschlossen dieses Wochenende meine Oma auf dem Land zu besuchen. Ich hab echt alles versucht. Sorry” Joey legte kumpelhaft seinen Arm um die Schulter des Weißhaarigen. “Ist echt schade. Aber weißt du was? Wir zwei gehen einfach einen trinken wenn du wieder da bist. Was hältst du davon?” “Das wäre schön.” Bakura strahlte übers ganze Gesicht. “So, dann wäre ja alles geklärt. Heute Abend wird bei mir gefeiert bis der Arzt kommt!” Sprachs, grinste noch einmal in die Runde, schnappte sich Bakura und schlenderte mit ihm gemütlich Richtung Klassenraum. Seto konnte wieder nur über den kleinen Wirrkopf schmunzeln. Während er sich auch erhob um einmal mehr dem Martyrium beizuwohnen, welches hier Mathematikunterricht genannt wurde, schaute er noch einmal unauffällig zu dem restlichen Kindergarten herüber. Und was er dort sah gefiel ihm überhaupt nicht. Thea und Yugi hatten nach Joeys Abgang nur die Augen verdreht und auch Tristan schien nicht mehr sonderlich in Feierlaune zu sein. Zu gerne hätte er gewusst was für den plötzlichen Stimmungsumschwung in der Gruppe verantwortlich war, aber schon kündigte dieses nerv tötende Läuten die nächste Unterrichtsstunde an. Grübelnd begab er sich abermals in den Klassenraum. Kaum im Raum angekommen schien der Kindergarten wieder der alte zu sein, und das Hündchen mittendrin. Dies änderte sich auch im Laufe des restlichen Schultages nicht. Alles schien wie immer, abgesehen von dem Chaoten in der dritten Reihe, welcher heute seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Aber auch dieser hatte, nach nur drei Ermahnungen den letzten Schultag der Woche überlebt und stürmte nun an allen vorbei. Ein Poltern, einen etwas lauteren Fluch und schon war er auf und davon. Die halbe Klasse war schon verschwunden und auch Seto war unterwegs zur Tür. Ein Seitenblick Richtung Tea und co ließ ihn erneut stutzig werden. Wieder war dort dieselbe Stimmung wie zum Pausenende zu spüren. Doch leider hatte er jetzt keine Zeit um sich weiter Gedanken über dieses artuntypische Verhalten von Strahlemann Yugi und Konsorten zu machen. Mokuba und seine Freunde warteten schon auf ihn und er musste sich beeilen. Er wollte seinen kleinen Bruder ja nicht enttäuschen, immer hin würden sie sich ab heute Abend zwei Wochen nicht mehr sehen. Klassenfahrt. Aber vorher wollte der Kleine mit seinen Freunden nochmals ins Kino. Immerhin würden sie sich ja sooo lange nicht mehr sehen. Wie hätte er bei diesem Blick nein sagen können. Und da waren sie auch schon, kaum, dass er den Wagen erreicht hatte stürmte Mokuba auf ihn zu und zerrte ihn ins Wageninnere. Joey war unterdessen tatsächlich heil zuhause angekommen, schmiss seine Schultasche neben den Schreibtisch und ließ sich auf das Bett fallen. Heute war es so weit, seine Feier. Sie würden lustige Partyspiele veranstalten und laut Musik hören, tanzen bis zum Umfallen und sich dann total entkräftet auf das Buffet stürzen. Ihm lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen wenn er an die Leckereien in seinem Kühlschrank dachte. Die leckeren Reisbällchen nach dem Rezept von Frau Higuri, der netten älteren Nachbarin aus dem zweiten Stock. Die Hähnchenspieße und das Sushi, mhhhhh er liebte diese kleinen Häppchen. Moment! Sushi? “Aaaaaarg. Das darf doch nicht wahr sein, ich liege hier im Bett rum dabei muss ich das Sushi noch machen!” Schon war er wieder auf den Beinen und hechtete in die Küche. Wie am Nachmittag zuvor hallte fröhliche Musik und Gesang durch die kleine Wohnung wärhend in der Küche Fisch, Reis und Gemüse massakriert wurden. Die Klingel des Telefons ließ den Blonden aufschrecken, mit dem Löffel in der Hand wuselte er ins Wohnzimmer. Nach kurzer Suche hatte er das Wunderwerk der Technik auch schon gefunden und nahm ab. “Moshi Moshi! Joey hier, wer da?” “Hi Joey, Tea hier. Du ich kann leider nicht kommen. Mir geht’s gar nicht gut. Ich glaub ich hab mir eine Grippe eingefangen. Tut mir leid.” Joey schluckte und ließ sich aufs Sofa fallen. Noch jemand der ihm absagte. Jetzt waren sie nur noch zu dritt. Aber man konnte ja nichts dafür wenns einen erwischte. Krankheiten waren nun mal nicht vorhersehbar. “Hey, kannst ja nichts dafür. Also mach dir da mal keinen Kopf. Dann kommst du eben mit wenn ich und Bakura losziehen. Vielleicht ist bis dahin Duke auch wieder im Lande, den schleppen wir dann auch gleich mit” “Puh, hab schon gedacht, dass du jetzt sauer bist.” Tea klang erleichtert. Joey seufzte. “Bist ja nicht absichtlich krank geworden, oder? Also pack dich mal schön ins Bettchen und kurier dich aus.” “Das mache ich. Trotzdem schönen Abend noch. Tschüss” “Ja, mach’s gut”. Er legte auf und ließ das Telefon neben sich auf die Polster fallen. Kurz schloss er die Augen und ließ den Kopf gegen die Rückenlehne sinken. Da plante er alles tagelang und nun waren sie nur drei Leute, und das wo in der Küche Essen für mindestens Zehn stand. “Ach man, kann nicht einmal was klappen wie geplant?” Nun ja, aber auch wenn nur zwei kamen, sollte er allmählich fertig werden. Eine Dusche wäre auch noch fällig. Gedacht, getan und schon ein Stunde später stand er frisch geduscht und in seinen Lieblingsklamotten wieder in der Küche um dem Buffet den letzten Schliff zu geben. Diesmal ließ ihn etwas anderes aufhorchen. Er fand diesen SMS-Ton einfach nur ulkig. Grinsend fahndete er nach seinem Handy. Nach längerem durchwühlen, des im Schlafzimmer befindlichen Wäscheberg, wurde er fündig. Doch als er die SMS lass verging ihm das Grinsen ganz schnell. Es war Tristan, der ihm mitteilte, dass er es nicht zur Party schaffen würde. So ganz schlau wurde Joey nicht aus der Nachricht, aber das war ihm jetzt auch egal. Noch einer abgesagt. Jetzt würde nur Yugi kommen, alle Anderen waren nicht da, oder kamen nicht. Er verstand es nicht. Nur einmal wollte er eine richtig Geburtstagparty mit allem drum und dran, und nun das. Deprimiert schlich er zurück in die Küche und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Schnappte sich eine dicke Wolldecke vom Sofa und ging auf dem Balkon. Ein bisschen frische Luft würde ihm jetzt bestimmt nicht schaden. Er setzte sich auf einen der Stühle, trank einen Schluck und schaute dem Treiben auf der Straße zu. Wie die Ameisen wuselt die Menschen hin und her, manche schwer bepackt und schleppend andere leichtfüßig und flink. Die Einen Arm in Arm und andere allein. Abermals war es das Telefon, welches ihn aus seinen Gedanken riss. Mit einer bösen Vorahnung ging er wieder rein, schloss gemächlich die Balkontür, legte die Decke auf das Sofa zurück und schnappte sich das Telefon. Noch einmal atmete er tief durch und nahm dann den Anruf entgegen. Diesmal dauerte es nicht so lange. Mit einem etwas barschen "Hab verstanden. Tschüss!" würgte er seinen Anrufer ab und beförderte das Telefon, diesmal nicht ganz so sanft, in die Polster zurück. Okay, das war’s, keine Party und damit wäre die Frage `ob das Leben fair war´ nun auch geklärt. Es war es nicht! Oder es konnte ihn einfach nicht leiden. Da schuftete er Tagelang noch zusätzlich an der Tankstelle, schruppte Autos sauber, nur um seinen Gästen was bieten zu können, und nun das. Es kam keiner, nicht ein einziger seiner Freunde hatte Zeit für ihn. Frustriert aufstöhnend fiel er auf das Sofa und fixierte die Decke. Was sich im Nachhinein als nicht so brillante Idee entpuppte. Denn von dort oben leuchtete ihm eine knallbunte Girlande entgegen und schien ihn zu verspotten. `Hast du wirklich gedacht es würde einer kommen? ´ schrie sie ihm förmlich entgegen. Joey hielt es hier nicht mehr aus. Er sprang auf ging in die Küche, packte das Essen zurück in den Kühlschrank und holte sich gleich noch ein Sixpack Bier heraus. Dieses verstaute er in seinem Rucksack. Schnappte sich noch seine zwei Geschenke vom Tisch und stopfte diese auch noch hinein. Schnellen Schrittes war er an der Garderobe, wickelte sich seinen blauen Schal um den Hals, schlüpfte in seine Stiefel und zog sich eine dicke Jacke über. Im Vorbei gehen schnappte er sich noch seine Schlüssel und schon war er aus der Wohnung. Die Tür schloss er etwas unsanft, drehte die Schlüssel im Schloss. Nur noch die Treppen runter, dann raus und nichts wie weg von hier. Kapitel 3: Enttäuschung ----------------------- Auf der Straße angekommen, atmete Joey tief durch, schulterte seinen Rucksack und stiefelte los. Die Richtung war ihm egal, Hauptsache weg. Nach einer halben Stunde fand er sich im Park wieder. Wie von allein hatten seine Füße ihn hierher in die grüne Lunge Dominos getragen und ihn geradewegs zu dem alten Spielplatz geführt. Ja, hier hin kam er gerne, wenn er nachdenken musste, oder einfach nur allein sein wollte. Er nahm seinen Rucksack ab, lehnte ihn an das Gestell der Schaukel und ließ sich auf ihr nieder. Dieser Ort war perfekt für ihn. Die Geräte waren alt, hier und da war die Farbe schon fast vollständig abgeblättert. Auch das kleine Karussell sah nicht gerade sehr Vertrauens erweckend aus und die Rutsche schien ihre besten Tage schon lange hinter sich zu haben. Er schaukelte leicht vor und zurück, drehte sich etwas um die eigene Achse und ließ sich dann auspendeln, bis er wieder komplett stillstand. Nun saß er hier, es war halb 6 und noch war es hell, aber bald würde es dunkel werden. Was dann? Wohin sollte er gehen, wenn nicht nachhause? Er wusste es nicht. Vielleicht würde sich ja noch etwas ergeben wenn er noch etwas rum stromerte. Seufzend erhob Joey sich wieder, schnappte sich seinen Rucksack und taperte los. Quer durch den Park. Vorbei an dem halb eingefrorenen See, auf dem sich noch ein paar Enten tummelten. Über die kleine, rote Brücke, welche über den Bach, der den See mit frischem Wasser versorgte, führte. Das kleine Teehaus ließ er links liegen und schritt auf das große runde Ausgangstor zu. Jetzt waren schon weniger Leute unterwegs. Die Meisten waren wohl schon zuhause oder schufteten noch in irgendeinem Büro. Joey drehte sich nach rechts und stiefelte los. Die breite Straße führte an einigen Läden vorbei, unterbrochen von kleinen Imbissständen mit nationalen und internationalen Gerichten. Das eine oder andere hatte er auch schon gekostet und war doch immer wieder von den fremdartigen Speisen überrascht. Meist waren sie richtig lecker, nur zweimal war es eher der totale Reinfall gewesen. Heute war ihm jedoch nicht der Sinn nach irgendwelcher Leckereien aus dem Orient oder sonst wo her. Mit hängendem Kopf taperte er an den Ständen vorbei, würdigte sie keines Blickes. Er bog mal um die eine, mal um die andere Ecke. Taperte einfach nur ziellos weiter. Immer weiter, bis ihm vertraute Stimmen ans Ohr drangen. Verwundert blieb er stehen, das konnte nicht sein. Joey schaute sich um, konnte sie aber nirgends entdecken. Dann schielte er um die nächste Ecke und siehe da, da standen sie. Tristan, Yugi und die ach so kranke Tea. Munter blauderten sie miteinander als ob nichts gewesen wäre. Joey verstand es nicht? Was sollte das Ganze. Warum standen sie hier vorm Kino rum und waren nicht auf seine Party gekommen? Er ging ein paar Schritte auf sie zu, blieb dann aber wie angewurzelt stehen. Hatte er sich gerade verhört? Weiterhin unbemerkt von seinen Freunden blieb er stehen und hörte ihnen zu. “Sein Gesicht hätte ich gern gesehen. War zwar bisschen fies, aber mal ehrlich von euch hatte doch auch keiner Lust da hin, oder?” kicherte Tea. “Nee danke. Das einzig Gute wäre wahrscheinlich die Musik gewesen. Ich meine, hallo, Dosenbier und Erdnußflips kann ich mir auch zu Hause reinziehen. Oder glaubt einer von euch der Versager würde mehr zu Stande bringen? Ne, da ist Kino doch die bessere Alternative. Oder was meinst du Yugi?” fragte Tristan “Yepp, da bin ich voll und ganz eurer Meinung!” grinste dieser zurück. “Tja dann sind wir uns ja mal wieder einig. Soll die Schwuchtel doch schauen wer mit ihr feiert. Ich tu es jedenfalls nicht!” schmiss Tristan gerade noch in die Runde als sich auch schon wie Warteschlange in Bewegung setzte und sie endlich in den Vorführsaal gelassen wurden. Sie schlängelten sich mit den anderen Besuchern durch die Pforten des Lichtspielhauses und waren wenige Minuten später schon dahinter verschwunden. Zurück blieb ein Blondschopf dessen Welt gerade in Scherben lag. Er stand da, denn Blick auf den Boden gesenkt, und rührte sich nicht. Seto stand abseits, etwas versteckt. Er wollte sich eigentlich nur vor den Menschenmassen verstecken, hatte keine Lust auf Sabber-Schmachtblicke der weiblichen Kinobesucher die hier anstanden. Und nun? Nun stand er da, sah das traurige Hündchen und die Worte der anderen klangen ihm noch in den Ohren nach. Und ihm sagte man nach, er solle herzlos und eiskalt sein. Nein, das was er gerade erlebt hatte, das war herzlos und weit unter dem Gefrierpunkt. Das war wirklich hart und wieder bekam Joey alles ab. Er hatte ja gewusst, dass der Kindergarten nicht gerade die besten Freunde für Joey waren, aber für so oberflächlich hätte er sie nun wirklich nicht gehalten. Sie hatten ihm seine Freundschaft mit einem fetten Grinsen zurück ins Gesicht geschlagen. Joey stand da als wäre er aus Stein, den Blick zu Boden und keine Regung kam von ihm. Seto machte sich Sorgen. War er in all der Zeit stark genug geworden um das zu verkraften? Oder würde er endgültig aufgeben? Seto wusste es nicht. Langsam rührte sich der Blondschopf wieder. Er hob den Kopf leicht an und blicke Seto direkt in die Augen. Eine einsame Träne rann seiner Wange hinab. Das Braun seiner Augen wirkte für Seto so hoffnungslos, der Blick so verzweifelt. Joey wand sich ab und ging davon. Seto wollte gerade hinterher gehen, als auch schon ein schwarzer Wuschelkopf aus dem Kino geflitzt kam, ihm an den Hals sprang und fröhlich drauf los blabberte. Nach dem Seto sich mühsam von seinem kleinem Bruder befreit hatte schaute er zu Joey, doch dieser war weit und breit nicht mehr zusehen. Seufzend fuhr er mit der Hand durchs Haar, wendete sich dann aber Mokuba und seinen Freunden zu. Während der Fahrt zum Busbahnhof musste er sich diverse Kurzfassungen des ach so tollen Trickfilms anhören und so manche eine Debatte bezüglich der besten Hauptfigur über sich ergehen lassen. Wie immer hatte er ein wachsames Auge auf seine Umgebung, und doch konnte er das Hündchen nirgends entdecken. Er würde wohl nachher noch mal Ausschau halten müssen. Kaum hatte der Wagen gehalten sprang Mokuba schon hinaus und hievte seinen Koffer aus dem Kofferraum. Verabschiedeten sich seine Freunde und schon waren sie zu ihren wartenden Eltern verschwunden. Seto wuschelte seinem kleinen Bruder noch einmal durch Haar und schickte ihn dann zum Bus. Groß wehren tat sich dieser nicht, war er doch viel zu aufgeregt. Zwei Wochen in den Bergen. Mokuba freute sich schon seit Wochen da rauf. Noch ein kurzes Winken am Fenster und schon stand Seto allein am Wagen. Er stieg ein und fuhr zurück zum Strandhaus, sagte unterwegs das Geschäftsessen für heute Abend ab. Er machte sich immer noch Sorgen ums Hündchen. Auf der Rückfahrt hatte er den Blonden nirgends gesehen, obwohl er einige Umwege gefahren war. Weder auf dem alten Spielplatz im Park, am See oder auf der Straße konnte er ihn finden. Bei seinen sogenannten Freunden wollte er lieber nicht vorbei schauen. Die Wahrscheinlichkeit ihn dort zu finden war klein null, jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass der Kindergarten den Abend nicht überleben würde, war um einiges höher. Seto legte niedergeschlagen das Telefon zurück. An Handy oder Telefon ging der Blondschopf auch nicht ran. Seto hoffte inständig das Joey keine Dummheit machte. Er konnte ihn in dieser Situation nicht richtig einschätzen, obwohl er ihn sonst wie ein Buch lesen konnte. Seufzend ließ er sich auf der großen Couch nieder und blickte auf Meer hinaus. Joey war nach schier endlosen Herumgelaufe am Strand gelandet. Gestern verband er mit ihm nur schöne Erinnerungen. Stundenlanges Faulenzen oder toben im Wasser. Hier hatten sie viel zusammen gelacht. Er und seine ... Freunde. Jetzt wusste er wie sich Freundschaft anfühlte und so etwas wollte er nie wieder erleben. Er ging am Strand entlang, in eine Richtung die er vorher noch nie eingeschlagen hatte. Zu den Klippen. Hoch und mächtig teilten sie das Land von der See. Noch nie hatte er die Aussicht von der Steilen Küste bewundern dürfen. Denn anderen war es zu hoch, zu weit, zu anstrengend. Aber jetzt war er allein und er folgte dem Trampelpfad. Der Weg war schmal schlängelte sich stetig hinauf, macht mal einen Bogen um einen kleinen Fels um dann durch niedriges Gebüsch zu führen. Es war schön hier oben, soweit Joey das im Zwielicht der späten Nachmittagssonne noch erkennen konnte. Das weite Meer lag ruhig unter ihm und es herrschte Stille, die nur hin und wieder durch einen Möwenschrei gestört wurde. Der Blondschopf trat näher an den Rand der Klippe und lugte hinunter. Die Höhe war viel versprechend. Wenn er jetzt hier runter hüpfen würde, wäre dies wohl das Erstesmal, das in seinem Leben etwas funktionieren würde. Langsam zog er sich wieder vom Abgrund zurück und ließ sich auf den Überresten eines umgestürzten Baumes nieder. Seinen Rucksack sank zu Boden und Joey erleichterte ihn kurz darauf um eine Flasche Bier. Er verstauten Rucksack nun rechts von sich, neben dem Baumstumpf und ein leises Scheppern lies ihn aufhorchen. Nach kurzer Suche fand er dessen Ursache. Eine kleine Laterne stand etwas versteckt hinter dem Stumpf. Er zögerte nicht lange, stelle sie auf dem Baumstumpf und krame in den Unendlichkeiten seiner Taschen nach einer zündenden Idee. Und tatsächlich konnte er nach nur kurzer Zeit ein Feuerzeug zu Tage fördern. Nach kleinem Kampf mit dem Laterne und dem Docht der Kerze erhellte ein warmes Licht die Szenerie. Doch konnte ihm das kleine Licht nicht wirklich Wärme spenden. Da saß er nun, schaute in die unendlich scheinende Weite des Meeres, trank sein Bier bei Kerzenlicht und fand sein Leben einfach nur beschissen. Kapitel 4: Auf den Klippen -------------------------- Seto stand an dem großen Panoramafenster und nippte an seinem Drink. Er hatte Joey noch immer nicht erreichen können, bekam keine Reaktion auf die Sms und auch die Nachrichten auf der Mailbox und dem Anrufbeantworter blieben unbeantwortet. Seufzend fuhr er sich durch sein, mittlerweile ziemlich verstruppeltes Haar. Sein Blick fiel wieder auf den leeren Strand und das weite Meer. Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Leicht frustriert wendet er sich ab um sich einen neuen Drink zu holen. Doch mitten in der Bewegung stockte er. Hatte er sich getäuscht oder war da wirklich einen kleinen Lichtschein auf den Klippen? Doch auch beim genaueren Hinsehen konnte er den kleinen, schwachen Fleck hoch auf der Steilwand erkennen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte ihn ihm auf. Schnell war er an Schrank und kramte Mokubas Fernglas hervor. Mit schnellen Schritten war er zurück am Fenster und schaute erneut zu der Steilküste. Was er da sah, ließ im einen Stein vom Herz fallen. Da saß doch tatsächlich der Blondschopf. Sichtlich erleichtert, den Blonden doch endlich gefunden zu haben, legte er das Fernglas zurück. Er würde zu ihm gehen, und das jetzt gleich. Schnell war Seto an der Garderobe, zog sich warme Stiefel und seinen wintertauglichen Mantel an. Als er die Haustür hinter sich zu ziehen wollte, lächelte er leicht. Er hatte da noch eine Idee. Schnell ging er noch mal zurück ins Haus und kam zehn Minuten später mit einem gepacktem Rucksack zurück. Seto kannte den kleinen Pfad gut. Wie oft war er selbst hier hochgestiegen um dort oben Ruhe und Zeit zum Nachdenken zu haben. Diesen Ort kannte kaum einer außer ihm. Und doch hatte das Hündchen den Weg dahin gefunden. Nach einigen Minuten hatte er Joey fast erreicht. Das Häufchen Elend das dort auf dem altem Baumstamm saß, ließ ihn noch mal kurz inne halten. Seto seufzte, es war hart für ihn den Blonden so zusehen, am liebsten würde er ihn fest in die Arme nehmen und nie wieder los gelassen. In solch einem Zustand wollte er Joey nie wieder sehen und doch war es wieder passiert. Langsam ging er zu den Blonden, blieb neben ihm stehen und folgte Joeys Blick in die Weite der See. Joey schaute zu Seto auf. Kurz traffen sich ihre Blicke. Verletztheit traf auf Verständnis. Er senkte den Blick wieder und griff nach einem Rucksack. Kurz wühlte er darin herum und drehte sich, mit einem Bier in der Hand, zu Seto und reichte ihm die Flasche. Sie wurde schweigend in Empfang genommen, während der Braunhaarige sich ebenfalls auf dem Baumstamm nieder ließ. Auch der Blondschopf holte sich eine neue Flasche, öffnete sie und stieß mit Seto an. “Auf das Leben und die Erkenntnisse die es mit sich bringt.” brachte er bitter den Trinkspruch hervor und nahm den ersten Schluck. Seto nickte nur, trank auch ein paar Schluck und schaute wieder mit Joey hinaus auf die See. Viel erkennen konnte man nicht mehr, das letzte Licht des Tages hatte den Kampf mit Dunkelheit der Nacht verloren. Das Meer lag nun fast schwarz vor ihnen, der Himmel setzte sich lediglich durch etwas mehr Helligkeit und einigen Sternen ab. Eine kalte Brise wehte von der See herüber und ließ Seto leicht frösteln. Immer hin war es Januar und die Temperaturen waren nicht weit vom Nullpunkt entfernt. Geschneit hatte es diesen Winter noch nicht, nur ein paar Flocken mischten sich gelegentlich unter den Regen. Alles lag im tristen Braun und längst verblassten Grüntönen. Die weiße Decke des Winters, welche den Schmutz bedeckte und eine friedvolle und heile Welt vorgaukelte, hatte sich noch nicht über Domino gelegt. Joey seufzte tief. “Seto?” “Hm?” Angesprochener hielt mit seinen Gedanken innen und wendete sich dem Blonden zu. “Warum kann man mich nicht mögen? … Bin ich so ein schlechter Mensch, dass ich nicht wenigstens das verdient habe?” Seto wurde das Herz schwer, genau davor hatte er Angst gehabt. Joey war am zerbrechen. Sanft legte er ihm einen Arm um die Schulter, hoffte ihm somit etwas Halt zu geben. “Warum glaubst du, dass die keiner mag? … Nur weil der Kindergarten zu beschränkt ist um deinen Wert zu erkennen und sich von der Meinung anderer beeinflussen lässt?” Joey kuschelte sich etwas an Seto’s Schulter. Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen und tropften lautlos zu Boden. Wert? Was sollte er schon für ein Wert haben. Keiner hatte ihn gewollt. “Nenn mir einen.” Es war nur ein Flüstern was an Seto’s Ohr dran. “Noch nicht mal meine Mutter hat mich gewollt. Warum auch immer. Sie hat mich bei dem Alten gelassen, sich meine Schwester geschnappt und ist auf und davon. Ich weiß ja nicht einmal ob die Zwei überhaupt noch leben. Aus den Augen, aus dem Sinn hat sie sich damals bestimmt gedacht und weg war sie.” Seto drückte ihn leichten an sich. “Und zu meinem liebevollen Vater muss ich ja wohl nichts sagen, oder? Ach ja, dann sind da ja noch die besten Freunde der Welt!” Die Ironie in seine Worten war überdeutlich raus zuhören. “Ich hab diese ganzen Heuchler satt! Wenn sie was von mir wollten oder sie Hilfe brauchten, war ich gut genug … War es denn zu viel verlang mit mir zu feiern? Ich hab doch alles so schön vorbereitet. Das Wohnzimmer ist geschmückt und zu trinken ist reichlich da. An dem Essen fürs Buffet hab ich seit Gestern gearbeitet und reichen würde es wahrscheinlich für zehn. Weißt du eigentlich wie viele Autos ich schruppen musste um das alles zu bezahlen?” Mit diesen Worten richtete sich der Blondschopf wieder etwas auf und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche. “Ich hab’s satt …ich kann das alles nicht mehr… ich will nicht mehr.” Seto blieb das Herz stehen. Schnell zog er Joey zurück in seinen Arm und hielt ihn fest. “Sag so etwas nie wieder, verstanden!” Dafür könnte er den Kindergarten umbringen. Was hatten sie nur aus Joey bemacht. “Hast du auch mal an Duke oder Mokuba gedacht? Oder vielleicht auch mal mich? Wir würden dich vermissen … und ich glaube Bakura wollte wirklich zu dir kommen. Wahrscheinlich war er der einzige wirkliche Freund in dieser Bande.” “Du … du würdest mich vermissen? … Wirklich?” Ungläubig blickten er Seto an. Dieser lächelte ihn an. “Ja, ich würde dich wirklich vermissen. Sehr sogar.” Joey brachte auch ein kleines Lächeln zustande und kuschelte sich wieder an Seto. Beide saßen nun wieder stumm nebeneinander und blickten erneut in die Finsternis vor ihnen. Eine weiße Flocke tänzelte, vor dem schwarzen Hintergrund an Joeys Augen vorbei. Es war nicht so eine kleinen, die sich unter den Regen geschummelt hatten. Nein. Diese hier war groß und flauschig, als sei sie einem Bilderbuch entkommen und machte sich auf eine Reise durch die Nacht um der Welt den Winter zu bringen. Der blonde Schopf fuhr schnell in die Höhe und braune Augen schauten suchend in den nachtschwarzen Himmel über ihnen. Und tatsächlich dort oben kamen noch mehr. Flocke für Flocke schwebte von den Wolken herab. Erst wenige, doch mit der Zeit war es schon ein ansehnliches Schneegestöber geworden. Joey lächelte, schloss die Augen und lies die Flocken über sein Gesicht tänzeln. So lange hatte er darauf warten müsse und jetzt, an so einem Tag, kam endlich der lang ersehnte Schnee. Er konnte es nicht richtig erklären, aber er war vernarrt in dieses weiße, fluffige Zeug. Schon als kleines Kind konnte man ihn kaum aus dem Schnee bekommen. Froh über die nun doch etwas bessere Stimmung des Blondschopfes betrachtete sich Seto das Schauspiel. Joey und der Schnee, ein ewiges Mysterium. Nur leider bestand Schnee nun mal aus Wasser, welches sich zunehmend den Weg durch ihre Kleidung suchte. Wenn sie hier noch lange saßen, sollten sie sich über eine Erkältung nicht wundern. Ihm selbst war schon mächtig kalt und Joey war nun doch schon etwas länger draußen unterwegs gewesen als er. Langsam erhob er sich und reichte Joey die Hand. Jener blickte in leicht verwirrt an, um dann den Kopf fragend zur Seite zu legen. “Komm ich möchte dir was zeigen” War die Antwort auf sein ratloses Gesicht. Er zögerte kurz, stand dann doch auf, schnappe sich seinen Rucksack und ergriff Seto’s Hand. Jener nahm noch die kleine Laterne mit und führe Joey den Pfad wieder ein Stück hinab. Es war höchste Zeit das Joey aus der Kälte herauskam, wie ihm die eisige Hand des Blondschopfes in seiner bewies. Bei dem kleinem Fels am Weg bog er ab und schlängelte sich mit Joey durch das Gestrüpp. Er gab die Laternen seinem Hintermann, damit er nicht stürzte und führende ihn weiter zu einer Felswand. Sie war nicht ganz so hoch, nur etwa acht Meter, doch es war nicht die Höhe die Joey Aufmerksamkeit auf sich zog. Dort mitten im Fels konnte er, im schwachen Licht der Laterne eine kleine Eisentür erkennen und Seto steuerte genau darauf zu. Neugierig besah sich der Blondschopf die kleine Pforte, währen Seto in seinen Taschen kramte um schließlich einen kleinen Schlüsselbund hervor zu ziehen. Joey hielt ihm die Laterne hin, je schneller Seto fündig wurde desto schneller konnte er seine Neugierde befriedigen. Seto musste leicht schmunzeln, als er sah wie zappelig das Hündchen nun wieder war. Endlich hatte er denn richtigen Schlüssel gefunden und schloss aus. Ließ den Bund wieder zurück in seine Tasche gleiten und zog die etwas widerspenstige Tür auf. Joey stellte sich auf die Zehenspitzen um ihm über die Schulter zu schauen. Doch was er sah war nun wirklich nicht viel. Dunkelheit. Seto trat einen Schritt zu Seite und ließ ihn sich alles genauestens anschauen. Skeptisch blickte Joey von Seto zu der Öffnung und wieder zurück. Doch dann musste er grinsen. “Verschleppt der böse Drache das arme Hündchen jetzt in seine Höhle?” Seto konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Fies grinste er ihn an. “Lieber verschleppt als gefressen, oder?” mit diesen Worten zog er den Blondschopf in die Dunkelheit. Kapitel 5: Die Höhle -------------------- Mit einem etwas lauteren Knall wurde die Tür wieder geschlossen und verriegelte sich automatisch. Joey zuckte kurz zusammen. Seto drückte beruhigend seine Hand und führte ihn weiter. Langsam gingen sie den dunklen Gang entlang. Hin und wieder blieben sie kurz stehen um eine Laterne an der Wand zu entzünden. Das warme Licht der Kerzen nahm Joey etwas die Angst und ließ ihn jetzt mehr von seiner Umgebung erkennen. Der Gang war sauber aus dem Fels gearbeitet worden. Keine Unebenheit gab es auf dem Weg, auch die Wände waren recht glatt. Die Luft war auch nicht so stickig wie man es vielleicht von einer Höhle erwartet hätte, eher angenehm frisch und leicht salzig. Seto zog ihn sachte weiter bis sie der Gang eine letzte Biegung machte. “Joey machst du bitte die Augen zu und wartest hier?” Der Blondschopf schaute ihn nun mehr als skeptisch an, was hatte Seto nur vor. “Na gut, aber lass mich ja nicht solange hier rum stehen.” Seto grinst ihn noch einmal an und verschwand gleich darauf hinter der Felswand. Joey lehnte sich an die Wand und schloss wie versprochen die Augen. Es war ihm alles andere als angenehm hier an diesem fremden Ort zustehen, nichts zusehen und keine Ahnung zu haben was ihn erwartete. Noch schlimmer war allerdings, dass er wieder Zeit zu nachdenken hatte. Allmählich kehrten die Gedanken und Gefühle der letzten Stunden wieder. Angestrengt versuchte Joey sich abzulenken und lauschte auf jedes Geräusch was er vernahm. Leise konnte er das Meer rauschen hören, dann hin und wieder klang es als ob noch ein paar Laternen entzündet wurden und ein leises Rascheln konnte er manchmal vernehmen. Dann hörte er Schritte auf sich zu kommen und war neugierig was ihn wohl jetzt bevorstand. “Da bin ich wieder. Gibst du mir bitte deine Hand? Aber schön die Augen zu lassen.” Langsam erhob Joey seine rechte Hand und spürte kurz darauf den sicheren Griff Setos an ihr. Nun wurde er wieder sanft weiter gezogen, bis sie nach wenigen Schritten stoppten. Seto ließ seine Hand los, stellte sich hinter Joey und lenkte ihn mit den Händen auf den Schultern noch zwei Schritte weiter. “Okay, jetzt darfst du schauen.” sprach er leise. Kaum hatte der Blondschopf die Worte vernommen, schon waren die Augen auf und wurden immer größer. Er stand in einer kleinen Höhle und blickte direkt aufs Meer. Es war eine etwa 2 Meter breite Öffnung die ihm die Sicht auf die verschneite See erlaubte. Er ging noch einige Schritte weiter, bis er auf das Wasser hinab sehen konnte, welches in ungefähr 12 Metern Tiefe auf dem Fels traf. Es war ein atemberaubender Ausblick, soweit das Auge reichte nur schwarzes Wasser das die dicken Flocken verschluckte. Und doch konnte ihn nicht genießen. Langsam trat er wieder zurück und suchte sich ein Plätzchen nahe der Öffnung. Ließ sich zu Boden sinken, kauerte sich dort an die Wand und schaut auf die offene See. Sein Blick folgte den weißen Flocken, welche völlig unbeschwert über den weiten Himmel schwebten. Weiter bis zum Horizont, wo er meinte noch die Lichter eines Schiffes in der Ferne erkennen zu können. Sein Blick wurde traurig und schwer. Oft hatte er sich gefragt ob seine Leben genauso verlaufen wäre wenn er irgendwo anders fern von hier das Licht der Welt erblickt hätte. Wahrscheinlich nicht. Wenn er heute Nachmittag noch gedacht hatte das das Leben ihn nicht leiden konnte so wusste er es nun besser. Es hasste ihn anscheinend aus tiefster Seele. Die Arme vor Kälte reiben saß er da, wie ein Häufchen Elend und schaute weiterhin in die Dunkelheit vor sich. Seto ging der Anblick durch und durch. Er holte eine warme Decke aus einer der Kisten in der Nische und legte sie ihm über die Schultern. Joey zuckte kurz zusammen, schaute aber nicht auf, nuschelte ein leises „Danke“ und kuschelte sich tief in ihr ein. Seto lächelte „Gern geschehen.“ Der Braunhaarige ging wieder zurück in das Innere der Höhle und entfachte ein kleines Feuer in der dafür vorgesehenen Metallschale. Als die Flammen verlässlich um das Holz züngelten erhob er sich wieder um sich selbst auch eine Decke zu holen. Seine Mantel hatte er bereits ausgezogen und zum trocknen aufgehängt. Seto holte auch noch zwei warme Pullover, zog sich gleich einen von ihnen über und legte den Anderen nahe der Feuerstelle auf eines der am Boden ausgelegten Felle. Die Felle waren mehr als nur Dekoration, er wusste aus Erfahrung wie kühl der Boden trotz Feuer blieb. Ja, der große Seto Kaiba, seines Zeichen gewissenloser, harter, stolzer Geschäftsmann zog sich zuweilen in diese Höhle zurück. Er beugte sich zu Joeys Rucksack, entnahm ihm zwei Bier und ließ sich neben ihm nieder. Der Braunhaarige reichte ihm eins, welches dankend angenommen wurde. Da saßen sie, tranken Bier und schauten schweigend dem vollen Mond zu, der sich gerade anschickte den Himmel zu erobern. Joey lehnte sich sachte gegen Setos Schulter. Dieser hatte wieder einen Arm um ihn gelegt und zog ihn leicht an sich. Joey zitterte. Er fühlte sich als wären alle dem Licht gefolgt und hätte ihn allein in der Finsternis zurückgelassen. Ihm war kalt. Eine Kälte die sich in sein Inneres fraß um auch das letzte bisschen Wärme zu vertreiben. Doch da war Wärme. Eine Wärme die soviel versprach. Schutz. Halt. Sicherheit. Ein Arm der ihn stütze, ihn wärmte. Wärme? Für Ihn? Ihn wollte doch keiner haben. Er konnte nichts. War nichts. Und würde niemals etwas sein. Einmal Gosse, immer Gosse! Hieß es nicht so? Einmal hatte er gedacht dazu zugehören. Nicht reich, aber anerkannt. Er hatte Freunde. Er hatte mit ihnen gelacht, geweint, gekämpft. Und wofür? Ja, sie hatten gelacht. Und er? Er hatte geweint. Wofür sollte er jetzt noch kämpfen? Stumm traten ihm die Tränen in Augen, liefen lautlos über seine Wangen und tropfen still vom Kinn auf den Boden. Stumm. Lautlos. Still. Aber nicht unerkannt. Setos Herz krampfte sich zusammen. Wie konnte jemand diesem Engel gleichem Wesen nur so viel Schmerz zufügen? Klar, er war ein Chaot, aber dieses Herz das ihm inne wohnte konnte alle Menschen erreichen und erwärmen. Wer sonst als ein Engel konnte in solch einem harten Leben immer ein Lächeln auf die Lippen anderer zaubern? Liebe geben wo sie nicht er widert wurde? Hoffung geben wo es scheinbar keine Hoffnung gab? Die Freundschaft die er gab war bedingungslos, und doch wurde er gerade von diesen Menschen die sich seine Freunde nannten so grausam verraten. Doch was tat er? Er lächelte! Sanft schlang Seto seinen anderen Arm um Joey und zog ihn in eine liebevolle Umarmung. Er wollt ihn vor allem Leid beschützen, lieben und umsorgen. Nie wieder sollte dies Augen Tränen aus Kummer, Sorge oder Schmerz Tränen vergießen. Joey schloss seine Augen, ließ sich fallen. Für einen kurzen Augenblick. Nur genießen, was er bisher niemals erleben durfte. Ein Augenblick der so viel versprach. Versprechungen. Kannte er sie nicht zu genüge? So oft hatte er sie gehört und ihnen geglaubt. Nur um wieder zurück gestoßen zu werden. Traurig löste er sich nach einigen Minuten aus der Umarmung, erhob sich und ging zurück, Richtung Feuer. Nun ließ er das erste Mal seinen Blick genauer über das Innere der Höhle schweifen. Kleine orientalisch aussehende Laternen standen auf einem niedrigen Tisch an der Wand und warfen verworrene Muster an den Fels hinter sich. Auf der linken Höhlenseite waren einige Nischen in den Fels gearbeitet worden. In diesen standen verschiedene wetterfeste Kisten. Auf dem Boden waren dicke, kuschelig aussehende Felle ausgelegt worden. In der Mitte des Raumes stand eine große Feuerschale. In dieser prasselte ein kleines Feuer und strahlte eine heimelige Wärme aus. Ganz in ihrer Nähe lag ein Pullover auf einem der Felle bereit. Joey schritt darauf zu und blieb dort stehen. Er legte die Decke ab, zog sich die nasse Jacke, den Schal aus und den warmen Pulli über. Hüllte sich wieder in die Decke, ließ sich langsam auf einem der Felle, nah des Feuers, nieder. Er rollte sich auf diesem zusammen, bis nur noch seine Augen und sein blonder Schopf aus der Decke schauten. Seinen Blick auf die flackernden Flammen gerichtet. Seto folgte ihm und setzte sich auf die gegenüberliegende Seite. Eine leichte Trauer lag in seinem Blick als er auf das Deckenbündel sah. Wo war nur der vor Fröhlichkeit und Energie sprühende Mensch geblieben den er so mochte. Joey schaute auf, traf auf tiefes, unergründliches und doch so warmes Blau. „Warum?“ Seto legte leicht den Kopf zur Seite, schaute ihn fragend an. „Warum hast du mich in deine Höhle geführt?“ Darauf lächelte der Drache leicht. „Um mit dir diesen Ort zu teilen. Dir einen Ort der Sicherheit zugeben, wo du nichts zu befürchten hast. Einen Ort ohne Lüge und Verrat, nur Ehrlichkeit. Einen Ort wo du sein kannst wie du bist, nicht wie so wie sie dich haben wollen. Ohne falsches Lächeln. Einfach nur du, so wie du bist.“ Ungläubig blickten die braunen Augen auf. „ Einen Ort… für mich?“ Ein Nicken und ein liebevoller Blick war seine Antwort. Ein Lächeln schlich sich auf Joeys Lippen. „Ein Ort für mich.“ wiederholte er leise, jedoch mit einem glücklichen Unterton in der Stimme. Schaute wieder ins Feuer, beobachtete die Flammen wie sie um das Holz tänzelten. Seto stand auf um noch etwas Holz für das Feuer aus einer der Nischen zu holen. Als die neune Scheite auf die Glut trafen tanzen kleine Funkelteufel durch die Luft um kurz darauf wieder zu verglimmen. Joey folgte ihrem kurzen Flug mit den Augen. Sein Blick blieb an der gegen über liegender Wand hängen und beobachtet das Farbspiel der Flammen auf dem Fels. Seto lehnte sich an die Wand, zog die Decke etwas zurecht und schloss seine Augen. Die Ruhe, das leise Knacken und Zischen des Feuers, im Hintergrund rauschte das Meer. Genau dies war es was er Joey zeigen wollte, wollte es mit ihm teilen, wollte das er Teil davon ist. Joey sah zu dem ruhenden Drachen. So sorglos, zufrieden und ruhig hatte er ihn noch nie erlebt. Aber wer hatte schon einen Drachen in seiner Höhle besucht und konnte davon berichten? Das Gesicht so entspannt. Die Augen, welche so unerbitterlich und vernichtend sein konnten und doch eben noch eine nie gekannte Wärme gezeigt hatten, lagen hinter Lidern und dichten Wimpern verborgen. Die Augenbrauen, welche sich so oft spöttisch erhoben, oder wütend zusammengezogen haben, lagen regungslos. Die Lippen, wie oft hatte er von ihnen nur Spott und Hohn erfahren? Und doch hatten sie hin und wieder mal geschmunzelt, aber nur wenn sie dachten das es keiner sieht. Nun lagen sie völlig entspannt, leicht geöffnet und den leisen Atem entweichend, da. Langsam erhob Joey sich, raffte seine Decke zu recht und schritt auf ihn zu. Da stand er nun, kaute unsicher auf seiner Unterlippe herum, wusste nicht ob er es wagen sollte. Was hatte er jetzt noch zu verliehen? Zur Not könnt er ja noch von der Klippe hüpfen. Ehe er noch weiter in Selbstzweifel versinken konnte öffneten sich die blauen Drachenaugen einen kleinen Spalt. Sahen ihn an. Ein Deckenende wurde angehoben und bot ihm schützenden Unterschlupf an. Ein leichtes Lächelt erhellte Joeys Gesicht. Langsam ließ er sich auf dem Fell nieder und kuschelte sich an. Seto legt die Decke, einem schützendem Flüg gleich, über ihm und einem wärmendem Arm um ihn. So saßen sie da, lauschten den Wellen und sahen den Flammen beim tanzen zu. Hin und wieder wurden die Funkenteufel mit neuem Holz aufgescheucht. Wer hätte heute morgen noch gedacht das der Tag so verlaufen würde. Eigentlich sollte Joeys Party jetzt in vollem Gang sein und nun lag er hier im Arm des Drachen, der ihn in seine Höhler gebracht hatte um ihn zu beschützen. Der Blondschopf war erschöpft. Durch das gleichmäßige Rauschen der Wellen und das leiste Knacken der Feuers eingelullt glitt er in einen leichten Schlaf. Kapitel 6: Erinnerungen ----------------------- Seto bemerkte, dass der Körper in seinen Armen sich immer mehr entspannte und dessen Atem gleichmäßiger wurde. Das Hündchen schien endlich etwas zur Ruhe gekommen zu sein. Ein Blick in das entspannte Gesicht bestätigte seinen Verdacht. Joey war eingeschlafen. Vorsichtig zog Seto die Decken etwas zurecht und schaute ins Feuer. Mit den Gedanken war er weit entfernt. In der Vergangenheit. Damals hätte er den blonden Chaoten beinahe für immer verloren. Wäre er damals nur einige Stunden später gekommen, würde er jetzt hier alleine sitzen. Schnell schüttelte er den Kopf um die Bilder von damals zu vertreiben, doch würde er sie wohl niemals vergessen. Niemals. --------------------------------Flashback----------------------------------- Joey kämpfte, sich wie jeden Morgen mühsam aus dem Bett. Er war müde, wollte am liebsten nur noch schlafen und nie wieder aufwachen. Mit schweren Schritten schleppte er sich ins Bad. Wie lange würde er das wohl noch aushalten? Er war jetzt schon nicht mehr als ein Schatten seiner selbst und quälte sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Vorsichtig zog er sich sein Shirt über den Kopf, schlüpfte aus der Boxershorts und stellte sich unter die Dusche. Wie jedes Mal wurde er auch heute von kaltem Wasser empfangen. Wann war das letzte Mal warmes Wasser aus dem Duschkopf gekommen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Behutsam seifte er sich ein, konnte sich aber ein leises Zischen nicht verkneifen als er an seine Schulter kam. Der Schrank, gegen er geschmissen worden war, hatte wesentlich weniger Schrammen zurück behalten als er. Doch immerhin hatte er dieses mal keine Verletzungen im Gesicht, am Hals oder an den Armen. So könnte er sie gut verstecken und braucht er den Anderen nicht irgendwelche Lügen auf zu tischen. Seufzend stieg er aus der Kabine und trocknete sich ab. Schlüpfte in seine Schuluniform und schlich sich leise aus der Wohnung. Der restliche Tag verlief eigentlich wie immer. Er kam zu spät zum Unterricht, wurde ermahnt, setzte sich. Seine Freunde hatten, wie immer nichts bemerkt und so spielte er ihnen mal wieder den fröhlichen Blondschopf vor, der ohne Sorgen durch Leben ging. Seine kleine Auseinandersetzung mit Kaiba war auch heute an de Tagesordnung. Dies war auch die Einzige Gelegenheit mal etwas Frust abzubauen und ihm schien es als ob es dem Drachen dabei genauso ging. Kaum hatte er sich allein auf den Heimweg gemacht, verschwand das ewige Grinsen aus seinem Gesicht. Er hatte keinen Grund dazu. Müde schleppte er sich die maroden Stufen der Treppe herauf. Vielleicht hatte er ja Glück und sie würde unter ihm zusammen brechen. Doch leider blieb auch dieser Wunsch unerfüllt, so das kurz darauf vor der ebenso maroden Wohnungstür stand. Kurz atmete er noch mal tief durch und steckte die Schlüssel ins Schloss. Er wollte gerade die Tür aufdrücken, als diese schon aufgerissen wurde und er sich kurz darauf an der Wand wieder fand. Er keuchte leicht auf. Schmerz durchzog seine Schulter. “Wo warst du!” Der widerwärtige, alkoholgetränkte Atem seines Vaters schlug ihn ins Gesicht. Leicht angewidert vorzog Joey das Gesicht. “In der Schule” War seine genuschelte Antwort. Klatsch. Schon hatte sein Vater ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Die Hand an seinem Kragen drückte ihn noch etwas fester an die Wand. “Was treibst du dich da noch rum? Bist wohl was Besseres als dein Vater, was? Geh und schaff Geld ran, für was anderes bist ja eh nicht zu gebrauchen! Kriegs ja noch nicht mal das Einkaufen hin!” Joey schluckte hart. Einkaufen. Das hatte er gestern wirklich nicht mehr geschafft. Er war schon froh darüber gewesen den Weg in sein Bett geschafft zu haben. Das war nicht gut, gar nicht gut. Leise nuschelte er ein “Tschuldigung, ich geh jetzt gleich los”, in der Hoffnung hier einigermaßen heil raus zu kommen. “Jetzt ist es zu spät! Ich werd dir Mistbalg zeigen was es heiß mich verarschen zu wollen!” Der Blondschopf wurde mit Kopf an die gegenüberliegende Wand geschleudert. Benommen sank er zu Boden, Blut ran in einem schmalen Rinnsal an seiner Wange hinab. Ein fieses Grinsen erschien auf dem Gesicht seines Vaters. Heute würde er es dem Bengel zeigen. Er sollte sehen was er davon hatte seinem Vater auf der Nase rumtanzen zu wollen. Am Arm wurde Joey ins Wohnzimmer geschleift. Sein Vater holte zwei Stricke und zerrte ihn weiter zu den Fenstern. Brutal riss er ihm das Shirt vom Leib. Er schnappe sich Joey linkes Handgelenk, wickelte den Strick fest darum und band ihn am linken Heizkörper fest. Dieselbe Prozedur vollführte auf der rechten Seite. Joey bekam alles wie durch einen Schleier mit, er war viel zu benommen um sich auch nur im Geringsten wehren zu können. Ein Schwall eiskaltes Wasser holte ihn in die Realität zurück. Keuchend kam er wieder zu sich und fand sich, mit dem Gesicht zur Wand im Wohnzimmer wieder. Auf den Knien und zwischen den zwei Heizkörpern aufgespannt. Er begann zu zittern. Was hatte der Alte nur mit ihm vor? Seine Gedankengänge wurden von einem nur zu bekannten Geräusch unterbrochen. Schon zog ein beißender Schmerz über seinen Rücken. Joey konnte den Schrei nicht mehr zurück halten. Sein Kopf wurde an den Haaren in den Nacken gerissen, damit er seinen Peiniger anschauen musste. Dieser grinste ihn an, hielt ihm sein Shirt vor die Augen. „Mund auf! Wir wollen doch die lieben Nachbarn nicht stören, oder?“ zischte er ihm ins Ohr. Joey hatte Angst, sollte er gehorchen und sich knebeln lassen oder seinen Vater mit Widerstand noch wütender machen? In diesem Zustand war der Alte unberechenbar. Was ihm bei einer Weigerung blühte wollte sich der Blondschopf gar nicht vorstellen. Zögernd öffnete er den Mund um kurz darauf den Stoff grob zwischen die Zähne gepresst zu bekommen. Fest wurden die Enden hinter seinen Kopf verknotet. Sich seinem Schicksal ergebend senkte er den Kopf wieder und lehnte sich mit der Stirn an die kühle Wand vor sich. Wieder und wieder sauste der Gürtel durch die Luft um kurz darauf auf seinen Rücken nieder zu gehen. Gequält stöhnte er jedes Mal in den Knebel, während ihm langsam Blut über den Rücken floss. Er hatte weder die Schläge gezählt, noch wusste er wie lange sein Vater sich schon an ihm austobte bis ihn endlich die betörende Schwärze der Bewusstlosigkeit zu sich holte. Schwer sackte der Körper zusammen, wurde nur noch von den Stricken aufrecht gehalten. Völlig außer Atem ließ sein Vater den Gürtel sinken. Diese Erziehungeinheit hatte ihn durstig gemacht. Schwerfällig zog er den Gürtel wieder durch die Schlaufen seiner Hose, verschloss ihn und verließ das Zimmer. Er durchwühlte Joeys Rucksack, fand etwas Kleingeld und machte sich auf den Weg in seine Stammkneipe. Ein kühles Bierchen war nach getaner Arbeit genau das Richtige. Mitten in de Nacht kam Joey langsam wieder zu sich. Sein Kopf dröhnte und der Rücken schmerzte höllisch. Seine Hände waren leicht taub geworden, die Sehnen an den Schultern protestierten heftig. Alles in allem fühlt er sich miserabel. Als sein Verstand sich vollends geklärt hatte, lauschte er nach einem Geräusch in Wohnung. Doch es war still. Still und dunkel. Kein Lichtschein erhellte das Zimmer. Die kleine, immer flackernde Lampe war nicht angeschaltet worden und selbst der kleine Fernseher war ausnahmsweise aus. Die Straßenlaternen in ihrem Viertel waren schon lange die Opfer randalierenden Jugendlichen geworden. Völlige Dunkelheit und Stille. Einerseits beruhigt, dass sein Erzeuger scheinbar die Wohnung verlassen hatte, andererseits verzweifelt, weil er sich nicht befreien konnte, kniete er hier und hatte keine Chance zu entkommen. Ein Hilfeschrei, der erfolgreich von dem Knebel verhindert worden wäre, hätte ihm auch nicht viel weiter gebracht. In dieser Beziehung hörten und sahen die Nachbarn nichts. Jeder war sich hier selbst der Nächste. Und mit seinen Alten wollte sich scheinbar keiner anlegen. Außerdem war Joey ihnen schlichtweg egal. Das hatte er schon im Alter von 12 Jahren feststellen müssen, als er bei ihnen Unterschlupf suchen wollte. Sie hatten ihn beschimpft und weg gejagt. Seit diesem Tag war sein einziges Ziel im Leben zu überleben. Doch nun fragte er sich wie lange er dieses Ziel noch verfolgen konnte, oder gar wollte. Der Klang vom Schlüssel der im Schloss umgedreht worden war, lies ihn zusammen zucken. ER war wieder da. Der Blonde konnte nicht verhindern das sein Körper zitterte. Er hatte Angst, einfach nur nackte Angst! Nach dem dritten Versuch hatte Joeys Vater geschafft die Tür auszuschließen. Schwungvoll öffnete er sie, torkelte in den Flur und schmiss die Tür wieder zu. Kurz lehnte er sich an die Wand um sein Gleichgewicht wieder zu finden, schüttelte kurz den Kopf um wieder etwas klarer zu werden. Nach kurzer Zeit schlich sich ein fieses Grinsen auf sein Gesicht. Da wartete doch noch was im Wohnzimmer auf ihn. Voller Euphorie und neuem Tatendrang schritt er in das Zimmer. Was er dort sah gefiel ihm. Anscheinend weilte sein Sohn wieder unter den Lebenden. Er rieb sich die Hände, dann konnte es ja weiter gehen. Joey hörte das Knallen der Tür, Stille, dann Schritte die sich ihm nährten und dann inne hielten. Das Licht der kleinen Lampe flackerte auf. Und als er das Geräusch der sich öffneten Gürtelschnalle vernahm lief es ihm eiskalt dem Rücken hinunter. Es war nicht vorbei! Er bezweifelte das er den nächsten Morgen erleben würde. Wieder hörte er dieses verhasste Zischen um kurz darauf vor Schmerz in den Knebel zu schreien. Eine Schmerzwelle jagte die Nächste. Wieder schwanden ihm die Sinne. Doch plötzlich hörte es auf. Kein neuer Schmerz, kein weiterer Schlag. Ein merkwürdiges Stöhnen drang an sein Ohr, ein Poltern und dann … nichts. Kein erschöpftes Keuchen, kein Fluch, einfach nichts! Er bekam gerade noch mit wie die kleine Lampe endgültig ihren Geist auf gab. Die Dunkelheit die jetzt im Zimmer herrschte schien auch nach ihm zu greifen. Nur zu gerne ließ er sich in ihre Arme fallen. Montag. Für Seto ein Tag wie jeder andere, voller inkompetenter Menschen in seinem Umfeld und jede Menge Arbeit, nur war das Wochenende jetzt vorbei und er musste sich auch noch mit der Schule, den anderen Schülern und den unfähigen Lehrern rum ärgern. Wie gewohnt betrat er den Klassenraum, begab sich an seinen Platz, ließ sich nieder und packt den Laptop aus. Spätestens nach der dritten Stunde wurde ihm klar, das heute etwas entscheidendes fehlte. Wo, zum Geier, war der Köter? In der Pause belauschte er daher den Kindergarten, der sich eh immer in der Nähe seines Baumes aufhielt. Doch bis auf die Tatsache das der Streuner eine Verabredung zum Eisessen nicht eingehalten hatte und scheinbar auch nicht erreichbar war, hatte er nichts herausgefunden. Der Kindergarten schien sich noch nicht mal zu sorgen. Anscheinend war es an der Tagesordnung das der Köter nicht zuverlässig war. Und doch beschlich ihn ein ungutes Gefühl, irgendetwas stimmte da nicht. In der fünfen Stunde hielt er es nicht mehr aus und beendete seinen Unterricht, mit der Begründung noch einer Wichtigen Besprechung bei wohnen zu müssen. Wie zu erwarten leisteten die Lehrer nicht den geringsten Widerstand, sie wünschten ihm sogar noch viel Erfolg. Elende Speichellecker! Er zitierte seinen Fahrer zur Schule, während seine Sekretärin die Adresse des Schulchaoten heraus suchte. Beides erreichte ihn fast zeitgleich. Bevor der Fahrer aussteigen konnte um ihm die Tür aufzuhalten, war er schon eingestiegen, nannte ihn die Adresse und trieb ihn zur Eile an. Für Seto schien die Fahrt eine Unendlichkeit zu dauern. Er, der skrupellose Firmenboss machte sich doch tatsächlich Sorgen um den Straßenköter. Unvorstellbar! Aber es war so. Endlich hielt der Wagen. Seto riss die Tür auf und musste erst einmal hart schlucken. Wo war er denn hier gelandet? Das konnte doch nicht die richtige Adresse sein! Vor den Eingängen, der mehr als baufälligen Gebäuden stapelte sich er Müll, Ratten huschten über den Bordstein und die menschlichen Kreaturen, welche in der einen oder anderen Ecke standen, waren mehr tot als am Leben. Und doch stand, auf einem der vergilbte Klingeschilder der Name Wheeler. Ohne zu zögern drückte er den Knopf und wartete auf eine Reaktion. Doch die blieb aus, auch beim zweiten und dritten Versuch. Er deutete seinem Fahren ihm zu folgen und betrat das Gebäude. Die Treppenstufen knarrten verdächtig unter ihm, hielten seinem Gewicht aber stand. Nach schier endloser Suche hatte er die richtige Wohnungstür endliche gefunden, nur um festzustellen das auch hier keine Reaktion auf sein Klingel und Klopfen erfolgte. Resigniert wollte er schon umkehren, als ihm ein Gespräch der Nachbarn an sein Ohr drang. Scheinbar waren sie froh über ruhige Nächte, Nächte ohne Gepolter und Schreie. Seto stutze. Er wollte genaueres erfahren und schritt an die zwei älteren Damen heran. “Meine Damen entschuldigen sie, dass ich sie Stören, aber dürfte ich fragen über welche Störungen der Nachtruhe sie sich gerade unterhalten haben?” fragte er sie mit einem gespielten Lächeln auf den Lippen. Oh ja, er wusste mit dem weiblichen Geschlecht um zu gehen, wenn gleich er doch lieber an einem anderem Ufer fischte. Die Damen erröteten leicht als sie den feschen, jungen Mann erblickten und seine Worte hörten. Solch einen schmucken Mann bekam die Frau hier nur selten zu Gesicht. Zu gerne unterhielten sie sich mit Ihm und erzählten ihm was sonst des Nachts hier für ein Lärm herrschte, der jedoch seit der Nacht zu Samstag verstummt war. Seit Jahren waren die Nächte nicht mehr so ruhig und erholsam gewesen. Seto ahnte nichts Gutes. Er verabschiedete sich höfflich von den Damen und eilte zu der Wohnungstür der Wheelers zurück. Mit einem kurzen Nicken gab er seinem Fahrer zu verstehen zurück zutreten. Mit einem einzigen Tritt war die Tür aus dem morschen Angeln gebrochen und zu Boden gepoltert. Bevor sein Fahrer überhaupt reagieren konnte, stürmte Seto schon in die Wohnung. Der Gestank, der ihm entgegenschlug war unerträglich. Eine Mischung aus Dreck, Alkohol und … Tod! Als er ins Wohnzimmer kam, hielt er geschockt inne. Neben dem verschlissenen Sofa lag ein Körper, welcher eindeutig kein Leben mehr in sich hatte. Teilweise von Ratten angefressen und von Verwesung entstellt lag der Tote da. Nur kurz lag Setos Blick auf diesem. Er suche nach jemand anderen. Doch was er dann sah ließ ihn das Blut in den Ader gefrieren. Joey! Der Blondschopf hing, an den Händen gefesselt, zwischen zwei Heizungskörpern und gab kaum Lebenszeichen von sich. Den Rücken voller alter Narben und neuer Risse. Getrocknetes Blut auf einem viel zu dünnen Körper. Die Schulterblätter ragten zu weit hervor, jede Rippe war zu sehen. Nur schwach hob und senkte sich der Brustkorb unter ihnen. Seto stürmte auf ihn zu und zerrte solange an den Stricken bis er ihn befreit hatte. Löste den Knebel vorsichtig aus seinem Mund und schlang seinen Mantel um den geschundenen Körper. Sacht glitt er, mit dem Blondschopf im Arm zu Boden. Mit einem kurzen Blick über seine Schulter sah er zu seinen Fahrer und befahl ihm, Polizei und Krankenwagen her zu bestellen. Sofort! Er betete zu allen Göttern die er kannte, und dies waren nicht wenige. Verzweiflung machte sich in ihm breit, was wenn er das erste Mal in seinem Leben zu spät gekommen war? Unbewusst drückte er Joey fester an sich. Doch ein schmerzvolles Stöhnen ließ ihn sofort seine Griff sofort wieder lockern. Leicht flatterten die Augenlider des Blonden bevor sie sich einen Spalt öffneten. Schwach blickte Joey auf. Als er Seto erkannte weiteten sich erschrocken sein Augen. “Seto? … Du … du musst hier weg! … Schnell! Bitte! … Bevor er wieder kommt. Seto bitte! … Er darf dich nicht hier finden!” Seine panische Stimme wurde immer schwächer. Wieder drückte Seto ihn sacht an sich. “Er wird nie wieder kommen. Er kann dir nicht mehr tun. Nie wieder.” flüsterte er ihm sanft ins Ohr. Joeys Lider flatterten noch mal kurz bevor sie sich schlossen, und Seto hätte schwören können ein schwaches Lächeln auf Joey Lippen gesehen zu haben. Leblos sank der Körper in seinem Armen in sich zusammen. Mit zittrigen Fingern suchte der Braunhaarige nach dem Puls Joeys. Fast hatte er alle Hoffnung aufgegeben, als er ein ganz schwaches Pochen an seinen Fingern wahrnahm. Erleichtert stieß er den Atem, den er bis eben angehalten hatte, aus. Joey lebte. Seto erhob sich, hievte den Blondschopf vorsichtig auf seine Arme und trug ihn aus der Wohnung. Den ersten Polizisten, der nun am Tatort eintraf wurde von ihm zu seinem Fahrer geschickt. Der sollte ihm alles erkläre. Es gab jetzt weit wichtigeres für ihn. Die Sirenen des Krankenwagens ereichten sein Ohr, als sie gerade die letzte Treppenstufe hinter sich gebracht hatten. Joey rührte sich noch immer nicht, wie eine leblose Puppe hing er in Setos Armen. Schnell schritt dieser auf die Sanitäter zu. Nach einem kurzen Bericht, was dem Blonden angetan worden war, legte er ihn behutsam auf der Trage ab. Sofort kümmerten die Sanitäter um ihn. Doch mit dem Zustand des Opfers waren sie mehr als nur unzufrieden, sie mussten sich beeilen wenn sie sein Leben retten wollten. Die Trage wurde eiligst in den Wagen geschoben und der Fahrer eilte auf seinen Platz zurück. Noch ehe der Notarzt protestieren konnte saß Seto neben Joeys Trage im Krankenwagen. Der Arzt schüttelte nur kurz den Kopf und schloss die Türen des Wagens, es blieb keine Zeit für irgendwelche Debatten. Seit Stunden saß er nun hier, vernichtete einen Becher Kaffee nach dem Anderen und funkelte die Uhr an der gegenüberliegenden Wand böse an. Noch immer wusste er nicht wie es dem Blondschopf ging. Als sie ankamen wurde Joey gleich auf die Intensivstation gebracht. Ihn hatten sie einfach hier hingesetzt und bis jetzt im Ungewissen gelassen. Leicht knurrte er, drückte den leeren Kaffeebecher zu einem kleinen Klumpen zusammen, stand auf und beförderte ihn schwungvoll in den Abfalleimer. “Herr Kaiba?” Schnell wirbelte der Angesprochene herum und war mit schnellen Schritten bei dem Arzt. “Wie geht’s ihm?” Er hatte keine Zeit für irgendwelche Förmlichkeiten. Der Arzt seufzte. “Dem Umständen entsprechend” Müde fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. “Er ist sehr schwach, was leider nicht nur an dem Blutverlust liegt. Der Junge ist extrem unterernährt. Seinen Kreislauf konnten wir wieder einiger maßen stabilisieren, jedoch ist der Zustand weiterhin kritisch. Ich befürchte wir müssen die nächsten vierundzwanzig Stunden abwarten bis wir genaueres sagen können. Wenn er diese überlebt dürfte er über den Berg sein, auch wenn dies ein kleines Wunder wäre.” Seto schluckte schwer und ließ sich auf den Stuhl neben sich fallen. Vierundzwanzig Stunden entschieden hier über Leben und Tod Joeys. Geschafft schaute er zu dem Arzt auf. “Kann ich zu ihm?” Eigentlich war es Besuchern nicht gestattet, aber der Arzt wusste wer da vor ihm saß und welche Macht der junge Mann hatte. Irgendwie hing er an seinem Job und wollte ihn auch gerne behalten. Ein kurzes Nicken war die Antwort auf Setos Frage. Dieser erhob sich und folgte dem Mann im weißen Kittel zu Joeys Zimmer. Der Arzt verabschiedete sich und ließ ihn hier stehen. Tief atmete er durch, griff nach der Klinke und drückte sie langsam nach unten. Leise schob er die Tür auf und betrat den Raum. Kapitel 7: Erinnerungen Teil 2 ------------------------------ Ein monotones, in gleichmäßigen Abständen wiederkehrendes Piepen war das Erste was Seto beim Betreten des Raumes war nahm. Zögerlich näherte er sich dem Bett. Still betrachtet er den Blonden und folgte mit den Augen dem Schlauch der Infusion von der Flasche bis hin zu Joeys bleicher Hand. Sein Blick wanderte weiter zur Sauerstoffmaske in das ebenso bleiche Gesicht. Still lag Joey da. So als ob er nur tief und fest schlafen würde. Seto setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, einen Stuhl gab es hier anscheinend nicht. Er hob seine Hand und strich Joey eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Es tat ihn in der Seele weh den sonst so quirligen Chaoten in diesem Zustand zu sehen. Zögerlich nahm er die Hand der Blondschopfes in seine. Schlaff, ohne irgendeine Regung lag sie in seinen kühlen Fingern. Sachte fuhr er mit den Daumen über den Handrücken. Keine Reaktion. Seufzend ließ er den Kopf hängen, währe er doch nur früher zu ihm gefahren. Wer wusste schon wie lange Joey dort angebunden und misshandelt worden war. Zorn stieg in ihm auf. Joeys Erzeuger, Vater konnte man solch eine Kreatur nun wirklich nicht nennen, hatte Glück gehabt. Währe er nicht schon tot, würde er es bald, nach einem sehr langen und qualvollen Weg, sein. Dafür hätte er gesorgt. Aber so konnte niemand bestraft werden. Das Einzige was es zu tun gab, war Joey zu helfen. Er schaute auf, als er ein Räuspern aus Richtung Tür vernahm. Der Arzt stand in der Tür und bat ihn mit einer knappen Geste ihm zu folgen. Seto erhob sich, drehte sich nochmal kurz zu Joey um. “Du musst kämpfen Hündchen. Lass diesen Bastard nicht gewinnen.” flüsterte er dem Blonden ins Ohr. Dann drehte er sich um und verließ mit dem Mann in Weis den Raum und schloss leise die Tür hinter ihnen. “Was gibt’s Doc?” Seto hatte nun wirklich keinen Nerv mehr auf lange Gespräche, die Ereignisse des Tages waren auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen. Er war müde und wollte einfach nur noch ins Bett. “Dürfte ich sie fragen, ob sie die genaueren Lebensumstände des Patienten kenne?” “Warum fragen sie?” Seto wurde leicht stutzig. “Nun ja, bei den Röntgenaufnahmen wurden einige alte Brüche festgestellt. Die Untersuchung ergab weiterhin das der Patient eine stark geprellte Schulter und unverhältnismäßig viele Narben verschieden Alters hat. Das alles sind Anzeichen starker, längerer, wahrscheinlich jahrelanger Misshandlung. In einem solchen Fall müssen wir das Jugendamt verständigen und die Polizei einschalten, damit sie den Täter ausfindig machen kann.” Seto seufzte, Jugendamt, das würde für Joey Heim bedeuten. Aus eigener Erfahrung kannte er solchen Einrichtungen zur genüge, und das wollte er Joey nun wirklich nicht auch noch antun. Er würde eine andere Lösung für ihn finden, das stand fest. Müde strich er sich mit der Hand übers Gesicht. “Die Sache mit dem Jugendamt kläre ich persönlich. Und was den Täter angeht, der liegt leider bereits in der Leichenhalle. Er hatte Glück, viel zuviel Glück!” Die letzten Worte hatte Seto förmlich geknurrt, so das der Arzt erschrocken einige Schritte zurück ging. Seto funkelte den Arzt an. ”Ich erwarte die bestmögliche Behandlung, damit das klar ist. Wenn ich erfahre das sie nicht alles Menschenmögliche zur Verbesserung seines Zustandes tun, werden hier einige Köpfe rollen.” Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und das Blau blitze gefährlich auf. “Haben wir uns da verstanden?” Der Arzt war mittlerweile so bleich wie die weiße Wand, an welche er sich vor Angst fest gepresst hatte. ”A … Aber natürlich. Mister Kaiba.!” brachte nur noch mit zittriger Stimme hervor. Seto nickte, drehte sich geschmeidig um und schritt mit festen Schritten den Flur, Richtung Ausgang entlang. Kurz nach Sonnenaufgang befand sich Seto wieder am Bett des Blondschopfes. Die unnette Dame am Empfang, die ihm mitteilte, dass noch lange keine Besuchzeiten seinen, hatte er mit einem eisigen Blick schnell zum Schweigen gebracht und war einfach weiter marschiert. Dieses Mal fand er einen Stuhl in der Nähe des Bettes. Es musste leicht grinsen. Da hatte er anscheinend gestern jemanden gehörig eingeschüchtert. Er rückte die Sitzgelegenheit nah ans Bett und ließ sich darauf nieder. Es hatte sich seit Gestern nichts verändert. Joey lag noch immer ruhig im Bett und rührte sich nicht. Die Sauerstoffmaske verdeckte ihm Mund und Nase und das Piepen ertönte auch heute in den gleichen Abständen wie am Abend zuvor. Außer einer neuen Infusion schien alles wie Gestern. Wieder nahm er vorsichtig die Hand Joeys in seine. Da saß er nun und hoffte der Blondschopf würde endlich die Augen öffnen oder sonst irgendein Lebenszeichen von sich geben. Doch nicht geschah, Joey regte sich nicht. Nach einigen Stunden des Wachens und einem Gespräch mit dem Arzt, welcher den unveränderten Zustand des Patienten bestätigte, hatte Seto einen Termin mit einem Mann vom Jugendamt. Sie trafen sich in Setos Büro in der Firma, um über Joeys Zukunft zu reden. Schnell hatte er ihn überzeugt, das ein Heim nicht in Frage käme. Und der Beamte stimmte nach kurzer Überlegung Setos Vorschlag, Joey bei einem guten Bekannten unterzubringen zu. Die Tatsache das es sich um einen erfolgreichen Geschäftsmann, wenn er auch nicht in Setos Liga spielte, handelte und dieser volljährig war und keinerlei Vorstrafen hatte, schien dabei von Vorteil zu sein. Nach dem alle Formalitäten geklärt waren, verabschiedeten sie sich von einander. Als Seto allein in seinem Büro zurück blieb, atmete er tief durch. Das währe geklärt, ein kurzer Anruf in der Schule und er war für die nächsten Tage entschuldigt. Über Joey Verbleib berichtete er nur das aller Nötigste. Klatsch, Gerede und vor allem diese Pressegeier konnten sie jetzt am aller wenigsten gebrauchen. Die Lehrer schien ziemlich geschockt, hatten doch auch sie nie etwas bemerkt. Natürlich beurlaubten sie Joey bis auf weiteres. Bis zum Abend hatte sich Joeys Zustand verschlechtert, Fieber war hinzu gekommen. Die Ärzte erklärten den aufgebrachten Firmenchef, dass es mit den Entzündungen der Wunden am Rücken der Patienten zusammen hängen würde. Was Seto nicht im Geringsten beruhigte. Joey schwebte zwischen Leben und Tod. Und was konnte der mächtige Seto Kaiba tun? Nichts! Nichts, als neben dem Bett zu sitzen, seine fiebrige Hand zuhalten und zu hoffen. Am späten Abend wollten ihn die Ärzte heimschicken, hatten aber nicht den geringsten Erfolg. Noch nicht einmal bei der Untersuchung ließ er sich vor die Tür schicken. Seto hatte sich fest vorgenommen nicht eher von Joeys Seite zu weichen, bis dieser nicht endgültig über den Berg war. Was sollte er auch zu Hause durchs Wohnzimmer tigern und auf den erlösenden Anruf warten? Etwas Anderes hätte er in seinem Zustand sowieso nicht zu Stande gebracht. So saß er nun erneut am Bett und wachte über das Hündchen. Gegen Mitternacht war das Fieber wieder gesunken und die Vitalwerte hatten sich auch wieder gebessert. Die Ärzte hielten es für ein kleines Wunder, wollten aber noch keine endgültige Entwarnung geben. Am Morgen würden sie genaueres wissen. Seufzend verschränkte Seto seine Arme neben Joeys Körper und bettete müde seinen Kopf darauf. Einige Minuten später war er eingeschlafen, hielt aber immer noch Joeys Hand in seiner. Eine zarte Berührung an seinen Haaren ließ ihn die Augen öffnen. Als er den Kopf hob um in Joeys Gesicht zuschauen, rutschte dessen Hand von Setos Haar zurück auf die Bettdecke. Es hatte den Blondschopf fast alle Kraft gekostet sie anzuheben um dem schlafenden Seto damit zu berühren. Seto schaute lächelt in die müden Augen, welche sich scheinbar nur mit Mühe einen Spalt offen halten konnten. Immer wieder fielen sie zu. “Hey, Schlafmütze” Seto strich Joey, wie schon so oft in den letzten Stunden, eine widerspenstige Strähne seines blonden Haares aus dem Gesicht. Joey versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, welches aber nur sehr schwach aus fiel. Er hatte einfach keine Kraft mehr, wollte nur noch schlafen. Er konnte die Augen kaum noch offenhalten. Seto fuhr ihm zärtlich durchs Haar. “Schlaf, ruh dich aus. Ich pass auf dich auf.” Als wenn der Blondschopf nur auf diese Worte gewartet hätte, schlossen sich die braunen Augen und sein Atem wurde wieder tief und gleichmäßig. Seto fiel ein Stein vom Herzen. Joey war aufgewacht! Hatte seine Augen geöffnet und ihn angesehen. Ab jetzt würde alles wieder gut werden, davon war er fest überzeugt. Leise erhob er sich und machte sich auf die Suche nach dem behandelten Arzt um ihm gleich zu Joey zu schleifen. Jenen fand er in der Nähe des Schwesternzimmers und berichtete ihm vom Erwachen des Blondschopfes und trieb ihn zur Eile an. Erleichterung spiegelte sich im Gesicht des Mediziners wieder, sein Patient schien es tatsächlich geschafft zu haben. Eilig drückte er die Akten, die er bis eben noch eingesehen hatte, einer Schwester in die Arme und machte sich mit Seto auf den Weg ins Krankenzimmer. Unter den wachsamen Augen Setos untersuche er Joey vorsichtig, überprüfte nochmals die Vitalwerte und nickte zu dem Braunhaarigen. “Er scheint es geschafft zu haben. Er wird leben.” Leicht lächelte er zu dem jungen Mann der ihm gegenüberstand. Auch diesem konnte man seine Erleichterung deutlich ansehen. Seto setzte sich wieder auf den Stuhl, blickte kurz auf den Blondschopf und sah dann wieder zu dem Arzt. “Wird er irgendwelche Schäden zurück behalten?” Der Mediziner kratzte sich leicht am Hinterkopf. “Nun ja, mit einigen Narben mehr müssen wir schon rechnen, die Haut am Rücken ist zu schwer verletzt als das sie spurlos verheilen könnte. Um die Schulter und die Platzwunde an der linken Schläfe müssen wir uns keine großen Sorgen machen. Er scheint eine zwar schwere Gehirnerschütterung zu haben, aber diese müsste nach einigen Tagen Bettruhe geheilt sein. Allerdings … ” Er machte eine kleine Pause, wusste nicht genau wie er es sagen sollte. Seto horchte auf, bis jetzt hatte sich alles sehr gut angehört, doch die Zögerung des Mediziners gefiel ihm überhaupt nicht. “Was allerdings? Sagen sie schon!” Jener seufzte leicht. “Wir machen uns um die Psyche der Patienten Sorgen. Ein solches Erlebnis bleibt nur selten ohne seelische Schäden. Es kam offensichtlich nicht das erste Mal zu Misshandlungen und da wir nicht wissen wie lange und in welcher Intensität diese statt gefunden haben. Es wäre auf jeden Fall ratsam einen Psychologen zu konsultieren sobald der Partient wieder richtig bei Bewusstsein ist.” Der Braunhaarige musst abermals hart schlucken. Er hatte die Narben und Verletzungen auf dem viel zu dünnen Körper gesehen, aber erst jetzt schien er zu begreifen welche ein Ausmaß von Gewalt sich dahinter verbarg. Nicht nur der Körper, sonder auch die Seele das Blondschopfes hatte so einiges einstecken müssen. Er konnte Joey nur bewundern, was für ein guter Schauspieler dieser nur sein musste. Immer lief er grinsend durch die Weltgeschichte, zu jeden Spaß und Unfug bereit. Nie hatte man ihm etwas anmerken können, nie hatte er ihn nieder geschlagen oder gar traurig gesehen. Ein leises Vibrieren war zu hören. Der Pieper des Arztes. Dieser verabschiedete sich schnell von dem nachdenklichen Mann um gleich darauf aus dem Raum zu eilen. Seto saß da und dachte über die letzten Schuljahre und diversen `Begegnungen´ mit Joey nach. Er hatte wirklich nie etwas bemerkt. Aber was war mit dem Kindergarten? Den Freunden des Hündchens musste doch etwas aufgefallen sein, immerhin hingen sie doch immer zusammen. Er würde gleich am Morgen Nachforschungen betreiben. Doch jetzt war er einfach nur noch müde. Wie schon vor einer Stunde legte er seine Arme auf Joeys Bett und den Kopf darauf. Lange brauchte er nicht auf den Schlaf zu warten. Am Morgen wurde er durch das Eintreten einer Schwester geweckt. Diese errötet leicht als sie Seto entdeckte und verbeugte sich höflich. Dieser nickte er nur zu und schaute nach Joey. Der Blondschopf lag entspannt in seinem Bett und schlief tief und fest. Seto erhob sich, streckte sich leicht und verließ mit einem letzten Blick auf Joey das Zimmer. Er zückte sein Handy und beorderte seinen Fahrer her. Seto musste ungedingt mal wieder nach Hause, eine Dusche war mehr als nötig und da Joey über den Berg war und der Arzt seine Nummer hatte, konnte er sich ruhig für einige Stunden zurück ziehen. Ein Gespräch mit dem Kindergarten stand ja auch noch an. Frisch geduscht stand er in seinem Schlafzimmer, suchte sich saubere Kleidung aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Verließ den Raum, schritt zur Garderobe und zog sich den Mantel über. Sein Fahrer wartete schon vor dem Haus auf ihn. Jetzt würde er erstmal den Kindergarten zu Rede stellen. Die Wagentür wurde hinter ihm geschlossen und kurze Zeit später war er auf den Weg zur Schule, um ein klärendes Gespräch mit Yugi und Co zuführen. Nach einer Stunde saß er leicht grummelnd erneut im Wagen und fuhr zum Polizeipräsidium um seine Aussage zu Protokoll zu geben. Der Kindergarten konnte ihm auch nicht weiterbringen. Anscheinend hatten Joeys Schauspielkünste auch hier brillant getäuscht. Sie waren natürlich geschockt über Setos kurze Erläuterungen, konnten sich allerdings auch nicht erklären warum sie nie etwas bemerkten. Seto verdrehte die Augen, das waren nun wirklich schöne Freunde! Nach seiner Aussage verlangte er aufs genaustes über die Ergebnisse der Ermittlungen informiert zu werden. Nach einer kurzen, etwas heftigeren Diskussion mit dem Leiter des Reviers wurde er in den derzeitigen Stand der Untersuchung eingeweiht. “Anscheinend kam es am Freitag zu einer Auseinander Setzung zwischen Herrn Wheeler und seinem Sohn. Die Nachbarn sagten sie haben Gepolter und das Gebrüll des Vaters gehört, danach sei es still gewesen. Herrn Wheeler scheint die Wohnung gegen Abend verlassen haben und ist erst gegen Mitternacht wieder gekommen. An den darauf folgen Tagen wurde weder Herr Wheeler noch sein Sohn gesehen oder gehört. In der Wohnung wäre es still gewesen. Und dann sind sie, Herr Kaiba, aufgetaucht und haben die Zwei gefunden. Die Autopsie der Leiche hat ergeben, das es sich wie vermutet, um Herrn Wheeler handelt und er unter starken Alkoholeinfluss stand. Er war scheinbar Alkoholiker, zumindest würde das den miserablen Zustand der Leber erklären. Unser Gerichtsmediziner bescheinigte einen Herzinfarkt als Todesursache. Der ungefähre Zeitpunk des Todes war wohl der frühe Samstagmorgen.” Damit endete der Inspektor die Berichterstattung, klappte die Akte Wheeler wieder zu und legte sie auf einen Stapel auf seinem Schreibtisch. “Wollen sie mir damit sagen das Joey ganze drei Tage an diesen Heizkörpern angebunden war, die ganze Zeit mit der Leiche dieses Mistkerls in einem Zimmer und keiner sich auch nur die geringsten Sorgen gemacht hat? Noch nicht ein mal die Nachbarn?” Seto konnte es nicht fassen, wie konnte Menschen so ignorant gegenüber anderen Mitmenschen sein? Die saßen seelenruhig auf dem Sofa, schauten fern während Joey, nur durch eine dünne Wand getrennt, fast zu Tode geprügelt worden war. Und wie der Arzt sagte, es war nicht das erste Mal das so etwas mit ihm geschehen war. “Es scheint leider so. Die Menschen in dieser Gegend halten sich aus den Angelegenheiten der Anderer raus. Dort ist sich jeder selbst der Nächste.” Auch den Inspektor ließ dieser Fall nicht kalt, auch wenn Gewalt in diesem Viertel an der Tagesordnung stand. Wie konnte ein Vater seinem eigenen Sohn so etwas antun! “Dann sind wir hier ja fertig. Schönen Tag noch!” Und schon war Seto aus dem Büro gerauscht und ließ einen etwas überrumpelten Polizeibeamten zurück. Der Braunhaarige war mit schnellen Schritten bei seinem Wagen und ließ seinem Fahrer nicht die geringste Gelegenheit ihm die Türe zu öffnen. Er riss sie auf, schmiss sich in den Sitz und knallte sie wieder lautstark zu. Er war wütend, sehr wütend! Drei Tage! So lange hatte Joey in diesem Raum verbringen müssen und keine Sau hat sich dafür interessiert. Drei Tage mit dem langsam verwesenden Körper seines Erzeugers. Drei Tage ohne irgendeine Chance sich befreien oder Hilfe rufen zu können! Am liebsten würde er alle hinter Gitter bringen! Alle die weggeschaut, weggehört oder einfach alles ignoriert hatten. Die ganze verkommene Bande! Der Braunhaarige knurrte, lehnte sich zurück, schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Nach 5 Minuten hatte er sich wieder einigermaßen im Griff und wies seinem Fahrer an ihn ins Krankenhaus zu fahren. Er wollte zu Joey, wollte wissen wie es dem Blondschopf ging. Der Arzt hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet, also schien sich sein Zustand nicht verschlechtert zu haben. Die Nachmittagssonne schien durch das Fenster und ließ das blonde Haar golden schimmern. Seto saß noch immer am Bett, hielt die Hand Joeys und wachte über dessen Schlaf. Bis jetzt war der Blondschopf noch nicht wieder aufgewacht, war das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Seto wusste es nicht, sorgte sich ein wenig, auch wenn die Ärzte ihn beruhigten und sagten das es durchaus nicht ungewöhnlich war. Er wollte wieder in Joeys Augen sehen. Sehen das es dem Hünchen gut ging. Doch leider blieb sein Wunsch an diesem Tag unerfüllt. Nicht einmal war der Blondschopf aufgewacht. Am späten Abend ließ er sich überreden die Nacht doch zu Hause zu verbringen, scheinbar sah man ihm seine Müdigkeit nur zu deutlich an. Doch sein Schlaf war unruhig. All die Erlebnisse der vergangenen Tage wurden in seinem Träumen aufgewühlt und ließen ihn schweißgebadet aufschrecken. Nur langsam konnte Seto seinen beschleunigten Atem beruhigen. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, schälte sich mühselig aus der zerwühlten Bettdecke und stand auf. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Mit müden Schritten ging er ins Wohnzimmer, nahm sich einen Trink aus der Bar, setzte sich auf die Couch und schaute auf die weite See vor sich. Die Wellen spiegelten silbrig das Licht des Mondes wieder. Einige Sterne hatten sich durch die schwarzen Wolken durchkämpfen können und leisteten dem Erdtrabanten Gesellschaft. Das Meer lag ruhig, nur kleine Wellen schlichen sich auf den Strand um ihn um einige Körner zu erleichtern, welche aber schon von der Nächsten wieder zurück getragen wurden. Es war ein Bild der Stille und Harmonie und es half Seto sich zu entspannen. Noch lange saß er dort und sah blicklos auf das Wasser. Erst als der Himmel sich erhellte und langsam rötlich schimmerte glitt er wieder in einen leichten Schlaf. Das Läuten des Telefons ließ ihn wieder zu sich kommen. So schnell, wie es in seinem Halbschlaf ähnlichen Zustand ging eilte er zu dem klingelnden Apparat. Vielleicht gab es schlechte Neuigkeiten aus dem Krankenhaus. Er riss förmlich den Hörer von der Station und nahm ab. Erleichtert atmete er aus. Es war Mokuba, der ihm fröhlich ins Ohr trällerte. Seto ging zurück zur Couch, setzte sich und ließ sich von seinem kleinen Bruder alles über die tolle Busfahrt, die geniale Unterkunft und dem ersten aufregenden Ausflug erzählen. Nur selten kam er mal zu Wort, doch immerhin hatte er das wichtigste in Erfahrung bringen können. Und eh er sich versah verabschiedete sich Mokuba, der nächste grandiose Ausflug stand an. Er drückte die Auflegtaste und legte das Telefon auf den kleinen Tisch vor sich. Müde erhob er sich wieder und schlurfte in die Küche um sich einen starken Kaffee zu machen, irgendwie musste er ja seine Lebensgeister wieder in Schwung bringen. Nach dem er die lebenswichtigen Dosis Koffein intus hatte, rief er in der Klinik an, doch Joey war noch immer nicht aufgewacht. Besorgt legte Seto wieder auf. Das konnte doch nicht normal sein, da konnten ihm die Ärzte erzählen was sie wollten. Kapitel 8: Erinnerungen Teil 3 ------------------------------ Sieben Tage. Vor sieben Tagen hatte er das letzte Mal die braunen Augen gesehen. Seit sieben Tagen saß er jeden Tag an diesem Bett, hielt Joeys Hand und redete leise mit ihm. Doch noch immer rührte sie der Blondschopf nicht. Er schlief. Schlief so tief und fest als wollte er nie wieder aufwachen. Der Arzt hatte Seto erklärt, dass das manchmal vorkommen könnte, wenn der Partien ein starkes Trauma erlitten hätte. Sie konnten nur warten, aus medizinischer Sicht war da nicht zu machen. Joey musste allein den Weg zurück finden. Aus Verzweiflung und weil er von ihnen genervt worden war, hatte Seto sogar den Kindergarten zu Joey gelassen. Er hatte die Hoffnung gehabt, dass die Stimmen der nervtötenden Mitschüler den Blondschopf erwachen ließen. Doch auch hier gab es keine Reaktion. Geknickt war die Bande wieder abgezogen, Bakura schien es am meisten getroffen zu haben. Am frühen Abend betrat Seto, wie so oft in letzter Zeit, den Raum und setzte sich auf den Stuhl. Er stellte den Kaffeebecher auf dem Tisch neben dem Bett ab und nahm sich das Buch. Sie hatten es bei der Räumung von Joeys Wohnung gefunden. Es war etwas älter, schon ziemlich zerlesen, hier und da waren ein paar Seiten lose und doch fehlte keine Einzige. Es hatte, in ein Tuch gehüllt unter dem Bett des Hündchens gelegen. Scheinbar war es wichtig für ihn gewesen und er hatte es vor seinem Vater versteckt. Es wurde erst entdeckt, als das Bett abgeschlagen worden war. In dem Buch standen alte Erzählungen, wundersame Geschichten voller Mythen und Magie, Liebe und Trauer, Mut und Verzweiflung. Wie jeden Abend schlug Seto es auf und suchte eine Geschichte aus. Er lehnte sich zurück und begann sie Joey vorzulesen. Es war seit einigen Abenden zu einem Ritual geworden, jeden Abend eine Geschichte. Leise und doch wohl betont erklang seine tiefe Stimme, gab das Geschriebene Wort für Wort wieder und hauchte ihm somit Leben ein. Er erzählte von einer weiten grünen Steppe, von tapferen Männern die ihr Land verteidigten und den scheinbar übermächtigen Feind mit einer List besiegten. Als die Geschichte endete, klappte Seto das Buch leise zu und legte es behutsam auf dem Tisch ab. Er griff sich den Becher und nahm Schluck. Auf dem Weg zurück zum Tisch glitt ihm der Becher aus der Hand, landete auf den Boden und verteilte die dunkle Flüssigkeit auf diesem. Doch Seto hatte keine Augen für sein Missgeschick, zu gefesselt war er von dem Anblick der braunen Augen die direkt in seine Blauen sahen. Er war in seiner Bewegung erstarrt, rührte sich keinen Millimeter, aus Angst er könnte aufwachen und alles nur ein Traum gewesen sein. Erst eine sanfte Berührung an seiner Hand ließ ihn sich aus seiner Starre lösen. Es war Realität, kein Traum. Joey war wach! Seto musste sich setzten, zu überwältigt war er vom plötzlichem Erwachen Joeys. Ja, der Blondschopf war endlich wieder zu sich gekommen, hatte den Weg gefunden. Er war wach und sah ihn fragend an. Die blassen Lippen öffneten sich, doch Seto legte ihm schnell den Zeigefinger darauf und bedeutete ihm das er nicht sprechen sollte. Verwirrt schaute der Blondschopf zu ihm. Seto drehte sich zu dem Tisch und füllte ein Glas mit Wasser. Vorsichtig brachte er einen Arm unter den Nacken Joeys und zog ihn leicht nach oben, stützte ihn am Rücken und führte das Glas an dessen Lippen. Zuerst zögerlich, doch dann immer gieriger schluckte der Blonde das kühle Nass herunter. Er schien fast so als habe er seit Wochen nichts mehr getrunken. Seto stellte das leere Glas zurück, schüttelte das Kissen im Bett auf und ließ Joey sacht zurück in dieses gleiten. Wieder begegnete ihm der fragende und zugleich dankende Blick Joeys. “W … was … ist … passiert?” Die Stimme war dünn, etwas brüchig und doch hätte er für kein Geld der Welt jetzt nichts lieber gehört. Leicht lächelte er, wofür er prompt einen sehr überraschten Blick bekam. Seufzend ließ Seto sich wieder auf seinen Platz sinken und sein Lächeln verstarb. “Du weißt nicht mehr was passiert ist?” Jetzt war es an ihm den Blondschopf fragend an zu schauen. Dieser schüttelte schwach den Kopf, man konnte ihm ansehen wie er krampfhaft versuchte sich zu erinnern. Plötzlich weitete er erschrocken seine Augen und saß schneller aufrecht im Bett als Seto in zurück halten konnte. Joey keuchte schwer, schien in seiner Erinnerung gefangen. Der Braunhaarige sah in besorgt an. Als nach einer Minute immer noch keine Veränderung eintrat hob er seine Hand und legte sie vorsichtig auf die Schulter des Blonden. Joey zuckte erschrocken zusammen, sah Seto panisch an. Ein Zittern ging durch den geschwächten Körper. Der Braunhaarige konnte den Anblick nicht mehr länger ertragen. Sachte legte er einen Arm um Joeys Schulter, mit den Augen die des Blonden fixierend. Behutsam setzte sich Seto schräg hinter den Blondschopf, löste den Augenkontakt und legte auch den anderen Arm vorsichtig um ihn, zog ihn in eine zärtliche Umarmung. Immer wieder redete er leise auf Joey ein. Nur langsam entspannte sich der verkrampfte Körper in seinen Armen. Nach schier endloser Zeit lag er völlig entspannt an Setos Brust gelehnt, den starken Herzschlag des Drachens lauschend. “Er wird mich umbringen … .Wenn er mich das Nächste mal sieht, werde ich nicht so glimpflich davon kommen.” Leiste drangen die traurigen Worte an Setos Ohren. Leicht drückte er das Hündchen an sich. “Er wird dir nie wieder etwas an tun können! Nie wieder!” Ein Schnaufen war von Joey zu vernehmen. “Das hab ich auch einmal gedacht. … Er hat mich an den Haaren nach Hause gezerrt und grün und blau geschlagen. … Sag niemals nie, das hab ich an diesem Tag schmerzhaft lernen müssen. Ich war gerade mal elf. … Er hat mich immer gefunden, immer. … Warum sollte es dieses mal anders sein?” Tränen lösten sich aus seine Augen, ließen seinen Wangen entlang und tropften auf Setos Hemd. Dieser legte seinen Zeigefinder unter das Kinn des Blonden und zwang ihn sanft ihn anzusehen. “Niemals wieder, Joey! Er ist tot. Er kann dich nie wieder zurück holen!” Langsam verstand der Blondschopf den Sinn dieser Worte. Erneut weiteten sich seine Augen, suchten verzweifelt in den Blauen über ihm nach Bestätigung. Der Braunhaarige nickte auf die unausgesprochene Frage. Joey sank wieder zurück an Setos Brust. “Niemals wieder!” Nuschelte er leise zu sich selbst und schloss seine Augen. Erschöpft glitt er langsam in eine erholsamen Schlaf. Seto rückte sich vorsichtig, ohne das Hündchen zuwecken, etwas bequemer hin und wachte abermals über seinen Schlaf. Dem Arzt, der eine Stunde später in das Zimmer trat und kurz stutze ob der Szene die sich ihm da bot, erläuterte er nur kurz den momentanen Stand der Dinge und schickte ihn wieder raus. Nun konnte auch er endlich zur Ruhe kommen. Müde lehnte er sich ans Kopfteil des Bettes, rückten den Blondschopf noch etwas zurecht und schloss seine Augen. Ein sanftes Rütteln an seiner Schulter ließ Seto am Morgen aus seinem traumlosen Schlaf erwachen. Leicht verschlafen öffnete er seine blauen Augen um kurz darauf in tief Grüne zu schauen. Mit einem leichten Nicken begrüße er Duke und saß gleich nach Joey. Der Blondschopf hatte sich auf seinem Schoß zusammen gerollt und schien noch tief und fest zu schlafen. Seto stich im wieder diese widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und betrachtete ich einige Minuten. Duke hatte sich in der Zeit Setos Stuhl geschnappt, auch sein Blick lag besorgt auf den Blonden. Das Telefonat mit Seto hatte auch ihn schwer geschockt und nun sah er was von dem blonden Chaos auf zwei Beinen übrig geblieben war. Und dies schien nicht sehr viel zu sein. Seto seufze und startete den Versuch unter dem Blondschopf wegschlüpfen zu können, ohne diesen zu wecken. Vorsichtig hob er den Oberkörper Joeys an und zog seine Beine zur Seite, immer einen wachsamen Blick in das Gesicht des Hündchens. Langsam ließ er dieses wieder in die Kissen gleiten, erhob sich und streckte kurz seinen verspannten Körper. Drehte sich zu dem Schlafenden um und zog ihm die Decke wieder zurecht. Erleichtert stellte er fest, das Joey noch immer tief zu schlafen schien. Sanft strich er ihm noch einmal über übers Haar, dreht sich zu Duke und bedeutete diesem ihm zufolgen. Leise fiel die Tür ins Schloss. Seto lehnte sich an die Wand des Krankenhausflures und sah zu Duke. Der Grünäugige erwiderte den Blick, nach dem er sich auf einen der Stühle an der gegenüber liegenden Wand nieder gelassen hatte. “Seto?” “Hm?” “Was genau ist mit ihm geschehen? Du hast zwar eine kurze Zusammenfassung abgegeben aber da ist scheinbar sehr viel mehr. Was hat dieses Schwein mit Joey gemacht?” Duke war aufgebracht, was für Seto nur zu verständlich war. Er selbst hatte immerhin schon eine Woche Zeit gehabt um mit dem Ganzen fertig zu werden, wären Duke erst vor drei Tagen davon erfuhr und auch kaum Einzelheiten kannte. Er stieß sich von der Wand ab und deute mit einem Kopfnicken in Richtung des Ausgangs. Duke erhob sich schwerfällig und folgte Seto, der ein kleines Kaffee auf der anderen Straßenseite ansteuerte. Das kleine Türklöckchen erhallte, in den fast menschenleeren Raum, als sie eintraten. Seto wähle ein Tisch in hinterem Teil wo sie ungestört reden konnten. Nachdem sie ihre Bestellungen gebracht bekommen hatten fing der Braunhaarige an zu erzählen. Was vor einer Woche geschah, was in dieser Woche geschah und das Joey gestern aufgewacht war. Duke schaute betroffen in das Schwarz seiner Tasse und musste mehrmals schwer schlucken. Einige Minuten nachdem Seto geendet hatte schaute er wieder auf und begegnete dessen Blick. Die sonst so klaren, scharfen Augen waren von den Geschehnissen gezeichnet. Sie schauten müde, erschöpft und voller Sorge in Dukes. “Und du bist dir sicher dass er zu mir ziehen sollte? Warum nimmst du ihn nicht bei euch auf?” Seto seufzte und rieb sich die Stirn. “Glaubst du wirklich daran hätte ich nicht auch schon selbst gedacht? Aber jetzt versetz dich doch mal in seine Lage. Erst passiert so etwas, dann wacht er auf und ich tröste ihn. Gerade ich, sein erklärter Feind. Er ist total durcheinander, und da soll ich ihn doch nicht noch allen Ernstes fragen ob er bei mir und Mokuba einziehen möchte. Wie soll er sich denn erholen wenn er nicht mal weiß wie er sein Umfeld einschätzen soll? Nein, er brauch jetzt eine Umgebung die er kennt, in der er sich sicher fühlt. Und jetzt fang ja nicht mit dem Kindergarten an! Da geb ich ihn auf keinen Fall hin!” Die letzten Worte waren deutlich geknurrt worden, was ein kleines Schmunzeln auf Dukes Lippen brachte. “Du magst ihn, stimmts?” Seto grummelte, bestellte sich schnell einen neuen Kaffee und trank den letzten Schluck aus der Tasse vor sich. Dukes Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen. Seto funkelte ich an. “Jetzt grins nicht auch noch so!” “Och, und wie so nicht? Ich finds gut dass du ihn magst. Ich glaube er kann jetzt jeden Freund gebrauchen den er bekommt.” Seine Mine wurde wieder ernst. “Er soll nicht wissen das du alles mit mir besprochen hast, oder?” Ein stummes Nicken war die Antwort Setos. “Okay. Ich werd so tun als wenn auf meinem Mist gewachsen ist. Wird bestimmt interessant mit dem Chaoten zusammen zuwohnen.” Wieder grinste er den Braunhaarigen breit an. Der allerdings nur noch die Augen verdrehen konnte. Ob das mal alles gut ging. Joey war ein Tollpatsch und Duke war für fast jeden Mist zuhaben. Ob die Welt dieses Duo aus halten würde? Leicht lächelnd schüttelt er den Kopf, das konnte ja was werden. Nach dem sie noch die eine oder andere Kleinigkeit besprochen hatten. Verabschiedeten sie sich und gingen ihrer Wege. Duke ging nach Hause um schon mal um Platz für den Blondschopf zu schaffen, während Seto wieder das Krankenhaus ansteuerte. Er betrat das Zimmer und sah auf das Deckenbündel in der Mitte des Bettes. Nur am oberen Ende konnte man einige blonde Strähnen hervorlugen sehen. Joey hatte sich unter der Decke noch mehr zusammen gerollt und sich regelrecht unter ihr vergraben. Seufzend ließ er sich auf seinen Stuhl nieder und schaute aus dem Fenster. Er folgte mit den Augen einigen Regentropfen wie sie sich zu kleinen Rinnsalen zusammen schlossen um dann gemeinsam der Scheibe hinab zu laufen. Der Regen hatte erst vor kurzen angefangen, hatte die fröhliche Morgensonne verdrängt, um die Welt etwas sauberer zu waschen. “Kaiba?” klang er dumpf durch die Bettdecke und riss den Braunhaarigen aus seinen Gedanken. “Ja?” Das Decken Knäuel bewegte sich und noch mehr blonde, wirre Strähnen kamen nun zu Vorschein. Müde blicken die braunen Augen durch den Raum bis sie die Blauen Setos fanden. Lange schaute er ihn einfach nur an. Doch so viele Fragen wollten gestellt werden und hofften auf klärende Antworten. Kurz atmete er tief durch. “Du warst es, oder? … Du hast mich gefunden.” Seto nickte und schaute ihm weiter in die Augen, zu lange hatte er auf deren Anblick verzichten müssen. “Ja, habe ich. Und es tut mir leid dass ich erst so spät kam.” “Ich hätte nicht gedacht dass überhaupt jemand kommt.” Nuschelte der Blondschopf. “Aber warum du? Wieso warst du da?” Verwirrt schaute er Seto an. Warum war er gerade von Kaiba gerettet worden? Wie kam der vielbeschäftigte Firmenboss nur auf die Idee nach dem verlausten Straßenköter zu sehen? “Ich weiß nicht genau wie ich es dir beschreiben soll. Du warst Montag zur dritten Stunde immer noch nicht in der Schule. Bei einem Gespräch des Kindergartens hörte ich das du am Samstag auch schon nicht aufgetaucht bist. Ich hatte einfach das Gefühl das etwas mit dir nicht stimmte. Also sah ich nach, und fand dich.” Joey sah etwas betrübt auf die Bettdecke, kuschelte sich noch etwas mehr in ihr ein. “Sie haben sich keine Sorgen um mich gemacht, oder? … Warum auch, war ja schließlich nicht das erste Mal das ich einfach nicht komme. Sie meinten dann immer, mir wäre die Freundschaft zu ihnen wohl nicht wichtig genug. Woher sollten sie auch wissen das ich es einfach nicht geschafft habe mich unbemerkt rauszuschleichen, der Alte mich erwischt und dann vermöbelt hat.” Traurig zog sich der blonde Schopf wieder etwas mehr unter die Decke zurück. Mehr als Augen und Haar war nun kaum noch zusehen. “Warum ist ER tot?” Seto konnte das Genuschelte gerade so noch durch die Decke verstehen. Tief atmete er ein, bevor er Joey leise erklärte was mit seinem Vater geschah. “Er hatte einen Herzinfarkt. Der Pathologe meinte das er in der Nacht zu Samstag daran verstroben wäre.” Nach einigen Sekunden erhallte das trockene Lachen Joeys im Raum. “Beim Todprügel zu Tode geprügelt! Wenn das mal keine Ironie ist!” Kurz musste er noch etwas weiter Kichern, bis er sich beruhigt hatte. Dann wurde sein Blick plötzlich wieder traurig. “Was passiert jetzt mit mir? Ich meine ich hab niemanden mehr bei dem ich wohnen kann. … Muss ich jetzt ins Heim? … Ich will da nicht hin!” Verzweiflung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Was sollte jetzt aus ihm werden? Er hatte nichts und niemanden. Keine Eltern, keine Verwandten, keine Wohnung, kein Geld, einfach nichts! Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür und Duke trat ein. “Nix da Heim! Du kommst zu mir, basta!” Joey fuhr hoch und starrte zur Tür. “Hey, jetzt guck nicht so als ob ich nen Alien wäre.” Lächelt trat Duke näher ans Bett und struppelte dem Blonden durch, das ohnehin schon in alle Richtungen abstehende Haar. “Wie geht´s dir?” Noch sichtlich verwirrt blickte ihn der Blondschopf an und nuschelte ein `Geht so´. Duke nickte Seto kurz grüßend zu und setzte sich zu Joey aufs Bett. Jener konnte mit der ganzen Situation noch immer nichts anfangen und das sah man ihm nur allzu deutlich an. Verwirrt blickte er den Grünäugigen an und legte den Kopf schief. Kapitel 9: Erinnerungen Teil 4 ------------------------------ Kapitel 9 Erinnerungen Teil 4 Geschafft ließ Joey sich auf sein Bett fallen. Er war erschöpft und wollte sich nur noch in seiner flauschigen Decke einigeln und schlafen. Es war nicht so als ob seine Muskeln müde wären, nein, es laugte ihn mehr geistig aus. Immer wenn er von der Sitzung bei der Psychologin kam, war er fertig mit der Welt. Zwar war es nicht mehr so schlimm wie die ersten Male, aber dennoch war es nicht leicht über das Geschehene zu sprechen, auch wenn er merkte, dass es ihm half. Es klopfte leise an seiner offenen Zimmertür. Duke stand, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Tür. Langsam kam er auf den Blondschopf zu, stellte die Tasse auf dem Nachtschränkchen ab und setzte sich zu ihm aufs Bett. “Wie war’s? Immer noch so schlimm?” Man konnte deutlich hören, dass er sich Sorgen machte. Joey konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, auch wenn ihm eigentlich nicht so recht danach war. “Es ging schon. Nur noch zwei Mal, dann hab ichs endlich hinter mir. Ja ja, ich weiß, es muss sein und es hilft ja auch. Aber ich will die Sache endlich begraben! Sechs Fuß tief, und nie wieder daran denken müssen.” Mühsam richtete er sich wieder auf und nahm sich den Tee vom Schränkchen. “Danke” Duke schien immer zu wissen was er brauchte. Es war ein merkwürdiges Gefühl umsorgt zu werden. Am Anfang konnte er mit der Führsorge gar nicht umgehen, hatte sich immer etwas schuldig gefühlt wenn er um etwas bat. Was für andere Kinder immer selbstverständlich war, hatte er nie kennen gelernt. Es war schön, neu aber schön. Duke erwartete nie Dank für etwas was für ihn selbstverständlich war. Auch er war in den ersten Wochen ihres Zusammenlebens des öffneten geschockt über Joeys Verhalten. Der Blonde hatte sich in den ersten Tagen in seinem Zimmer verkrochen, war nur selten zu sehen. Meist huschte er schnell über den Flur ins Bad, um dann genauso flink wieder in seinem Zimmer zu verschwinden. Bei jeder hastigen Bewegung Dukes zuckte er zusammen. Aber am schlimmsten waren die ersten Nächte gewesen. Joey war öfter schreiend aufgeschreckt und saß dann schwer atmend und schweißgebadet im Bett. Immer wieder musste Duke ihn in den Arm nehmen und erklären dass alles nur ein Traum war, er hier sicher war. Am nächsten Morgen hatte sich der Blonde dann verlegen bei ihm entschuldigt und bedankt. Auch das regelmäßige Essen war scheinbar etwas völlig Neues für ihn. Er musste lernen langsam zu essen und nicht wie früher, schnell alles runter zu schlingen. Die Vielfalt und dem Geschmack der Speisen war er immer wieder überrascht. Duke konnte sich meist ein Schmunzeln nicht vergreifen wenn Joey mal wieder etwas völlig Neues auf seinen Teller bekam. Es wurde mit großen Augen angeschaut, daran gerochen um dann erst vorsichtig gekostet und anschließend hungrig verschlungen zu werden. Schnell hatte der Blonde eine Vorliebe für Pastagerichte entwickelt und lernte sie selbst zu zubereiten. Voller Stolz hatte er Duke damals seine erste Lasagne a la Joey serviert und hatte ihn mit großen, erwartungsvollen Augen angeschaut. Sie war sehr lecker und als Duke ihm das mitteilte hatte der Blondschopf doch tatsächlich einen kleinen Luftsprung gemacht. Mit einem breiten Grinsen musste Duke an Joeys erst Dusche denken. Nach zwei Stunden war Joey damals mit einem seligen Lächeln und geröteter Haut aus dem Bad gekommen. Ja, das Leben mit Joey war sehr interessant. Meist war dieser auch recht fröhlich, nur selten niedergeschlagen. So wie jetzt. Seufzend erhob Duke sich wieder vom Bett, nahm die nun leere Tasse aus Joey Händen und verließ leise das Zimmer. Der Blondschopf brauchte jetzt seine Ruhe, das hatte Duke schell herausgefunden. Die nächsten Stunden würde der Blondschopf sich im Bett einkuscheln und schlafen. Danach ging es ihm immer wesentlich besser. Im Vorbeigehen schnappte er sich sein Telefon und marschierte weiter in die Küche. Stelle die Tasse neben dem Spülbecken ab und begann Setos Nummer zu wählen. Mit dem Telefon am Ohr ging er ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder. Es wurde nach dem dritten Tuten abgenommen und Duke konnte Setos freundliche Begrüßung hören. “Duke, was gibt’s?” Angesprochener grinse. “Dir auch ein fröhliches Hallo, Seto!” “Ja ja, geschenkt. Was gibt’s? Ist was mit dem Hündchen?” Duke konnte eifriges Rascheln im Hintergrund Seto´s hören. Der Kerl arbeitete einfach zu viel! “Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er kam gerade von der Sitzung.” Das Rascheln wurde sofort eingestellt und man konnte das Seufzen des Braunhaarigen hören. “Wie geht´s ihm?” “Er liegt im Bett und schläft. Es wird jedes Mal ein bisschen besser. Er ist tapfer, will es bis zum Ende durch ziehen auch wenns ihn ganz schön fertig macht.” Der Schwarzhaarige fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. “Er wird’s schaffen! Aber jetzt mal was Anderes, ich muss am Donnerstag nächste Woche für einige Wochen noch Amerika. Was machen wir mit ihm? Ich möchte ihn nur ungern den ganzen Tag alleine in der Wohnung lassen. Wären jetzt keine Ferien könnte er sich ja den halben Tag mit Schule beschäftigen und anschließend was mit Yugi und Co unternehmen, aber die sind ja alle weg gefahren. Aber so, ich hab keinen Plan wie ich ihn beschäftigen soll.” Er machte eine kurze Pause, seufzte kurz und redete dann weiter. “Du weißt was passieren kann, wenn er zu viel Zeit zum Nachdenken hat. Ich will auf jeden Fall verhindern das er noch mal so abstürzt.“ “Ich weiß. Denkst du ich will das noch mal erleben.” Es herrschte kurze Stille, beide hingen ihren Gedanken nach. Beide wollten nicht das Joey wieder an Selbstzweifel fast zerbrach. Nach einem kurzen `jetzt nicht´, was bestimmt nicht für Duke bestimmt war, hörte er wieder Setos Stimme. “Ich habe da eine Idee. Ruf dich nachher wieder an. Okay?” “Yupp mach das, bis dann” Verabschiedete sich Duke und legte auf. Auf Seto konnte man sich verlassen. Er schien ein instinktives Gespür dafür zu haben, was Joey brauchte und was ihm half. Wie oft hatte Duke verzweifelt bei ihm um Rat gefragt und immer den passenden bekommen. Entspannt lehnte er sich zurück. Da war er ja mal gespannt was sich der große Seto Kaiba für den blonden Wirrkopf aus gedacht hatte. Nach dem Seto das Gespräch mit Duke beendet hatte, erhob er sich von seinem Bürostuhl, zog sich seinen Mantel über und verließ den Raum. Seiner etwas perplexen Sekretärin gab er nur die Order die nächsten zwei Termine zu verschieben und marschierte weiter zum Fahrstuhl. Ein kurzes Telefonat und der Fahrer wartete schon mit den Wagen auf ihn. Er ließ sich in den weichen Polstern der Limousine nieder, nannte den Fahrer das Ziel und lächelte leicht in sich rein. Das würde bestimmt genau das Richtige für den Blondschopf sein. Die Fahrt dauerte nicht allzu lange. Der Wagen stoppte in einem alten Viertel Dominos. Hier hab es noch viele alte Läden, die teilweise schon seit vielen Generationen im Familienbesitz waren und immer noch weiter geführt wurden. Man konnte glauben eine Zeitreise gemacht zu haben. Viele der Gebäude waren schon einige Jahrhunderte alt und kaum verändert worden. Hier gab es keine überdimensionalen Schaufenster mit greller Leuchtreklame und kein nervtötendes Gedudel von irgendwelchen Werbeslogan. Seto stieg aus und schaute sich kurz um. Die Gegend schien sich wirklich nie zu verändern. Sein Blick viel auf den kleinen Buchladen an der Ecke, dieser war sein Ziel. Gemächlich schritt er auf ihn zu, hier gab es keine Hektik. Mit einem leichten Knarren öffnete er die Tür und hörte gleich darauf das kleine Türglöckchen läuten. Er atmete den ganz eigenen Geruch dieses Geschäftes tief ein. Ein Lächelt umspielte seine Mundwinkel, er war früher immer gerne hier gewesen. “Ah, der ehrenwerte Herr Kaiba geruht sich zum niederen Volk zu begeben!” Grummelnd drehte sich Seto um und schaute direkt in die schwarzen Augen Herrn Tanakas. Trotzig schaute er den alten Mann an, schob sogar seine Unterlippe etwas vor. Dieser konnte sich, beim Anblick eine schmollenden Seto Kaiba, ein Lachen nicht mehr verkneifen. Er ging auf ihn zu und struppelte dem Firmenboss durch die Haare. Ein weiteres leises Grummeln konnte man von diesem vernehmen. “Ach Junge, es ist lange her das du mich besucht hast.” Schon fand sich Seto in einer kräftigen Umarmung wieder, welche er gerne erwiderte. “Komm, mein Junge, lass uns einen Tee trinken!” Sie schritten an den hohen Regalen vorbei und gelangten, durch ein kleine Tür in das hintere Zimmern. Auch hier hatte Seto das Gefühl die Zeit währe stehen geblieben. Alles schien genauso wie in seiner Kindheit, als er des öfteren Herrn Tanaka heimgesucht hatte. Hier war er zwischen den Regalen herum gewuselt, hatte sich eins der Bücher geschnappt um es dann in diesem Zimmer zu lesen. Ein kleines Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Es war schon eine schöne Zeit gewesen. Eine dampfende Tasse Tee stand vor ihm, als er begann von Joey und sein damit verbundenes Anliegen Herrn Tanaka zu erzählen. Dieser war sehr betroffen von der Geschichte, auch er war einst Vater gewesen und konnte sich solche Taten einfach nicht vorstellen. Nur zu gerne half er dem Jungen sich wieder im Leben zu Recht zu finden. “Hmm, ein bisschen Hilfe könnte ich im Laden schon brauchen. Seit Yukikos Tod ist es manchmal schon etwas mühsam alles allein zu erledigen.“ Kurz schaute er das Foto auf dem Familienaltar an. Sanft wurde er von seine geliebten Tochter anlächelt. “Und wenn du mich darum bittest kann ich doch gar nicht anders.” Grinste er Seto an. “Er kann gerne hier anfangen.” Seto fiel ein Stein vom Herzen, wenn er auch eigentlich nicht wirklich mit Widerstand gerechnet hatte. Der Braunhaarige verbeugte sich leicht. ”Ich danke dir.” “Ah, wie oft soll ich dir noch sagen du sollst nicht immer so förmlich sein. So alt bin ich nun auch nicht!” Nun war es an Tanaka leicht zu schmollen wären Seto grinste. Als kleine Entschädigung füllte er die kleinen Teetassen wieder auf und reichte Tanaka die Seine. “Ach, er muss nicht unbeding erfahren, dass ich etwas damit zutun habe. Okay?” Herr Tanaka grinste breit. ”Verstehe, geheime Mission!” Seto nickte, grinste zurück und nahm einen Schluck Tee. “Ich hab mir gedacht ich drucke einen Handzettel , auf dem du eine Aushilfe suchst, aus und Duke läst ihn ganz unauffällig Joey zukommen. Wie ich ihn kenne, wird er nicht lange fackeln und dich so schnell wie möglich aufsuchen. Er ist vernarrt in Bücher, vor allem Märchen und Sagen haben es ihm angetan.” Der Braunhaarige musste grinsen, wenn er daran dacht zu welch einer Leseratte das Hündchen sich entwickelt hatte. Etwas unterhielten sie sich noch über alte und neue Zeiten, bis sich Seto verabschieden musste. Erst nach einem Versprechen, bald wieder zu kommen, ließ Herr Tanaka ihn ziehen. Auch er freute sich über etwas mehr Abwechslung und frischen Wind im Laden. Immer noch grinsend schloss er die Tür hinter den Braunhaarigen und machte sich wieder an die Arbeit. Duke saß auf dem Sofa und legte breit grinsend das Telefon zurück. Wieder einmal hatte Seto genau das Richtig für den Blondschopf gefunden. Wahrscheinlich würde er ihn jetzt wieder weniger zu Gesicht bekommen. Joey und Bücher, keins war vor ihm sicher gewesen. Die Wenigen in Dukes Wohnung hatte er schnell verschlungen, er kannte sie besser als ihr eigentlicher Besitzer. Schlürfende Schritte ließen ihn aufhorchen und zur Wohnzimmertür schauen. Dort stand Joey, in seine Decke gemummelt und mit Haaren welche jedweder Schwerkraft trotzten. In alle Himmelsrichtungen standen sie ihm zu Berge. Mit noch leicht verschlafenem Blick schlurfte der Blonde zum Sessel, ließ sich hinein fallen und musste herzhaft gähnen. “Besser?” Duke bekam ein noch etwas verschlafenes Nicken zu Antwort. Der Schwarzhaarige begab sich in die Küche und kehrte kurz darauf mit zwei dampfenden Tassen Tee zurück und reichte Joes eine. Dieser hielt sie in beiden Händen, wärmte sich an ihr und folgte nachdenklich den Dampfwöllcken Richtung Decke. “Duke?” “Hmm?” Angesprochener hatte gerade seinen ersten Schluck genommen und schaute den Blonden fragend an. “Ich versteh Kaiba nicht. Er ist plötzlich so anders, hat mich doch immer nur gehasst und jetzt ist er so … so … ich verstehe es einfach nicht.” Weiter sah nachdenklich an die Decke. “Joey, du sollt ihn doch Seto nennen. … Und er hat dich doch nicht gehasst.” Joeys Kopf flog nach vorne und Duke wurde von ihm angestarrt. ”Hat er nicht?… Aber … er hat doch immer nur auf mir rumgehackt. So bald wir uns sahen hat er mich runter geputzt und immer nur als Köter bezeichnet.” Jetzt schien Joey restlos verwirrt. Duke kicherte leise, das Bild war einfach zu herrlich. Der Blondschopf saß in der flauschigen Decke in den Sessel gekuschelt. Hielt die Tasse in den Händen, war total verstruppelt und schaute ihn völlig planlos an. “Ach Joey. Glaub mir, er hat dich nie gehasst. Er hat einfach zu viel Spaß an euren Streitereien. An dir kann er sich einwenig austoben, sonst traut sich doch keiner dem großen, allmächtigen Seto Kaiba zu widersprechen oder gar anständig Kontra zu geben. Hört sich bissel komisch an, ist aber so. Er braucht das einfach, als Ausgleich sozusagen.” Jetzt wechselte der Blick des Blonden von Verwirrung zu komplettem Unverständnis. “Das is jetzt nicht dein Ernst, oder?” “Oh doch! Was glaubst du wie unausstehlich, und damit meine ich wirklich eklig, er immer war wenn du tagelang nicht zur Schule kamst. Keiner hat sich näher als fünf Meter an ihn ran getraut, sogar die Lehrer haben gekuscht.” Langsam musste der Blondschopf anfangen zu grinsen. “Ach deswegen war er an den Tagen darauf immer noch streitsüchtiger als sonst.” “Yupp.” Duke nickte ihm bestätigend zu und grinste ihn ebenfalls an. “Und wie stehts mit dir?” “Was meinst du?” Kurz verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. “Hasst du ihn gehasst?” “Ähm … muss ich darauf antworten? Würde gern die Aussage verweigern.” Mit einem breiten Grinsen sah Duke wie Joey leicht rot um die Nase wurde. “Nix da verweigern! Raus damit, oder du bekommst 3 Wochen Kochverbot.” Ein Grummeln war vom Sessel zu vernehmen, kurz darauf folgte ein genuscheltes `Nein´. “Was nein? Kein Kochen?” Duke liebte es den Chaoten etwas aufzuziehen. “Arg … Nein ich habe ihn nicht gehasst! Zufrieden?” Schmollend sah er zu dem grinsenden Duke hinüber und zog sich die Decke hoch bis zur Nase. “Ach, nicht gehasst. So so, und warum hast du dich dann immer mit solchen Eifer mit ihm gekabbelt?” Irgendetwas Unverständliches wurde in Joeys Decke genuschelt. “Habs nicht verstanden!” grinste Duke weiter. “Aaah… Du bist ne richtige Nerveneule! Weißt du das eigentlich?” Duke nickte nur schnell und schaute ihn weiter durchdringend an. Joey seufzte, nahm einen Schluck Tee und schaute wieder zur Decke. “Irgendwie find ich es auch schön mich mit ihm zu zoffen. Ich meine, he der große Seto Kaiba beschäftigt sich mit mir Straßenköter. Wer an der Schule kann das schon von sich behaupten. Wenn Kai.. äh ich meine Seto mit mir streitet ist er irgendwie …menschlich. Verstehst du? Sonst sieht man keine einzige Gefühlsregung in seinem Gesicht, aber im Streit geht er wirklich ein bisschen aus sich raus. Dann blitzen seine Augen immer so schön gefährlich, so voller Feuer, nicht so eisig wie sonst.” Seufzend senkte er wieder seinen Kopf und nahm einen Schluck Tee. Als er wieder zu dem Schwarzhaarigen sah, gefiel ihm dessen breites Grinsen überhaupt nicht. “Was?” “Du magst ihn! Stimmts?” Dieselbe Frage die er damals Seto stellte und auch hier wurde ihm nicht direkt geantwortet. Der leichte Rotschimmer um Joey Nase wurde etwas tiefer und er funkelte ihn leicht böse an. “Du spinnst ja! Ich… ich… ich geh duschen!” und schon rauschte die Decke samt dem Blondschopf aus dem Zimmer und ließ einen, sich vor Lachen krümmenden Duke auf dem Sofa zurück. Kapitel 10: Nachts ------------------ Kapitel 10 Nachts Wie erwartet, hatte sich Joey auf das Jobangebot gestürzt und war überglücklich als er die Stelle bekommen hatte. Und auch Dukes Voraussage traf zu. Meist sahen sie sich erst zum Abendessen. Auch wenn es bedeutete, weniger Unfug mit dem Blondschopf anstellen zu können, so nahm er es doch gerne in Kauf. Der Blonde erholte sich immer mehr, wurde wieder fröhlicher. Er ging wieder mit seinen Freunden zum See im Park, in das Eiskaffee oder auf den Rummel. Sogar seine Noten verbesserten sich, sehr zur Freude der Lehrerschaft. Auch die fast täglichen Streitereinen mit Seto machten ihm jetzt wieder richtig Spaß. Seine Vergangenheit hatte Joey so gut es ging hinter sich gebracht, einzig die Narben erzählten noch von der damaligen Zeit und dem Geschehen. -------------------------------- Flashback Ende---------------------------------- Eine leichte Bewegung in seinen Armen ließ Seto wieder in die Gegenwart zurück kommen. Schmunzelnd sah er auf das Hündchen, welches sich, wie schon damals im Krankenhaus, auf seinem Schoß zusammen gerollt hatte. Sanft strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Die kalte Luft ließ ihn leicht frösteln. In der Feuerstelle war nur noch heiße Glut zu sehen, keine Flammen tanzen mehr. Vorsichtig versuchte Seto an das Feuerholz zu gelangen. Jedoch wurde dies von dem Gewicht auf seinen Beinen wirksam vereitelt. Nun musste er sich entscheiden, das Feuer gänzlich ausgehen lassen und anschließend zu frieren, oder zu versuchen unter Joey rauszukommen, ohne diesen zu wecken. Da draußen immer noch ein dichtes Schneetreiben herrschte und die Luft doch empfindlich kalt war, fiel erstere Alternative gleich weg. Frieren würde weder ihm noch dem Blondschopf weiter helfen. Vorsichtig hob er Joey von sich herunter um ihn in die weichen Felle gleiten zu lassen. Ein kurzes Murren ließ ihn erschrocken inne halten. Doch der Blonde rollte sich schnell ein und kuschelte sich tiefer in die Decke. Erleichtert atmete Seto aus. Etwas steif stand er auf um die Glut mit neuem Holz zu füttern. Es dauerte etwas bis sich wieder kleine Flammen zeigten. Vorsichtig kamen sie unter dem Holz hervor um sich dann kurze Zeit später hungrig durch das Holz zu fressen und die Umgebung an ihrer Wärme teilhaben zu lassen. Der Braunhaarige streckte sich kurz um seine steifen Muskeln zu lockern. Sein Blick schweifte durch die Höhle und blieb an den beiden Rucksäcken hängen. Schnell sah er auf seine Armbanduhr und grinste. Leise ging er an die Wand und räumte die Laternen von dem kleinen Tisch. Geräuschlos hob er ihn an und stellte ihn näher zu Joey. Die zwei kleineren Laternen stellte er wieder darauf, die Größere blieb an der Wand stehen und gemalte den Fels weiterhin mit verwobenen Mustern aus Licht und Schatten. Seto beugte sich zu seinem Rucksack und zog vorsichtig eine kleine Schachtel aus ihm hervor. Mit dieser begab er sich zum Tisch und packte ihren Inhalt aus. Zufrieden stellte er fest das er den Transport heil überstanden hatte und stellte ihn auf dem Tisch ab. Noch einige Handgriffe und schon er war mit seinem Gesamtkunstwerk zufrieden. Sachte ließ er sich wieder neben dem Blondschopf nieder und zog die Decke, so weit wie möglich über sich. Schaute in die Flammen und wartete. Nach einigen Minuten beugte er sich zu Joey hinrunter und blies ihm sanft ins Ohr. Wieder ein leises Murren. Seto grinste und wiederholte die Prozedur. Allmählich schien Joey zu erwachen. Seine Nase kräuselte sich leicht und ein leises Schmatzen war zu hören. Leicht streckte er sich um sich gleich darauf wieder zusammen zurollen. Kaum lag er wieder als Deckenknäull ruhig auf dem Fell beugte sich Seto erneut zu dessen Ohr. “Happy Birthday” hauchte er ihm sanft ins Ohr und entfernte sich schnell wieder. …3...2...1 Joey riss die Augen auf und saß schneller aufrecht als man schauen konnte. “Was?” Der Braunhaarige konnte sich ein leises Kichern nicht mehr verkneifen und wurde dafür verwirrt vom Blondschopf angeschaut. “Ich sagte Happy Birthday, Joey!” wiederholte er und machte eine kleine Geste Richtung Tisch. Das Hündchen folgte seiner Aufforderung und schaute in die angegebene Richtung. Seine Augen weiteten sich und ein ungläubiges Kopfschütteln folgte. “Woher?” Mehr bekam er bei dem Anblick einfach nicht raus. Das saß er mitten im Winter mit dem Drachen, bei Lagerfeuer in einer Höhle, und dann das. Vor ihm stand der kleine Tisch und auf ihm die zwei kleinen Laternen. Doch mit dem was da in der Mitte auf ihm stand hätte er nie und nimmer gerechnet. Ganz unschuldig stand da eine kleine Schokoladentorte, und wie es sich gehört war sie mit einer kleinen Kerze geschmückt. Das kleine Flämmchen zuckte etwas in der Luft hin und her, schien nur darauf zu warten ausgepustet zu werden um ihm einen Wusch zu erfüllen. Das war alles zuviel. Erneut lief eine kleine Träne seiner Wange hinunter. Seto konnte sich gerade noch aufrecht halten, als ihm der Blondschopf um den Hals fiel. Sanft drückte er das Hündchen an sich und hielt ihn fest. Joey klammerte sich regelrecht an ihn. Solange er sich erinnern konnte hatte noch nie jemand etwas so Schönes für ihn getan. Immer wieder nuschelte er ein `Danke´ an Setos Hals, was diesem einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. Langsam wurde sich Joey der momentanen Position bewusst und er löste sich eben so langsam wieder von dem Drachen. Leicht rot um die Nase, sah er verlegen zu Boden und bedankte sich dann noch einmal etwas förmlicher bei Seto. Dieser hätte am liebsten gegrummelt als das Hündchen sich von ihm gelöst hatte, konnte sich aber gerade noch zurück halten. “Gern geschehen. Was wäre ein Geburtstag ohne Torte? Also wünsch dir was und blas der Kerze das Licht aus.” Lächelte er den Blondschopf an. Joey grinste zurück. “Dann werde ich mal dafür sorgen dass ihr die Lichter ausgehen.” Gab er zurück und rutsche näher zu dem Tisch um die Kerze ins Visier zu nehmen. Nachdenklich legte er seinen Kopf leicht schief, sucht nach den richtigen Wunsch. Ein Lächeln zierte seine Lippen, als er langsam die Augen schloss und die kleine Flamme ausblies. Langsam öffnete er sie wieder und folgte mit ihnen der kleinen Rauchsäule. Er kostete den Moment voll aus. Mit einem Seligen Lächeln und glänzenden Augen drehte er sich dann zum Drachen um. “Darf ich dem Herrscher der Höhle ein Stück des Kuchens als Opfer darbieten?” Gespielt unterwürfig schaute er ihn an, musste aber frech grinsen. “Ich bitte darum.” War Setos ebenso gespielt hochnäsige Antwort. “Wenn ich den Herrn dann zu Tisch bitten dürfte.“ Jener erhob sich und stolzierte übertrieben an ihm vorbei und ließ sich, mehr als nur elegant am Tisch nieder. Mit einer tiefen Verbeugung reichte ihm Joey eine der kleinen Kuchengabeln. Kurz sahen sie sich an, nur um darauf gleichzeitig in heftiges Gelächter auszubrechen. Faszinier und unter heftigem Glucksen beobachtet Joey Seto, welcher rücklings auf den Fellen lag und mit den Lachtränen kämpfte. So ausgelassen bekam ihn bestimmt nur Mokuba zu sehen. Immer mehr neue Seiten konnte er in all der Zeit an dem Drachen entdecken. Es war schön mit Seto Kaiba, dem Mensch und nicht dem knallharten Geschäftsmann, Zeit zu verbringen. Mühsam kämpfte jener sich wieder in eine aufrechte Position, wischte sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln und schaute zu Joey. Jener lächelte ihn an und erhob seine Gabel. “Auf sie mit Gebrüll! Und es werden keine Gefangenen gemacht!” rief er euphorisch und stürzte sich auf die kleine, schutzlose Torte. Seto schüttelte nur leicht den Kopf, um dann ebenfalls mit einem Grinsen über sie herzufallen. Die kleine, schokoladenbeschmierte Kerze war die einzige überlebende Zeugin der ungeheuren Gräueltat, welcher das kleine Gebäck zum Opfer fiel. Der Tatort war voller Schokoladenspritzer und die Tatwerkzeuge lagen, nun völlig unschuldig auf dem kleinen Pappteller. Während die zwei reuelosen Täter selig lächelt auf den Fellen lagen und sich ihre Bäuche rieben. Sie schienen nicht die geringsten Gewissensbisse ob ihrer grauenvollen Tat zu verspüren. “Hmm, lecker.” Joey leckte sich immer noch die Finger ab. “Vielfraß”, kam es von dem Braunhaarigen. “Hey! Jetzt beschwer dich nicht. Hasst immerhin die Hälfe abbekommen, von MEINER Geburtstagtorte! Hätte sie ja auch ganz alleine verputzen können.” Grinste der Blondschopf Seto mit schokoladebeschmierten Lippen an. “Hm. Eigentlich hatte ich das heute Abend vor gehabt. Die Torte und ich. Es war alles so schön geplant. Ein prasselndes Feuer im Kamin, gedämpftes Licht, romantische Musik. Und dann wollte ich sie genüsslich im Schein der Kerzen vernaschen.” Theatralisch seufzte Seto tief. “Und dann kommst du daher und nimmst sie mir einfach weg! So eine wie sie werde ich bestimmt nie wieder finden. Für dich war es doch nur ein kurzes Vergnügen, aber ich hatte noch so viel vor mit ihr.“ Joey prustete los. Auch das Kichern des Drachen hallte von den Wänden wieder. Es dauerte einige Zeit bis sie sich wieder beruhig hatten. Satt und erschöpft lagen sie auf den Fellen. Der Blondschopf musste nach einiger Zeit herzhaft gähnen und streckte sich genüsslich. Auch Seto streckte sich, allerdings hauptsächlich um an die wärmenden Decken zu kommen. Nachdem er sie ergattern konnte, reichte er eine an Joey weiter und legte noch einige Scheite ins Feuer. Gemütlich kuschelte sich jeder in seiner Decke an und wünschten sich eine gute Nacht. Der Braunhaarige war schon leicht am Einschlummern, als ihm ein Rascheln und die leise Stimme des Blondschopfes ans Ohr drang. “Seto? …Schläfst du schon?” Er gab nur ein müdes `noch nicht, aber bald´ als Antwort. “Ähm … du? Könnte ich vielleicht… ich meine natürlich nur wenns dich nicht stört ….ähm …ich… ach vergisses. Gute Nacht.” Nun wurde Seto doch wieder etwas wacher und öffnete seine Augen einen kleinen Spalt. Joey saß da, die Decke um die Schultern geschlungen, schaute verlegen auf den Boden und kaute auf seiner Unterlippe rum. Der Braunhaarige musste leichte schmunzeln. Das Hündchen saß da als ob man es ausgesetzt hätte. “Komm schon her”, seufzte er leise und hob abermals ein Deckenende an um Joey darunter schlüpfen zu lassen. Was dieser, wenn auch mit einem leichten Rotschimmer um die Nase, gerne annahm. Vorsichtig kuschelte er sich an die Schulter des Drachens und wurde sogleich von einem schützenden Arm gewärmt. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief er, dem Herzschlag des Drachens lauschend, ein. Jener fuhr im immer wieder mit der Hand durch die blonde Mähne. Doch diese Gesten wurden mit der Zeit immer langsamer. Das tief schlafende Hündchen in seinem Arm ließ nun auch den Drachen völlig zur Ruhe kommen und in einen tiefen Schlaf gleiten. Kapitel 11: Der Morgen ---------------------- Kapitel 11 Der Morgen Der Horizont erhellte sich langsam, und brachte wieder etwas Licht in die finstere Nacht. Mit leichten Rottönen kündigte die morgendliche Wintersonne ihr Erscheinen an. Langsam erhob sie sich aus der See um die Welt mit ihrem spektakulären Farbspiel zu erfreuen. Der Himmel erstrahlte in satten Rot, welches glitzernd von den Wellen des Meeres wieder gespiegelt wurde. Einzelne Möwen waren schon erwacht und tanzen in ihrem reinen Weiß vor dem roten Himmel durch die Lüfte. Mit ihren Schreien hießen sie den neuen Tag willkommen. Diese Schrei gelangten auch in die Drachenhöhle und weckten ein, bis eben selig schlummerndes Hündchen auf. Mit einem kleinen Murren zogen sich die blonden Augenbrauen zusammen und die Nase wurde gekräuselt. Ein leises Schmatzen erklang und kurz darauf öffnete sich eins der braunen Augen. Müde blickte es sich um. Erkannte die Feuerstelle, den kleinen Tisch, versuchte die Ursache der Ruhestörung zu finden. Ein erneuter Schrei ließ ihn durch die Öffnung hin zum Meer schauen. Nun öffnete sich auch das zweite Auge und beide erblickten hinaus auf den brennenden Himmel und die in Feuer stehende See. Er war gefesselt von dem Anblick, konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Etwas rückte er sich zu Recht, kuschelte sich näher an die Brust unter sich und stoppte sofort. Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase löste er dann doch den Blick vom Sonnenaufgang und schielte zum Gesicht des Drachens empor. Dort traf er auf warmes Blau indem sich das Rot der Sonne spiegelte. Auch der Drache war erwacht und verfolgte das farbenprächtige Naturschauspiel auf dem Meer. Joey wollte sich von seiner Brust erheben, hörte nur ein kurzes Murren und wurde von einem kräftigen Arm zurückgezogen. Ergeben ließ er sich zurück an die Brust sinken, lächelte und schaute auch wieder auf die glühende See. Das Rot wurde langsam zu einen leuchtendem Orange. Die Sonne stand jetzt schon etwas über dem Meer, hatte das Wasser vollends verlassen und schickte ihre hellen Strahlen in die verschneite Welt. Leicht geblendet musste Joey seine Augen schließen. Gemütlich lag er da, an den Drachen gekuschelt und von den Strahlen der frühen Sonne gewärmt. So konnte er ewig liegen bleiben. Ein leises Knurren drang an sein Ohr, ließ ihn kurz stutzen um dann grinsend zu dem Drachen aufzuschauen. “Hat da jemand vielleicht Hunger?” Grinste er Seto an. Dieser grummelte und nickte leicht. So schwer es Joey in diesem Moment fiel, so machte er sich doch daran sich aus der Decke zu schälen um sich zu erheben. Kurz streckte er seine müden Glieder, atmete tief die frische Meeresluft ein, drehte sich zu Seto und hielt ihm die Hand hin. “Dann möchte ich dir jetzt was zeigen.” Etwas skeptisch schaute der Braunhaarige ihn an, ergriff die dargebotene Hand und ließ sich hochziehen. “Na, da bin ich ja mal gespannt.” Auch er streckte sich erst einmal ausgiebig, nahm den gereichten Mantel entgegen und schlüpfte hinein. Der Blondschopf hatte sich schon fertig eingepackt und half Seto beim Einsammeln und Verstauen der Felle. Kurz wurde kontrolliert ob die Glut in der Feuerstelle auch kalt genug war und schon waren sie Richtung Ausgang unterwegs. Das Knarren der kleinen Tür ertönte, kurz darauf standen sie wieder im Freien und erblickten die verschneiten Klippen. Die Kristalle der weißen Pracht glitzernden wie kleine Edelsteine im Licht der Sonne. Alles strahlte Reinheit, Stille und Frieden aus. Joey drehte sich strahlend zu Seto um, schnappte sich dessen Hand und zog ihn hinter sich her. Der Schnee knarrte leicht unter ihren Füßen während sie sich durchs Gebüsch schlängelten und den Pfad hinab folgten. Kurz vor dem Strand hatte der Blondschopf Setos Hand losgelassen und ging nun still neben ihm her. Kein Wort störte die Stille, sie schwiegen und doch war es angenehm. Der Schlüssel dreht im Schloss und die Tür wurde geöffnet. Joey tritt zurück um den Braunhaarigen Einlass zu gewähren. Dieser schritt vorbei und entledigte sich an der Garderobe seines Mantels, der Schuhe und des Rucksacks. Der Blondschopf schloss die Tür und tat es ihm gleich. “Setz dich schon mal ins Wohnzimmer. Ich mach uns erstmal einen Tee, oder willst du Kaffee?” “Tee ist in Ordnung, danke” Der Braunhaarige schritt Richtung Wohnzimmer während der Blonde in die Küche wuselte. Dort wurde schnell der Wasserkocher gefüllt und angeschaltet, zwei Tassen aus dem Schrank genommen und nach Teebeuteln gekramt. Fündig geworden ließ er jeweils einen in die Tasse fallen und begab sich zum Kühlschrank. Erleichterte diesem um die Leckerein, welche er am Tag zuvor frustriert hinein gestellt hatte. Nach einigen Fehlversuchen hatte er dann doch alles auf dem Küchentisch unterbringen können und es fand sich sogar noch Platz für zwei Teller. Der Wasserkocher brodelte leicht hysterisch um sich kurz darauf selbst abzuschalten. Das heiße Wasser fand seinen Weg in die Tassen und ließ die Beutel träge darin herumdümpeln. Der Blondschopf stellte die Tassen neben die Teller, ließ nochmals einen prüfenden Blick über sein Werk schweifen. Er war zufrieden und ging jetzt ins Wohnzimmer um Seto zu holen. Dieser hatte in der Zwischenzeit im Wohnzimmer nieder gelassen und die Dekoration bewundert. Joey schien wirklich ein Händchen für so was zu haben. Alles passte zusammen, war festlich und doch nicht zu aufdringlich. Ein leises Knurren verließ seine Kehle als er an die beschränkten Idioten des Kindergartens denken musste. Der Blondschopf schien sich wirklich Mühe gegeben zu haben. Und sie ließen ihn dermaßen im Stich und machten sich hinter seinem Rücken über ihn lustig. Wieder musste er leicht knurren. “Ähm, alles klar bei dir?” Joeys Stimme holte ihn schnell aus seinen Gedanken und ließ ihn zur Tür schauen. Der stand da und schaute in skeptisch, mit erhobenen Augenbrauen, an. Als er ein Nicken von Seto bekam, bedeutete er diesem ihm in die Küche zu folgen. Der Braunhaarige erhob sich, durchschritt den Raum und folgte dem Blondschopf. Als er die Küche betrat und den voll gestopften Tisch erblickte musste er kurz schlucken. “Na, reicht das um einen hungrigen Drachen zu besänftigen?” Joey grinste ihn breit an und ließ sich auf seinem Platz nieder. Seto musste leicht lachen. ”Hm, mal schaun, wenn nicht muss ich das Hündchen doch noch fressen.” Jetzt war es an Joey ihn perplex anzuschauen, währen Seto breit grinste. Kopfschüttelnd kicherte der Blondschopf und schnappte sich das erste Reisbällchen. Da saßen sie, schlürften ihren Tee und versuchten die feindlichen Massen auf dem Tisch zu vernichten. Jedoch waren sie hier bei weitem nicht so erfolgreich wie beim Schokotortenmassaker in der Höhle. Der Feind war weit in der Überzahl. Nach einer Stunde musste sie ihre Waffen strecken und sich geschlagen geben. Pappsatt lehnten sie sich zurück und grinsten sich an. Eine leise Melodie schallte durch die Wohnung und ließ den Braunhaarigen aufhorchen. Schnell erhob er sich, ging in den Flur und durchwühlte seine Manteltaschen nach dem Verursacher. Fündig geworden zog er sein Handy heraus, sah aufs Display und nahm dem Anruf entgegen. Der Blondschopf kämpfte sich unter dessen schwerfällig von seinem Stuhl auf, rieb sich den vollen Bauch und begann den Tisch wieder abzuräumen. Die überlebenden Leckereien wanderten wieder in die dunkle Kälte des Kühlschranks und das benutze Geschirr wurde in der Spüle deponiert. Seto kam mit dem Handy in der Hand in die Küche und reichte es wortlos an Joey weiter. Dieser nahm es entgegen, beäugte es misstrauisch und hielt es sich kurz darauf ans Ohr. “Ja?” “JOEY! AAAAAALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!!!!” Quiekte ihm Mokuba in voller Lautstärke ins Ohr. Angebrüllter brachte schnell Anstand zwischen das Handy und seinem Hörorgan. Gequält rieb er sich selbiges und wechselte zum anderen Ohr. Hier hielt er allerdings etwas mehr Abstand bei. Artig bedankte er sich bei Setos kleinem Bruder, sah kurz zu dem Braunhaarigen um von einem breiten Grinsen empfangen zu werden. Schmollend schaute er ihn an, drehte sich in Richtung Wohnzimmer und ging, während er munter mit Mokuba plauderte, davon. In der Küche war ein Drache kurz davor vor Lachen zusammen zu brechen. Nur mit Mühe und Not konnte er sich, an der Arbeitsplatte festhaltend, aufrecht halten. Selbst nach einigen Minuten bekam er sich nur schwer wieder in den Griff. Noch leicht vor sich hin kichernd verließ er die Küche, betrat das Wohnzimmer und traf auf ein schwer schmollendes Hündchen. Der Blondschopf saß im Schneidersitz aus der Couch, das Handy vor sich auf den Tisch liegend, war dabei ein Kissen zu erwürgen und beachtete Seto mit keinem Blick. Dieser ließ sich in dem Sessel gegenüber nieder und grinste zu dem Schmollerle hinüber. “Das war gemein!” Beschwerte sich der Blondschopf nach einiger Zeit und rieb sich dabei das Ohr. Der Braunhaarige kicherte wieder. “Ach komm schon. Glaub mir es ist einfach herrlich wenn das Klingel im Ohr nachlässt.” Bamm. Schon hatte er das Kissen im Gesicht, musste aber noch immer kichern. “Du bist doof!“ Schmollte Joey, musste dann aber selber kichern. “Nimm das sofort zurück!” Und wieder wechselte das Kissen die Tischseite. “Niemals!” Das Kissen wurde bumerangartig zurück geschleudert, traf aber nicht durch die Abwehr und landete auf dem Boden. “Na warte!” Seto bückte sich, schnappte sich das Kissen und schlich fies grinsend auf den Blondschopf zu. Jener quietsche kurz, rappelte sich auf und suchte sein Heil in der Flucht. Schnell umrundete er den Wohnzimmertisch auf der anderen Seite, hechtete über das Sofa und versuchte den Flur zu erreichen. Das Kissen traf ihn mit voller Wucht ins Kreuz und ließ Joey ist Straucheln kommen. Wild mit den Armen rudernd versuchte er sich in letzter Minute vor einem Sturz zu bewahren, ohne Erfolg. Es ertönte ein Poltern, schon lag der Blondschopf da und maß den Flur mit seiner Körperlänge aus. Ein gegrummeltes `Autsch´ wurde an den Fußboden genuschelt. Langsam rappelte sich Blondschopf wieder auf und humpelte, sich das Knie reibend, zurück ins Wohnzimmer. Erneut schmollend schaute er Seto an. “Ihr Kaibas seit gesundheitsschädlich! Der Eine macht einen taub und der Andere macht einem zum Krüppel!” Grummelnd ließ er sich erneut auf der Couch nieder. Der Braunhaarige konnte erneut ein kleines Kichern nicht unterdrücken. “Selbst dran schuld!” “Nichts da, selbst dran schuld. Ich verlange Schmerzensgeld für die körperlichen Qualen die man bei euch beiden erleidet!” Mit diesen Worten verschränkte Joey die Arme vor der Brust und schaute Seto beleidigt an. “Hm” Gespiel überlegend rieb sich der Braunhaarige das Kinn. “Also Schmerzensgeld ist nicht drin, aber wie wär’s mit einer kleinen Entschädigung?” Der Blonde horchte auf. “Entschädigung? Da musst du dich aber ganz schön anstrengen. Immerhin habe ich beinahe mein Gehör verloren und meine geplante Karriere als Profifußballer kann ich mit so einer gravierenden Knieverletzung auch vergessen.” Herausfordert schaute er zu Seto. Der Braunhaarige lächelte ihn an. “Wir werden sehen. Aber ich denke das Hündchen wird damit zu frieden sein.” Dann geschah das, was er beabsichtigt hatte, Joeys Neugier war geweckt. Wissbegierig schaute er ihn an. “Was hast du denn vor?” “Verrate ich noch nicht.” Fies grinste er Joey an. “Och menno. Wann bekomm ich sie denn?” Fragend schaute er Seto mit großen Hundeaugen an. Doch der Braunhaarige schüttelte nur abwehrend den Kopf, jetzt würde er noch nichts verraten. Er begab sich in den Flur, gefolgt von einem schmollenden Hündchen. Zog sich Schuhe und Mantel wieder an und schulterte seinen Rucksack. “Komm heute Abend so um sieben zum Strandhaus. Vielleicht, natürlich nur wenn du brav bist, bekommst du dann deine Entschädigung.” Mit diesen Worten wuschelte er dem Blondschopf kurz durchs Haar und war schon zur Tür raus. Lächelnd stieg er die Treppenstufen hinunter und ließ ein völlig perplex schauendes Hündchen in der offenen Wohnungstür zurück. Kapitel 12: Joeys Tag --------------------- Kapitel 12 Joeys Tag Noch immer leicht durch einander stand besagtes Hündchen eine Stunde später unter der Dusche, genoss das warme Nass und dachte über den Braunhaarigen nach. Dieser verhielt sich in letzter Zeit immer merkwürdiger, zumindest merkwürdig für einen Seto Kaiba. Joey musste breit grinsen als er an die eben überstandene Kissenschlacht dachte. Okay, sein Knie hatte jetzt einen ansehnlichen blauen Fleck, aber das war es ihm auf jedem Fall wert gewesen. Welcher Mensch auf dieser Erde, Mokuba ausgenommen, konnte von sich behaupten den großen Seto Kaiba mit einem Kissen attackiert zu haben und nur mit einem blauen Fleck davon gekommen zu sein. Noch immer leicht grinsend stieg der Blondschopf aus der Dusche, trocknete sich ab und rubbelte sich mit dem Handtuch die Haare trocken. Diese quittierten die wüste Behandlung mit eben solchem Aussehen, in alle Richtungen standen sie ab. Joey blickte in den Spiegel und zuckte bei dem Anblick seines wirren Hauptes nur mit den Schultern. Den Kampf Bürste gegen die blonden Zotteln würde er später aufnehmen. Er legte das Handtuch zur Seite, schlüpfte in seine bequeme schwarze Schlapperhose und zog sich sein dunkelblaues Lieblingsshirt über. Noch immer in Gedanken begab er sich in die Küche und erledigte den Abwasch. Was sich Seto wohl als Entschädigung einfallen ließ. Der Blondschopf war gespannt, hatte so gar keine Ahnung. Leicht grummelnd trocknete er den letzten Teller ab und deponierte ihn wieder im Schrank. Der Braunhaarige hätte ihm doch zumindest einen kleinen Tipp geben können. Aber nein, er hatte nur den Kopf geschüttelt, gegrinst, ihm das Haar zerwuschelt und war einfach ohne ein weiteres Wort gegangen. Joey fuhr sich durch sein Haar und musste lächeln. Diese Berührung Setos hatte in ihm ein Gefühl geweckt. Ein Gefühl das er schon in der Höhle verspürt hatte und doch nicht benennen konnte, er kannte es nicht. Es war ein Gefühl als ob ihm nichts und niemand etwas anhaben könnte, keine Sorgen ihn erreichen würden. Und wieder einmal war es das garstige Telefon, welches ihn aus seinen schönen Erinnerungen und grübelten Gedanken riss. Er seufzte und begab sich im Wohnzimmer auf die Suche und wurde zwischen den Sofakissen fündig. Etwas misstrauisch beäugte er den Apparat, hatte er Gestern doch nur schlechte Nachrichte durch ihn bekommen. Nach kurzem Zögern nahm er doch ab und meldete sich. Ein Stein fiel ihm von Herz, als er Dukes Stimme erkannte. “Hi Joey, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!” Joey lächelte leicht, Duke war zwar tausende Kilometer entfernt, schwer beschäftigt und doch hatte er an ihn gedacht. “Hallo Duke. Danke!” Doch schon bei Dukes nächster Frage fielen ihm die Mundwinkel schnell wieder nach unten. “Na, steht die Wohnung noch, oder habt ihr alles in Grund und Boden gefeiert?” Joey musste schlucken, er wusste nicht was er dem Schwarzhaarigen jetzt erzählen sollte. Sollte er ihm heile Welt vorspielen, damit er sich nicht Sorgen machte, oder ihm die Wahrheit sagen. Grübelnd kaute er auf seiner Unterlippe herum und schaute zu Boden. “Joey? Alles in Ordnung bei dir?” Duke hatte das lange Zögern Joeys stutzig gemacht. Hatte er doch mit einem ausführlichem Bericht des Saufgelages gerechnet und nicht mit diesem bedrücktem Schweigen. “Geht so. …Die Feier ist wegen des geringen Besucherandrangs ausgefallen.” Nuschelte der Blondschopf, ließ sich auf das Sofa fallen und drückte sich eines der Kissen an den Bauch. Er hatte es doch nicht fertig gebracht Duke zu belügen. “Was meinst du mit geringem Besucherandrang? …Sag bloß nur weil mal ein oder zwei abgesagt haben, hast dus gleich ganz abgeblasen!” Joes schniefte leicht. “Joey?” “Ich brauchte nicht abzublasen. …Scheinbar hatten sie eh nicht ernsthaft vor zu kommen. Ein par dämliche Ausreden für den blöden Köter und schon war’s das. …Die sind lieber ins Kino gegangen.” seine Stimme war immer leiser und brüchiger geworden, bis er sich ein leises Aufschluchzen nicht mehr verkneifen konnte. Seine Tränen versickerten in dem Kissen, das er nun fest an seine Brust gedrückt hatte. “WAS?” kam es ungläubig es dem Hörer. “Was soll das heißen, Ausreden, Kino?” “Ich hab’s eigentlich nur durch Zufall… wollt hier nur noch raus …bin durch die Stadt gelaufen …hab sie vorm Kino gesehen und gehört …ich hab alles gehört, Duke.” Immer wieder musste der Blondschopf leise auf schluchzen. “Sie … sie haben gesagt …ich wär ein Versager …würde eh nichts auf die Reihe bringen …gehen lieber ins Kino statt…” Joey versagte die Stimme. “Statt was? Joey was haben sie noch gesagt?” Der Blonde wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, doch kurz darauf liefen schon wieder Neue über seine geröteten Wangen. “Joey?” “Sie … sie gehen lieber ins Kino statt …mit … mit… einer Schwuchtel wie mir zu feiern.” Als Duke diese leisen, geschluchzten Worte hört, konnte er es nicht fassen. So hätte er Yugi und Co nicht eingeschätzt. Er saß bei Besprechungen und die hatten den blonden Chaoten fertige gemacht und hatte wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung davon. Allmählich schien sich Joey wieder etwas gefangen zu haben, zumindest konnte Duke kein Schluchzen mehr vernehmen. “Joey?” Nach einigen Zeit kam ein leises `Hmm?´. “Wie geht´s dir? Und ich will eine ehrliche Antwort!” Der Blondschopf atmete tief durch, fuhr sich durchs Haar und fixierte die Decke. “Ging mir schon besser aber auch schon wesentlich schlechter!” “Schaffst dus alleine, oder soll ich früher zurückkommen?” Dukes Stimme klang ernsthaft besorgt. Bei diesen Worten musste Joey schlucken. “Du … du würdest extra wegen mir alles sausen lassen, nur weils mir grad mal nicht so gut geht?” Die Ungläubigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören. “Klar! Wir sind doch Freunde. Wirkliche Freunde sind nun einmal für einander da wenn sie gebraucht werden!” Das Wort Freunde versetzte dem Blondschopf einen leichten Stich im Herzen. Seine letzten Erfahrungen in dieser Beziehung waren ihm nur zu deutlich im Gedächtnis geblieben. “Du wirst verstehen, dass ich Freundschaft im Allgemeinen momentan etwas in Frage stelle, oder?” “Da hast du natürlich auch wieder Recht. Aber ich hoffe doch, dass du mich und Seto nicht mit diesen Verrätern vergleichst.” “NEIN! Natürlich nicht! Immerhin hast du mir immer sehr geholfen, vor allem damals. Ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte. …und Seto hat mir gestern auch sehr geholfen.” Letzteres war wieder etwas genuschelt worden und ließ Duke hellhörig werden. “Ach, hat er das? Was hat der Drache denn gemacht?” Joey wurde leicht rot und die Nase, verdrehte leicht die Augen, er konnte das dreckige Grinsen nur zu deutlich aus Dukes Stimme heraushören. “Nicht was du wieder denkst. Irgendwie hat er das alles mitbekommen und mich bissel getröstet.” Ganz leise wurde noch ein `da hätt ich doch eh keine Chance´ drangehängt, welches bestimmt nicht für Dukes Ohrenbestimmt war. Was den Schwarzhaarigen nur noch breiter grinsen ließ. “So so. Mal was anderes, hast du eigentlich schon dein Geschenk ausgepackt?” Ein hoch intelligentes `Hä?´ kam ihm aus dem Hörer entgegen. Wäre nicht in diesem Augenblick seine Geschäftspartner in Büro getreten hätte er wahrscheinlich lauthals gelacht. So musste er sich leider verkneifen und das Telefonat zu Ende bringen. “Ich geb dir einen Tipp. Päckchen. In Geschenkpapier eingewickelt. Steht `für Joey´ drauf. So, das muss jetzt aber reichen, muss leider Schluss machen. Wenn was ist, dann meld dich einfach. Okay?” “Ha ha, sehr witzig. Werds gleich auspacken. Bis dann. Tschüß.” Schnell wurde aufgelegt und der Blonde machte sich schleunigst auf die Suche nach seinem Geschenk. Eine halbe Stunde später hatte er es immer noch nicht gefunden und stand verzweifelt mitten im Wohnzimmer. Wo konnte das Päckchen nur sein. Da durfte er es endlich auspacken und nun fand er es nicht mehr. Sich die Haare raufend ließ er sich in den Sessel fallen und grübelte weiter nach. Nach weiteren 30 Minuten gab er sich geschlagen und beendete die Päckchensuche. Einfachstes Mittel etwas zu finden was scheinbar nicht gefunden werden wollte war nun mal nicht weiter suchen. Dann hatte er meist schneller Erfolg, stolperte dann eher zufällig drüber. Es kostete ich zwar eine Menge Überwindung, wurde aber vollbracht. In der Küche bereitete der Blondschopf sich eine leckere Tasse heiße Schokolade zu, schnappte sich die dicke Decke vom Sofa und ging mit beiden auf den Balkon. Die Tasse stand dampfend auf dem kleinen Tisch, während er sich in die Decke wickelte und auf dem Stuhl nieder ließ. Besitz ergreifend schlossen sich die Finger um die warme Keramik und hoben sie zu den Lippen des Blonden. Leicht kräuselte sich die Flüssigkeit als der kühlende Atem über ihre Oberfläche gepustet wurde. Gierig wurde der erste Schluck gekostet und ein genießerisches Brummen erklang. Wie am Tag zuvor beobachtete Joey das Treiben auf der Straße, folgte hier und da einigen Passanten mit den Augen bis sie aus seinem Sichtfeld verschwanden. Zwischendrin wurde immer mal wieder an der Tasse genippt und sich tiefer in die Decke gekuschelt. Als Joey die schmutzigen Überreste des Schnees am Straßenrand sah wurde er wieder etwas traurig. Er fand es schade, das sich die weiße Pracht in der Stadt nicht so lange hielt. Schnell wurde das reine Weiß schmutzig und dunkel, fluffige wurde zu matschig. Zu guter Letzt blieben nur noch kleine Häufchen an den Hauswänden und große Pfützen auf den Straßen übrig. Nichts erinnerte ihn hier an den Anblick heute Morgen auf den Klippen. Keine Edelsteine glitzernden im Sonnenlicht, keine Stille. Mooooment! Klippen. Höhle. Flucht aus Wohnung. Rucksack!!! Joey sprang auf, verhedderte sich in der Decke und fluchte leise. Gerade jetzt musste sich diese als sehr anhänglich erweisen. Nach kleinem Kampf war er endlich frei, stürmte in die Wohnung und suchte seinen Rucksack. An der Garderobe wurde er endlich fündig, schnappte ihn und ging zu Couch. Setzte sich nieder, stellte den Rucksack auf den Boden zwischen seinen Beinen und kramte nach Dukes Geschenk. Nach einigen Sekunden hielt er es endlich in den Händen. Vorsichtig entfernte er das Geschenkpapier, nur um gleich wieder neues zum Vorschein zu bringen. Stutzig drehte er das Päckchen wieder um und betrachtete es sich erneut. Schnell fiel sein Blick auf den Briefumschlag auf der Oberseite. `Erst lesen, dann weiter auspacken´ stand in Dukes Handschrift darauf. Joey schüttelte nur den Kopf, legte das Päckchen auf seinem linken Bein ab und öffnete den Umschlag. Es war nicht etwa nur eine einfache Geburtstagskarte, nein, Duke hatte ihm einen etwa 7 Seiten langen Brief geschrieben. Jetzt verstand der Blondschopf überhaupt nichts mehr. Warum schrieb ihm Duke einen Brief und vor allem warum lag dieser bei seinem Geschenk. Okay, das würde etwas länger dauern. Er legte das Päckchen in den Rucksack zurück, machte es sich auf der Couch bequem und begann den Brief zu lesen. Es war später Nachmittag. Das Licht des Tages verschwand langsam und überließ die Welt der nächtlichen Dunkelheit. Die Straßenlaternen erstrahlten hell, Autos schlängelten sich als Lichterketten durch den dichten Feierabendverkehr und die Fenster der Häuser wurden von innen erhellt. In manchen Zimmern konnte man in den Wohnzimmern das Flakern eines Fernsehers erkennen. Doch eines blieb in Dunkelheit gehüllt. Kein Fernseher flimmerte, keine Lampe war angeschaltet. Joey lag noch immer auf der Couch, die zerknitterten Seiten des Briefes in der Hand und starrte zur Decke. Noch immer konnte er nicht glauben was er gelesen hatte. Doch so oft er ihn auch wieder las, immer noch stand das Selbe darin. Wie hatte er sich nur so täuschen lassen können. Er hatte nie etwas bemerkt. Aus dem Augenwinkel sah er sein Handy vibrierend über den Wohnzimmertisch tanzen. Müde streckte er seinen Arm aus, streckte sich etwas mehr und schnappte sich das kleine hysterische Ding. Eine Blick auf das Display zeigte ihm das er eine Sms von Seto bekommen hatte. Jetzt wieder etwas wacher setzte er sich auf und öffnete die Nachricht. Der Braunhaarig fragte wann Joey in etwa kommen würde. Schnell tippte der Blondschopf seine Antwort ein und verschickte sie. Träge rappelte er sich auf, streckte sich und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Eine viertel Stunde später kam er frisch gestylt, in Jeans und Pullover zurück ins Wohnzimmer. Schnappe sich den Brief, stopfte ihn in den Rucksack und nahm selbigen mit zur Garderobe. Schnell schlüpfte er in seine Stiefel, zog sich die dicke Jacke an und wickelte sich einen Schal um. Der Rucksack wurde geschultert, die Tür hinter ihm abgeschlossen und die Schlüssel in die Hosentasche gestopft. Nach dem der Blondschopf auch die Treppe und die Haustür hinter sich gelassen hatte machte er sich auf den Weg zum Strandhaus. Er würde ungefähr eine halbe Stunde brauchen. Es waren nicht mehr fiele Menschen unterwegs, und die Wenigen die noch draußen waren, beeilten sich schnell ins Warme zu kommen. Es war nun mal Winter und dementsprechend kalt. Doch Joey machte die Kälte nichts aus. Er ging gerne an Winterabenden spazieren. Es war überall ruhig als im Sommer, keine grölenden Menschenmassen die bis spät Nachts feierten, weniger Hektik, weniger Autos. Jetzt waren nur noch wenige Autos unterwegs, die meisten waren wohl schon Zuhause. Aber auch wenn es wenig Verkehr gab, so gab es doch Ampeln, welche bevorzugt kurz vor Joeys Ankunft auf Rot sprangen. Und wie sollte es auch anders sein, auf dem ganzen Weg musste er nur über eine einzige Fußgängerampel, und siehe da, wieder wurde er von einem kleinen roten Licht empfangen. Grummelt blieb er stehen und wartete auf die grüne Erlaubnis zur Straßenüberquerung. Er drehte sich etwas und sah sich das Schaufenster zu Rechten an. Doch hier gab es nichts Interessantes zur Überbrückung der Wartezeit. Er drehte sich weiter und schaute in die Richtung aus der er gekommen war, auch hier gabs nichts Sehenswertes. Er drehte sich weiter, hörte ein Hupen und bekam kurz darauf eine Fontäne aus eiskaltem Wasser ab. Prustend und sich das Wasser aus dem Gesicht wischend konnte er gerade noch einen Lastwagen weg fahren sehen. Vor sich erblickte er eine große Pfütze am Straßenrand, welche nun um einige Liter geschmolzenen Schnee erleichtert war. Triefend stand er da und konnte es nicht fassen. Meilenweit leere Straßen, eine rote Ampel, eine riesige Pfütze, ein Lastwagen und ein Joey. Warum musste immer bei ihm alles so herrlich zusammen passen? Man hätte jeden Menschen auf diesen Planeten da hin stellen können, es wäre nichts passiert. Grummelnd zog er sich seinen Schal von Hals, drückte das Wasser aus ihm und wickelte ihn sich wieder um. Er warf der Ampel einen bösen Blick zu, diese antwortete ihm nur mit einem strahlenden Grün. Weiter grummelnd schritt er über die Straße und stampfe weiter. Ihm war kalt, sehr kalt. Nach zehn Minuten kam er endlich am Strandhaus an und drückte mit zitterndem Finger auf den Klingelknopf. Kapitel 13: Geschenke --------------------- Kapitel 13 Geschenke Seto legte das Telefon auf die Station zurück und seufzte. Duke hatte ihn vor zehn Minuten angerufen und ihn über die Ereignisse des gestrigen Tages ausgequetscht. Der Schwarzhaarige hatte anfangs sehr besorg geklungen, wurde aber schnell ruhiger. Natürlich hatte Seto keine Einzelheiten erzählt, nur eine kurze Zusammenfassung, welche seiner Meinung nach mehr als ausreichend war. Er konnte Dukes Grinse förmlich bei ihrer Verabschiedung hören. Der Braunhaarige rieb sich den Nacken und schritt zurück ins Wohnzimmer. Blieb vor dem großen Panoramafenster stehen und blickte auf die, nun kaum noch wahrnehmbare See hinaus. Dunkelheit legte sich langsam über die Welt, verbannte das Licht. Bald würde er hier nur noch tiefe Schwärze sehen, wenn er Glück hatte würden wenigstens die Sterne und der Mond die Nacht erhellen. Erneut seufzend ließ er sich auf der Couch nieder und legte seinen Kopf in den Nacken. Bald würde das Hündchen hier sein, einerseits freute er sich darauf, andererseits war da Dukes Anruf und die damit verbundenen Sorgen. Den Erzählungen des Schwarzhaarigen nach zu folgenden, ging es dem Blondschopf nicht gerade rosig. Duke hatte zwar irgendetwas von einer Ablenkung gefaselt, doch war er sich scheinbar selbst nicht sicher ob es funktioniert hatte. Es machte den Braunhaarigen schon etwas stutzig, dass Duke ihm nicht verraten wollte um welche Ablenkung es sich gehandelt hatte. Und um ehrlich zu sein wollte er sich das auch gar nicht vorstellen. Der Grünäugige war meist noch schräger drauf als Joey, und das wollte wahrlich etwas heißen. Seto musste lächeln, als er an die Aktionen der Beiden dachte. Angefangen von der Idee die ganze Wohnung komplett in grellen Grüntönen zu streichen, welches aus Rücksicht auf die Sehorgane schnell wieder überpinselt wurde. Bis hin zu der spontanen, mitternächtlichen Grillparty auf dem Dach, es war wohl gemerkt tiefster Winter und dem entsprechend eisig kalt. Es gab wirklich kaum eine verrückte Idee, die die Zwei noch nicht in die Tat umgesetzt hatten. Grummelnd musste an die Aktion in seinem Büro denken. Die Chaoten hatten doch tatsächlich Mokuba mit eingespannt, und scheinbar mussten sie ihn noch nicht einmal lange überreden. Wie sonst hätte es seien können, das er am nächsten Morgen sein komplettes Inventar, fein säuberlich in Aluminiumfolie eingewickelt, vorfand. Sogar Spitzer und Radiergummi waren nicht verschont geblieben. Bei solchen Aktivitäten schien das Hündchen einen scheinbar übermenschlichen Eifer an den Tag zu legen. Duke tat Joey wirklich gut, nur leider manchmal irgendwie einfach zu gut. Das melodische Läuten der Klingen hallte durch die Wohnung. Kopfschüttelnd aber noch immer lächelnd erhob er sich und schritt Richtung Tür. Nach einem kurzen Blick auf den Monitor öffnete er das Tor. Als er die Tür öffnete musste er bei dem Anblick der ihm sich bot schwer schlucken. Das Hündchen stand zitternd vor ihm, blass, die Lippen leicht blau gefärbt, und mit kleinen Eiskristallen in den tief ins Gesicht hängenden Haaren. “D …d …das L ..Leben ha …hasst m …mich!” Vor Kälte gestottert, drangen die Worte an Setos Ohr. Ohne großes Zögern wurde Joey schnell ins Warme gezogen und fest umarmt. “Dummkopf! Das Leben hasst dich nicht, nur scheint das Pech echt einen Narren an dir gefressen zu haben!” Wurde dem Blondschopf ins Haar genuschelt. Noch immer wollte das Zittern nicht aufhören, leicht drang Feuchtigkeit durch das Hemd des Braunhaarigen. “Was ist passiert?” “Doofe Ampel …Lastwagen … Pfütze.” Das reichte Seto, den Rest konnte er sich lebhaft vorstellen. Behutsam hob er Joey hoch, hörte ein kurzes Quieken und steuerte, mit seiner unterkühlten Last, das Badezimmer an. Wieder willig löste sich der Braunhaarige von dem Blonden und setzte ihn auf einen kleinen Hocker, den er vorher mit dem Fuß an die Heizung geschoben hatte, ab. Er drehte sich um und ließ ein warmes Bad ein. Wieder bei Joey wickelte er diesem den teilweise steif gefrorenen Schal vom Hals und zog ihm die nasse Jacke aus. Vorsichtig nahm er die rot gefrorenen Hände des Blondschopfes in seine und hielt sie unter das lauwarme Wasser. Ein leises Zischen kam von Joey. “Ich weiß es brennt aber glaub mir, gleich wird’s besser.” Der Blonde lehnte an seiner Schulter, die Augen schmerzhaft zusammen gekniffen. Seto löste eine Hand von ihm und stellte das Wasser ab. “Gleich geht’s dir besser. Kannst du dich alleine ausziehen?” fragend schaute er Joey an. Dieser zog seine Hände aus dem Wasser und fummelte ohne sichtlichen Erfolg an seiner Kleidung. Noch nicht mal den Saum seines Pullis konnte er richtig fassen. Seufzend und leicht verzweifelt ließ er seine Hände sinken und schüttelte deprimiert den Kopf. Seto struppelte ihm leicht durch das feuchte Haar. “Hey, is schon in Ordnung.” Vorsichtig schälte er den Blonden aus dem Pulli und half ihm, etwas umständlich aus der Jeans. Bevor er jedoch das Shirt entfernte schaute er Joey in die Augen. “Das muss leider auch runter. Darf ich?” Dieser hob kurz seinen Blick, schaute ihn an, zögerte etwas, nickte ihm dann aber doch zu. Seto hatte die Angst in seinem Blick durchaus wahrgenommen, kannte er doch die Narben auf Joeys Körper nur zu gut. Seit der Zeit im Krankenhaus hatte man den Blondschopf nie mit freiem Oberkörper gesehen. Selbst am See oder Strand hatte er stets ein Shirt getragen. “Soll ich das Licht aus machen?” Erleichtert nickte der Blonde und schaute dem Braunhaarigen dankbar an. Dieser erhob sich, zündete eine kleine Kerze am unteren Beckenrand an und schaltete das Licht aus. Zurück bei Joey zog er ihm das Shirt aus und half ihm in die Wanne. Seufzend lehnte dieser sich zurück und schloss seine Augen. “Danke, Seto.” Angesprochener musste beim Anblick des fast vollständig entblößten Körpers schlucken und wendete sich schnell ab. “Gern gesehen …Ich bring dir gleich trockene Sachen.” Und schon war er aus dem Raum verschwunden. Kaum draußen, lehnte er sich an die Wand und musste erstmal tief durch atmen. Nach einigen Minuten hatte er sich wieder im Griff, ging ins Schafzimmer und suchte trockene Kleidung für das Hündchen raus. Das Klopfen an der Badezimmertür wurde mit einem genuschelten `Ja´ beantwortet. Seto öffnete die Tür, trat ein und legte die Sachen für Joey auf dem kleinem Hocker ab. “Geht’s dir wieder besser?” Ein leicht schüchternes `Ja, danke´ wurde durch den Badeschaum geblubbert. Seto musste lächeln. “Ich bin dann im Wohnzimmer, komm einfach runter, wenn du fertig bist.” Sprachs und verließ den Raum leicht fluchtartig. Der Blondschopf stutze leicht, schaute kurz die nun wieder geschlossene Tür an und erhob sich wieder willig aus der wollig warmen Wanne. Seine pitsch nasse Short landete auf dem Boden und wurde, nach dem Abtrocknen durch eine Neue ersetzt. Schnurrend kuschelte Joey sich in das flauschige Shirt und die weiche Hose. Solche Stoffe hatte er bestimmt noch nie am Körper getragen. War aber durch aus geneigt sich daran zu gewöhnen. Er musste den Kopf schütteln, obgleich seiner mehr als unrealistischen Gedanken. Seufzend verließ er das Badezimmer und taperte, auf der Suche nach dem Wohnzimmer die Treppe hinunter. Neugierig schaute der Blondschopf sich um. Auf dem Weg in Bad hatte er nicht wirklich viel wahrgenommen, außer einem mehr als betörenden Duft und diesem, noch immer unbeschreiblichem Gefühl. Noch durch dieses Gefühl leicht verwirrt fand er den gesuchten Raum, blieb in der Tür stehen und beobachtete den Braunhaarigen. Jener war gerade damit beschäftigt den Kamin mit neuem Holz zu füttern und ließ sich anschließend auf die Couch davor fallen. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung an der Tür wahr und schaute zu dem Blondschopf. Wieder musste er schlucken. Joey stand in der Tür, die Haare ordentlich verstruppelte, in einem ihm etwas zu großem Shirt und blickte verwirrt zu ihm herüber. Lächelnd winkte er ihn zu ihm herüber und klopfte ausfordernd auf den freien Platz neben sich. Der Blondschopf zögerte und schaute Seto fragend an “Ist es wahr?” Dieser schaute perplex zu Joey. “Vielleicht ja, vielleicht nein. Kommt ganz darauf an wovon du redest.” Gab er dem Blonden zu Antwort. Joey dreht sich um und machte sich auf die Suche nach seinem Rucksack. Neben der Einganstür wurde er fündig, schnappe ihn sich und ging zurück ins Wohnzimmer. Neben dem, immer noch etwas verwirrt blickenden Braunhaarigen ließ er sich nieder und durch wühle sein Gepäck. Nach kurzer Zeit zog er die zerknitterten Seiten hervor, hielt sie Seto hin und wartete aus dessen Reaktion. Nach einigen Minuten trat diese auch schon ein. “Diese elenden Petze!” Knurrte der Braunhaarige und zerdrückte die Blätter förmlich in seinen Händen. “Das fass ich mal als klares JA auf!” Entkam es Joey. Noch immer war von Seto nur ein knurrendes Gegrummel zu vernehmen. Scheinbar war dieser mit der Situation mehr als nur unzufrieden. Doch der Braunäugige hielt es nun wirklich nicht länger aus. “Seto? Ja oder nein?” Seufzend ließ dieser die Blätter fallen, lehnte sich zurück, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. “Ja, es ist wahr, auch wenn dus eigentlich nicht erfahren solltest!” Die Worte wurden mehr oder weniger in dem Raum gegrummelt und zauberten ein Lächeln auf Joeys Lippen. “Warum? Warum, sollte ich es nicht erfahren?” Leicht ließ er sich an die Schulter des Braunhaarigen sinken und schaute ihn von unter an. “Weil …weil es nicht so sein sollte.” Leicht verzweifelt schloss Seto seine Augen und legte den Kopf in den Nacken. Bei nächst möglicher Gelegenheit würde Duke einen sehr schmerzhaften Tod sterben, dessen war es sich sicher. Eine leise Stimme drang an sein Ohr. “Seto? Warum darf ich nicht wissen, was du alles für mich getan hast? Du warst es doch der mir das Leben gerettet hat. Du warst es der das Jugendamt davon überzeugt hast mich bei Duke unterzubringen, damit ich nicht ins Heim musste. Du warst es der mir den Job bei Herrn Tanaka verschafft hast, damit ich nicht völlig anstürzte. Du warst es doch der Duke immer gesagt hast was er tun sollte, was ich brauchte um mich zu erholte. Du warst es der immer genau wusste was ich brauchte. Genau wie Gestern.” “Hättest du es denn verstanden? Hätte ich dir damals sagen sollen, dass du zu mir ziehen sollst? Hätte ich dir sagen sollen das ein alter Freund von mir ein bisschen Hilfe im Laden brauchen könnte? Hätte ich dich damals wirklich mitten in der Nacht trösten sollen, wenn du von einem Alptraum völlig verstört in deinem Bett gesessen hast? Hättest du Seto Kaiba wirklich an deiner Seite haben wollen?” Der Blondschopf blieb stumm, grübelte einige Minuten über die gesprochenen Worte nach. Dann schlich wieder ein Lächeln auf seine Lippen und er blickten den Drachen erneute von unten an. “Damals hätte ich es wirklich nicht verstanden, du hättest mich damit wahrscheinlich völlig verwirrt. Aber warum muss ich es erst jetzt, durch Dukes Brief erfahren?” Der Braunhaarig legte langsam wieder den Kopf nach vorne und schaute in die fragenden, braunen Augen Joeys. Wieder musste er leicht seufzen und fuhr dem Blonden mit der Hand durchs Haar, tiefer in dessen Nacken und begann diesen zu kraulen. Schnurrend schloss dieser seine Augen und schmiegte sich etwas dichter an den Drachen. “Wann hätte ich es dir den sagen sollen? Hmm? Ich hatte eigentlich gehofft, dass du es nie erfahren würdest.” Ein genießerisches Brummen war die einzige Antwort die er auf seine Fragen bekam und nur allzu gern beließ er es dabei. Weiterhin das Hündchen kraulend saß er auf der Couch und schaute den Flammen im Kamin bei ihrem Tanz zu. “Joey?” Es dauerte einige Zeit bis er ein gebrummte `Hm?´ als Antwort bekam. “Wann hat die Duke eigentlich den Brief geschickt?” “Nicht geschickt. War beim Geschenk.” kam es genuschelt vom Blonden. Welcher nur 5 Sekunden später aufrecht auf der Couch saß und sich an die Stirn schlug. Schnell hangelte er nach seinem Rucksack, wühlte abermals darin herum und zog seine zwei Geschenke heraus. Unsicher, welches er nun zuerst auspacken sollte schaute er von einem zum andern. Nach einem hoch komplizierten Ausschlussverfahren, welches auch unter den Namen `Ene mene muh´ bekannt ist, entschied er sich für das Geschenk Herrn Tanakas. Das Päckchen von Duke landete vorerst auf dem kleinen Tisch vor der Couch und bekam noch eine kurze Verschnaufpause. Beinahe andächtig wurde das andere Geschenk von dem Geschenkpapier befreit. Ein Strahlen ging über das Gesicht des Blondschopfes. In seinen Händen hielt er ein dickes Buch über irische Sagen und blätterte sogleich darin. Es war reichlich illustriert und zeigte Bilder von Elfen in grünen Wäldern, Trollen welche in alten Baumstämmen hausten und majestätischen Drachen, die über alle dem zu wachen schienen. Bei einem solchen Bild blieb er hängen und verschlag es förmlich mit seinen Augen. Es strahlte unbändige Kraft und doch auch unendlich fiel Frieden aus. Langsam schloss Joey das Buch wieder und drückte es, selig lächelnd an seinen Brust. Auch Seto musste bei dem Anblick des Hündchens lächeln. Dieser schien für kurze Zeit in eine andere Welt entrückt zu sein und nun langsam wieder zurück zu kommen. Immer noch selig vor sich hin lächelnd legte der Blondschopf das Buch auf den Tisch und schnappte sich das Päckchen von seinen Mitbewohner. Auch hier öffnete er vorsichtig das Papier und legte eine Schachtel frei. Langsam hob er den Deckel an und legte ihn zur Seite. Duke schien eindeutig einen Verpackungsfimmel zu haben. In der Schachtel lagen zwei weitere, in Geschenkpapier gehüllte Päckchen. Joey schnappte sich das größere von beiden und enthüllte es. Kaum hatte er es ausgepackt und angeschaut wollte er es schnell möglichst wieder verpacken. Doch Seto war bei weitem schneller bewesen und schnappte es sich, bevor der Blondschopf den Deckel wieder auf die Schachtel machen konnte. “Hey, gib das sofort zurück!”, beschwerte sich jener auch gleich lautstark bei dem Dieb und versuchte sich das Buch wieder zurück zu stehlen. Doch wie so oft musste er schnell feststellen, dass er bei dem Drachen irgendwie nie eine Chance zu Sieg hatte und gab irgendwann auf. Grummelte ein `Idiot´ und begann schmollend den Rest seines Geschenks auszupacken. Doch dieses Mal entfernte er sich wohl weißlich weiter weg von Seto, welcher momentan eh abgelenkt war. Mit einem leichten Rotton schmiss er das andere Päckchen schnell wieder zurück in die Schachtel und stopfte diese ebenso schnell zurück in seinen Rucksack. Immer noch grummelnd ließ er sich neben den Braunhaarigen auf der Couch nieder und schielte aus dem Augenwinkel in das Buch, für welches er Duke momentan am liebsten gekillt hätte. Der Braunhaarige schien jedoch mit seiner Lektüre kein Problem zu haben und blätterte fröhlich darin herum. Erst ein leisen gegrummeltes `Ich bring ihn um´ von der Seite ließ ihn wieder zu Joey blicken. “Ich weiß gar nicht was du hast. Du magst doch Bücher.” Grinste er diesen an. Der leichte Rotton um die Nase des Blonden wurde etwas dunkler. “Ja, ich mag Bücher. Ab er musste mir er trotzdem so eines schenken?” Seto grinste bei dem Anblick des verlegenen Hündchens nur noch breiter. “Also ich finde das das Kamasutra in jede gute Büchersammlung gehört.” Immer noch grummelnd schnappte sich Joey schnell das Buch und stopfte es zu der Schachtel in seinen Rucksack. “Idioten! Alle Beide!” kam es leise aus seiner Richtung genuschelt. Kapitel 14: Die Entschädigung ----------------------------- Der Braunhaarige konnte sich ein Kichern nicht mehr verkneifen und kassierte einen schmollenden Blick des Hündchens dafür. “Das ist nicht witzig!” “Oh doch!” Seto grinste ihn weiterhin breit an. “Was war denn noch in dem Päckchen?” Joey wurde schlagartig wieder rot um die Nasenspitze. “Da … das geht dich nichts an!” Wurde dem Braunhaarigen entgegen genuschelt. “So so. Vielleicht sollte ich selbst mal reinschauen.” Schneller als der Blondschopf reagieren konnte hatte der Drache sich den Rucksack gekrallt und war mit diesem einige Meter Richtung Fenster geflüchtet. Joey riss die Augen auf. “NEIN!” Schnell sprang er auf und hechtete in Setos Richtung. Jener hatte das besagte, geheimnisvolle Päckchen schon aus dem Rucksack gefischt und ließ diesen jetzt einfach fallen. Mit seiner Beute eilte er um das Sofa herum, immer einige Meter außerhalb von Joeys Reichweite. Das Hündchen versuchte unterdessen verzweifelt wieder in den Besitz der Schachtel zu kommen. Es begann eine wilde Verfolgungsjagd durch das gesamte Haus, wobei der Braunhaarige letzten Endes seinen Heimvorteil ausspielen konnte und für den Blonden plötzlich unauffindbar war. “Seto! Gibs wieder her!” Hallte sein verzweifelter Ruf durchs Haus. Es war ein letzter Versuch das scheinbar Unausweichliche doch zu verhindern. Verzweifelt horchte er auf eine Antwort, doch das Haus blieb still. Keine Möglichkeit heraus zu bekommen wo sich der Päckchendieb aufhielt. Schwer Seufzend ließ der Blondschopf den Kopf hängen, taperte zurück ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Leise grummelte er vor sich hin, schaute er auf den dunkelblauen Teppich und dachte sich grauenvolle Foltermethoden für Duke aus. Wenn er den Schwarzhaarigen in die Finger bekommen würde konnte jener was erleben. “Interessant!” Der blonde Schopf flog nach oben und erblickte einen grinsenden Drachen im Sessel am Kamin. Jener stöberte in aller Seelenruhe in der Schachtel herum und grinste immer breiter. Joey Gesicht verfärbte sich tief rot. Ging’s noch peinlicher? Verzweifelt ließ er sich zur Seite fallen, machte sich so klein wie es nur ging und vergrub sich unter den Kissen der Couch. “Hündchen, Hündchen, da tun sich ja Abgründe auf.” Joey schielte bei diesen Worten unter einem der Kissen hervor und erblickte den breit grinsenden Drachen. Jener hatte die Handschellen aus der Schachtel genommen und musterte sie nun sehr interessiert. Schnell drückte sich der Blondschopf das Kissen wieder ins Gesicht. “Ich will einen Spaten.” Nuschelte das Kissen. Seto ließ die Handschellen zurück in die Schachtel sinken und schaute fragend zu dem Hündchen rüber. Viel erkennen konnte man von dem Blondschopf nicht mehr. Nur einen Arm der sich um ein Kissen klammerte und zwei Füße schaute unter dem Kissenberg hervor. “Wozu willst du denn jetzt einen Spaten haben?” Wieder schielte Joey unter dem Kissen hervor und schaute zu dem Braunhaarigen herüber. “Ich hab gerade das dringende Bedürfnis mir ein ganz tiefes Loch zu buddeln um mich darin zu verkriechen.” Seto lachte bei diesen Worten leicht auf, stellte die Schachtel zur Seite und ging zu dem Kissenberg auf der Couch. Lächelnd ließ er sich er sich neben diesem nieder und begann damit das Hündchen frei zuschaufeln. Nach kurzer Zeit waren alle Kissen verschwunden, nur noch das Kissen vor Joeys Gesicht wurde von diesem in fester Umklammerung gehalten. “Hey. So schlimm ist Dukes Geschenk nun auch wieder nicht.” Lächelnd struppelte er den Blonden durch Haar. “Das sagst du. Dir hat der Idiot ja auch nicht ne ganze Kiste voller Sexspielzeug geschenkt!” Gerade als Seto antworten wollte hallte zum zweiten Mal an diesem Abend die Melodie der Türklingen durchs Haus. Noch einmal wurde dem Blondschopf das Haar durchwuschelt. “Scheinbar kommt die Rettung aus deiner peinlichen Situation genau zur rechten Zeit. Warte hier, ich hol dich wenn alles fertig ist.” Mit diesen Worten erhob sich der Braunhaarige und verließ den Raum. Kaum war der Drache draußen sprang Joey auf und schnappte sich schnell die Schachtel. Nach einem kopfschüttelten Blick über den Inhalt, wurde sie wieder mit dem Deckel verschlossen und zurück in den Rucksack gestopft. Noch leicht grummelig ließ er sich im Sessel neben dem Kamin nieder, schnappte sich das Buch über irische Sagen vom Tisch und stöberte etwas darin herum. Schnell hatte er eine Geschichte ausgewählt und war in kurzer Zeit tief darin versunken. Seto schloss die Haustür, drehte sich Richtung Wohnzimmer, blieb kurz in der Tür stehen und genoss den Anblick. Das Hündchen hatte sich in den Sessel beim Kamin gekuschelt. Mit eingezogenen Beinen saß es schräg in ihm und schien vollends der Welt entrückt zu sein. Ein leichtes Lächeln konnte man auf seinen Lippen erkennen, währen die braunen Augen gierig jedes Wort auszusaugen schienen. Die Blonden Haare schimmerten golden im Licht des Kaminfeuers. Schnell schüttelte Seto seinen Kopf und ging zu Joey herüber. Leicht berührte er ihn an der Schulter, doch erst beim zweiten Versuch hatte er Erfolg. Die braunen Augen lösten sich von den Worten des Buches und sahen ihn glücklich an. “Kommst du?” Lächelnd hielt ihm Seto seine Hand hin. Seufzend legte der Blondschopf das Buch auf der Lehne ab, ergriff die gereichte Hand und ließ sich hoch ziehen. Er wurde aus dem Raum geführt, durch den Flur und betrat das Esszimmer. Kurz nach dem Eintreten stoppte er und starrte ungläubig auf den festlich gedeckten Tisch. Auf einer roten Tischdecke standen zwei Kerzenleuchter, edles Geschirr mit goldener Verzierung, zwei filigrane Gläser und einige mit silbernen Kuppeln verdeckte Platten. Ein mehr als verlockender Duft drang von diesen zu ihm herüber. Schnell folgte er der Aufforderung Setos und setzte sich auf den ihm zugewiesenem Stuhl. Jener ergriff eine Flasche, füllte erst das Glas an Joeys Platz mit tief rotem Wein, dann sein eigenes. Der Braunhaarig ließ sich nun auch auf seinem Platz nieder und er hob sein Glas. Der Blonde tat es ihm gleich und stieß mit ihm an. Nach dem sie den ersten Schluck getrunken hatten ließ Seto das Glas wieder sinken und machte sich daran das Geheimnis der Kuppeln zu lüften. Dem Blondschopf lief beim Anblick der Speisen das Wasser im Mund zusammen. Nur zu gerne reichte er dem Blauäugigen seinen Teller und ließ ihn sich füllen. Dankend nahm er ihn, schwer beladen, wieder an und stellte ihn vor sich ab. Schnell hatte auch Seto seinen eigenen Teller gefüllt und wünschte ihm einen Guten Appetit. Fast eine Stunden saßen sie am Tisch, schlemmten genüsslich und rückten der Rotweinflasche zu Leibe. Satt und mit sich und der Welt zufrieden lehnten sie sich zurück. “Nun? War das Hündchen mit der Entschädigung zufrieden?” Ein tief zufriedenes, bejahendes Brummen kam aus der Richtung des Blondschopfs. “Dann bin ich ja beruhigt.” Lächelnd erhob sich Seto. “Wollen wir wieder ins Wohnzimmer?” Joey nickte, erhob sich etwas schwerfällig und folgte Seto. “Und worauf hättest du jetzt Lust?” Verstohlen schielte Joey zur Sessellehne. Seto lächelte und zerstruppelte erneut das blonde Haar. “Na dann, husch husch, schnell zu deinem Buch und weiter lesen.” Der Blondschopf wollte gerade widersprechen, schließlich war es nicht gerade höfflich sich hier einfach hinzusetzten und zu lesen. Immer hin war er bei Seto zu Besuch und nicht zu Hause. Doch dieser duldete keinen Widerspruch, schob Joey zu Sessel, drückte ihn mit sanfter Gewalt in diesen nieder und legte ihm das Buch auf den Schoß. Drehte sich zum Kamin und fütterte das Feuer mit neuen Scheiten. Fröhlich knisternd wurden diese von den Flammen empfangen. Noch immer leicht verunsichert wollte der Blonde erneut widersprechen. ”Aber…” Schnell hatte der Braunhaarige seinen Zeigefinger auf die Lippen Joeys gelegt und ich damit verstummen lassen. “Nichts aber. Les ruhig, immer hin habe ich ja selbst eine doch sehr interessante Lektüre.” Grinsend nahm er seinen Zeigefinger von den Lippen und deutete mit diesem Richtung des Rucksackes unterm Wohnzimmertisch. Der Blondschopf folgte ihm mit den Augen und wurde leicht rot um die Nase. “Idiot” Nuschelte er, schlug schnell sein Buch auf und hielt es sich vors Gesicht. Seto lachte leise auf, schritt zur Couch, schnappte sich einige Kissen und legte sie sich zurecht. Genüsslich ließ er sich auf in diese fallen, zog die flauschige Decke von der Rückenlehne und kuschelte sich etwas darin ein. Nach dem er sich richtig zurecht gelegt hatte schnappte er sich das Buch aus dem Rucksack und begann sich intensiv mit der hinduistischen Liebeskunst zu beschäftigen. Das Feuer im Kamin war schon weit herunter gebrannt, nur noch vereinzelt züngelten kleine Flammen um das verkohlte Holz. Kleine Funkelteufel flogen auf als frisches Holz auf die dunkel glühende Glut traf. Leicht rückte der Blondschopf die Scheite mit dem Feuerharken zurecht und beobachtete die neu erscheinenden Flammen. In einem wilden Tanz stürzten diese sich gierig auf das Holz. Er blieb noch einige Minuten vor dem Kamin sitzen und schaute verträumt in die Flammen. In seinen Gedanken hing er noch bei etwas der eben gelesenen Geschichte nach. Müde erhob er sich, streckte sich leicht und hob anschließend sein Buch vom Sessel auf. Mit leisen Schritten ging er auf den Tisch zu und legte es dort ab und nach kurzen Zögern ließ er sich auf der Couch nieder, hob Setos Decke etwas an, schlüpfte unter diese und kuschelte sich an die Brust des Drachen. Als er etwas unsicher in dessen Gesicht schaute wurde er von einem warmen Lächeln begrüßt. Glücklich senkte er wieder seinen Blick, schloss seine Augen nun ganz, lauschte dem Herzschlag des Drachen und genoss die kraulende Hand in seinem Nacken. Kurz musste diese in ihrem Handeln innehalten um eine Seite um zublättern, fuhr aber gleich darauf wieder mit dem Verwöhnen fort. Nach kurzer Zeit meldete sich aber schon die Neugier des Hündchen. Es öffnete verstohlen ein Auge und beäugte, mit einem leichten Rotschimmer die Buchseiten vor seiner Nase. Mit leichten Erstaunen musste er feststellen, dass diese Inder ein sehr athletisches Völkchen seinen mussten. Wieder blätterte der Braunhaarige um und gab ihm somit den Blick auf weitere Abbildungen frei. Nun schien das Interesse des Blonden vollends geweckt zu sein. Das zweite Auge wurde nun auch geöffnet und er schenkte dem Text auf den Seiten mehr Beachtung. Ein leises Murren drang an das Ohr Setos, als er erneut umblättern wollte. “Bin noch nicht fertig.” Nuschelte der Blondschopf. Grinsend wartete der Drache bis das Hündchen sein Okay zum Umblättern gab. Leicht musste Seto ob der absurden Situation lachen. “Was iss?” fragend schauten die braunen Augen zu ihm hoch. “Hättest du dir letzte Woche vorstellen können, das wir einmal abends bei Kaminfeuer auf der Couch liegen und uns gemeinsam Bilder von sich verrenkenden Liebenden anschauen würden?” Nun musste auch der Blondschopf kichern. “Irgendwie nicht. … Aber es ist schön.” Letzteres wurde wieder leicht genuschelt. “So? Scheinbar gefällt dir das Buch dann doch ganz gut, oder?” Grinste der Braunhaarige ihn an. Von unten war nur ein gegrummeltes `Idiot´ zu vernehmen. Wieder leicht lachend wuschelte er durch die blonde Mähne. “Möchtest du noch was trinken?” “Hmm, ne heiße Schokolade wäre jetzt perfekt.” “Na dann las mich mal aufstehen und ich werde sehen was sich da machen lässt.” Murrend ließ sich Joey von ihm runter schieben und wurde allein auf der Couch zurück gelassen. Schnell kuschelte er sich in den Kissen zurrecht und stöberte weiter in dem Buch rum, immerhin hatte Seto ja einige Seiten Vorsprung gehabt. Neugierig schlug er die vorderen Seiten auf und beäugte die Bilder. Manche Stellungen waren selbst ihm bekannt, andere schienen völlig unmöglich zu sein, zumindest wenn man eine intakte Wirbelsäule besaß. Hin und wieder drehte er das Buch auf die Seite um sich die Abbildungen aus einem anderen Winkel an zuschauen. Manchmal konnte er nur den Kopf schütteln und blätterte weiter. Als der Braunhaarige in das Wohnzimmer zurück kehrte legte der Blondschopf das Buch zur Seite und nahm eine dampfende Tasse in Empfang. Genießerisch schnupperte er an ihr bedankte sich bei dem Blauäugigen. Dieser nickte leicht, ließ sich wieder neben ihm nieder und nippte an seiner eigenen Tasse. Genüsslich schlürfend saßen sie da und schauten den Flammen im Kamin zu. Joey hielt seine Tasse so, das auch der aller letzte Tropfen den Weg in seinen Mund finden konnte. Noch einmal leckte er sich genüsslich über seine Lippen und stellte die nun leere Tasse auf dem Tisch ab. Mit einem wohligen Brummen kuschelte er sich wieder in die flauschige Decke ein und ließ sich ganz frech so zur Seite fallen, das er auf Setos Schoß landete. Dieser schaute etwas perplex auf den wirren, blonden Schopf auf seinen Beinen. “Na, da macht sich ja einer ganzschön gemütlich, was?” Ein zustimmendes Brummen und einen bettelten Blick war die einzige Antwort die er bekam. Seufzent stellte er nun seine leere Tasse neben Joeys auf den Tisch, schnappte sich erneut das Buch und kraulten dem Hündchen wieder den Nacken. Jenes schnurrte wohlig auf und schaute auch wieder ins das Buch vor seiner Nase. Kapitel 15: Geständnisse ------------------------ “Die spinnen, die Inder!” Etwas irritiert schaute Seto auf das Hündchen in seinem Schloss. “Und wie kommst du zu dieser Feststellung?” Der Blonde wühlte seine Hand durch die Decke und deutete auf die Abbildung. “So was kann sich doch kein normaler Mensch ausdenken. Wie soll das denn bitteschön gehen?” Der Braunhaarige folgte dem Fingerzeig und musste leicht schmunzeln. “Och, geht eigentlich ganz gut.” Schnell drehte sich der blonde Schopf auf seinen Beinen und er wurde mit großen Augen angeschaut. “Du … du hast das schon mal gemacht?” Mehr als nur leichter Unglaube klang in diesen Worten mit. “Nicht ganz genau so, aber es war dicht dran.” Grinste er den Blonden an. Jener schaute ihn immer noch mit großen Augen an, war kurz davor vom Glauben abzufallen. “Hey, jetzt guck nicht so. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch.” Er zerwuschelte dem Hündchen die Haare und widmete sich wieder dem Buch. Nur schwer konnte sich Joey überwinden den Braunhaarigen nicht mehr anzustarren und auch wieder in das Buch zu schauen. Nach fünf Minuten hielt er es jedoch schon nicht mehr aus. “Hast du das da auch schon gemacht?” Wieder deute er auf eines der Bilder. Seto musst leicht lachen. “Nur weil ich einige der Stellung sehr wohl kenne, heißt das noch lange nicht das ich das ganze Buch durch gearbeitet habe. Wobei diese Vorstellung durch aus etwas Reizbares hat.” Der Blondschopf wurde mal wieder leicht rot um die Nase. “Und wie steht’s mit dir?” Das Rot um Joeys Nase wurde noch einen Ton dunkler. Seto schien jetzt voll in seinem Element zu sein und blätterte fröhlich im Buch umher. “Die da vielleicht?” Der blonde Schopf wurde leicht geschüttelt, währen die Decke bis zur Nase hoch gezogen wurde. “Nicht? Na dann schaun wir mal weiter. Wie wärs mit der?” Wieder bekam er ein verlegenes Kopfschütteln als Antwort. “Hm, dann fangen wir doch mal weiter vorne an.” Schnell wurden die Seiten zurück geblättert. Doch auch auf jede weiter Abbildung bekam er nur Kopfschütteln und das Hündchen vergrub sich immer tiefer in der Decke. Allmählich wurde es dem Blondschopf doch etwas zu viel und er vergrub sich vollends unter der Decke, einzig ein par blonde Strähnen lugten noch darunter hervor. Ein sehr leises Gemurmel dran durch die Decke konnte mit viel Mühe als ein `Ich hab davon noch gar nichts gemacht´ verstanden werden. Seto wurde hellhörig, legte das Buch zur Seite und sah auf das Deckenbündel hinunter. “Überhaupt gar nichts? Oder nur nichts was in dem Buch ist?” Die Decke rollte sich noch etwas mehr zusammen. “Wie soll ich denn was gemacht haben, wenn ich noch nicht mal einen Kuss hatte?” Es war leise, sehr leise und ließ den Drachen sanft lächeln. “Hey. Ist doch gut. Hast doch noch alle Zeit der Welt.” Vorsichtig wühlte seine Hand unter die Decke und kraulte das Hündchen wieder im Nacken. “Ist das jetzt wieder der Moment, wo ich für dich im Werkzeugschuppen nach dem Spaten suchen soll?” Ein leises Glucksen erklang unter den Decke. “Wäre genau passend.” Einige Zeit saßen sie noch so da. Joey hatte sich mittlerweile etwas aus der Decke geschält um wieder an frische Luft zu kommen. Genießerisch waren seine Augen geschlossen und er gab sich genüsslich der kraulenden Hand hin. Auch der Braunhaarige genoss es das Hündchen zu kraulen und sein Schnurren zu hören. So könnte es, wenn es nach ihm ginge, immer sein. Der Blondschopf lag auf den Beinen des Drachen, ließ sich verwöhnen und hing seinen Gedanken nach. Er war jetzt endlich 18, doch was hatte er vorzuweisen? Nichts. Keine Freundin, oder in seinem Fall Freund, er war immer noch Jungfrau. Doch noch schlimmer, er hatte noch Niemanden seinen ersten Kuss schenken können. Mit der Zeit zweifelte er stark daran dass dies auch irgendwann mal geschehen könnte. Er musste schwer seufzen. “Seto?” “Hmm?” “Warum will mich eigentlich keiner haben? Ich meine nicht nur jetzt, auch schon früher wollte nie jemand was von mir. Okay, da war ein Mädchen, aber die war ja erst neu an der Schule und für mich eindeutig vom falschen Geschlecht. Bin ich so abstoßend, oder warum hat keiner auch nur ein bisschen Interesse an mir?” Der Braunhaarige drehte sanft das Gesicht Joeys in seine Richtung und schaute ihm in die traurigen, braunen Augen. “Wer sagt denn dass dich keiner will? Vielleicht traut sich da ja einer nicht. Und der Rest ist entweder zu dämlich oder einfach nur stock blind.” Groß wurde er von ungläubig blickenden Augen angeschaut. “Warum sollte sich der Jenige denn nicht trauen? Was hätte er denn zu verlieren?” Man konnte förmlich sehen wie es hinter den bernsteinfarbigen Augen zu arbeiten begann. “Wobei, sobald ich mich ausziehen würde, wärs wahrscheinlich eh schon wieder aus.” Traurig senkte er den Blick wieder und schaute in die rote Glut des Kamins. “Hey.” Liebevoll wuschelte ihm Seto durchs Haar. “Vielleicht hat er nur Angst dadurch eure Freundschaft zu gefährden? Und damit eins mal klar ist, du bist schön und lass dir da ja nichts Anderes einreden!” Ein leises Schniefen war von seinem Schoss zu vernehmen. “Klar. Ich und schön. Hast du vielleicht mal an meine lange Narbe auf der Brust gedacht? Von meinem Rücken ganz zu schweigen. Kein Wunder das sich da keiner rantraut.” Sanft wurde ihm durchs Haar gefahren und anschließen der Nacken gekrault. “Glaub mir doch einfach, wenn ich dir sage, dass du schön bist. Oder hab ich dich schon mal belogen?” Der blonde Schopf wurde leicht geschüttelt. “Na also. Warum sollte ich es dann dieses Mal tun?” Ein leises `weiß nicht´ wurde genuschelt, zauberte ein Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen. “Kleiner Dummkopf.” “Seto?” Kam es leise von seinem Schoss. “Ja?” “Warum denkt er das unsere Freundschaft dadurch kaputt gehen würde?” Seto seufzte leicht, fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare, legte den Kopf in den Nacken und schaute zur Decke. “Vielleicht ist ihm so etwas schon einmal passiert und er hat Angst das es sich wiederholen würde.” Gab er leise dem Hündchen zur Antwort und schloss die Augen. Jetzt war es an diesem hellhörig zu werden. Leicht drehte es seinen Kopf und schaute zu dem Drachen hoch. “War’s für ihn denn so schlimm?” Er beobachtete das Gesicht Setos, zumindest so gut es aus seiner momentanen Position ging. Dieses nahm kurz einen etwas bitteren Ausdruck an, welcher aber schnell wieder verschwand. “Ja, war es.” Diese leisen Worte veranlassten ihn sich aufzurichten und etwas aus der Decke zu wickeln. Er kuschelte sich an Setos Brust und legte die Decke um sie beide. Sanft wurde er von den Armen des Braunhaarigen empfangen und von dessen Händen über den Rücken gestreichelt. Wohlig brummen kuschelte er sich noch etwas dichter an den Drachen und schloss genießerisch die Augen. Doch nach kurzer Zeit wurden sie weitaufgerissen, denn endlich drang ihm die Bedeutung von Setos Worten zu ihm durch. Er setzte sich auf und schaute jenen völlig entgeisterd an. Der Blauäugige musste bei den Anblick lächeln und konnte nicht anders, als das blonde Haar abermals zu zerstruppeln. “Na, ist der Groschen endlich gefallen?” Noch immer völlig aus der Bahn geworfen schaute Joey ihn, mit wirr vom Kopf stehendem Haar an “Du … du … mich?” Waren die einzigen Worte die er gerade so heraus bekam. Seto konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. So planlos sah man den Blondschopf wirklich selten. “Ja. Ich … ich … dich.” Beantwortete er die gestellte Frage und strich im lächelnd eine wirre Strähne aus dem Gesicht. Bei dieser Berührung schien Joey wieder etwas zu sich zu kommen. Er blinzelte mehrmals, ließ sich wieder zurück an die Brust des Braunhaarigen sinken und nuschelte ein leises `oh man´. “So schlimm?” Fragte dieser leicht verunsichert von der Reaktion des Blonden. “Schlimm ist gar kein Ausdruck! Immerhin haben wir eben noch die Stellungen im Kamasutra besprochen, ich leg gleich drauf so ein peinliches Geständnis ab und jetzt das.” Seto ließ etwas den Kopf hängen. “Schon okay. Aber ein Versuch war’s ja wert. Vergessen wir´s einfach, okay?” Als Joey diese Worte hörte, der enttäuschte Unterton war ihm nicht entgangen, schoss er schnell wieder hoch. Krabbelte richtig aus Setos Schoss und nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände. Tief blickte er in die unergründlich blauen Augen des Drachen. “Okay? Nicht okay, und vergessen wird hier schon gar nichts. Verstanden!” Etwas perplex schaute jener ihn nun an. “Aber …” Schnell legte diesmal der Blonde seinen Zeigefinger auf die Lippen des Anderen. “Nichts aber. Und jetzt halt die Klappe!” Leicht beugte er sich näher zu ihm, zog den Finger zurück, schaute ihm noch ein letztes Mal prüfend in die Augen. Leichte legte er seine Lippen auf die des Drachen. Ein leichtes Kribbeln ging jetzt von diesen aus, verbreitete sich langsam im ganzen Körper. Genießerisch schloss er seine Augen. Eine Hand legte sich sanft in seine Nacken und zog ihn zärtlich noch näher zu Seto. Leicht leckte ihm dieser über die Lippen, bekam schüchtern Einlass gewährt und verwickelte das Hündchen in einen zärtlichen Zungenkuss. Während dessen schien im Bauch des Blondschopfes eine Horde Schmetterlinge eine Sambaschule eröffnet zu haben. Er schmiegte sich noch enger, so fern das überhaupt noch möglich war, an den Drachen und genoss seinen allerersten Kuss in vollen Zügen. Schwer atmend trennten sie sich nach einiger Zeit. Der Blondschopf leckte sich genüsslich über die Lippen und schaute Seto tief in die Augen. “Mehr!” Der Braunhaarige lächelte und zog ihn nur all zu gerne wieder zu sich. Er begann den Kuss zärtlich, legte all seine Liebe hinein, ließ aber dann seiner Leidenschaft freien Lauf. Joey schwanden bei dem wilden Kuss leicht die Sinne und er musste sich an dem Braunhaarigen festhalten. Als sie sich erneut schwer atmend trennten, war ihm leicht schwindelig und er ließ sich an Setos Brust sinken. Ein gekeuchtes `wow´ war das Einzige was er momentan herausbrachte, während er mühsam versuchte wieder zu Atem zu kommen. “Ja ... da stimme … ich dir zu.” Auch der Drache brauchte einige Zeit um seine Atmung wieder zu beruhigen. Glücklich kuschelte sich das Hündchen an seinen Drachen. “Seto?” Angesprochener schaute nach unten und traf auf große Hundeaugen. “Hmm?” “Darf ich heute Nacht hier bleiben?” Sanft wuschelte er durch die blonde Mähne, beugte sich etwas hinab und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. “Ich würde mich freuen.” Selig lächelte ihn Joey an, reckte sich etwas und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Dieses mal war es der Drache, der ein `mehr´ raunte, sich auf das Hündchen stürzte, um ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickelte. Dieses grinste leicht in den Kuss, schlang verlangend die Arme um den Nacken des Drachen und zog ihn zu sich hinunter. Gerne ließ sich Seto runter ziehen, legte sich vorsichtig zwischen den Beinen des Blondschopfes ab und küsste ihn nach allen Regeln der Kunst um den Verstand. Nach Luft schnappend lösten sie ihre Lippen von einander. Dieses mal legte der Braunhaarige seinen Kopf auf der sich hektisch hebenden Brust des Blonden ab und lauschte dem wilden Klopfen des aufgeregten Herzen. Nur sehr langsam normalisierte sich der Herzschlag wieder. Genießerisch schloss er seine blauen Augen und ließ sich diesmal von einer Hand in seinem Nacken verwöhnen. Joey strahlte über das ganze Gesicht, als er das leise, wohlige Brummen des Drachen hörte. Zu gerne legte er auch den anderen Arm um den Braunhaarigen und fuhr mit seinen Fingern sachte dessen Wirbelsäule hoch und runter. Als Belohnung wurde das genießerische Brummen etwas lauter und ihm wurde durchs Shirt ein Kuss auf die Brust gegeben. “Seto? Du meist es doch ernst, oder?” Jener hob den Kopf, gab dem Blondschopf einen leichten Kuss auf die Lippen und schaute ihm tief in die etwas verunsichert blickenden Augen. “Verdammt ernst!” Überglücklich wurde er von dem Hündchen angestrahlt und bekam einen kleinen Kuss gestohlen. Frech schauten ihn die braunen Augen nun an. “Wie ernst ist denn, verdammt ernst?” Kam es auffordernd grinsend von dem Blonden. “Das wirst du schon noch sehn” Schon im nächsten Moment musste das Hündchen aufkeuchen, hatte ihm der Drache doch gerade in den Hals gebissen. Kaum hatte er dies richtig realisiert wurde er auch schon wieder in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen. Als sie sich widerwillig schwer atmend trennen mussten, machte sich Seto gleich wieder über seinen Hals her. Klein Küsse wurden darauf verteilt und der eine oder andere Biss entlockte dem Blondschopf erneut ein Keuchen. Die Verwöhnung vollends genießend hatte dieser seinen Kopf weit in den Nacken gelegt um dem Drachen möglichst viel Spielfläche zu bieten. Nach einem weiteren Biss in seine Halsbeuge hielt er es nicht mehr aus, zog den Kopf Setos an den Haaren zu sich und küsste ihn verlangend. Dieser erwiderte mit nicht minderer Leidenschaft. Als ihnen die Luft ausging lösten sie sich, Joey schaute Seto tief in die Augen. “Mehr!” Dieser erwiderte den Blick, traf auf leicht lustverschleiertes Braun und gab ihm erneut einen wilden Kuss. “Wie viel mehr?” Keuchte er kurz darauf an die Lippen Joeys. “Alles!” Forschend schaute der Blauäugige in die braunen Augen unter sich. Suchte nach Unsicherheit, konnte sie aber nicht finden. “Sicher?” Der Blondschopf zog ihn abermals in einen wilden Kuss. “Verdammt sicher!” Mit diesen Worten griff er leicht in den Schritt Setos und massierte ihn. Ein überraschtes Keuchen kam über dessen Lippen. “Du Biest!” Triumphierend grinste das Hündchen den keuchenden Drachen an und zog ihn zu sich. “Ja. Dein Biest!” Gab er noch leise von sich, bevor er erneut Setos Lippen an sich zog. Der Braunhaarige musste leicht in den Kuss stöhnen, die Finger in seinem Schritt waren wirklich geschickt. Beim nächsten Luftmangen bedingter Unterbrechung schnappte er sich die Hände des Blonden und hielt sie fest. Erneut küsste er sich am Hals Joeys entlang. Diesmal war das Ohr sein Ziel. Sanft knabberte er am Ohrläppchen und entlockte somit dem Hündchen das erste Stöhnen. Genüsslich knabberte er sich den Hals hinab, verweilte kurz am Schlüsselbein um dann ohne große Vorwarnung in die linke Brust des Blonden zu beißen. Ein kleiner lustvoller Schrei erfüllte den Raum. Grinsend schaute der Drache das atemlose Hündchen an. “Das … bekommst du… zurück!” Keuchte ihm dieser nach kurzer Verschnaufpause entgegen. Seto ließ nun seine Hände wieder frei, beugte sich zu ihm hinab und hauchte einen federleichten Kuss auf die Lippen. “Gerne, aber nicht hier. Im Bett ist es weitaus bequemer.” “So so.” Mit solch einem Kuss wollte sich der Blondschopf jetzt keinesfalls zu frieden geben. Besitzergreifend wurden die Arme um den Hals des Drachen gelegt und einen leidenschaftlichen Kuss eingefordert. Währen diesem zog der Braunhaarige den Blondschopf langsam hoch, so das er auf seinen Schoss saß. Nach Atem ringend sahen sie sich in die Augen. “Hoch mit dir” Forderte Seto den Blonden auf. “Nööö. Trag mich doch!” Bekam er als Erwiderung entgegen gegrinst. “Faules Stück” Schnell piekte er dem Hündchen in die Seite. Dieses quiekte leicht, sprang auf und schaute schmollend zum Drachen. “Gemein!” Leich rieb es sich über die malträtierte Seite. “Och, soll ich pusten?” Joey grinst ihn an. “Ja bitte!” Schnell hatte der Braunhaarige ihn an sich gezogen, das Shirt ein Stück hoch geschoben und leckte ihm über die Seite, brachte den Blondschopf zum stöhnten. Seto gab ihm noch einen leichten Kuss auf die Stelle, ließ dann von ihm ab, erhob sich und zog ihn gleich wieder in einen tiefen Kuss. Immer wieder musste der Weg zum Schlafzimmer unterbrochen werden, meist wurde der Blonde dann an eine Wand gepresst und um den Verstand geküsst. Doch auch er konnte keine Sekunde die Finger von dem Drachen lassen. Wüst standen nun auch die braunen Haare zu Berge und das Hemd hatte sich irgendwo auf der Treppe verabschiedet. Endlich am ersehnten Raum angelangt, wurde das Hündchen an die Tür gedrückt und leidenschaftlich geküsst, während die Hand Setos noch der Klinke suchte. Fündig geworden löste er sich von Joey, öffnete die Tür und zog ihn an der Hand hinein. Schwungvoll wurde die Tür wieder zu geworfen um erst wieder am nächsten Morgen geöffnet zu werden. Kapitel 16: Die Nacht --------------------- Kaum war die Tür geschlossen, wurde der Blondschopf wieder energisch dagegen gepresst und sein letztes bisschen Verstand verabschiedete sich bei diesem Kuss nun endgültig. Mit vor Erregung zitternder Hand krallte er sich in Setos Nacken fest und zog ihn so dicht es nur ging an sich. Seine andere Hand fuhr verlangend über den Rücken des Drachen, kratze hin und wieder leicht darüber. Dieser löste stöhnend den Kuss und zerrte nun seinerseits an Joeys Shirt. Nur wieder willig ließ dieser von dem Braunhaarigen ab, zog sich schnell das störende Kleidungsstück über den Kopf und pfefferte es in irgendeine Ecke. Leicht stöhnen warf er seinen Kopf in den Nacken, krallte seine Hand in die braunen Haare und genoss das Knabbern an seinem Hals in vollen Zügen. Bei dieser Prozedur wurde er unbemerkt Richtung Bett gelenk. Der Drache gab ihm einen tiefen Kuss, ließ sich langsam auf den seidigen Laken nieder und zog ihn mit sich. Stöhnend lösten sie ihre Lippen von einander, als ihre Erregungen sich streiften. Joey sah dem Drachen tief in die Augen und musste erneut keuchen. Das sonst so eisige Blau loderte förmlich. Lust, tiefe Lust und wilde Begierde war in ihnen zu sehen. Auch Seto musterte die braunen Augen über sich. Lustverschleiert und voller Verlangen sahen sie ihn an. Sanft zog er ihn zu sich und gab ihm einen liebevollen Kuss. Schnell wurde dieser leidenschaftlicher und er rollte sich jetzt mit dem Hündchen herum, lag schließlich auf ihm. Kaum hatte er sich von Joey sündigen Lippen gelöst, knabberte er sich am Hals entlang, leckte über das Schlüsselbein und arbeitete sich weiter nach unten vor. Entlockte dem Blondschopf immer wieder ein leises Stöhnen und wurde von diesem mit der Hand im Nacken verwöhnt. Kurz hielt er inne, betrachtete sich den leicht verschwitzten Oberkörper unter sich. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Jene senkten sich, küssten leicht den Verlauf der Narbe entlang. Joey keuchte jetzt leicht erschrocken und zog den Drachen an den Haaren zu sich hoch. Unsicher, leicht ängstlich schaute er ihn an. Traf auf warmes, liebvolles Blau. Seto strich ihm eine wirre Strähne aus dem Gesicht, beugte sich zu ihm hinab und gab ihn einen sanften Kuss. “Du bist schön. Alles an dir ist schön.” Diese Wort hatte er bestimmend ausgesprochen, dem Hündchen dabei fest in die Augen geschaut. “Aber …” Der leise Widerspruch wurde schnell mit einen Kuss erstickt. “Nichts aber. Du bist schön, genau so wie du jetzt bist. Genau so wie du jetzt bist liebe ich dich.” Eine kleine Träne löste sich aus den braunen Augen und lief langsam über die Wange hinab. Schnell huschten die dunklen Pupillen hin und her, von einem blauem Auge zum Andern, versuchten Lüge darin zu finden, wurden aber enttäuscht. “Du … du findest mich wirklich schön? … Schön genug um mich zu lieben?” Unsicher und doch hoffnungsvoll schaute er den Drachen an. Dieser schenkte ihm ein Lächeln, senkte kurz seine Lippen auf die des Blonden und schaute ihm dann wieder tief in die Augen. “Du bist schön. Glaub mir doch endlich. Für Nichts und Niemanden in der Welt würde ich dich eintauschen wollen.” Ein kleiner Kuss auf die Nasenspitze folgte. “Ich liebe dich.” Ein überglückliches Hündchen strahlte ihn an, schlang schnell seine Arme um seinen Hals und zog ihn in einen tiefen Kuss. Wild umspielten sich ihre Zungen, wollten sich nicht mehr von einander lösen mussten aber doch dem Hilferuf der Lungen nachgeben. Nach Luft ringend sahen sie sich an. Ein freches Grinsen erschien auf Joeys Lippen. “Mehr.” Seine Hände wanderten den muskulösen Rücken des Drachen hinunter, legten sich Besitz ergreifend auf dessen Hintern und drücken ihn an sich. Jener keuchte auf, sah auf das keck grinsende Hündchen. “Biest!” Dieser schaute ihn jetzt mit großen Hundeaugen an, klimperte leicht mit den Wimpern und legte schnell einen schüchternen Ausdruck auf. “Ich, ein Biest? Bin doch bloß ein armes, unschuldiges Hündchen das von dem großen bösen Drachen verschleppt worden ist!” Der Braunhaarige schüttelte leicht den Kopf, biss ihm zur Antwort in die Halsbeuge und ließ ihn laut aufstöhnen. “Und genau der wird dich jetzt vernaschen.” "So… wird er das?” Diesmal biss ihm der Drache in die rechte Brust und bekam einen kleinen Lustschrei zu hören. Grinsend grabbelte er wieder etwas hoch, gab Joey einen leidenschaftlichen Kuss. “Ja, das wird er. Mit Haut und Haaren.” “Na da bin ich ja mal gespannt.” Grinste der Blondschopf ihn an, fuhr ihm mit der Hand über den Schritt und lauschte dem dunklen Stöhnen. Die zweite Hand zu Hilfe nehmend, machte er sich an Knopf und Reißverschluss zu schaffen. Musste aber kurz stöhnend innehalten, wieder einmal hatte der Braunhaarige sich an seiner Brust vergriffen. Vorsichtig ließ er seine Hand, in die offene Hose gleiten und massierte die Erregung des Braunhaarigen. Jener stöhnte kehlig auf und zerrte nun seinerseits an der Beinbekleidung Joeys. Ungeduldig wurde der Knopf beim Öffnen fast abgerissen, der Reißverschluss herab gezogen. Gierig küsste und leckte er sich an der Brust des Hündchens hinab, entzog sich somit dessen Hand. Diese fand schnell eine neue Aufgabe und krallte sich leicht in das braune Haar. Der Drache knabberte sich an der rechten Seite Joeys entlang, verweilte kurz am Hüftknochen und wechselte auf die andere Seite. Vor Lust zuckend, verschwitzt und leicht zitternd lag der Blond da, eine Hand ins braune Haar, die Andere ins Kopfkissen gekrallt und stöhnte genießerisch. Als der Drache auch die linke Seite erfolgreich bearbeitet hatte, küsste er sich zum Bauchnabel vor. Leicht fuhr seine Zunge um den Nabel herum, tauchte kurz ein und zog sich zurück. Lippen leckten sich um den Nabel und saugten sich an ihm fest. Schreiend bog der Blondschopf seinen Rücken durch, krallte sich nun nicht mehr ganz so sanft in Setos Haare. Schwer atmend ließ er sich wieder in die Kissen fallen, zog den Braunhaarigen zu sich hoch, gab ihm einen wilden Kuss und drehte sich mit ihm. Nun war es an ihm den Drachen zu verwöhnen. Noch immer außer Atem, küsste er sich an der Wange entlang, leckte einmal über die Ohrmuschen um anschließend das Ohrläppchen anzuknabbern. Mit seinen Händen fuhr er über die muskulöse Brust und massierte sie. Das Stöhnen des Braunhaarigen feuerte ihn an, er wollte mehr davon hören. Sich den Hals hinab leckend, löste er sich vom Ohr, fuhr ihm mit der Zunge über die Kehle weiter zum Schlüsselbein. Während er an diesem knabberte, ließ er seine Hände an den Hüften unter die Hose gleiten, zog leicht an dieser. Seto hob leicht sein Becken an. Schnell zog ihm das Hündchen die Hose samt Boxershorts über das Gesäß, knabberte sich dabei vom Schlüsselbein zur rechten Brust vor. Was der Braunhaarige konnte, konnte er schon lange. Genüsslich vergrub er seine Zähne in dem festen Fleisch unter sich, brachte nun den Drachen zum Schreien. Jener krallte sich leicht in die blonde Mähne und warf den Kopf weit in den Nacken. Mit einem zufriedenen Grinsen küsste er sich tiefer, hauchte eine leichten Kuss auf den Bauchnabel um anschließen an ihm herumzuknabbern. Die Hand in seinen Haaren griff etwas fester zu und ein dunkles Stöhnen erhallte im Raum. Mit seiner Behandlung forfahrend entledigte er Seto nun, mit ein wenig Mithilfe, seiner Hose und Boxershorts. Ließ nun vom Nabel ab und krabbelte langsam wieder, den bebenden Körper unter sich weiterhin verwöhnend, noch oben. Kaum angekommen, wurde er stürmisch empfangen. Gierig wurde er geküsst bis ihm wortwörtlich die Luft weg blieb. Schwer keuchen lösten sie sich. Die Hände des Drachen fuhren ihm den Rücken hinab und machten sich nun seinerseits daran die Hose zu entfernen. Kaum war sie, samt Short über den Hintern gezogen, wurde dieser erstmal ausgiebig massiert. Ihre nun unbekleideten Erregungen streiften sich. Joeys ließ den Kopf neben Seto auf das Kissen fallen und stöhnte ihm leicht ins Ohr. Schnell drehte sich der Drachen mit dem Hündchen im Arm wieder um. Setzte sich leicht auf und zog ihm den letzten, störenden Stoff vom den Beinen. Kurz saß er da und nahm den herrlichen Anblick in sich auf. Schwer atmend, leicht glänzend vor Schweiß lag Joey vor ihm, die Augen halb geschlossen und lustverschleiert. Zärtlich fuhr er mit den Fingerspitzen an den schlanken Beinen hinauf, über die Hüftknochen, der Brust um sich links und rechts neben Joey mit den Händen abzustützen. Kaum angekommen wurde er nach unten gezogen und in einen wilden Zungenkampf verwickelt. Wieder warf er sich mit Joey herum und verging sich erneut an dessen Hinterteil. Fest wurde das Fleisch massiert und brachte den Blonden dazu keuchend nach Luft zu schnappen. Leicht rieb er seine Erregung an der des Drachen. Stöhnend legten beide ihre Köpfe in den Nacken. Als das Hündchen seinen Kopf wieder senkte, schauten ihn die tiefblauen Augen Setos verlangend an. “Mehr?” Schnell nickte er und gab ein langgezogenes, gestöhntes `Ja´ von sich. Eine Hand des Braunhaarigen glitt leicht in die Spalte seines Gesäß. “Sicher?” Joey schaute fest in die blauen Augen. “Verdammt sicher.” Und küsste ihn leidenschaftlich. Leicht in den Kuss grinsend, streckte Seto sich etwas um seinen Nachtschränkchen zu erreichen. Nach mehrere Fehlversuchen, welche bei solche einer Ablenkung nun wirklich nicht verwunderlich waren, hatte er es geschafft. Kurz lösten sie den Kuss, schnappten nach Luft und fielen gleich wieder über die Lippen des Anderen her. Der Braunhaarige zog das obere Schubfach auf, und wühlte darin herum. Erleichtert ergriff er, nach kurzer Suche, die Tube und legte sie neben sich auf den Laken ab. Sanft glitt er mit seinen Händen am Rücken Joeys hinab, über den Hinter und legte sie auf dessen Oberschenkel. Zog diese leicht zu sich heran, so das diese nun, leicht gespreizt, rechts und links neben seinem Becken lagen. Mit der linken Hand streichelte er über den Hinter des Blonden, währen die Rechte sich wieder nach oben arbeitete. Sich in den Nacken des Hündchens legte um den eben beendeten Kuss wieder auf zunehmen. Während ihre Zungen sich wild umspielten, nahm er sich die Tube, öffnete sie und gab etwas Gel auf seine Finger. Leicht wärmte er es an, bevor seine rechte Hand wieder hinunter wanderte. Keuchend lösten sie sich von einander. Sanft strich Seto dem Blondschopf das Haar aus dem Gesicht, schaute ihn liebevoll an. “Es kann etwas weh tun.” Er bekam ein leichtes Nicken als Antwort und zog ihn wieder zu seinen Lippen, führte ihn dieses Mal in einen sanften Kuss. Ebenso sanft glitt er über das Gesäß, in die Spalte und verteilte das Gel massierend an der verborgenen Öffnung. Der Blonde zuckte kurz, schmiegte sich aber schnell wieder genüsslich an den Drachen unter sich. Verwöhnte diesen so gut es ging mit Händen und Lippen. Seto hatte das Zucken durchaus bemerk und wartete noch etwas, bis das Hündchen wieder völlig entspannt auf ihm lag. Erst dann drang er langsam mit dem ersten Finger in ihn ein. Wie zu erwarten zuckte der Blonde abermals, brauchte dieses mal etwas länger zur Entspannung. Ablenkend küsste Seto ihn etwas leidenschaftlicher, begann vorsichtig seinen Finger zu bewegen. Laut stöhnend musste Joey den Kuss unterbrechen und schaute ungläubig zu den Braunhaarigen hinab. Dieser grinste ihn an und fuhr gleich noch einmal über die eben gefundene Erhebung. Mit einem eben so lauten Stöhnen wie kurz zuvor, ließ der Blondschopf seinen Kopf auf die Schulter des Drachen fallen, versuchte keuchend wieder etwas Luft in die Lungen zu bekommen. Dieser leckte ihm kurz über den Hals, knabberte gierig an seinem Ohrläppchen und führte behutsam den zweiten Finger ein. Dieses Mal musste er nicht so nicht lange warten. Die Muskeln wurden schnell wieder locker und ließen ihm gewähren. Wieder entlockte er Joey ein dunkles Stöhnen, musste selbst leicht keuchen, als es direkt neben seinem Ohr ertönte. Der Blondschopf konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Eine Welle nach der Anderen raste durch seinen Körper. Begierig bewegte er sich gegen Setos Finger. Als der dritte in ihn eindrang zuckte ein kurzer Schmerz durch ihn. Verblieb aber nicht lange, wandelte sich schnell in eine weitere Welle der Lust und jagte ihm den nächsten Schauer über den Rücken. Nach nur kurzer Zeit bewegte er sich ihm lüstern entgegen. Seto zog seine Finger vorsichtig aus dem Hündchen und musste bei dem protestierenden Murren lächeln. Hob dessen Kopf leist an und küsste ihn besänftigend. Schnell wühlte er erneut in dem Schubfach des Nachtschränkchens, zog eine Packung Papiertaschentücher heraus und säuberte sich eilig die Finger. Ließ das benutze Tuch neben das Bett fallen und widmete sich wieder ganz dem Blonden. Langsam drehte er sich erneut mit diesem, lag nun auf ihm und küsste ihn stürmisch. Seine linke Hand wanderte über die Brust des Hündchens, zwischen dessen Beine und begann seine Erregung zu verwöhnen. In den Kuss stöhnend krallte Joey sich in die Haare Setos. Fahrig fuhr seine frei Hand zwischen die Beine des Drachen und verwöhnte ihn ebenfalls. Lauf aufstöhnend musste jener jetzt den Kuss brechen, biss kurz darauf gierig in des Hündchens Hals. Seto löste seine Hand vom Joeys Glied, drehte ihn eilig auf den Bauch. Leckte ihm einmal von der rechten Hüfte zur linken Schulter quer über den Rücken und biss ihm leicht in den Nacken. Mit einer gewissen Befriedigung sah er, wie sich der Blondschopf im Laken festkrallte und laut stöhnte. Blind tastete er nach der Tube, fand und öffnete sie. Schnell gab er sich deren Inhalt auf die Finger, ließ die Tube achtlos fallen und rieb sich sein Glied mit dem Gel ein. Vorsichtig schob er seine Arme unter der Hüfte und der Brust Joeys durch und hob ihn leicht an. Dieser verstand was der Braunhaarige von ihm wollte und erhob sich auf allen Viere. Ein belohnender Kuss in den Nacken ließ ihn leicht stöhnen. Der Drache löste seine Lippen von ihm, richtete sich auf und drang behutsam in ihn ein. Langsam, immer nur ein kleines Stück. Auch wenn es ihm das letzte Bisschen Selbstbeherrschung kostete, so merkte er doch, wie sich das Hündchen verspannt hatte und hielt inne. Beugte sich leicht über ihn, knabberte ihm liebevoll am Nacken und verwöhnte seine Erregung. Langsam wurde der Blonde wieder weich, stöhnte genüsslich. Darauf hatte der Braunhaarige gewartet, löste seine Hand von Joeys Glied. Hielt ihn an der Hüfte und drang weiter in ihn ein. Komplett von der heißen Enge umgeben, stöhnte er dunkel auf, verharrte ruhig, fuhr mit den Fingernägeln leicht an den Seiten des Blonden entlang. Ein lauten Stöhnen und eine leichte Bewegung gegen sein Becken war seine Belohnung. Schnell beugte er sich vor, schlang seinen Arm um Joeys Brust und zog ihn zu sich hoch. Drehte dessen Kinn zu sich und küsste ich verlangend. Dieser schmiegte sich an die Brust in seinem Rücken, krallte eine Hand in den braunen Schopf und legte die Andere auf den ihm umschlingenden Arm ab. Sanft begann der Drache sich in dem Blondschopf zu bewegen. Anfangs nur ganz sachte, nur wenige Zentimeter zog er sich aus ihm zurück und drang dann wieder vorsichtig vor. Mühsam hielt er sich zurück, kratze ungeduldig über des Blonden Brust und biss ihm in den Halsansatz. Erfreute sich an dem Keuchen und Stöhnen Joeys. In diesem wuchs das Verlangen beinah ins Unermessliche. Als sich der Drache das nächste Mal etwas aus ihm zurück zog um dann wieder einzudringen, drängte er sich ihm hart entgegen. Beide warfen stöhnen ihre Köpfe in den Nacken, verharrten kurz. Seto war etwas überrumpelt, krallte sich leicht an dem Blonden fest. Schnell und tief war er in die heiße, pulsierende Enge aufgenommen worden. Joey jagte eine weitere Welle der Lust durch den Körper. Weit war der Drache in ihn vorgedrungen, hatte diese Stelle in ihm gestreift und füllte ihn jetzt vollends aus. Er legte seinen Kopf jetzt ganz nach hinten, ruhte auf Setos Schulter. Drehte den Kopf etwas zur Seite, schaute den Drachen aus halbgeschlossenen, lustverschleierten Augen an. Krallte sich wieder in dem braunen Haaren fest. “Mehr!” Raunte er mit heißerer Stimme und zog ihn an seine Lippen. Gierig wurde der Kuss erwidert, wild umschlangen sich ihre Zungen. Keuchen trennten sie sich, rangen schwer nach Luft. Der Braunhaarige packte ihn jetzt an der Hüfte, stieß jetzt nicht mehr ganz so behutsam zu. Immer wilder wurden die Stöße, drangen härter und tiefer in Joey vor und brachten ihm zum schreien. Laut schrie er seine Lust heraus, versuchte dazwischen keuchend wieder Luft zu bekommen. Doch trotz seiner eigenen Lautstärke lief ihm bei jedem dunklem Stöhnen Setos ein kleiner Schauer über den Rücken. Dieser verlangsamte jetzt seine Bewegungen wieder, schnappte nach den Lippen des Blondschopfs und zog sich langsam aus ihm zurück. Laut wurde in den Kuss gemurrt. Joey fühlte sich plötzlich irgendwie leer. Der Drache lächelte leicht in den Kuss und drehte den Blonden zu sich um. Den Kuss weiter vertiefend, schlang er seine Arme um dessen Hüfte und zog ihn auf seinen Schoss. Das Hündchen löste sich keuchend von des Drachens Lippen, als dessen Erregung die Seine streifte. Schlang seine Arme um dessen Hals und rieb sich genüsslich an ihr. Schaute dabei dem Braunhaarigen verlangend in die Augen und schnappte nach seinen Lippen. Seto wich den Lippen aus und knabberte am Ohr des Blonden. Keuchte im absichtlich hinein und bemerkte mit Freude die leichte Gänsehaut auf dessen Hals. Sanft hob er ihn an der Hüfte an und zog ihn näher an sich. Verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss und ließ ihn vorsichtig auf seiner Erregung nieder. Beide stöhnten sie in den Kuss und verfielen in ein noch wilderes Zungenspiel. Nach Atem ringend lösten sie sich und schauten sich tief in die Augen. Der Drache ließ seine Hände wieder auf den Hüften des Blonden nieder und führte ihn in eine leichte Bewegung. Genießerisch legte dieser seinen Kopf in den Nacken, kreiste leicht mit dem Becken und lauschte wieder dem kehlig, dunklem Stöhnen Setos. Dieser verstärkte nun die Bewegungen, hob das Hündchen höher an, senkte ihn wieder und stieß von unten hart in ihn. Immer wieder drang er tief in den willigen Körper ein. Keuchen, dunkles Söhnen und kleine Schrei beschallten immer wieder den Raum. Der Blondschopf lehnte sich weit nach hinten, stützte sich mit den Armen auf dem Bett ab und kam den festen Stößen des Drachen so gut er konnte entgegen. Nach kurzer Zeit wurde dieser wieder von Stoß zu Stoß sanfter und langsamer. Bis er schließlich wieder komplett mit seinen Bewegungen inne hielt und den Blonden tief küsste. Schnell schlang Joey seine Beine um ihn und presste in fest an sich. Dieses Mal würde er ihn nicht so einfach entkommen lassen. Seto musste in den Kuss grinsen, schlang seine Arme etwas fester um das Hündchen und schupste es mit seinem Körper leicht nach hinten. Leicht quiekend löste dieses den Kuss, krallte sich in den Rücken des Braunhaarigen und schlang seine Beine noch fester um ihn. Sanft landete er in den weichen Kissen unter sich und schaute leicht schmollend zum Drachen. Wurde jedoch schnell mit einem innigen Kuss besänftigt und einem tiefen Stoß zum stöhnen gebracht. Schnell lockerte er seinen Klammergriff, stellte seine Beine auf dem Bett ab und reckte sich dem Becken Setos willig entgegen. Dieser senkte beim nächsten Stoß seine Lippen auf Joeys Brust und leckte genüsslich über die Narbe. Dabei schob er einen Arm unter dem Bein des Blondschopfes durch und schob es sich auf die Schulter. Ähnlich verfuhr er aus der anderen Seite. Noch einmal entlockte er Joey mit einem Biss in die Brust einen kleinen Schrei. Leicht richtete er sich auf, hob somit auch das Becken des Blonden etwas mit an und versenkte sich so tief in ihm wie nie zuvor. Dunkel stöhnte er laut auf und schaute auf das Hündchen hinab. Auch dieser hatte laut stöhnen müssen und blickte nun verlangend zu ihm hinauf. Jetzt gab es keine Zurückhaltung mehr. Weit zog der Drache sich aus ihm zurück und stieß dann gnadenlos zu, versenkte sich bis zu Wurzel in ihm. Schreiend warf der Blonde seinen Kopf nach hinten, gab sich völlig dem Drachen hin. Dieser stieß immer härter, schneller und tiefer zu, tobte sich an ihm aus. Zog sich fast völlig aus ihm zurück nur um sich dann wieder hart in ihn zu rammen. Der Blondschopf konnte nur noch keuchend und stöhnend unter ihm liegen, und sich ins Laken krallen. Seto strich mit einer Hand über die Brust Joeys. Fuhr tiefer, über den festen Bauch und schloss sie um dessen Erregung. Massierte sie fordernd. Der Blonde riss die Augen auf, kam mit einem lauten Schrei, verengte sich und riss den Drachen mit sich. Spürte wie jener sich heiß in ihm ergoss, dann schwanden ihm die Sinne und er lag schlaff auf den Laken. Der Braunhaarige ließ die Beine von seinen Schultern gleiten und brach auf den Blonden zusammen. Hektisch hob sich sein Brustkorb, in der Hoffnung endlich wieder genug Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Mit letzter Kraft zog er sich aus Joey zurück, rollte sich von ihm runter und lag noch immer schwer atmen neben ihm. Geschafft schaute er zu ihm herüber und musste lächeln. Das Hündchen sah ziemlich fertig aus. Schweißnass klebte ihm das blond Haar im Gesicht und seine Lungen schienen auch noch um Sauerstoff zu kämpfen. Schnell hob und senkte sich der Brustkorb und sog gierig Luft in sich. Deutlich konnte man den viel zu schnellen Herzschlag erkennen. Immer noch mit einem sehr zufriedenen Lächeln auf den Lippen, reckte sich der Brauhaarige schwerfällig und schnappte sich die Taschentücher. Vorsichtig säuberte er erst das schlafende Hündchen und dann sich selbst. Warf die Tücher neben das Bett, weg schmeißen konnte er sie später immer noch. Mit den Fuß angelte er erfolgreich nach der Bettdecke, zog sie etwas zu sich, ergriff sie mit der Hand und deckte das Hündchen und sich zu. Sie könnten zwar beide dringend eine Dusche vertragen, aber das müssten sie wohl auf den Morgen verschieben. Joey weilte immer noch unter den Ohnmächtigen und er selbst würde heute keinen Fuß mehr aus dem Bett setzen. Sanft strich er dem Blondschopf eine verschwitzte Strähne aus der Stirn und gab ihm einen kleinen Kuss auf diese. Die Augenlider des Geküssten flatternden leicht und erhoben sich etwas. Müde wurde er von den braunen Augen augeschaut. “Na wieder wach?” liebevoll strich er ihm durch das Haar. Joey schüttelte leicht den Kopf. “Nicht wirklich.” Kam es leise von ihm. Seto gab ihm einen sanften Kuss und zog ihn an sich. “Dann schlaf weiter.” Mühevoll robbte sich der Blonde näher, rückte sich etwas zurecht und lag mehr tot als lebendig auf der Brust des Drachen. “Eigentlich würde ich dich jetzt lieber anspringen und zu Boden knutschen… “ Herzhaft musste er gähnen. ”…aber das verschieb ich wohl besser auf Morgen.” Er war fix und fertig. Lächelnd drückte der Braunhaarige ihm einen Kuss auf den Schopf und schloss ebenfalls müde seine Augen. “Ja, mach das” nuschelte er zu dem Hündchen. Welches noch kurz brummte und im nächsten Moment schon selig schlummerte. Auch der Drache konnte und wollte sich jetzt nicht mehr wach halten. Er zog den Blondschopf noch etwas dichter an sich und versank in einen tiefen Schlaf. Kapitel 17: Der Morgen danach ----------------------------- Murrend wurde die Decke über den blonden Schopf gezogen und sperrten die Sonnenstrahlen, welche sich frech durch einen Spalt der Vorhänge geschummelt hatten, aus. Es war eindeutig noch zu früh, zu hell und viel zu gemütlich, als das er jetzt ans Aufstehen denken wollte. Genüsslich streckte sich das Hündchen, zuckte leicht. Kuschelte sich aber kurz darauf schmatzend zurück an des Drachens Brust. Hauchte einen leichten Kuss auf diese, malte mit seinen Fingern kleine Kreise auf sie und schlummerte langsam, unter der ihn nun sanft kraulenden Hand, wieder ein. Seto wachte von einem missfallenden Laut neben sich auf, öffnete seine Augen einen kleinen Spalt. Leicht enttäuscht musste er feststellen, dass von seinem Hündchen nur ein paar blonde Strähnen zu sehen waren. Spürte das Recken und Strecken und das darauf folgende Zucken. Leichte Besorgnis wollte sich in ihm verbreiten, wurde aber schnell durch das Ankuscheln, genüssliche Schmatzen und sanften Kuss vertrieben. Leichte begann die verwöhnte Stelle zu kribbeln. Die Streicheleinheiten genießend schloss nun auch er wieder die Augen, legte seine Hand in den Nacken des Blondschopfs und kraulte ihn zärtlich. Die Finger bewegten sich immer langsamer, um schließlich still auf dem Hals zu ruhen. Auch der Drache war noch nicht bereit das wohlig warme Bett zu verlassen und gönnte sich ebenfalls noch etwas Schlaf. Joey lag halb auf Seto, schaute ihn an und fuhr fasziniert die Gesichtskonturen nach. Sanft strich er mit der Fingerspitze des Zeigefingers über die Augenbraue, Nase und Wange. Sah das leichte Zucken der Braue, lächelte und hauchte dem Drachen einen Kuss auf die Lippen. “Guten Morgen.” Langsam hoben sich die Augenlider an und gaben das Blau frei. Sanft wurde der Blonde am Nacken näher gezogen und ein richtiger Kuss eingefordert. Keuchend wurde er wieder frei gegeben und Seto raunte ihm ebenfalls ein `Guten Morgen´ zu. Leicht streckte sich der Drache, schlang seine Arme um das Hündchen und zog es auf sich. Sanft fuhr er mit den Händen über seinen Rücken. “Wie geht´s dir?” “Hmm.” Genießend hatte der Blonde seinen Kopf auf der Brust Setos abgelegt, die Augen geschlossen. “Wenn man von meinen Hintern absieht, geht’s mir einfach nur gut!” Murmelte er und fuhr dem Braunhaarigen mit den Lippen über die Brust, hauchte erneut einen leichten Kuss darauf. Ein fieses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er biss zu. Die Hände in auf seinem Rücken krallten sich leicht in die Haut und ein lautes Keuchen kam über des Drachen Lippen. Schneller als das Hündchen es realisieren konnte, wurde es herumgeworfen, in die Laken gepresst und leidenschaftlich geküsst. Nach Luft schnappen trennten sie sich. “Schon früh am Morgen so frech?” Wurde ihm an die Lippen geraunt und ließ einen wohligen Schauer sein Rückgrat entlang wandern. “Bin doch dein kleines Biest!” Grinste er den Braunhaarigen an. “Ach. Gestern hast du noch darauf bestanden, ein armes, unschuldiges Hündchen zu sein.” Leicht knabberte er am Hals des Blonden. Jener legte genießerisch den Kopf nach hinten und schnurrte leicht. Kraulte den Drachen leicht den Nacken. “Unschuldig ist jetzt ja wohl raus. Zumindest wenns um mein Hinterteil geht.” Er spürte wie sich die Lippen an seinem Hals zu einem Lächeln verzogen und ihm ein sanfter Kuss darauf gegeben wurde. Langsam küsste sich Seto den Hals entlang, über das Kinn und versiegelte Joeys Lippen mit den Seinen. Es war ein sanfter, liebevoller Kuss, der ebenso von dem Blondschopf erwidert wurde. Lächelnd trennten sie sich, versanken in den Augen des Anderen. Der Drache hauchte dem Blonden einen Kuss auf die Stirn. “Hmm, ich glaube ich sollte das Hündchen mal wieder baden.” Sprachs und struppelte durch das leicht verklebte Haar. Joey schaute ihn an, blickte anschließend zur Tür und wieder zurück. “Da muss Herrchen das arme, geschwächte Hündchen aber tragen!” Keck grinste er den Braunhaarigen an. Dieser grinste zurück, erhob sich und schnappte sich den Blonden samt Decke. Dieser quiekte leicht auf und schlang schnell seine Arme um Setos Hals. Dieser bugsierte seine, nun zufrieden schnurrende Last ins Badezimmer und setzte sie, wie am Abend zuvor auf dem Hocker an der Heizung ab. Drehte sich zur Wanne und ließ heiß dampfendes Wasser ein. Steckte sich etwas, griff ins Regal nach dem Badeschaum und ließ etwas davon ins Wadewasser. Überprüfte noch einmal dessen Temperatur und ließ nach etwas kaltes Wasser dazu. Nach einigen Minuten war das Bad angerichtet und er wendete sich wieder zu Joey. Jener hatte ihn die ganze Zeit angeschaut. Seine Augen waren fasziniert über die schlanken, langen Beine gewandert. Kurz am strammen Hintern hängengeblieben um dann weiter über den Rücken geglitten. Konnten dort das Spiel der Muskel unter der hellen Haut beobachten. Auch Arme und Brust waren gut trainiert. Keine dicken Muskelpakete, wie man sie nur all zu oft bei den Freaks aus den Fitnessstudios sah. Nein, die Muskeln des Drachen waren schlank und sehnig wie man sie bei Athleten fand. Sie waren mehr auf Ausdauer, Wendigkeit und Kraft ausgelegt, statt auf pures Imponiergehabe. Langsam wanderten die braunen Augen weiter, über den schlanken Hals und trafen auf fragend schauende, tief blaue Augen. “Weißt du eigentlich wie schön du bist? Die Künstler in der Antike hätten sich nach dir nur so die Finger geleckt.” Lächelnd bemerkte er einen ganz leicht roten Schimmer auf des Drachens Wangen. “Idiot.” Nuschelte dieser. “Hey. Das is mein Text.” Immer noch lächelt erhob er sich, raffte die Decke enger um sich, taperte zu ihm und gab ihm einen leichten Kuss. Leicht grummelnd wurde er näher gezogen als er sich wieder lösen wollte. Genüsslich leckte sich der Drache über die Lippen und sah in die verträumten blickenden Augen des Hündchens in seinen Armen. Leicht zog er an der Decke und schälte den Blonden aus ihr. Jener erwachte aus seiner Trance und hielt sich schnell die Hand vor die Narbe auf seiner Brust. Ein Knurren des Drachen ließ ihn unsicher aufschauen. Langsam zog ihm dieser, mit festem Griff, die Hand von der Brust. Beugte sich hinab und gab ihm einen leichten Kuss auf die längst verheilte, aber für immer gekennzeichnete Stelle. “Warum willst du dich vor mir verstecken?” Wisperte er ihn gegen die Haut. “Hab ich dir nicht gesagt das ich dich liebe, genauso wie du bist?” Verlegen schaute der Blondschopf zu Seite. “Aber…” Er wurde von einem erneuten Knurren unterbrochen. Schnell wurde ihm nun die Decke komplett entrissen und er vor einen großen Spiegel gezerrt. Erschrocken wollte er sich wieder abwenden, wurde aber von dem Braunhaarigen in einem eisernen Griff fest gehalten. Das Einzige was er noch tun konnte, war seine Augen zu schließen und dies tat er nun, fest kniff er sie zusammen. Schon seit einigen Jahren hatte er sich nicht mehr getraut seinen Körper in einem Spiegel zu betrachten. Wollte nicht sehen was ER für Spuren auf ihm hinter lassen hatte. Eine einzelne Träne perlte ihm über seine Wange. Seto lockerte nun seinen Griff, fuhr ihm beruhigend über die Arme und gab ihm einen leichten Kuss auf die Schulter. Vorsichtig drehte er das Kinn des Blonden zu sich und küsste ihn. Als sie sich trennten schauten ihn braune Augen flehend an. “Bitte nicht.” Drang es geflüstert an sein Ohr. Noch einmal küsste er ihn sanft. “Es muss sein. Vertrau mir.” Mit diesen Worten drehte er den Kopf des Blondschopfes wieder Richtung Spiegel. Dieser schaute schnell zu Boden. Der Drache schmuste sich an seinen Rücken, umarmte ihn zärtlich. “Willst du dir nicht anschauen was ich so sehr liebe?” Flüsterte er dem Hündchen ins Ohr. Joey knabberte leicht auf seiner Unterlippe herum, hob zögernd den Blick und schaute in die große, reflektierende Fläche vor sich. Zuerst traf er auf liebevolle blaue Augen. Aufmunternd nickte Seto ihm zu. Nur ungern löste er sich von dem Blau und schaute direkt in sein Braun. Langsam glitt sein Blick über seinen Hals, hinab über die Brust. Der Braunhaarige hatte seinen Arm direkt über die Narbe gelegt und ließ ihn nun sinken. Musternd fuhren die braunen Augen über den silbrigen Hautstreifen. Ca. 20 Zentimeter lang, kurz unterm linken Schlüsselbein anfangend verlief sie diagonal Richtung rechten Hüfte. Er erhob seine Hand und glitt mit zittrigen Fingern über sie. Nie würde er den Tag vergessen könne, dafür hatte sein Erzeuger gesorgt. Bei jedem Blick auf seine Brust wurde er daran erinnert. Erinnert daran wie er auf ihn zugetorkelt kam, nach billigem Fusel stinkend. Das Messer in der Hand, gefährlich schimmernd. `Unnützes Balg´ hatte er ihm noch entgegen gelallt und war dann mit dem scharfen Stahl auf ihn los gegangen. Nur seiner eigenen Wendigkeit und dem sehr berauschtem Zustand seines Vaters hatte er es zu verdanken, das er hier stehen konnte. Hier in den starken Armen seines Drachens. Jener drehte ihn nun leicht zu sich, küsste ihm sanft die Tränen von den Wangen und drückte ihn an fest an sich. Wiegte das nun leise schluchzende Hündchen in seinen Armen. “Ich war doch gerade mal 9 … was hatte ich ihm denn getan?” Sanft hob der Braunhaarige das Kinn des Blonden an, küsste ihn leicht und sah in die traurigen Augen. “Nichts. Nichts hast du ihm getan. Er war ein Mistkerl, voller Hass auf sich und die Welt. Du warst der Einzige der in seiner Nähe war und so hat er sich an dir, statt an sich selbst vergriffen.” Zärtlich wischte er ihm die letzten Tränen mit den Daumen von den geröteten Wangen. Setzte einen sanften Kuss auf sie. Streichelt im zärtlich über den blonden Schopf. “Ich war nicht dran schuld?” Ein zweifelnder Blick aus großen, braunen Augen. Er bekam ein warmes Lächeln und einen Kuss auf die Nasenspitze. “Du warst nie schuld, niemals.” Das Hündchen legte seinen Kopf auf der Brust des Drachen ab, drückte sich an ihn und schielte verstohlen zum Spiegel. Beim Anblick seines Rückens, wenn er ihn auch nicht komplett sah, musste er schlucken. In einem wirren Muster waren dort silbrige und noch leicht rosa Narben zu erkennen. Langsam wanderte er mit seinen Augen hoch traf erneut die blauen Augen Setos im Spiegel. Zärtlich fuhr ihm dieser mit den Fingern über die Rücken, folgte hier und da den Verlauf einer Narbe. Der Braunhaarige sah ihn lange an, lächelte und gab ihm einen Kuss auf den blonden Haarschopf. “Ich liebe dich!” Das Hündchen schmiegt sich noch näher an ihn, drehte den Kopf, drückte das Gesicht gegen seine Brust und atmete den herben Duft des Drachen tief ein. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. “Du passt jetzt auf mich auf, oder?” Noch immer lächelnd sah er nach oben, wurde von einem liebevollen Kuss empfangen. “Ja, das mach ich.” Entgegnete ihm der Braunhaarige und zog ihn erneut in einen tiefen Kuss. Löste sich von dem Blonden und wuschelte im durchs Haar. “Und als Erstes werde ich dafür sorgen, das mein Hündchen in die Wanne kommt.” Mit einen Quieken wurde dieses angehoben, zur Wanne getragen und langsam darin niedergelassen. Wohlig brummte Joey auf, dann schlich sich ein fieses Grinsen in sein Gesicht. Schnell richtete er sich auf, schlang dem Drachen wieder die Arme um den Hals und zog ihn zu sich ins Wasser. Mit einem lauten Platschen landete Seto im Wasser und verteilte einiges davon auf dem Boden vor der Wanne. Prustend tauchte er wieder auf, wischte sich seine Haare aus dem Gesicht und schaute den Blonden gespielt wütend an. “Böses Hündchen, ganz böses Hündchen!” Dieses versteckte sich etwas im Schaum und musste ein lautes Kichern stark unterdrücken. Mit großen, erwartungsvollen Hundeaugen schaute er zu ihm auf. “kein Leckerli?” “Ich geb dir gleich Leckerli!” Knurrte der Drache und stürzte sich auf die Lippen des Blondschopfs. Kapitel 18: Frühstück --------------------- Genüsslich brummend lehnte der Drache an der Brust des Hündchens, die Augen geschlossen und ließ sich mit dem Schwamm verwöhnen. In sanften, kreisenden Bewegungen wurde der Schaum in die Haut einmassiert. Es war lange her, das er sich so hatte fallen gelassen. Völlig abschalten, nichts tun und einfach nur genießen. Joey fuhr andächtig den Muskel nach, immer wieder. Obwohl der Braunhaarige nun wirklich schon mehr als sauber war, konnte er sich nicht überwinden seine Tätigkeit einzustellen. Er könnte ewig so liegen bleiben und seinen Drachen verwöhnen, ihm diese wohligen Laute entlocken. Jedoch wurde er in seinen Gedanken von einem etwas anderen Laut unterbrochen. Laut hatte er ein Knurren vernommen, ein sehr protestierendes. Leicht rosa um die Nase schaute er in das breit grinsende Gesicht Setos. Jener nahm ihm den Schwamm aus der Hand und legte ihn auf dem Wannenrand ab. Erhob sich, kletterte aus der Wanne und schnappte sich ein großes, flauschiges Handtuch. Auffordernd schaute er zu dem immer noch im Wasser sitzenden Hündchen hinab. Mit einem leisen Grummeln erhob sich nun auch der Blondschopf, stieg aus dem Wasser und wurde von dem großen Handtuch und zwei ihm umschlingenden Armen empfangen. Sacht wurde er trocken gerubbelt, auch das Haar wurde anständig bearbeitet. Noch leicht feucht stand es in alle Richtungen ab und veranlasste Seto es mit der Hand noch etwas mehr zu verwuscheln. Grummelnd sahen braune Augen zu ihm auf. Schnell wurde dem Hündchen, zur Besänftigung ein Kuss auf die Nasenspitze gegeben. Joey nahm ihm das Handtuch aus der Hand und schlang es sich um die Hüfte. Schnappte sich ein trockenes von Stapel im Regal und begann nun seinerseits den Drachen abzutrocknen. Langsam fuhr er ihm über den Körper, verweilte hier und da etwas länger als nötig. Sorgsam trocknete er ihn die langen Gliedmaße, den geschmeidigen Rücken und die verführerische Brust ab. Legte ihm dann das Tuch über den Kopf, nahm nun seine kleine Rache und zerwuschelte das braune Haar. Schnell zog er das Tuch wieder herunter und grinste Seto frech an. Leicht murrend wurde er an den Braunhaarigen gezogen und tief geküsst. Seine Lungen protestierten doch der Drache gab ihn nicht frei. Leicht mir den Händen gegen die Brust stemmend versuchte er sich zu lösen, wurde jedoch erst nach einige weiteren Sekunden, schwer nach Sauerstoff ringend frei gegeben. Schnell nach Luft schnappend musste er sich an Seto fest halten, währe sonst gnadenlos zu Boden gegangen. Langsam normalisierte sich seine Atmung, ließ ihn tief durchatmen und in die belustigt, blauen Augen des Drachen schauen. “Das bekommst du zurück!” Gespielt böse funkelte er ihn an. Jedoch wurde seine Drohung erneut von einem unangenehm lauten Knurren begleitet. Seto lachte laut auf und schlang seine Arme um ihn. “Gern, aber erstmal muss ich mein Hündchen füttern!” Sprachs, warf sich den Blondschopf über die Schulter und begab sich zurück ins Schlafzimmer. Den lautstarken Gemecker auf seinem Rücken schenkte er nur wenig Beachtung. Vor dem Bett hielt er an und legte das vor sich hin zederne Hündchen auf ihm ab. Zog ihm das Handtuch von den Hüften, schnappte sich die Decke und zog sie über ihn. “Und jetzt mach schön platz. Herrchen ist gleich wieder da.” Schon war er aus dem Raum verschwunden und schritt, nur mit Handtuch bekleidet, der Küche entgegen. Schmollend und vor sich hin grummelt hatte Joey ihm nach gesehen. Musste jedoch kurz darauf leicht grinsen. Brummend ließ er sich zurück fallen und kuschelte sich in den Kissen zurecht. Er schnappte sich das von Setos Seite und hielt es sich vors Gesicht. Tief nahm er den betörenden Duft des Blauäugigen in sich auf, strahlte jetzt übers ganze Gesicht und legte es wieder zur Seite. Kuschelte sich aber schnell darauf um den Geruch weiter genießen zu können. Selig lächelnd rollte er sich unter der Decke zusammen, umschlang das Kissen mit den Armen und schloss die Augen. Seto betrat mit einm schwer beladenen Tablett das Schlafzimmer, blieb an der Tür stehen und besah sich die Szenerie. Lächenld ging er weiter, stellte das Frühstück auf dem Nachtschränkchen ab und setzte sich neben das Hündchen. Sanft strich er ihm eine Strähnen hinters Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. “Frühstück” Das Lächeln auf Joeys Gesicht verstärkte sich und er schlug die Augen auf. Zog den Drachen zu sich und legte seine Lippen aus die Seinen. Als sie sich trennten leckte er sich genießerisch über die Lippen. “Hmm, lecker.” Langsam setzte er sich auf, rückte das Kissen im Rücken zurecht und lehnte sich zurück. Der Braunhaarige schüttelte nur lächelnd den Kopf, setzte sich zu ihm und deckte sich ebenfalls zu. Er griff nach dem Tablett und stellte es neben sich auf dem Bett ab. Mit einem Schmunzeln sah er, wie das Hündchen große Augen bekam und sich unbewusst über die Lippen leckte. Der Blondschopf kuschelte es sich an ihn und schaute ihn mit großen, hungrigen Augen an. Der Drache zerwuschelte ihm erneut die blonde Mähne und reichte ihm ein Marmeladenbrötchen. Dankbar wurde jenes entgegen genommen um gleich darauf in den Unendlichkeiten Joeys Magen zu verschwinden. Er selbst trank zuerst einmal seine Tasse Kaffee und beobachtete das gierige Schlingen des Blonden. Schnell schnappte er sich jedoch auch eine Brötchen, nicht das er selbst nachher noch leer ausging. Gemütlich saßen sie im Bett, krümelten es voll und ließen es sich schmecken. Nach dem dies vollbracht war, stellte Seto das Tablett aufs Nachtschränkchen zurück und beugte sich über Joey. Mit einem genießerischen Brummen leckte er ihm die Marmeladen verschmierten Lippen ab. Was der Blonde nur allzu gerne in einen leidenschaftlichen Kuss enden ließ. Schnurrend lag das Hündchen, mit dem Rücken an die Brust des Drachens gekuschelt im Bett und ließ sich verwöhnen. Immer wieder fuhren die schlanken Finger des Braunhaarigen von seiner Brust, über die Rippenbögen hinunter zum Bauchnabel, verweilten dort kurz um dann ihren Rückweg über seine Seite nach oben zu nehmen. Verträumt schaute er durch das Fenster aufs weite Meer hinaus. Er war zwar leicht enttäuscht gewesen, das er kein Schnee sah als Seto die Vorhänge geöffnet hatte, aber das Glitzern der Sonne auf dem Blau war durch aus als Entschädigung hin zu nehmen. Ein tiefen Brummen entkam seiner Kehle. Genüsslich knabberte der Drache an seinem Nacken herum, arbeitete sich leicht küssend zu seinem Ohr vor. Angekommen setze er leicht seine Lippen darauf. “Wie wärs mit einem kleinen Spaziergang?” Hauchte er ihm hinein und grinse bei der Gänsehaut auf dem Hals. “Hmmm. Das schließt Bewegung mit ein, oder?” Der Braunhaarige kicherte leicht und piekte ihn in die Seite. “Ja tut es, du Faultier.” Grummelnd drehte sich der Blondschopf um und schaute schmollend zu Seto. “Bin nicht faul! Aber es is grad so schön kuschelig hier.” “Das sagst du. Schließlich liege ich ja auf den Brötchengekrümel rum und nicht du.” Murrte der Braunhaarige kurz. “Und bei so einem schönen Wetter währe es doch schade nicht mal kurz an die frische Luft zu gehen, oder?” Lächelte er ihn auffordernd an. “Hmm. Was bekomme ich denn dafür? Immerhin bin ich Körperlich angeschlagen. Da muss schon was für mich raus springen, damit ich solche Strapazen auf mich nehme.” Herausfordernd blickten die braunen Augen in die des Drachens. “Hmm” Überlegend rieb sich dieser das Kinn. "Vielleicht darfst du dann heute Nacht wieder in meinem Bettchen schlafen. Es sei denn du bestehst darauf zu Hause zu nächtigen.” Schnell war das Hündchen aus dem Bett gehüpft und suchte hastig nach seinen Sachen. Kichernd stand nun auch der Braunhaarige auf. Sanft schlangen sich seine Arme um den Blonden, der gerade seine Hose hoch gezogen hatte. Langsam glitten Setos Finger über den Bauch und fassten nach dem Bund. Zärtlich hauchte er ihm einen Kuss auf die Schulter, schloss den Knopf der Hose und zog extra langsam den Reisverschluss hoch. Drehte den Blondschopf um und zog ihn an seine Lippen. Sanft legte er eine Hand auf dessen Hinter und streichelte zärtlich darüber. Leicht murrte Joey als sie den Kuss beenden mussten. Der Braunhaarige setzte noch einen kleinen hinterher und schaute ihm in die Augen. “Geht´s wirklich, oder willst du doch noch etwas ausruhen?” Sanft streichelte er weiter über des Hündchens Gesäß. “So schlimm ist es nicht, warst ja vorsichtig. Zumindest am Anfang.” Grinste er ihn an. “Aber wenn du nicht schnell deine Finger von mir lässt, dann kann ich für nichts mehr garantieren.” Hauchte er ihm an die Lippen, drehte sich schnell weg und brachte sich außer Reichweite. Schmollend schaute Seto ihm hinterher, doch Joey war schon im Bad verschwunden. Leicht seufzend zuckte er mit den Schulter und zog sich selbst ersten mal was über. Fertig angekleidet, zog er das krümelige, und beschmutze Lacken vom Bett und tauschte es gegen ein Neues ein. Nun beseitigte er noch die letzten Zeugen der Nacht und schmiss die Taschentücher in den Mülleimer. Vor dem geöffneten Fenster atmete er die kühle, salzige Luft tief ein. Lächelnd schloss er es wieder, schnappte er sich das Tablett und verfrachtete es zurück in die Küche. Als Joey aus dem Bad trat hörte er Geräusche im Erdgeschoß . Ein kurzer Blick ins Schlafzimmer bestätigte sein Verdacht und er ging ebenfalls runter. In der Küchentür blieb er stehen und betrachtete den beschäftigten Drachen. Geschirr wurde in die Spüle gestellt, Marmelade, Butter und Wurst zurück in den Kühlschrank, das Tablett abgewischt und in den Schrank gestellt. Der Braunhaarige schien nicht das erste Mal in dieser Küche zu hantieren. Leicht legte das Hündchen den Kopf schief und sah ihn fragend an. “Hast du eigentlich kein Personal?” Seto drehte sich zu ihm und schüttelte den Kopf. “Hier nicht. Es reicht mir wenn die mir in der Villa auf die Nerven gehen. Jedenfalls hier will ich meine Ruhe haben.” Leicht stutzig legte der Blondschopf den Kopf noch etwas schiefer. “So schlimm? Ist doch bestimmt toll, wenn man sich um nicht kümmern muss!” “In der Villa bin ich nun mal der große, gemeine Seto Kaiba. Alles kuscht und gehorcht aufs Wort. Das kann mit der Zeit auch ganz schön anstrengend sein. Aber genau das wird doch von mir erwartet, oder? Ein riesen Haus mit massig Arbeitssklaven.” Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. “Glaub mir, ich bin froh, dass ich hier niemanden um mich habe. Jedenfalls hier will ich keine Speichellecker haben. Hier kann ich ein ganz normaler Mensch sein.” “Es ist scheinbar doch nicht ganz so toll so stinkreich und berühmt zu sein wie du, oder?” Der Braunhaarige lächelte ihn an. “Manchmal ist es schon anstrengend und wenn man nicht aufpasst kann es einem schnell fertig machen, oder man wird komplett größenwahnsinnig.” “Hmm. Aber noch nicht mal ne Spülmaschine?” Grinste der Blondschopf ihn an. “Das Geschirr das eine Person am Tag benutzt ist durch aus mit der Hand zu bewältigen.” “Hmm, da hast du auch wieder Recht.” Leicht ließ das Hündchen den Kopf hängen, ob er wohl noch öfters hier sein durfte? Es gefiel ihm hier, doch eigentlich wohnte er ja bei Duke und Seto kam schließlich hier her um seine Ruhe zu haben. Fest schlangen sich zwei starke Arme um seinen Bauch und er wurde fest an Setos Brust gezogen. “Vielleicht sollte ich mir doch eine anschaffen. Immerhin hab ich mir ein ganzschön verfressenes Hündchen ins Haus geholt.” Ein liebevoller Kuss wurde auf der Halsbeuge platziert. “Oder ich kauf dir eine schicke Schürze.” Joey lächelte. Woher wusste der Braunhaarige immer was ihn bedrückte? Leicht lehnte er sich an die Brust und schaute zu ihm hinauf. “Maschine ja, Schürze nein.” “Och nicht? Hab da neulich so ne schöne im Schaufenster gesehen. Waren ganz viel Rüschen dran, und alles so herrlich rosa.” Der Blondschopf musste sich bei der Vorstellung schütteln. “Wag es ja nicht!” “Hmm.” Genießerisch knabberte der Drache ihm am Hals herum. “Gut kein rosa Rüschenungetüm. Aber du, nur in einer Schürze in meiner Küche. Hmmm. Daran könnte ich mich schon gewöhnen.” “Das glaub ich dir aufs Wort.” Keuchend zog Joey den Blauäugigen an den Haaren um ihm von seinem Hals weg zu bekommen. Grummelnd ließ dieser von ihm ab und sah ihn schmollend an. “Wolltest du nicht mit dem Hündchen spazieren gehen?” Er bekam einen leichten Kuss, fast nur eine flüchtige Berührung der Lippen und schon war der Blonde im Flur verschwunden. Hatte ihn schon wieder einfach stehen lassen. Leicht vor sich hin murrend folgte er ihm, wurde an der Garderobe fündig. Grinsend wurde ihm der Mantel und Schal gereicht. Immer noch grummelnd schlüpft Seto hinein, machte sich nun noch daran in seine Stiefel zu schlüpfen. “Och, schmollt da etwa einer?” Das Grummeln wurde etwas lauter und ließ den Blondschopf noch breiter grinsen. “Komm schon. Wenn du jetzt wieder fröhlich bist, bekommst du nachher vielleicht eine Belohnung.” Etwas skeptisch schaute der Braunhaarige ihn an. “Seit wann belohnen Hündchen den das Herrchen?” Das Grinsen Joeys wurde jetzt noch breiter und ein frecher Ausdruck trat in seine Augen. “Hündchen sind doch da um Freude zu bereiten.” Leicht beugte dieser sich zu ihm, ganz dicht an Setos Ohr. “Und wenn mein Herrchen sich gut um mich kümmert bereite ich ihm gerne Freude.” Hauchte er ihm hinein, ließ seine Zunge folgen und leckte genüsslich über die Ohrmuschel. Seto lief ein wohliger Schauer über den Rücken und ein leises Keuchen stahl sich über seine Lippen. Gerade wollte er den Blonden an sich ziehen, als dieser schon aus dem Haus flüchtete und laut kichernd zum Strand lief. “Na warte du kleines Biest.” Murrte er ihm nach, verließ ebenfalls das Haus, zog die Tür zu und versuchte das Hündchen wieder einzufangen. Kapitel 19: Strandspaziergang ----------------------------- “Gnaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaade!” Hallte es laut über den menschenleeren Strand. Wild schlug er mit den Händen um sich, versuchte sich mit aller Gewalt los zureisen. Doch der eiserne Arm um seine Brust gab ihm nicht die geringste Fluchmöglichkeit, während er von der Hand des anderen Armes erbarmungslos weiter gekitzelt wurde. “Bist du jetzt ein braves Hündchen?” Ein heftiges Nicken folgte. “Jaaaaa, jahhahahaha!” Mit einem Grinsen gab der Drache den Blondschopf wieder frei. Völlig außer Atem, krallte sich dieser an ihm fest und hielt sich den leicht schmerzenden Bauch. Weit war er auf seiner Flucht nicht gekommen, kaum hatte er den Sand unter den Schuhen gespürt, hatte Seto sich schon auf ihn gestürzt und ihn erbarmungslos durch gekitzelt. Nun wurde ihm vom Drachen der Kopf getätschelt. “Na, Hündchen geht´s wieder?” Noch immer leicht schnaufend schaute er ihn schmollend an. “Du bist fies! Diese Erziehungsmethoden verstoßen bestimmt gegen das Hündchenschutzgesetz!” Jetzt war es an dem Braunhaarigen zu lachen. Noch immer leicht kichernd zog er den Blondschopf in seine Arme. Dieser grinste ihn nun von unten an und bekam einen Kuss zur Versöhnung. Dieser schien vollen Erfolg zu erzielen, denn schon hatte der Drache ein wohlig schnurrenden Blondschopf an seinen am Hals hängen. Der Wind strich ihm die blonden Strähnen immer wieder ins Gesicht und erinnerte Joey daran, wo sie sich gerade befanden. Langsam löste er sich von Seto. “Wollen wir?” Eine ausladende Geste zeigte auf den weiten Strand in Richtung Klippen. “Gern” Der Braunhaarige schnappte sich die Hand Joeys und sie schlenderten gemütlich über den Strand. Hin und wieder mussten sie unterbrechen, damit der Blondschopf die eine oder andere Muschel, Steine oder sonstiges Strandgut begutachten konnte. So dauerte es fast eine geschlagene Stunde bis sie unten an den Felsen ankamen und sich auf einen der Steine nieder ließen. Seto zog den Blonden auf seinen Schoss und legte seine Arme um ihn. Beide schauten den Wellen bei ihrem Spiel zu. Anschleichen, Sand klauen, abhauen. Das Ganze vom stetigen Glitzern der Sonnenstrahlen und den Schreien der Möwen bekleidet. Seufzend lehnte sich der Blondschopf zurück, kuschelte sich an Blauäugigen. Schloss die Augen und hielt das Gesicht den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen. Dachte über die Geschehnisse der letzte Tage nach. Wie miserabel er sich noch am Freitag gefühlt hatte und wie er oben auf den Klippen gesessen hatte. Wieder einmal war es der Drache gewesen der ihn gefunden hatte. “Seto?” Ein leises Brummen kam von diesem. “Wie hast du mich eigentlich am Freitag gefunden?” Der Braunhaarige legte seinen Kopf auf der Schulter des Blondschopfes ab und schaute auf die weite See. “Zufall. Ich hab dich überall gesucht, aber dass ich dich dort oben gesehen habe, war nun wirklich nur Zufall.” Die braunen Augen öffneten sich, blinzelten kurz gegen das helle Licht an und schauten zu Seto. “Du hast mich gesucht? Überall?” “Ja habe ich. Nach der Aktion von diesen drei Schwachmaten hatte ich Angst um dich. Doch du warst plötzlich verschwunden. Nicht am See, im Park, auf der Straße, zu Hause, einfach unauffindbar. Es war wirklich Zufall, das ich genau in dem Augenblick zu den Klippen hoch sah, als du scheinbar die Laterne angezündet hast.” Verlegen schaute das Hündchen auf den Sand vor seinen Füssen, scharrte leicht darin herum. “Tschuldigung.” “Hey. Du bist nun wirklich der Letzte der sich für irgendetwas an diesem Tag entschuldigen müsste. Da würden mir auf Anhieb einige einfallen die es viel nötiger hätten!” So tröstend und liebevoll der erste Satz gesprochen worden war, um so deutlicher wurde der Letzte geknurrt. “Aber ich wollt dir doch keine Sorgen machen. Vor allem wollte ich nicht das du deine Zeit damit verschwendest nach mir zu suchen.” Nuschelte der Blondschopf niedergeschlagen. Fest wurde er an den Körper hinter sich gepresst, bekam einen Kuss auf die Wange. “Dummkopf. Erstens ist es meine Angelegenheit, was ich mit meiner Zeit anstelle und es war für mich bestimmt keine Zeitverschwendung nach meinem Hündchen zu suchen. Und Zweitens, mache ich mir doch immer Sorgen um dich, mal mehr, mal weniger.” Er hob des Blonden Kinn an, legte leicht seine Lippen auf die Nase und lächelte Joey an. “Wollen wir wieder zurück?” Leicht nickend bewegte sich der blonde Schopf. Das Hündchen erhob sich, beugte sich zu dem immer noch Sitzenden hinab und stahl sich noch einen Kuss. Drehte sich zurück zum Meer und schritt darauf zu. Am Rand zwischen Sand und Wasser blieb er stehen, schaute in die Weite des Horizonts. Mit weit ausgestreckten Armen stand er da und sog die salzige Luft tief in seine Lungen. Konnte diesen Augenblick jedoch nicht all zu lange genießen, schnell musste er vor einer etwas größeren Welle flüchten. Leise quiekend sprang er zurück und schaute das dreiste Salzwasser böse an. Seto erhob sich, schüttelte bei dem Schauspiel lächelnd den Kopf. Schnellen Schrittes ging er zu ihm, schlang seine Arme um den schlanken Körper und zog ihn noch etwas weiter vom Wasser weg. “Einmal pitschnass und durchgefroren reicht für ein Wochenende, meinst du nicht auch?” Das Hündchen grummelte, nickte aber leicht als Zustimmung. Sich an den Händen haltend schlenderten sie durch den Sand und genossen den sonnigen Wintertag. Plötzlich merkte der Braunhaarige, wie Joey die Hand von Seiner löste und in die Jackentasche stopfte. Etwas verwundert schaute er ihn an, bekam nur ein leichtes Nicken in Richtung des Strandes vor ihnen. Immer noch nicht ganz verstehend blickte er in die gewiesene Richtung und sah in einiger Entfernung einige Spaziergänger auf sie zu kommen. Jetzt verstand er all mählich. “Du willst nicht, dass man uns so sieht, oder?” “Ist wohl besser.” Nuschelte das Hündchen und schaute wieder aufs Wasser. “Bringt nur Ärger.” Flüsterte er leise dem Horizont zu. Seto blieb stehen und schaute ihn nachdenklich an. Joey war noch einige Schritte weiter gegangen, bemerkte das Fehlen des Blauäugigen an seiner Seite, blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu ihm um. Schaute ihn fragend an, legte wie so oft den Kopf dabei leicht schief. Das Blau hatte einen Ausdruck, den er nicht recht deuten konnte, es verwirrte ihn leicht. “Wem bringt es nur Ärger?” Fragte der Drache mit leiser Stimme. “Warum willst du nicht gesehen werden, wenn wir Hand in Hand am Strand spazieren gehen?” Der Blondschopf seufzte, ließ den Kopf nach vorne fallen und musterte den feinen Sand zu seinen Füßen. Wie sollte das denn jetzt erklären? Sein Ruf war ihm ja egal, aber Seto hatte immer hin einiges zu verlieren. Ansehen, Macht, Geld. Kurz alles um was sich Joey nie im Leben Sorgen machen musste, denn das alles hatte er ja nie besessen. Er war in der Gosse groß geworden, wurde schon immer Nichtsnutz und Versager genannt. Also konnte er tun und lassen was er wollte. Wie sagt man so schön `ist der Ruf erst ruinier…´. “Schämst du dich, wenn man dich mit mir sieht?” Drangen die leisen, leicht traurigen Worte des Braunhaarigen an sein Ohr. Schnell hob er den Kopf wieder an, sah ihn entsetzt an. ”NEIN! Ich..” “Du was?” Wurde er von Seto angefahren. “Gibs doch einfach zu.” Der Drache ließ den Kopf leicht hängen und schritt an ihm vorbei. Schnell schnappte dich der Blonde dessen Arm, hielt ihn fest. Da standen sie, neben einander, der Eine schaute in die Richtung aus der sie gekommen waren und der Andere in die Richtung in die sie gehen wollten “Wie könnte ich mich für dich schämen?” Weiter blickte Joey auf die Klippen. “Ich… ich hab nur Angst um… dich.” Gab er leise zu. Jetzt drehte sich der braune Schopf zu ihm und die blauen Augen sahen ihn leicht verwirrt an. “Angst um mich? Wieso?” Wurde Joey leise gefragt. Dieser kaute leicht unsicher auf seiner Unterlippe herum. “Na ja, bei mir ist es ja egal, aber du hast so viel zu verlieren. Denk doch mal was los ist wenn das raus kommt. Der große, mächtige Seto Kaiba is nicht nur schwul, nein, er ist auch noch mit dem Straßenköter Wheeler zusammen. Ich meine, du hast doch was viel besseres verd… ” Jede weiter Silbe wurde durch den Drachens Lippen erfolgreich verhindert. Genießerisch waren die braunen Augen geschlossen, öffnete sich nun langsam, bei Beendigung des Kusses wieder. Leicht erschrocken zuckte er zurück als er die Wut in den blauen Augen erblickte. “Sag so etwas nie wieder! Hast du mich verstanden! Nie wieder!” Ängstlich huschten die dunklen Pupillen von einem vor Wut funkelten, blauem Auge zum Andern. Ein leichte Zittern ging durch seinen Körper. Noch nie hatte er den Drachen so wütend gesehen. Okay, der Braunhaarige war zwar wütend über die Worte des Blonden gewesen, aber Angst machen wollte er ihm nicht. Schnell zog er ihn in seine Arme , wühlte seine Hand durch den Schal und streichelte beruhigen über den Nacken. Gab einen leichten Kuss auf den blonden Schopf. “Hey. Ist ja gut.” Langsam ließ das Zittern des Körpers in seinen Armen nach. “Entschuldige. Aber sag so was bitte nie wieder, okay?” “Was hab ich denn so schlimmes gesagt?” Nuschelte Joey noch immer leicht verängstigt in Setos Mantel. Dieser musste lächeln, wuschelte leicht durch das blonde Haar. “Warum denkst du, dass du nicht gut genug für mich bist? Und warum denkst du mich würde es interessieren, was die Leute denken, reden oder von mir aus auch machen, nur weil ich mit dir zusammen bin, hmm?” Ein schwaches `weiß nich´ wurde genuschelt. “Kleiner Dummkopf.” Abermals wurde ihm ein sanfter Kuss auf dem Schopf gegeben. “Wenn ich jemanden liebe, dann stehe ich auch dazu.” Mit diesen Worten löste er sich von dem Hündchen, schnappte sich seine Hand und schritt weiter über den Strand. Joey schielte, immer noch leicht verunsichert zu dem Drache rüber. Ließ aber die Spaziergänger nicht aus den Augen. Sie waren etwa noch 20 Meter von ihnen entfernt, fröhliche Stimmen drangen herüber. Es war eine Gruppe von etwa 7 Leuten, wild gestikulierend und diskutierend stampften sie durch den Sand. Der Braunhaarige merkte wie der Blondschopf an seiner Seite immer unruhiger wurde, je näher die Gruppe kam. Als sie nur noch 10 Meter von ihnen entfernt waren, spürte er wie Joey sich wieder von seiner Hand lösen wollte. Ein leises Knurren erklang und er hielt ihn mit festem Griff davon ab. Er hatte nicht vor sich von dem Hündchen zu lösen. Dieses gab nach kurzen Kräftemessen auf, verlegen senkte er seinen Blick zu Boden und trottete neben Seto her. Er traute sich nicht seinen Blick zu heben, würde er doch eh nur Verachtung in den Augen der Anderen sehen. Diese wanderten, immer noch tief in Gespräche vertieft, in etwa 5 Meter Entfernung an ihnen vorbei, schienen ihn und den Braunhaarigen noch nicht einmal richtig bemerk zu haben. Immer weiter entfernten sich die Stimmen, ließen den Blonden nun doch neugierig über seine Schulter schielen. Nicht einer der Gruppe schien sich über sie lustig zumachen, geschweige den überhaupt über sie zu reden. Waren sie überhaupt wahr genommen worden? Verwirrt schaute der Blondschopf ihnen noch immer hinter her und stolperte prompt über seine eigenen Füße. Er konnte sich gerade so an dem Arm des Drachen festhalten, landete somit ausnahmsweise nicht auf der Nase, wie es in solch einer Situation durchaus üblich war. “Ups!” Schräg grinste er den kopfschüttelten Seto von unten an. “Meinst du, du schaffst es heil zum Haus zurück? Ohne unfreiwillige Begegnungen mit dem Wasser oder gar Knochenbrüchen?” Grinste dieser breit zurück, mit einen leicht belustigten Glanz in seinen Augen. Schmollend schob der Blondschopf die Unterlippe vor, rappelte sich wieder auf und ließ den Arm des Drachen los. Doch langsam schlich sich ein freches Grinsen auf seine Lippen. “Wir werden ja sehen!” Mit diesen Worten schupse er den Braunhaarigen leicht zurück und sprintete los. Es waren nur noch etwa 45 Meter zum Haus, das müsste doch machbar sein. So schnell in seine Beine trugen flitzte er über den Strand, machte hier und einen kleinen Hüpfer über angeschwemmte Äste oder anderes Strandgut, immer das Ziel fest im Visier. Noch etwas 15 Meter, immer noch lief er mit Höchstgeschwindigkeit, zumindest soweit es seine dicke Winterbekleidung zuließ. Er glaubte sich schon am Ziel, als er plötzlich einen Arm um den Bauch spürte, den Boden unter den Füßen verlor und seitwärts im Sand landete. Schwer wurde er von Setos Körper zu Boden gedrückt. “Unfair!” Schnaufe er ihn leicht außer Atem entgegen. Der Drache grinste ihn breit an. “Irgendwie muss ich den Streuner doch wieder einfangen.” Sein Grinsen wurde noch breiter. “Hmm. Vielleicht sollte ich mein Hündchen an die Leine legen, dann kann es mir jedenfalls nicht immer weglaufen.” Gespielt überlegend rieb er sich das Kinn. Nun schaute jenes leicht perplex zu ihm auf, grinste ihn aber kurz darauf schon frech an. “So so. An die Leine soll ich? Da fehlt aber noch ein Halsband!” Immer noch frech grinsend schaute er in die blauen Augen, dachte kurz einen merkwürdigen Glanz in ihnen gesehen zu haben. “Daran soll es nicht scheitern.” Raunte ihm der Braunhaarige an die Lippen und versiegelte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss. Löste sich schwer atmend wieder von ihm, gab ihm noch einen kleinen Kuss auf die Nase, stand auf und half auch dem Blondschopf dabei. Dieser musste sich erst einmal von dem anhänglichen Sand befreien und klopfte ihn sich vom Leib. Mit der Reinigungsaktion fertig, sah er den Drachen keck an. “Was für eins bekomme ich denn? Hmm?” Neugierig sah er in die blauen Augen. “Hmm.” Langsam zog Seto ihn an sich, legte ihm die Arme um die Hüften und schaute in das erwartungsvolle Braun. “Wie wärs mit einem breiten Halsband aus tiefbraunen Leder? Weiches Leder das geschmeidig um deinen Hals liegt.” Raunte er ihm viel versprechend ins Ohr. Dem Blondschopf lief bei den geraunten Worten ein wohliger Schauer über den Rücken. Eng schmiegte er sich an sein Herrchen. “Hmm. Da hab ich ja was, worauf ich mich jetzt schon freuen kann.” Leicht legte er seine Lippen aus Setos. Trennte sich lächelnd wieder und nickte Richtung Haus. “Wollen wir rein? Allmählich is mir schon bissel kalt.” “Na dann muss ich mein Hündchen schnell ins Haus bringen und dafür sorgen das ihm schnell wieder warm wird.” Bei den letzten Worten fuhr er ihm mit der Hand fest über den Hintern. Kapitel 20: Aufwärmen --------------------- Immer noch an den Lippen des Braunhaarigen hängend versuchte Joey sich von der störenden Jacke und dem Schal zu befreien. Seto selbst hatte sich des Mantels schon entledigt, der lag jetzt irgendwo in der Nähe der Haustür neben den wüst hingeworfenen Schuhen. Half nun den Blondschopf sich aus den dicken Sachen zu pellen. Löste sich notgedrungen von ihm, wickelte ihm schnell den Schal vom Hals, schob ihm die Jacke über die Schulter und ließ sie einfach zu Boden fallen. Gierig knabberte er an dem soeben freigelegten Hals des Blonden, fuhr mit seinen Händen über den schlanken Körber in seinen Armen. Blieb an den Hinter hängen und massierte das feste Fleisch. Der Blondschopf legte den Kopf in den Nacken, brummte wohlig bei der Behandlung und zerwühlte den braunen Schopf seines Wohltäters. Dieser küsste sich nun leicht an dem Hals wieder nach oben und zog ihn erneut in einen Atem raubenden Kuss. Packte Joey fest am Hintern und hob ihn an. Schnell schlang dieser seine Beine um die Hüften des Drachens und rieb sich auffordernd an ihm. Leicht stöhnte der Braunhaarige in den Kuss, drückte den Blonden mit den Rücken gegen die Wand und küsste ihn noch wilder. Nach Atem ringend wurden die Lippen des Hündchens wieder freigegeben nur um ihnen kurz darauf ein Stöhnen zu entlocken. Langsam setzte der Drache ihn, immer noch an seinem Hals knabbernd, ab. Kaum das der Blondschopf wieder Boden unter der Füßen hatte, zerrte er Seto den Pulli samt Shirt über den Kopf. Verlangend fuhren seine Finger über die makellose Haut, kratzten ihn leicht über den Rücken. Er wollte ihn, jetzt sofort. Leicht beugte er sich zu dem Ohr des Blauäugigen und raunte ihm `Schlafzimmer´ hinein. Schneller als er hätte reagieren können, wurde er hochgehoben und in die gewünschte Richtung getragen. Kaum dort angekommen, ließ sich Seto mit ihm aufs Bett fallen und machte sich nun über seine Kleidung her. Schnell war der Pulli verschwunden, gefolgt vom Shirt. Beides landete in irgendeiner Ecke des Raumes. Der Blondschopf rappelte sich auf, schubste Seto in die Kissen und machte sich an dessen Hose zu schaffen. Schnell öffneten seine Finger Knopf und Reisverschluss, während er sich genüsslich über die Brust des Drachen nach unten arbeitete. Leicht knabberte er an den Seiten, ließ den Körper unter sich leicht erzittern. Keuchen und leises Stöhnen drang an sein Ohr, feuerte ihn regelrecht an. Langsam schob er die Hände an den Hüften entlang, unter die, nun offene Hose und zog sie samt Boxershorts über Setos lange Beine. Ließ sie achtlos neben dem Bett zu Boden fallen. Dann saß er da und betrachtete den sich wollüstig rekelnden Körper des Drachen. Wenn es auf der Welt einen Menschen gab, der als perfekt bezeichnet werden konnte, so lag dieser nun hier auf dem dunkelblauen Laken und schaute ihn verlangend an. Die leicht vom Schweiß glänzende, alabasterfarbene Haut unter der sich die schlanken Muskeln immer wieder bewegten. Die blauen Augen, in denen pure Lust zu sehen war. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Dieser Körper war einfach nur schön, genauso schön wie die Seele die er beinhaltete. Und er gehörte jetzt ihm. Sich über die Lippen leckend, beugte sich Joey zu der Brust Setos hinab und gab ihm einen Kuss auf das Herz, arbeitete sich dann wieder langsam an der linken Seite nach unten. Knabberte am Hüftknochen während sich seine Hand weiter hinunter bewegte und sanft über die Erregung des Braunhaarigen streichelte. Jener stöhnte, krallte sich leicht im blonden Haar fest. Joey grinste leicht an die Haut unter seinen Lippen, wenn Seto das schon so gut gefiel, wollte er doch mal sehen wie der Drache gleich reagierte. Von er Hüfte leckte er sich zum Bauchnabel vor, knabberte leicht daran herum um dann mit seiner Zunge hinein zu tauchen. Der Griff in seinen Haaren wurde kurz etwas fester und der Braunhaarige schnappte keuchend nach Luft. Der Blonde gab ihm noch einen Kuss auf den Nabel und rutsche dann etwas tiefer. Ohne Vorwarnung leckte er der Länge nach über das harte Glied des Drachen. Dieser riss den Kopf weit in den Nacken, stöhnte kehlig auf und krallte sich fest in die blonden Mähne. Joey lief bei diesem Laut ein heißer Schauer über den Rücken, es entlockte ihm nun selbst ein leises Keuchen. Den leichten Schmerz an seiner Kopfhaut ignorierend, bemühte er sich dem Drachen noch mehr solcher wunderbaren Laute zu entlocken. Vorsichtig setzte er seine Zähne ein, schabte leicht über das Fleisch, leckte kurz darauf wieder drüber. Immer dem dunklem Stöhnen des Braunhaarigen lauschend. Langsam leckte er über die Eichel, fuhr kurz mit der Zungenspitze in die kleine Untiefe und nahm das harte Glied schließlich in den Mund. Weiter mit der Zunge verwöhnend nahm er es tiefer auf. Hob den Kopf leicht an, ließ es etwas aus seinen Mund hinaus gleiten um es gleich darauf wieder tief in sich aufzunehmen. Seto stöhnte laut auf, als er in den heißen Mund aufgenommen wurde. Genießerisch leckte er sich über die Lippen, löste eine Hand aus den blondem Haar und kraulte dem Hündchen den Nacken. Er konnte nur noch da liegen und sich der geschickten Zunge hingeben. Und wie geschickt sie war. Lange würde er diese Behandlung nicht aushalten. Schon jetzt war er kurz davor rücksichtslos über den Blonden herzufallen. Als Joey nun leicht an seiner Spitze zu saugen begann, war es mit seiner Selbstbeherrschung endgültig vorbei! Etwas ruppig zog er den Blonden an den Haaren, brachte ihn somit dazu sich von ihm zu lösen und ihn verwirrt anzuschauen. Seto schloss seine Augen, musste jetzt er einmal tief durchatmen und versuchte wieder einiger Maßen Herr über seinen Körper und seine Sinne zu werden. Immer noch verwirrt schauten ihn Joeys braune Augen an. Langsam schlich sich etwas Traurigkeit hinein. Scheinbar war er wirklich zu nichts nutze. Betrübt ließ er den Kopf hängen, krabbelte von den Beinen des Braunhaarigen herunter und legte sich, mit den Rücken zum Drachen neben ihn. Schaute stumm auf die gegenüber liegende Wand. Nun war es an Seto verwirrt zu sein. Was war denn jetzt mit dem Hündchen los? Als er seine blauen Augen wieder geöffnet hatte, sah er nur noch das der Blondschopf seinen Kopf weg drehte und sich, mit dem Gesicht zur Wand, neben ihn legte. Kein Ton kam von ihm. “Joey?” Er bekam keine Antwort. Langsam beugte er sich über den Körper an seiner Seite, versuche ihm ins Gesicht zu sehen. Die braunen Augen starrten auf die Wand, nur hin und wieder wurden sie kurz von den Lidern verdeckt. “Joey? Was ist los?” Noch immer konnte sich der Drache keinen Reim auf das Verhalten des Hündchens machen. Er kletterte über Joeys Körper hinweg, legte sich neben ihn, brach somit den Blickkontakt zur Wand und schaute ihn direkt in die traurigen Augen. “Hey?” Zärtlich strich er ihm eine wirre Strähne aus dem Gesicht. “Was hast du?” Der Blondschopf seufzte, schloss seine Augen. “Er hatte Recht, … ich bin zu nichts zu gebrauchen.” Okay, jetzt verstand Seto überhaupt nichts mehr. “Was meinst du damit? Wer hatte Recht und vor allem womit?” Joey rollte sich etwas zusammen, legte schützend seine Arme um sich. “Er hat immer gesagt ich bin zu nichts nutze, … ein Versager wie er selbst. … Werde eh nichts anderes als die Gosse kennen lernen. … scheint so das er wirklich Recht hatte.” Langsam ging dem Braunhaarigen ein Licht auf. Scheinbar hatte Joey seine Unterbrechung aufs Schlimmste missverstanden. “Hey.” Sanft legte er seine Arme um ihn, zog ihn leicht an sich. “Weder hatte er Recht noch bist du ein Versager oder ein Nichtsnutz.” Liebvoll kraulte er ihm den Nacken. “Wie kommst du darauf? Hmm?” Er gab ihm einen leichten Kuss auf den blonden Schopf. Lausche auf das verlegene Genuschel an seiner Brust. “Na ja, es hat dir scheinbar nicht gefallen. … Warum sollte ich denn sonst aufhören? Okay, ich hab das vorher noch nie gemacht, … woher soll ich denn wissen ob ich alles richtig mache … aber ich hab mir doch echt Mühe gegeben.” Der Drache lächelte in das blonde Haar an seinen Lippen. “Dummkopf.” Sanft schob er eine Hand unter das Kinn des Hündchens und hob es an, gab ihm einen sanften Kuss. “Wer hat denn gesagt, dass es mir nicht gefallen hat? Hmm?” Etwas unsicher schaute ihn das Hündchen an. “Aber wieso … ich meine … warum hast du mich nicht weiter machen lassen?” Verwirrt huschten die dunklen Pupillen von einem Blau zum Anderen. Abermals bekam er einen leichten Kuss aufgehaucht. “Also eines kann ich dir von vorn herein sagen, ob du es glaubst oder nicht, in solchen Dingen scheinst du wahrlich ein Naturtalent zu sein! Ob nun Gestern Abend oder eben.“ Sanft strich er diese widerspenstige Strähne erneut aus dem ungläubig blickenden Gesicht. “Weiß du eigentlich, das du mich fast um den Verstand gebracht hast? Noch ein par Sekunden länger und ich wäre wahrscheinlich wie ein wildes Tier über dich hergefallen.” “Oh.” Seto musste auf diese Äußerung leicht lachen, zerwuschelte im das Haar und verwickelte den Blonden kurz darauf in einen Kuss, ließ diesen immer leidenschaftlicher werde. Keuchend trennten sie sich wieder, schauten sich in die Augen. Der Blondschopf brachte ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, schaute ihn keck an. “Soll ich jetzt da weiter machen, wo ich so rüde unterbrochen worden bin?” “Nein!” Schnell war das Grinsen wieder aus dem seinem Gesicht des Hündchens verschwunden. “Aber du hast doch gesagt, das ich …” Die letzten Worte gingen in einem wilden Kuss unter. Energisch wurde das Hündchen mit den Rücken in die Kissen gepresst. “Jetzt bin ich dran.” Raunte ihm der Drache an die, nach Luft schnappenden Lippen. Schon knabberte sich der Braunhaarige den Hals herunter, biss leicht in die Halsbeuge, lauschte dem darauf folgenden Keuchen. Genüsslich arbeitete er sich weiter nach Unten vor. Verwöhnte die Brust des Hündchens, brachte es zum stöhnen. Sanft fuhr er mit der Zunge den Verlauf der Narbe entlang Richtung Hüfte. Dort angekommen nagte er leicht an dem leicht hervorstehenden Knochen. Jedes lustvolle Geräusch Joeys in sich auf nehmend, küsste er sich zum Bauchnabel herüber. Biss leicht in die Haut drum herum, bevor er sich daran festsaugte und ihm dort ein Mal hinterließ. Die Hand in seinen Haaren zitterte vor Lust, krallte manchmal fester zu, lockerte den Griff aber schnell wieder. Seto ließ nun von Nabel ab, küsste sich langsam nach Unten. Schnell entfernte der Drache den störenden Stoff von Joeys Beinen, warf die Hose im weiten Bogen durch das Zimmer. Streichelte sanft über die Schenkelinnenseiten Richtung Körbermitte. Liebkoste Joeys Erregung leicht mit den Fingerspitzen, bekam dafür ein genussvolles Stöhnen zu hören. Langsam beugte er sich über sie, leckte nun wie der Blondschopf zuvor bei ihm, einmal der Länge nach daran entlang. Brachte ihn so dazu, einen kleinen Schrei aus zustoßen, sich fest in das braune Haar zu krallen und keuchend den Kopf in den Nacken zu legen. Mit einem leichten Lächeln beugte er sich nun ganz hinunter und nahm das heiße Fleisch in sich auf. “Oh Gott!” Joey schnappte nach Luft und warf den Kopf noch weiter nach hinten. Der Brauhaarige musste innerlich grinsen, machte sich nun daran das Hündchen um den Verstand zu bringen. Gierig leckte und saugte er an seinem Glied. Brachte hin und wieder seine Zähne zu Einsatz und nagte sich leicht am Schaft entlang. Verwöhnte ihn nach allen Regeln der Kunst. Der Körper unter ihm erzitterte, wand sich, schien um Erlösung zu betteln. Seto verstärkte seinen Bemühungen noch etwas, nahm ihn noch tiefer in sich auf. Spürte das immer schneller wieder kehrende Zittern, hörte den abgehackten Atem des Blondschopfes. Ignorierte das leichte Rucken an seinen Haaren, setzte nun auch noch seine Hand ein und massierte leicht die Hoden des Blonden. Dieser konnte sich nur noch fest in die Haare krallen, drückte den Rücken durch und kam mit einem lautem, kehligen Stöhnen in dem Mund des Drachens. Jener schluckte, leckte ihn noch etwas sauber und krabbelte dann wieder zu ihm nach oben. Den Anblick des völlig fertigen Hündchens genießend, legte er sich neben ihn, malte mit den Fingern sanft kleine Kreise auf die sich noch immer hektisch bewegende Brust. “Weißt du jetzt was ich gemeint habe?” Ein schwaches Nicken war das Einzige was Joey im Moment noch zustande brachte. Konnte nur, noch immer nach Atem ringend matt auf den Laken liegen und die Nachwehen des soeben erlebten Orgasmus genießen. Kapitel 21: Aufwärmen (zensiert) -------------------------------- Immer noch an den Lippen des Braunhaarigen hängend versuchte Joey sich von der störenden Jacke und dem Schal zu befreien. Seto selbst hatte sich des Mantels schon entledigt, der lag jetzt irgendwo in der Nähe der Haustür neben den wüst hingeworfenen Schuhen. Half nun den Blondschopf sich aus den dicken Sachen zu pellen. Löste sich notgedrungen von ihm, wickelte ihm schnell den Schal vom Hals, schob ihm die Jacke über die Schulter und ließ sie einfach zu Boden fallen. Gierig knabberte er an dem soeben freigelegten Hals des Blonden, fuhr mit seinen Händen über den schlanken Körber in seinen Armen. Blieb an den Hinter hängen und massierte das feste Fleisch. Der Blondschopf legte den Kopf in den Nacken, brummte wohlig bei der Behandlung und zerwühlte den braunen Schopf seines Wohltäters. Dieser küsste sich nun leicht an dem Hals wieder nach oben und zog ihn erneut in einen Atem raubenden Kuss. Packte Joey fest am Hintern und hob ihn an. Schnell schlang dieser seine Beine um die Hüften des Drachens und rieb sich auffordernd an ihm. Leicht stöhnte der Braunhaarige in den Kuss, drückte den Blonden mit den Rücken gegen die Wand und küsste ihn noch wilder. Nach Atem ringend wurden die Lippen des Hündchens wieder freigegeben nur um ihnen kurz darauf ein Stöhnen zu entlocken. Langsam setzte der Drache ihn, immer noch an seinem Hals knabbernd, ab. Kaum das der Blondschopf wieder Boden unter der Füßen hatte, zerrte er Seto den Pulli samt Shirt über den Kopf. Verlangend fuhren seine Finger über die makellose Haut, kratzten ihn leicht über den Rücken. Er wollte ihn, jetzt sofort. Leicht beugte er sich zu Setos Ohr und raunte ihm `Schlafzimmer´ hinein. Schneller als er hätte reagieren können, wurde er hochgehoben und in die gewünschte Richtung getragen. Kaum dort angekommen, ließ sich Seto mit ihm aufs Bett fallen und machte sich nun über seine Kleidung her. Schnell war der Pulli verschwunden, gefolgt vom Shirt. Beides landete in irgendeiner Ecke des Raumes. Der Blondschopf rappelte sich auf, schubste Seto in die Kissen und machte sich an dessen Hose zu schaffen. Schnell öffneten seine Finger Knopf und Reisverschluss, während er sich genüsslich über die Brust des Drachen nach unten arbeitete. Leicht knabberte er an den Seiten, ließ den Körper unter sich leicht erzittern. Keuchen und leises Stöhnen drang an sein Ohr, feuerte ihn regelrecht an. Langsam schob die Hände an den Hüften entlang unter die, nun offene Hose und zog sie samt Boxershorts über Setos lange Beine. Ließ sie achtlos neben dem Bett zu Boden fallen. Dann saß er da und betrachtete den sich wollüstig rekelnden Körper des Drachen. Wenn es auf der Welt einen Menschen gab, der als perfekt bezeichnet werden konnte, so lag dieser nun hier auf dem dunkelblauen Laken und schaute ihn verlangend an. Die leicht vom Schweiß glänzede, alabasterfarbene Haut unter der sich die schlanken Muskeln immer wieder bewegten. Die blauen Augen, in denen pure Lust zu sehen war. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Dieser Körper war einfach nur schön, genauso schön wie die Seele die er beinhaltete. Und er gehörte jetzt ihm. Sich über die Lippen leckend, beugte sich Joey zu der Brust Setos hinab und gab ihm einen Kuss auf das Herz, arbeitete sich dann wieder langsam an der linken Seite nach unten. Knabberte am Hüftknochen während sich seine Hand weiter hinunter bewegte um den Braunhaarigen zu streicheln. Jener stöhnte, krallte sich leicht im blonden Haar fest. Joey grinste leicht an die Haut unter seinen Lippen, wenn Seto das schon so gut gefiel, wollte er doch mal sehen wie der Drache gleich reagierte. Von er Hüfte leckte er sich zum Bauchnabel vor, knabberte leicht daran herum um dann mit seiner Zunge hinein zu tauchen. Der Griff in seinen Haaren wurde kurz etwas fester und der Braunhaarige schnappte keuchend nach Luft. Der Blonde gab ihm noch einen Kuss auf den Nabel und rutsche dann etwas tiefer. Ohne Vorwarnung fing er an das Fleisch des Drachen zu verwöhnen. Dieser riss den Kopf weit in den Nacken, stöhnte kehlig auf und krallte sich fest in die blonden Mähne. Joey lief bei diesem Laut ein heißer Schauer über den Rücken und entlockte ihn nun selbst ein leises Keuchen. Den leichten Schmerz an seiner Kopfhaut ignorierend, bemühte er sich dem Drachen noch mehr solcher wunderbaren Laute zu entlocken. Vorsichtig setzte er seine Zähne ein, immer dem dunklem Stöhnen des Braunhaarigen lauschend. Genießerisch leckte sich Seto über die Lippen, löste eine Hand aus den blondem Haar und kraulte dem Hündchen den Nacken. Er konnte nur noch da liegen und sich der geschickten Zunge hingeben. Und wie geschickt sie war. Lange würde er diese Behandlung nicht aushalten. Schon jetzt war er kurz davor rücksichtslos über den Blonden herzufallen. Als Joey nun leicht an seiner Spitze zu saugen begann, war es mit seiner Selbstbeherrschung endgültig vorbei! Etwas ruppig zog er den Blonden an den Haaren, brachte ihn somit dazu sich von ihm zu lösen und ihn verwirrt anzuschauen. Seto schloss seine Augen, musste jetzt er einmal tief durchatmen und versuchte wieder einiger Maßen Herr über seinen Körper und seine Sinne zu werden. Immer noch verwirrt schauten ihn Joeys braune Augen an. Langsam schlich sich etwas Traurigkeit hinein. Scheinbar war er wirklich zu nichts nutze. Betrübt ließ er den Kopf hängen, krabbelte von den Beinen des Braunhaarigen herunter und legte sich neben ihn. Schaute stumm auf die gegenüber liegende Wand. Nun war es an Seto verwirrt zu sein. Was war denn jetzt mit dem Hündchen los? Als er seine blauen Augen wieder geöffnet hatte, sah er nur noch das der Blondschopf seinen Kopf weg drehte und sich, mit dem Gesicht zur Wand, neben ihn legte. Kein Ton kam von ihm. “Joey?” Er bekam keine Antwort. Langsam beugte er sich über den Körper an seiner Seite, versuche ihm ins Gesicht zu sehen. Die braunen Augen starrten auf die Wand, nur hin und wieder wurden sie kurz von den Lidern verdeckt. “Joey? Was ist los?” Noch immer konnte sich der Drache keinen Reim auf das Verhalten des Hündchens machen. Er kletterte über Joeys Körper hinweg, legte sich neben ihn, brach somit den Blickkontakt zur Wand und schaute ihn direkt in die traurigen Augen. “Hey?” Zärtlich strich er ihm eine wirre Strähne aus dem Gesicht. “Was hast du?” Der Blondschopf seufzte, schloss seine Augen. “Er hatte Recht, …ich bin zu nichts zu gebrauchen.” Okay, jetzt verstand Seto überhaupt nichts mehr. “Was meinst du damit? Wer hatte Recht und vor allem womit?” Joey rollte sich etwas zusammen, legte schützend seine Arme um sich. “Er hat immer gesagt ich bin zu nichts nutze, …ein Versager wie er selbst. …Werde eh nichts Anderes als die Gosse kennen lernen. …scheint so das er wirklich Recht hatte.” Langsam ging dem Braunhaarigen ein Licht auf. Scheinbar hatte Joey seine Unterbrechung aufs Schlimmste missverstanden. “Hey.” Sanft legte er seine Arme um ihn, zog ihn leicht an sich. “Weder hatte er Recht noch bist du ein Versager oder ein Nichtsnutz.” Liebvoll kraulte er ihm den Nacken. “Wie kommst du darauf? Hmm?” Er gab ihm einen leichten Kuss auf den blonden Schopf. Lausche auf das verlegene Genuschel an seiner Brust. “Na ja, es hat dir scheinbar nicht gefallen. …Warum sollte ich denn sonst aufhören? Okay, ich hab das vorher noch nie gemacht, …woher soll ich denn wissen ob ich alles richtig mache … aber ich hab mir doch echt Mühe gegeben.” Der Drache lächelte in das blonde Haar an seinen Lippen. “Dummkopf.” Sanft schob er eine Hand unter das Kinn des Hündchens und hob es an, gab ihm einen sanften Kuss. “Wer hat denn gesagt, das es mir nicht gefallen hat? Hmm?” Etwas unsicher schaute ihn das Hündchen an. “Aber wieso … ich meine … warum hast du mich nicht weiter machen lassen?” Verwirrt huschten die dunklen Pupillen von einem Blau zum Anderen. Abermals bekam er einen leichten Kuss aufgehaucht. “Also eines kann ich dir von vorne herein sagen, ob du es glaubst oder nicht, in solchen Dingen scheinst du wahrlich ein Naturtalent zu sein. Ob nun Gestern Abend oder eben.“ Sanft strich er diese widerspenstige Strähne erneut aus dem ungläubig blickenden Gesicht. “Weiß du eigentlich, das du mich fast um den Verstand gebracht hast? Noch ein par Sekunden länger und ich wäre wahrscheinlich wie ein wildes Tier über dich hergefallen.” “Oh.” Seto musste auf diese Äußerung leicht lachen, zerwuschelte im das Haar und verwickelte den Blonden kurz darauf in einen Kuss, ließ diesen immer leidenschaftlicher werde. Keuchend trennten sie sich wieder, schauten sich in die Augen. Der Blondschopf brachte ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, schaute ihn keck an. “Soll ich jetzt da weiter machen, wo ich so rüde unterbrochen worden bin?” “Nein!” Schnell war das Grinsen wieder aus dem seinem Gesicht des Hündchens verschwunden. “Aber du hast doch gesagt, das ich…” Die letzten Worte gingen in einem wilden Kuss unter. Energisch wurde das Hündchen mit den Rücken in die Kissen gepresst. “Jetzt bin ich dran!” Raunte ihm der Drache an die, nach Luft schnappenden Lippen. Schon knabberte sich der Braunhaarigen den Hals herunter, biss leicht in die Halsbeuge, lauschte dem darauf folgenden Keuchen. Genüsslich arbeitete er sich weiter nach Unten vor. Verwöhnte die Brust des Hündchens, brachte es zum stöhnen. Sanft fuhr er mit der Zunge den Verlauf der Narbe entlang Richtung Hüfte. Dort angekommen nagte er leicht an dem leicht hervorstehenden Knochen. Jedes lustvolle Geräusch Joeys in sich auf nehmend, küsste er sich zum Bauchnabel herüber. Biss leicht in die Haut drum herum, bevor er sich daran festsaugte und ihm dort ein Mal hinterließ. Die Hand in seinen Haaren zitterte vor Lust, krallte manchmal fester zu, lockerte den Griff aber schnell wieder. Seto ließ nun von Nabel ab, küsste sich langsam nach Unten. Schnell entfernte der Drache den störenden Stoff von Joeys Beinen, warf die Hose im weiten Bogen durch das Zimmer. Streichelte sanft über die Schenkelinnenseiten Richtung Körbermitte. Liebkoste Joey leicht mit den Fingerspitzen, bekam dafür ein genussvolles Stöhnen zu hören. Langsam beugte er sich über sie, verwöhnte ihn nun seinerseits mit dem Mund. Brachte ihn so dazu, einen kleinen Schrei aus zustoßen, sich fest in das braune Haar zu krallen und keuchend den Kopf in den Nacken zu legen. Mit einem leichten Lächeln beugte er sich nun ganz hinunter und nahm das heiße Fleisch in sich auf. “Oh Gott!” Joey schnappte nach Luft und warf den Kopf noch weiter nach hinten. Der Brauhaarige musste innerlich grinsen, machte sich nun daran das Hündchen um den Verstand zu bringen. Verwöhnte ihn nach allen Regeln der Kunst. Der Körper unter ihm erzitterte, wand sich, schien um Erlösung zu betteln. Seto verstärkte seinen Bemühungen noch etwas. Spürte das immer schneller wieder kehrende Zittern, hörte den abgehackten Atem des Blondschopfes. Ignorierte das leichte Rucken an seinen Haaren, setzte nun auch noch seine Hand ein. Dieser konnte sich nur noch fest in die Haare krallen, drückte den Rücken durch und erreichte mit einem lautem, kehligen Stöhnen seinen Höhepunkt. Jener krabbelte wieder zu ihm nach oben. Den Anblick des völlig fertigen Hündchens genießend, legte er sich neben ihn, malte mit den Fingern sanft kleine Kreise auf die sich noch immer hektisch bewegende Brust. “Weißt du jetzt, was ich gemeint habe?” Ein schwaches Nicken war das Einzige was Joey im Moment noch zustande brachte. Konnte nur, noch immer nach Atem ringend matt auf den Laken liegen und die Nachwehen des soeben erlebten Orgasmus genießen. Kapitel 22: Zeitvertreib ------------------------ Nach einigen Minuten hatte sich seine Atmung wieder einigermaßen normalisiert. Nun lag er schnurrend in den Kissen und genoss die Streicheleinheiten des Drachens. Dieser lachte leicht, brachte ihn somit dazu seine Augen einen kleinen Spalt zu öffnen. Fragend schaute er den Braunhaarigen an. „Scheinbar hast du wohl auch etwas die Kontrolle verloren, hmm?“ Fragte er ihn und deutete auf die Hänge des Blonden. Dieser blickte nun etwas verwirrt auf diese, um im nächsten Moment die Augen erschrocken aufzureisen. Zwischen den verschwitzenden Fingern klebten kleine, braune Haarbüschel. Er hatte Seto doch tatsächlich einige Haare herausgerissen. Joeys Gesicht verlor seine gesunde Farbe, wurde bleich. Er hatte ihm wehgetan! „Oh Gott! Seto es tut mir leid! Ich …“ Schnell hatte der Drache ihn mit dem Zeigefinger zum Schweigen gebracht. Er war geschockt, hatte nicht mit solch einer panischen Reaktion gerechnet. „Hey, sind doch nur ein par Haare. Ist doch nicht schlimm.“ Sanft zog er ihn in seine Arme, gab ihm einen leichten Kuss auf den blonden Schopf. „Aber… ich hab dir weh getan.“ Nuschelte das Hündchen an seiner Brust. „Hast du es denn absichtlich getan?“ „Nein! Natürlich nicht!“ Erschrocken schauten ihn die braunen Augen von unten an. „Na also." Liebevoll lächelte er ihn an, stupse mit den Finger gegen seine Nasenspitze und fuhr beruhigend mit den Fingern durch das blonde Haar. Joey entspannte sich langsam wieder, kuschelte sich an ihn. „Ich will dir aber nicht weh tun.“ Setos Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Och, das war’s wert.“ Der Blondschopf schielte zu ihm hoch. „Was war’s wert?“ Der Drache sah zu ihm runter. „Für so einen Anblick habe ich gerne ein paar Haare geopfert.“ „Anblick?“ „Ja Anblick. Der Anblick, wie deine Haut vor Schweiß glänzt.“ Der Braunhaarige drehte den Blonden auf den Rücken, beugte sich über ihn und hauchte einen Kuss auf dessen Brust. „Deine Lippen nach Luft schnappen und du dich völlig in Ekstase auf den Laken windest.“ Langsam arbeitete er sich den Hals hinauf. Joey war bei diesen Worten leicht rot um die Nase geworden. „Idiot“ Nuschelte er dem Drachen zu, legte aber den Kopf leicht zurück und genoss die Lippen an seinem Hals. „Ach. Du hast mich doch genauso angeschaut.“ Murmelte der Braunhaarige an die Haut, knabberte leicht daran. Der Blondschopf musste breit grinsen. „Stimmt. Und an den Anblick könnte ich mich echt gewöhnen.“ Sanft zog er Seto an den Haaren zu sich hinauf, verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss. Dieser brummte genießerisch auf, zog das Hündchen noch etwas enger an sich. Noch immer eng aneinander gekuschelt lagen sie im Bett, dösten einfach nur ein wenig vor sich hin. Doch allmählich wurde Joey etwas unruhig. „Seto?“ Leise brummte Angesprochener. „Duuuu?“ „Hmm?“ Dieses Mal war das Brummen schon etwas lauter. Doch noch immer rührte sich der Braunhaarige nicht wirklich. „Fütter mich!“ Verlangte das Hündchen und schaute mit großen Augen zu dem Drachen. Dieser musste leicht lachen, öffnete nun doch seine Augen und traf auf einen herzerweichenden Hundeblick aus großen braunen Augen. Die selben Augen funkelten etwa eine Stunde später glücklich auf, währen sich der Blonde auf seinen Teller Spaghetti stürzte. Amüsiert beobachtete Seto ihn, verspeiste ebenfalls seine Portion, wenn auch in einem doch erheblich magenfreundlicheren Tempo als der Blondschopf. Satt und zufrieden leckte dieser sich die letzten Reste der Soße von den Lippen und tätschelte seinen vollen Bauch. „Hmmm. Das war Gut.“ Seto räumte die Teller vom Tisch und stellte sie in die Spüle. „Freut mich dass es dir geschmeckt hat.“ Er schaute kurz zur Küchenuhr und seufzte leicht. „Stört es dich, wenn ich dich ein paar Stunden allein lasse? Ich müsste noch etwas bearbeiten.“ Verdutzt schaute Joey zu ihm, legte den Kopf leicht schief. „Du musst auch am Sonntag in die Firma?“ Der Brauhaarige schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich muss nicht in die Firma. Ich habe in der Villa auch ein Büro und da warten leider einige Akten auf mich.“ Schon während er diese Worte aussprach, hatte er eine Idee. „Willst du mit kommen?“ Schnell nickend flogen die blonden Haare durch die Luft. „Gern!“ Doch schon bald hielt das Hündchen inne. „Aber was soll ich da denn machen? Du musst ja arbeiten und Mokuba ist ja weg.“ Lächelnd schritt der Drache auf ihn zu, beuge sich leicht zu den Sitzenden hinunter. „Da weiß ich schon was. Lass dich überraschen.“ Sprachs und gab ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze. Hippelig saß der Blonde auf dem Beifahrersitz, seinen Rucksack hatte er im Fußraum vor sich abgestellt und versuchte immer noch Informationen aus dem Braunhaarigen heraus zu bekommen. „Aaarg Seto, sag’s schon! Was mach ich da, so lange du arbeiten musst?“ „Nix da, lass dich doch einfach überraschen.“ Grinste dieser ihn kurz an, widmete dann seine Aufmerksamkeit doch lieber dem regen Straßenverkehr. „Och menno!“ Schmollend schob das Hündchen seine Unterlippe vor, verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute beleidigt aus dem Fenster. Jedoch konnte er dies nicht lange aushalten, zu groß war seine Neugier. Kurz vor ihrer Abfahrt hatte Seto noch telefoniert, ihm aber nicht verraten mit wem und um was es ging. Hatte ihn nur angelächelt und zum Auto geführt. „Och büüüüüdde, nur einen klitzekleinen Tipp.“ Doch auch dieses Mal hatte er keinen Erfolg, ließ resigniert den Kopf etwas hängen und lenkte sich mit dem Radio ab. Sendersuchlauf war immer doch wieder interessant, mal kam Rock, mal Pop, mal irgend so ein klassisches Zeugs, einmal geriet er sogar auf einen Nachrichtensender. Schließlich hatte er sich dann doch für einen entscheiden können und summte das laufende Lied leise mit. Seto hatte die ganze Aktion mit einem Schmunzeln beobachtet, fuhr nun die Auffahrt zur Villa entlang. Eigentlich wollte er ja die zwei Wochen ohne seinen Bruder im Strandhaus verbringen, aber scheinbar würden die 14 Tage sowieso anders verlaufen, als geplant. Es ärgerte ihn nur etwas, dass er ausgerechnet jetzt die neunen Verträge durch sehen musste. Aber immerhin würde sich sein Hündchen in der Zeit bestimmt wohlfühlen, dessen war er sich sicher. Langsam brachte er den Wagen zu stehen und stellte den Motor ab. Löste den Gurt und drehte sich zu dem Blondschopf. Jener betrachtete sich mit großen Augen das Haus. „Kommst Du?“ Die Stimme des Braunhaarigen riss ihn aus seiner Starre. Schnell gurtete auch er sich ab, schnappte seinen Rucksack und folgte dem Drachen zur Einganstür. Kaum hatten sie die letzte Stufe hinter sich gebracht, öffnete sich die Tür und gewährte ihnen Einlass. Seto nickte dem Butler kurz zu und schritt an ihm vorbei. Joey grüßte ihn, trat ebenfalls ein und folgte dem Beispiel des Braunhaarigen und entledigte sich seiner Jacke. Seto wand sich wieder zu seinem Bediensteten. Auf seine gestellten Fragen bekam er immer eine positive Antwort. Zufrieden nickte er und gab seinen Butler den restlichen Tag frei. Dieser verbeugte sich noch einmal und eilte dann davon. Joey hatte das ganze mit neugierigen Augen beobachtet. Was hatte der Drache denn bloß mit ihm vor? Jener drehte sich nun zu ihm um und zog ihn sanft in seine Arme. “So, und jetzt zeig ich dir womit du dir die Zeit vertreiben kannst, während ich mich mit dem Papierkram rumärgern muss.” “Da bin ich mal gespannt!” Sprach das hippelig Hündchen und ließ sich vom Drachen durch das Gebäude führen. Dieser lächelte still vor sich hin, war auf die Reaktion des Blondschopfes gespannt. Vor einer großen Tür blieb er stehen, öffnete sie und führte Joey eine gewundene Treppe hinab. Unten angekommen drehte er sich zu ihm um. “Augen zu und nicht schummeln.” Grummelt folgte der Blonde den Anweisungen, schloss seine Augen und tapste nun blind hinter dem Braunhaarigen her. Jener führte ihm um die nächste Ecke, blieb stehen und drehte das Hündchen, so das es genau in die richtige Richtung schaute. Er stellte sich hinter den Blondschopf, legte ihm sanft die Arme um den Bauch. “Jetzt kannst du sie wieder auf machen.” Kaum waren diese Worte an Joeys Ohren gelangt, schon flogen die Lider nach oben und er schaute sich erstaunt in dem riesigen Raum um. Vor ihm erstreckte sich ein gigantisches Wasserbecken. Das hintere Ende des Raumes schien eher eine Art Wintergarten zu sein, dicht standen dort tropische Pflanzen, ragte bis zu fünf Meter in die Höhe. In mitten diesen kleinen Dschungels entsprang ein kleiner Wasserfall und speiste den Pool mit neuem Wasser. Die Ränder des Wasserbeckens waren mit großen Steinen eingefasst und verliefen in großen Bögen durch den Raum. Hier und da standen einige sehr bequem aussehende Liegen herum. Die Augen des Hündchens wurden noch größer, als es eine Hängematte zwischen den Grün der Palmen entdeckte. Klar war Joey nicht erstaunt, dass der Braunhaarige einen Pool hatte, aber das hier verschlug ihm dann doch die Sprache. Dieser Ort war eine richtig kleine Oase. Es herrschte eine angenehme Wärme, ließ noch mehr den Eindruck einer tropischen Wildnis entstehen. “Und? Meinst du das du es hier einige Stunden alleine aushalten kannst?” Selig lächelnd schauten die braunen Augen ihn an. “Es wird zwar hart, aber ich glaube ich werde überleben.” Leicht streckte sich der Blondschopf und gab dem Drachen einen kleinen Kuss. Langsam löste Seto sich und zeigte zu einem kleinen Raum neben der Treppe. “Da drin findest du Badesachen und Handtücher.” Er drehte sich wieder zurück, nahm das Hündchen an der Hand und führte es ins grüne Dickicht der Palmen. Sie folgten einem kleinen Pfad, gelangten schließlich an eine kleine Theke. “Wenn du Durst oder Hunger hast, kannst du dich jeder Zeit hier bedienen. Im Kühlschrank sind Getränke und Obst. Nimm dir einfach was du willst.” Schnell wuselte der Blonde hinter die Tresen und begutachtete den Inhalt des Kühlschranks. Zufrieden nickend kam er wieder hervor. Seto musste leicht lachen als sich das Hündchen gleich auf den Kühlschrank gestürzt hatte. Immer noch grinsend zeigte er auf das Telefon am Ende des Tresen. “Wenn irgendwas seien sollte, kannst du mich jeder Zeit anrufen! Einfach nur die Eins drücken.” “Okay!” Antwortete Joey und schielte zum Wasser. “Ich sehe schon es scheint dir wirklich schwer zu fallen hier zu bleiben, was?” Dicht schmiegte sich der Braunhaarige an ihn und verwickelte ihn in einen tiefen Kuss. Keuchend löste sie sich und Seto gab dem Blonden einen Klaps auf den Hintern. “Na los, ab mit dir! Hältst es doch eh kaum noch aus. Dieser grinste ihn an, gab ihm noch einen kleinen Schmatzer und schon war er Richtung Umkleide verschwunden. Lächelnd und leicht dem Kopf schüttelnd schaute der Drache ihm nach. Bevor er sich auf den Weg machte, gönnte er sich selbst er einmal ein Glas Saft. Nach einigen Schlucken war dieser vertilgt und das Glas wanderte in die Spüle hinter den Tresen. Seufzend machte sich der Braunhaarige auf den Weg, fiel lieber würde er sich jetzt hier die Zeit mit seinem Hündchen vertreiben. “Seto?” Dieser war gerade am Fuß der Treppe angelangt, hielt inne und drehte sich zur Umkleide. Betrachtete sich den Kopf der aus der Tür schaute. “Ja? Brauchst du noch was?” “Nein, hab alles. Aber… es kommt doch keiner hier her, oder?” Lächelnd schritt der Braunhaarige auf ihn zu, öffnete die Tür nun ganz und zog ihn in seine Arme. Gab ihm einen leichten Kuss. “Nein. Außer uns zweien ist keiner im Haus.” “Dann ist ja gut.” Schnell gab der Blondschopf ihm noch einen Kuss. “Na dann. Viel Spaß und wenn was sein sollte, egal was, ruf mich einfach an. Okay?” Nach einem Nicken des Blonden ließ er ihn los und ging wieder zur Treppe. Hinter sich hörte er nur noch ein euphorisches `Banzai´ und ein sehr lautes Platschen. Kapitel 23: Entspannung ----------------------- Worte, gesungen in einer für Joey unbekannter Sprache hallten durch den Raum. Untermalt mit rhythmischen Gitarrenklängen. Träge bewegte sich die Hängematte, wurde lediglich leicht vom Fuß des Blonden zu schaukeln gebracht. Jener lag total erledigt in der Matte, ließ einfach nur die Seele baumeln und ruhte sich aus. Nach seinem ausgiebigen Herumgeplansche im Wasser, hatte er sich auf eine Expedition ins Unterholz gewagt. Hatte feststellen können, dass der Drache scheinbar viel für tropische Pflanzen übrig hatte. Von einfachen Palmen, über große Blattpflanzen bis hin zu richtigen Bäumen war hier alles vertreten. Sogar Bananenstauden und einen Mangobaum hatte er entdecken können. Überall wanden sich Schlingpflanzen empor, gaben dem Ganzen noch den letzten Schliff. Nach dem Joey längere Zeit durch das Dickicht gestreift war, hatte er sich über den Kühlschrank und dessen verlockenden Inhalt hergemacht. Bei Herumstöbern hinter dem Tresen war er auf eine beachtliche CD-Sammlung und eine kleine Stereoanlage aufmerksam geworden. Nach einigen Hörproben hatte er sich für Musik von irgendeinem kubanischen Club entschieden, zumindest stand es so auf dem Cover. Mit einem leckeren Cocktail, den er sich dank dem gefundenen Buch gemixt hatte, war er zur verlockenden Hängematte getänzelt. In dieser lag er nun, schlürfte an seinem Strohhalm und schaukelte leicht im Takt der Musik. Der Braunhaarige konnte während dessen nur von Entspannung träumen. Mit großem Missmut hatte er mal wieder feststellen müssen, welch inkompetentes Personal er anscheinend beschäftigte. Eigentlich hatte er sich vorgenommen denn ganzen Papierkram in einer Stunde hinter sich zu bringen, um den restlichen Tag bei seinen Hündchen zu sein. Aber nun saß er immer noch hier, seit 3 Stunden und dacht ernsthaft über einige Entlassungen nach. Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Mürrisch wendete er sich dem hysterisch läutenden Gerät zu. Jedoch zeigte das Display einen hausinternen Anruf an, somit konnte es sich nur um das Hündchen handeln. Das erste Mal seit Stunden schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er griff nach dem Hörer. "Ja? Was gibt’s es denn?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Seto! Komm schnell hier is ein Krokodil!" Und schon wurde der Anruf unterbrochen. Grinsend legte der Blondschopf das Telefon zurück auf den Tisch, streckte sich etwas in der Matte aus und schaukelte in aller Seelenruhe weiter. Noch etwas perplex schaute der Drache den Höherer an, legte ihn dann langsam zurück auf die Station. Leicht den Kopfschüttelt fuhr er den PC herunter und erhob sich schwerfällig. Leise knackten seine Gelenke als er sich ausgiebig streckte. Scheinbar war dem Hündchen langweilig. Verständlich, immerhin hatte Seto ihn schon viel zulange allein gelassen. Mit der Arbeit kam er momentan auch nicht wirklich weiter, also konnte er es auch für heute seien lassen und sich nun den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen. Nach einem kurzen Abstecher in sein Schlafzimmer schritt er die Treppe zum Pool hinunter. Unten angekommen wurde er von angenehmer Musik und Wärme empfangen. Kurz schloss er seine Augen und nahm die Atmosphäre in sich auf. Er liebte diesen Raum. Hier hatte man die Gelegenheit für einige Stunden den Stress und die Hektik des Alltags vergessen zu können. Nach dem er seine blauen Augen wieder öffnete, schaute er sich nach Joey um. Im Pool war der Blonde schon mal nicht, und oh wunder, auch ein Reptil war nirgends zu sehen. Eine leichte Bewegung im hinteren Teil des Wintergartens wies ihm den Weg. Leise schlich er den kleinen Pfad entlang. Schielte vorsichtig um die letzte Deckung gebende Palme und fand das Hündchen selig lächelnd in der Hängematte. Die braunen Augen geschlossen lag er völlig entspannt da und summte leise die Melodie das Liedes mit. Auf dem Tisch neben ihm lag das Telefon, von welchen er seinen Hilferuf gestartet hatte und daneben stand ein Glas in dem man noch etwas grünliche Flüssigkeit erkennen konnte. Scheinbar schien es ihm richtig gut zu gehen und er hatte den Braunhaarigen wirklich nur aus purer Langeweile angerufen. Das konnte dieser natürlich nicht einfach so auf sich sitzen lassen, eine kleine Rache musste schon sein. Er trat aus dem Dickicht hervor, stellte sich mit verschränkten Armen vor der Hängematte auf und sprach den Blonden mit kalter Stimme an. "Kannst du mir mal sagen, was das eben sollte?" Joey zuckte zusammen. Teils weil er sich wirklich erschrocken hatte, aber auch wegen des eisigen Tonfalls. War er mit seinem kleinen Spaß vielleicht doch zu weit gegangen? Vielleicht hatte er den Drachen bei einem sehr wichtigen Geschäft gestört. "Ähm ..." "Ist das alles? Du jagst mich wegen einem imaginären Krokodil hier her und ich bekomme nur ein `Ähm´ als Antwort?" Auch wenn diese Worte nicht mehr ganz so kalt gesprochen worden waren, schrumpfe der Blonde doch noch etwas zusammen. "Sorry. Ich dacht nur das du mal eine Pause vertragen könntest. Wollte dich wirklich nicht bei was Wichtigem stören." Nuschelte er und sah verlegen auf seine Hände. "Ach, ich brauche also eine Pause, hm?" Nun war jedweder kalte Ton aus seiner Stimme verschwunden und Seto beuge sich über das eingeschüchterte Hündchen in der Hängematte. "Was soll ich den in meiner Pause so machen?" Raunte er dem Blonden ins Ohr. Jenen lief ein warmer Schauer dem Rückgrat hinunter. Hoffnungsvoll sahen ihn nun die braunen Augen an. "Nicht böse?" Der Braunhaarige rieb sich übertrieben das Kinn als müsse er schwer nachdenken. "Hmm, kommt ganz darauf an, was ich als Ausgleich für meine geopferte Zeit bekomme." Antwortete er dem Blonden, während die Finger seiner linken Hand sanft über die Brust des unter ihm liegenden glitten. Joey erschauerte leicht unter den Berührungen, seufzte genüsslich auf. “Was währe denn ein angemessener Ausgleich?” Tief schaute er in das Blau über ihm, leckte sich erwartungsvoll über die Lippen. “Aber du musst auch bedenken, dass du mich hier ganz alleine in der Wildnis ausgesetzt hast, während du alle Vorzüge der Zivilisation genießen konntest. Eigentlich bin ich damit ja schon genug betraft worden.” Keck grinste er den Drachen an und streckte sich leicht den streichelnden Fingern entgegen. “Oh ja, wie ich sehe hast du wirklich sehr gelitten. Hast dich durch die gefährliche Brandung gekämpft, musstest dich durch das gefährliche Unterholz schlagen und tagelang nach Essbaren suchen. Zum Glück hast du scheinbar eine Quelle entdeckt, sonst währst du wahrscheinlich längst nicht mehr am Leben.” Schmunzelt blickte der Braunhaarige in die belustigten Augen unter sich. Schnell nickte der Blonde und schlang seine Arme um den Hals Setos. “Genauso war es! Aber weißt du was das Schlimmste war?” Ein leichtes Kopfschütteln kam von dem Mann über ihm. “Die wochenlange Einsamkeit!” Mit diesen Worten zog er ihn zu sich hinab und küsste ihn. Nur leider war die Hängematte nicht der rechte Ort für derartig heftige Manöver, und so fanden sie sich schnell auf dem Gras darunter wieder. Grummelt rieb sich, der nun auf dem Boden sitzende Joey seinen Hintern und schaute das noch immer schaukelnde Stoffgebilde böse an. Seto unterdessen lag kichernd neben ihm. So was konnte man echt nur mit dem Blondschopf erleben. “Ja ja, lach du nur. Immer hin bist du ja auf mir gelandet und dir tut auch nicht der Hintern weh.” Schmollend streckte er dem Braunhaarigen die Zunge raus. Jener erhob sich leicht, lehnte sich an den Rücken des Blonden und fuhr mit den Fingern den Verlauf der Wirbelsäule herunter. “Hmm, schade das er die weh tut. Sonst hätte ich da eine sehr interessante Idee, was meine Pause betrifft.” Raunte er ihm verführerisch ins Ohr, fuhr anschließend leicht mit der Zunge darüber. Der Körper unter seinen Finger erzitterte leicht, überzog sich mit einer feinen Gänsehaut und schmiegte sich leicht an ihn. “Na ja, so weh tut er mir ja nun auch nicht. Ich denke das Opfer könnte ich gerade noch so aufbringen.” Keuchte ihm nächsten Moment leicht, als sich die Lippen des Blauäugigen an seinen Hals zu schaffen machten. “Diese selbstlose Opferbereitschaft muss natürlich gebührend gewürdigt werden.” Raunte ihm der Braunhaarige an den Hals, biss dann leicht in den Halsansatz. Entlockte dem Hündchen somit das erste leise Stöhnen des Abends. Dieser legte den Kopf weiter zur Seite, gab seinem Drachen somit noch mehr Haut frei. Mit einer Hand in den braunen Haaren zog er ihn noch etwas dichter, brachte ihn dazu sich intensiver mit dieser Stelle zu beschäftigen. Nur zu gerne nahm Seto das Angebot an, hatte er doch schon lange festgestellt, wie empfindlich der Blonde am Hals war. Während sich seine Lippen und Zähne sich diesem widmeten, wanderten seine Hände über den Körper vor sich. Fuhren federleicht über dessen Seiten, ließen ihn immer wieder leicht erzittern. Eine Hand wanderte zur linken Brust des Blonden, massierte sanft die leichte Erhebung. Die Andere malte kleine Kreise auf den Bauch des Hündchens, arbeitete sich langsam immer tiefer. Fuhr zum Schluss leicht über den Schritt des Blonden. Ließ ihn nun etwas lauter stöhnen und leicht an den braunen Haaren rucken. Seto ließ darauf hin vom Hals ab und wurde in einen verlangenden Kuss gezogen. Keuchend trennten sie sich wieder. Schnell drehte sich der Blondschopf um, schlang seine Arme um des Drachens Hals, drückte ihn rücklings ins Gras und verwickelte ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Dieser ließ seine Hände nun Besitz ergreifend über den Hintern des Blonden gleiten, zog ihn noch fester an seinen eigenen Körper. Leicht stöhnen löste Joey sich von den Lippen des Braunhaarigen, rieb sein Becken leicht an ihm. Entlockte nun auch ihm ein Keuchen. Zupfte nun ungeduldig an dem dunkelgrünen Leinenhemd, welches ihn von der heiß begehrten Haut des Drachen trennte. Schob es nach oben, zog es ihm etwas ruppig über den Kopf und pfefferte es in die Botanik. Gierig machte er sich mit den Lippen über die helle Haut her. Küsste, leckte und knabberte leicht an ihr. Bekam immer wieder leises Keuchen oder Stöhnen als Reaktion darauf zu hören. Langsam wanderte er hinab, knabberte am Hüftkochen, brachte den Körper unter sich leicht zum beben. Seine Finger glitten unter den Bund der Hose, fuhren fordernd über das Glied Setos. Jener stöhnte dunkel auf, legte den Kopf weit zurück und krallte sich leicht in die Schultern des Blonden. Dieser zog ihm nun die Hose leicht hinunter und ersetzte seine Finger durch seine Zunge. Leckte leicht, beinah neckend über das harte Fleisch, bevor er es in seinen Mund aufnahm. Die Hand des Drachen, welche mittlerweile auf seinem blonden Haaren lag, krallte sich leicht hinein. Seine Bemühungen weiter verstärkend, lauschte er den lüsternen Geräuschen aus der Kehle des Blauäugigen. Wie auch das letzte Mal, wurde er etwas grober an den Haaren gezogen. Ließ darauf in von ihm ab, leckte sich noch einmal über die Lippen und krabbelte wieder zu ihm hoch. Wurde gleich mit einem stürmischen Kuss empfangen und herumgeworfen, so das er nun im Gras lag, den hungrigen Drachen über sich. Jener löste den Kuss, machte sich dann gleich über den Hals des Blondschopfes her, während seine Hände sich an der Badehose zu schaffen machten. Kaum hatte er den Blonden davor befreit und sie ebenfalls im hohen Bogen ins Dickicht befördert, machte er sich auch gleich daran dessen Erregung mit den Mund zu verwöhnen. Joey entkam ein kleiner Schrei, als er ohne große Umschweife in die heiße Mundhöhle aufgenommen wurde. Genießerisch stöhnend legte er nun den Kopf zurück, kraulte den Drachen leicht im Nacken. Nach einigen Minuten ließ dieser von ihm ab, setzte sich leicht auf und betrachtete den schwer atmenden Körper unter sich. Traf auf lustverschleiertes tiefes Braun, welches ihn verlangend ansah. Wie in Trance fuhr er leicht mit seinen Fingern über die weichen Lippen Joeys. Er wollte sich gerade zu ihm herunter beugen um seine eigenen Lippen darauf zu legen, als Joeys Lippen sich öffnete und die Finger mit der Zunge umspielt wurden. Zuerst nur leicht, dann immer gieriger fuhr der Blonde über Setos Finger, nahm sie kurz darauf in seinen Mund und saugt leicht daran. Während der ganzen Zeit sah er tief in das Blau über sich. Bemerkte wie es immer dunkler wurde und lauschte dem Keuchen des Drachen. Jener hielt es nicht mehr aus. Entzog dem Blonden seine Finger und drehte ihn auf den Bauch. Winkelte dessen rechtes Bein an, so das er nur er nun nicht ganz auf der Seite aber auch nicht mehr richtig auf dem Bauch lag. Schnell entledigte er sich seiner Hose und fuhr fest mit seinen Händen über den sich darbietenden Rücken, hinab zu dem Gesäß. Massierte es mit der einen Hand, während die Andere sich zwischen Joeys Beinen hin durch schmuggelte um sich um dessen Erregung kümmerte. Der Blondschopf lag stöhnend da, versuchte sich mit seinen zitternden Armen abzustützen. Ein langes und etwas tieferes Stöhnen entrann seiner Kehle, als der Braunhaarige mit einem Finger in ihn eindrang. Joeys Arme gaben nun endgültig nach, knickten ein und ließen ihn vor Erregung zitternd auf das Gras sinken. Einzig seine Finger schienen noch etwas Kraft zu haben und krallten sich in das kühle Grün unter ihm. Willig bog er sich dem Finger entgegen, drückte kurz darauf die Stirn in das Gras und hieß keuchen den zweiten Eindringling willkommen. Das die Hand, welche sein Glied verwöhnt hatte längs verschwunden war, nahm er nur am Rande war. Als der dritte Finger in ihn kam, zuckte ein leichtes Ziehen durch seinen Körper, ließ ihn sich etwas verkrampfen. Seto hielt inne, legte sich jetzt dicht an den verschwitzen Körper des Blonden, knabberte ihm am Hals herum. Er leckte über die salzige Haut, verteilte kleine Bisse darauf. Langsam schien sich Joey wieder zu entspannen, bewegte sich ihm nun leicht entgegen. Vorsichtig bewegte der Braunhaarige sich in ihm, suchte und fand schließlich jene kleine Erhebung die den Blonden zum Schreien brachte. Auch wenn der Schrei im Gras fast erstickte wurde, so lief dem Blauäugigen bei diesem Geräusch doch ein heißer Schauer über den Rücken. Schnell zog er seine Finger zurück, drang nun behutsam mit seinem harten Glied in ihn ein. Joey wollte sich gerade beschweren, schnell wurde aber das Murren zu einem kehligen Stöhnen, als er spürte wie der Drache ihn langsam ausgefüllt. Er löste seine rechte Hand aus dem Gras und legte sie dem Braunhaarigen aufs Gesäß. Krallte sich leicht in das feste Fleisch, drückte verlangend an sich. Seto verharrte kurz, spürte weder Widerstand noch Verspannung bei dem Blondschopf und begann sachte in ihn zu stoßen. Er lauschte den lüsternen Geräuschen, konnte sich selbst nur schwer zurückhalten, keuchte auch immer wieder auf. Vorsichtig stemmte er seinen Oberkörper hoch, stütze sich links und rechts des sich windenden Körper unter sich ab und verstärkte seine Bewegungen. Joey kam aus den Stöhnen und Keuchen nicht mehr heraus. Tiefer, härter und schneller stieß der Braunhaarige nun in ihn, streifte fast jedes Mal diese eine Stelle in ihm. Kaum war eine heiße Welle durch seine Nervenbahnen gerast, kam schon die Nächste. Ließ bunte Lichtblitz vor seinen geschlossenen Augen tanzen. Lange würde er diese Behandlung nicht mehr aushalten. Seto verstärkte abermals seine Bewegungen, stieß noch tiefer und härter zu. Die fast schon animalischen Geräusche, welche der Blonde von sich gab heizen ihn noch zusätzlich an. Aus halbgeschlossenen Augen betrachtete er sich den schweißnassen, zuckenden Körper unter sich. Sah wie sich seine Finger, einem scheinbar hoffnungslosen Versuch Halt zu finden in das Gras unter ihnen krallten und kleine Furchen hinterließen. Das leichte Zucken der heißen Enge um sein Glied kündigte ihm den nahenden Orgasmus des Blonden an. Er selbst würde auch nicht mehr fiel zu benötigen. Er verlagerte sein Gewicht auf den linken Arm, strich mit der nun freien Hand der zitternden Seite Joeys entlang. Gelangte schließlich in dessen Schritt und massierte ihn fordernd. Zog sich fast vollständig aus ihm zurück, nur um härter als je zuvor in ihn zustoßen, sich tief in ihm zu versenken. Der Blondschopf krallte sich noch fester in den Hintern des Braunhaarigen, schrie dessen Namen und kam heiß in seiner Hand. Seto löste kurz darauf seine Hand wieder von ihm, stütze sich erneut mit ihr ab. Zog sich wieder aus ihm zurück und stieß tief zu. Beugte er sich zu dem Blonden hinab, biss ihm in den Nacken und kam mit einen dunklen Knurren tief in ihm. Dieses Geräusch, der Biss und die Hitze, welche sich nun langsam in ihm verteilte ließ Joey erschaudern und er stöhnte wohlig auf. Der Braunhaarige sackte auf ihm zusammen, jedoch darauf bedacht nicht mit seinem ganzen Körpergewicht auf ihm zu lasten. Vorsichtig löste er seine Zähne aus den Hals des Blonden, leckte versöhnlich über die geschundene Haut. Entlockte ihm damit ein wohliges Brummen. Leicht erhob er sich, wollte somit ihre Verbindung lösen, wurde aber von der Hand auf seinen Gesäß daran gehindert. “Nicht. Bleib noch ein bisschen so. Okay?” Wurde leise in das Gras genuschelt. Zauberte ein breites Lächeln auf Setos Gesicht. Gern kam er dieser Bitte nach, verweilte weiterhin in ihm, legte sich wieder eng an seinen Rücken und zog ihn fest in die Arme. Hauchte einen liebevollen Kuss auf das wirre blonde Haar vor sich und bekam wieder ein wohliges Brummen zu hören. Kapitel 24: Entspannung (zensiert) ---------------------------------- Worte, gesungen in einer für Joey unbekannter Sprache hallten durch den Raum. Untermalt mit rhythmischen Gitarrenklängen. Träge bewegte sich die Hängematte, wurde lediglich leicht vom Fuß des Blonden zu schaukeln gebracht. Jener lag total erledigt in der Matte, ließ einfach nur die Seele baumeln und ruhte sich aus. Nach seinem ausgiebigen Herrumgeplansche im Wasser, hatte er sich auf eine Expedition ins Unterholz gewagt. Hatte feststellen können, dass der Drache scheinbar viel für tropische Pflanzen übrig hatte. Von einfachen Palmen, über große Blattpflanzen bis hin zu richtigen Bäumen war hier alles vertreten. Sogar Bananenstauden und einen Mangobaum hatte er entdecken können. Überall wanden sich Schlingpflanzen empor, gaben dem Ganzen noch den letzten Schliff. Nach dem Joey längere Zeit durch das Dickicht gestreift war, hatte er sich über den Kühlschrank und dessen verlockenden Inhalt hergemacht. Bei Herumstöbern hinter dem Tresen war er auf eine beachtliche CD-Sammlung und eine kleine Stereoanlage aufmerksam geworden. Nach einigen Hörproben hatte er sich für Musik von irgendeinem kubanischen Club entschieden, zumindest stand es so auf dem Cover. Mit einem leckeren Cocktail, den er sich dank dem gefundenen Buch gemixt hatte, war er zur verlockenden Hängematte getänzelt. In dieser lag er nun, schlürfte an seinem Strohhalm und schaukelte leicht im Takt der Musik. Der Braunhaarige konnte während dessen nur von Entspannung träumen. Mit großem Missmut hatte er mal wieder feststellen müssen, welch inkompetentes Personal er anscheinend beschäftigte. Eigentlich hatte er sich vorgenommen denn ganzen Papierkram in einer Stunde hinter sich zu bringen, um den restlichen Tag bei seinen Hündchen zu sein. Aber nun saß er immer noch hier, seit 3 Stunden und dacht ernsthaft über einige Entlassungen nach. Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Mürrisch wendete er sich dem hysterisch läutenden Gerät zu. Jedoch zeigte das Display einen hausinternen Anruf an, somit konnte es sich nur um das Hündchen handeln. Das erste Mal seit Stunden schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er griff nach dem Hörer. "Ja? Was gibt’s es denn?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Seto! Komm schnell hier is ein Krokodil!" Und schon wurde der Anruf unterbrochen. Grinsend legte der Blondschopf das Telefon zurück auf den Tisch, streckte sich etwas in der Matte aus und schaukelte in aller Seelenruhe weiter. Noch etwas perplex schaute der Drache den Höherer an, legte ihn dann langsam zurück auf die Station. Leicht den Kopfschüttelt fuhr er den PC herunter und erhob sich schwerfällig. Leise knackten seine Gelenke als er sich ausgiebig streckte. Scheinbar war dem Hündchen langweilig. Verständlich, immerhin hatte Seto ihn schon viel zulange allein gelassen. Mit der Arbeit kam er momentan auch nicht wirklich weiter, also konnte er es auch für heute seien lassen und sich nun den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen. Nach einem kurzen Abstecher in sein Schlafzimmer schritt er die Treppe zum Pool hinunter. Unten angekommen wurde er von angenehmer Musik und Wärme empfangen. Kurz schloss er seine Augen und nahm die Atmosphäre in sich auf. Er liebte diesen Raum. Hier hatte man die Gelegenheit für einige Stunden den Stress und die Hektik des Alltags vergessen zu können. Nach dem er seine blauen Augen wieder öffnete, schaute er sich nach Joey um. Im Pool war der Blonde schon mal nicht, und oh wunder, auch ein Reptil war nicht zu sehen. Eine leichte Bewegung im hinteren Teil des Wintergarten wies ihm den Weg. Leise schlich er dem kleinen Pfad entlang. Schielte vorsichtig um die letzte Deckung gebende Palme und fand das Hündchen selig lächelnd in der Hängematte. Die braunen Augen geschlossen lag er völlig entspannt da und summte leise die Melodie das Liedes mit. Auf dem Tisch neben ihm lag das Telefon, von welchen er seinen Hilferuf gestartet hatte und daneben stand ein Glas in dem man noch etwas grünliche Flüssigkeit erkennen konnte. Scheinbar schien es ihm richtig gut zu gehen und er hatte den Braunhaarigen wirklich nur aus purer Langeweile angerufen. Das konnte dieser natürlich nicht einfach so auf sich sitzen lassen, eine kleine Rache musste schon sein. Er trat aus dem Dickicht hervor, beute sich mit verschränkten Armen vor der Hängematte auf und sprach den Blonden mit kalter Stimme an. "Kannst du mir mal sagen, was das eben sollte?" Joey zuckte zusammen. Teils weil er sich wirklich erschrocken hatte, aber auch wegen des eiseigen Tonfalls. War er mit seinem kleinen Spaß vielleicht doch zu weit gegangen? Vielleicht hatte er den Drachen bei einem sehr wichtigen Geschäft gestört. "Ähm ..." "Ist das alles? Du jagst mich wegen einem imaginären Krokodil hier her und ich bekomme nur ein `Ähm´ als Antwort?" Auch wenn diese Worte nicht mehr ganz so kalt gesprochen worden waren, schrumpfe der Blonde doch noch etwas zusammen. "Sorry. Ich dacht nur das du mal eine Pause vertragen könntest. Wollte dich wirklich nicht bei was Wichtigem stören." Nuschelte er und sah verlegen auf seine Hände. "Ach, ich brauche also eine Pause, hm?" Nun war jedweder kalte Ton aus seiner Stimme verschwunden und Seto beuge sich über das eingeschüchterte Hündchen in der Hängematte. "Was soll ich den in meiner Pause so machen?" Raunte er dem Blonden ins Ohr. Jenen lief ein warmer Schauer dem Rückgrat hinunter. Hoffnungsvoll sahen ihn nun die braunen Augen an. "Nicht böse?" Der Braunhaarige rieb sich übertrieben das Kinn als müsse er schwer nachdenken. "Hmm, kommt ganz darauf an, was ich als Ausgleich für meine geopferte Zeit bekomme." Antwortete er dem Blonden, während die Finger seiner linken Hand sanft über die Brust des unter ihm liegenden glitten. Joey erschauerte leicht unter den Berührungen, seufzte genüsslich auf. “Was währe denn ein angemessener Ausgleich?” Tief schaute er in das Blau über ihm, leckte sich erwartungsvoll über die Lippen. “Aber du musst auch bedenken, dass du mich hier ganz alleine in der Wildnis ausgesetzt hast, während du alle Vorzüge der Zivilisation genießen konntest. Eigentlich bin ich damit ja schon genug betraft worden.” Keck grinste er den Drachen an und streckte sich leicht den streichelnden Fingern entgegen. “Oh ja, wie ich sehe hast du wirklich sehr gelitten. Hast dich durch die gefährliche Brandung gekämpft, musstest dich durch das gefährliche Unterholz schlagen und tagelang nach essbaren suchen. Zum Glück hast du scheinbar eine Quelle entdeckt, sonst währst du wahrscheinlich längst nicht mehr am Leben.” Schmunzelt blickte der Braunhaarige in die belustigten Augen unter sich. Schnell nickte der Blonde und schlang seine Arme um den Hals Setos. “Genauso war es! Aber weißt du was das Schlimmste war?” Ein leichtes Kopfschütteln kam von dem Mann über ihm. “Die wochenlange Einsamkeit!” Mit diesen Worten zog er ihn zu sich hinab und küsste ihn. Nur leider war die Hängematte nicht der rechte Ort für derartig heftige Manöver, und so fanden sie sich schnell auf dem Gras darunter wieder. Grummelnd rieb sich, der nun auf dem Boden sitzende, Joey seinen Hintern und schaute das noch immer schaukelnde Stoffgebilde böse an. Seto unterdessen lag kichernd neben ihm. So was konnte man echt nur mit dem Blondschopf erleben. “Ja ja, lach du nur. Immer hin bist du ja auf mit gelandet und dir tut auch nicht der Hintern weh.” Schmollend streckte er dem Braunhaarigen die Zunge raus. Jener erhob sich leicht, lehnte sich an den Rücken des Blonden und fuhr mit den Fingern den Verlauf der Wirbelsäule herunter. “Hmm, schade das er die weh tut. Sonst hätte ich da eine sehr interessante Idee, was meine Pause betrifft.” Raunte er ihm verführerisch ins Ohr, fuhr anschließend leicht mit der Zunge darüber. Der Körper unter seinen Finger erzitterte leicht, über zog sich mit einer feinen Gänsehaut und schmiegte sich leicht an ihn. “Na ja, so weh tut er mir ja nun auch nicht. Ich denke das Opfer könnte ich gerade noch so aufbringen.” Keuchte ihm nächsten Moment leicht, als sich die Lippen des Blauäugigen an seinen Hals zu schaffen machten. “Diese selbstlose Opferbereitschaft muss natürlich gebührend gewürdigt werden.” Raunte ihm der Braunhaarige an den Hals, biss dann leicht in den Halsansatz. Entlockte dem Hündchen somit das erste leise Stöhnen des Abends. Joey legte den Kopf etwas weiter zur Seite, gab seinem Drachen somit noch mehr Haut frei. Mit einer Hand in den braunen Haaren zog er ihn noch etwas dichter, brachte ihn dazu sich intensiver mit dieser Stelle zu beschäftigen. Nur zu gerne nahm Seto das Angebot an, hatte er doch schon lange festgestellt, wie empfindlich der Blonde am Hals war. Während sich seine Lippen und Zähne sich diesem widmeten, wanderten seine Hände über den Körper vor sich. Fuhren federleicht über dessen Seiten, ließen ihn immer wieder leicht erzittern. Eine Hand wanderte zur linken Brust des Blonden, massierte sanft die leichte Erhebung. Die Andere malte kleine Kreise auf den Bauch des Hündchens, arbeitete sich langsam immer tiefer. Fuhr zum Schluss leicht über den Schritt des Blonden. Ließ ihn nun etwas lauter stöhnen und leicht an den braunen Haaren rucken. Seto ließ darauf hin vom Hals ab und wurde in einen verlangenden Kuss gezogen. Keuchend trennten sie sich wieder. Schnell drehte sich der Blondschopf um, schlang seine Arme um des Drachens Hals, drückte ihn rücklings ins Gras und verwickelte ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Dieser ließ seine Hände nun Besitz ergreifend auf den Rücken des Blonden gleiten, zog ihn noch fester an seinen eigenen Körper. Leicht stöhnen löste Joey sich von den Lippen des Braunhaarigen. Zupfte nun ungeduldig an dem dunkelgrünen Leinenhemd, welches ihn von der heiß begehrten Haut des Drachen trennte. Schob es nach oben, zog es ihm etwas ruppig über den Kopf und pfefferte es in die Botanik. Gierig machte er sich mit den Lippen über die helle Haut her, küsste und knabberte leicht an ihr. Bekam immer wieder leises Keuchen oder Stöhnen als Reaktion darauf zu hören. Brachte den Körper unter sich leicht zum beben. Seine Finger glitten unter den Bund der Hose. Seto stöhnte dunkel auf, legte den Kopf weit zurück und krallte sich leicht in die Schultern des Blonden. Die Hand des Drachen, welche mittlerweile auf seinem blonden Haaren lag, krallte sich leicht hinein. Seine Bemühungen weiter verstärkend, lauschte er den lüsternen Geräuschen aus der Kehle des Blauäugigen. Wie auch das letzte Mal, wurde er etwas grober an den Haaren gezogen. Ließ darauf in von ihm ab und krabbelte wieder zu ihm hoch. Wurde gleich mit einem stürmischen Kuss empfangen und herumgeworfen, so dass er nun im Gras lag, den hungrigen Drachen über sich. Jener löste den Kuss, machte sich dann gleich über den Hals des Blondschopfes her, während seine Hände sich an der Badehose zu schaffen machten. Schnell hatte er der Blonden davor befreit und sie ebenfalls im hohen Bogen ins Dickicht befördert. Nun verwöhnte er sein Hündchen. Genießerisch stöhnend legte Joey den Kopf zurück, kraulte den Drachen leicht im Nacken. Nach einigen Minuten ließ dieser von ihm ab, setzte sich leicht auf und betrachtete den schwer atmenden Körper unter sich. Traf auf lustverschleiertes tiefes Braun, welches ihn verlangend ansah. Wie in Trance fuhr er leicht mit seinen Fingern über die weichen Lippen Joeys. Seto wollte sich gerade zu ihm herunter beugen um seine eigenen Lippen auf Joeys zu legen, als diese die Lippen öffnete und die Finger mit der Zunge umspielt wurden. Während der ganzen Zeit sah er tief in das Blau über sich, bemerkte wie es immer dunkler wurde und lauschte dem Keuchen des Drachen. Jener hielt es nicht mehr aus und fiel über ihn her. Der Blondschopf lag stöhnend da, versuchte sich mit seinen zitternden Armen abzustützen. Ein langes und etwas tieferes Stöhnen entrann seiner Kehle. Joeys Arme gaben nun endgültig nach, knickten ein und ließen ihn vor Erregung zitternd auf das Gras sinken. Einzig seine Finger schienen noch etwas Kraft zu haben und krallten sich in das kühle Grün unter ihm Er löste seine rechte Hand aus dem Gras und legte sie dem Braunhaarigen aufs Gesäß. Krallte sich leicht hinein. Seto lauschte den lüsternen Geräuschen, konnte sich selbst nur schwer zurückhalten, keuchte auch immer wieder auf. Joey kam aus den Stöhnen und Keuchen nicht mehr heraus. Kaum war eine heiße Welle durch seine Nervenbahnen gerast, kam schon die Nächste. Ließ bunte Lichtblitz vor seinen geschlossenen Augen tanzen. Die fast schon animalischen Geräusche, welche der Blonde von sich gab heizen Seto noch zusätzlich an. Aus halbgeschlossenen Augen betrachtete er sich den schweißnassen Körper unter sich. Sah wie sich seine Finger, einem scheinbar hoffnungslosen Versuch Halt zu finden in das Gras unter ihnen krallten und kleine Furchen hinterließen. Er verlagerte sein Gewicht auf den linken Arm, strich mit der nun freien Hand der zitternden Seite Joeys entlang. Gelangte schließlich in dessen Schritt und verwöhnte ihn. Der Blondschopf krallte sich noch fester in den Hintern des Braunhaarigen, schrie bei seinem Höhepunkt dessen Namen. Seto löste kurz darauf seine Hand wieder von ihm, stütze sich erneut mit ihr ab. Beugte er sich zu dem Blonden hinab, biss ihm in den Nacken und kam mit einen dunklen Knurren ebenfalls zum Höhepunkt. Der Braunhaarige sackte auf ihm zusammen, jedoch darauf bedacht nicht mit seinem ganzen Körpergewicht auf ihm zu lasten. Vorsichtig löste er seine Zähne aus den Hals des Blonden, leckte versöhnlich über die geschundene Haut. Entlockte ihm damit ein wohliges Brummen. Leicht erhob er sich, wollte sich von dem Blondschopf lösen, wurde aber von der Hand auf seinen Gesäß daran gehindert. “Nicht. Bleib noch ein bisschen so. Okay?” Wurde leise in das Gras genuschelt. Zauberte ein breites Lächeln auf Setos Gesicht. Gern kam er dieser Bitte nach, verweilte weiterhin in ihm, legte sich wieder eng an seinen Rücken und zog ihn fest in die Arme. Hauchte einen liebevollen Kuss auf das wirre blonde Haar vor sich und bekam wieder ein wohliges Brummen zu hören. Kapitel 25: Dschungel --------------------- Hier ein kleines Wochenendkappi für meine fleisigen, grandiosen, geduldigen, lieben Komischreiberlinge!!!*alle ganz doll knuddelwuddeldrückknutsch* Okay, Schwarzleser dürfen natööörlich auch rein schauen. *grins* Währe auch lieb, wenn sie ein klitzekleinen Komi da lassen würden. *bettelblick aufsetz* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 23 Dschungel Das war zwar erst ihr Zweitesmal, aber Joey liebte jetzt schon dieses Gefühl, wenn Seto ihn so ausfüllte. Wollte es so lange wie möglich genießen. War ihm daher dankbar, dass er es auch zu ließ. Ein zufriedenes Brummen kam von ihm, als er des Drachen Arme um sich spürte, welche ihn fest umschlossen. Fast als wollte sie ihn vor allem Übel der Welt beschützen, ihn nie wieder los lassenwollen. Gaben ihm Geborgenheit. Die Lippen des Braunhaarigen auf seinem Schopf ließen ihn erneut aufbrummen. So könnte er ewig liegen bleiben. Sein Kopf war vollkommen leer. Wobei das nun auch nicht ganz stimmte. Es war vielmehr so, dass es einfach nur noch eine Sache in seinen Kopf gab. Und diese Sache war Seto! Er dachte an ihn, roch ihn, schmeckte ihn, spürte ihn in und um sich. Sein Seto! Glücklich lächelte er und trotz geschlossenen Augen, sah er ihn genau vor sich. Groß, schlank, makellos. Die sehnigen Arme, die kräftige Brust, der flache Bauch, der starke Rücken, der feste Hinter, die ewig langen Beine. Kurz, dieser Mensch war die Sünde in Person. Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase, stellte er fest, dass er schon wieder erregt war. Und das wo, sie doch eben erst Sex hatten und der Braunhaarige sogar noch in ihm war. Die schlanken Finger, welche kleine Kreise auf seiner Brust und seinen Bauch malten machten es ihm auch nicht leichter. Auch Seto genoss ihre immer noch bestehende Verbindung. Verwöhnte das Hündchen mit leichten Streicheleinheiten und bemerkte mit einem Lächeln die feine Gänsehaut auf dessen Körper. Sanft legte er seine Lippen auf den verschwitzten Hals, küsste ihn leicht. Vernahm etwas überrascht ein leisen Keuchen Joeys. Verwundert zog er eine Augenbrauen nach oben, lächelte, legte erneut seine Lippen auf die Haut des Blonden und knabberte leicht daran. Nun konnte Joey ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Legte den Kopf noch etwas mehr zu Seite, bot dem Drachen seinen Hals da. Dessen Zähne, Lippen und Hände, welche nun etwas fester über seine Brust und Bauch strichen, waren wieder dabei ihm den Verstand zu rauben. Auch wenn es wohl anfangs unbewusst geschah, so schien der Drache jetzt ganz genau zu wissen was er tat. Der Braunhaarige war zwar Anfangs überrascht über die erneute Erregung des Blondschopfs, hatte aber durch aus nicht gegen eine zweite Runde einzuwenden. Kundig ließ er seine Finger über den Körper Joeys gleiten, reizte ihn und genoss jedes darauf folgende Erschaudern und Keuchen. Joey konnte seinerseits den Drachen nicht so verwöhnen wie er es gerne wollte. Noch immer lag er auf dem Bauch, seinen linken Arm unter sich begraben. Lediglich mit der rechten Hand hatte er volle Bewegungsfreiheit. Diese nutzend strich er über das Gefäß Setos, den Rücken hinauf und an der Seite wieder hinunter. Wieder am Hintern angekommen, massierte ihn lüstern, drückte ihn noch etwas fester an sich. Entlockte ihm ein wohliges Brummen, spürte wie auch der Drachen in ihm langsam wieder zum Leben erwachte. Es störte ihn, dass er nicht mehr machen konnte. Ein leichtes Lächeln zeigte sich aus seinen Lippen. Er versuchte sich zu konzentrieren, was bei den Streicheleinheiten des Braunhaarigen nicht das Einfachste war. Nach einigen Fehlversuchen schaffte er es, spannte seine Muskeln an und zog sich leicht um ihn zusammen. Überrascht keuchte dieser auf, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Stöhnte leicht, als der Blonde diese Prozedur noch einige Male wiederholte, krallte sich leicht in dessen Brust. Joeys Lächeln wurde etwas breiter. Brummte nun selbst wohlig auf, wurde er doch nun wieder mehr von dem Braunhaarigen ausgefüllt. Langsam stoppte er in seinen inneren Bewegungen, stemmte sich mit seinen feien Arm hoch und schob Seto somit etwas von sich herunter. Spürte den Arm, welcher sich um seine Taille geschlungen hatte, um ihre Verbindung aufrecht zu halten. Etwas mühsam kämpfte er nun seinen linken Arm frei, stütze sich nun auch auf diesem ab. Sanft aber bestimmt zog er des Blauäugigen Arm von seiner Mitte weg und löste langsam ihre Verbindung. Ein äußert widerwilliger Laut dran an seine Ohren, scheinbar war Seto mit seiner Tat mehr als nur etwas unzufrieden. Mit einem liebevollen Lächeln drehte er sich zu ihm um, legte schnell seine Lippen auf die des Drachen. Nun wieder etwas milder gestimmt zog der Braunhaarige ihn brummend näher an sich, vertiefte den Kuss. Wild umkämpften sich ihre Zungen, gaben erst auf als ihre Lungen protestierend nach Sauerstoff verlangten. Schwer keuchend, nur wenige Zentimeter getrennt sahen sie sich tief in die Augen. Es schien fast so, als wollten sie in den Seelenspiegeln des Anderen versinken. Joey war es der wieder nach den Lippen des Drachen schnappte, einen neuen Kuss einfordernd. Während ihres Zungengefechts drückte er Seto sanft rücklings in das Gras und krabbelte über ihn. Endlich konnte er ihn richtig berühren, kostete dies nun voll aus und zerwuschelte ihm den braunen Schopf. Schwer atmend lösten sich ihre Lippen von einander, schnappten noch kurz spielerisch nach. Der Blonde richtete sich auf, saß nun auf dem Becken des Braunhaarigen und rieb sich leicht an ihm, brachte den Drachen damit zum stöhnen. Sah zu wie sich die unsagbar blauen Augen hinter den Lider verbargen und der Kopf genießerisch in den Nacken gelegt wurde. Es leicht missmutiges Geräusch löste sich aus seiner Kehle. Er wollte weiterhin in das eisige und doch so lodernde Blau sehen. Wollte sehen, wie es vor Lust immer dunkler wurde. Der Blonde hielt in seiner Bewegung inne, kratze nun leicht über die feste Brust unter sich. “Seto. Sieh mich an. Bitte!” Erklang es fast flehend von ihm. Der Angesprochene drehte ihm wieder sein Gesicht zu, öffnete seine Augen. Joey keuchte auf. Dieser intensive Blick! Das eisige Blau schien direkt in seine Seele zu blicken, als könne Nichts davor verborgen bleiben. In diesen Augenblick spiegelte es so viel wieder. Animalisches Verlangen und Zurückhaltung, Schutzlosigkeit und unbändige Kraft, Vertrauen und tiefe Liebe. All dies konnte er nun in Setos Augen erkennen. Wie lange er so da saß wusste er nicht. Erst die sanfte Berührung an seiner Wange, welche eine einsame Träne weg wischte, holte ihn wieder ins hier und jetzt zurück. “Hey!” Sanft legte sich die Hand Setos in seinen Nacken und zog ihn hinab, in einen liebevollen Kuss. Kraulte ihn weiterhin leicht. Der Drache legte seine ganze Liebe in diesen Kuss. Spürte wie eine weitere Träne auf seine Wange tropfte und sich sein Hündchen regelrecht an ihn klammerte und schloss es fest in seine Arme. Genauso zärtlich wie er den Kuss begonnen hatte, beendete er ihn auch wieder. Eigentlich wollte er nun in das Braun von Joeys Augen schauen, wollte in ihnen lesen. Dieser entzog sich aber schnell und verbarg sein Gesicht in der Halsbeuge Setos. Etwas verwirrt zog jener die Augenbrauen zusammen, konnte mit dem momentane Verhalten des Blonden nicht wirklich etwas anfangen. Der Blondschopf schien weder Angst zu haben, noch irgendwie verzweifelt zu sein. Immer noch grübelnd, zwirbelte er die blonden Nackenhaare zwischen seinen Fingern. Hatte irgend etwas falsch gemacht? “Seto?” Unerwartet ließ ihn die leise, schüchterne Stimme des Hündchens in seinen Tun inne halten. “Hmm?” “Wie … ähm … ich meine… wie … fühlt sich … Liebe an?” Nun wanderten beide Brauen des Drache nach oben. Der Blondschopf überraschte ihn doch immer wieder. Weiterhin kraulen, dachte er über die gestellte Frage nach. “So genau kann man das, glaube ich, nicht sagen. …Es ist irgendwie ein Gefühl von Glück, aus wolle man die ganze Welt umarmen. …Ich weiß nicht, ob ich es richtig beschreiben kann. …Da ist plötzliche ein Mensch, der wichtiger ist als alles Andere. …Den man niemals traurig oder gar weinen sehen möchte. …Man fühlt sich in seiner Gegenwart einfach nur wohl und einsam wenn er nicht in der Nähe ist. …Für diesen Menschen würde man alles tun, auch wenn es hieße sein eigenes Leben zu geben.” Er gab ihm einen leichten Kuss auf den blonden Schopf, hielt ihn weiterhin fest im Arm. Joey lag unterdessen da, lauschte den Worten des Drachen und dacht anschließend über das Gesagt nach. Nach einigen Minuten meldete er sich wieder leise zu Wort. “Seto?” “Hmm?” Der Braunhaarige kraulte ihn immer noch den Nacken, war gespannt was jetzt kommen würde. Lauschte den leise genuschelten Worten der Blonden. “Ich… ich glaube… na ja … ich glaube ich … liebe dich!” Kapitel 26: Liebe unter Palmen ------------------------------ An Liane vorbei geschwungen komm, Kappi dalass, weiter schwing. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Seto?” “Hmm?” Der Braunhaarige kraulte ihn immer noch den Nacken, war gespannt was jetzt kommen würde. Lauschte den leise genuschelten Worten der Blonden. “Ich … ich glaube … na ja … ich glaube ich … liebe dich!” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 24 Liebe unter Palmen Joey schmiegte sich etwas fester an seinen Drachen, auch wenn Seto ihm schon mehr als einmal seine Liebe gestanden hatte, war er doch gespannt was dieser nun zu seinem Liebesgeständnis sagen würde. Die Arme des Braunhaarigen schlossen sich noch etwas fester um ihn, drückten ihn Besitz ergreifend an seine Brust. Doch kein einziges Wort drang an die Ohren des Blonden. Musste er denn jetzt nicht bald mal irgendetwas sagen? Allmählich bekam der Blondschopf leicht Zweifel, ob er vielleicht nicht doch zu vorschnell seine Gefühle offenbart hatte. Ein leises `Seto?´ wurde an den Hals des Blauäugigen genuschelt. Angesprochener lockerte die Umarmung etwas. Sagte aber noch immer kein einziges Worte. Sanft legte er seine Hände an den Kopf seines Hündchens und hob ihn leicht an. Brachte ihn so dazu, wenn auch widerwillig, ihm das Gesicht zu zuwenden. Joey schluckte leicht, als er merkte was der Braunhaarige vor hatte. Viel lieber würde er sich jetzt eigentlich in einem schön tiefen, dunklen Loch verkriechen als in jetzt anzuschauen. Schnell kniff er seine Augen zusammen. Wurde daher etwas überrascht, als er nun die weichen Lippen des Drachen auf den Seinen spürte. Dieser strich ihm zärtlich mit der Zungenspitze über die Lippen, teile sie und zog ihn ein einen liebevollen Kuss. Die zugekniffen Augen des Blonden lockerten sich wieder, öffneten sich aber nicht. Langsam entspannte er sich wieder, ließ sich völlig in diesem Kuss fallen. Seto hatte ihn ja schon oft geküsst, mal zärtlich, mal stürmisch, doch noch nie so. Genau so sanft wie er begonnen hatte, wurde der Kuss auch beendet. Noch leicht mit den Nachwehen kämpfend, öffnete der Blondschopf seine Augen und schaute verträumt in die blauen Augen seines Drachens. Erst als sich seine Sicht etwas geklärt hatte, bemerkte er eine kleine feuchte Spur auf Setos Gesicht. Vom Augenwinkel verlief sie Richtung Ohr, verlor sich irgendwo in den braunen Haaren. Verwundert hob er seine Hand, strich mit einem Finger über sie, nahm ihn in den Mund. Er bemerkte einen leicht salzigen Geschmack und schaute ungläubig in das Blau unter sich. Dieses leuchtete, strahlte ihn regelrecht an. Sanft wurde ihm durchs blonde Haar gestrichen. „Danke!“ Dieses eine Wort, gesprochen mit dunkler Stimme, drang an Joeys Ohr und brachte ihn zum lächeln. Ließ ein scheinbar tonneschweres Gewicht von seinen Schultern fallen. Leicht beugte er sich zu ihm runter stahl sich noch einen kleinen Kuss. Grinste ihn anschließend an. „Gern geschehn!“ Seto brummte leise, zog ihn wieder zu sich und zog ihn erneut an seine Lippen. Vertiefte den Kuss, ließ ihn leidenschaftlich werden. Schloss den sich anschmiegenden Blonden wieder in seine Arme und fuhr ihm mit den Händen über den Rücken. Wanderte immer tiefer, bis sie schließlich auf dem Hintern des Braunäugigen liegen blieben und diesen etwas massierten. Joey brummte genüsslich in den Kuss, fing nun seinerseits wieder an sein Becken etwas zu bewegen. Keuchend trennten sich ihre Lippen, ließen leises Stöhnen entweichen. Joey keuchte, weil er bei jeder Bewegung seine Erregung an Setos Bauch entlang streifte. Der Braunhaarige stöhnte leise, weil der Blonde nun wieder seinen Hintern an seinen Glied rieb. War seine Erregung eben etwas abgeflaut, so brauchte es nun wenige Bewegungen Joeys um sie wieder vollends zurück zu holen. Lüstern krallte er sich leicht in das Gesäß des Blondschopf, unterstürzte seine Bewegungen etwas. Joey knurrte leicht, fing Setos Hände mit seinen Eigenen ein und hielt sie fest. Er erhob sich wieder, saß nun wieder aufrecht auf dem Becken des Drachen. Entfernte dessen Hände von seinem Hintern, legte sie auf seinem Schenkel ab. Gespielt ermahnend erhob er den Zeigefinger und bewegte ihn tadeln vor dem Gesicht des Braunhaarigen. “Na na na, Finger weg! Jetzt bin ich dran!” Seto grinste ihn von unter her an. “Na da, bin ich ja mal gespannt, was du so zu bieten hast.” Der Blondschopf grinste frech zurück. “Wirst du gleich sehen!” Schnell erhob er sich leicht, griff nach den Glied des Drachen und senkte sich vorsichtig darauf. Nahm ihn langsam in sich auf. Mit einen genüsslichen Stöhnen warf er seinen Kopf in den Nacken und leckte sich unbewusst über die Lippen. Seto krallte während dessen in die Haut von Joeys Schenkeln. Auch er legte laut stöhnend den Kopf in den Nacken. War er doch etwas überrascht von der plötzlichen Aktion des Blonden gewesen. Dieser hatte sich nun komplett auf ihn gesenkt, umschloss ihn mit seiner heißen Enge. Sah den Drachen nun wieder an. “Seto. Schau mich bitte an.” Wie auch beim ersten Mal folgte der Blauäugige der Bitte und blickte ihm direkt in die Augen. Joey lächelte ihn an und beuge sich zu ihm. Hauchte ihm einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen. Setzte sich wieder auf und begann leicht sein Becken kreisen zu lassen. Der Braunhaarige löste seine leicht verkrampften Finger aus der Haut von Joeys Schenkel, strich nun zärtlich darüber sie. Strich mit den Fingern über die Außenseite bis zu den Knien, wechselte nach innen und strich sanft wieder zu seinem Ausgangspunkt. Voller Genuss brummte laut, ließ sich von Joeys Bewegungen verwöhnen und schaute ihm in seine braunen Augen. Er war schon lange von diesen Augen fasziniert gewesen. Jedoch kam er in seinen Gedankengang nicht sonderlich weit. Stöhnte nun leise auf. Der Blonde kreiste nun nicht nur mit den Becken, er hob es nun auch leicht an und senkte es wieder. Lauschte den Lustgeräuschen seines Drachen und bewunderte das vor Lust lodernde Blau seiner Augen. Er konnte nicht widerstehen, beugte sich erneut zu ihm und zog ihn in ein wildes Zungenspiel. Auf dessen Kosten musste er zwar seine Bewegungen etwas einschränken, verstärkte sie aber um so mehr, als sie sich wieder trennten. Nur schwer konnte der Braunhaarig jetzt seine Augen noch offen halten, tobte sich der Blonde doch gerade so richtig auf ihm aus. Lüstern schaute dieser in die halbverschlossenen blauen Augen, verstärkte abermals seine Bemühungen. Sich auf seiner Brust abstützend, hob er sein Becken weit an, senkte sich dann schnell und tief wieder auf das harte Glied des Drachen. Auch er hatte Mühe den Augenkontakt zu halten, wollte sich aber um nicht in der Welt von den lustverschleierten Blau trennen. Schweißperlen rannen ihm über den Körper, sein Puls raste und doch war seine Lust noch nicht gestillt. Das laute Stöhnen und Keuchen Setos stachelte ihn immer mehr an, ließen ihn sich immer schneller und wilder auf ihm zu bewegen. Der Blauäugige fuhr verlangen mit seinen Händen über die Brust des Blonden, kratzte leicht darüber. Auch er war in seiner Lust gefangen, lag laut stöhnen da und kam den Bewegungen so gut es ging entgegen. Er spürte wie sich sein Orgasmus langsam ankündigte, würde ihn nicht mehr aufhalten können. Schnell gelangte eine seiner Hände zu Joeys Erregung, fuhr in schnellen Rhythmus an ihr entlang und verwöhnte die Eichel zusätzlich mit dem Daumen. Der Blondschopf schrie leicht auf, bewegte sich nun so schnell er nun konnte, wollte den Drachen mit sich reißen. Kratze ihm nun auch verlangend über die Brust, konzentrierte sich so gut es ging und zog seine Muskel um ihn zusammen. Mit einem kehlig gestöhnten `Joey´ kam dieser tief in ihm, krallte sich an ihm fest. Laut schrie der Blonde bei seinem Höhepunkt auf. Sein laut gestöhnter Name, die sich in ihm ausbreitende Hitze, der feste Griff Setos, mehr hatte auch er nicht mehr gebraucht. Auch er hatte sich fest in die Brust des Braunhaarigen gekrallt und somit deutliche Spuren auf ihm hinterlassen. Ermattet ließ sich Joey auf ihn fallen, wurde gleich von zwei Armen Umfangen und gehalten. Scheinbar ebenso matt wie er selbst lagen sie um seinen Körper, gaben dennoch Halt. Nur langsam normalisierten sich ihre Atmungen wieder. Langsam erhob Joey noch einmal sein Becken und ließ den Seto langsam aus sich heraus gleiten. Kuschelte sich dann seufzend an seine Brust. Mit einem zufriedenen Brummen registrierte er die sanft kraulende Hand in seinem Nacken. Schmatze leicht und kuschelte sich noch etwas fester an seinen Drachen. “Ich liebe dich, mein Drache!” Entlocke diesem ein Lächeln. “Ich liebe dich auch, mein Hündchen!” Sanft gab er ihm eine Kuss auf das verschwitze Haar und schloss ihn noch etwas fester in seine Arme. Müde brummte der Blondschopf, als Seto ihn sanft an der Schulter rüttelte. “Was´n?” Nuschelte an die Brust auf welche er seine Kopf gebettet hatte. “So gerne ich auch mit dir kuschle oder dir als Kopfkissen diene, würde ich es doch lieber im Bett tun.” Sanft wuschelte der Braunhaarige durch die blonden Zottel Joeys. Mühsam schaffte er es seine Augenlider zu erheben um ihn fragen anzuschauen. “Hmmm?” Die blauen Augen sahen amüsiert zurück. “Hmm. Kurze Gedächtnisstütze. Wir sind hier in meiner Villa, am Pool und ich lieg hier unter dir im Gras und irgendetwas Fieses bohrt sich schon seid längerer Zeit in meinen Rücken. Ergo, würde ich es durchaus vorziehen unsere traute Zweisamkeit in meinem Schlafzimmer fortzusetzen. Klar so weit?” “Ah, Tarzan will Jane in Höhle verschleppen und Schlafi Schlafi machen!” Grinste der Blonde ihn nun an. “Ööööhm, oder so!” Seto konnte mit der Aussage nicht wirklich etwas anfangen, aber irgendwie schien sie doch den Kern der Sache zu treffen. Mühsam rappelte sich Joey auf und gähnte gleich darauf herzhaft. Der Braunhaarige folgte seinem Beispiel, wenn gleich auch etwas schwungvoller. Legte schnell seinen Arm um sein Hündchen und führte es stürzend zu sein Schlafgemach. Kaum hatte der Blonde die Matratze berührt, schien schon er eingeschlafen. Schlaff lag er auf dem Bett und rührte sich nicht mehr. Einzig sein sich heben und senkender Brustkorb zeugte davon, dass noch Leben in ihm weilte. Sanft strich ihm Seto noch Mals durch Haar, ließ kurz seinen Blick über den entblößten Körper gleiten und wendete sich dann Richtung Bad ab. Zwar war auch er müde, aber für eine Dusche würden seine Kräfte durchaus noch ausreichen. Entkleiden brauchte er sich ja nicht, seine Sachen würde er morgen eh irgendwo im Wintergarten suchen müssen. Vor der Dusche angekommen, stellte er den Regler ein und drehte das Wasser auf. Kurz prüfte er mit der Hand die tatsächliche Wassertemperatur und huschte kurz darauf unter den wohlig warmen Wasserstrahl. Seufzend stand er da, die Hände an der Wand abgestützt, den Kopf weit nach vorne gebeugt und ließ das heiße Wasser über seinen Rücken laufen. Mit eine Leisen Zischen hatte er kurz zuvor die Kratzer auf seiner Brust und seinem Hinter registriert. Konnte seinem Hündchen aber nicht im Geringsten böse deswegen sein, schließlich hatte auch er seine Spuren auf ihm hinterlassen. Mit einem Lächeln musste er an Freitagabend zurück denken. Damals hätte er sich nicht träumen lassen, das aus dem schüchternen Hündchen so ein `wildes Tier´ werden könnte. Wenn er alleine daran zurück dachte, wie verlegen der Blonde geworden war, als sie die verschiedenen Stellungen des Kamasutras besprochen hatten. Sein Lächeln wurde noch etwas breiter, als er überschlug, wie viele sie davon in der kurzen Zeit schön ausprobiert hatten. Ein Gähnen nicht mehr unterdrücken können, stellte er nun doch das Wasser ab. Nach dem er sich abgetrocknet hatte, begab er sich zurück ins Schlafzimmer und legte sich zu Joey aufs Bett. Jener lag noch immer genau so da, wie er ihn vor etwa einer halben Stunde dort abgelegt hatte. Noch nicht einmal zugedeckt hatte er sich. Seto streckte sich, ergriff den Saum der Bettdecke und zog sie über sich und den Blonden. Jener brummelte etwas, drehte sich zu ihn und kuschelte sich gleich an seine Brust. Entlockte dem Braunhaarigen damit ein liebevolles Lächeln und wurde leicht im Nacken gekrault. Schnurrend drückte er sich noch etwas näher an ihn. “Gute Nacht, Hündchen!” Sprach der Drache leise und gab ihm einen leichten Kuss auf den Schopf. Hörte kurz darauf ein leise genuscheltes `Nacht, mein Drache´, und schloss nun auch seine Augen. Brauchte auch nicht wirklich lange, um in einen tiefen traumlosen Schlaf zu gleiten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und? Hats gefallen? *hoffnungsvoll auf Komis wart* Ihr wißt ja, jeder der ein Komi schreibt, kommt auf meine Ens-Liste! Ach übrigens, zum "Tarzan und Jane" Kommst bestimmt noch was!!! *night-blue-dragon zu zwincker* Den Floh hast du mir nich umsonst ins Ohr(bzw. Hirn) gesetzt!!! Grüßle dat Akumako-chan Kapitel 27: Liebe unter Palmen (zensiert) ----------------------------------------- An Liane vorbei geschwungen komm, Kappi dalass, weiter schwing. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto?” “Hmm?” Der Braunhaarige kraulte ihn immer noch den Nacken, war gespannt was jetzt kommen würde. Lauschte den leise genuschelten Worten der Blonden. “Ich… ich glaube… na ja … ich glaube ich … liebe dich!” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 24 Liebe unter Palmen (zensiert) Joey schmiegte sich etwas fester an seinen Drachen, auch wenn Seto ihm schon mehr als einmal seine Liebe gestanden hatte, war er doch gespannt was dieser nun zu seinem Liebesgeständnis sagen würde. Die Arme des Braunhaarigen schlossen sich noch etwas fester um ihn, drückten ihn Besitz ergreifend an seine Brust. Doch kein einziges Wort drang an die Ohren des Blonden. Musste er denn jetzt nicht bald mal irgendetwas sagen? Allmählich bekam der Blondschopf leicht Zweifel, ob er vielleicht nicht doch zu vorschnell seine Gefühle offenbart hatte. Ein leises ` Seto? ´ wurde an den Hals des Blauäugigen genuschelt. Angesprochener lockerte die Umarmung etwas. Sagte aber noch immer kein einziges Worte. Sanft legte er seine Hände an den Kopf seines Hündchens und hob ihn leicht an. Brachte ihn so dazu, wenn auch widerwillig, ihm das Gesicht zu zuwenden. Joey schluckte leicht, als er merkte was der Braunhaarige vor hatte. Viel lieber würde er sich jetzt eigentlich in einem schön tiefen, dunklen Loch verkriechen als in jetzt anzuschauen. Schnell kniff er seine Augen zusammen. Wurde daher etwas überrascht, als er nun die weichen Lippen des Drachen auf den Seinen spürte. Dieser strich ihm zärtlich mit der Zungenspitze über die Lippen, teile sie und zog ihn ein einen liebevollen Kuss. Die zugekniffen Augen des Blonden lockerten sich wieder, öffneten sich aber nicht. Langsam entspannte er sich wieder, ließ sich völlig in diesem Kuss fallen. Seto hatte ihn ja schon oft geküsst, mal zärtlich, mal stürmisch, doch noch nie so. Genau so sanft wie er begonnen hatte, wurde der Kuss auch beendet. Noch leicht mit den Nachwehen kämpfend, öffnete der Blondschopf seine Augen und schaute verträumt in die blauen Augen seines Drachens. Erst als sich seine Sicht etwas geklärt hatte, bemerkte er eine kleine feuchte Spur auf Setos Gesicht. Vom Augenwinkel verlief sie Richtung Ohr, verlor sich irgendwo in den braunen Haaren. Verwundert hob er seine Hand, strich mit einem Finger über sie, nahm ihn in den Mund. Er bemerkte einen leicht salzigen Geschmack und schaute ungläubig in das Blau unter sich. Dieses leuchtete, strahlte ihn regelrecht an. Sanft wurde ihm durchs blonde Haar gestrichen. „Danke!“ Dieses eine Wort, gesprochen mit dunkler Stimme, drang an Joeys Ohr und brachte ihn zum lächeln. Ließ ein scheinbar tonneschweres Gewicht von seinen Schultern fallen. Leicht beugte er sich zu ihm runter stahl sich noch einen kleinen Kuss. Grinste ihn anschließend an. „Gern geschehn!“ Seto brummte leise, zog ihn wieder zu sich und zog ihn erneut an seine Lippen. Vertiefte den Kuss, ließ ihn leidenschaftlich werden. Schloss den, sich anschmiegenden Blonden wieder in seine Arme und fuhr ihm mit den Händen über den Rücken. Wanderte immer tiefer, bis sie schließlich auf dem Hintern des Braunäugigen liegen blieben und diesen etwas massierten. Joey brummte genüsslich in den Kuss, fing nun seinerseits wieder an sein Becken etwas zu bewegen. Keuchend trennten sich ihre Lippen, ließen leises Stöhnen entweichen. Lüstern krallte er sich leicht in das Gesäß des Blondschopf, unterstürzte seine Bewegungen etwas. Joey knurrte leicht, fing Setos Hände mit seinen Eigenen ein und hielt sie fest. Er erhob sich wieder, saß nun wieder aufrecht auf dem Becken des Drachen. Entfernte nun seine Hände von seinem Hintern, legte sie auf seinem Schenkel ab. Gespielt ermahnend erhob er den Zeigefinger und bewegte ihn tadeln vor dem Gesicht des Braunhaarigen. “Na na na, Finger weg, jetzt bin ich dran!” Seto grinste ihn von unter her an. “Na da, bin ich ja mal gespannt, was du so zu bieten hast.” Der Blondschopf grinste frech zurück. “Wirst du gleich sehen!” Schnell erhob er sich leicht und senkte sich vorsichtig auf ihn. Mit einen genüsslichen Stöhnen warf er seinen Kopf in den Nacken und leckte sich unbewusst über die Lippen. Seto krallte während dessen in die Haut von Joeys Schenkeln. Auch er legte laut stöhnend den Kopf in den Nacken. War er doch etwas überrascht von der plötzlichen Aktion des Blonden gewesen. Sah den Drachen nun wieder an. “Seto. Schau mich bitte an.” Wie auch beim ersten Mal folgte der Blauäugige der Bitte und blickte ihm direkt in die Augen. Joey lächelte ihn an und beuge sich zu ihm. Hauchte ihm einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen. Setzte sich wieder auf und begann leicht sein Becken kreisen zu lassen. Der Braunhaarige löste seine leicht verkrampften Finger aus der Haut von Joeys Schenkel, strich nun zärtlich darüber sie. Strich mit den Fingern über die Außenseite bis zu den Knien, wechselte nach innen und strich sanft wieder zu seinem Ausgangspunkt. Voller Genuss brummte laut, ließ sich von Joeys Bewegungen verwöhnen und schaute ihm in seine braunen Augen. Er war schon lange von diesen Augen fasziniert gewesen. Jedoch kam er in seinen Gedankengang nicht sonderlich weit. Stöhnte nun leise auf. Der Blonde bewegte sich nun etwas mehr. Lauschte den Lustgeräuschen seines Drachen und bewunderte das lodernde Blau seiner Augen. Er konnte nicht widerstehen, beugte sich erneut zu ihm und zog ihn in ein wildes Zungenspiel. Auf dessen Kosten musste er zwar seine Bewegungen etwas einschränken, verstärkte sie aber um so mehr, als sie sich wieder trennten. Nur schwer konnte der Braunhaarig jetzt seine Augen noch offen halten, tobte sich der Blonde doch gerade so richtig auf ihm aus. Lüstern schaute dieser in die halbverschlossenen blauen Augen, verstärkte abermals seine Bemühungen. Auch er hatte Mühe den Augenkontakt zu halten, wollte sich aber um nicht in der Welt von den lustverschleierten Blau trennen. Schweißperlen rannen ihm über den Körper, sein Puls raste und doch war seine Lust noch nicht gestillt. Das laute Stöhnen und Keuchen Setos stachelte ihn immer mehr an, ließen ihn sich immer schneller und wilder auf ihm zu bewegen. Der Blauäugige fuhr verlangen mit seinen Händen über die Brust des Blonden, kratzte leicht darüber. Auch er war in seiner Lust gefangen, lag laut stöhnen da und kam den Bewegungen so gut es ging entgegen. Er spürte wie sich sein Höhepunkt langsam ankündigte, würde ihn nicht mehr aufhalten können. Schnell gelangte eine seiner Hände zu Joeys Schritt. Der Blondschopf schrie leicht auf, bewegte sich nun so schnell er nun konnte, wollte den Drachen mit sich reißen. Mit einem kehlig gestöhnten `Joey´ erreichte dieser seine Höhepunkt und krallte sich an ihm fest. Laut schrie der Blonde bei seinem Höhepunkt auf. Sein laut gestöhnter Name, der feste Griff Setos, mehr hatte auch er nicht mehr gebraucht. Auch er hatte sich fest in die Brust des Braunhaarigen gekrallt und somit deutliche Spuren auf ihm hinterlassen. Ermattet ließ sich Joey auf ihn fallen, wurde gleich von zwei Armen Umfangen und gehalten. Scheinbar ebenso matt wie er selbst lagen sie um seinen Körper, gaben dennoch Halt. Nur langsam normalisierten sich ihre Atmungen wieder. Langsam löste Joey ihre Verbindung. Kuschelte sich dann seufzend an seine Brust. Mit einem zufriedenen Brummen registrierte er die sanft kraulende Hand in seinem Nacken. Schmatze leicht und kuschelte sich noch etwas fester an seinen Drachen. “Ich liebe dich, mein Drache!” Entlocke diesem ein Lächeln. “Ich liebe dich auch, mein Hündchen!” Sanft gab er ihm eine Kuss auf das verschwitze Haar und schloss ihn noch etwas fester in seine Arme. Müde brummte der Blondschopf, als Seto ihn sanft an der Schulter rüttelte. “Was´n?” Nuschelte an die Brust auf welche er seine Kopf gebettet hatte. “So gerne ich auch mit die kuschle oder dir als Kopfkissen diene, würde ich es doch lieber im Bett tun.” Sanft wuschelte der Braunhaarige durch die blonden Zottel Joeys. Mühsam schaffte er es seine Augenlider zu erheben um ihn fragen anzuschauen. “Hmmm?” Die blauen Augen sahen amüsiert zurück. “Hmm. Kurze Gedächtnisstütze. Wir sind hier in meiner Villa, am Pool und ich lieg hier unter dir im Gras und irgendetwas Fieses bohrt sich schon seid längerer Zeit in meinen Rücken. Ergo, würde ich es durchaus vorziehen unsere traute Zweisamkeit in meinem Schlafzimmer fortzusetzen. Klar so weit?” “Ah, Tarzan will Jane in Höhle verschleppen und Schlafi Schlafi machen!” Grinste der Blonde ihn nun an. “Ööööhm, oder so!” Seto konnte mit der Aussage nicht wirklich etwas anfangen, aber irgendwie schien sie doch den Kern der Sache zu treffen. Mühsam rappelte sich Joey auf und gähnte gleich darauf herzhaft. Der Braunhaarige folgte seinem Beispiel, wenn gleich auch etwas schwungvoller. Legte schnell seinen Arm um sein Hündchen und führte es stürzend zu sein Schlafgemach. Kaum hatte der Blonde die Matratze berührt, schien schon er eingeschlafen. Schlaff lag er auf dem Bett und rührte sich nicht mehr. Einzig sein sich heben und senkender Brustkorb zeugte davon, dass noch Leben in ihm weilte. Sanft strich ihm Seto noch Mals durch Haar, ließ kurz seinen Blick über den entblößten Körper gleiten und wendete sich dann Richtung Bad ab. Zwar war auch er müde, aber für eine Dusche würden seine Kräfte durchaus noch ausreichen. Entkleiden brauchte er sich ja nicht, seine Sachen würde er morgen eh irgendwo im Wintergarten suchen müssen. Vor der Dusche angekommen, stellte er den Regler ein und drehte das Wasser auf. Kurz prüfte er mit der Hand die tatsächliche Wassertemperatur und huschte kurz darauf unter den wohlig warmen Wasserstrahl. Seufzend stand er da, die Hände an der Wand abgestützt, den Kopf weit nach vorne gebeugt und ließ das heiße Wasser über seinen Rücken laufen. Mit eine Leisen Zischen hatte er kurz zuvor die Kratzer auf seiner Brust und seinem Hinter registriert. Konnte seinem Hündchen aber nicht im Geringsten böse deswegen sein, schließlich hatte auch er seine Spuren auf ihm hinterlassen. Mit einem Lächeln musste er an Freitagabend zurück denken. Damals hätte er sich nicht träumen lassen, das aus dem schüchternen Hündchen so ein `wildes Tier´ werden könnte. Wenn er alleine daran zurück dachte, wie verlegen der Blonde geworden war, als sie die verschiedenen Stellungen des Kamasutras besprochen hatten. Sein Lächeln wurde noch etwas breiter, als er überschlug, wie viele sie davon in der kurzen Zeit schön ausprobiert hatten. Ein Gähnen nicht mehr unterdrücken können, stellte er nun doch das Wasser ab. Nach dem er sich abgetrocknet hatte, begab er sich zurück ins Schlafzimmer und legte sich zu Joey aufs Bett. Jener lag noch immer genau so da, wie er ihn vor etwa einer halben Stunde dort abgelegt hatte. Noch nicht einmal zugedeckt hatte er sich. Seto streckte sich, ergriff den Saum der Bettdecke und zog sie über sich und den Blonden. Jener brummelte etwas, drehte sich zu ihn und kuschelte sich gleich an seine Brust. Entlockte dem Braunhaarigen damit ein liebevolles Lächeln und wurde leicht im Nacken gekrault. Schnurrend drückte er sich noch etwas näher an ihn. “Gute Nacht, Hündchen!” Sprach der Drache leise und gab ihm einen leichten Kuss auf den Schopf. Hörte kurz darauf ein leise genuscheltes `Nacht, mein Drache´, und schloss nun auch seine Augen. Brauchte auch nicht wirklich lange, um in einen tiefen traumlosen Schlaf zu gleiten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und? Hats gefallen? *hoffnungsvoll auf Komis wart* Ach übrigens, zum "Tarzan und Jane" Kommst bestimmt noch was!!! *night-blue-dragon zu zwincker* Den Floh hast du mir nich umsonst ins Ohr(bzw. Hirn) gesetzt!!! Grüßle dat Akumako-chan Kapitel 28: Frühstück mit Seto ------------------------------ Er lag im Bett, auf der Seite, seinen Kopf auf die Hand des linken Armes gestützt und betrachtete die selig schlummernde Gestalt neben sich. Leicht ließ er einen Finger über die Nase des Hündchens gleiten, kitzelte ihn an der Nasenspitze und beobachtete das darauf folgende leichte Kräuseln. Grinsend wiederholte er diese Prozedur, mit gleichem Ergebnis, nur kam jetzt noch ein unwilliges Murren hinzu. Ungelenk wurde seine Hand zur Seite geschoben und der blonde Schopf vergrub sich unter der Bettdecke. Der Braunhaarige schmunzelte, wollte sich aber noch lange nicht geschlagen geben und zog sich ebenfalls unter die Decke zurück. Unter dieser angekommen, nahm er seinen Weckversuch wieder auf. Er strich über den ihm zugewandten Rücken und folgte kurzzeitig dem verworrenen Muster auf ihm. Durch das gedämmte Licht, welches durch die Bettdecke drang, konnte er eine leichte Gänsehaut auf Joeys Körper erkennen. Sanft strich er ihm über die Seite. Hielt kurz inne, grinste fies und piekte zu. Der Blondschopf quietschte kurz auf und robbte schnell aus der Reichweite Setos. Jener schlich sich erneut an ihn rann, grinste immer noch und piekte wieder zu. Wieder quietschte Joey kurz auf und robbte noch weiter von ihm weg. Quietsche diesmal etwas lauter und landete mit einem lautem Poltern auf dem Fußboden neben dem Bett. Etwas perplex robbte nun Seto zum Bettrand herüber und schielte zu ihm hinab. Brach kurz darauf in lauten Gelächter aus. Joey lag bäuchlings auf dem Boden, seine linker Fuß hing noch irgendwo auf dem Bett während seine anderen Körperglieder weit von ihm gestreckte auf dem Boden verweilten. Darüber hinaus hatte er sich wahrlich meisterhaft in der Bettdecke verheddert. Leise vor sich hin grummelnd lag er nun neben dem Bett, auf welchen der Drache sich gerade die ersten Lachtränen aus dem Augenwinkel wischte und den Bauch hielt. Immer noch grummelnd zog der Blonde nun seinen Fuß vom Bett und nahm erstmal den Kampf mit der anhänglichen Bettdecke auf. Diesen erfolgreich als Sieg verbuchend rappelte er sich auf, wickelte sie um sich und schaute beleidigt auf den immer noch kichernden Blauäugigen. Kurz schnaufte er bei dem Anblick, drehte sich um und stolzierte am Bett vorbei, über den Flur ins Badezimmer. Dessen Tür etwas unsanft geschlossen und abgeschlossen wurde. Joey wickelte sich nun wieder aus der Decke, welche er absichtlich mitgenommen hatte. Wenigstens konnte sich der Drache jetzt nicht in ihr einmummeln. Es war zwar nur eine kleine Rache, aber immer hin war es besser als nichts. Er legte den Stoff zusammen, lagerte ihn auf einem kleinen Schränkchen und schaute sich erst einmal in Ruhe um. Er war das erste Mal in der Villa der Kaibabrüder und wirklich viel davon gesehen hatte er ja noch nicht. Die Einganshalle und den Weg zum Pool hatte er gestern kurz bewundern können. Grinsen drehte er das Wasser der Dusche auf. Irgendwie konnte er sich an den Weg vom Pool ins Schlafzimmer nicht so recht erinnern. Immer noch grinsend stieg er unter das erfrischende Nass, brummte wohlig auf und ließ seine Lebensgeister wecken. Seto hatte, immer noch leicht kichernd, dem scheinbar beleidigten Hündchen nachgeschaut. Hörte kurz darauf das etwas festere Schließen der Badezimmertür. Mit einem Murren vernahm er auch das leise Drehen des Schlüssels. Das Murren wurde noch etwas lauter als das Rauschen der Dusche an seine Ohren drang. Nahm sich fest vor, das nächste Mal etwas vorsichtiger beim Hündchenwecken vorzugehen. Gern würde er jetzt bei ihm unter der Dusche stehen und ihm `den Rücken einseifen´. Mit einen kleinen Seufzer erhob auch er sich nun, schnappte sich frische Sachen aus seinem Schrank und begab sich zu einem der anderen Badezimmer. Grübelte nach, wie er den blonden Wirrkopf wieder besänftigen könnte. Jener stieg lächelnd aus der Dusche, trocknete seine dampfende Haut ab und rubbelte sich kurz mit dem Handtuch durch das nasse Haar. Er war gespannt was sich Seto als kleine Wiedergutmachen tun würde. Immer hin hatte er ihn doch etwas unsanft aus dem Reich der Träume geholt, wenn auch bestimmt nicht absichtlich. Sich das Handtuch vom Kopf ziehen betrachtete der sich in dem großen Spiegel vor sich. Sein Lächeln verschwand kurz, als sein Blick bei der Narbe auf seiner Brust hängenblieb. Er legte den Kopf leicht schief, fuhr mit den Fingern der rechten Hand leicht darüber. Seine Finger glitten leicht zur Seite und fuhren den anderen Spuren auf seiner Brust nach. Langsam kehrte das Lächeln wieder zurück, wurde noch etwas stärker, als er die kleinen Kratzer betastete. Scheinbar hatte sein Drache Gestern die Krallen ausgefahren. Als er sich abwenden wollte fiel sein Blick erneut auf sein Spiegelbild, ließ in stoppen. Er verrenkte sich etwas, konnte es aber nicht so recht sehen. Erst mit Hilfe eines kleinen Handspiegeln sah er nun deutlich die leicht rötlich, blauen Spuren welche vom Biss seines Drachen in seinem Nacken zurück geblieben waren. Als wollte er ihn damit als seinen Gefährten kennzeichnen. Nun grinste er von einem Ohr zum Andern. Sein Drache! Nach dem er nun wieder trocken war, schloss er die Tür wieder auf, öffnete sie und schielte erst einmal vorsichtig in den Flur. Horchte auf ein Geräusch, welches die nähere Anwesendheit Seto verraten würde. Alles war still. Schnell raffte er die Decke wieder etwas fester um sich und schlich sich zum Schlafzimmer. Dort angekommen sah er sich erst einmal vorsichtig nach dem Braunhaarigen um. Da die Luft rein zu seien schien, schaute er sich auch hier ausgiebig um. Der Raum war zwar groß, aber dennoch nicht ungemütlich. Ein großes und sehr weiches Bett, wie er ja aus Erfahrung wusste, stand an einer dunkelrot gestrichenen Wand. Hob sich in seinem dunklen Braun gut von ihr ab. Weiter hin stand im Raum ein kleiner Schreibtisch und eine gemütlich aussehende Couch. Eine weitere Tür erregte nun seine volle Aufmerksamkeit. Diese öffnete er und fand sich einen großen Kleiderschrank oder eher Kleiderzimmer wieder. Grinsend warf er die Decke zurück aufs Bett und stöberte neugierig im Kleiderfundus des Drachen herum. Immer hin konnte er ja nicht nackt durch die Villa tapern. Eine halbe Stunde später folgte er, in einer schwarzen Jeans und einem dunkel blauen Shirt gekleidet, einem verlockendem Duft. Dieser lockte ihn die Treppe hinunter, ließ ihn unten angekommen kurz schnuppern, links abbiegen und schließlich in der Küche ankommen. Er blieb im Türrahmen stehen und betrachtete sich etwas, was er nie zu sehen erwartet hätte. Der Braunhaarige stand am Herd, erhob die heiße Pfanne von diesem, drehte den darin befindlichen Pfannkuchen in der Luft herum, fing ihn elegant wieder auf und stellte die Pfanne auf die heiße Platte zurück. Summte leise die Melodie von `Another Day in Paradise´ mit, welches aus der kleinen Stereoanlage über dem Kühlschrank schallte. Mit dem fertig gebackenen Pfannkuchen drehte Seto sich um und verstaute diesem bei dessen Artgenossen, auf einem Teller in der Mitte des Esstisches. Nach dem er somit den kleinen Stapel um einen mehr erhöht hatte, wendete er sich dem Herd wieder zu, stellte ihn aus und die Pfanne zur Seite. Mit einem Lächeln drehte er sich nun zu dem Bondschopf und forderte ihn mit einer einladenden Geste auf sich hinzusetzten. Dieser erinnerte sich schnell daran, dass er ja eigentlich beleidigt sein musste und setzte sich schmollend auf den ihm zugewiesenen Platz. So einfach wollte er es Seto nun auch nicht machen. Doch schon als er den ersten verführerisch duftenden Pfannkuchen auf seinen Teller hatte, gerieten seine festen Vorsätze stark ins Wanken. Die dampfende Tasse mit heißer Schokolade, die nun neben seinen Teller abgestellt wurde ließ seine noch vorhandene Abwehr auf ein Minimum zusammen schrumpfen. Jetzt fehlte nur noch eine Sache. Ein schneller Blick über den gedeckten Tisch und er gab auf. Er seufze einmal tief, schnappte sich schnell die Nussnougatcreme und strich auf seinen Pfannkuchen. Dieser wurde zusammen gerollt und genüsslich verschlungen. Als er sich die Finger ableckte und nach dem Nächsten griff, traf er auf einen amüsierten Blick aus blauen Augen. Leicht grummelnd schnappte er sich den nächsten Pfannkuchen und bearbeitete ihn wie seinen Vorgänger. „Es war trotzdem gemein!” Grummelte er zum dem Braunhaarigen herüber. Seto musste sich ein Kichern schwer unterdrücken. Als sein Hündchen in der Tür stand schien es noch gut gelaunt, wechselte aber plötzlich zu beleidigt. Als es dann an dem Tisch saß, konnte er den inneren Kampf des Blondschopfs nur zu deutlich in dessen Gesicht sehen. Als er ihm den Pfannkuchen auf den Teller hinstellte, hatte sich das Hündchen unbewusst über die Lippen geleckt. Die Tasse Schokolade hatte ein freudiges Glänzen in die braunen Augen gezaubert und die Nussnougatcreme hatte ihm anscheinend den Rest gegeben. Als die leicht gegrummelten Worte den Drachen erreichten konnte er sich nicht mehr zurück halten. Er beugte sich lächelnd zu ihm, hob sein Kinn leicht an und küsste die schokoladenverschmierten Lippen. „Sorry, war echt keine Absicht.” Versöhnlich kraulte er ihm leicht den Nacken, entlockte ihm damit ein leises Schnurren. “Aber irgendwie musste ich dich ja wach bekommen.” Er gab ihm nochmals einen Kuss, setzt sich an den Tisch, trank seinen schwarzen Kaffee und verspeiste auch einige Pfannkuchen. Etwa zwanzig Minuten später war der Teller in der Mitte geleert und sie beide für den kommenden Tag gestärkt. Joey hatte seine Schokolade schon lange ausgetrunken, saß nun da und leckte sich den letzten Rest der verschmierten Nussnougatcreme von seinen Fingern. Seto folgte der Reinigungsaktion des Blonden mit einem Grinsen auf den Lippen. Nur mühsam konnte er sich nur all zu passende Kommentare in Richtung Hund verkneifen. Als Joey sämtliche Finger von der heiß geliebten Nussnougatcreme befreit hatte, blicke er auf und sah das amüsierte Grinsen Setos. Kurz grübelte er, was ihn wohl so erheitert hatte. Sah dann von seinen Fingern zu dem Braunhaarigen und wieder auf seine Finger. Er grummelte leise, als ihm klar war, was ihn so erheitert hatte. “Ich will nichts hören!” “Ich hab ja auch nichts gesagt.” Entgegnete ihm der Drache und nippe an seiner Tasse. Seine immer noch amüsiert funkelten Augen schauten nun an dem Hündchen vorbei und fokussierten die Uhr über der Tür. Mit einem leisen Seufzer stellte er seine Tasse wieder auf dem Tisch ab. ”Wir müssen bald los.” Leicht legte der Blondschopf seinen Kopf schief, überlegte was Seto damit gemeint hatte. Dann ließ auch er ein Seufzer von sich hören, verschränkte seine Arme auf dem Tisch und versteckte sein Gesicht darin. “Ich will da nicht hin.” Wurde leise an die Tischplatte genuschelt. Am liebsten würde er sich jetzt im Bett verkriechen. Das ganze Wochenende hatte er fast gar nicht an die Anderen gedacht und nun würde er ihnen bald gegenüberstehen. Wie sollte er sich denn jetzt verhalten? So wie früher, alles runterschlucken und den fröhlichen Clown mimen? So tun als hätte er ihr Gespräch nie mitbekommen? Wahrscheinlich nicht, immerhin hatte sie ihm ja nur zu deutlich vor Augen geführt, was sie von ihm hielten. Sollte er sie ignorieren? Wie Luft behandeln? Oder sollte er ihnen offen ins Gesicht sagen, was er von ihnen und ihrer vorgeheuchelten Freundschaft hielt? Er wusste es nicht! “Hey.” Liebevoll wuschelte Seto durch das blonde Haar seines Hündchens und zog ihn sanft in seine Arme. “Ich würde dich ja liebend gern zu Hause lassen, aber früher oder später wirst du sie treffen. Ob du nun willst oder nicht. Und mir währe es bei weitem lieber, wenn ich dann in der Nähe bin.” Der Blonde ließ nun von der Tischplatte ab, und kuschelte sich an die Brust des Blauäugigen. Noch einmal atmete er tief durch, ergab sich dann seinem Schicksal. “Wenns denn sein muss, dann lieber früher als später.” Mit diesen Worten löste er sich von seinem Drachen und nickte ihm leicht zu. “Dann mal auf in die Schlacht.” Kapitel 29: Auf dem Schulweg ---------------------------- Er stand am Fenster seiner Wohnung und schaute auf den dunkelblau, fast schwarz lackierten Sportwagen hinab. Seufzend wendete er sich wieder ab, schritt zur Haustür, schnappte sich noch seine Schultasche und verließ die Wohnung. Noch etwas am Kragen seiner Schuluniform zupfend verließ er nun auch das Haus und begab sich, nicht allzu schnellen Schrittes, zu Setos Wagen. Eigentlich hatte er ihn schon länger als nötig warten lassen, aber heute hatte er nun wirklich keinen Drang zur Schule zu gehen. Mit einem erneuten Seufzer öffnete er die Beifahrertür, ließ sich schwerfällig auf den Sitz fallen und schloss die Tür wieder. “Na dann mal los.” “So schlimm wird’s schon nicht.” Sanft wuschelte Seto ihm durch Haar. “Denk daran, zur Not nehme ich sie mir vor. Es wäre mir wahrlich ein Vergnügen mich um sie zu kümmern.” Der Motor wurde gestartet, der Wagen in den fließenden Verkehr eingefädelt und der Weg zur Schule eingeschlagen. Die Worte des Braunhaarigen entlockten dem Hündchen ein kleines Lächeln. “Was würdest du denn mit ihnen machen?” Neugierig schaute er zum Fahrer hinüber. Dieser grinste fies. “Hmm, da gebe es einige Möglichkeiten. Wie wäre es Beispielsweise mit einem netten Badeausflug, inklusive Betonschuhe versteht sich. Alternativ würde sich vielleicht auch ein verrückter Wissenschaftler finden, der Versuchskaninchen für absonderliche Experimente benötigt. Allerdings sollte man auch die Möglichkeit der vielseitigen Einsetzbarkeit von Elektroschocks nicht außer Acht lassen. Um nur einige Möglichkeiten zu nennen.” Joey hatte bei jeder dieser beschriebenen Racheaktionen immer breiter grinsen müssen. “Ööööhm, geb´s da auch eine Möglichkeit die einen von uns nicht in den Knast bringt?” Seto löste kurz seine Augen vom Straßenverkehr und grinste ihn direkt an. “Es gibt immer Mittel und Wege. Du würdest dich wundern was Macht und Geld alles bewirken können.” Abwehrend hob der Blondschopf seine Hände. “Ich glaube das will ich gar nicht so genau wissen.” Grinste Joey zurück. Doch allmählich verschwand das Grinsen und macht Platz für Besorgnis. “Du Seto?” “Hmm?” “Egal was passiert, du tust ihnen doch nicht weh oder?” Der Braunhaarige seufze leicht. “Das kommt ganz darauf an was sie machen.” Antwortete er ihm ehrlich. “Ich hasse Gewalt.” Nuschelte Joey leise, schaute dabei aus dem Fenster und erhaschte einen kurzen Blick auf einen weißen Schopf. “Seto. Lässt du mich hier bitte raus?” Etwas verwundert parkte der Bauäugige den Wagen bei nächster Gelegenheit am Straßenrand und wendete sich seinen Hündchen zu. “Warum willst du hier schon raus?” “Da hinten komme Bakura. Ich würd gern noch ein Stück mit ihm gehen. Ist das in Ordnung für dich?” Als Antwort wurde erst einmal im Nacken zu Seto herüber gezogen und bekam ein kleinen Kuss gestohlen. Anschließend wurden seine blonden Haare noch mal anständig zerstrubbeld, was er mit einem leichtem Murren kommentierte. “Na dann los. Soll ich am Tor auf dich warten?” “Nein, kannst schon reingehen. Ich komm dann mit Bakura nach. Kannst doch deine ganzen Groupies nicht enttäuschen.” Grinsend beugte sich nun der Blonde noch einmal schnell zu ihm, küsste ihn und stieg dann aus. Er hatte noch ein gegrummeltes `Erinnere mich nicht auch noch an diese Speichellecker´ gehört, bevor er die Tür geschlossen hatte und der Wagen wieder anfuhr. Mit einem breiten Grinsen sah er ihm kurz nach, drehte sich dann in Bakuras Richtung. Mit einem leisen Quietschen hüpfte er erschrocken ein kleines Stück zurück. War der Weißhaarige nicht noch ein ganzes Stück weiter hinten gewesen? Jetzt stand er plötzlich direkt vor ihm und schaute ihn perplex an. “Seid wann bist du denn so schnell?” Fragte ihn der Blondschopf, nachdem sich er sich von den Schreck erholt hatte. Der weiße Schopf seines Gegenübers wurde fragend zu Seite gelegt und der Blonde äußerst neugierig angeschaut. “Viel wichtiger ist ja wohl die Frage, `Seid wann fährst du mit KAIBA zur Schule´?!” “Ööööhm.” Etwas verlegen kratze sich Joey den Hinterkopf. Da musste er wohl oder übel nun durch. Nur wie. Okay, vielleicht einfach Augen zu und durch. “Ist doch ganz normal, dass mich mein Freund mitnimmt, oder?” Grinste er ihn an. “Hmm, eigentlich schon. Wenn ich ein Auto hätte dann würd… MOOOOOOOMENT! WAS HEIßT HIER DEIN FREUND?” Mit großen Augen schaute Bakura zu dem Blonden, wurde von einem breiten Grinsen empfangen. Leicht schüttelte er den Kopf, dass war doch alles nur Einbildung. Jawohl. Doch irgendwie schien ihm das Gesicht des Braunäugigen genau das Gegenteil zu sagen. Das konnte doch nicht wahr sein. Oder doch? “Das ist kein Scherz, oder? Du … er … ihr… zusammen? So richtig?” “Yupp! Mit allem drum und dran!” Strahle Joey ihn nun an. Ob er dieses Grinsen wohl irgendwann wieder aus den Gesicht bekam? Theatralisch packte sich der Weißhaarige an die Brust. So ein Schock am frühen morgen war nicht gut, gar nicht gut. Andererseits hatte er den Blonden noch nie so glücklich gesehen. Was war nur in den letzten drei Tagen passiert? “Man, da lässt man dich mal kurz alleine und dann gleich so was!” Schnell hob er seine Hände, als wolle er sich ergeben. Joeys Mine hatte sich, bei seinen letzten Worten leicht verfinstert . “ Hey, ich freu mich für dich. Ehrlich! Das is alles nur so … Wow... Du und Kaiba.” “Ja, das ist echt wow.” Grinste ihn der Blonde nun wieder an, hackte sich bei ihm ein und zog ihn leicht mit sich. Die Schule würde mit den Unterrichtsbeginn wohl nicht auf sie warten und ein bisschen Weg hatten sie ja auch noch vor sich. Langsam sickerten die eben erhaltenen Neuigkeiten bei dem Weißhaarigen durch, blieben nun als Tatsachen bestehen. Aber einige Fragen blieben immer noch offen. “Okay. Was zum Henker ist passiert? Wie, wann, wo seid ihr zusammen gekommen?” Joey schluckte leicht. Okay da musste er wohl auch durch. “Na ja, du weißt ja das ich mit den Anderen am Freitag in meinen Geburtstag reinfeiern wollte. …” “Aaarg, das hab ich ja fast vergessen! Herzliche Glückwunsch nachträglich!” Schneller als der Blondschopf gucken konnte hatte er den Weißhaarigen am Hals hängen und wurde fest gedrückt. Grinsend erwiderte er die Umarmung. “Danke.” “Ich hab auch noch was für dich.” Schnell trennte sich Bakura von ihm und kramte in seiner Tasche herum. Kurze Zeit später förderte er ein Geschenk zum Vorschein und überreichte es dem Blonden. Dieser nahm es dankend an und befreite es schnell aus dem Geschenkpapier. Hielt nun abermals ein Buch in seinen Händen. Doch war es dieses Mal ein Kochbuch, ein Pastakochbuch um genauer zu sein. Noch einmal seinen Freund fest drückend bedankte er sich für das Geschenk und steckte es in seine Tasche. “So, da nun das erledigt ist, erzähl weiter.” Forderte ihn der Weißhaarige auf. “Ähm, ja klar. Also wir wollten ja reinfeiern, nur war ich wohl der Einzige der das ernsthaft vorhatte.” Langsam verschwand das fröhliche Grinsen aus seinem Gesicht. “Nun ja, die Andern haben Einer nach dem Andern abgesagt. Tea war angeblich krank, Tristan und Yugi haben irgendwas zusammen gefasselt, aus dem ich bis heute nicht schlau geworden bin. Ist ja auch egal, jedenfalls kam keiner.” Seufzend ließ er den Kopf leicht hängen. “WAS? Keiner?” Bakura schaute ihn mit großen ungläubigen Augen an. “Yupp. Hatten besseres vor. Hab’s irgendwann in der Wohnung nicht mehr ausgehalten und bin bissel durch die Gegend gestromert. Bin dann zufällig vorm Kino gelandet und hab die Drei da gesehen. Wollt grad zu ihnen, als ich gehört hab wie sie über mich abgelässtert haben. Haben mich Schwuchtel genannt und noch andere unschöne Sachen.” Bakura legte seinen Arm um Joeys Schultern, der bei seinen Erzählungen immer leiser geworden war. “Kannst dir ja vorstellen, dass so was nicht gerade das ist, was man von Freunden hören will. Auch wenn die denken man bekommt das nicht mit. … Frag mich nicht warum, aber Seto hat alles mitbekommen. Ich bin dann erstmal stiften gegangen und irgendwann saß ich oben auf den Klippen. Und nein ich wollte nicht runterhüpfen!” Besänftigte er seinen Freund gleich nachdem er dessen Versteifen bemerkt hatte. Dieser atmete hörbar aus und lausche weiter den Erzählungen. “Na ja, irgendwie hat Seto mich da gefunden und irgendwie kam dann Eins zum Anderen. Und jetzt sind wir eben zusammen.” Endete Joey seine Erzählung von den Geschehnissen des letzten Wochenendes. “Wow! Das nenn ich ja mal ein ereignisreiches Wochenende.” Murmelte der Weißhaarige. “Ja, kann man durchaus so sagen. Wobei ich mich langsam frage, woher die wussten dass ich mit Mädels nicht anfangen kann.” “Ähm, ich glaube das is meine Schuld.” Gab Bakura kleinlaut von sich. Verwundert blieb Joey stehen und schaute seinen Freund an. “Wie meinst du das?” “Ähm, ich hab mich am Freitagmorgen wohl etwas verplabberd. Es war echt keine Absicht! Is mir einfach so rausgerutscht. Wir haben uns über die Party unterhalten und halt so nen bissel rumgesponnen. Und da hat Tris gemeint, dass es echt genial wäre wenn wir dir ne Stripperin organisieren würden. Nun ja und da is mir halt raus gerutscht, dass nen Stripper wohl passender wäre. Sorry, war echt keine Absicht! Wollts dir ja auch gleich sagen, aber irgendwie hatte es nicht den Eindruck gemacht, als ob es sie großartig stören würde und du warst noch nicht da. Und später hab ichs dann einfach vergessen. Es tut mir echt wahnsinnig leid, Joey. Ehrlich.” Bakura war während seiner Erklärung immer kleiner und leiser geworden. Traute sich nicht ihm ins Gesicht zu sehen. Okay. Das musste Joey jetzt erstmal sacken lassen. Schweigend schritt er neben seinem Freund her. So, hatte die Anderen es also erfahren. Eigentlich konnte er dem Weißhaarigen keine Vorwürfe machen, schließlich war es ja keine Absicht gewesen. Ein kurzer Seitenblick zeigte ihm auch, dass es diesem wohl mehr als nur leid tat. Sein Freund lief wie ein Häufchen Elend neben ihm her. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. “Hey!” Sanft legte er nun seinen Arm um die zusammen gesunkene Gestalt zu seiner Rechten. “Is doch nicht so schlimm. Wenigstens weiß ich jetzt wer meine wahren Freunde sind. Und na ja, eigentlich muss ich mich bei dir bedanken!” “Hööö? Warum das denn? Immer hin hab ich dir deine Party versaut!” Nicht ganz verstehend schaute Bakura seinen Freund an. Dieser zerwuschelte ihm die Haare und grinste ihn breit an. “Irgendwie hab ichs ja mehr oder weniger dir zu verdanken, das ich mit Seto zusammen gekommen bin. Wie könnte ich dir also böse sein!” “Oh! Na wenn das so is. Hab ichs natürlich gern gemacht.” Nun grinste ihn auch sein Freund breit an. Froh darüber, dass Joey ihm nicht böse zu seinen schien. Beide schreckten aus ihrer Unterhaltung auf. Die Zeit war wohl wesendlich schneller gewesen als sie und so war das Läuten der Schulglocke etwas überraschend gekommen. Kurz schauten sich noch mal an und sprinteten dann los. Gerade noch rechtzeitig schlüpften sie in den Klassenraum, dicht gefolgt von ihrem Englischlehrer. Somit blieb Joey auch keine Zeit mehr sich einen anderen Sitzplatz zu suchen, oder weiter zu überlegen wie er sich verhalten soll. Schnell huschte er auf seinen Stammplatz zwischen Yugi und Tristan und packte seine Sachen aus. Ein schneller Blick über seine Schulter bestätigte ihm, dass Seto sich auch ihm Raum befand und ihn aufmunternd ansah. Schnell nickte er ihm leicht zu, wendete sich dann wieder der Tafel zu. Noch einmal atmete er tief durch. Okay. Also würde er wohl erst in der Pause Gelegenheit bekommen mit den Anderen zureden, denn das würde er auf jeden Fall tun. Mit einen kleinen, fast lautlosen Seufzer versuchte er sich etwas zu beruhigen und dem Unterricht zu folgen. Was leichter gedacht als getan war. Nur schwer konnte er sich konzentrieren, er war mit seinen Gedanken immer öfter bei dem was später auf ihn zu kommen würde. So in Gedanken wurde er heute zum zweiten Mal vom Läuten der Schulglocke überrascht. Einem schnellen Blick auf die Uhr und es gab kein Später mehr. Waren die zwei Stunden wirklich schon vorbei? Ein schneller Blick durch den Raum bestätigte seinen Verdacht. Schon mehr als die Hälfte seiner Klassenkameraden hatten das Klassenzimmer bereits verlasse um ihre Pause im Freien zu genießen. Seufzend erhob nun auch er sich, verließ ebenfalls den Raum und ging zu ihrem üblichen Treffpunkt. Der bewachende Blick, denn er in seinem Rücken spürte, machte ihm wieder etwas mehr Mut. Kurz vor der Tür blieb er noch einmal stehen, atmete tief durch, streckte sich und schritt hinaus ins Sonnenlicht. Kapitel 30: Pausengespräche --------------------------- Seto setzte sich wie immer auf seinen Platz, beobachtete den Kindergarten heute jedoch noch genauer als sonst. War jeder Zeit zum Eingreifen bereit. Und wieder ein mal wurde er Zeuge von Joeys außer gewöhnlichen Schauspielkünsten. Der Blondschopf hatte beim Verlassen des Gebäudes sein übliches Grinsen aufgesetzt und ging zu seinen Freunden herüber. Klopfte Tristan auf die Schulter und begrüßte sie mit einem fröhlich klingendem `Hallöchen´. Wurde ebenso freundlich zurück gegrüßte. Okay, soweit war alles wie immer. “Na Thea, geht´s dir wieder besser? Is ja echt beschissen am Wochenende krank zu sein, was?” Angesprochen zuckte ganz leicht zusammen als er sie ansprach. Verdrehte dann genervt die Augen. “Oh man, hör mir bloß damit auf. Wäre lieber zur Party gekommen, als die ganze Zeit im Bett rum zu liegen und irgendwelchen ekligen Tee trinken zu müssen. Bin froh jetzt endlich wieder fit zu sein” Verstehend nickte ihr der Blondschopf zu. “Und wie sieht’s bei Euch aus? Auch wieder alles im Lot?” Richtete er sich nun an Yugi und Tristan. Beide nickten und blieben auch bei ihren fadenscheinigen Ausreden. Entschuldigten sich nochmals dafür, dass sie nicht zur Party kommen konnten. Der Blondschopf zuckte darauf hin nur mit den Schultern und wechselte das Thema. Nach dem üblichen Smalltalk, welcher diverse neue Eissorten, Klamotten und andere Nichtigkeiten beinhaltete, stellte Joey so ganz beiläufig die Frage wie den der Film am Freitag gewesen wäre. Thea tappte als erstes in die Falle. “Ach hör mir bloß mit dem auf. Ich wäre ja lieber in einen anderen Film gegangen. So ne schöne Romanze zum Beispiel. Aber nein, unsere zwei Horrorfanatiker mussten mich ja in so nen bluttriefenden Steifen mit reinschleifen.” Böse funkelte sie die zwei anderen an. “Och komm schon so schlimm war’s doch gar nicht!” Wieder sprach ihr Yugi und grinste sie dabei an. Auch Tristan schien von dem Film begeistert zu sein. “Also ich fand ihn echt klasse! Vor allem als der …” Verwundert hielt er inne, als er die leicht geschockten Gesichter von Thea und Yugi sah. Dann ging auch ihm langsam ein Licht auf, als er in das gar nicht mehr so fröhliche Gesicht des Blonden schaute. Jegliches Grinsen war aus diesem verschwunden, wirkte jetzt ernster den je. “Woher weißt du eigentlich das wir im Kino waren?” Fragte er diesen nun verblüfft. “Ganz einfach! Ich war rein zufällig auch da. Und wisst ihr was! Ich hab euch da nicht nur gesehen, nein, ich hab auch eure Unterhaltung gehört! Schon nett was so alles hinter meinen Rücken über mich gesagt wird. Könnt ihr mir mal erklären was das ganze Theater sollte?” Mit verschränkten Armen stand er da und schaute einen nach dem anderen vorwurfsvoll an. Auf ihre neuen Ausreden war er ja mal gespannt. Yugi war bei den Worten des Blonden immer kleiner geworden und sah jetzt schuldbewusst zu Boden. Traute sich kein einziges Wort von sich zu geben. Thea hatte sich leicht hinter Tristan gestellt und schaute auch nicht mehr ganz so glücklich, wie zu Beginn der Pause. Auch sie blieb lieber stumm. Tristan hingegen schien nach dem ersten Schrecken irgendwie erleichtert. Stand nun wieder selbstbewusst da und fuhr den Blonden an. “Na und? Dann ist es jetzt eben raus, ist mir doch egal! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mit einer Schwuchtel wie dir noch irgendetwas zutun haben will, oder? Man, ich bin echt froh, dass ich dich jetzt endlich los bin!” Nun stand auch er mit verschränkten Armen dem Blondschopf gegen über, sah ihn verächtlich, leicht angeekelt an. “Ihr seid doch eh alle Versager! Ihr Schwuchteln kriegt doch nie was auf die Reihe. Wer will schon was mit euch Arschfickern zu tun haben! Wir jedenfalls nicht!” Thea nickte schnell und auch Yugi stimmte, nach einem kurzen Blick zu ihr Kopfnickend zu. Beide sagten noch immer kein Wort. Der Blonde schaute ausdruckslos von Einem zum Andern, blieb bei jeden einige Sekunden verweilen. Plötzlich hörte man nur noch das laute Lachen Joeys, welcher sich fast nicht mehr einzukriegen schien. Sich den Bauch haltend wand er sich von seinen ehemaligen Freunden ab und ging zu Seto herüber. Gefolgt von den begriffsstutzigen Blicken der Anderen. Immer noch leicht kichernd setzte er sich neben seinen Drachen. “Hast du gehört, du bist ein Versager.” Informierte er diesen. Er sprach so laut, dass die eben Stehengelassenen es auf jeden Fall hören mussten. Der Braunhaarige schmunzelt leicht. Er was sichtlich erleichtert über den zwischenfallslosen Verlauf des Gespräches. Leicht zog er sein Hündchen zu sich. “Ach ja? Da sagt mir mein Kontostand und meine Aktien aber was ganz anderes.” Sprach er genauso laut, zog den Blondschopf noch etwas näher und verwickelte ihn in einen tiefen Kuss. Als sie sich wieder trennten, schaute beide in Richtung des völlig perplexen Kindergartens. Seto schickte ihnen einen drohend Blick, der klar machte was demjenigen blühte, der seinem Hündchen etwas zu Leide tat. Joey kuschelte sich in die Arme seines Setos und grinste ebenfalls zu ihnen. Konnte sich bei deren Anblick einen erneuten Lachanfall nicht mehr verkneifen. Lag nun wieder kichernd in des Drachen Armen. Die standen da, wie der sprichwörtliche `Ochs vorm Berg wenns donnert´! Yugi sah aus, als ob er jeden Moment einfach umkippen würde. Thea macht riesige Augen und versuchte schnappend wieder Luft zu bekommen. Auch Tristan traf das ganze scheinbar dann doch etwas unvorbereitete. Zumindest stand er mit weit offnem Mund da und gaffte sie an, als ob sie irgendeine Zirkusattraktion seien. Seto erhob sich, zog denn noch immer kichernden Joey mit sich und ging zurück ins leere Klassenzimmer. In selbigem angekommen, konnte auch er sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. Schnappte sich erneut sein Hündchen und küsste ihn, was sich bei den immer noch andauernden Gekichere als etwas schwierig erwies. Seufzend ließ er dann doch von ihm ab, hielt ihn aber weiterhin fest. Die Arme um seine Mitte geschlungen. “S … sor …sorry, hi hi hi!” Nur langsam beruhigte sich der Blondschopf wieder. “Aber der Anblick … war einfach nur göttlich.” Er atmete tief durch, wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht und grinste den Braunhaarigren breit an. “So, und jetzt zieh ich um!” Er gab ihm noch einen kleinen Kuss, befreite sich aus seinen Armen, schlenderte zu seinem bisherigen Platz und sammelte seine Sachen zusammen. Erneut erklang das Läuten der Schulglocke und verkündete das Ende der Pause. Der Schulhof leerte sich und die Klassenräume füllten sich. Joeys Klasse war nun fast komplett anwesend, nur drei Schüler fehlten noch, kamen erst kurz nach Eintritt des Lehrers abgehetzt in den Raum. Entschuldigten sich und beeilten sich auf ihre Plätze zu kommen. Saßen nun still da, immer noch leicht blass, schienen ihren Schock immer noch nicht ganz verdaut zu haben. Joey saß unterdessen grinsend neben Seto im hinteren Teil des Klassenzimmers. Er hatte köstlich über die verwunderten Blicke seiner unwissenden Klassenkammerade amüsiert. Die schienen mehr als verwirrt zu sein, als sie ihn neben seinen erklärten Erzfeind sitzen sahen. Und nicht wie erwartete warfen sich die Zwei irgendwelche Schimpfwörter an den Kopf, sondern saßen friedlich nebeneinander. So war es auch nicht verwunderlich, dass ein reges Getuschel im Raum herrschte. Welsches jedoch schnell vom Mathematiklehrer unterbunden wurde. Der Unterricht begann und zog nun die meiste Aufmerksamkeit der Schüler auf sich. Wenn auch immer wieder kleine Briefchen weiter gereicht wurden und einige unauffällig scheinende Blicke zu den Zweien geworfen wurden. Joey war es egal, sollten die doch denken was sie wollten. Er hatte jetzt alles geklärt. Wusste wer zu ihm stand und wer es nicht tat. Und vor allem hatte er seinen Drachen! Dieser sah das Lächeln seines Hündchens und konnte sich selbst ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Der Blondschopf schien mit sich und der Welt zufrieden. Hoffentlich würde der Zustand anhalten. Der Braunhaarige konnte sich schon gut vorstellen was noch alles im Laufe des Tages, oder der Woche auf sie zu kommen würde. Immer hin sorgten sie mit ihrem Verhalten für genügend Gesprächsstoff. Er war froh, das der heutige Schultag nicht allzu lange dauern würde. Kurz spielte er mit dem Gedanken ihrer kranken Lehrerin für den Unterrichtsausfall einen Presentkorb zu schicken, konnte sich aber gerade noch so zurück halten. Das nächste Läuten kündigte die Nächste und somit letzte Pause für heute an. Wie nicht anders zu erwarten stürmten die Schüler ins Freie, ließen sie als einziges im Raum zurück. “Wollen mir auch raus?” Fragend schaute Seto sein Hündchen an. “Yupp, einen kleinen Moment noch, dann können wir los.” Schnell schrieb der Blonde seine Notizen fertig, klappte anschließend seinen Block zu und erhob sich. Seite an Seite gingen sie durch die Flure, traten hinaus auf den Hof und begaben sich zusammen zu Seto Stammplatz. Der Braunhaarige seufzte. “Jetzt fängt es also an, hatte gehofft es würde etwas länger dauern.” Murrte er leise vor sich hin. “Hä? Was meinst du?” Der Blonde schaute ihn nichts verstehend an. “Na, schau dich doch mal um. Wir stehen momentan im Mittelpunkt. Sind wahrscheinlich Gesprächsthema Nummer eins.” Erst jetzt viel Joeys auf, dass wirklich alle Blicke auf ihnen lagen. Über all standen kleine Gruppen zusammen, tuschelten und schauten immer wieder zu ihnen herüber. Manche zeigten sogar verstohlen mit den Fingern auf sie. “Hmm, was die wohl denken? Würd ja echt gerne wissen was für Geschichten die sich gerade alle ausdenken.” Leicht grinste er Seto an und setzte sich neben ihn. “Hmm. Das werden wir wohl bald erfahren. Aber mach dich auf einiges gefasst. Was Gerüchte angeht sind Menschen echt einfallsreich.” “Sollen die doch denken was sie wollen, mir doch egal.” Mit diesen Worten rückte sich Joey noch etwas zurecht, schnappte sein Bento und begann damit dessen Inhalt zu verschlingen. “Ich hoffe, das ist auch noch so, wenn sich die Pressegeier auf dich stürzen. Ich werde zwar versuchen die von dir fernzuhalten, aber man kann ja nie wissen.” “Hmpf.” Schnell schluckte der Blondschopf den Bissen runter und sah ihn dann fragend an. “Was genau meinst du damit?” Seto schloss mit einem leisen Seufzer die Augen und lehnte sich zurück. “Diese Geier stürzen sich auf alles was sie von einem erfahren können, sei es auch noch so wenig. Und wenns nicht dramatisch oder sensationell genug is, wird’s eben farbenfroh ausgeschmückt. Zur Not werden auch einfach irgendwelche Geschichten erfunden, Hauptsache sie lassen sich gut verkaufen. Du glaubst gar nicht was die über mich und Moki schon alles geschrieben haben.” “Jetzt sag bloß nicht, dass das mit deinen fünf Kindern die du mit 3 verschiedenen Frauen, hast nicht stimmt!” Gespielt geschockt legte Joey sich die Hand auf die Brust und schaute ihn empört an. Der Braunhaarige öffnete nun seine Augen und grinste ihn an. “Genau das meine ich! Die haben doch keine Ahnung! Es sind 8 Kinder mit 7 Frauen und das älteste ist neulich 15 geworden.” “Wow, is wohl neuer Rekord. Vater werden wenn man gerade mal 4 Jahre alt is. Respekt!” Anerkennend klopfte der Blondschopf ihm auf die Schulter. “Tja, wir Kaibas sind eben für außerordentliche Leistungen bekannt! … Aber genau das meine ich, die schreiben ohne Sinn und Verstand.” “Na, immer hin wir wissen wies wirklich is und ändern können wir im Voraus ja auch Nichts. Vielleicht wird’s ja nicht so schlimm.” Sprach der Blonde und widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinen Essen. Seto schloss wieder seine Augen. “Ja, vielleicht haben wir ja Glück und es wird wirklich nicht so schlimm.” Stimmte er leise seinem Hündchen zu, auch wenn er nicht wirklich daran glauben konnte. Kapitel 31: Zweite Pause ------------------------ Einige Minuten später erhob sich der Braunhaarige und holte sein Handy aus der Tasche. Eine Nummer wählend entfernte er sich etwas von seinem Hündchen, lehnte sich leicht an einen Baum und wartete darauf, dass am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde. Jenes schaute erst ein bisschen überrascht auf, folgte dem Drachen mit den Augen. Wendete sich dann aber, als er sah, dass Seto in ein Telefongespräch verwickelt schien, wieder den letzten Überresten seines Bentos zu. “Denn Tag, an dem du keine überirdischen Mengen an Essen in dich reinstopfst wird es wohl nie geben, oder?” Noch den letzten Bissen runterschlucken drehte der Blonde sich um und blickte in das breit grinsende Gesicht seines weißhaarigen Freundes. “Nö!” Selbst breit grinsend sah er zu ihm auf. “Das hab ich befürchtet! Ich frage mich echt, wo du das ganze Zeug hinsteckst.” Leicht kopfschüttelnd ließ Bakura sich nun neben ihm nieder, schaute sich um und begegnete einem wachsamen Blick aus eisblauen Augen. Leicht nickte er dem Braunhaarigen zu, wendete sich dann aber wieder seinem verfressenen Freund zu. “Ha, das werd ich dir grad verraten!” Immer noch grinsen packte der Blonde die nun leere Bentobox zurück in seine Tasche. “Aber mal was Anderes. Wo warst du eigentlich letzte Pause? “ “Ach, frag mich bloß nicht! Da müsste man doch meinen die Pause dient dazu, dass man sich von unseren allwissenden Lehrern erholen kann und was machen die? Ich kam noch nicht mal zur Tür! Alles nur wegen einer klitzekleinen vergessenen Hausaufgabe.” Schmollente der Weißhaarige. “Oh, glaub mir, das Gefühl kenne ich nur zu gut.” Mitfühlend klopfte er seinem Kameraden auf die Schulter. “Ist aber echt schade, hast nämlich was geniales verpasst!” “So? Was hab ich denn so Tolles verpasst?” Schon war das Schmollen vergessen und er schaute Joey neugierig an. Dieser musste kichern, als er den Anblick der Anderen wieder vor Augen hatte. Immer wieder durch Glucksen unterbrochen, erzählte er seinem Freund von dem netten Gespräch der letzten Pause. Zu ende hin verfiel er in ein lautes Gelächter, steckte damit auch den Weißhaarigen an. “Oh man! Das hätt ich zu gern gesehn!” “Das war auch echt sehenswert!” Kicherte der Blondschopf. Nach dem sich ihre Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, lehnten sie sich auf der Bank zurück und ließen ihre Blicke über den Schulhof schweifen. Wieder blieb die Augen Bakuras kurz bei dem Braunhaarigen Firmenchef hängen. “Sag mal, du und Kaiba, is das wirklich was Ernstes? Ich meine, das ging ja schon ziemlich schnell oder?” Fragend schaute der seinen Freund an. Joey schaute zu seinem Drachen, welcher gerade in eine hitzige Diskussion vertief schien. Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er an das Wochenende zurück dachte. Langsam wendete er seinen Blick wieder ab und sah dem Weißhaarigen fest in die Augen. “Es ist sogar was verdammt Ernstes! Okay, es sieht vielleicht wirklich so aus, als ob wir das überstürzt hätten. Aber so ist es nicht. Irgendwie hat das Alles schon viel früher angefangen, nur hab ich das vielleicht nicht so recht begriffen.” Seufzend fuhr sich der Blondschopf mit der Hand durchs Haar. “Ach! Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Aber ernst ist es uns auf jeden Fall!” Nach dem er geendet hatte schlich sich ein kleines fieses Grinsen in sein Gesicht, das dem Weißhaarigen so gar nicht gefallen wollte. “Sag mal, wo wir grad so schön beim Thema sind.” Das Grinsen verstärkte sich immer mehr. Bakura beschlich die wage Vorahnung, dass er sich bestimmt gleich wünschen würde ganz weit weg zu sein. “Hm?” Klang das jetzt etwas fiepsig? Wahrscheinlich, denn das Grinsen Joeys nahm wahrlich diabolische Züge an. Das war nicht gut, gar nicht gut. “Wie läuft es denn mit deinem Schatziii? Wie weit seit ihr denn jetzt? Habt ihr schon…?” Bei der letzten Frage wackelte Joey leicht mit den Augenbrauen auf und ab und machte einen sehr interessierten Eindruck. Zu interessiert, zumindest wenn es nach Bakura ging. Dieser macht seinem blonden Freund die Freude und lief leicht rot an, senkte verschämt den Kopf und schüttelte ihn leicht. Meine Güte war ihm so was peinlich! “Och, immer noch nicht?” Mitfühlend klopfte Joey seinem Kumpel auf die Schulter. “Wie lange seid ihr jetzt eigentlich schon zusammen?” “Ähm, so ein halbes Jahr, etwa.” Nuschelte der Weißhaarige dem Boden zu seinen Füßen entgegen. Er würde ja gerne den nächsten Schritt machen, aber irgendwie traute er sich einfach nicht. Er war schlicht weg einfach nur feige! Joey seufze leicht und nahm seinen niedergeschlagenen Freund leicht in den Arm. “He, das wird schon noch. Sei doch froh, Keiji scheint dich wirklich zu lieben. Würde er dir sonst so viel Zeit geben?” Zauberte mit diesen Worten wieder ein kleines Lächeln auf Bakuras Lippen. Er hob seinen Kopf wieder an und nickte leicht. “Da hast du wohl Recht.” “Natürlich hab ich Recht! Vertrau ihm einfach.” Nochmals klopfte der Blonde ihm auf die Schulter, stand auf und hielt ihm die Hand hin. “Na los, wir müssen langsam wieder rein, haben ja noch zwei Stunden Folter vor uns!” Seufzend nahm der Weißhaarige die dar gebotene Hand an und ließ sich hoch ziehen. “Was habt ihr jetzt eigentlich?” “Öhm, ich glaub Bio. Und du?” Bekam er von Joey zu hören und seufzte nun kellertief. “Physik! … Ich hasse Physik!” Der Blondschopf lachte laut. “Glaub mir, auch das kenne ich!” “Na dann geh ich mal.” Mit diesen Worten schlürfte Bakura hoch motiviert zurück ins Schulgebäude. Joey schaute ihm noch kurz nach, wendete sich dann dem Braunhaarigen zu. “Es ist mir gelinde gesagt scheiß egal was das kostet! Wofür bezahl ich eigentlich ihr Gehalt wenn sie nicht in der Lage sind meine klaren Anweisungen zu befolgen? Vielleicht sollte ich mich doch nach fähigeren Personal umschauen!” Seto hielt kurz inne, rieb sich die Nasenwurzel und hörte sich das Gewinsel am anderen Ende der Leitung an. “Das will ich auch hoffen! Wenn irgend etwas schief läuft, mache ich sie persönlich dafür verantwortlich!” Der Braunhaarige legte auf, klappte sein Handy wieder zu und ließ es in seiner Tasche verschwinden. Kurz schloss er noch einmal die Augen, atmete tief durch um sich etwas zu beruhigen. Als er seine blauen Augen wieder öffnete stand sein Blondschopf vor ihm und schaute ihn fragend an. “Alles klar?” “Hm. Ich frage mich langsam, warum alle inkompetenten Personen auf diesen Planeten ausgerechnet für mich arbeiten müssen!” Was ihm ein Grinsen des Blonden einbrachte. “So unfähig können die doch gar nicht sein, sonst wäre deine Firma wohl nicht so erfolgreich, oder?” Die Schulglocke unterbrach ihr Gespräch und erinnerte sie melodisch an die Fortsetzung ihres Unterrichts. Seufzend stieß sich Seto von dem Baum ab und begab sich mit dem Blonden ebenfalls zurück in das Schulgebäude. Biologie. Klar, gab es durchaus wissenswerte Thematiken die sie in diesem Fach durch nahmen. Jedoch fragte er sich, warum um alles in der Welt er zum Beispiel so genau über die Anatomie eines Frosches bescheit wissen musste. Er war schon gespannt was sie dieses Mal erwarten würde. Den Ideereichtum ihrer Lehrerin waren in dieser Beziehung scheinbar keine Grenzen gesetzt. In der Klasse angekommen, schritten sie durch die Stuhlreihen zu ihren Plätzen. Gefolgt von den Blicken ihrer Mitschüler und leisem Getuschel. Wie auch in der Stunde zuvor verstummte jenes Getuschel als die Biologielehrerin eintrat und den Unterricht begann. Joey saß auf seinem Platz und streckte sich. Geschafft! Für heute hatte er die Schule hinter sich gebracht und er war sehr froh darüber. Schnell packte er seine Sachen in die Tasche und erhob sich. Immer hin stand Seto neben ihm und wartete auf ihn. “Nichts wie raus hier!” Grinste er den Braunhaarigen an. Gesagt, getan. Schon waren sie auf dem Weg zum Parkplatz. “Sag mal, was machst du denn jetzt? Firma oder nach Hause?” “Leider in die Firma, dabei hätt ich eigentlich auf was ganz anderes Lust.” Leicht quiekend sprang Joey ein kleines Stück von dem Drachen weg und rieb sich über den Hintern, in den er eben gekniffen worden war. “Wo soll ich den absetzten? Zu Hause oder am Strandhaus?” Der Braunhaarige öffnete die Verriegelung des Wagens und setzte sich auf den Fahrersitz. “Hm? Wenns dich nicht stört, würde ich gern ins Strandhaus.” Nuschelte der Blonde und ließ sich ebenfalls auf seinen Sitz nieder. “Wenns mich stören würde, hätte ich dich nicht gefragt, oder?” Schnell beugte er sich zu seinem Hündchen herüber und küsste ihn. Wohlig brummend schlang Joey einen Arm um Setos Hals und zog ihn noch etwas dichter zu sich um den Kuss zu vertiefen. Darauf hatte er schon die ganze Zeit gewartet. Endlich konnte er wieder diese sündigen Lippen küssen. Deswegen konnte sich der Blondschopf ein leises Murren auch nicht verkneifen, als er sich dann doch wieder von ihnen trennen musste. “Heute Abend gibt’s mehr, aber jetzt müssen wir leider los.” Seto konnte nicht anders und struppelte durch die blonde Mähne seines leicht schmollenden Hündchens. Jenes schaute ihn nun mit großen braunen Augen an. “Versprochen?” Seto hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen. “Versprochen.” Kapitel 32: Bei Tanaka ---------------------- Das Läuten des Türglöckchen ertönte in der Stille des Raumes. Schnell nutze eine freche Windböe den Augenblick, schlich sich in den Laden, wehte um die Regale und wirbelte einige Staubkörner auf. Hauchte aber schnell ihr Leben wieder aus, als das Glöckchen erneut erklang und die Tür wieder geschlossen wurde. Mit einem Lächeln schaute sich der Blonde kurz um, schloss die Augen und atmete den ganz eigenen Geruch des Raumes ein. Ein Räuspern ließ ihn seine braunen Augen wieder öffnen und er erblickte die schwarzen Augen Tanakas. Wie jedes Mal, wenn Joey den alten Buchladen betrat, empfing ihn auch dieses Mal das Lächeln seines Arbeitgebers. Mit einem eben so freundlichen Lächeln grüßte der Blondschopf ihn und begab sich auf den Weg ins Hinterzimmer. Dort angekommen entledigte er sich seines Rucksackes, der Jacke und des Schals und schritt voller Tatendrang zurück in den Laden. Bevor er sich jedoch an die Arbeit machte bedankte er sich bei Herrn Tanaka für das Geschenk. Dieser tat es mit einer einfachen Handbewegung ab. „War doch nichts besonderes, aber es ist schön, dass es dir gefallen hat.“ „Es ist wirklich sehr schön. Ich hab schon einige Geschichten gelesen und die Zeichnungen sind einfach nur phantastisch!“ Schwärmt Joey ihm vor. „Hab ich mir doch gedacht, dass es genau das richtig für dich ist.“ Grinste ihn der alte Mann an. „Was hast du denn sonst noch alles bekommen? Noch mehr Bücher oder war es das Einzige?“ „Von Bakura hab ich auch ein Buch bekommen, ein italienisches Kochbuch. Ich kannst kaum erwarten die Rezepte aus zu probieren! … Und … ähm … Duke hat mir auch noch ein Buch geschenkt.“ Hängte er genuschelt, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen noch hinten dran. „Seh ich das richtig, dass ich lieber nicht fragen sollte, um was für ein Buch es sich handelt?“ Der Rotschimmer war Tanaka nicht entgangen. Er kannte Duke zwar nicht, aber die Erzählungen von Joey reichten ihn aus um sich ein Bild von ihm zu machen. Und anscheinend hatte er dem Blonden ein nicht gerade jungenfreies Buch zu kommen lassen. Was er auch von dem dankbaren Nicken Joeys bestätigt bekam. „Na gut, dann frag ich besser nicht nach. Aber sag mal wie war denn nun deine Party? Ich hoffe doch, du hast meinen Rat in die Tat umgesetzt und es richtig krachen lassen!“ Der alte Mann erwartete nun einen ausführlichen Bericht. Stutzte jedoch, als Joey niedergeschlagen zu Boden sah und den Kopf schüttelte. Oha, irgendetwas war scheinbar ganz und gar nicht so gelaufen, wie es eigentlich sollte. Er schnappte sich den Blondschopf und setzte ihn erst einmal auf dem Hocker hinter dem Tresen ab. Verschwand im Hinterzimmer und kehrte nach einigen Minuten mit einer Kanne Tee und zwei Teeschalen zurück. Wortlos stellte er die Schalen auf den Tresen ab, goss den heißen Tee ein und reichte eine Joey. Nach dem jeder einen Schluck getrunken hatte, stellte sie ihre Schalen wieder ab. Mit einem leisen Seufzer richteten sich Tanakas schwarze Augen auf den in sich zusammen gesunkenen Blonden auf dem Hocker. „Okay, was ist passiert?“ Joey nahm noch einen Schluck Tee zu sich, blickte weiter hin auf den Tresen vor sich und erzählte in groben Zügen was am Freitag geschehen war. Nur ließ er wohl weislich die Sache mit seiner Homosexualität aus. Zwar war der alte Mann vor ihm wirklich nicht so prüde wie die meisten Menschen in seinem Alter, aber wusste der Blondschopf nicht wie er auf ein solches Geständnis reagieren würde. Immerhin hatte er gerade in dieser Beziehung schmerzhaft Erfahrungen sammeln können. Auch die Beziehung zu Seto behielt er daher lieber für sich. Tanaka wusste ja, dass die Zwei befreundet waren, dass würde genügen um zu erklären warum Seto sich um ihn gekümmert hatte. „Ach Junge.“ Mitfühlend schaute er den sonst so lebenslustigen Jungen vor sich an. „Warum passiert dir nur immer wieder so was?“ „Weiß nicht.“ Seufzte dieser musste jedoch in nächsten Moment leicht grinsen. „Seto meinte, dass das Pech einen echten Narren an mir gefressen hätte.“ Darauf hin musste der Schwarzäugige lächeln. „Und wie es scheint, ist es bei dir wirklich sehr anhänglich.“ „Yupp. Aber das bekomme ich schon irgendwie hin. Zumal ich ja jetzt nicht mehr alleine b…“ Schnell schlug sich der Blondschopf seine Hand vor den Mund. Jetzt hatte er sich doch verplappert. „Aha! Ich glaub du hast mir da wohl was verschwiegen, oder? Da war wohl doch noch was anderes am Wochenende. Vielleicht, was sehr positives?“ Neugierig schaute Tanaka Joey an. So schnell würde der Blonde sich jetzt wohl nicht mehr rausreden können. „Ähm … schon.“ Druckste Joey herum. Mist! Warum konnte er auch nicht seine vorlaute Klappe halten! „Ich … ähm … bin jetzt mit jemanden zusammen.“ „So so, und warum hast du das nicht gleich gesagt? Meinen Glückwunsch!“ Tanaka klopfte ihm auf die Schultern. Er freut sich wirklich für ihn. „Und wie heißt deine Auserwählte? Und wie sieht sie denn aus?“ „Ähm.“ Unsicher kratze Joey sich am Hinterkopf. Jetzt musste er wirklich aufpassen, dass er sich nicht noch einmal verplapperte. „Groß, schlank, schöne braune Haare und strahlend blaue Augen.“ Puh, und was für einen Namen sollte er jetzt sagen? Er wollte den netten Mann vor sich eigentlich nicht anlügen. Das erneute Läuten der Türglöckchens erhallte und die rettende Kavallerie trat in Person eines Kunden ein. Erleichtert sah er wie sein Chef sich nun von ihm ab und dem Kunden zuwendete. Schnell nutze er die Gelegenheit, schnappte sich eine Kiste der neuen Lieferung und verkrümelte sich in den hinteren Teil des Geschäfts. Dieses mal schien das Glück ausnahmsweise auf seiner Seite zu sein. Kaum hatte sich der rettende Kunde verabschiedet, war auch schon der Nächste aufgetaucht, oder ein Telefonat beanspruchte die Aufmerksamkeit Herrn Tanakas. So konnte er den größten Teil seiner Arbeitszeit ohne weiteres Verhör hinter sich bringen. Nur noch eine viertel Stunde und er hatte es geschafft. Bis zum nächsten mal musste er sich wohl was einfallen lassen, denn wie er seinen Chef kannte ließ er die Sache nicht einfach so auf sich beruhen. Vor lauter Grübeln überhörte er das Türglöckchen. Erst der tadelnde Tonfall des Schwarzäugigen ließ ihn aufhorchen. “Oh, welch seltener Glanz in meiner verstaubten Hütte! Womit hab ich die zweifellose Ehre deiner Anwesendheit verdient!” Die gegrummelte Antwort des Neuankömmlings konnte der Blonde nicht verstehen, jedoch ließ ihn die Stimme noch neugieriger werden. Schnell stand er auf, umrundete die Ecke des Regals und blieb wie angewurzelt stehen. Er traute seinen Augen nicht recht. Er hatte gerade noch mit verfolgen können wie Seto von seinem Chef herzlich gedrückt wurde und ihm anschließend die Haare anständig verwuschelt worden waren. Nun stand sein Freund grummelt in mitten des Ladens, total zerstruppeld und sah den alten Ladenbesitzer schmollend an. Das war zu viel. Laut prustete der Blondschopf los, hielt sich kichernd am nächsten Regal fest. Was hätte er jetzt für ein Fotohandy gegeben. Das würde ihm nie jemand glauben. Seto drehte sich verwundert zu den Kichernden um und grummelte noch lauter, als er erkannte wer ihn da auslachte. Scheinbar schien sich Joey köstlich zu amüsieren. Langsam schritt er auf ihn zu. Einen Seto Kaiba lachte man nicht ungestraft aus! Joey wich instinktiv zurück, wurde jedoch von dem Regal in seinem Rücken prompt ausgebremst. Noch immer leicht glucksend suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit. Dies wurde ihm jedoch schnell von je einem Arm links und rechts von ihm genommen. “So, du lachst mich also aus?” Bedrohlich beugte sich der Braunhaarige zu ihm herunter. “Das kann ich ja wohl nicht einfach so hinnehmen, oder?” Raunte er ihm zu und kam ihm noch näher. Gebannt schaute Joey in die tief blauen Augen, verlor sich fast in ihnen. Wie in Trance schüttelte er leicht den Kopf, ohne jedoch den Blickkontakt zu brechen. “Braves Hündchen!” Wurde ihm sanft an die Lippen gewispert, bevor sie von Seto´s in Beschlag genommen wurden. Langsam schloss das brave Hündchen seine Augen und genoss den sanften Kuss des Drachen. Langsam lösten sie sich wieder von einander, schauten sich in die Augen. Die Blauen Setos schauten ihn liebevoll an während sich die braunen Augen erschrocken weiteten. Seto hatte ihn geküsst! Im Laden! vor Herrn Tanaka! Ängstlich schaute er zur Seite, suchte nach dem missbilligenden Blick seines Chefs. Schnell hatte er den Schwarzäugigen ausmachen können, wurde jedoch nicht von Missfallen sondern einem breiten Grinsen empfangen. Verwirrt schaute er ihn an. “Ach Junge, jetzt schau nicht so! Ich werd dich schon nicht fressen!” Immer noch breit grinsend schritt der alte Mann auf sie zu. Seto stellte sich nun neben sein Hündchen und legte einen Arm um dessen Schulter. Bei den zweien angekommen schnappte sich Tanaka beide und drückte sie. “Ich freu mich für euch!” Joey schaute immer noch verwirrt in die Weltgeschichte, während Seto versuchte irgendwie Luft in seine Lungen zu bekommen. Was ihn erst kurz nach der Auflösung der herzlichen Umarmung wieder gelang. Grinsend dreht sie der alte Mann zu Joey. “Also bei deiner Beschreibung hätte ich eigentlich von selbst drauf kommen müssen! Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass es sich um einen Mann handelt. Warum hast das denn nicht gleich gesagt?” “Öhm … das … ich… ist das denn wirklich okay für sie? Ich meine … wenn ich mit einem Mann zusammen bin?” Immer noch unsicher aber auch leicht verlegen kratze sich Joey sich am Hinterkopf und malte mit dem Fuß kleine Kreise auf die Dielenbretter des Fußbodens. “Na klar! Wo die Liebe hinfällt, da gehört sie auch hin! Und bei so einem feschen Kerlchen wie unsrem Seto ist das doch nur all zu verständlich!” Bei dem letzten Teil musste Joey wieder kichern, während der Braunhaarige erneut grummelte. Glücklich hob er wieder seinen Blick und strahlte über das ganze Gesicht. “Danke.” Schnell wurde er erneut in einer herzlichen Umarmung fast erdrückt. “Gern geschehn! So und jetzt ab mit euch!” Das lies sich Seto nicht zweimal sagen. Schnell schnappte er sich sein Hündchen, machte noch einen kurzen Abstecher ins Hinterzimmer und verließen kurz darauf den Laden. Jetzt konnten sie es sich endlich im Strandhaus gemütlich machen. Die schwarzen Augen folgten ihnen hinaus auf die Straße und ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des alten Mannes. Er wünschte den Beiden wirklich alles Glück der Erde. Der Blondschopf hatte es nach all dem Leid nun wirklich verdient. Sein Lächeln wurde noch etwas breiter. Dieses mal würde auch Seto sein Glück finden. Joey schien ihn von ganzen Herzen zu lieben, er war ehrlich und treu. Mit ihm würde es anders und vor allem besser laufen als mit diesem Naoki. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Grüßle eure Akumako-chan *tablett mit leckeresn Schokokeksen hinstell* *ganz unauffällig kleine Komibox daneber abstell* Kapitel 33: Montagabend ----------------------- Leise klirrten die Schlüssen am Bund, als der Braunhaarige die Tür aufschloss um mit Joey ins Warme zu gelangen. Kaum war die Tür geöffnet huschten sie schnell nach drinnen und sperrten den eisigen Wind aus. Der Blonde schüttelte sich leicht um die Schneeregenreste aus seinem Haar zu bekommen. Warum konnte es nicht einfach so schön flauschig schneien wie damals, oben auf den Klippen. Stattdessen patschte so ein Mischmasch aus Schnee, Hagel und Regen nun in seinen Haaren. Grummelt zog er seine Jacke und den Schal aus, hängte beides an die Garderobe und machte sich an seinen Schuhen zu Schaffen. Seto hatte diese Prozedur schneller hinter sich gebracht, stand nun in der Küche und machte ihnen etwas Warmes zum trinken. Schmunzelte leicht bei den gegrummelten Gemoser seines Hündchens. Eben jenes erschien jetzt in der Küche und schnupperte leicht in der Luft umher. Seto kramte in den Hängeschränken herum und ließ den Herd somit für kurze Zeit unbeaufsichtigt. Diese Gelegenheit nutze der Blondschopf und huschte schnell zu diesem und blickte neugierig in den kleinen Topf. Enttäuscht musste er feststellen, dass in ihm nur Milch war und für ihn hatte sie eindeutig die falsche Farbe! Milch musste schokobrau und nicht weiß sein. Mit einem weiteren Schmunzeln hatte Seto den enttäuschten Blick Joeys wahrgenommen. Unbemerkt schlich er sich von hinten an ihn heran und schlang seine Arme um dessen Mitte. Hauchte ihm einen kleinen Kuss auf den Nacken. Der Blond zuckte erschrocken zusammen, sank jedoch im nächsten Moment schnurrend an die Brust hinter ihm. Er wendete seine braunen Augen von der schrecklich hellen Flüssigkeit im Topf ab und schaute zu dem Drachen. “Du sagst doch immer das ich ein Hund wäre, warum bekomm ich dann Milch? Bin doch keine Katze!” Wollte er von dem Braunhaarigen wissen. Dieser schmunzelte nur noch mehr. “So? Und was bekommen denn Hündchen sonst, wenn keine Milch?” Raunte er ihn an die kühle Haut des Nacken, knabberte dann leicht an ihr. “Na Schokolade, was sonst! Schokolade macht Milch für Hündchen erst bekömmlich. Ohne Schokolade vertragen wir die nicht, da werden wir gaaaaanz doll mürrisch, das ist dann nicht zu aushalten! Glaub mir, das willst du gar nicht erleben!” Belehrte er den Braunhaarigen, der sich noch immer an seinem Nacken zu schaffen machte. “Na das will ich wirklich nicht riskieren.” Sprach Seto, ließ von den Nacken ab und stellte das Päckchen Kakao, das er schon die ganze Zeit in seiner Hand hielt, neben dem Herd ab. “Wie wär’s wenn du schnell unter die Dusche hüpfst und wenn du fertig bist ist es der Kakao auch.” “Hmm.” Joey schmiegte sich noch etwas dichter an den Drachen. “Wie wär’s wenn du mit hüpfst?” Sanft strich er über die Arme die ihn immer noch umschlangen und hauchte dem Blauäugigen einen leichten Kuss auf die Lippen. Gern erwiderte Seto den Kuss. “Da gibt es nur ein Problem. Wenn ich mit hüpfe, dauert es sehr wahrscheinlich etwas länger. Dann muss das Hündchen noch länger auf seine lebenswichtige Schokolade warten. Ich befürchte es muss sich wohl entscheiden. Mithüpfen oder Schokolade.” “Hmm. Schwerwiegende Entscheidung. Da hab ich wohl keine andere Wahl, oder?” Erneut hauchte er einen Kuss auf die Lippen des Braunhaarigen. “Bin gleich wieder da!” Und schon huschte er aus der Küche, die Treppe hinauf und das Rauschen der Dusche erklang. Grinsend drehte sich der Braunhaarige wieder dem Herd zu und rührte das Kakaopulver in die Milch. Mit sich und der Welt zufrieden saßen Joey und Seto auf der Couch, schlürften ihren Kakao und schauten den Flammen ihm Kamin zu. Beide hatten nur noch Bademäntel an und hatten sich unter der flauschigen Decke aneinander gekuschelt. Wobei der Blonde sich eindeutig mehr angekuschelt hatte, lag er doch nun schon halb auf dem Braunhaarigen. Es hatte ihm viel zu lange gedauert, bis sein Drache geduscht und sich wieder zu ihm gesetzt hatte. Wohlig brummend kuschelte er sich noch etwas mehr an, zumindest soweit es seine Tasse Kakao zuließ. Das Klingeln des Telefons ließ sie beide zusammen zucken. Seufzend stelle Seto seine Tasse auf dem Couchtisch ab und versuche unter Joey herauszuschlüpfen. Diese erwies sich jedoch als schwierig. Hatte der Blondschopf doch nicht im geringsten Lust auf ihn hier und jetzt zu verzichten. Bis zum vierten Klingel hatte es der Braunhaarige doch noch geschafft. Er stand auf, ließ ein schmollendes Hündchen auf der Couch zurück und ergriff das Telefon. Kurz stutze er, als er einen Blick auf das Display warf, nahm dann das Telefonat entgegen. “Kaiba!” Joey war ihm mit den Augen gefolgt, saß nun verkehrt herum auf der Couch, legte das Kinn auf der Rückenlehne ab und ließ die Arme darüber baumeln. Neugierig beobachtete er den Drachen und hörte zu. Seto war einige Zeit hin und hergewandert. Von dem Panoramafenster zur Schrankwand und wieder zurück. Rieb sich die ganze Zeit über die Nasenwurzel. “Jetzt hören sie mir mal zu! Erstens. Wagen sie sich nie wieder diese Nummer zu wählen! Sie haben die Nummer meines Firmenhandys und meines Büros, alle anderen sind Tabu für sie. Sollten sie es auch nur noch ein einziges mal wage hier anzurufen, war es das letzte Gespräch mit ihnen! Haben wir uns da verstanden! Zweitens. Bekommen sie genug, vielleicht sogar zuviel Geld um ihre Arbeit zu machen, also tun sie diese gefälligst! Drittens. Hatten wir die Geldfrage schon heute Morgen geklärt und daran hat sich bis jetzt auch nicht geändert! Wenn sie allerdings nicht in der Lage sind ihre Arbeit zufrieden stellend zu verrichten, und diesen Eindruck habe ich allmählich, dann sollte ich mich doch nach fähigerem Personal umsehen. Einen besseren Mitarbeiter zu bekommen dürfte da kein großes Problem darstellen!” Wieder einmal war Joey sehr froh darüber was Tanaka für ein netter und freundlicher Chef war. Der arme Mensch auf der anderen Seite der Leitung tat ihm schon etwas leid, auch wenn er keine Ahnung hatte um was es bei dem Gespräch ging. “Na geht doch!” Mit diesen Worten beendete der Blauäugige das Telefonat. Schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch und legte das Telefon zurück auf die Station. “Alles klar?” Wollte der Blondschopf wissen. “Nur inkompetentes Personal, das viel zu viel Gehalt bekommt für leichte Arbeit die es scheinbar nicht bewältigen kann. Also alles wie immer.” Nach dem sich der Braunhaarige wieder zu seinem Hündchen gedreht hatte, musste er erneut schmunzeln. So wie Joey hatte bis jetzt auch noch keiner auf seiner Couch gesessen. Wobei sitzen konnte man das ja eigentlich nicht nennen. “Ist das eigentlich bequem so?” Fragend legte er den Kopf leicht schief. “Yupp! Da kann man sich so richtig schön hängen lassen. Außerdem bin jetzt viel zu faul um mich wieder umzudrehen.” Grinste das Hündchen den Drachen an. Dieser schritt derweilen wieder um die Couch herum und kniete sich hinter ihm. Lehnte sich mit der Brust an Joeys Rücken, dem Becken an dessen Hinter und hauchte ihm einen Kuss auf den Nacken herum. “Hmm, ich glaube dieser Art wie du auf der Couch hängst kann ich durch aus etwas Positives abgewinnen.” Joey erschauerte leicht, als der warme Atem sein Ohr streifte und ihm anschließend eine Zunge folgte. Sanft wurde er von dem Braunhaarigen in die Polster gedrückt, während dieser wieder seinen Hals mit Lippen und Zunge bearbeitete. Leicht keuche Joey auf, als auch noch die Zähne zu Einsatz kamen und ihm an der Halsseite herum knabberten. Leicht rieb er seinen Hinter an dem Becken des Braunhaarigen, entlockte auch ihm ein leises Keuchen. Seto löste sich etwas von ihm und knabberte sich den Nacken herunter. Er schlang seine Arme um den Körper vor sich und löste den Knoten des Bademantels. Die vollbracht, glitt er mit einer Hand unter den Stoff und streichelte über Joeys Bauch. Die andere Hand machte sich während dessen am Kragen des Mantels zu schaffen, zog soweit wie möglich nach unten. Jedes Stückchen freigelegte Haut des Rückens und der Schultern wurde sofort liebkost. Jedoch war es dem Drachen entschieden zu wenig Haut. Mit einem leisen Murren ließ er von ihr ab, griff nach Joeys rechten Arm, zog ihn zu sich und somit aus dem Ärmel. Sanft legte er ihn zurück auf die Lehne, vollführte dieselbe Prozedur auf der anderen Seite. Erleichtert entfernte er den nun doch sehr störenden Stoff von Joeys Körper und presste ihn kurz darauf wieder in die Polster der Rückenlehne. Joey lag genießerisch schnurrend da, schaute mit halb geschlossenen Augen durch das Fenster auf das Meer und ließ sich von seinem Drachen verwöhnen. Nur hin und wieder rieb er seinen Hintern an Setos Becken, mehr brauchte und konnte er in dieser Stellung wirklich nicht zu tun. Seine Arme lagen noch immer auf der Lehne, wo Seto sie abgelegt hatte. Dieser küsste sich gerade quer über seinen Rücken, fuhr hier und da mit der Zunge über einige Narben. Da die Haut an diesen Stellen besonders empfindlich war entlockte er dem Blonden damit immer wieder ein leises Keuchen. Er arbeitete sich zur Schulter hinauf, griff nach dem linken Arm und streckte ihn der Länge nach auf der Rückenlehne aus. Sanft knabberte er an ihm entlang, verweilte etwas an der empfindsamen Unterseite des Handgelenks, setzte noch einen leichten Kuss darauf und arbeitete sich wieder zur Schulter zurück. Joey schnurrte immer lauter unter der wohltuenden Behandlung seines Drachens. Eigentlich war er ja ein Mensch, der kaum ruhig sitzen konnte, außer beim Lesen war erfasst immer in Bewegung, aber jetzt konnte er sich gar nicht vorstellen auch nur einen einzigen Finger zu rühren. Zufrieden lauschte der Drache dem Schnurren seines Hündchens während er sich über den Rücken zum den rechten Arm hervor arbeitete. Auch hier ergriff er diesen und streckte ihn auf der Lehne aus. Machte sich gleich darauf über dessen Haut her. Küsste sich zum Handgelenk vor und wieder zurück zur Schulter. Über diese knabberte er sich wieder zum Nacken empor und biss dieses mal etwas fester hinein. Zum Lohn bekam er ein leises Stöhnen und der Blonde rieb seinen Hintern nun etwas fordernder an ihm. Welches er nun seinerseits mit einen lauten Keuchen quittierte. Verlangend packte er den Blonden, den er noch immer an den Handgelenken der ausgestreckten Arme hielt, fester und presste ihn in die Polster der Lehne. Plötzlich viel jedwede Lust, Begierde und das Verlangen von Joey ab. Das Fenster, aus dem er bis eben geschaut hatte verschwamm vor seinen Augen. An dessen Stelle sah er eine dreckige Wand, deren Putz schon vor Jahren angefangen hatte herunter zubröckeln um den Blick auf verschimmeltes Mauerwerk frei zu geben. Statt der warmen, starken und beschützenden Hände Setos spürte er die rauen Stricke seines Vaters, welche sich tief in sein Fleisch einschnitten. Kein Schutz, nur Schläge und Gewalt. Keine Hilfe, nur Hoffnungslosigkeit. Verzweifelt kniff er seine Augen fest zusammen und erwartet wie immer den nächsten Schlag. “Bitte nicht.” Flehte er leise, auch wenn er wusste, dass es nie etwas helfen würde. Seto wollte sich gerade erneut über den Nacken des Blonden her machen, als ihm dessen plötzliche Veränderung auffiel. Erst war das Zittern nur leicht gewesen und man hätte es durch aus mit Joeys Lust in Verbindung bringen können. Doch jetzt zitterte der schlanke Körper vor ihm wie Espenlaub. Und als er die leisen, flehenden Wort hörte ließ er sofort von ihm ab. Joey blieb noch immer in derselben Haltung, ausgestreckte Arme, gesenkter Kopf und zitterte am ganzen Leib. Jetzt wurde Seto schlagartig klar WAS er getan und somit in Joey ausgelöst hatte. Langsam wich er von ihm zurück, brachte Abstand zwischen sie. Als der Blond merkte, dass kein Schlag kam, er statt dessen frei war rutsche er an der Lehne hinab, rollte sich zusammen und machte sich so klein wie es ihm nur möglich war. Auch jetzt wollte das Zittern nicht nachlassen. Seto´s Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Was hatte er nur getan. Langsam beugte er sich zu der am Boden liegenden Decke und hob sie auf. Vorsichtig stand er auf und legte sie über die zusammen gekauerte Gestallt. Versteckte ihn komplett darunter. Setzte sich mit etwas Abstand wieder auf die Couch und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Was hatte er nur getan! Wie konnte er nur so unachtsam sein! Warum in aller Welt hatte er Joey ausgerechnet in diese Position gebracht! Durch die Dunkelheit und Wärme der Decke beruhigte Joey sich langsam wieder. Die Dunkelheit war seine Freundin geworden, sie lullte ihn immer ein und nahm ihm eine zeitlang die Schmerzen. Aber die Wärme? Die Wärme war neu! Nie gab hatte es in der Dunkelheit Wärme gegeben. Woher kam die Wärme? Erleichtert bemerkte Seto, dass das Zittern nach einiger Zeit nach ließ. Langsam erhob er sich, holte Etwas aus dem Wohnzimmerschrank, ging zurück zu Couch und setzte sich wieder vorsichtig neben sein Hündchen. Er lehnte sich zurück, schlug das eben geholte Buch auf und begann mit sanfter Stimme vorzulesen. Hoffte ihn somit langsam wieder in die Gegenwart zurück zu holen. Leise drangen Worte durch die Dunkelheit. Sanfte Worte einer tiefen Stimme. Er kannte diese Stimme. Doch woher? Vater? NIEMALS! Aber wer sonst? Yugi, Tris? Nein! Duke war es auch nicht, diese Stimme war tiefer, nicht wie Dukes. Aber er kannte die Stimme doch! Sie lockte ihn. Lockte ihn hinaus aus der Dunkelheit. Aus der einsamen Dunkelheit, aber nicht aus der Wärme. Die Geschichte war zu Ende. Seto schaute von dem Buch zu dem Deckenbündel. Würde der Blonde ihn jetzt schon wieder wahrnehmen? Seit er mit der Geschichte angefangen hatte, waren ungefähr erst 45 Minuten vergangen. Duke hatte ihm erzählt, dass er, als es einmal besonders schlimm war fast drei Stunden beraucht hatte um Joey wieder zurück zu holen. Und er bezweifelte, dass es jetzt weniger schlimm gewesen war. Zu gerne hätte er sein Hündchen einfach in den Arm genommen, wusste aber, dass genau dies jetzt böse enden konnte. Leise rief er ihn, rief immer wieder seinen Namen. Da war sie wieder, die Stimme. Er hatte schon befürchtet sie nie wieder zu hören. Aber was sagte sie? Angestrengt lauschte Joey. Nur langsam wurde sie lauter und klarer. Lockte ihn immer weiter ins Licht. “…ey …oey …Joey?” Sie rief nach ihm? Kannte seinen Namen! Er kannte die Stimme doch. Nur wer rief ihn da? Langsam erschien ein Bild vor seinen Augen, verschleiert, doch langsam lichtete sich der Nebel. Eine schlanke Gestalt erschien. Braunes Haar wurde langsam sichtbar. Weitere Nebel lösten sich auf und gaben ihm die Sicht auf das Gesicht frei. Und dann sah er es. Blau! Warmes, tiefes Blau. Seto! Seto rief nach ihm! “Seto?” Er erschrak sich vor seiner eigenen kraftlosen, brüchigen Stimme. Beinahe hätte der Braunhaarige das Buch fallen lassen, als er die leise Stimme seines Hündchens hörte. Hörte wie es nach ihm rief. “Ja, Joey ich bin’s. Ich in hier. Du bist in Sicherheit!” Schnell legte er das Buch zur Seite. Seto war da! Allmählich kehre der Blondschopf in die Gegenwart zurück. Bemerkte die weiche Couch unter sich, auf der sich zusammen gerollt hatte. Jetzt wusste er auch woher die Wärme gekommen war. Die flauschige Decke lag auf ihm, versteckte ihn vor der Welt. Dankbar kuschelte er sich etwas fester in ihr ein. Aber was war denn nur passiert? Mühsam bracht er seinen trägen Verstand zu arbeiten. Sie waren von Tanaka nach Hause gekommen. Geduscht und hatten es sich gemütlich gemacht. Dann der Anruf. Seto hatte sich danach wieder zu ihm gesetzt und ihn verwöhnt. Aber was war dann nur passiert? Warum lag er jetzt hier unter der Decke? Nur sehr langsam lichteten sich auch noch die letzten Schleier, gaben ihm seine Erinnerungen zurück. Erschrocken weitete er seine Augen, als er erkannte was passiert war. Seto hatte ein heftiges Flashback bei ihm ausgelöst. Seto! Wie ging es ihm? Er selbst war jetzt wieder einiger maßen in Ordnung, aber was war mit seinem Drachen? „Seto?“ Zögerlich kam er mit einer Hand unter der Decke hervor und tastete nach der seines Freundes. Mit nicht wenig Erleichterung beobachtete Seto, wie sich sein Hündchen in die Decke kuschelte und nach einiger Zeit eine Hand unter ihr hervor kam. Vernahm erneut die leise Stimm, die nach ihm rief. Sanft umschloss er Joeys Hand mit seinen Fingern und drückte sie leicht. Der Druck wurde eben so sanft erwidert wie er geben wurde. Als Joey bemerkte, dass auch Setos Finger leicht zitterten, robbte er sich in der Decke dichter an ihn heran und legte seinen Kopf auf den Beinen des Drachen ab. „Es war nicht deine Schuld.“ Nuschelte er leise. „Wessen Schuld denn sonst, wenn nicht meine. Ich hab einfach nicht nachgedacht.“ Sanft legte der Braunhaarige einen Arm um die Schulter des Blonden, drückte ihn leicht an sich. „Es tut mir leid.“ Joey wühlte nun auch seine Kopf aus der Decke frei und schaute zu ihm auf. „Es muss dir nicht leid tun. Es war doch keine Absicht.“ Er befreite seine Hand aus Setos Griff, legte sie ihm in den Nacken und zog ihn zu sich hinunter. Kam ihm leicht entgegen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Der der daran Schuld hat und dem es Leid tun müsste, den gibt es nicht mehr! Jetzt gibt es nur noch dich und mich!“ Erneut gab er ihm einen leichten Kuss, ließ sich wieder auf seinen Schoß sinken, kuschelte sich in die Decke ein und schloss die Augen. Schnurrte leise als sein Drache ihn im Nacken kraulte. Langsam driftete er in einen traumlosen Schlaf. Seto sah auf das schlummernde Hündchen hinab, kraulte ihn noch immer. Womit hatte er nur einen solchen bemerkenswerten Menschen verdient? Er beugte sich noch einmal zu ihm hinunter und hauchte ihm einen Kuss auf den blonden Schopf. Richtete sich wieder auf und legte seinen Kopf auf der Rückenlehne ab. Schloss seine blauen Augen, dachte über das eben Geschehene nach. Seine Gedanken wurden mit der Zeit immer träger, bis sie ihn schließlich frei gaben und dem Schlaf übergaben. Kapitel 34: Ein neuer Morgen ---------------------------- Gequält rieb sich Seto mit der einen Hand den verspannten Nacken, währen die andere nach seinem nervös vibrierendem Handy griff. Ein schnell Knopfdruck und das Gerät hielt endlich wieder Ruhe. Es war 6.30 Uhr, Zeit um sich langsam auf den neuen Tag vorzubereiten. Mit einem Seufzer legte sein Handy wieder zurück auf den Tisch. Durch diese Bewegung entlockte er dem Blondschopf auf seinem Schoss ein leises Murren. Dem Murren folge ein Schmatzen. Kurz darauf streckte sich das Hündchen leicht, kuschelte sich aber schnell wieder näher an den Drachen. Zauberte damit ein Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen. Dieser strich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und stupste ihm anschließend mit dem Finger sacht gegen die Nase. Erntete dafür erneut ein unwilliges Murren. Sanft wuschelte er durch die blonde Mähne auf seinem Schloss. Träge öffneten sich die braunen Augen einen kleinen Spalt, schielten kurz zu ihm hinauf und schlossen sich schnell wieder. “Zu früh. Will noch schlafen.” Wurde ihm müde von unten entgegen genuschelt. “Hmm, dann muss ich wohl alleine frühstücken. Schade.” Schmunzelte der Blauäugige und zerwuschelte noch immer Joeys Haare. Erneut wurden die braunen Augen geöffnet. Dieses mal sogar etwas weiter als zuvor. “Frühstück? Was gibt’s denn Leckeres?” Verschlafen aber neugierig wurde Seto nun angeschaut. “Wenn wir jetzt bald mal aufstehen könnte ich wieder Pfannkuchen machen, aber wenn es hier länger dauert wird es wohl nur Brötchen geben.” “Pfannkuchen mit Nutella?” Joeys Augen hatten sich noch ein Stückchen weiter geöffnet und schauten ihn jetzt hoffnungsvoll an. “Du meinst dieses zuckertriefende Schokoladenzeugs? Natürlich gibst das. Will ja kein mürrisches Hündchen im Haus haben.” Lächelnd beugte sich der Braunhaarige zu ihm hinunter und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. “Na dann, nichts wie in die Küche!” Schnell hatte Joey sich aus der Decke gewickelt und tapste los. Am Türrahmen drehte er sich nochmals kurz um und wunderte sich, dass Seto noch immer auf der Couch saß. Doch noch mehr wunderte er sich über den Blick den dieser ihm zu warf. “Ähm, ist was?” Schmunzelnd saß der Braunhaarige immer noch auf der Couch und musterte den Blondschopf in der Tür. “Hmm. Ich habe gerade eine Idee was ich viel lieber mit dem Nutella machen würde.” Grinste er das nun sehr verwirrt schauende Hündchen an. “Hä? Hab ich irgendwas verpasst?” Fragend legte er den Kopf schief. Seto konnte sich ein leises Kichern nun nicht mehr verkneifen. Langsam beugte er sich zum Boden und hob etwas auf. Mit einem breiten Grinsen stand er auf, hielt das eben Aufgehobene hinter seinen Rücken versteckt und schritt auf den Blonden zu. Bei ihm angekommen, schlang er einen Arm um ihn, zog ihn dicht an sich. “Verpasst nicht, aber vielleicht vergessen.” Raunte er ihm an die Lippen um sie kurz darauf mit den seinen zu versiegeln. Schnurrend erwiderte Joey den Kuss, murrte leicht als der Drache sich wieder von ihm löste. “Vergessen? Was denn?” Irgendwie hatte er gerade keine Ahnung wovon der Braunhaarige sprach. Erst als dessen Hand über seinen entblößten Hintern strich, wusste er was Seto meinte. Er war nackt! Joey machte seinem Drachen die Freude und bekam einen leichten Rotschimmer um die Nase. “Ähm, wo ist mein Bademantel?” Suchend schaute er sich im Raum um. “Warum? Bis eben hast du ihn doch auch noch nicht vermisst. Von mir aus kannst du gerne so bleiben, zu mal ich die Sache mit der Schürze und der Küche noch immer nicht aufgegeben habe.” Raunte der Drache ihm an die Lippen, ließ von diesen ab und küsste sich an seinem Hals entlang. Sanft knabberte er am Halsansatz. Er ließ Joeys Bademantel, denn er erst kurz zuvor aufgehoben hatte, wieder fallen und schlang nun auch den anderen Arm um ihn. Ein leises Keuchen entkam Joeys Lippen. Genießerisch legte er den Kopf mehr zur Seite und verschaffte seinen Drachen somit mehr Spielraum. „Hmm. Müssen wir nicht langsam frühstücken und uns für die Schule fertig machen, oder will der große Seto Kaiba etwa schwänzen?“ Hoffnungsvoll schaute er in die blauen Augen seines Gegenübers. Merkwürdigerweise hatte er momentan nicht den geringsten Drang das Haus zu verlassen. „Ein Kaiba schwänzt nicht! Er hat höchstens Termine!“ Grinste Seto den Blondschopf an, bückte sich und reichte ihm den Bademantel. „Mach dich schon fertig. Ich mach derweilen das Frühstück.“ Schnell hauchte er seinem Hündchen noch einen Kuss auf die Lippen, gab ihm einen leichten Klaps auf den noch immer nackten Hintern und schob sich an ihm vorbei in Richtung Küche. Grummelnd schaute Joey ihm hinterher, wickelte sich den Stoff um den Leib und begab sich nach oben. Schade, ein Tag mit seinem Drachen im Bett würde er der Lehranstalt auf jeden fall vorziehen. Wie am Morgen zuvor empfing ihn auch heute beim Betreten der Küche der verlockende Duft frischer Pfannkuchen. Gerade wollte er sich an den liebevoll gedeckten Tisch setzten, als ihm auffiel, dass etwas Entscheidendes zum perfekten Frühstück fehlte. Wo war sein Drache? Schweren Herzens und mit einem letzten schmachtenden Blick auf den Pfannkuchenstapel verließ er die Küche wieder und machtes sich auf die Suche nach Seto. Mit angezogenen Beinen saß der Braunhaarige auf der breiten Fensterbank des Panoramafensters, hielt eine dampfende Tasse Kaffee in den Händen und schaute hinaus. Sein Blick folgte den dunkelgrauen Wolken, welche schnell über den Himmel zogen. Begleitet von weißen Möwen, die wild in dem rauen Wind durch einander flogen. Keinen Sonnenschein, kein prächtiges Farbspiel in den Wolken war an diesem Morgen zu sehen. Nur Grau in Grau. Genauso trüb wie das Wetter draußen waren auch die Gedanken des Blauäugigen. Hin und wieder nippte er an seiner heißen Tasse und dachte über den gestrigen Abend nach. Sanft schlangen sich zwei Arme um seine Mitten. Leicht wurde er zurückgezogen, bis er an der Brust des Blonden lehnte. „Na mein Hübscher, so allein? Was hältst du von einem romantischen Frühstück für Zwei? Es gibt auch ganz leckere Pfannkuchen.“ „Hmm.“ War das Einzige, was der Braunhaarige dem Hündchen in Gedanken entgegnete. Noch immer blickte er auf die aufgewühlte See, machte keinerlei Anstalten auszustehen. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Um etwas mehr Beachtung zu bekommen wuschelte Joey einmal kräftig durch die braunen Haare, brachte sie ordentlich durch einander. „Nicht wirklich.“ Murrte der Zerwuschelte und versuchte wieder etwas Ordnung in seine Haare zu bekommen. Dies vollbracht, schaute er zu dem Blondschopf hoch. „Sorry. Was hast du denn gesagt?“ “Ich hab dir grad ein äußerst unromalisches Angebot gemacht!” Grinste ihn der Blonde an. “Ach ja?” Fragend schaute der Braunhaarige ihn an. Das Grinsen verschwand aus Joeys Gesichtund er zog grübelnd die Augenbrauen zusammen. “Seto, was ist los?” Sanft strich er durch Setos Haar. “Ich hab nur nachgedacht.” Kam es leise von dem Drachen. Ließ den Blondschopf hellhörig werden. “Und über was hast du so sehr nachgedacht, dass du mich einfach ignorierst?” “Über das, was ich gestern Abend gemacht habe.” Seufzend ließ der Braunhaarige den Kopf hängen. “Ich ... es tut mir leid, Joey. Ich hätte besser aufpassen müssen. Ich …” Schnell hatte das Hündchen seinen Finger auf des Drachen Lippen gelegt und ihn somit zum Schweigen gebracht. Leicht schüttelte er seinen Kopf, als er einen fragenden Blick aus blauen Augen bekam. “Ich hab dir doch schon Gestern gesagt, dass du keine Schuld hast und du dich daher nicht entschuldigen musst!” Sanft zog er Setos Kopf näher an seine Brust, ließ ihn seinen Herzschlag hören. Gab ihm einen Kuss auf den braunen Haarschopf. “So was kann schon mal passieren und es wird bestimmt irgendwie, irgendwann, irgendwo wieder passieren. Aber du wirst niemals daran Schuld sein!” Wieder zerwuschelte Joey ihm das gerade etwas geordnete Haar und grinste ihn nun frech an. “Und jetzt ist bestimmt keine Zeit für solch trübe Gedanken!” “Ach ja? Und für was ist jetzt Zeit?” Frage der Drache nach. Doch noch bevor das Hündchen antworten konnte tat dies sein Magen für ihn und meldete sich lautstark zu Wort. “Vielleicht Fütterungszeit?” Grinste ihn nun der Braunhaarige an und bekam einen schmollenden Blick zurück. “Nein! Die war schon vor einer viertel Stunde! Da waren die Pfannkuchen noch warm! Jetzt sind die bestimmt schon eiskalt! Das ist jetzt ausnahmsweise wirklich deine Schuld!” “Sorry, im Umgang mit Haustieren hab ich nicht gerade viel Erfahrung. Ich wusste ja gar nicht, dass sie auf reguläre Futterzeiten bestehen.” Immer noch grinsend erhob sich Seto von der Fensterbank. Lautes Knacken war zu hören, als seine verspannten Sehnen wieder an ihren ursprünglichen Platz rutschten. Kurz hielt Seto in der Bewegung inne und zu versuchen seinen Nacken etwas zu lockern. Mitfühlend legte Joey eine Hand in den Nacken des Drachen, zog ihn leicht zu sich runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. “Frühstück mit Massage?” Dies ließ sich der Braunhaarige nicht zweimal sagen. Nickte kurz, zog ihn näher an sich und vertiefte den Kuss. Wenig später saß der Braunhaarige am Küchentisch, dass Hündchen hinter sich und brummte wohlig. Beschmierte den nächsten Pfannkuchen mit Nutella, rollte ihn zusammen und fütterte den Blonden damit, während dieser sich um seinen verspannten Nacken kümmerte. Bei dem letzten Pfannkuchen angekommen ging es dem Nacken des Drachen erheblich besser. Mit einem Kuss bedankte er sich bei seinem Hündchen und machte sich daran den Tisch abzuräumen. Joey schaute ihm zufrieden schmatzend dabei zu, schluckte noch den letzen Bissen hinunter und reichte Seto den nun leeren Teller. „Hmm, so läst es sich leben.“ Sich den Bauch tätschelnd lehnte er sich zurück und grinste Seto an. „Können wir nicht doch zuhause bleiben? Wir kuscheln uns auf die Couch und ich bearbeite dich noch einwenig mit meinen Fingern.“ Anzüglich lächelte er seinen Drachen an. Dieser schüttelte nur ebenfalls lächelnd den Kopf. Obwohl ihm der Vorschlag sehr wohl gefiel, wollte er solche Sitten erst gar nicht anfangen. Wer wusste schon wie das bei dem Blondschopf ausarten konnte. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Auf die Couch geht es erst heute Abend wieder, aber auch nur, wenn du schön brav bist und jetzt zur Schule gehst!“ Fies grinste er nun den schmollenden Joey an und struppelte ihm die blonde Mähne durcheinander. Kapitel 35: Der zweite Schultag ------------------------------- Elegant erhob Seto eine Augenbraue und schaute auf den soeben vor den Blonden gelandete Zettel. Bevor dieser reagieren konnte, hatte er ihn sich schon gegriffen, entfaltet und die kurze Aussage darauf gelesen. Seine zweite Braue wanderte noch oben und er schauten den neben ihm sitzenden Blondschopf an. Dieser schnappte sich den Wisch, zerknüllte ihn nach kurzen Lesen und stopfte ihn in seine Schultasche. Schüttelte nur leicht den Kopf und widmete sich wieder den Unterricht. 10 Minuten später erklang die Schulglocke und läutete das Ende der Stunde und den Anfang der zweiten Pause ein. Nun stellte der Braunhaarige endlich die Frage die ihn schon die ganze Zeit beschäftigte. “Weißt du von wem der Zettel war?” Joey tat so, als ob es äußerst wichtig wäre seine Klassenkameraden bei Verlassen des Raumes zu beobachten und er sonst keine Notiz von seiner Umwelt nehme. Obwohl er schon jetzt wusste, dass es nicht funktionieren würde. Und als ob er es herauf beschworen hätte, hörte er erneut seinen Namen. “Joey!” Dieses mal klang es schon etwas eindringlicher, nicht mehr so leise wie eben. “Hö?” Mit gespielt unwissenden Blick schaute er den Braunhaarigen an. Welcher jedoch mit ernster Mimik antwortet und somit klar machte, dass er sofort eine ehrliche Antwort erwartete. “Ähm, welchem Zettel meinst du?” Irgendwie hatte der Blonde so gar keine Lust sich mit dem Thema auseinander zusetzten. “Tu nicht so. Du weißt genau von welchem Zettel ich rede!” “Ist ja gut. Ich hab keine Ahnung woher der kam, aber es nervt! Zufrieden!” Murrte er dem Blauäugigen entgegen. Jedoch war für diesen das Thema noch lange nicht beendet. “Gib ihn mir mal. Vielleicht erkenne ich ja die Handschrift.” Seto hatte sehr wohl bemerkt, dass dem Hündchen dieses Thema unangenehm war. Um so schneller wollte er die Ganze Sache beenden, bevor es noch größere Ausmaße annahm. Joey griff seufzend in seine Schultasche, kramte kurz darin umher, zog schließlich ein zerrknäueltes Stück Papier hervor und reichte es Seto. Jener strich den Zettel wieder etwas glatt und blickte anschließend verwundert darauf. “Joey, das ist nicht der Zettel von eben. Hast du davon etwa mehrere bekommen?” Fragend schaute er seinen Tischnachbarn an. Dieser wich seinen Blick aus. “Ähm. Na ja, so zwei oder drei vielleicht?!” “Joey! Wie viele genau!” Eindringlich blickten die blauen Augen ihn an. Ließen keinen Platz für irgendwelche Ausflüchte. Er wollte eine ehrliche Antwort. Und das sofort. “Ist ja gut!” Grummelnd durchwühlte Angesprochener erneut seine Schultasche, zog einige zerknitterte Papiere heraus und legte diese wortlos auf Setos Tischseite. Anschließend ließ er seinen Kopf auf die Tischplatte sinken, schloss die Augen und wartete auf die Reaktion des Drachen. Dieser schaute nun leicht ungläubig auf die elf Zettel in seinen Händen. Jeder einzelne mit der gleichen oder sehr ähnlichen beleidigenden Botschaft. Sorgfältig legte er die Papiere zusammen und verstaute sie in seiner Tasche. Mit dem Verfasser dieser Nachrichten würde er wohl mal ein ernstes Wörtchen reden müssen. Er hatte auch schon eine Ahnung, wer es sein könnte. Insgeheim freute er sich schon auf das Gespräch. “Warum können die mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?” Nuschelte der Blonde seiner Tischplatte entgegen. War es denn zu viel verlangt? Oder gab es auf der Schule kein interessanteres oder wichtigeres Thema, als seine sexuelle Orientierung? Seto wuschelte ihm durch die Haare.“Du hast bald deine Ruhe. Zumindest wenn ich heraus bekomme wer der Zettelschreiber ist!” “Hmm. Hoffentlich.” Brumme Joey jetzt zufrieden und genoss die kraulende Hand in seinem Nacken. Mit einem kleinen Grinsen auf seinen Lippen drehte er seinen Kopf auf die andere Seite und schaute zu dem Braunhaarigen hinauf. “Du Seto? Ich bin doch in die Schule gegangen und brav war ich doch bis jetzt auch, oder?” Fragend schaute der Blauäugige zu ihn hinab. “Ja. Warum?” Der Blonde grinste noch etwas breiter. “Darf ich dann heute Abend auf die Couch?” Mit großen Hundeaugen schaute er seinen Drachen an. Dieser musste leicht lachen, als er erkannte auf was sein Hündchen heraus wollte. Gespielt überlegend rieb er sich das Kinn. “So so, auf die Couch willst du. Hmm, bis jetzt warst du wirklich sehr brav, mal schauen ob das bis heute Abend anhält. Erneut wuschelte er durch die blonden Haare, zog dann seine Hand zurück und erhob sich um den Rest der Pause im Freien zu verbringen. Schnell erhob sich auch der breit grinsende Blondschopf, schnappte sich seine Bentobox und folgte ihm. Zu seiner Freude schien einem gemütlichem Abendprogramm nichts im Wege zu stehen. Wieder landete einer dieser beleidigenden Zettel auf Joeys Tisch. Jedoch hatte der Werfer nicht mit der Aufmerksamkeit und schnellen Reaktion Setos gerechnet. Dieser hatte die Wurfrichtung ausmachen können und war nicht geringsten überrascht, als er in Tristans erschrockenes Gesicht schaute. Schnell drehte dieser sich wieder zur Tafel und verfluchte sich leise selbst. Wie konnte er nur so unvorsichtig sein. Der kalte Blick des Braunhaarigen hatte ihm nur zu deutlich gemacht, dass seine kleine Stichelei noch ein Nachspiel haben würde. Joey, der nun auch mitgekommen hatte wer der ominöse Zettelschreiber war, hatte nun die Faxen dicke. Erschnappte sich den Wisch, las das Geschmiere schnell durch und schrieb eine passende Antwort darauf. Warf ihn im passendem Augenblick zurück und konnte sich kurz darauf an dem vor Zorn rot angelaufenem Gesicht Tristans erfreuen. Grinste ihn nochmals breit an und wendete sich nun seinerseits wieder dem Unterricht zu. Im Gegensatz zu ihrem Lehrer hatte Seto den Zettelwurf sehr wohl mitbekommen und Tristans Reaktion auf diesen ließ nun auch ihn leicht schmunzeln. Scheinbar hatte das Hündchen genau die passende Antwort gegeben. Trotz seiner Wut auf Joey suchte Tristan nach dem Klingel zum Schulende schnell das Weite und war nicht mehr auffindbar. Sehr zum Leidwesen eines zornigen Drachens. Dieser hätte sich nur zu gerne etwas an ihm ausgetobt und ihm gehörig die Meinung gesagt. Leicht murrend folgte er nun dem Blondschopf zum Parkplatz. Joey war unterdessen recht froh, dass Seto sein auserkorenes Opfer nicht mehr erwischt hatte. Wer wusste schon was der Braunhaarige mit Tristan angestellt hätte. Morgen war ja auch noch ein Tag und vielleicht hatte sich das Gemüt des Drachen bis dahin wieder etwas abgekühlt. Schmunzelnt öffnete er die Tür des Wagens, begleitet von Setos Murren. Schon auf der Heimfahrt hellte sich die Laune des Blauäugigen wieder etwas auf. Stunden später lag er zufrieden brummend auf der Couch und gab sich Joeys geschickten Fingern hin. Dieser hatte ihn kurzerhand auf die dort hin geschickt, sich auf seinem Hintern nieder gelassen und knete die verspannten Muskel seines Nackens durch. Wenns nach Seto gehen würde könnte er ewig so liegen bleiben und sich von seinem Hündchen verwöhnen lassen. Doch hatte dieser anscheinend nach nur etwa 10 Minuten beschlossen, dass es nun genug mit der Massage sei. Langsam kletterte er von dem Braunhaarigern herunter, gab ihm noch einen Kuss auf den Nacken und wuselte wortlos in die Küche. Seto schaute ihm hinterher, haderte noch mit sich sollte er nun wirklich aufstehen und schauen was der Blondschopf dort trieb oder einfach hier liegen bleiben und abwarten. Letzten Endes hatte er sich fürs Abwarten entschieden. Er lag völlig entspannt auf dem Bauch, den Kopf auf seine verschränkten Armen gebettet und döste leicht ein. Kapitel 36: Couchgeflüster -------------------------- Erst leise, dann mit steigender Lautstärke verlangte das Handy des Braunhaarigen nach dessen Aufmerksamkeit. Seto versuchte das nervige Geklingel zu überhören, gab es letzten Endes doch auf. Murrend, weil ihn dieses kleine Gerät aus seinem Schlummer geholt hatte, streckte er seinen Arm aus und ergriff es. Ein kurzer Blick auf das Display ließ ihn jedoch leicht lächeln und er nahm den Anruf entgegen. “Hallo Kleiner! Wie geht’s dir?” “Hallo Seto! … ” Schon erzähle ihm die aufgeregte Stimme seines kleinen Bruders die bisherigen Geschehnisse ihrer Klassenfahrt ins allen Einzelheiten. Nach der kurzen Begrüßung hatte Seto sich wieder bequem zurecht gerückt, die Augen geschlossen und hörte entspannt seinem Bruder zu. Musste bei der einen oder anderen Geschichte grinsen. Er freute sich für Mokuba, schien dieser doch mächtig viel Spaß zu haben. Joey durchsuchte derweilen die Küche nach etwas ganz bestimmten, wurde schließlich im Kühlschrank fündig. Mit seiner Beute in der Hand kam er zurück ins Wohnzimmer und wollte schon murren, weil sein Drache gerade ans Telefon ging. Nach kurzem Lauschen wurde ihm schnell klar, wer an der anderen Seite der Leitung war und diesem konnte er bestimmt nicht böse sein. Der Blonde sah, dass Seto sich wieder bequem zurecht gerückte und mit geschlossenen Augen seinem Bruder zuhörte. Er schaute noch mal kurz auf den Gegenstand in seiner Hand, wieder zurück zu Couch und hatte anschließend ein kleines, fieses Grinsen auf den Lippen. Leise schlich Joey sich zur Couch, versuchte möglichst jedes verräterische Geräusch zu vermeiden und kniete sich neben die Couch. Froh darüber, dass der Braunhaarige ihn immer noch nicht bemerkt hatte. Sein Grinsen wurde etwas breiter, als er den Verschluss öffnete, ihn über Setos Rücken hielt und kippte die Flasche langsam herum. Genaustes beobachtete er die kleine Öffnung. Seine Augen begannen freudig zu leuchten, als der erste kleine, braune Tropfen langsam hervorquoll, sich kurz darauf der Schwerkraft ergab und herabfiel. Seto keuchte leise auf, als etwas Kaltes auf seinen blanken Rücken traf und kurz darauf von einer warmen Zunge wieder abgeleckt wurde. “Seto? Alles in Ordnung bei dir?” Erklang Mokubas leicht besorgte Stimmer. “Ja, es ist nichts.“ Er versuchte seine Stimme normal klingen zu lassen, was im Augenblick wahrlich nicht einfach war. Immer wieder tropfte es kaltes auf seine Haut, gefolgt von der Zunge des Blondschopfs. „Sicher?“ Fragte der Schwarzhaarige nochmals nach. „Ganz sicher!“ Schnell bis er sich auf die Unterlippe. Hatte sein Hündchen sich doch gerade wieder auf seinen Beinen niedergelassen. Tröpfelte die kalte Flüssigkeit nun auf seine linke Seiten, um sie genüsslich wieder ab zuleckte. „Aber ich muss leider jetzt Schluss machen.“ Brachte er gerade noch so hervor, froh darüber einigermaßen normal geklungen zu haben. „Oh, na gut, aber arbeite nicht mehr so lange, okay?“ „Versprochen. Soll ich dich morgen früh zurückrufen?“ „Nee, las mal. Sind morgen wieder früh unterwegs. Ich meld mich dann mal wieder. Bis dann großer Bruder.“ „Ja, mach das. … Bis dann Kleiner und viel Spaß morgen.“ Schnell legte er auf. Gerade noch rechtzeitig, denn nun konnte er sich ein leises Stöhnen nicht mehr verkneifen. Zog der Blonde doch gerade die Hose des Braunhaarigen etwas herunter und knabberte am somit freigelegten Hüftknochen herum. Das Telefon glitt aus seiner Hand und landete auf dem weichen Teppich neben der Couch. Das würde er dem Blonden heimzahlen, dessen war er sich sicher. Irgendwann, später, aber bestimmt nicht jetzt. Das Hündchen grinste leicht an die Haut unter seinen Lippen. Froh darüber, dass Seto ihm nicht böse zu seien schien. Vorsichtig legte er sich nun neben ihn, zog ihn leicht mit sich, so dass sie beide nun auf der Seite lagen und der Braunhaarige mit dem Rücken an seiner Brust ruhte. Sanft strich Joey über die Brust des Drachen, wanderte hinab über die ausgeprägten Bauchmuskel und strich am Hosenbund entlang. Entlockte Seto immer wieder wohlige und genießerische Geräusche. Der Braunhaarige hatte beschlossen den Blonden einfach mal machen zu lassen. War er doch gespannt was sich sein Hündchen vorhatte. Dieses öffnet nun flink den Knopf seiner Hose und hielt sich auch mit dem Reißverschluss nicht lange auf. Schlüpfte schnell in die Boxershorts und umfasste die halbaufgerichtete Erregung des Braunhaarigen. Massierte diese vorsichtig, aber dennoch fordernd. Seto stöhnte laut auf, hatte er doch nicht mit solch einem forschen Vorgehen gerechnet. Joey überraschte ihn immer wieder und dies nur im positivsten Sinne. Wenn er nur daran dachte wie schüchtern und verlegen eben dieser noch vor ein par Tagen war, und jetzt das. Mit einem weiten Stöhnen drehte er sein Gesicht zur Seite, sah über die Schulter auf die sündigen, einladen Lippen. Joey stockte in seinen Bewegungen, als ihn der Blick des Drachen traf. Musste nun selbst aufkeuchen. Pure Lust widerspiegelte sich in den blauen Augen. Sie waren nur noch halb geöffnet und sahen ihn beinahe flehen an. Die Augen des Blonden wanderten weiter über das Gesicht seines Gegenübers. Über die leicht geröteten Wangen. Blieben an den leicht geöffneten Lippen hängen. Er sah deutlich wie der Atem stoßweise ihnen entwich und schnell wieder neuer Sauerstoff eingesogen wurde. Sah den feuchten Glanz auf ihnen und konnte sich nicht mehr zurück halten. Schnell beuge er sich vor und legte die seinen darauf und entfachte somit einen leidenschaftlichen Kuss. Nur zu gerne ging der Drache auf den Kuss ein, ließ ihn schnell feuriger werden und raubte nun seinerseits dem Blonden fast den Atem. Wild umspielte er die Zunge Joeys. Jenem schwanden bei dem Kuss langsam die Sinne. Nur schwer konnte er sich wieder auf seine Hand konzentrieren, welche immer noch Seto´s Erregung umfasste. Mit eben solcher Leidenschaft, die er in den Kuss legte nahm er seine Bewegungen wieder auf. Glitt am harten Fleisch des Drachen hinab und rieb mit dem Daumen leicht über die freigelegte Spitze. Mit einem lauten Stöhnen brach Seto den Kuss und legte seinen Kopf weit in den Nacken. Joey leckte sich bei diesem Anblick unbewusst über die Lippen und bearbeitet das Glied des Drachen mit noch mehr Hingabe. Liebte er es doch zu sehr, denn sonst so beherrschten Geschäftsmann dabei zu beobachten, wenn dieser sich völlig gehen ließ. Und genau das tat Seto. Lag laut stöhnen auf der Couch und wusste langsam nicht mehr wohin mit seiner Lust. Jedoch war für ihn der Schlussstrich gesetzt, als Joey sich über ihn beugte und ihm leicht in die Brust biss. Mit einem lauten Knurren schnappte er sich sein Hündchen. Bevor Joey überhaupt mitbekam wie ihm geschah, lag er auch schon auf dem Teppich neben der Couch, den Drachen über sich und war in einen feurigen Kuss verwickelt. Spürte wie die Hände des Braunhaarigen über seinen Körper wanderten und ihn eilig von seiner Kleidung befreiten. Half ihm seinerseits sich von der schon weit herunter gerutschten Hose zu befreien. Kurz musste er den Kuss unterbrechen, damit Seto ihm das Shirt über den Kopf ziehen konnte. Schnappte aber schon kurz darauf wieder nach den Lippen und entfachte einen neuen leidenschaftlichen Kuss. Leicht stöhnte er in den Kuss, als ihre nackten Leiber sich berührten. Er liebte das Gefühl von Setos bloßer Haut auf der Seinen. Seto streichelte über den leicht zitternden Körper unter sich. Angefangen am Hals, strich er über das Schlüsselbein hinab zur Brust des Blonden. Von dort wanderte seine Hand weiter hinab, strich ihm über die Seite, am Hüftknochen entlang und kreise um den Bauchnabel. Erst nach einiger Zeit erbarmte er sich und ließ seine Finger hinab gleiten. Fahrig fuhr über Joeys Erregung, federleicht strich er über dessen Spitze, umschloss das Glied schließlich komplett und begann es zu massieren. Joey trennte sich von den sündigen Lippen des Drachen und warf seinen Kopf mit einem kehligen Stöhnen weit in den Nacken. Bot ihm somit die Haut an seinem Hals an. Nur zu gerne nahm der Drache dieses Angebot an. Leckte über die leicht salzig schmeckende Haut, knabberte leicht am Halsansatz herum. Entlockte dem Blonden immer wieder ein lustvolles Stöhnen und Keuchen. Brummte seinerseits wohlig bei dem sanften Streicheln auf seinem Rücken. Bekam eine leichte Gänsehaut, als die Finger des Blonden immer wieder hauchzart über seine Seiten strichen. Joey wanderte mit seinen Händen langsam immer tiefer, bis sie auf den festen Hintern des Braunhaarigen lagen. Auch hier streichelte er über die makellose Haut. Anfangs noch sanft, fuhren die Finger schon bald fester darüber, bis sie sich regelrecht in die Haut krallten und das Becken Setos dicht an seines drückten. Dieser ließ von dem Glied des Blonden ab, beugte sich zu ihm hinab und zog ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Das Hündchen schlang seine Arme besitzergreifend um den Drachen und drehte sich mit ihm herum. “Au!” Grummelnd rieb er sich den Kopf und funkelte die hinterhältige Tischkante böse an. Grummelte noch mehr, als er ein leises Kichern hörte. “Was is daran denn bitteschön so lustig?” Mit vor der Brust verschränkten saß er auf Setos Becken und schaute diesen schmollend an. “Mein kleiner Tollpatsch!” Mit einem Lächeln legte der Drache sein Hündchen eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich herunter. “Ach, bin ich das?” Fragend legte dieses seinen Kopf leicht schief, wehre sich nicht im Geringsten gegen den Braunhaarigen. “Ja, bist du. Und vor allem bist du MEIN!” Raunte der Drache ihm noch mit seiner dunklen Stimme an die Lippen, bevor er diese mit den Seinen verschloss. Ein kleines Lächeln huschte über Joeys Lippen. Zufrieden schnurrend lag er auf des Drachen Brust und ließ sich in den Kuss fallen. Für so einen Kuss nahm er es doch gerne noch mal mit der Tischkante auf! Zärtlich strich ihm Seto über den Rücken. An der Wirbelsäule herunter, Wirbel für Wirbel, kurz über den Steiß und an den Seiten wieder nach oben. Jagte damit immer wieder kleine Schauer durch den Körper des Blonden. Währen die linke Hand weiter ihre Runden über Joeys Rücken wanderte, wagte sich die rechte tiefer. Fuhr über den Hintern, streichelte sich langsam zu ihrem Ziel hervor. An diesem Angekommen strich er immer wieder über des Blonden verborgene Öffnung, massierte sie leicht. Der Blonde musste den Kuss abermals mit einem lauten Stöhnen unterbrechen. Keuchend legte er seinen Kopf auf der Brust des Braunhaarigen ab. Murrte leicht, als dieser seine Finger wieder entfernte. Er hob den Kopf und schaute ihn an. Bekam einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. “Wir haben kein Gel hier und ich will dir nicht wehtun.” Erklärte der Drache ihm mit leisen, zärtlichen Worten. Joey lächelte ihn an, schnappte nach seiner Hand, begann erst an dessen Fingern zu legen und nahm sie schließlich in den Mund. Immer noch den Blick genau in die blauen Augen Setos gerichtet. Sah wie sie noch etwas dunkler wurden und sich der Braunhaarige über die Lippen unbewusst leckte. Als er sie für feucht genug befand entließ er Setos Finger wieder aus seinen Mund. “So, müsste es doch gehen, oder?” Grinste er den Drachen an und fand sich kurz darauf in einem feurigen Kuss wieder. Wild umspielten sich ihre Zungen, während Seto sein Hündchen langsam vorbereitete. Ließ sich immer wieder Zeit, bevor er einen weiteren Finger hinzunahm. Joey lag keuchen und stöhnen auf dem Braunhaarigen. Immer wieder erzitterte sein vor Schweiß glänzender Körper. Schon längst hatte sein Verstand sich verabschiedet und nur noch animalische Lust war noch übrig geblieben. Er wollte seinen Drachen! Hier und jetzt! „Seto. Nimm mich!“ Keuchte er außer Atem und schaute tief in die lustverhangenen Augen seines Drachen. Auch dieser wollte eindeutig mehr. Vorsichtig entzog er dem Blonden seine Finger, lächelte bei dem leisen Murren. Hielt ihm nun die Finger der linken Hand an die Lippen. Immerhin wollte er ihm nun wirklich keine Schmerzen zu fügen und ein wenig mehr Feuchtigkeit konnte nicht schaden. Joey verstand was Seto von ihm wollte, hatte jedoch nicht vor dem Folgezuleisten. Mit einem schelmischen Grinsen rutschte flink an dem Braunhaarigen hinab, gab ihm noch ein kurzer Kuss auf den Bauchnabel. Bevor er tiefer wanderte und dessen Erregung ohne große Umschweife in den Mund nahm. Dem lautem Stöhnen des Drachen lauschend glitt er mit der Zunge über das heiße Fleisch, während er ihm aus seinem Mund entließ um ihn kurz darauf wieder tief aufzunehmen. Seto kralle sich mit einer Hand in das blonde Haar, mit der Anderen in dem weichen Teppich. Mit weit in den Nacken gelegten Kopf lag er laut stöhnend vor der Couch und gab sich der geschickten Zunge des Blonden hin. Joey ließ nun langsam wieder von seinem Glied ab, krabbelte wieder zu ihm hinauf und wurde mit einem leidenschaftlichen Kuss empfangen. Rieb sich während diesem auffordernd an Setos Becken. Nach Luft schnappend trennten sich ihre Lippen wieder. Tief schaute der Drache in des Hündchens braune Augen. „Auf die Couch mit dir!“ Raunte er ihm mit dunkler Stimme an die noch leicht geöffneten Lippen und gab ihm einen leichten Klaps auf den Hintern. Welcher ihm ein überraschtes Keuchen des Blonden einbrachte. Joey erhob sich langsam, kratze dabei leicht über Setos Brust. Wusste er doch, wie sehr es diesem gefiel. Mit geschmeidigen Bewegungen kletterte er wieder auf die Couch. Noch bevor er fragen konnte, wie er sich positionieren sollte spürte er den Drachen an seinem Rücken. Dieser spreizte die Beine des Blonden weiter auseinander und bedeutete ihm sich an der Rückenlehne abzustützen. So das dieser nun vor ihm auf der Couch kniete und genug Halt hatte. Eng schmiegte Seto sich an den verschwitzen Rücken vor sich. Knabberte sanft an Joeys Nacken herum währen er vorsichtig in ihn eindrang. Dunkel knurrte er und verbiss sich leicht in den Hals des Blonden, als ihn die heiße Enge dessen umschloss. Auch das Hündchen musste laut stöhnen, als sich der Drache immer tiefer in sich bohrte. Er tat nicht weh, aber es war einfach nur ein unglaubliches Gefühl von ihm so tief ausgefüllt zu werden und auch der Biss in seinen Nacken tat sein übriges dazu. Gott, er war diesem Mann mit Haut und Haaren verfallen. Und genau dieser fing langsam an sich zu bewegen. Die ersten Stöße waren noch vorsichtig, beinahe zaghaft, nahmen aber schnell an Intensität zu. Wurden tief und kräftig. Brachten den Blonden immer wieder zum lauten Stöhnen und hin und wieder zum schreien. Joey krallte sich in dem Polster vor sich und kam den fordernden Stößen des Braunhaarigen so gut entgegen wie er nur konnte. Konnte ihn nicht tief genug in sich bekommen. Bäumte sich immer wieder leicht auf, wenn dieser eine Punkt in ihm gestreift wurde. Weit warf er seinen Kopf in den Nacken und schrie seine Lust laut heraus. „Tiefer!“ Forderte er mit heißer Stimme. Schrie kurz darauf erneut auf, als Seto noch tiefer und härter in ihn vordrang. Ihn bei jeden Stoß Sterne sehen ließ. Fest stemmte er seine schon leicht zittrigen Arme gegen die Lehne und verlangte keuchend nach mehr. Lange würde er nicht mehr durchhalten und als sich warme Finger um sein Glied schlossen war alles zu spät. Mit einem lauten Schrei kam er heftig in Setos Hand und kerkerte das heiße Glied des Drachen tief in sich ein. Stöhnte bei jedem weiteren Stoß dunkel auf und konnte nur Sekunden später spüren wie dieser sich heiß in ihm ergoss. Erschöpft hing das Hündchen nun über der Lehne der Couch. Brummte wohlig auf, als der Drache an seinen Nacken herumknabberte. Murrte jedoch leise, als dieser sich aus ihm zurückzog. Schnell schlangen sich zwei warme Arme um ihn und er wurde an die starke Brust des Braunhaarigen gezogen. Glitt mir diesem zur Seite und lag nun entspannt auf der Couch. Heute würde er sich nicht freiwillig hier weg bewegen. Soviel stand für ihn fest. Kapitel 37: Couchgeflüster (zensiert) ------------------------------------- Erst leise, dann mit steigender Lautstärke verlangte das Handy des Braunhaarigen nach dessen Aufmerksamkeit. Seto versuchte das nervige Geklingel zu überhören, gab es letzten Endes doch auf. Murrend, weil ihn dieses kleine Gerät aus seinem Schlummer geholt hatte, streckte er seinen Arm aus und ergriff es. Ein kurzer Blick auf das Display ließ ihn jedoch leicht lächeln und er nahm den Anruf entgegen. “Hallo Kleiner! Wie geht’s dir?” “Hallo Seto! … ” Schon erzähle ihm die aufgeregte Stimme seines kleinen Bruders die bisherigen Geschehnisse ihrer Klassenfahrt ins allen Einzelheiten. Nach der kurzen Begrüßung hatte Seto sich wieder bequem zurecht gerückt, die Augen geschlossen und hörte entspannt seinem Bruder zu. Musste bei der einen oder anderen Geschichte grinsen. Er freute sich für Mokuba, schien dieser doch mächtig viel Spaß zu haben. Joey durchsuchte derweilen die Küche nach etwas ganz bestimmten, wurde schließlich im Kühlschrank fündig. Mit seiner Beute in der Hand kam er zurück ins Wohnzimmer und wollte schon murren, weil sein Drache gerade ans Telefon ging. Nach kurzem Lauschen wurde ihm schnell klar, wer an der anderen Seite der Leitung war und diesem konnte er bestimmt nicht böse sein. Der Blonde sah, dass Seto sich wieder bequem zurecht gerückte und mit geschlossenen Augen seinem Bruder zuhörte. Er schaute noch mal kurz auf den Gegenstand in seiner Hand, wieder zurück zu Couch und hatte anschließend ein kleines, fieses Grinsen auf den Lippen. Leise schlich Joey sich zur Couch, versuchte möglichst jedes verräterische Geräusch zu vermeiden und kniete sich neben die Couch. Froh darüber, dass der Braunhaarige ihn immer noch nicht bemerkt hatte. Sein Grinsen wurde etwas breiter, als er den Verschluss öffnete, ihn über Setos Rücken hielt und kippte die Flasche langsam herum. Genaustes beobachtete er die kleine Öffnung. Seine Augen begannen freudig zu leuchten, als der erste kleine, braune Tropfen langsam hervorquoll, sich kurz darauf der Schwerkraft ergab und herabfiel. Seto keuchte leise auf, als etwas Kaltes auf seinen blanken Rücken traf und kurz darauf von einer warmen Zunge wieder abgeleckt wurde. “Seto? Alles in Ordnung bei dir?” Erklang Mokubas leicht besorgte Stimmer. “Ja, es ist nichts.“ Er versuchte seine Stimme normal klingen zu lassen, was im Augenblick wahrlich nicht einfach war. Immer wieder tropfte es kaltes auf seine Haut, gefolgt von der Zunge des Blondschopfs. „Sicher?“ Fragte der Schwarzhaarige nochmals nach. „Ganz sicher!“ Schnell bis er sich auf die Unterlippe. Hatte sein Hündchen sich doch gerade wieder auf seinen Beinen niedergelassen. Tröpfelte die kalte Flüssigkeit nun auf seine linke Seiten, um sie genüsslich wieder ab zuleckte. „Aber ich muss leider jetzt Schluss machen.“ Brachte er gerade noch so hervor, froh darüber einigermaßen normal geklungen zu haben. „Oh, na gut, aber arbeite nicht mehr so lange, okay?“ „Versprochen. Soll ich dich morgen früh zurückrufen?“ „Nee, las mal. Sind morgen wieder früh unterwegs. Ich meld mich dann mal wieder. Bis dann großer Bruder.“ „Ja, mach das. … Bis dann Kleiner und viel Spaß morgen.“ Schnell legte er auf. Gerade noch rechtzeitig, denn nun konnte er sich ein leises Stöhnen nicht mehr verkneifen. Zog der Blonde doch gerade die Hose des Braunhaarigen etwas herunter und knabberte am somit freigelegten Hüftknochen herum. Das Telefon glitt aus seiner Hand und landete auf dem weichen Teppich neben der Couch. Das würde er dem Blonden heimzahlen, dessen war er sich sicher. Irgendwann, später, aber bestimmt nicht jetzt. Das Hündchen grinste leicht an die Haut unter seinen Lippen. Froh darüber, dass Seto ihm nicht böse zu seien schien. Vorsichtig legte er sich nun neben ihn, zog ihn leicht mit sich, so dass sie beide nun auf der Seite lagen und der Braunhaarige mit dem Rücken an seiner Brust ruhte. Sanft strich Joey über die Brust des Drachen, wanderte hinab über die ausgeprägten Bauchmuskel und strich am Hosenbund entlang. Entlockte Seto immer wieder wohlige und genießerische Geräusche. Der Braunhaarige hatte beschlossen den Blonden einfach mal machen zu lassen. War er doch gespannt was sich sein Hündchen vorhatte. Dieses öffnet nun flink den Knopf seiner Hose und hielt sich auch mit dem Reißverschluss nicht lange auf. Schlüpfte schnell in die Boxershorts. Seto stöhnte laut auf, hatte er doch nicht mit solch einem forschen Vorgehen gerechnet. Joey überraschte ihn immer wieder und dies nur im positivsten Sinne. Wenn er nur daran dachte wie schüchtern und verlegen eben dieser noch vor ein par Tagen war, und jetzt das. Mit einem weiten Stöhnen drehte er sein Gesicht zur Seite, sah über die Schulter auf die sündigen, einladen Lippen. Joey stockte in seinen Bewegungen, als ihn der Blick des Drachen traf. Musste nun selbst aufkeuchen. Pure Lust widerspiegelte sich in den blauen Augen. Sie waren nur noch halb geöffnet und sahen ihn beinahe flehen an. Die Augen des Blonden wanderten weiter über das Gesicht seines Gegenübers. Über die leicht geröteten Wangen. Blieben an den leicht geöffneten Lippen hängen. Er sah deutlich wie der Atem stoßweise ihnen entwich und schnell wieder neuer Sauerstoff eingesogen wurde. Sah den feuchten Glanz auf ihnen und konnte sich nicht mehr zurück halten. Schnell beuge er sich vor und legte die seinen darauf und entfachte somit einen leidenschaftlichen Kuss. Nur zu gerne ging der Drache auf den Kuss ein, ließ ihn schnell feuriger werden und raubte nun seinerseits dem Blonden fast den Atem. Wild umspielte er die Zunge Joeys. Jenem schwanden bei dem Kuss langsam die Sinne. Nur schwer konnte er sich wieder auf seine Hand konzentrieren. Mit eben solcher Leidenschaft, die er in den Kuss legte nahm er seine Bewegungen wieder auf. Mit einem lauten Stöhnen brach Seto den Kuss und legte seinen Kopf weit in den Nacken. Joey leckte sich bei diesem Anblick unbewusst über die Lippen und bearbeitet den Drachen mit noch mehr Hingabe. Liebte er es doch zu sehr, denn sonst so beherrschten Geschäftsmann dabei zu beobachten, wenn dieser sich völlig gehen ließ. Und genau das tat Seto. Lag laut stöhnen auf der Couch und wusste langsam nicht mehr wohin mit seiner Lust. Jedoch war für ihn der Schlussstrich gesetzt, als Joey sich über ihn beugte und ihm leicht in die Brust biss. Mit einem lauten Knurren schnappte er sich sein Hündchen. Bevor Joey überhaupt mitbekam wie ihm geschah, lag er auch schon auf dem Teppich neben der Couch, den Drachen über sich und war in einen feurigen Kuss verwickelt. Spürte wie die Hände des Braunhaarigen über seinen Körper wanderten und ihn eilig von seiner Kleidung befreiten. Half ihm seinerseits sich von der schon weit herunter gerutschten Hose zu befreien. Kurz musste er den Kuss unterbrechen, damit Seto ihm das Shirt über den Kopf ziehen konnte. Schnappte aber schon kurz darauf wieder nach den Lippen und entfachte einen neuen leidenschaftlichen Kuss. Leicht stöhnte er in den Kuss, als ihre nackten Leiber sich berührten. Er liebte das Gefühl von Setos bloßer Haut auf der Seinen. Seto streichelte über den leicht zitternden Körper unter sich. Angefangen am Hals, strich er über das Schlüsselbein hinab zur Brust des Blonden. Von dort wanderte seine Hand weiter hinab, strich ihm über die Seite, am Hüftknochen entlang und kreise um den Bauchnabel. Erst nach einiger Zeit erbarmte er sich und ließ seine Finger hinab gleiten. Fahrig berührte er ihn, strich erst federleicht über dessen weiche Haut, wurde aber schnell fordernder. Joey trennte sich von den sündigen Lippen des Drachen und warf seinen Kopf mit einem kehligen Stöhnen weit in den Nacken. Bot ihm somit die Haut an seinem Hals an. Nur zu gerne nahm der Drache dieses Angebot an. Leckte über die leicht salzig schmeckende Haut, knabberte leicht am Halsansatz herum. Entlockte dem Blonden immer wieder ein lustvolles Stöhnen und Keuchen. Brummte seinerseits wohlig bei dem sanften Streicheln auf seinem Rücken. Bekam eine leichte Gänsehaut, als die Finger des Blonden immer wieder hauchzart über seine Seiten strichen. Joey wanderte mit seinen Händen langsam immer tiefer, bis sie auf den festen Hintern des Braunhaarigen lagen. Auch hier streichelte er über die makellose Haut. Anfangs noch sanft, fuhren die Finger schon bald fester darüber, bis sie sich regelrecht in die Haut krallten und das Becken Setos dicht an seines drückten. Dessen Hand ließ von dem Blonden ab. Er beugte sich zu ihm hinab und zog ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Das Hündchen schlang seine Arme Besitz ergreifend um den Drachen und drehte sich mit ihm herum. “Au!” Grummelnd rieb er sich den Kopf und funkelte die hinterhältige Tischkante böse an. Grummelte noch mehr, als er ein leises Kichern hörte. “Was is daran denn bitteschön so lustig?” Mit vor der Brust verschränkten saß er auf Setos Becken und schaute diesen schmollend an. “Mein kleiner Tollpatsch!” Mit einem Lächeln legte der Drache sein Hündchen eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich herunter. “Ach, bin ich das?” Fragend legte dieses seinen Kopf leicht schief, wehre sich nicht im Geringsten gegen den Braunhaarigen. “Ja, bist du. Und vor allem bist du MEIN!” Raunte der Drache ihm noch mit seiner dunklen Stimme an die Lippen, bevor er diese mit den Seinen verschloss. Ein kleines Lächeln huschte über Joeys Lippen. Zufrieden schnurrend lag er auf des Drachen Brust und ließ sich in den Kuss fallen. Für so einen Kuss nahm er es doch gerne noch mal mit der Tischkante auf! Zärtlich strich ihm Seto über den Rücken. An der Wirbelsäule herunter, Wirbel für Wirbel, kurz über den Steiß und an den Seiten wieder nach oben. Jagte damit immer wieder kleine Schauer durch den Körper des Blonden. Währen die linke Hand weiter ihre Runden über Joeys Rücken wanderte, wagte sich die rechte tiefer. Fuhr über den Hintern, streichelte sich langsam zu ihrem Ziel hervor. An diesem Angekommen massierte er ihn leicht. Der Blonde musste den Kuss abermals mit einem lauten Stöhnen unterbrechen. Keuchend legte er seinen Kopf auf der Brust des Braunhaarigen ab. Murrte leicht, als dieser seine Finger wieder entfernte. Er hob den Kopf und schaute ihn an. Bekam einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. “Wir haben kein Gel hier und ich will dir nicht wehtun.” Erklärte der Drache ihm mit leisen, zärtlichen Worten. Joey lächelte ihn an, schnappte nach dessen Hand, begann erst an dessen Fingern zu lecken und nahm sie schließlich in den Mund. Immer noch den Blick genau in die blauen Augen Setos gerichtet. Sah wie sie noch etwas dunkler wurden und sich der Braunhaarige über die Lippen unbewusst leckte. Als er sie für feucht genug befand entließ er Setos Finger wieder aus seinen Mund. “So, müsste es doch gehen, oder?” Grinste er den Drachen an und fand sich kurz darauf in einem feurigen Kuss wieder. Wild umspielten sich ihre Zungen, während Seto sein Hündchen langsam vorbereitete. Joey lag keuchen und stöhnen auf dem Braunhaarigen. Immer wieder erzitterte sein vor Schweiß glänzender Körper. Schon längst hatte sein Verstand sich verabschiedet und nur noch animalische Lust war noch übrig geblieben. Er wollte seinen Drachen! Hier und jetzt! „Seto. Nimm mich!“ Keuchte er außer Atem und schaute tief in die lustverhangenen Augen seines Drachen. Auch dieser wollte eindeutig mehr. Vorsichtig entzog er dem Blonden seine Finger, lächelte bei dem leisen Murren. Hielt ihm nun die Finger der linken Hand an die Lippen. Immerhin wollte er ihm nun wirklich keine Schmerzen zu fügen und ein wenig mehr Feuchtigkeit konnte nicht schaden. Joey verstand was Seto von ihm wollte, hatte jedoch nicht vor dem Folgezuleisten. Mit einem schelmischen Grinsen rutschte flink an dem Braunhaarigen hinab, gab ihm noch ein kurzer Kuss auf den Bauchnabel. Bevor er tiefer wanderte und ihn ohne große Umschweife mit dem Mund verwöhnte. Dem lautem Stöhnen des Drachen lauschend verstärkte noch etwas seine Bemühungen. Seto kralle sich mit einer Hand in das blonde Haar, mit der Anderen in dem weichen Teppich. Mit weit in den Nacken gelegten Kopf lag er laut stöhnend vor der Couch und gab sich den Blonden hin. Joey ließ nun langsam wieder von ihm ab, krabbelte wieder zu ihm hinauf und wurde mit einem leidenschaftlichen Kuss empfangen. Rieb sich während diesem auffordernd an Setos Becken. Nach Luft schnappend trennten sich ihre Lippen wieder. Tief schaute der Drache in des Hündchens braune Augen. „Auf die Couch mit dir!“ Raunte er ihm mit dunkler Stimme an die noch leicht geöffneten Lippen und gab ihm einen leichten Klaps auf den Hintern. Welcher ihm ein überraschtes Keuchen des Blonden einbrachte. Joey erhob sich langsam, kratze dabei leicht über Setos Brust. Wusste er doch, wie sehr es diesem gefiel. Mit geschmeidigen Bewegungen kletterte er wieder auf die Couch. Noch bevor er fragen konnte, wie er sich positionieren sollte spürte er den Drachen an seinem Rücken. Dieser spreizte die Beine des Blonden weiter auseinander und bedeutete ihm sich an der Rückenlehne abzustützen. So das dieser nun vor ihm auf der Couch kniete und genug Halt hatte. Eng schmiegte Seto sich an den verschwitzen Rücken vor sich. Knabberte sanft an Joeys Nacken herum während er sich vorsichtig mit ihm vereinigte. Dunkel knurrte er und verbiss sich leicht in den Hals des Blonden. Auch das Hündchen musste laut stöhnen. Er tat nicht weh, es war einfach nur ein unglaubliches Gefühl und auch der Biss in seinen Nacken tat sein übriges dazu. Gott, er war diesem Mann mit Haut und Haaren verfallen. Und genau dieser fing langsam an sich zu bewegen. Erst sanft, beinahe zaghaft, nahmen die Bewegungen aber schnell an Intensität zu. Brachten den Blonden immer wieder zum lauten Stöhnen und hin und wieder zum schreien. Joey krallte sich in dem Polster vor sich und kam den fordernden Bewegungen des Braunhaarigen so gut entgegen wie er nur konnte. Bäumte sich immer wieder leicht auf, wenn dieser eine Punkt in ihm gestreift wurde. Weit warf er seinen Kopf in den Nacken und schrie seine Lust laut heraus. Fest stemmte er seine schon leicht zittrigen Arme gegen die Lehne und verlangte keuchend nach mehr. Lange würde er nicht mehr durchhalten und als sich warme Finger um ihn schlossen war alles zu spät. Mit einem lauten Schrei kam er zum Höhepunkt und kerkerte den Drachen tief in sich ein. Stöhnte bei jeder weiteren Bewegung dunkel auf und konnte nur Sekunden später spüren wie dieser ebenfalls seine Erlösung fand. Erschöpft hing das Hündchen nun über der Lehne der Couch. Brummte wohlig auf, als der Drache an seinen Nacken herumknabberte. Murrte jedoch leise, als dieser ihre Verbindung löste. Schnell schlangen sich zwei warme Arme um ihn und er wurde an die starke Brust des Braunhaarigen gezogen. Glitt mir diesem zur Seite und lag nun entspannt auf der Couch. Heute würde er sich nicht freiwillig hier weg bewegen. Soviel stand für ihn fest. Kapitel 38: Enthüllungsfrühstück -------------------------------- Eng schlang Seto seinen Arm um die sich hektisch bewegende Brust des Hündchens, zog ihn an die Seine. Auch sein Atem ging noch etwas zu schnell, beruhigte sich nur langsam. Joey kuschelte sich an seinen Drachen, atmete nun wieder ruhiger und genoss den Augenblick in vollen Zügen. Er liebte es, wenn ihn die starken Arme Setos eng umschlossen. Nie zuvor hatte er sich in seinem Leben so geborgen gefühlt. Nichts hatte ihm je solche Sicherheit versprechen können, wie die Umarmung seines Drachen es konnte. Dieser beugte sich zu dem Ohr des Blondschopfes. “Weißt du eigentlich, dass ich dich liebe?” Flüstert er leise hinein. “Hmm?” Ein entspanntes Brummen erklang von diesem. “Tust du das?” Schwerfällig öffneten sich die braunen Augen und Joey drehte seine Kopf zu ihm und schauten tief in die Blauen des Drachens. “Oh ja, und wie ich das tue.” Sanft knabberte der Braunhaarige an den Lippen des Blonden. Zärtlich fuhr er mit seiner Zunge darüber. Nur zu gerne öffnete das Hündchen seinen Mund und kam ihm mit seiner Zunge entgegen. Schnurrte leise bei dem sanften Kuss Setos. Genauso zärtlich wie er begonnen hatte endete der Kuss. “Das ist schön.” Glücklich lächelnd schaute Joey ihn an. “Ach, ist es das?” Sanft küsste sich der Braunhaarige an dem Hals des Blonden entlang. “Hmm” Bejahend brummte dieser, legte seinen Kopf weiter zur Seite um ihm mehr Platz zu verschaffen. “Soll ich dir mal was verraten?” Nuschelte Joey schläfrig. “Was denn?” Neugierig beugte sich der Drache über sein Hündchen, schaute in dessen müdes Gesicht. “Ich lieb dich auch.” Lächelte Joey matt, schloss seine Augen und döste langsam ein. Seto lächelte ebenfalls glücklich und betrachtete den schlummernden Blondschopf in seinen Armen. Er hätte nie sich nie zu hoffen gewagt jemals mit einem anderen Menschen so glücklich zu werden. Er verspürten den tiefen Drang Joey vor dieser Welt zu beschützen. Würde ihn am liebsten einsperren, so dass ihn niemand mehr ein Leid zu fügen könnte und er ihn ganz für sich alleine haben konnte. Wollte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Obwohl er sich damals geschworen hatte nie wieder eine andere Seele so nah an die Seine zu lassen. Doch hatte es der tollpatschige, großherzige Blonde geschafft seine Mauern nieder zu reisen und sich tief in seinem Herzen einzunisten. Und Seto schwor sich diese Menschen nie wieder los zu lassen. Als wolle er es sich selbst beweisen schloss er fest seine Arme um den entspannten Körper vor sich und vergrub seine Nase tief in den blonden Haaren Joeys. Tief sog er den Geruch seines Hündchens in sich ein, wollte ihn nie wieder missen. Der Blonde war schon längst in einen tiefen, erholsamen Schlaf geglitten. Lag schlaff in den Armen des Drachens und träumte wirres Zeugs. Zuckte einmal kurz mit seinem linken Bein. Was dem Braunhaarigen ein leises Lachen entlockte. Hatte er doch schon oft gehört und sogar selbst gesehen wie es aussah wenn Hunde träumten und im Schlaf mit den Hinterbeinen zuckten als ob sie schneller laufen wollten um ihre Beute doch noch zu erwischen. Leicht küsste Seto das leicht verschwitzte Haar Joeys. Angelte etwas umständlich nach der Decke auch dem Boden, zog sie auf die Couch und decke sich und sein Hündchen zu. Kuschelte sich neben dieses und zog ihn noch etwas enger an seine Brust. Die tiefen, gleichmäßigen Atemzüge des Blonden ließen ihn nun langsam zu Ruhe kommen und langsam in den Schlaf abdriften. Mit einen leisen Murren öffneten sich die braunen Augen, blinzelten kurz, konnten aber auf Grund der Dunkelheit im Raum nicht wirklich viel erkennen. Es war also noch Mitten in der Nacht. Am liebsten würde er die Augen wieder zu machen und einfach weiter schlafen. Doch da gab es ein Problem. Sein Mund war so trocken wie die Wüste Gobi. Es gab nur eine Lösung. Aufstehen und trinken. Grummelnd wollte er sich erheben, wurde aber von einem starken Arm zurück gehalten. Verwundert drehte er seinen Kopf zu dem Drachen. Lächelte leicht, als er das friedliche, entspannte Gesicht seines Freundes sah. Scheinbar wollte dieser ihn noch nicht einmal im Schlaf loslassen. Einerseits schmeichelte dies Joey zu tiefst, andererseits hatte er wirklich wahnsinnigen Durst. Aber wie sollte er dem eisernen Griff Setos entkommen? Kurz grübelte er nach, grinste jedoch schon kurz darauf etwas fies. Mit eben diesem Grinsen kitzelte er mit dem Finger die Nasenspitze des Braunhaarigen. Leicht wurde mit eben dieser gewackelt und die Augenbrauen Setos zogen sich etwas zusammen. Okay, noch ein Versuch! Joey startete eine zweite Attacke. Kitzelte dieses mal etwas stärker. Der Drache grummelte leise im Schlaf. Zog seine Brauen ärgerlich zusammen und versuchte das, was auch immer ihn da in seinen Träumen störte weg zu scheuchen. Joey grinste noch etwas breiter, als der Arm sich von ihm löste und die dazu gehörige Hand kurz über Setos Nase strich. Schnell schlüpfte er von der Couch herunter und schlich sich leise Richtung Küche. Erleichtert seufzte er auf, als er das nun wieder leere Glas auf der Spüle abstellte. Das kühle Wasser hatte ihm wahrlich gut getan. So, jetzt aber wieder ab zu Seto auf die Couch! Schwungvoll, so weit dies mitten in der Nacht möglich war, drehte er sich um und quietsche vor Schreck laut auf. Hielt sich die Hand vor die Brust um sein erschrocken klopfendes Herz wieder zu beruhigen. Schaute den vor ihm stehenden Braunhaarigen schmollend an. “Musst du mich so erschrecken?” “Hmm!” Sanft schlangen sich zwei Arme um Joeys Mitte. “Was musst du dich auch einfach so wegschleichen.” Der Drache vergrub seine Nase leicht am Hals des Blonden und sog dessen Duft tief in sich ein. “Hab dich vermisst!” Nuschelte er leise an die Haut vor seinen Lippen. Setzte einen zärtlichen Kuss darauf. Ein sanfter Rotton schlich sich auf die Wangen des Hündchens. Gott, konnte Seto süß sein! Kaum war er kurz mal weg, schon hatte dieser ihn vermisst, war aufgewacht und ihm gefolgt. DAS würde ihm nun wirklich keiner auf der großen weiten Welt glauben. Lächelnd schloss der Blonde nun auch seine Arme um den schlanken Körper Setos. Spürte die leichte Gänsehaut auf diesem. Merkte nun auch selbst, dass es doch etwas zu kühl war, um unbekleidet durch das Haus zu stromern. Sanft zog er Seto etwas näher zu sich, wollte ihn etwas sich und sich am ihm wärmen. Was sich im Nachhinein aber als nicht ausreichend und vor allem nicht gemütlich genug heraus stellte. “Bett?” Fragte er leise. Bekam eine leise gebrummte Zustimmung seines Drachens. Schon wurde er von eben diesem aus der Tür hinaus, durch den Flur, die Treppe hinauf und ins Schlafzimmer manövriert. Fand sich wenig später in den weichen Federn von Setos Bett wieder. Wurde in die flauschige Bettdecke gehüllt und kuschelte sich mit einem genüsslichen Schnurren an den Körper des Braunhaarigen. Das nervtötende Piepen des Weckers wurde mit einer schnellen Handbewegung zum verstummen gebracht. Dennoch hatte es sein Ziel erreicht und die zwei Schlafenden aus ihren Träumen gerissen. Murren verzog sich der Blondschopf unter die Decke. Er würde jetzt ganz bestimmt nich aus dem wohlig warmen Bett steigen. Komme was da wolle! Der Braunhaarige sah dies allerdings etwas anders. Schmunzelte leicht zur murrenden Bettdecke herüber. Steckte sich kurz, schlug die Decke zurück und schwang seine Beine über die Bettkante. Stand auf, schlüpfte in eine frische Short und begab sich erstmal in die Küche um Kaffee zu kochen. Mit einer Tasse des heißen Gebräus schritt er wieder zurück ins Schlafzimmer, stellte sie auf dem Nachttisch ab und setzte sich aufs Bett. Schmunzelte etwas mehr, als er auf den noch immer unveränderten Deckenhaufen schaute. Nach grober Abschätzung wo sich der Kopf Joeys befinden müsste, wühlte er sich mit einer Hand unter die Decke und wuschelte im kräftig durchs Haar. Bekam als Dank ein lautes Murren zu hören. “Los, raus aus den Federn!” “Ich steh heut nicht auf!” Kam es trotzig von der Decke. “Aha. Und was ist mit Schule?” Fragte der Braunhaarige nach. “Die fällt heute aus!” War die prompte Antwort. “Ach so? Und warum fällt sie heute aus?” Grinsend legte sich der Drache neben ihn. “Weil … weil ich keine Lust habe!” Leise lachte der Braunhaarige auf. Wuschelte erneut durch Joeys blonde Mähne. “DAS ist natürlich ein durchaus überzeugender Grund zu Schwänzen. Allerdings musst du dann ganz alleine hier bleiben, denn für mich fällt der Unterricht nicht aus und schwänzen werde ich bestimmt nicht.” “Menno! Ich will aber nicht aufstehen! Ist grad so schön warm und kuschelig hier.” Murrte das Hündchen durch die Bettdecke. “Das ist aber schade.” Seto beugte sich zu ihm herüber, dahin wo er das Ohr des Blonden vermutete. “Dann muss ich jetzt wirklich ganz alleine duschen?” Raunte er ihm in dieses hinein. “Dabei hätt ich dir so gerne den Rücken eingeschäumt.” Grinsend ließ er von Joey ab, setzt sich wieder auf. Seufzte noch einem theatralisch und begab sich dann ins Badezimmer. Bei den Worten des Drachen hatte das Hündchen immer größere Augen bekommen. Duschen mit Seto! Nun gut, vielleicht sollte er seinen Aufstehboykott auf einen anderen Tag verschieben. Spätestens als er das Rauschen der Dusche hörte schleuderte er die Decke von sich und schwang sich aus dem Bett. Schnell huschte er ins Bad und schlüpfte zu dem Braunhaarigen in die Duschkabine. Wurde von diesem mit einem triumphierenden Grinsen und ausgebreiteten Armen empfangen. “Sag mal, was hast du gestern auf den Zettel geschrieben? Taylor schien davon ja nicht unbedingt begeistert gewesen zu sein.” Fragend schaute Seto zu dem kauenden Blonden herüber und nippte an seinem Kaffee. Schnell schluckte Joey den Bissen herunter, kicherte kurz darauf laut. “Och, ich hab ihm nur auf seine Frage geantwortet und ihm einen Tipp gegeben.” “So?” Leicht zog der Braunhaarige eine Augenbraue hoch. “Geht das auch ein bisschen genauer?” Was zum Teufen stand denn auf dem Wisch, das dieser Taylor dermaßen wütend geworden war. “Er hatte, charmant wie er nun mal ist, gefragt ob es mir jedenfalls Spaß machen würde von dir das Hirn aus Kopf gevögelt zu bekommen. Na ja, sinngemäß war das so in etwa, den genauen Wortlaut kannst du dir ja wahrscheinlich denken.” Genüsslich biss Joey erneut in sein Brötchen, bekam selbst dabei sein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. “Ja danke, dass kann ich mir nun wirklich denken, zumal die anderen Zettel ja schon recht primitiv formuliert waren.” Stimmte er dem Blonden zu. “Yupp. Na, da hab ich ihm noch vorgeschlagen sich doch mal selbst flachlegen zu lassen, da er ja anscheinend so sehr an meinem Sexleben interessiert zu seien scheint. Dann würde er zumindest nicht als alter Jungfer sterben! Du musst nämlich wissen, das der Gute noch keinerlei Erfahrungen in Sachen Sex hat!” Zwinkerte schaute Joey zu dem Drachen herüber. Während dieser beinahe seinen Kaffee quer über den Tisch geprustet hätte. Schnell schluckte er die braune Flüssigkeit herunter, brach kurz darauf in lautes Gelächter aus. Steckte auch Joey damit an, so dass sie beide laut lachend am Frühstücktisch saßen. Sich nur schwer wieder beruhigen konnten und noch immer leicht kichernd weiter aßen. Kapitel 39: Mittwoch -------------------- Joey musste sich das Kichern ernsthaft verkneifen. Was bei dem Anblick eines schmollenden Seto Kaibas wahrlich nicht das Einfachste war. Saß dieser doch leise grummelnd auf seinem Platz und killte einen Bleistift nach dem Anderen. Krack. Wieder ging einer zu Bruch. Schnell brachte der Blondschopf sein Federmäppchen in Sicherheit, schließlich brauchte er seine Stifte noch. Er stopfte es in seine Tasche und holte auch gleich seine Bentobox hervor. Öffnete diese und schnupperte erst einmal genüsslich an deren Inhalt. Krack! Wieder hauchte ein Stift sein Leben aus. Joey schnappte sich seine Stäbchen und fischte den ersten Leckerbissen aus den Box, ließ ihn sich kurz darauf auf der Zunge zergehen. “Mist!” Unentschlossen kreisten die Eßstäbchen über den herrlichen Leckerein, stoppten in ihrer Bewegung und stießen treffsicher zu. Förderten ein Reisbällchen zu Tage und stopften es in den Mund des Blondschopfes. “Joey, hast du mal ein Stift für mich?” Kauend wand sich Angesprochener ihm zu. Blickte kurz zu den sterblichen Überresten der gemeuchelten Stift. Schüttelte verneinend mit dem Kopf. Schluckte herunter und grinste ihn an. “Bestimmt nicht! Und jetzt hör auf zu schmollen und eß endlich mal was. Die Pause dauert schließlich nicht ewig.” Mit diesen Worten stach er ein weiteres Reisbällchen auf und schob es dem Drachen in den Mund. Dieser murrte noch etwas, machte sich dann aber auch daran den Inhalt seiner Box zu leeren. Joey musst erneut grinsen, als er daran dachte, warum der Braunhaarige so grummelig war. Kurz nach Betreten des Schulgeländes hatte sich Seto suchend umgeschaut, wurde aber nicht fündig. Was seine Laune scheinbar schon etwas sinken ließ. Auch im Klassenzimmer wurde er enttäuscht, womit seine Laune noch einige Stufen weiter hinab kletterte. Als es dann auch noch Bestätigte wurde, war die Laune des Braunhaarigen irgendwo im Keller angekommen. Tristan hatte sich krankgemeldet! Kurz nach dies von der Sekretärin dem Klassenlehrer mitgeteilt worden war, hatte das Bleistiftmassaker begonnen. Scheinbar hatte sich der Drache auf Tristan gefreut, wurde bitterlich enttäuscht und musste seinen Frust nun an seinen Schreibutensilien auslassen. Was zu Beginn der Stunde noch ungefähr zehn Blei- und Buntstifte waren, lag nun als kleines Häufchen Holzsplitter auf seinem Tisch. Die miese Laune des Firmenbosses hatte auf dem Gelände schnell die Runde gemacht. So dass, er und Joey ihre Ruhe hatten. Selbst die Lehrer hielten sich im Unterricht zurück, trauten sich noch nicht einmal den Blonden Fragen zustellen. Hätten sie dann doch unweigerlich in dir Richtung Setos schauen müssen, was sie nur all zu gerne unterließen. Sehr zur Freude Joeys, hatte er doch somit einen sehr entspannten Schultag hinter sich bringen können. Auch Setos Laune schien zum Unterrichtsende hin wieder etwas gestiegen zu sein. Nur zwei weiter Stifte waren ihm zum Opfer gefallen. Jetzt war der Braunhaarige auf den Weg in seine Firma, um dort für Zucht und Ordnung zu sorgen. Joey unterdessen saß auf einer Bank am See und wartete auf Bakura. Dieser hatte ihn ganz aufgeregt angerufen und wollte ihm unbedingt etwas erzählen. Da der Blonde in der Schule seinen Drachen besänftigen musste, hatte er leider keine Zeit für den Weißhaarigen gehabt. So dass, sie sich für später verabredet hatten. Nun saß er hier, wartete und warf kleine Steinchen auf das dünne Eis des Sees. Versuchte eine darauf liegendes Ästchen mit ihnen zu treffen. “Joey!” Völlig außer Atem kam ein weißer Schopf den Weg entlang gerannt, stoppte schlitternd vor der Bank und musste sich erst einmal auf dieser abstützen und tief durchatmen. “Hi!” Mit roten Wangen grinste Bakura seinen Kumpel an. Ließ sich neben diesem auf die Bank fallen und war immer noch daran seine Lungenfunktion zu normalisieren. “Hey! Na alles klar?” Grüßte der Blondschopf, lehnte sich auf der Bank zurück und schaute den Weißhaarigen neugierig an. Wartete noch etwas, bis dieser wieder normal Luft bekam. “So! Was ist passiert? Bist ja ganz ausm Häuschen!” “Ähm.” Der Rotton auf Bakuras Wangen wurde schlagartig etwas dunkler. “Also … meine Eltern sind doch gerade geschäftlich unterwegs, ne. Und, na ja, alleine zuhause zu sitzt is ja doof und da is … da hab ich halt Keiji eingeladen.” Verlegen blickte der Weißhaarige zu Boden, nestelte mit seinen Fingern am Saum seiner Jacke herum. Joey grinste nun von einem Ohr zu Anderen. Hatte er doch eine leise Vorahnung was an diesem Abend geschehen seien könnte. Zumal Bakura so aufgeregt am Telefon geklungen hatte und nun so verlegen dreinschaute. “Aha. Und was hab ihr zwei Hübchen denn so den ganzen Abend gemacht?” Nun wurde der Weißhaarig knallrot im Gesicht, schlug sich schnell die Hände davor und nuschelte etwas unverständlich in diese. “Wenn du mir statt mit deinen Händen redest, könnte ich dich vielleicht sogar verstehen.” Beruhigen legte der Blonde einen Arm um seinen Kumpel und zog ihn leicht an sich. “Also, was habt ihr gemacht?” “SEX!” Platzte es plötzlich aus Bakura heraus und er schrumpfte vor Verlegenheit noch etwas mehr in sich zusammen. Breit grinsend klopfte Joey ihm aus die Schulter. “Glückwunsch!” Sanft drückte er den Weißhaarigen an dich. Er freute sich ehrlich für ihn. “Und wie wars? So schlimm wie du es dir vorgestellt hast?” Der weiße Schopf hob sich und Bakura lächelte ihn verträumt an. “Nein. … Es war wunderschön. … Hat nur ganz klein bisschen am Anfang wehgetan.” “Siehst du, ich hab dir doch gesagt dass du Keiji vertrauen kannst.” “Ja. Er war wirklich vorsichtig.” Selig lächelnd lehnte der Weißhaarige an der Schulter seines Kumpels und schaute verträumt auf den See. Schwelgte in der Erinnerung an den gestrigen Abend. “So, dass muss jetzt aber würdig gefeiert werden! Los ich lad dich aufn Eis ein!” Beschloss Joey, erhob sich, zog Bakura von der Bank hoch und schleifte ihn in ihre Stammcafe. Dort angekommen suchten sie sich einen freien Tisch und bestellten sich zwei große Eisbecher. Während sie auf ihre Bestellung warteten erzählten sie sich gegenseitig von ihrem Schultag. Wobei Bakura ebenfalls breit grinsen musste, als er von den Stiften erfuhr welche Seto zum Opfer gefallen waren. Der Grund dafür ließ ihn nur missbilligend den Kopfschütteln. Und eben dieser Grund betrat im selben Augenblick das Cafe und steuerte mit seinen zwei Begleitern einen freien Tisch in ihrer Nähe an. Bakura stupste Joey sachte mit den Fuß an und nickte leicht in Tristans Richtung. Dieser hatte soeben seinen Eisbecher in Empfang genommen und blickte irritiert zu dem Weißhaarigen. Schaute dann in die angegebene Richtung. Verdrehte leicht die Augen, als Yugi, Thea und Tristan in sein Blickfeld kamen und widmete sich wieder seinem Eis. Auch Bakura schnappte sich seinen Eisbecher und löffelte ihn langsam leer. Joey hatte seinen schon vertilgt, knabberte nun an der Waffel herum. Hoffete inständig, dass die anderen sie in Ruhe lassen würden. Doch kaum gedacht, schon ertönte die Stimme seines ehemaligen Freundes neben ihrem Tisch. “Die lassen hier jetzt wohl jeden rein!” Angewidert schaute Tristan die zwei an. “Na, hast sich die Schwuchtel nen neuen Stecher zugelegt?” Grinst jetzt fies von Joey zu Bakura und wieder zurück. Der Blonde versuchte krampfhaft ruhig zu bleiben. Was bildete sich dieser Arsch ein! Von ihm aus könnte er weiter auf ihm herumhacken, was anderes wäre sowie so nicht zu erwarten gewesen. Aber Bakura sollte er gefälligst aus dem Spiel lassen. “Nur weil ich auf Männer stehe heißt das noch lange nicht das ich ne Schlampe bin. Ich bin voll und ganz zufrieden mit meinen Partner! Bakura ist ein guter Freund. Aber wahrscheinlich weißt du nicht mehr, was das Wort `Freund´ bedeutet.” Knurrte Joey dem vor ihm stehenden feindselig entgegen. Schaute nun an ihm vorbei und fixierte Thea und Yugi. “Ach, ich vergaß! Auf echte Freundschaft wird ja in deinen Kreisen je nicht so großen Wert gelegt.” Sah mit Genugtuung wie Thea schnell den Blick senkte, als müsse sie unbedingt das Stickmuster auf der Tischdecke genauer unter die Lupe nehmen. Auch Yugi wurde unter den Blick Joeys immer kleiner, senkte ebenfalls verschämt den Blick. Tristan stieg langsam die Zornesröte ins Gesicht. “Wer will schon mit so was befreundet sein!” Mit den Finger deutete angewidert er auf den Blonden. “Aber bist ja in bester Gesellschaft. Der is ja auch nit besser als du!” Damit zeigte der Finger nun auf den still da sitzenden Bakura. Joeys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. “Lass Bakura da raus! Das alles hat nichts mit ihm zu tun!” Fauchte er Tristan an, war kurz davor auf ihn los zugehen. “Pah! Als ob ich von so was wie dir Befehle entgegen nehmen würde. Sei froh das ich so gut erzogen bin, sonnst würd ich dich hier unangespitzt in den Boden rammen. Schwuchtel! Geh doch heim und lass dich von deinem Stecker durchnehmen. Vielleicht kannste ja wenigstens das! Wobei, Beine breit machen und still halten müsstest sogar du hin bekommen.” Sich seines verbaleren Sieges schon sicher, grinste Tristan fies zu dem Blonden hinab. Jetzt war es aber auch an Joey breit zu grinsen. Gelassen holte er seinen Geldbeutel raus, legte den passenden Betrag plus Trinkgeld auf den Tisch und erhob sich. Bedeutete Bakura es ihm gleich zu tun. Drehte sich zu Tristan und schaute ihn immer noch grinsend an. “Och, bist du etwa neidisch? Hat den armen Tristan etwa immer noch keine an ihre Wäsche gelassen?” Gespielt mitleidig schaute er ihn an. Zuckte kurz darauf mit den Schultern. “Ich steh auf Männer, na und? Jedenfalls hab ich ein äußerst befriedigendes Sexleben im Gegensatz zu anderen. Solltest meinen Rat echt beherzigen und dich mal richtig flachlegen lassen!” Schwungvoll drehte sich der Blonde Richtung Ausgang, schritt auf diesen zu. Dicht gefolgt von einem breit grinsenden Bakura. Ließ den vor Wut kochenden Tristan mitten im Cafe stehen und bemerkte mit großer Genugtuung, dass sie nicht gerade wenige Zuschauer gehabt hatten. Kaum war die Tür hinter ihnen zu gefallen, brachen sie beide in Gelächter aus. “Oh man Joey, das Gesicht war göttlich!” Kicherte des Weißhaarige, hielt sich den leicht schmerzenden Bauch. “Yupp! Hoffentlich gibt der jetzt endlich mal Ruhe. Das nervt langsam echt tierisch!” Immer noch kichernd schritten sie die Straße entlang, stoppten an der Kreuzung. “So, schönen Abend noch und grüß Keiji herzlich von mir!” Zwinkerte Joey seinem Kumpel zu. “Ja mach ich. Dir auch noch nen schönen Abend. Bis Morgen.” Schon eilte der Weißhaarige von dannen, um schnell wieder bei seinem Schatz zusein. Der Blondschopf schaute ihm noch kurz nach, drehte sich dann in die andere Richtung und machte sich ebenfalls auf den Heimweg. *großen Berg Kekse da lass* Kapitel 40: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Das Läuten der Türklingel weckte den schlafenden Blondschopf. Verwirrt schaute er sich um. Nur langsam wurde er richtig wach, hatte er doch bis eben noch so schön geträumt. Das erneute ertönen der Türklingel ließ ihn wissen was ihn geweckt hatte. Müde erhob er sich vom Sofa, schleppte sich zur Tür und spähte durch den Türspion. Schon huschte ein Lächeln über seine Lippen. Mit eben diesem schloss er die Wohnungstür auf, öffnete sie, ließ seinen Besucher eintreten und schloss sie dann wieder. “Hey…” Herzhaft musste er gähnen und rieb sich den Schlaf aus den Augen. “Hab ich dich geweckt?” Zwei Arme schlangen sich um Joeys Körper und zogen ihn in eine sanfte Umarmung. Genüsslich brummte das Hündchen und kuschelte sich schläfrig an die Brust des Drachens. Bekam einen Kuss auf den blonden Schopf. “Hey, nicht wieder einschlafen.” Leicht wuschelte Seto Joey durchs Haar. “Ich trag dich ganz bestimmt nicht ins Auto, dass musst du schon alleine schaffen. Oder sollen wir lieber hier bei dir bleiben?” “Hmm, schade. Nee, mein Bett is eindeutig zu schmal für und zwei.” Leicht streckte sich der Blonde und hauchte einen leichten Kuss auf die Lippen des Braunhaarigen. “Bin gleich fertig.” Joey löste sich aus der Umarmung und sammelte seine Sachen zusammen. Diese im Rucksack und Schultasche verstaut kam er wieder in den Flur und schlüpfte in Schuhe, Jacke und Schal. “So, kann los gehen.” Mit diesen Worten hielt er Seto die Tür auf, ließ ihn hinaus gehen, folgte und verschloss die Wohnungstür wieder. Eng an seinen Drachen geschmiegt stieg er die Treppe hinunter. Auf der Straße angekommen bekam er auch schon die Beifahrertür aufgehalten. Schenkte seinen Freund ein liebevollen Blick und setzte sich auf den Sitz. Leise wurde die Tür geschlossen und der Braunhaarige ging um den Wagen um sich auf den Fahrersitz nieder zulassen. Ein kurzer Dreh am Zündschlüssel ließ den Motor anspringen und sie setzten sich in Bewegung. Gemütlich kuschelte sich das Hündchen in seinen Sitz und ließ seine Augen über das Armaturenbrett wandern. Stutze etwas als er auf die Uhr sah, blinzelte kurz und schaute noch einmal genauer hin. “Sag mal, ist es wirklich schon halb 12?” Fragend schaute er zu Seto herüber. “Ja ist es. Hat leider doch länger gedauert als ich gedacht habe. Sorry.” Deutlich hörte der Blonde das Bedauern in der Stimme des Blauäugigen. “Ach, ist doch nicht so schlimm. Hauptsache du bist jetzt da und ich kann in deinem Bettchen schlafen!” Sprach er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Gähnte erneut herzhaft. Seto musste beidem Anblick leise lachen. Das Hündchen saß zusammen gesunken auf dem Sitz, konnte kaum noch die Augen offen halten und grinste ihn an. “Ja, das ist die Hauptsache. Vor allem mein Bettchen, oder?” “Oh ja, dein Bettchen ist doch einfach das Beste weit und breit! So schön groß, warm und kuschelig!” Geriet der Blondschopf ins schwärmen. “Ach so ist das! Du bist also nur hinter meinem Bettchen her! Tz, hätt ich das doch nur früher gewusst.“ Theatralisch hielt sich der Drache die Hand vor die Stirn. “Erst meine Schokotorte, dann mein Bettchen! Ich fühl mich so benutzt!” Seufzend ließ er seine Hand wieder zurück auf das Lenkrad sinken. Joey kicherte leise. “Hmm, mal sehen was ich mir als nächstes unter den Nagel reise!” Rieb sich erneut die müden Augen. “Aber erstmal ab ins Bettchen mit dir!” Sprach Seto, stellte den Motor ab und zog den Schlüssen aus der Zündung. Stieg aus und hielt auch wieder die Beifahrertür auf. Schwerfällig erhob sich der Blondschopf von seinem Sitz und schlürfte Richtung Haustür. Mit einem Lächeln schloss der Braunhaarige den Wagen ab, holte sein Hündchen ein und schlang einen Arm um dieses. Öffnete die Haustür und schob den Blonden in den Flur. Zog sich die Schuhe, Jacke und Schal aus. Nach dem sich Joey mühsam von diesen befreit hatte, schleppte er sich auch gleich die Treppe empor, schlürfte ins Schafzimmer und ließ sich so wie er war aufs Bett fallen. Kuschelte sich schnell in die Kissen. Schmunzelnd verfolgte der Drache das Schauspiel. “Willst du die Jeans nicht lieber aus ziehen?” “Kann nicht!” Nuschelte das Hündchen in das Kissen. “Ach und wieso kannst du nicht?” “Schlaf schon!” Seto lachte leise, kam nun auch zum Bett und setzte sich neben den Blonden. “Soll ich dir vielleicht behilflich sein?” “Oh ja, das währ total lieb von dir!” Joey drehte sich um und lächelte ihn an. “Na dann, werd ich mal total lieb zu dir sein und dich aus deiner misslichen Lage befreien.” Sanft schälte Seto sein Hündchen aus dessen Sachen, deckte ihn zu und gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Hatte schon kurz darauf einen tief und fest schlafenden Joey in seinem Bett liegen. Nach einem Abstecher ins Bad legte er sich zu ihm, zog ihn an sich. Auch der Blauäugige konnte sich nun nicht mehr länger gegen den Schlaf wehren. Schlief schon nach wenigen Minuten ein. Joey blickte auf Setos Wecker, zog verwundert seine Augenbrauen zusammen und schüttelte leicht den Kopf. Es war doch noch viel zu früh. Eigentlich könnte er noch etwas schlafen, aber was machte er? Lag hellwach im Bett! Und das um diese Uhrzeit! Ein Blick zur Seite und er sah einen friedlich schlummernden Drachen neben sich liegen. Überlegend legte er den blonden Schopf etwas zur Seite. Er konnte doch schon mal Frühstück machen und den Braunhaarigen damit überraschen. Ja genau, dass würde er tun. Vorsichtig stahl er sich aus dem Bett, schnappte sich Shirt und Hose und schlich hinaus. In der Küche zog er sich schnell seine Sachen über und schritt zur Tat. Kurze Zeit später gluckerte die Kaffeemaschine fröhlich vor sich hin, der Offen bearbeitete die Brötchen bis sie einen schönen goldbraunen Farbton hatten und der Blonde stelle den Inhalt des Kühlschrankes auf den Tisch. Stellte die Maschine aus und füllte den Kaffee in die Warmhaltekanne um. Holte die Brötchen aus der Röhre und schaltete selbige auch aus. Stellte beides zu den anderen Sachen auf den Tisch und betrachtete sein Werk. Zufrieden nickte er. Machte sich nun auf dem Weg zur Tür um die Zeitung schon mal rein zuholen. Doch an eben dieser stockte er und kratzte sich grübelnd den Hinterkopf. Setos Alarmanlage war an. Aber wie war der Code noch mal? Okay, es waren 9 Zahlen. So weit, so gut. Nur welche waren das noch mal? Wenn er jetzt Mist baute würde sein Drache mehr als nur unsanft geweckt werden. Puh, er hatte nur einen Versuch! Langsam fielen ihm die Zahlen wieder ein und mit der Reihenfolge war sich nun auch recht sicher. Langsam erhob er seine Hand und tippe sie ein. Schickte noch ein kurzes Stoßgebet gegen Himmel, drückte die Türklinge runter und zog die Tür auf. Triumphierend grinste er, als kein Alarm zu hören war. Schnell huschte er durch die morgendliche Kälte und angelte die Zeitung aus dem Briefkasten. Genauso schnell war er auch wieder im Haus und schloss dir Tür wieder hinter sich. Sich fröstelnd die Arme reibend ging er in die Küche, setzte sich auf einen der Stühle, schürfte an seinem heißen Kakao und schnappte sich die Zeitung. Wie fast jeden Morgen wurde Seto von seinem nervigen Wecker aus den Reich der Träumen gerissen. Murrend tastete er nach ihm und brachte das Gerät zu verstummen. Träge tastete er nach seinen Hündchen, wurde aber nicht fündig. Verwundert öffnete er seine Augen und schaute sich um. Kein Joey! Wo war denn der Blonde? Sich mit der Hand über das müde Gesicht reibend setzte er sich auf. Schlug die Decke zurück und stand auf. Jetzt erst bemerkte er den Duft von Brötchen und Kaffee. Mit einem Lächeln auf den Lippen zog er sich schnell Shirt und Hose an und machte sich auf den Weg in die Küche. Doch wieder allen Erwartungen war diese verwaist. Alles stand zum frühstücken bereit, nur der Blondschopf fehlte. “Joey?” Keine Antwort. Ein ungutes Gefühl machte sich in der Magengegend des Braunhaarigen breit. Denn Tisch genauer betrachtend bemerkte er Joeys Kakaotasse. Was ja nicht weiter auffällig war, währe diese nicht noch halb voll und hätte sich nicht schon eine dicke Haut auf dem Kakao gebildet. “Joey?” Aber auch auf den nun schon etwas lauteren Ruf bekam Seto keine Antwort. Schnellen Schrittes verließ er die Küche, ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Irgendwo musste sein Hündchen doch sein. Gerade wollte er wieder kehrt machen um die restlichen Räume abzusuchen, als ihm die leicht geöffnete Terrassentür auffiel. Langsam ging er auf diese zu, öffnete sie ganz und schaute sich suchend auf der Terrasse um. Aber auch hier war kein Joey zu sehen. Verwundert schritt er hinaus in die kalte Morgenluft und suchte die nähere Umgebung mit den Augen ab. Dieses mal hatte er Erfolg. Unten am Strand konnte er jemanden sitzen sehen und wer sollte das anderes sein als der Blondschopf. Schnell huschte Seto zurück ins Haus, schlüpfte in seine Schuhe und Jacke, schnappte sich im Vorbei gehen noch die Decke von der Couch und ging auch hinunter an den Strand. Sein ungutes Gefühl bestärke sich bei jedem Schritt den er auf das Hündchen zu ging. Dieses saß zusammen gesunken im Sand, nur mit Shirt und Jeans bekleidet und schaute traurig in die langsam aufkommende Morgandämmerung. Schnell schlang der Drache die Decke um den ausgekühlten Körper des Blonden. Ließ sich hinter ihm im Sand nieder und zog ihn fest an sich. “Joey, was machst du denn hier draußen?“ Überrascht zuckte der Blonde zusammen, kuschelte sich jedoch schon bald in die Decke ein. “Ich musste nachdenken.” Gab er leise zur Antwort. Etwas überrascht schaute der Braunhaarige zu dem Hündchen hinunter. “Über was musstest du denn nachdenken?” Sanft küsste er den blonden Schopf. Joey schluckte leicht. “Über das was in der Zeitung steht.” Verwirrt zog Seto seine Augenbrauen nach oben. In der Zeitung? “Was meinst du damit?” Er konnte nicht verhindern, dass sich ein leicht alarmierter Unterton in seiner Stimme mitschwang. Saß nun aufrecht hinter Joey und blickte diesen auf eine Erklärung wartend an. Der Blonde seufzte, griff neben sich und hielt dem Braunhaarigen die heutige Zeitung hin. Gleich währe es aus mit der Ruhe. Er stand schon mal langsam auf und wartete auf die Reaktion Setos. Dieser schnappte sich die Zeitung, flog schnell mit den Augen über das Titelblatt und knurrte leise. Zerknitterte das Papier in seinen Händen vor Wut. Auch er stand nun auf, löste seine Augen von dem Geschriebenen und schaute in die traurigen, braunen Augen seines Hündchens. Nahm ihn in den Arm, drücke ihn an sich. “Komm, wir gehen jetzt erstmal wieder ins Warmen, dann sehen wir weiter. Okay?” “Okay.” Nuschelte Joey leise an die Schulter des Drachen und ließ sich von ihm zurück ins Haus bringen. Kapitel 41: Ein Sturm zieht auf ------------------------------- Langsam vertrieb das heiße Wasser die Kälte aus Joeys Körper. Bis zum Kinn lag er im warmen Nass der Wanne, beobachtete die kleinen Seifenbläschen des Badeschaums und hing seinen momentan nicht gerade fröhlichen Gedanken nach. Hatte er nicht behauptet es würde ihm schon nicht viel ausmachen wenn die Presse irgendwelches Zeugs über ihn schreiben würde? Jetzt erst merkte er, wie sehr er sich damals geirrt hatte. Währendessen saß Seto im Sessel vor dem prasselnden Kamin und knurrte immer wieder leise. Am Strand hatte er den Artikel nur schnell überflogen, nahm sich jetzt umso mehr Zeit! Die komplette Titelseite wurde von diesem eingenommen. Sofort sprangen dem Leser die fettgedruckten Zeilen ins Auge: `Sozialprojekt der Kaiba-Coperation?´ `War es eine Wette? ´ `Mitleid mit armen Ghettoboy? ´ `Seto Kaiba homosexuell? ´ `Was steckt dahinter? ´ Dazwischen war zu viel Platz für wilde Spekulationen. Wie immer war ein Bild von ihm zu sehen, auf dem er stolz dastand und pure Autorität ausstrahlte. Er kannte das Bild zur Genüge, war es doch schon öfters abgebildet worden. Normaler weise gab der Braunhaarige auch nicht viel auf das Geschreibsel irgendwelcher Reporter. Wie oft waren hanebüchene Sachen abgedruckt worden. Doch was den Drachen dieses Mal fast zur Weißglut trieb war der letzte, weit aus größte Abschnitt des Artikels. “Wer ist dieser Joeys J. Wheeler?” Dort war eine ganz andere Fotographie zu sehen. Ein viel zu dünner Junge, mit schmutzigen Gesicht und zerschlissenen, löchriger Kleidung der geschafft in die Kamera schaut. Das Ganze vor einem halb zerfallenem Gebäude. Also alles in allem, das Elend in Person! Seto wusste genau, wann dieses Bild gemacht worden war. Es war eine dieser, für ihn völlig überflüssigen Projektwochen gewesen. Die Lehrer hatte die glorreiche Idee gehabt irgendein total baufälliges Gebäude wieder herzurichten und ihre Klasse hatte die zweifelhafte Ehre gehabt daran teilhaben zu können. Joey hatte sich an den Tag, als das Foto entstand mächtig ins Zeug gelegt und sah auch dem entsprechend aus. Obwohl die Sache mit seinem Vater damals schon ein Monat zurück lag, hatte der Blonde immer noch nicht genug an Gewicht zugelegt und sah dem entsprechend mager aus. Der Drache schüttelte sich leicht bei diesem Anblick, konnte nur erahnen was unwissende Außenstehenden davon denken würden. Somit war das Foto schon schlimm genug, wobei sich der Braunhaarig ernsthaft fragte wie dieses an die Presse gelangen konnte! Doch weit schlimmer war der darauf folgende Text! Dieser gab nicht nur den mitleiderregenden Lebenslauf des Blonden wieder. Nein! Auch die Umstände und Folgen des Missbrauchs wurden aufs Genauste beschrieben. Seto kannte die Krankenakte seines Hündchens in und auswendig, war mehr als bestürzt als er diese fast Wort für Wort in der Zeitung abgedruckt wieder fand. Nebenbei wurde auch noch darüber spekuliert, ob Joey vielleicht irgendwie für den Tod seines Vaters mitverantwortlich war. Das brachte das Fass zum überlaufen. Wütend warf der Drache die Zeitung in den Kamin und ließ sie in Flammen aufgehen. Schnappte sich sein Telefon und betätigte die Tastatur nicht gerade zärtlich. Joey hatte sein aufwärmendes Bad hinter sich gebracht. Trat nun im Bademantel bekleidet ins Wohnzimmer. Stocke in der Bewegung als er das aufgebrachte Verhalten Setos sah. Hatte dieser doch eben laut knurrend die Zeitung in dem Kamin geschleudert. Mit einem leisen Seufzen folgte sein Blick den kleinen Funken, welche sich dem Kamin hinauf schwangen. Wenn es doch so einfach währe Probleme aus der Welt zuschaffen. Müde schleppte er sich zur Couch, schlang sich die Decke um den Körper und kuschelte sich in die Kissen. Beobachtet seinen Drachen, wie dieser mit großen Schritten zum Fenster ging, dort stehen blieb und darauf wartete das am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde. Kaum war eben dieses geschehen, konnte Seto die leise, eingeschüchterte Begrüßung seines Untergeben hören. Mit scharfem Ton schnitt er diesem das Wort ab. „Geben sie mir einen guten, besser noch einen sehr guten Grunde warum ich sie nicht sofort feuern sollte! Hatte ich ihnen nicht deutliche Anweisungen gegeben?“ Fauchte er in den Hörer, worauf hin sein Gesprächspartner kreideweiß wurde. Verzweifelt versuchte dieser doch noch irgendwie seine Haut retten zu können. Versicherte ihm, dass er keine Ahnung hatte, wie die Presse an die Informationen gekommen wäre. Versicherte seinem Chef, dass er schon fieberhaft daran arbeitete eben dieses herauszufinden. Seto schloss genervt seine Augen, rieb über das Gesicht und hörte sich das Gewinsel an. „Eine Stunde! Nicht mehr. Wenn ich bis dahin keinen Namen habe können sie unverzüglich ihre Sachenpacken!“ Schon hatte er aufgelegt und schritt wortlos in Richtung Küche davon. Kehre kurze Zeit später mit zwei Tassen zurück, reichte Joey eine davon und ließ sich neben ihm auf der Couch nieder. Nippte an seinem Kaffee, schnappte sich erneut das Telefon und meldete sich und den Blonden für die diese Woche von der Schule ab. Joey hatte seinen Kakao leer geschlürft und stellte die Tasse auf dem Couchtisch ab. Kuschelte sich wieder richtig in der Decke ein, lehnte sich an die Schulter des Braunhaarigen. Dieser seufzte, legte einen Arm um sein Hündchen und gab dem blonden Schopf einen Kuss. „Wir sollten in die Villa fahren, hier ist es nicht sicher genug.“ Sprach er leise in das Haar Joeys. „Wieso nicht sicher genug? Was meinst du damit?“ Leicht verwirrt schauten ihn die braunen Augen an. „Jetzt wird jeder einzelne Reporter der Stadt hinter dir her sein. An mich trauen sie sich nicht ran, deshalb werden sie versuchen an dich ran zukommen. In der Villa bis du besser abgeschirmt als hier.“ Sanft hauchte er ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. „Wir sollten so schnell wie möglich los. Die ersten Pressegeier warten bestimmt schon vor dem Tor. Je schneller wir dort sind, desto besser.“ „Okay.“ Nuschelte das Hündchen leise, wickelte sich aus der Decke und schlürfte Richtung Schlafzimmer davon. Dort angekommen ließ er den Bademantel fallen und zog sich an. Kaum damit fertig wurde er von zwei Armen umschlossen. „Hey, wir schaffen das!“ Sanft wurde er in der Umarmung umgedreht. Es legte sich ein Finger unter sein Kinn und hob es an, sodass Joey in die blauen Augen des Drachen schaute. „Ich hab doch gesagt ich pass jetzt auf dich auf und genau das werde ich auch tun.“ Wurde dem Blonden an die Lippen geflüstert, bevor sie sich auf die Seinen legten und ihn sanft küssten. Joey klammerte sich leicht an Setos Rücken und ließ sich in den Kuss fallen. Genoss das sanfte Zungenspiel und die starken Arme um sich. Seufzte leise als sich ihre Lippen wieder trennten und vergrub sein Gesicht an der Brust Setos. Ja, der Drache würde ihn beschützen, dass spürte er. Und doch machte ihm das Kommende etwas Angst. Konnte die Welt sie zwei den nicht einfach in Frieden lassen? Wie Seto es voraus gesagt hatte, wurden sie am eisernen Tor der Villa von nicht gerade wenigen Reporter empfangen. Joey war in diesem Augenblick sehr froh darüber auf dem Rücksitz gesessen zu haben. Konnte somit durch die getönten Scheiben von außen nicht gesehen werden. Der Blauäugige hatte den Wagen gekonnt und mit nur wenig Rücksicht auf die Presseleute durch das Tor gesteuert und die lange Auffahrt hinauf gefahren. Nun standen sie vor der Villa der Gebrüder Kaiba und Joey wusste nicht so recht was er jetzt tun sollte. “Willst du hier im Wagen bleiben oder doch lieber mit ins Haus kommen?” Der Blonde antwortete nicht, sah sich lieber noch einmal Richtung Auffahrt um. “Keine Angst, bis hier kommen die nicht und um die Ecke fotografieren können sie auch nicht. Also komm schon, raus mit dir!” Der Drache zerwuschelte das blonde Haar seines Hündchens und lächelte ihn aufmunternd an. Bekam ein schwaches Lächeln zurück. “Na gut.” Gab Joey nuschelnd von sich, schnallte sich ab und stieg aus. Wartete bis der Braunhaarige es ihm gleich getan hatte und ließ sich von ihm zur Villa bringen. Die Tür wurde ihnen geöffnet, der Butler verbeugte sich leicht und hieß den Hausherrn und seinen Gast willkommen. Seto grüßte mit einem leichten Nicken zurück und führte Joey weiter zum Wohnzimmer. Der Blonde grüßte den Butler ebenfalls, wenn auch nicht ganz so zurückhaltend wie der Braunhaarige. Folgte ihn, schritt dicht hinter ihm. Im Wohnzimmer angelangt schaute er sich neugierig um. Bekam nur am Rande mit wie Seto mit seinem Bediensteten sprach, zu gebannt war er von dem riesigen Bücherregal. Es erstreckte sich über die gesamte Länge der Wand, reicht hoch bis zur Decke und barg kaum noch Platz für weitere Literatur. Ehrfürchtig ließ Joey seine Finger über die Bücherrücken fahren. Seine braunen Augen huschten von einem Titel zum nächsten. Es waren so viele. Als er seine Anweisungen gegeben und der Butler das Zimmer wieder verlassen hatte, drehte sich der Drache zu seinem Hündchen um. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er die Begeisterung des Blondschopfes sah. Leise nährte er sich ihm, schnappte ihn sich und hielt ihn fest umschlossen. Erschrocken quiekte das Hündchen auf, war er doch gerade in einer anderen Hemisphäre unterwegs gewesen und hatte seine Umwelt völlig ausgeblendet. Daher hatte ihm Setos Attacke unvorbereitet erwischt und ihn dementsprechend erschrocken. Schmollend schaute er ihn an. Genoss den darauf folgenden versöhnlichen Kuss und schmiegte sich an die Brust des Blauäugigen. “Hältst du es hier eine Zeitlang ohne mich aus? Ich muss noch einiges regeln.” “Hmm. Schwerlich. Ich wüsste nicht womit ich mich hier beschäftigen könnte.” Grinste ihn der Blonde nun an uns schielte auf die Bücher. “Was musst du denn alles regeln?” Neugierig schaute die braunen Augen nun wieder in die Blauen des Drachens. “Nur das Übliche. Leute zur Schnecke machen, einige meiner Angestellten feuern und den einen oder anderen Kopf abreißen.” Grinste dieser ihn diabolisch an. “Na, dann. Weitmanns heil! Ich wart hier so lange.” Kicherte Joey leise. “Weitmanns dank. Ich seh zu, dass es nicht allzu lange dauert.” Noch einen Kuss aufhauchend verabschiede sich Seto von ihm und verließ den Raum. Kaum war der Blonde wieder alleine im Zimmer, verschwand sein Grinsen und er musste erneut tief seufzen. Wieder kam ihm der Zeitungsartikel in den Sinn. Doch schnell schüttelte er den Kopf und ging zum Regal. Er wollte sich jetzt nicht damit befassen. Nach längeren Stöbern hatte das Hündchen ein sehr vielversprechendes Buch gefunden, es sich mit diesem im Sessel gemütlich gemacht und versank erneut in einer anderen Welt. Ließ den ganzen Kummer für einige Zeit einfach hinter sich. Auch Seto seufzte leise, als er den Raum verließ. Sein Hündchen würde jetzt bestimmt einige Zeit beschäftigt sein und hoffentlich, wenn auch nur für kurze Zeit, von den trüben Gedanken ablassen. Noch einmal atmete er tief durch, straffte seine Gestalt, schritt in sein Büro und beorderte seinen engsten Mitarbeiter Roland zu sich. Zusammen besprachen sie die momentane Lage der Dinge und planten ihr zukünftiges Vorgehen. Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. Der Braunhaarige schaute kurz aufs Display und nahm den Anruf entgegen. “Ich hoffe für sie das sie die gewünschte Information haben. Ansonsten können sie in genau 6 Minuten ihre Sachen schnappen und sich arbeitslos melden.” Sprach Seto mit kalter Stimme und lauschte den gestotterten Worten seines Untergebenen. Die blauen Augen verengten sich zu Schlitzen, der Stift in seiner rechten Hand wurde zersplittert und er legte mit einen geknurrten `Sie können bleiben´ auf. Roland war bei dem Anblick seines Chefs zusammengezuckt. Er wusste nicht mehr genau seit wie vielen Jahren er für die Kaibas arbeitete, aber eines wusste er genau. Wehe dem, der so eben den Zorn des Braunhaarigen auf sich gezogen hatte. Um nichts in der Welt würde er jetzt mit diesem Menschen tauschen wollen. Seto warf sich seinen Mantel über. “Pass auf Joey auf! Ich muss noch mal weg!” Mit diesen Anweisungen, welche keine Einwende duldeten, rauschte er aus dem Raum. Hörte gerade noch das zustimmende `Ja, Master Kaiba!´ bevor er wutentbrannt zu seinem Wagen stürmte. Der Motor heulte laut auf, der Kies der Auffahrt wurde aufgewirbelt als der schwarze Sportwagen das kurze Stück zum Tor raste. Kaum war dieses geöffnet, gab Seto erneut Gas, nahm kaum Rücksicht auf die vor Schreck weg springenden Paparrazies. Was lungerten die auch hier rum, selbst Schuld! Weiß schimmerten die Knöchel seiner Hände hervor, so fest umschloss er das Lenkrad. Schnell steuerte er seinen Wagen durch den Verkehr. Blieb mit quietschend Reifen stehen als er sein Ziel erreicht hatte. Noch einmal atmete er tief durch, schnallte sich ab und stieg aus. Schaute sich kurz suchend um, bevor seine eisblauen Augen an einer bestimmten Person hängen blieben. Wieder verengten sie sich, ließen nicht gutes erahnen. Seinen Blick nicht von seinem Opfer ablassend schritt er zügig auf dieses zu. Kapitel 42: Der wütende Drache ------------------------------ “Na, was haltet ihr davon?” Mit stolzgeschwelter Brust hielt Tristan Yugi und Tea die aktuelle Morgenzeitung unter die Nase und bekam diese schnell von den zweien aus der Hand gerissen. Abwechselnd glubschten Tea und Yugi auf das Papier und warfen zwischendurch immer mal wieder bewunderte Blicke zu ihrem Freund. Dieser sonnte sich gerade in seinem Ruhm. War dieser Artikel doch ganz alleine sein Verdienst und nebenbei hatte er damit auch noch eine ganzschöne Stange Geld verdient. Dabei fiel ihm ein, dass er sich noch bei seinen Onkel bedanken musste. Hatte dieser ihm doch heimlich die Akte aus dem Krankenhaus besorg. Das Bild von Joey hatte Tristan ja noch auf seiner Digicam gehabt. Wer hätte damals gedacht, dass es ihm noch so nützlich sein würde. Mit einen breite, überheblichen Grinsen sah er wieder zu Yugi und Tea und blickte direkt in deren schreckgeweiteten Augen. “Wasn los?” War der einzige dümmliche Kommentar der ihm einfiel. Bekam jedoch keine Antwort von ihnen. Beide starrten immer noch auf einen Punkt hinter Tristans Rücken und schlichen sich langsam, seitlich weg. Was war denn da? Verwirrt drehte sich Tristan um. Kam gerade noch dazu seine Augen ebenfalls vor Schreck zu weiten, als ihn schon eine kalte Hand an der Kehle packte und hart an die Wand hinter sich schleuderte. Ein Schmerzhafter Laut kam über seine Lippen. Sein Kopf dröhnte von dem Aufprall und er hatte die Augen für einen kurzen Augenblick fest zugekniffen. Als er sie wieder öffnete blickte er direkt in die eiskalten Blauen seines Gegenübers. Er wollte etwas sagen, bekam jedoch kaum genug Sauerstoff in die Lungen um zu atmen. Jetzt erst merkte er, dass er keinen Boden unter den Füßen hatte, somit einige Zentimeter in der Luft hängen musste. Langsam nährte sich ihm das Gesicht seines Gegenübers, blickte an ihm vorbei auf die Wand. Mit kalter Stimme bekam er etwas ins Ohr gezischt. Mit jedem Wort verlor sein Gesicht an Farbe, wurde aschfahl und er begann zu zittern. Nickte auf den darauf folgenden Blick des Braunhaarigen nur mechanisch. Schnappend nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. “Vergiss es nicht! Nur der kleinste Fehltritt und ich mach es war und glaube mir, ich mache keine leeren Versprechungen!” mit diesen Worten ließ Seto ihn los. Sah mit großer Genugtuung das Tristan wie ein nasser Sack in sich zusammen sackte, nach Luft röchelte und zitternd auf dem dreckigen Boden kauerte. Sich nicht traute ihn anzusehen. Noch einmal ertönte die kalte, schneidende Stimme des Drachens. “Und eins rat ich dir, unterschätze mich nicht! Das könnte das Letzte sein, was du tust!” Noch einmal traf ihn ein Blick der alles und jeden in Angst und Schrecken versetzen würde. Dann drehte sich der Braunhaarige herum und ließ ihn an Ort und Stelle liegen. Seto schritt wieder zu seinem Wagen zurück, ließ die diese widerwärtige Kreatur dort im Dreck liegen. Ließ sich elegant auf dem Fahrersitz nieder und startete den Motor. Genoss etwas die ehrfürchtigen, teilweise ängstigenden Blicke in seinem Rücken. Am liebsten hätte er diesen Taylor in der Luft zerrissen, konnte sich jedoch gerade noch so beherrschen. Immer hin hatte er sich etwas an ihm rächen können, wenn es auch wenig war, hoffte er inständig dass dieser es nun ein für alle mal begriffen hätte. Sollte er auch nur noch einmal einen Finger rühren um seinem Joey zu schaden, dann gnade ihm Gott! Er würde es nicht tun! Kurz ließ er den Motor aufheulen, fuhr dann zügig von dannen. Die erste Frage, wie die Geschichte an die Presse gelangen konnte war nun geklärt. Blieb nur noch herauszufinden wie Joeys Krankenakte in Taylors Hände gelangen konnte. Und um genau diese zu klären fuhr der Braunhaarige zu dem Krankenhaus in das Joey damals eingeliefert und behandelt wurde. Mit wehenden Mantel rauschte er durch die steril wirkenden Gänge, beachtete das umherlaufende Personal eben so wenig wie die einzelnen auf Stühlen sitzenden Patienten. Seit Ziel war die oberste Etage, genauer gesagt das Büro der Klinikleitung. Leicht frustriert trommelte er mit den Finger auf der metallenen Wand des Aufzuges. Konnte das Ding nicht schneller fahren? Endlich ertönte der erlösende Pink, die Türen öffneten sich und gaben ihm endlich den Weg frei. Mit schnellen Schritten war der Braunhaarige auch schon an dem Tisch der Sekretärin angekommen, verlange unverzüglich ihren Chef zu sprechen. Wie von der Tarantel gestochen sprang dies auf, als sie erkannte wer da vor ihr stand, und schlüpfte schnell in das Büro um ihn anzumelden. Sekunden später kam sie wieder aus diesem hervor und hielt ihm einladen die Türe auf. Mit einen kurzen Nicken schritt Seto an ihr vorbei, eben so kurz angebunden grüßte er auch den Mann hinter dem großen Schreibtisch. Bekam von diesem einen der Stühle davor angeboten. Kaum hatte der Blauäugige sich nieder gelassen erklang die volle Stimme des Klinikleiters. “Was kann ich für sie tun, Herr Kaiba? Das hier wird ja wohl kaum ein reiner Höflichkeitsbesuch sein, oder?” “Nein das ist es wahrlich nicht. Es geht um etwas sehr Ernstes. Etwas was einer mir nahestehenden Person erheblichen Schaden zugefügt hat und mich stark an der Vertrauenswürdigkeit ihrer Klinik zweifeln läst!” Antwortete er mit ernster Stimme. Das der Mann hinter dem Schreibtisch nicht zu wissen schien über was der Braunhaarige sprach war ihm deutlich anzusehen. “Was meinen sie damit genau, Herr Kaiba? Mir ist in dieser Richtung kein Vorfall zu Ohren gekommen.” “Dann erklären sie mir bitte, wie es seien kann das vertrauliche Krankenakten aus diesem Gebäude herausgelangen und an die Presse weiter gereicht werden!” Scharf blickte Seto den nun geschockt schauenden Mann an. “Es geht im die Akte von Joseph J. Wheeler. Wenn sie diese gerade nicht zur Hand haben dürfte es kein großes Problem darstellen. Sie brauchen nur in die heutig Zeitung zuschauen, dort steht seine Krankengeschichte in allen Einzelheiten drin! Wenn sie mir jetzt bitte erklären könnten wie so etwas passieren konnte, währe ich ihnen wirklich sehr verbunden.” Der Blick der eiskalten blauen Augen hatte nichts von seiner Schärfe eingebüsst und die unterschwellige Drohung in seiner Stimme verfehlte ihre Wirkung nicht. Die aufrechte, selbstsichere Haltung des Klinikleiters sackte leicht in sich zusammen und sein Gesicht hatte eine äußerst ungesunde Blässe bekommen. Wenn man genau hinsah konnte man den kalten Schweiß auf dessen Stirn schimmern sehen. “Einen Moment, bitte!” Hastig sprang er auf, eilte aus dem Büro und fauchte seiner Sekretärin irgendwelche Anweisungen entgegen. Kam nach einiger Zeit wieder in sein Büro zurück und ließ sich geschafft in seinen Schreibtischsessel fallen. Schaute entschuldigen zu dem jungen Mann vor sich. “Ich bedauere den Vorfall zutiefst, Herr Kaiba. Ich verspreche ihnen, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden um den Schuldigen zu finden. Selbstverständlich wird dieser für sein unverantwortliches Verhalten die Konsequenzen tragen müssen!” Seto nickte ihm zu, stand auf und machte sich daran den Raum wieder zu verlassen. An der Tür angekommen, hielt er inne, drehte sich wieder um. Sah mit ernsten Blick zu seinen Gegenüber. “Ich kann mich doch darauf verlassen, dass sie mir den Namen dieser Person zukommen lassen!” “Das können sie. Sobald wir es herausgefunden sagen wir ihnen Bescheit!” Schnell nickte der Klinikleiter. Mit einem letzten Nicken verabschiedete sich Seto von ihm, verließ nun endgültig den Raum und wenige Zeit später auch das Gebäude. Setzte sich wieder in seine Wagen und fuhr nun schon etwas entspannter zur Villa zurück. Beschloss für sich Joey lieber nicht zusagen, wer genau für den Artikel verantwortlich war. Wahrscheinlich würde es ihn noch mehr runterziehen wenn er erfuhr, dass es einer seiner ehemaligen Freunde war, der sich auf solch hinterlistige und feige Art an ihm gerächt hatte. Die ganze Sache war so schon schlimm genug. Kapitel 43: Leckerli und Papiertierchen --------------------------------------- Mit einer kleinen Schachtel in den Händen betrat der Drache den Raum und lächelte, als er das schlummernde Hündchen sah. Leise wurde die Tür wieder geschlossen und er schlich sie an den Sessel heran. Auf dem Weg dort hin wurde die Schachtel noch schnell auf dem kleinen Tisch in der Nähe abgestellt. Vor dem Sessel ging er in die Knie, hob das herunter gefallene Buch auf und legte es ebenfalls auch dem Tisch ab. Dann wendete er sich wieder seinem Hündchen zu. Sanft strich er ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Hörte das leise Brummen Joeys. Beugte sich erneut zu ihm, küsste dieses mal die Nasenspitze. Bekam jetzt ein verschlafenes `tiefer´ zu genuschelt. Wie könnte er eine solche Einladung ausschlagen. Nur zu gerne näherte er sich den weichen Lippchen des Blonden. Dieser brummte nun wohlig auf, befreite eine Hand aus der Decke und zog den Drachen dichter an sich heran, ließ den Kuss etwas inniger werden und schaute nach dessen Auflösung leicht verklärt in die blauen Augen Setos. “Hmm, an diese Art geweckt zu werden könnte ich mich glatt gewöhnen.” Sprachs und gähnte kurz darauf herzhaft. Er streckte sich leicht und kuschelte sich schnell wieder in die Decke ein. “Kann ich mir vorstellen.” Lachte der Braunhaarige und wuschelte dem Hündchen durch die Haare. “Ich hab dir auch was mitgebracht.” Schon saß Joey aufrecht im Sessel und schaute ihn neugierig an. “Was denn?” “Ich geb dir einen Tipp.” Der Drache deutete auf die kleine Schachtel auf dem Tisch, zog kurz darauf eine zusammengerollte Serviette aus seiner Gesäßtasche und reichte dem Hündchen. Dieses schaute zwischen der Schachtel und Seto Hand hin und her, schnappte sich die Serviette und rollte sie auf. Hielt kurz darauf zwei kleine Gabeln in der Hand. 3 … 2... 1 “Schokotorte!” Strahlte er jetzt von einem Ohr zum andern. Er angelte nach der Schachtel, öffnete sie und quietsche kurz vor Freude auf, als er wie erhofft ein kleines, dunkelbraunes Gebäck in ihr vorfand. Schnell rutsche er im Sessel zur Seite und klopfte auf das Polster neben sich. Wickelte sich auch etwas aus der Decke und bot dem Braunhaarigen ein Stück davon an. Seto war immer wieder von der kindliche Seit Joeys fasziniert. Mit einfachsten Sachen konnte man dem Blonden eine riesige Freude machen und sei es auch nur eine kleine Torte. Lächelnd setzte er sich, hatte sein Hündchen kurz darauf auf seinem Schoss sitzen und wickelte die Decke um sie beide. Zufrieden mit seiner momentanen Position, schnappte sich Joey erneut die Schachtel, stach mit der Gabel ein kleines Stück Torte ab und fütterte seinen Drachen damit. Bekam auch von diesen immer wieder ein Stückchen Torte in den Mund geschoben. Es war ein stetiges hin und her, bis sich die Überreste der Torte dem Ende neigten. Seto nahm dem Hündchen nun die Gabel weg und verfütterte den Rest an ihn. Schließlich hatte er die Torte für ihn gekauft. Dieser lehnte sich zufrieden an die Brust des Drachen und ließ sich füttern. Schaute etwas enttäuscht als die kleine Schachtel endgültig geleert war. „Du hast da was.“ Lächelnd nährte sich Seto dem Gesichts seines Hündchens und leckte ihm etwas Schokolade von der Wange. „Ich glaub, da hab ich auch noch was.“ Grinste ihn der Blondschopf an und deutete auf seinen Mund. „Ja, das glaub ich auch.“ Leckte sanft über die Lippen Joeys. Dieser schmiegte sich noch enger an den Braunhaarigen, öffnete seine Lippen einen Spalt und genoss den darauf hin folgenden Kuss. Missmutig brummte er als der Lippenkontakt unterbrochen wurde. Mit geschlossenen Augen lehnte er an Setos Schulter und ließ von diesen den Nacken kraulen. „Dieser Roland ist voll nett.“ Nuschelte der Blonde nach einiger Zeit. „Ach ja. Was hat er denn gemacht?“ Wollte der Drache nun neugierig wissen. „Hat mir eine heiße Schokolade gebracht.“ Lächelnd sah Joey ihn mit seine großen, braunen Augen an. Seto konnte nicht anders, musste leise lachen und wuschelte seinem Hündchen durch Haar. „Was ist denn daran so komisch?“ Schmollend wurde er jetzt angeschaut. „Ach Joey, da wunderst du dich immer noch, das ich dich als Hund bezeichne, obwohl du dich genau wie einer verhältst.“ Nochmals wuschelte er durch die blonden Haare. „Hö? Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“ Wollte der Schmollende nun wissen. „Na ganz einfach. Geb einem Hund ein Leckerli und du hast einen Freund fürs Leben. Hmm, vielleicht sollte ich doch noch ein bisschen besser aufpassen. Nicht das du mir eines Tages doch noch wegläufst, nur weil dir da einer was ganz leckeres zusteckt.“ „Blödmann!“ Kam es noch schmollender von dem Blondschopf. Demonstrativ drehte er seinen Kopf weg, jedoch traf sein Blick dadurch auf die kleine leere Schachtel. Mit einem Grinsen auf den Lippen wendete er sich wieder dem Drachen zu. „Wobei, wenn ich mirs recht überlege, hast du mich ja schon irgendwie mit einer Schokotorte geangelt.“ Kuschelte sich an die Brust Setos. “Hmm, da werde ich dir ab jetzt wohl öfters eine Torte mitbringen müssen, oder?” Schmunzelnd kraulte er sein Hündchen den Nacken, genoss den warmen Körper des Blonden an seinem. “Oh ja. Mach das.” Schnurrte Joey ihm entgegen, kuschelte sich noch etwas mehr an. Nach einigen Minuten war es der Blonde, der die friedliche Stille brach. “Was ist eigentlich mit Mokuba?” Wollte er von seinem Drachen wissen. Immerhin war der Artikel nun wirklich nicht zu übersehen und in wie weit Seto seinen kleinen Bruder in die Geschehnisse der letzten Tage eingeweiht hatte wusste Joey nicht. “Was soll mit ihm sein?” Fragte der Braunhaarige leise zurück. “Na ja, die Zeitung und überhaupt die ganze Sache mit uns. Weiß er davon, oder meinst du er hat was dagegen, dass du mit mir zusammen bist?” Nuschelte das Hündchen an dessen Brust. “Was die Zeitung angeht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Mokubas Lehrerin hat klare Anweisungen nichts Derartiges in seine Nähe zulassen. Zumal es sich auch etwas schwierig gestalten würde an eine Zeitung heran zukommen, wenn man bedenkt dass die mitten in der Einöde unterwegs sind.” Sanft strich Seto durch Joeys Haare. “Und was unsere Beziehung angeht, werde ich mit meinen Bruder reden sobald er wieder da ist. Wenn ich ihm das am Telefon erzähle steht er hier schneller wieder auf der Matte als du es dir vorstellen kannst. Der ist fast noch neugieriger als du.” Joey musste kichern als er sich diese Szenerie bildlich vorstellte. Mokuba mit vom schnellen Laufen rot gefärbten Wangen auf der Fußmatte der Villa, wie er seinen Bruder förmlich ansprang und versuchte jede Einzelheit aus diesem heraus zu quetschen. “Ja, noch lachst du. Warts nur ab bis der dich ins Kreuzverhör nimmt, dann wird dir das Lachen vergehen. Glaub mir.” Seufzte Seto und wuschelte jetzt kräftig durch die blonde Mähne. “So, und jetzt hoch mit dir. Ich brauch jetzt erstmal was Anständiges zu essen.” Sprachs und schob den noch immer kichernden Blonden von seinem Schoß. Dem Klopfen an der Bürotür folgte ein `Herein´. Joey schob die Tür einen Spalt auf und linste in den Raum. „Stör ich?“ „Du störst nie. Na gut, fast nie. Komm rein.“ Lächelnd winkte Seto ihn zu sich an den Schreibtisch, froh endlich mal einen triftigen Grund für eine Pause zu haben. Joey ließ sich auch nicht lange bitten, trat ein und schloss die Tür. Erleichtert darüber Seto nicht wie befürchtet zu stören, schritt er auf den mächtige Schreibtisch zu. Bei diesem angekommen ließ er seinen Blick über die darauf liegenden Papiere wandern. Dieser Job wäre definitiv nichts für ihn. Zahlen, über all nur Zahlen, Tabellen, Grafiken. Wie machte sein Freund dies nur? Dieser hatte ihn beobachtet, musste nun leicht grinsen. „Du hast keine Ahnung, was genau ich hier tue, oder?“ Der Blonde schüttelte leicht den Kopf, hob ein Papier auf und betrachtete die genauer. Drehte es in seinen Finger hin und her, kam jedoch immer wieder zu dem gleichen Ergebnis. Nämlich, dass er davon nicht das Geringste verstand. „Wie kannst du dich nur den ganzen Tag mit so was beschäftigen? Ich würd hier kirre werden.“ Mit einem weiteren Kopfschütteln wurde das Papier wieder an seinen Platz gelegt. „Ich konnt mir schon denken, dass du damit nichts anfangen kannst.“ Grinste Seto sein Hündchen an. „So würd ich das ja nicht sagen.“ Grinste dieses ebenso breit zurück. „Ich könnte dir daran meine Origamikünste zeigen.“ Kichern ließ Joey sich auf dem Schoß seines Drachens nieder, kuschelte sich an ihn. „Ich bezweifel, dass meine Geschäftspartner auf irgendwelche Kraniche, Frösche oder Papierflieger unterschreiben würden.” Lachte Seto leise, konnte sich das verdatterte Gesichts seiner Mitarbeiter und Geschäftspartner bildlich vorstellen, wenn er statt mit einem Ordner mit einer Schachtel voller Papiertierchen ankommen würde. “Aber danke für das Angebot.“ Leicht wuschelte er durch Joeys Haare. Auch dieser konnte sich bei der Vorstellung ein Kichern nicht verkneifen, gähnte jedoch kurz darauf herzhaft. Schmatze leicht und kuschelte sich noch etwas dichter an die Brust der Blauäugigen. “War das der dezente Hinweis, dass allmählich Schlafenszeit ist?” Kurz schielte er zu Uhr und musste feststellen dass es wirklich langsam Zeit fürs Bett wäre. Sanft kraulte Seto dem Hündchen den Nacken und bekam eine Zustimmung entgegen gebrummt. “Gehst du schon mal vor? Ich müsste noch was fertig machen, dann komm ich sofort nach.” Joey hob seinen Kopf und schaute den Drachen an. Dieser seufzte bei dem flehenden Blick aus den großen, braunen Augen. Wehe der Blondschopf würde noch einmal behaupten er hätte nichts mit einem Hund gemein. Den Welpenblick hatte er jedenfalls perfektioniert. Fehlte eigentlich nur noch ein leises fiependes Winseln. “Ist ja gut. Ich komm mit.” Gab er einen leichten Kuss auf die nun lächelnden Lippen des Blondschopf und fuhr seinen Computer runter. Packte noch schnell die verteilten Dokumente zusammen und verließ mit Joey den Raum. Schwungvoll hüpfte das Hündchen auf das Bett, schnappte sich die Decke und kuschelte sich mit einem genüsslichen Brummen darin ein. Sehnsüchtig schauten seinen Augen auf die Zimmertür. Welches sich einigen Augenblicke später öffnete und der Drache betrat den Raum. Seto löschte noch schnell das Licht und begab sich ebenfalls zu Bett. Kaum hatte er sich hingesetzt, wurde er von hintern geschnappt, umgeworfen und auch in die Decke gehüllt. Joey gestattete ihn, in seiner grenzenlosen Güte, sich noch gemütlich hinzulegen. Kaum war dies vollbracht, kuschelte er sich wieder an Setos Brust. Kurz reckte er sich noch um einen Guten Nacht Kuss zu ergattern, legte sich wieder zurück und schlummerte, dem kräftigen Herzschlag seines Drachens lauschen, langsam ein. Auch bei Seto machten sich die Strapazen des Tages langsam bemerkbar. Die kraulenden Finger an Joeys Nacken wurden immer langsamer. Blieben schon bald still auf der weichen Haut liegen. Die tiefen, gleichmäßigen Atemzüge des Braunhaarigen mischten sich mit denen seines tief schlummernden Hündchens. Kapitel 44: Überraschung am Morgen ---------------------------------- Mit einem wohligen Brummen reckte und streckte sich der Blonde, versuchte den Schlaf aus seinen Gliedern zu vertreiben. So ganz gelang es ihn nicht. Genüsslich schmatzend kuschelte er sich wieder in die warme Bettdecke, tastete mit einer Hand auf die andere Bettseite. Diese konnte aber ihr erwünschtes Ziel nicht finden und blieb letztens untätig auf Ort und Stelle liegen. Ein Murren erklang, braune Augen wurde einen kleinen Spalt geöffnet. Ein Blick auf die Stelle neben ihm bestätigte seinen Verdacht. Der Drache hatte sich schon erhoben, um den Gefahren und Herausforderungen eines neuen Tages zu trotzen. Grummelnd vergrub Joey sich wieder unter den Decke, sperrte eben diesen Tag noch etwas aus und döste vor sich hin. Ein etwas lauteres Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinem Halbschlaf aufwachen. Ein verschlafenes `Yupp´ konnte man kurz darauf im Raum und leise auch vor der Tür hören. Diese wurde nun schwungvoll geöffnet, mit einem lauten gerufenen `Zimmerservice´ stand ein schwarzhaariger Mann mitten im Raum und grinste der Blondschopf breit an. Joey rieb sich den letzten Sand aus den Augen, starrt die Gestallt vor sich einige Sekunden ungläubig an. Dann kam plötzlich Leben in ihn. “Duke!” Schnell schwang er sich aus dem Bett, verhedderte sich in der Decke und stürze mit ihr auf den Boden neben dem Bett. Ein kurzer Kampf mit dem Stoff, einige leise Flüche und schon war er frei. Sprang auf und begrüßte seinen Kumpel stürmisch. “Du bist und bleibst ein Chaot, Joey.” Empfang ihn dieser mit ausgebreiteten Armen. “Idiot!” Nuschelte der Blonde und umarmte den Grünäugigen fest. Plötzlich viel ihm wieder etwas sehr Wichtiges ein. Er löste die Umarmung auf, ging einige Schritte zurück, setzte sich auf die Bettkante und schaute den Schwarzhaarigen böse an. Duke wunderte sich über den plötzlichen Stimmungswandel. Verwirrt schaute er den Blonden an. “Is was?” “Das fragst du noch? Sei froh, dass du vor einer Woche nicht hier warst!” Grummelte Joey. “Hä? Wovon redest du bitteschön? Hab ich was angestellt?” Grübelnd rieb Duke sich das Kinn, hatte aber nicht die geringste Idee. Er war ja noch nicht einmal im Land gewesen. “Tu jetzt nicht so unschuldig!” Der Blonde sprang auf und schritt gefährlich langsam auf seinen Kumpel zu. “Du weißt doch genau wovon ich rede!” Mit dem Zeigefinger tippte er ihn gegen die Brust, zwang ihn somit nach hinten auszuweichen. “Glaub ja nicht, dass ich das so einfach vergebe und vergesse!” Wieder wich der Schwarzhaarige einen Schritt zurück. “Verschweigst mir so was Wichtiges ein halbes Jahr lang. Dann schreibst du mir nen Brief und haust einfach ab. Nicht zu vergessen deine mehr als peinlichen Geschenke! Kannst du mir mal erklären was das ganze sollte?” “Ähm” Der Grünäugige stand nun mit dem Rücken an der Wand und hatte einen wütenden Joey vor sich. Fühlte sich nicht gerade wohl in seiner Haut. “Das würde ich auch gerne erfahren!” Ertönte eine kalte Stimme im Raum, ließ sie beide zu Tür sehen. In dieser stand Seto, mit einem nicht gerade freundlichen Gesichtsausdruck. Auch er schritt langsam auf Duke zu. “Hattest du mir nicht versprochen ihm kein Sterbenswörtchen zu verraten? Das alles sollte unter uns bleiben, so war es abgemacht!” Duke drückte sich etwas enger an die Wand in seinem Rücken. Ein wütender Joey war ja schon schlimm genug, aber einen wütenden Seto wollte er wirklich nicht zu nahe kommen. Doch dieser war schon beinahe bei dem Schwarzhaarigen angekommen, nur noch wenige Schritte trennten sie. “Ich hab dir vertraut, deinem Wort geglaubt. Und was hab ich jetzt davon?” Der Braunhaarige blieb vor ihm stehen schaute ihn weiter hin ernst an. Dieser schluckte hart. Er hatte es doch nur gut gemeint. Hätte er etwas weiter zusehen sollen, wie die zwei ihre Gefühle verleugneten? Oder hatte er sich geirrt? Diese Erkenntnis lies ihn seine grünen Augen erschocken weiten. Was wenn er sich wirklich geirrt hatte? Dann hätte er mit einem schnöden Brief ihre Freundschaft zerstört. Einfach so! “Ich kann dir sagen was ich jetzt davon habe!” Seto beugte sich zu dem nun etwas bleichen Schwarzhaarigen. “Dank dir hab ich jetzt das da im Haus!” Mit dem Zeigefinger deutete er auf dem Blondschopf neben sich. “Hey, ich bin kein `das da´!” Protestierte dieser auch gleich lautstark. “Dazu kann ich dir nur noch eins sagen!” Er näherte sich Duke noch etwas. Dieser kniff die Augen zusammen. Rechnete mit der Kündigung ihrer langjährigen Freundschaft, mit einem Schlag in dem Magen oder sonst etwas, aber gewisslich nicht mit dem was er jetzt leise neben seinem Ohr hörte. “Danke!” Verblüfft öffnete er seinen Augen. Sah in zwei glücklich strahlende Braune und dankbare blaue Augen. Blickte verwirrt von einem zum andern. Erst das leise Kichern Joey ließ ihn die Situation richtig erkennen. Mit einem lauten Seufzer sank er an der Wand herunter und setzte sich auf den Fußboden. Strich sich mit der Hand übers Gesicht. “Oh man, müsst ihr mir so ne Angst einjagen?” Schmollend schaute er zu den Zwei hoch. Sah den eng an Seto geschmiegten Blondschopf und dessen um Joeys Mitte geschlungenen Arm. “Jedem was er verdient!” Grinste ihn der Braunhaarige fies an. “So genug geredet! Ich hab Hunger! Auf zum Frühstück!” Von wem anderem als Joey konnten solche Worte stammen. Dieser schlüpfte gerade in seine Jeans und wartete Sekunden später schon an der Tür auf sie. Der Braunhaarige reichte Duke seine Hand, half ihm wieder auf. Beide schüttelten grinsend den Kopf. Das war ihr Joey. “Sach ma, was machst du eigentlich jetzt schon in Japan? Wolltest du nicht noch 3 Wochen länger bleiben?” Wollte der Blondschopf wissen, schob sich kurz darauf wieder ein großes Stück Pfannkuchen in den Mund. Schaute seinen Kumpel neugierig an. Dieser hatte, genau wie Seto, sein Mahl schon hinter sich gebracht, schlürfte an seiner Tasse Tee und betrachtete ihn schmunzelnd. Seufzte kurz darauf leise. “Ich hab den Artikel über euch im Internet gelesen. Und da ich eh grad mit der Arbeit fertig war, bin ich eben schon früher heim gekommen.” Gab er jetzt etwas ernster von sich. Nur mühsam konnte Joey den Bissen runter schlucken, als er wieder an die Zeitung, die Reporter und das ganze Drumherum dachte. “Ach so” Nuschelte er leise, griff nach seinem Kakao und nippte daran. “Stand eigentlich heute auch wieder was drin? Über uns, mein ich.” Fragend schaute er den Braunhaarigen an. “Nein. Und so schnell wird das auch nicht wieder passieren.” Versicherte ihm der Blauäugige, nahm den letzten Schluck seine Kaffees und stellte die Tasse beiseite. Stand vom Tisch auf, beugte sich zu Joey hinunter und gab ihm einen leichten Kuss. Lächelte bei dem leisen Murren, als sich ihre Lippen wieder trennten. “Lauf aber bitte trotzdem nicht den ganzen Tag alleine durch die Gegend, okay? Am besten bleibst du noch ne Weile in der Villa. Duke kann solange auch hier wohnen, wenn du willst.” Sanft durchwuschelte er die blonden Haare seines Freundes. “Du gehst jetzt wieder mit Zahlen spielen und deine Untergebenen quälen, oder?” Lächelnd sah das Hündchen zu seinem Drachen hinauf. Es wäre ich zwar lieber Seto würde nicht gehen, aber er hatte nun mal eine Menge Verantwortung zu tragen und arbeitet wirklich hart für seine Firma. Daher hielt Joey sich auch mit Vorwürfen in Richtung Arbeit zurück, war er doch froh, dass der Braunhaarige jede frei Minuten mit ihm verbrachte. Und davon mal abgesehen, saß ja auch noch Duke am Tisch. Langeweile war daher auf jeden Fall nicht angesagt. “Okay, das Hünchen bleibt brav zu Hause und wartet darauf das Herrchen wieder komm!“ Breit grinse er zu seinem Drachen hoch. Dieser lachte leise und zerstrubbelte die blonde Mähne noch einmal tüchtig. “Mach das, aber stellt mir ja keinen Unsinn an!” Dabei schaute er vor allem zu Duke herüber, welcher ihn völlig unschuldig anschaute. “Ich hab keine Ahnung was du damit meinst.” Grinst er nun Seto an. Und dieser kannte dieses Grinsen nur zu gut, fürchtete ernsthaft um seine Inneneinrichtung. “Das weißt du ganz genau! Also benehmt euch!” Ein letzter mahnender Blick zu den immer noch grinsenden Grünäugigen, noch ein Kuss für Joey und er verließ den Raum um in die Firma zu fahren. Wenn er auch lieber zu Hause geblieben wäre um die das `Duo in Fanale´ im Auge zu behalten. Gegen frühen Abend betrat der Braunhaarige die Villa, war auf das Schlimmste gefasst. Umso überraschter war er, dass scheinbar alles noch da war wo es hingehörte. Nichts hatte sichtbaren Schaden genommen, war versteckt oder in irgendwelche Folien verpackt worden. Misstrauisch kontrollierte er das gesamte Haus. Doch nirgends war etwas verändert worden. Was hatten Duke und Joey nur den ganzen Tag gemacht? Letzteren fand er weinige Minuten später in der Küche, in der dieser eifrig am kochen war. Mit einem Lächeln auf den Lippen lehnte sich Seto an den Türrahmen und beobachtete sein Hündchen. Nachdem Duke sich von ihm verabschiedet hatte, beschloss der Blonde für seinen Drachen etwas Leckeres zum Abendessen zu kochen. Und was würde sich dafür besser eignen als Lasagne?!Setos Koch hatte ihn verwirrt angeschaut, als er ihm von seinem Vorhaben erzählte. Nur wieder willig hatte er sein Feld geräumt, hoffte inständig keinen Ärger mit seinem Chef zu bekommen. Mit einer Schürze um die Taille, einem Messer in der Hand und guter Musik aus der Stereoanlage, rückte er nun der Paprika zu Leibe. Geschickt entledigte er sie ihrer Kerne und würfelte die rote Frucht klein. Gab sie anschließend zu den restlichen Zutaten in die Pfannen und ließ alles schön durch schmoren. Machte sich derweilen auf die Suche nach dem Nudelplatten. Der Koch hatte ihm zwar gesagt, dass sie alle Zutaten im Haus hätten, es aber versäumt ihm zu zeigen wo er sie finden konnte. So durchsuchte er zuerst alle Unterschränke der Küche, fand alle möglichen Sachen, aber keine Nudeln. Murrend verschloss er den letzten Schrank wieder, nahm nun die oberen in Angriff. Auch hier waren seine Bemühen nicht gerade von Erfolg gekrönt. Beim vorletzten Schrank wurde er endlich fündig. Scheinbar war dies der Nudelschrank des Hauses. Von unten bis oben war dieser mit den Teigwaren bestückt. Suchend huschten die braunen Augen über die einzelnen Packungen. Erneut grummelte der Blondschopf, als er die ersehnte Packung ganz oben im Schrank erspähte. Mühsam reckte und streckte er seinen Arm um an die Packung zu gelangen, ohne Erfolg. Ein etwas lauteres Murren und ein zweiter Versuch folgte. Gerade als er die Packung mit den Fingerspitzen berührte, sah er eine fremde Hand welche sich die Packung griff und ihm hinhielt. Erschrocken zuckte Joey zusammen, wand seinen Blick zu Seite und sah in das lächelnde Gesicht seines Freundes. “Du bist zu früh!“ Schmollend schaute er diesen nun an. Hatte das Hündchen doch schon fertig seien wollen wenn Seto nach Hause kam. “Sorry, aber irgendwie hatte ich Angst um mein Haus.” Sanft umarmte er den Blonden, gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Dieser Stellte die Packung auf der Arbeitfläche ab und schaute den Blauäugigen erwartungsvoll an. Musste auch nicht lange auf seinen Kuss warten. Schnurrend schmiegte er sich an. “Wo ist eigentlich Duke?” Wollte der Braunhaarige wissen und sah seinen Gegenüber fragend an. Dieser stopfte sich gerade einen neuen Bissen in den Mund, kaute diesen schnell durch und schluckte herunter. “Der is nach Hause gefahren. Wollte erst einmal seine Sachen auspacken und noch einiges erledigen.” Schon schob er sich den nächsten Bissen in den Mund. “Was habt ihr zwei eigentlich den ganzen Tag gemacht?” Fragend schaute Seto dem Blonden an. Dieser stoppte die Gabel kurz vor dem Mund und grinste den Blauäugigen an. “Hast wohl gedacht wir legen dein Haus und Schutt und Asche, oder?” Schon verschwand der Bissen in seinem Mund. “Um ehrlich zu sein, ja! Ich bin überrascht, dass es hier keine sichtlichen Schäden gibt. Also was habt ihr die ganze Zeit getrieben?” “Wir waren ganz brav. Haben uns ins Wohnzimmer verzogen und stundenlang über Gott und die Welt geredet. Duke hat mir erzählt, was er so alles im Amerika erlebt hat und ich hab ihm eine bissel von den Geschehnissen hier berichtet. Also kannst ganz unbesorgt sein, wir haben echt nichts angestellt.” Mit einem breiten Grinsen sah Joey ihn an und schob seinen nun leeren Teller von sich. “Hm, dann will ich dir mal glauben.” Lächelnd stand Seto auf, stellte das benutzte Geschirr in die Spüle. “Couch oder Bett?” Wendete er sich wieder dem Hündchen zu. “Kommt ganz darauf an, was du mit mir vor hast.” Schelmisch grinsend kam Joey auf ihn zu, blieb dicht vor ihm stehen und ließ seine Hände unter das Hemd des Drachen schlüpfen. Streichelte sanft über den muskulösen Bauch seines Freundes. Entlockte ihm damit ein wohliges Brummen und wurde in einen sinnlichen Kuss verwickelt. Kapitel 45: Betthupferl ----------------------- Gerade als sie ihren Kuss beendet hatten, meldete sich lautstark Setos Handy. Des eben noch wohlige Brummen verwandelte sich in ein nicht grade erfreutes, leises Knurren. Lächelnd löste sich Joey von seinen grummelnden Drachen. “Ich geh schon mal nach oben duschen.” Kurz regte sich der Blonde noch mal nach oben und schmatze den Braunhaarigen einen kleinen Kuss auf die Wange. “Ich warte im Bettchen auf dich.” Schon huschte er aus der Küche hinaus und ließ den Braunhaarigen in eben dieser zurück. Immer noch leise grummelnd kramte er in seiner Hosentasche noch dem nervigen Gerät. “Kaiba!” Meldete er sich mit nicht gerade freundlicher Stimme. Bei dem kurzen Gespräch verfinsterte sich seine Mine. Mit reinem leisen Knurren legte er auf. Er hatte sich so was ähnlich schon geahnt. Er hatte das Gerät gerade wieder zurück gesteckt, als er sich erneut zu Wort meldete. Seufzend holte er es wieder hervor und schaute auf das Display. Sein finstere Mine hellte sich schlagartig auf und er nahm den Anruf entgegen. “Hallo Kleiner.” Ein Stockwerk weiter oben stand ein Blondschopf unter der Dusche und schrubbte sich oderendlich sauber. Seifte sich gerade ein zweites Mal ein. Wollte er seinen Drachen doch besonders gut gefallen. Nach der Dusche trocknete er sich gründlich ab und schnappte sich die Bodylotion. Cremte sich damit sorgfältig ein. Einletzter kontrollierender Blick in den Spiegel, ein zufriedenes Nicken und er verließ das Badezimmer. Schlenderte gemütlich ihn Setos Schlafzimmer und machte es sich auf dem großen Bett gemütlich. Nachdem er sich ebenfalls eine schnelle Dusche gegönnt hatte betrat der Braunhaarige sein Schlafzimmer. Ein Blick auf das Bett ließ ihn kurz in der Bewegung stocken und er genoss den ihm sich bietenden Anblick in vollen Zügen. Erst nach einigen Sekunden setzter sich in Bewegung und schritt auf das Bett zu. Genüsslich rekelte dich der schlanke Körper auf den seidigen, dunkelgrünen Lacken. Sehnsüchtig schauten die braunen Augen zu den von Feuchtigkeit noch leicht glänzenden Körper hinauf. Er streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich herunter. Genoss das Gewicht des durchtrainierten Körpers auf dem seinem. “Hmm, du riechst gut.“ Zufrieden brummte der Blonde auf als ihm die raue Zunge Setos über den Hals fuhr und dort eine feuchte Spur hinterließ. Der anschließend darüber gepustete Atem jagte ihm eine leichte Gänsehaut über den Körper. “Und schmecken tust du noch besser.” Sanft kraulte das Hündchen den Nacken des Drachen während dieser mit seiner Liebkosung fortfuhr. Immer wieder küsste, leckte und knabberte er am Hals Joeys. Bekam ein wohlige Schnurren zu hören. Langsam arbeitete er sich zum Ohr des Blonden vor. Dort angelangt knabberte er sanft am Ohrläppchen. Entlockte ihm ein leises Keuchen. Joey dirigierte den Braunhaarigen mit sanfter Gewalt dahin wo er ihm momentan am meisten brauchte. An seine Lippen. Zärtlich begann der Kuss, nur um schon bald in einem wilden Zungenkampf zu enden. Keiner von beiden wollte sich geschlagen geben. Hitzige umschlangen sich ihre Zungen und ihre Körper drängten sich noch enger an einander. Nur zu deutlich konnten sie die Erregung des Anderen spüren. Missmutig murrte das Hündchen als sie den Kuss dann doch unterbrechen mussten um wieder zu Atem zu kommen. Kaum waren seine Lungen wieder einigermaßen mit Sauerstoffgefüllt schnappte er erneut noch Setos Lippen und entfachte einen neunen Atem raubenden Kuss. Seine Hände wanderten über den Rücken des Drachen. Sanft fuhren seine Finger über die makellose Haut. Schlüpften unter das Handtuch um Setos Mitte und zogen ihm behutsam den störenden Stoff vom Leib. Das Stück Stoff wurde einfach neben den Bett auf den Boden fallen gelassen. Schon wanderten die Finger Joeys weiter über die weiche Haut seines Drachens. An dessen Gesäß angekommen verweilten sie dort zärtlich massierend um sich schon im nächsten Augenblick wieder Wirbel für Wirbel nach oben zu arbeiten. Leicht zog er die Konturen der Schulterblätter nach und wanderte dann weiter hinauf zu den Schultern. Sanft war er den Rücken hinauf geglitten, krümmte jetzt jedoch seine Finger und kratze sich wieder hinab. Hinterließ leicht rote Striemen auf der sonst alabasterfarbenen Haut. Der Drache knurrte leise und verbiss sich im nächsten Moment in der linken Brust des Hündchens und erntete ein lauten Stöhnen dafür. Spürte wie sich die Finger des Blonden fest in seinen Rücken krallten. Von der Brust ablassend leckte er zum Bauchnabel herunter, fuhr kurz spielerisch mit der Zunge drum herum bevor er mit dieser in ihn eintauchte. Joey wand sich lüstern in den Lacken. Die eine Hand leicht durch die Haare Setos wühlend, während sich die andere fest in das Kopfkissen krallte. Den Kopf weit in den Nacken werfend, hieß er die Zunge des Drachens mit einem lauten Stöhnen an seiner Erregung willkommen. Immer wieder krallten sich seine Finger zuckend in das braune Haar. Mit sein letztes bisschen Selbstbeherrschung konnte er sich darauf konzentrieren ihm nicht wieder einige Strähnen auszureisen. Was bei der Behandlung wahrlich kein leichtes war. Immer wieder wurde er in den heißen Mund aufgenommen und von der geschickten Zunge verwöhnt. Nicht zu vergessen die zwei Hände die ihn auch an anderen Körperstellen streichelten. Seto genoss es sein Hündchen so zu verwöhnen. Er liebte es wenn der Blonde alles um sich herum und auch sich selbst vergaß. Wenn er sich vor Lust unter ihm wand und seine Ekstase mit lauten Stöhnen und kleinen Schreien zu Ausdruck brachte. Wenn der schlanke Körper von einer leichten Schweißschicht bedeckt war und leicht zu zittern begann wenn der Orgasmus sich langsam aufbaute. Auch jetzt erzitterte der Braunäugige leicht und wölbte leicht den Rücken nach oben. Doch so schnell wollte der Drache ihn nicht zur Erlösung bringen. Mit einem letzten Kuss auf die Spitze ließ er von Joeys hartem Fleisch ab und küsste sich wieder zu ihm hinauf. Musste bei dem leisen protestierenden Knurren leicht grinsen. Wieder auf Augenhöhe bei ihm angekommen sah er sich mit einem schmollenden Blick aus braunen Augen konfrontiert. Lächelnd strich er dem Hündchen eine verschwitze Strähne aus der Stirn und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Doch erst der darauf folgende zärtliche Kuss schien den Blonden wieder gnädig zustimmen. Zumindest brummte dieser jetzt wohlig auf und schlang seine Arme um den Nacken des Braunhaarigen. Drehte sich mit diesem herum und schmiegte sich nun an die Brust unter sich. Wanderte nun seinerseits mit den Händen über den Körper unter sich. Kaum war der Kuss aufgelöst schon machter es sich über den Hals des Drachen her. Verteilte kleine Küsse und den einen odere anderen leichten Biss darauf. Jetzt war es der Blauäugige der zufrieden brummend auf dem Bett lag und sich von ihm verwöhnen ließ. Die linke Hand lag kraulend im Nacken des Blonden, währen die andere schon mal im Nachttischschubfach nach der Tube kramte. Schnell wurde sie fündig, ergriff sie und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Bett. Mit einem lauten Keuchen warf der Drache seinen Kopf in den Nacken. Die Tube glitt ihm auf der Hand und landete auf dem Boden neben dem Bett. Joey grinste leicht. Was so ein kleiner Biss an der richtigen Stelle doch alles bewirken konnte. Genüsslich über Setos Brust schleckend wanderte er hinab und bearbeitete nun den Bauchnabeln voller Hingabe. Knabberte leicht daran herum, tauchte mit der Zunge ein und saugte sich letzten Endes an ihm fest. Entlockte den Braunhaarigen damit erneut ein lautes Stöhnen. Mit einem zufriedenem Lächeln betrachtete er sein Werk. Gab noch einen Kuss auf den kleinen Fleck und wanderte dann in tiefere Gefilde. Erst streichelte er mit den Finger leicht über Setos Erregung, ließ jedoch schnell seine Zunge folgen. Tauche leicht in die kleine Öffnung an der Spitze ein und nahm dann das harte Fleisch tief in sich auf. Spürte den festen Griff in seinem Haar und verstärkte seine Bemühungen noch etwas. Lauschte den lüsternen Geräuschen des Braunhaarigen. Erst als Joey spürte das auch der Drache kurz vor dem Orgasmus stand ließ er von ihm ab und krabbelte wieder zu ihm hinauf. Wurde dort von einem feurigen Kuss empfangen. Wild umspielten sich ihre Zungen, während sich ihre Körper dicht aneinander pressten. Verlangend ließ Seto seine Hände zu Joey Hintern wandern. Fest und fordernd massierte er das feste Fleisch unter seinen Händen. Der Blonde brach den Kuss mit einem lauten Stöhnen. Rieb sich noch etwas mehr an dem Becken des Braunhaarigen. Mit lustverschleierten Augen schaute er ihn an. “Nimm mich.” Gierig schnappte er nach den Lippen unter sich und verwickelte den Blauäugigen erneut in einen stürmischen Kuss. Nur zu gerne wollte Seto der Aufforderung folge leisten, nur fehlte ihm dazu etwas entscheidendes. Nachdem sich ihre Münder wieder trennten suchte er die nähere Umgebung nach dem Fehlendem ab und fand es wenig später auf dem Teppich liegend wieder. Doch auch wenn er seinen Arm noch so sehr ausstreckte, er kam nicht ran. Joey war dem Blick des Braunhaarigen gefolgt und fand nun ebenfalls wonach dieser gesucht hatte. Die kleine unscheinbar wirkende Tube war scheinbar etwas weiter vom Bett weg gelandet, so das Seto nicht an sie heran kam. Also erbarmte er sich und krabbelte etwas von dem Schoß des Drachen und beugte sich hinunter. Doch auch er kam so nicht an den begehrten Gegenstand heran. Grummelnd schob er sich ganz von seinem Freund herunter, stützte sich mit einem Arm auf dem Fußboden ab und streckte sich nach der Tube. Triumphierend grinse er als er sie endlich erreichte hatte und nun fest in der Hand hielt. Nichts ahnend was für einen Anblick er dem Drachen gerade bot. Doch schon im nächsten Augenblick keuchte er erschrocken auf. Seto umgriff die Hüften des Blonden und hielt ihn fest. Leicht beugte er sich über Rücken und leckte sich genüsslich der Wirbelsäule entlang hinab zum Steiß. Joey versuchte derweilen sein Gleichgewicht zu halten. Was in seiner momentanen Stellung nicht gerade einfach war. Mit beiden Armen stütze er sich auf dem Teppich ab, während er auf dem Bett kniete. Was hatte der Braunhaarige nur mit ihm vor? Schon im nächsten Moment bekam er die Antwort auf seine Frage in Form einer warmen, feuchten Zunge die sich seiner Öffnung näherte. Das würde Seto doch nicht wirklich machen, oder? “Seto? Was …ngh …ni …icht …uuuh …mit …der … ah” Der Rest des Satzes ging ihn lauten Stöhnen unter. Hatte sich die Zunge des Braunhaarigen doch gerade ihren Weg in sein Inneres gebahnt und brachte ihn nun endgültig um den Verstand. Sie wand sich in ihn, schickte immer wieder Stromstöße durch seinen Körper. Sein ganzer Leib erzitterte vor Lust. Immer wieder brachen kleine Schrei auf ihm hervor. Sein Arme wurde weich und sackten unter ihm weg. Mit einem lauten Poltern landete er auf dem Teppich neben dem Bett. Besorgt schaute Seto zu seinen Hündchen hinab. Der Absturz war dann doch etwas überraschend gekommen. Doch schien der Blonde die Landung heil überstanden zu haben. Schwer atmend lag er da. Schien noch immer im Strudel der eben erlebten Gefühle gefangen zusein. Schweißnass glänze der Körper und mit lustverhangenem Blick waren die braunen Augen auf ihn gerichtet. Immer noch stoßweise entwich der Atem den feuchten Lippen. Ob sich der Blonde bewusst war was für einen erotischen Anblick er gerade bot? Katzengleich glitt nun auch der Drache vom Bett und beugte sich über den Körper. Strich eine blonde Strähne aus Joeys Stirn und hauchte ihm einen Kuss darauf. “Alles in Ordnung?” “Hmm?” Noch etwas benommen schaute ihn die braunen Augen an. Ein Lächeln erschien auf den feuchten Lippen des Hündchens und er legte eine Hand in den Nacken des Drachens. Zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich hinab und schnappte nach dessen Lippen. Nur zu gerne ließ sich dieser auf den Kuss ein. Sanft umspielte er die Zunge des Blonden, während er seine Hände erneut über dessen Körper wandern ließ. Federleicht fuhren sie an den Seiten hinab und über die Brust wieder hinauf. Reizten den Blonden dort bis dieser sich mit einen leisen Keuchen sich von Setos Lippen trennen musste. Sich vor Lust unter ihm windend sah er ihn verlangend an. Mit der linken Hand tastete er über den Teppich und fand wenig später die verlorenen Tube. Er ergriff sie und hielt sie dem Braunhaarigen hin. Auch wenn es Seto liebte den sich windenden Körper unter sich zu haben so nahm er das Angebot doch zu gerne an. Schnell schnappe er sich die Tube, öffnete sie und verteilte das klare Gel auf seinen Fingern. Gab ihm nur kurz Zeit sich aufzuwärmen und machte sich daran den Blonden vorzubereiten. Dank der Vorarbeit seiner Zunge war Joey weich genug um diese Prozedur schnell hinter sich zubringen und ihn zu empfangen. Langsam drang er in den willigen Körper ein. Laut stöhnte er bei der ihn umfangenden Hitze auf. Joey schlang seine Beine um das Gesäß des Blauäugigen und drückte ihn immer weiter in sich hinein. Stöhnte ebenso laut auf, als dessen Erregung endlich wieder komplett in ihm war. Er löste seine Hände von Setos Rücken und umfing sein Gesicht damit. Streckte sich ihm entgegen und küsste ihn innig. Machte ihm mit einer kleinen Bewegung seines Becken klar, dass er sich endlich bewegen sollte. Zuerst langsam und sanft wurden die Stöße schnell energischer und tiefer. Brachten den Blonden dazu sich an den Rücken des Braunhaarigen festzukrallen und immer wieder leise Schreie auszustoßen. Dieses Mal brauchte er ihn nicht aufzufordern sich tiefer und fester zu bewegen. Wie schon in ihrer ersten Nacht schob Seto sich die Beine Joeys auf die Schultern und hob dessen Becken somit leicht an. Zog sich fast vollständig aus ihm zurück nur um wieder tief in ihn zustoßen. Laut vor Lust schreien warf der Blonde seinen Kopf in den Nacken. In völliger Ekstase schrie er seine Lust laut hinaus. Versuchte den fordernden Stößen Setos so gut es ging entgegen zukommen. Spürte nur zu deutlich wie sich der Orgasmus in ihm aufbaute und nur Sekunden später mit ganzer Kraft über ihn hinwegrollte. Fest krallte er seine Nägel in den Rücken des Drachen als gleisendhelle Blitze vor seinen Augen tanzten. Hinterließ dort unbewusst tiefe Spuren. Fest schloss er das Glied des Braunhaarigen in sich ein. Dunkel stöhnte der Drache auf als die heiße Enge ihn schraubstockartig umschloss. Fest schlug er seine Zähne in die linke Halsbeuge des Blonden und kam mit einem lauten Knurren tief in ihm. Joey stöhnte bei dem Biss und der sich in ihm verbreitenden Hitze eben so dunkel auf. Schloss nun fest seine Arme um den schweißnassen, schwer atmenden Körper über sich. Ja, er war diesem Mann verfallen. Mit Haut und Haar. Und für nichts in der Welt würde er sich von diesen trennen. Niemals. Seto ließ die Beine des Blonden langsam von seinen Schultern gleiten und sich in dessen Umarmung fallen. Lag erschöpft auf dessen sich ebenso hektisch bewegenden Brust und brummte wohlig bei der kraulenden Hand in seinem Nacken. Erst als ihren Atmen sich wieder beruhig hatten küsste er sein Hündchen zärtlich und zog sich aus ihm zurück. Lächelte leicht in den Kuss als er dessen missmutiges Brummen vernahm. “Wir sollten wieder zurück ins Bett.” Erneut hauchte er dem völlig fertigen Blondschopf einen leichten Kuss auf die Lippen. Schwerfällig hob dieser die Lieder und blickte zu der ach so weit entfernten Schlafstätte herüber. “Zu weit weg. Ich schlaf hier.” Beschloss er und rollte sich etwas auf dem Teppich zusammen. “Du willst ernsthaft hier auf den harten Boden schlafen wo nur einen Meter entfern ein großen, warmes, kuscheliges Bettchen auf dich wartet? Die flauschige Decke nicht zu vergessen.” Nach diesen doch sehr überzeugenden Worten schaute Joey sehnsüchtig zu eben diesem Bettchen hinüber. “Aber das is sooooo weit weg. Das schaff ich nicht.” Mit großen traurigen Hundeaugen schaute er seinen Drachen an und zog dabei eine kleine Schnute. “Is ja gut.” Eregeben seufzte der Braunhaarige auf. Mühsam erhob er sich und hob der Blonden mit sich hoch und trug ihn zum Bett herüber. “Bis ja fast so schlimm wie Mokuba.” “Echt? Na das fas ich mal als Kompliment auf.” Schnurrend schmiegte sich Joey an ihn. Kuschelte sich gleich in die flauschige Decke ein als er nieder gelassen wurde. Auffordernd hielt er ein Deckenende hoch und kuschelte sich kurz darauf wohlig brummend an die Brust seines Drachens. Hauchte ihn einen Kuss auf die Brust und schlummerte kurz darauf schon ein. Dicht gefolgt von dem Blauäugigen. Eng umschlungen lagen sie im Bett und glitten gemeinsam ins Land der Träume ab. Kapitel 46: Betthupferl (zensiert) ---------------------------------- Gerade als sie ihren Kuss beendet hatten, meldete sich lautstark Setos Handy. Des eben noch wohlige Brummen verwandelte sich in ein nicht grade erfreutes, leises Knurren. Lächelnd löste sich Joey von seinen grummelnden Drachen. “Ich geh schon mal nach oben duschen.” Kurz regte sich der Blonde noch mal nach oben und schmatze den Braunhaarigen einen kleinen Kuss auf die Wange. “Ich warte im Bettchen auf dich.” Schon huschte er aus der Küche hinaus und ließ den Braunhaarigen in eben dieser zurück. Immer noch leise grummelnd kramte er in seiner Hosentasche noch dem nervigen Gerät. “Kaiba!” Meldete er sich mit nicht gerade freundlicher Stimme. Bei dem kurzen Gespräch verfinsterte sich seine Mine. Mit reinem leisen Knurren legte er auf. Er hatte sich so was ähnlich schon geahnt. Er hatte das Gerät gerade wieder zurück gesteckt, als er sich erneut zu Wort meldete. Seufzend holte er es wieder hervor und schaute auf das Display. Sein finstere Mine hellte sich schlagartig auf und er nahm den Anruf entgegen. “Hallo Kleiner.” Ein Stockwerk weiter oben stand ein Blondschopf unter der Dusche und schrubbte sich oderendlich sauber. Seifte sich gerade ein zweites Mal ein. Wollte er seinen Drachen doch besonders gut gefallen. Nach der Dusche trocknete er sich gründlich ab und schnappte sich die Bodylotion. Cremte sich damit sorgfältig ein. Einletzter kontrollierender Blick in den Spiegel, ein zufriedenes Nicken und er verließ das Badezimmer. Schlenderte gemütlich ihn Setos Schlafzimmer und machte es sich auf dem großen Bett gemütlich. Nachdem er sich ebenfalls eine schnelle Dusche gegönnt hatte betrat der Braunhaarige sein Schlafzimmer. Ein Blick auf das Bett ließ ihn kurz in der Bewegung stocken und er genoss den ihm sich bietenden Anblick in vollen Zügen. Erst nach einigen Sekunden setzter sich in Bewegung und schritt auf das Bett zu. Genüsslich rekelte dich der schlanke Körper auf den seidigen, dunkelgrünen Lacken. Sehnsüchtig schauten die braunen Augen zu den von Feuchtigkeit noch leicht glänzenden Körper hinauf. Er streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich herunter. Genoss das Gewicht des durchtrainierten Körpers auf dem seinem. “Hmm, du riechst gut.“ Zufrieden brummte der Blonde auf als ihm die raue Zunge Setos über den Hals fuhr und dort eine feuchte Spur hinterließ. Der anschließend darüber gepustete Atem jagte ihm eine leichte Gänsehaut über den Körper. “Und schmecken tust du noch besser.” Sanft kraulte das Hündchen den Nacken des Drachen während dieser mit seiner Liebkosung fortfuhr. Immer wieder küsste, leckte und knabberte er am Hals Joeys. Bekam ein wohlige Schnurren zu hören. Langsam arbeitete er sich zum Ohr des Blonden vor. Dort angelangt knabberte er sanft am Ohrläppchen. Entlockte ihm ein leises Keuchen. Joey dirigierte den Braunhaarigen mit sanfter Gewalt dahin wo er ihm momentan am meisten brauchte. An seine Lippen. Zärtlich begann der Kuss, nur um schon bald in einem wilden Zungenkampf zu enden. Keiner von beiden wollte sich geschlagen geben. Hitzige umschlangen sich ihre Zungen und ihre Körper drängten sich noch enger an einander. Nur zu deutlich konnten sie die Erregung des Anderen spüren. Missmutig murrte das Hündchen als sie den Kuss dann doch unterbrechen mussten um wieder zu Atem zu kommen. Kaum waren seine Lungen wieder einigermaßen mit Sauerstoffgefüllt schnappte er erneut noch Setos Lippen und entfachte einen neunen Atem raubenden Kuss. Seine Hände wanderten über den Rücken des Drachen. Sanft fuhren seine Finger über die makellose Haut. Schlüpften unter das Handtuch um Setos Mitte und zogen ihm behutsam den störenden Stoff vom Leib. Das Stück Stoff wurde einfach neben den Bett auf den Boden fallen gelassen. Schon wanderten die Finger Joeys weiter über die weiche Haut seines Drachens. An dessen Gesäß angekommen verweilten sie dort zärtlich massierend um sich schon im nächsten Augenblick wieder Wirbel für Wirbel nach oben zu arbeiten. Leicht zog er die Konturen der Schulterblätter nach und wanderte dann weiter hinauf zu den Schultern. Sanft war er den Rücken hinauf geglitten, krümmte jetzt jedoch seine Finger und kratze sich wieder hinab. Hinterließ leicht rote Striemen auf der sonst Alabasterfarbenen Haut. Der Drache knurrte leise und verbiss sich im nächsten Moment in der linken Brust des Hündchens und erntete ein lauten Stöhnen dafür. Spürte wie sich die Finger des Blonden sich fest in seinen Rücken krallten. Von der Brust ablassend leckte er zum Bauchnabel herunter, fuhr kurz spielerisch mit der Zunge drum herum bevor er mit dieser in ihn eintauchte. Joey wand sich lüstern in den Lacken. Die eine Hand leicht durch die Haare Setos wühlend, während sich die andere fest in das Kopfkissen krallte. Den Kopf weit in den Nacken werfend, hieß er die Zunge des Drachens in tieferen Regionen willkommen. Immer wieder krallten sich seine Finger zuckend in das braune Haar. Mit sein letztes bisschen Selbstbeherrschung konnte er sich darauf konzentrieren ihm nicht wieder einige Strähnen auszureisen. Was bei der Behandlung wahrlich kein leichtes war. Seto genoss es sein Hündchen so zu verwöhnen. Er liebte es wenn der Blonde alles um sich herum und auch sich selbst vergaß. Wenn er sich vor Lust unter ihm wand und seine Ekstase mit lauten Stöhnen und kleinen Schreien zu Ausdruck brachte. Wenn der schlanke Körper von einer leichten Schweißschicht bedeckt war und leicht zu zittern begann wenn der Höhepunkt sich langsam aufbaute. Auch jetzt erzitterte der Braunäugige leicht und wölbte leicht den Rücken nach oben. Doch so schnell wollte der Drache ihn nicht zur Erlösung bringen und küsste sich wieder zu ihm hinauf. Musste bei dem leisen protestierenden Knurren leicht grinsen. Wieder auf Augenhöhe bei ihm angekommen sah er sich mit einem schmollenden Blick aus braunen Augen konfrontiert. Lächelnd strich er dem Hündchen eine verschwitze Strähne aus der Stirn und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Doch erst der darauf folgende zärtliche Kuss schien den Blonden wieder gnädig zustimmen. Zumindest brummte dieser jetzt wohlig auf und schlang seine Arme um den Nacken des Braunhaarigen. Drehte sich mit diesem herum und schmiegte sich nun an die Brust unter sich. Wanderte nun seinerseits mit den Händen über den Körper unter sich. Kaum war der Kuss aufgelöst schon machter es sich über den Hals des Drachen her. Verteilte kleine Küsse und den einen anderen leichten Biss darauf. Jetzt war es der Blauäugige der zufrieden brummend auf dem Bett lag und sich von ihm verwöhnen ließ. Die linke Hand lag kraulend im Nacken des Blonden, währen die andere schon mal im Nachttischschubfach nach der Tube kramte. Schnell wurde sie fündig, ergriff sie und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Bett. Mit einem lauten Keuchen warf der Drache seinen Kopf in den Nacken. Die Tube glitt ihm auf der Hand und landete auf dem Boden neben dem Bett. Joey grinste leicht. Was so ein kleiner Biss an der richtigen Stelle doch alles bewirken konnte. Genüsslich über Setos Brust schleckend wanderte er hinab und bearbeitete nun den Bauchnabeln voller Hingabe. Knabberte leicht daran herum, tauchte mit der Zunge ein und saugte sich letzten Endes an ihm fest. Entlockte den Braunhaarigen damit erneut ein lautes Stöhnen. Mir einem zufriedenem Lächeln betrachtete er sein Werk. Gab noch einen Kuss auf den kleinen Fleck und wanderte dann in tiefere Gefilde. Spürte den festen Griff in seinem Haar und verstärkte seine Bemühungen noch etwas. Lauschte den lüsternen Geräuschen des Braunhaarigen. Erst als Joey spürte das auch der Drache kurz vor seinem Höhepunkt stand ließ er von ihm ab und krabbelte wieder zu ihm hinauf. Wurde dort von einem feurigen Kuss empfangen. Wild umspielten sich ihre Zungen, während sich ihre Körper dicht aneinander pressten. Verlangend ließ Seto seine Hände zu Joey Hintern wandern. Fest und fordernd massierte er das feste Fleisch unter seinen Händen. Der Blonde brach den Kuss mit einem lauten Stöhnen. Mit lustverschleierten Augen schaute er ihn an. “Nimm mich.” Gierig schnappte er nach den Lippen unter sich und verwickelte den Blauäugigen erneut in einen stürmischen Kuss. Nur zu gerne wollte Seto der Aufforderung folge leisten, nur fehlte ihm dazu etwas entscheidendes. Nachdem sich ihre Münder wieder trennten suchte er die nähere Umgebung nach dem Fehlendem ab und fand es wenig später auf dem Teppich wieder. Doch auch wenn er seinen Arm noch so sehr ausstreckte kam er nicht ran. Joey war dem Blick des Braunhaarigen gefolgt und fand nun ebenfalls wonach dieser gesucht hatte. Die kleine unscheinbar wirkende Tube schien etwas scheinbar etwas weiter vom Bett weg gelandet, so das Seto nicht an sie heran kam. Also erbarmte er sich und krabbelte etwas von dem Schoß des Drachen und beugte sich hinunter. Doch auch er kam so nicht an den begehrten Gegenstand heran. Grummelnd schob er sich ganz von seinem Freund herunter, stützte sich mit einem Arm auf dem Fußboden ab und streckte sich nach der Tube. Triumphierend grinse er als er sie endlich erreichte hatte und nun fest in der Hand hielt. Nichts ahnend was für einen Anblick er dem Drachen gerade bot. Doch schon im nächsten Augenblick keuchte er erschrocken auf. Seto umgriff die Hüften des Blonden und hielt ihn fest. Leicht beugte er sich über Rücken und leckte sich genüsslich der Wirbelsäule entlang hinab zum Steiß. Joey versuchte derweilen sein Gleichgewicht zu halten. Was in seiner momentanen Stellung nicht gerade einfach war. Mit beiden Armen stütze er sich auf dem Teppich ab, während er auf dem Bett kniete. Was hatte der Braunhaarige nur mit ihm vor? Schon im nächsten Moment bekam er die Antwort auf seine Frage in Form einer warmen, feuchten Zunge. Das würde Seto doch nicht wirklich machen, oder? “Seto? Was …ngh …ni …icht …uuuh …mit …der … ah” Der Rest des Satzes ging ihn lauten Stöhnen unter. Hatte sich die Zunge des Braunhaarigen doch gerade ihren Weg in sein Inneres gebahnt und brachte ihn nun endgültig um den Verstand. Sie wand sich in ihn, schickte immer wieder Stromstöße durch seinen Körper. Sein ganzer Leib erzitterte. Immer wieder brachen kleine Schrei auf ihm hervor. Sein Arme wurde weich und sackten unter ihm weg. Mit einem lauten Poltern landete er auf dem Teppich neben dem Bett. Besorgt schaute Seto zu seinen Hündchen hinab. Der Absturz war dann doch etwas überraschend gekommen. Doch schien der Blonde die Landung heil überstanden zu haben. Schwer atmend lag er da. Schien noch immer im Strudel der eben erlebten Gefühle gefangen zusein. Schweißnass glänze der Körper und mit lustverhangenem Blick waren die braunen Augen auf ihn gerichtet. Immer noch stoßweise entwich der Atem den feuchten Lippen. Ob sich der Blonde bewusst war was für einen erotischen Anblick er gerade bot? Katzengleich glitt nun auch der Drache vom Bett und beugte sich über den Körper. Strich eine blonde Strähne aus Joeys Stirn und hauchte ihm einen Kuss darauf. “Alles in Ordnung?” “Hmm?” Noch etwas benommen schaute ihn die braunen Augen an. Ein Lächeln erschien auf den feuchten Lippen des Hündchens und er legte eine Hand in den Nacken des Drachens. Zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich hinab und schnappte nach dessen Lippen. Nur zu gerne ließ sich dieser auf den Kuss ein. Um spiele sanft die Zunge des Blonden, während er seine Hände erneut über dessen Körper wandern ließ. Sanft fuhren sie an den Seiten hinab und über die Brust wieder hinauf. Reizten den Blonden bis dieser sich mit einen leisen Keuchen sich von Setos Lippen trennen musste. Sich vor Lust unter ihm windend sah er ihn verlangend an. Mit der linken Hand tastete er über den Teppich und fand wenig später die verlorenen Tube. Er ergriff sie und hielt sie dem Braunhaarigen hin. Auch wenn es Seto liebte den sich windenden Körper unter sich zu haben so nahm er das Angebot doch zu gerne an. Schnell schnappe er sich die Tube, öffnete sie und verteilte das klare Gel auf seinen Fingern. Gab ihm nur kurz Zeit sich aufzuwärmen und machte sich daran den Blonden vorzubereiten. Dank der Vorarbeit seiner Zunge war Joey weich genug um diese Prozedur schnell hinter sich zubringen und ihn zu empfangen. Laut stöhnte er bei der ihn umfangenden Hitze auf. Joey schlang seine Beine um das Gesäß des Blauäugigen. Stöhnte ebenso laut auf. Er löste seine Hände von Setos Rücken und umfing sein Gesicht damit. Streckte sich ihm entgegen und küsste ihn innig. Machte ihm mit einer kleinen Bewegung seines Becken klar, dass er sich endlich bewegen sollte. Erst sanft dann doch immer fordernder bewegte sich der Braunhaarige. Laut vor Lust schreien warf der Blonde seinen Kopf in den Nacken. Versuchte den fordernden Bewegungen Setos so gut es ging entgegen zukommen. Spürte nur zu deutlich wie sich der Höhepunkt in ihm aufbaute und nur Sekunden später mit ganzer Kraft über ihn hinwegrollte. Fest krallte er seine Nägel in den Rücken des Drachen als gleisendhelle Blitze vor seinen Augen tanzten. Hinterließ dort unbewusst tiefe Spuren. Dunkel stöhnte der Drache auf. Fest schlug er seine Zähne in die linke Halsbeuge des Blonden und erreichte mit einem lauten Knurren ebenfalls seinen Höhepunkt. Joey stöhnte bei dem Biss und der sich in ihm verbreitenden Hitze eben so dunkel auf. Schloss nun fest seine Arme um den schweißnassen, schwer atmenden Körper über sich. Ja, er war diesem Mann verfallen. Mit Haut und Haar. Und für nichts in der Welt würde er sich von diesen trennen. Niemals. Seto ließ die Beine des Blonden langsam von seinen Schultern gleiten und sich in dessen Umarmung fallen. Lag erschöpft auf dessen sich ebenso hektisch bewegenden Brust und brummte wohlig bei der kraulenden Hand in seinem Nacken. Erst als ihren Atmen sich wieder beruhig hatten küsste er sein Hündchen zärtlich und löste ihre Verbindung. Lächelte leicht in den Kuss als er dessen missmutiges Brummen vernahm. “Wir sollten wieder zurück ins Bett.” Erneut hauchte er dem völlig fertigen Blondschopf einen leichten Kuss auf die Lippen. Schwerfällig hob dieser die Lieder und blickte zu der ach so weit entfernten Schlafstätte herüber. “Zu weit weg. Ich schlaf hier.” Beschloss er und rollte sich etwas auf dem Teppich zusammen. “Du willst ernsthaft hier auf den harten Boden schlafen wo nur einen Meter entfern ein großen, warmes, kuscheliges Bettchen auf dich wartet? Die flauschige Decke nicht zu vergessen.” Nach diesen doch sehr überzeugenden Worten schaute Joey sehnsüchtig zu eben diesem Bettchen hinüber. “Aber das is sooooo weit weg. Das schaff ich nicht.” Mit großen traurigen Hundeaugen schaute er seinen Drachen an und zog dabei eine kleine Schnute. “Is ja gut.” Eregeben seufzte der Braunhaarige auf. Mühsam erhob er sich und hob der Blonden mit sich hoch und trug ihn zum Bett herüber. “Bis ja fast so schlimm wie Mokuba.” “Echt? Na das fas ich mal als Kompliment auf.” Schnurrend schmiegte sich Joey an ihn. Kuschelte sich gleich in die flauschige Decke ein als er nieder gelassen wurde. Auffordernd hielt er ein Deckenende hoch und kuschelte sich kurz darauf wohlig brummend an die Brust seines Drachens. Hauchte ihn einen Kuss auf die Brust und schlummerte kurz darauf schon ein. Dicht gefolgt von dem Blauäugigen. Eng umschlungen lagen sie im Bett und glitten gemeinsam ins Land der Träume ab. Kapitel 47: Ein friedlicher Morgen ---------------------------------- Laut murrte das verschlafene Hündchen als ein penetrantes, nervtötendes Geräusch an sein Ohr drang. Als er es erkannte murrte er noch lauter, öffnete seine Augen einen kleinen Spalt und schielte zu dem Drachen herüber. Jener war gerade damit beschäftigt das hysterisch vibrierende Gerät aus seiner Hosentasche zu befreien. Hatte man den noch nicht mal am Samstagmorgen seine Ruhe? Scheinbar nicht, wie ihn ein kurzer Blick auf das Display verriet. Wobei er bei diesem Anrufer wie so oft eine Ausnahme machte. “Du bist nicht da!” Wurde ihm leise von der Seite zu gegrummelt. “Ach, bin ich nicht?” Schmunzelnd schaute Seto neben sich und traf auf kleine, müde Hundeaugen. Lächelnd beugte er sich zu seinem Hündchen hinunter und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Nase. “Auch nicht wenn es mein armer kleiner Bruder ist der sich irgendwo in den Bergen durch die Wildnis kämpft?” “Okay. Bist doch da.” Grinste der Blondschopf ihn an, schlang sich die Decke noch etwas enger um seinen Körper und machte es sich auf Setos Beinen bequem. Dieser lehnte nun mit dem Rücken am Kopfteil des Bettes und nahm den Anruf entgegen. “Hey Moki. Was gibt’s?” Den euphorischen Worten seines Bruders lauschend kraulte er sein Hündchen den Nacken und bekam dafür ein zufriedenes Schnurren zu hören. “Hmm, meinst du nicht dass das etwas zu gefährlich ist? Wer weiß was für unfähiges Personal dafür zuständig ist. Die haben doch bestimmt noch nicht mal vernünftige Ausrüstung.” Erklang nach kurzer Zeit die nicht gerade begeisterte Stimme des Braunhaarigen. Ließ den Blonden neugierig ein Auge öffnen und nach oben schielen. “Nein ich will es dir nicht ausreden. Ich will nur dass du kein unnötiges Risiko eingehst. Immer hin sollt du genauso heil wieder heimkommen wie du weggefahren bist.” Seufzend rieb sich Seto über die Augen. “Ja, is okay. Aber pass bitte auf dich auf, ja?” Ein liebevolles Lächeln umspielte die Lippen des Blauäugigen. “Ja, ich hab dich auch lieb.” Mit diesen Worten beendete er das Telefonat und legte das Handy neben sich auf das Nachtschränkchen. “Was hat er denn vor?” Neugierig schaute Joey ihn an. “Irgend so eine Abenteurertour mit Wildwasserfahrt, Steilwandklettern und noch einigen anderen ziemlich zweifelhaften Unternehmungen.” Der Braunhaarige legte sich wieder etwas bequemer hin, hatte sein Hündchen jetzt wieder auf seiner Brust liegen. “Du macht dir echt Sorgen um ihn, oder?” Fragte ihn der Blondschopf während er mit seinen Fingern kleine Kreise auf Setos Bauch malte. “Natürlich! Wer weiß mit was für Waldratschen er da oben unterwegs ist. Ich sagte dir, wenn er auch nur eine Schramme hat werd ich den ganzen Laden auf alles verklagen was die haben. Dann können die sich gleich ne Höhle buddeln und für den Rest ihres Lebens an irgendwelchen Tannezapfen rumnagen. Mehr wird ihnen dann nämlich nicht übrig bleiben.” Laut prustete der Blonde los. Die bildliche Vorstellung war aber auch zu genial. Seto in seinen maßgeschneiderten Anzügen, mit mindestens 5 Anwälten umringt, steht vor so einer Höhle und verlangt von dem steinzeitlich aussehenden Bewohner seinen letzten Lendenschurz. Währen dieser ihn verdattert anschauend auf nen Zapfen rumkaut. Im Hintergrund Mokuba mit einem kleinen Pflaster auf dem Zeigefinger. Immer noch laut lachend lag der Blonde auf den Laken des Bettes, was ihm einen verwunderten Blick des Drachen einbrachte. Mit hoch gezogener Augenbraue betrachtete dieser sich das Schauspiel welches ihm sein Hündchen bot. Kringelte sich dieses doch gerade vor Lachen. Schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. Erst als er allmählich Krämpfe bekam und ihn dicke Tränen über die Wangen liefen hörte das laute Lachen auf, wurde von einen immer wieder kehrenden leisen Kichern abgelöst. “Wenn du wieder Luft bekommst, kannst du mir ja mal erklären was gerade so lustig war.” Mit verschränkten Armen saß Seto wieder am Kopfende und schaute ihn abwartend an. Sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen blickte Joey zu ihm hoch. “Na ja, ich hab mir gerade vorgestellt wie du mit deinen Yakuzza-Anwälten in Ötzis Höhle marschierst, nur weil Mokuba sich nen Splitter eingezogen hatte.” Breit grinse er den Braunhaarigen an. Dieser musste nun auch lachen. “Du und deine lebhaft Fantasie.“ Mit der Hand wuschelte er dem Blonden einmal kräftig durch eh schon wirres Haar. “Wie wärs mit Frühstück?” “Jaaaaaaaaaa!” Schnell drückt Joey ihm einen Kuss, sprang aus dem Bett und verschwand im Badezimmer. Auch der Braunhaarige erhob sich und schritt ins Bad, wenn auch ihn wesentlich gemächlicherem Tempo als der aufgedrehte Blondschopf. Unter der Dusche holte er sich dann erst einmal einen anständigen Guten-Morgen-Kuss bei Joey ab. “Und was machen wir heute?” Zufrieden rieb sich das endlich gesättigte Hündchen den vollen Bauch. Schlürfte den letzten Schluck Kakao aus der Tasse und schaute den Blauäugigen neugierig an. “WIR können erst wieder heute Abend was machen. Ich muss mich da noch um einiges Kümmern. Und als kleines Lebenszeichen mal wieder in meiner Firma auftauchen währe bestimmt auch nicht schlecht. Nur glaub ich nicht dass ich vor Abend mit der Arbeit fertig werde.” Auch er stellte seine nun leere Tasse ab und blickte seinem Hündchen in die braunen Augen. “Jetzt guck nicht auch noch so. Ich würd den Tag doch auch lieber mit dir verbringen, glaub mir. Wie wärs wenn die dich mal um Duke kümmerst. Der hat doch bestimmt wieder einen Sack voll Dummheiten auf Lager. Andererseits währe es vielleicht besser wenn du Bakura anrufst und ihn mal wegen des verpassten Lernstoffs fragst.” Auch wenn sich Seto schon über die Antwort klar was, ein Versuch war es doch wert gewesen. “Ich glaub ich bleib dann doch lieber bei Duke.” Breit grinste der Blondschopf ihn an. “War ja klar. Ich kann dich dann ja bei eurer Wohnung absetzen. Aber denk bitte daran möglichst nicht so viel draußen rumzustromern. Die Paparrazies sind wirklich immer und überall!” “Okay.“ Letzter Worte hatten der Laune Joeys einen Dämpfer verpasst. Still, mit leicht hängendem Kopf stand er auf und stellte sein benutztes Geschirr in die Spüle. Sanft schlangen sich zwei Arme um seine Mitte und zogen ihn an die Brust Setos. Eine Hand des Drachen schlüpfte unter Joeys Shirt und streichelte zärtlich über dessen Bauch. Entlockte dem Hündchen ein wohliges Schnurren. “Das lässt bald nach, glaub mir. Und wenn nicht wandern wir aus, auf eine einsame Insel, oder so.” Liebevoll knabberte Seto am Nacken seines Hündchens. Der Blonde musste bei den Gedanken leise lachen. “Meinst du, du kannst dein Imperium auch von einem Baumhaus im Busch leiten, während wir dort Tarzan und Jane spielen?” “Ich bin ein Kaiba. Ich kann alles was ich will!” Gab der Braunhaarige selbstbewusst von sich. “Und die Vorstellung dass du den ganzen Tag nur ein luftiges Baströckchen anhast ist durchaus verlockend.” Leicht biss er den Blonden in den Nacken. Entlockte ihm damit ein leises Keuchen. “Wenn der werte Herr Kaiba heute in die Firma will, dann muss er aber schnell damit aufhören, sonst zerr ich ihn ins Bett und las ihn nicht mehr raus.” Kam es genüsslich brummend von Joey. “Na das wäre natürlich nicht zu verantworten.” Schnell ließ Seto das Hündchen los und schritt Richtung Küchentür. “Hey! Hiergeblieben!” Flink hatte Joey sich die Krawatte des Braunhaarigen geschnappt und zog ihn wieder zu sich. Erst als das Gesicht seines Drachens dicht vor seinem schwebte und er ihm tief in die Augen schauen konnte lockerte er seinen Griff. “Erst will ich einen Kuss. Und zwar einen Richtigen!” Forderte er den Blauäugigen heraus. “Nichts leichter als das.” Sanft lächelte dieser ihn an. Strich ihm mit dem Finger zärtlich über die Wange und senke seine Lippen auf denen des Blonden. Erst sanft beginnend artete das Zungenspiel in einen feurigen Kampf aus. Auch als Joey versuchte ihn von sich zudrücken um wieder Luft zubekommen ließ Seto nicht von ihm ab. Erst kurz bevor er ohnmächtig geworden währe gab er die Lippen des Hündchens wieder frei. Dieser klammerte sich Halt suchend an ihm fest und schnappte heftig nach Luft. “Zufrieden?” “Hmm?” Mit noch leicht verschleierten Augen schaute Joey zu ihm hinauf. Nur langsam schaltete sich sein Verstand wieder ein. Lächelnd wuschelte der Braunhaarige ihn durch die blonde Mähne. “Ich wollte wissen ob du mit dem Kuss zufrieden warst?” “Kann man wohl sagen. Nur brauch ich wahrscheinlich den restlichen Tag um mich davor zu erholen!” Keuchte Joey noch leicht außer Atem. “Na dann sollte ich dich wohl schnell zu eurer Wohnung fahren, damit du dich ausruhen kannst.” Lachte Seto leise. “Ich muss nämlich auch allmählich los.” Noch einmal zerwuschelte er Joey Haar und ließ ihn los, nicht ohne sich zu vergewissern des dessen Beine ihn wieder tragen konnten. “Hmm. Schade.” Lächelnd sah dieser dem Braunhaarigen nach. Machte sich dann ebenfalls daran seine Sachen zusammen zu suchen. Stand schon kurze Zeit später in der großen Eingangshalle und verließ mit Seto die Villa. Dieser hatte Roland als Ablenkungsmanöver mit dem Wagen zur Firma geschickt und konnte nun mit Joey das Gelände ungesehen in einen schnittigen Sportwagen verlassen. Die kurze Fahr verbrachten beide größten Teils schweigen. Erst als Seto einparkte und den Motor abstellte sprach Joey ihn an. “Du Seto? Können wir heute wieder im Standhaus schlafen oder is das noch zu gefährlich?” Hoffnungsvoll schauten die braunen Augen des Hündchens ihn an. “Wenn du willst.” Sanft zog der Drache ihn zu sich herüber und stahl sich einen Kuss. “Soll ich dich abholen oder kann Duke dich fahren? Wie gesagt, bei mir kann es heute spät werden.” “Hmm.” Schnell schnappte Joey nach Setos Lippen und holte sich ebenfalls einen kleinen Kuss ab. “Dann kann der mich fahren und ich warte dann im Bettchen auf dich.” Raunte er ihn an die Lippen. “Na das nen ich doch mal ein verlockende Angebot.” Lächelnd beugte sich der Braunhaarige nochmals zu Joeys Lippen. Brachte diesen zum schnurren und zum murren als er sich wieder von ihm trennte. “Ich muss los.” “Hm, okay.” Schmollte das Hündchen und schnallte sich ab. “Hier!” Seto hielt ihm etwas vor die Nase. “Den Sicherheits-Code kennst du noch, oder?” Verwundert ergriff Joey den Schlüsselbund und nickte auf die gestellte Frage. “Du … du gibst mir einfach so deine Schlüssel?” Immer noch musterte der Blondschopf den Bund. “Nicht meine. Deine.” Verbesserte ihn Seto. “Was?” Ungläubig schauten die braunen Augen ihn an. “Die sind für mich? Aber die kann ich doch nicht …” Wieder mal brachte ihn ein Finger auf seinen Lippen zum Schweigen. “Doch kannst du! Keine Widerrede! Also, der große Eckige ist fürs Tor, der etwas Kleinere für die Haustür. Und der ganz kleine für die Tür zur Höhle.” Erklärte der Braunhaarige ihm während Joeys Augen immer größer wurden. “Aber …!” “Nichts aber! Ich vertraue dir, also kannst du sie auch annehmen. Du kannst sie jeder Zeit benutzen. Okay!” Eindringlich schauten ihn die tiefblauen Augen Setos an. Sodas der Blonde nur noch ein leichtes Nicken zu Stande brachte. “Na geht doch. So und jetzt raus mit dir!” Noch immer etwas neben der Spur bekam Joey noch einen Abschiedkuss auf die Wange und stieg dann aus. Stand noch einige Minuten auf dem Bürgersteig obwohl Setos Wagen schon längst verschwunden war. Nach einer Weile drehte er sich dann doch um und betrat das Haus. Erst vor seiner Wohnungstür war er wieder einiger maßen bei Sinne. Schloss diese auf und stolperte fast über den kleinen Berg Post auf dem Teppich. Wo kam die denn alle her? Verwundert zog er die Wohnungstür hinter sich zu, zog seine Schuhe aus und legte seine Sachen zu Seite. Dann beugte er sie zu dem Postberg und nahm ihn mit ins Wohnzimmer. Nach kurzem Durchsehen konnte er die Post in drei Stapel aufteilen. Stapel eins für ihre gewöhnliche Post, ergo Rechnung, Werbung und als das Zeugs. Stapel zwei für Schreiben von irgendwelchen Presse- und Fernsehleuten die unbedingt ein Interview mit ihm machen wollten. Stapel drei war für die Brief von eher unfreundlicher Natur. Darunter diverse Drohbriefe von irgendwelchen Groupies die den Braunhaarigen unbedingt für sich alleine haben wollten. Doch ein großer brauner Briefumschlag erregte nun die besondere Aufmerksamkeit Joeys. Auf diesem war weder seine Adresse noch sein Nachname notiert. Lediglich sein Spitzname stand in großen krakeligen Lettern darauf. Neugier zog er sich diesen auf den Schoß und öffnete ihn. Hielt kurze Zeit später ausgeschnittene Zeitungsartikel und einen ausgedruckten Brief in der Hand. Den Brief nahm er sich zuerst vor. Wobei es dort nicht viel zu lesen gab. Lediglich ein paar Zeilen. `Das ist alles deine Schuld! Bist selbst ein jämmerlicher Versager und jetzt ziehst du ihn auch mit runter. Viel Spaß in der Gosse euch beiden!´ Joeys Augen wurden immer größer und schnell schnappte er sich die Zeitungsartikel. Auf dem Ersten konnte man lesen das die Beziehung Kaibas zu diesem Joseph Jay Wheeler diesen um ein millionenschweres Geschäft gebracht hatte. Das war nicht war, oder? Doch auch der zweite, dritte, vierte und fünfte Artikel führte ihm deutlich vor Augen das es doch so war. Anscheinend hatten nicht gerade wenig langjährige Geschäftspartner von der Kaiba-Coperation losgesagt. Und das nur weil der Firmeninhaber mit einem Mann zusammen war? Oder lag es doch daran das Seto mit DIESEN Mann zusammen war? Schwer sank Joey in sich zusammen und lehnte am Rückenpolster der Couch. War das alles etwa seine Schuld? Nur weil er glücklich sein wollte schadete er seinem Freund in diesem Ausmaß? Das Klimpern eines Schlüsselbundes an der Wohnungstür ließ ihn zusammen zucken. Schnell raffte er die Artikel und den Brief wieder zusammen und stopfte sie zurück in den Umschlag. Suchte sich nach einem geeigneten Versteck für diesen um. Lange Zeit hatte er nicht mehr denn schon betrat Duke ihre Wohnung mit einem fröhlichen `Schatz, ich bin wieder Zuhause´. Schnell stopfte der Blonde den Umschlag unter das Sitzkissen der Couch und wartete breit grinsend auf seinen Mitbewohner. Dieser kam auch schon um die Ecke und erblickte den Blondschopf in mitten seines Briefchaos. Verwundert trat er näher und begutachtete die Stapel. “Wasn hier los? Is das etwa meine Fanpost?” Grinsend schnappte sich der Schwarzhaarige den größten Stapel und sah ihn durch. Jedoch verschwand das Grinsen schon bald und seine Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen. “Die spinnen wohl! Wie haben die eigentlich deine Adresse rausbekommen?” Knurrig pfefferte er die Briefe in den nächsten Papierkorb und schritt lauthals weiter schimpfend in die Küche. Obwohl Joey mit so einer ähnlichen Reaktion gerechnet hatte zuckte er bei Dukes kleinem Wutausbruch leicht zusammen. War nun froh darüber den anderen Brief vor ihm versteckt zu haben. Denn die Reaktion darauf wollte er sich nicht vorstellen. Mit einem Seufzer erhob er sich und begab sich ebenfalls in die Küche. Fand den Schwarzhaarigen an der Arbeitplatte gelehnt vor. Hastig kippte dieser den restlichen Inhalt seines Glases hinunter. Knurrte noch immer leise vor sich hin. “Ach Duke, las sie doch. Über so ein paar dumme Weiber musst du dich doch nicht aufregen!” Grinsend lehnte sich Joey neben ihm ebenenfalls an die Platte und schubste ihn von der Seite an. “Tu ich aber!” Gab dieser grummelnd, leicht trotzig zurück. Es regte ihn einfach auf das es solche Menschen gab die sich irgendwelches hirnlose Zeugs zusammen sponnen und es dann auch noch als Brief verschickten mussten. Das war einfach nur eine große Frechheit! Und am meisten ärgerte es ihn das es mal wieder der Blondschopf war des alles abbekam. Doch dieser stand neben ihn und grinse ihn nur breit an. “Sag mir lieber was wir heute machen. Seto muss nämlich arbeiten und ich hab nichts zu tun. Also schlag was vor.” Wieder stupse er den Grünäugigen an. “Was weiß ich. Filme gucken? Plätzchenbacken? Telefonstreich? Oder mal wieder eine Totalrenovierung unserer trauten vier Wände vielleicht?” Murrte dieser, wenn auch mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. “In dieser Reihenfolge? Prima! Ich such schon mal ein par Dvds raus!” Schon rauschte der Blondschopf aus der Küche und stürzte sich im Wohnzimmer auf die Filmsammlung seines Mitbewohners. Duke stand derweilen kopfschüttelnd in der Küche und goss sich ein neues Glas Saft ein. Da hatte er sich ja was eingebrockt. Wobei auch Joeys Plätzchen freute er sich jetzt schon. Der Blonde schien fürs Kochen und Backen geboren zu sein. Was auch immer in der Küche zauberte, es schmeckte einfach nur lecker. Wobei auch einige gewöhnungsbedürftige Sachen dabei waren. Wer konnt euch schon ahnen das die Kombination aus Schokolade, Chili und Banane so gut zusammen passte. Seit dieser Zeit gab es die sogenannte `Schochinane´ immer mal wieder als heißbegehrtes Dessert. “Duuuuuke, wenn du nicht bald mal bei kommst, schaun wir uns Bambi an!” Kam ein lauter Ruf aus dem Wohnzimmer. Der Schwarzhaarige riss geschockt die Augen auf und stürmte ins Wohnzimmer. Zu spät viel ihm ein, dass sie diesen Film gar nicht in der Sammlung hatten. So kam es, dass er einige Sekunden später mit verschränkten Armen und laut grummelnd vor der Couch stand, während der Blonde sich auf dieser vor Lachen krümmte. Kapitel 48: Sonntagmorgen ------------------------- Fünf Filme, einer größeren Backaktion und nur 3 Telefonstreiche später hatte Joey den Tag mit Duke hinter sich gebracht. Den Teil mit der Totalrenovierung hatten sie sich dann doch gespart und dafür eine Reinigungsaktion der Teig und Mehl verschmierten Küche gestartete. Mit einer gutgefüllten Plätzchentüte betrat der Blondschopf das Strandhaus. Legte seine Jacke, Schal und Schuhe im Flur ab und tapse in die Küche. Fischte dort einen gläserne Schüssel aus dem Schrank und beförderte die Plätzchen hinein. Mit dieser begab er sich ins Wohnzimmer und stellte sie auf den niedrigen Tisch ab. Schnappte sich noch ein Plätzchen und steckte es sich in den Mund. Kauend verließ er das Wohnzimmer wieder um sich nach Oben zu begeben. Dort entledigte er sich seiner Sachen, schlenderte ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Brummte wohlig auf als das heiße Wasser über seinen etwas ausgekühlten Körper floss. Bei den Gedanken warum ihm so kalt war grummelte er leise. Hatte er doch geschlagene 13 Minuten gebraucht um die Haustür auf zubekommen. Blöde Zahlen. Warum konnte er sich deren Reihen folge nicht so gut merken wie es Seto konnte. Aber er hatte am Ende doch triumphiert. Die Tür ging auf und gewährte ihm Einlass. Aber eben erst nach 13 Minuten und dass bei gefühlten minus 45 Grad. Doch jetzt war er ja drin und ließ sich vom heißen Wasser wieder aufwärmen. Vielleicht sollte er seinen Freund mal den Vorschlag machen statt der Zahlen ein Wort zu nehmen. Gummibärchen war doch ein schönes Wort! Grinsend schnappte er sich das Duschgel vom Regal und seifte sich ein. Auch die Shampooflasche wurde um eine kleine Menge ihres Inhaltes erleichtert. Mit kräftigen Bewegungen schäumt er sich seinen Kopf ein. Bastelte mit den weißschaumigen Haaren so lange herum, bis sie ihm im Irokesenlook vom Kopf standen. Ein Blick in den großen Spiegel und er prustete los. Formte die Schaummasse nochmals um und hatte nun zwei schiefe Hörnen. “Devil inside, Baby!” Grinste er sich selbst im Spiegel an. Hüpfte dann wieder unter den warmen Wasserstrahl und machte sein Werk wieder zunichte. Fertig abgewaschen stellte er das Wasser ab, schnappte sich eines der großen, flauschigen Handtücher und mummelte sich darin ein. So verpackt tapste er ins das Schlafzimmer des Braunhaarigen und blieb vor dessen Kleiderschrank stehen. Frech bediente er sich daraus. Saß eine Stunde später gemütlich auf der Couch und lass in dem Buch das ihm sein Chef geschenkt hatte. Immer mal wieder griff er in die Schüssel auf dem Tisch und verputzte eines der Plätzchen. Im Hintergrund prasselte ein Feuer im Kamin und gab der ganzen Szenerie eine besonders heimelige Note. Mit einen lauten Gähnen schlug er das Buch zu und legte es auf den Tisch. Griff nach seinem Handy und schaute auf das Display. 22.35 Uhr. Ein wenig sehnsüchtig schauten die braunen Augen Richtung Eingangstür. Wann würde der Blauäugige wohl endlich nach Hause kommen? Wie aufs Stichwort begann sein Handy zu vibrieren und sein Klingelton kündigte einen Anruf an. Schnell nahm er ab und hielt sich das Gerät ans Ohr. “Ja?” “Na, vermisst du mich schon?” Ertönte die dunkle Stimme seines Drachens. Zauberte ein Lächeln aus Joeys Lippen. “Ja, ganz schrecklich! Wann kommst du denn endlich?” “Nun ja, deswegen ruf ich ja an.” Kam es etwas leiser vom anderen Ende der Leitung. Ließ das Lächeln des Blonden schnell wieder von seinem Gesicht verschwinden. “Es gibt hier einige größere Probleme die leider nicht warten können.” “Oh.” Gab der Blonde leise von sich und saß nur etwas zusammen gesunken auf der Couch. “Joey, es tut mir echt leid, aber ich glaub nicht das ich vor morgen Mittag hier rauskomme.” Eines der großen Kissen wurde an die Brust des Hündchens gedrückt. Plötzlich musste er an den braunen Briefumschlag denken. Hatte Seto gerade so große Probleme weil wegen ihm so viele Geschäftspartner abgesprungen waren? Was sollte es auch sonst sein. Niedergeschlagen schauten die braunen Augen in das flackernde Feuer des Kamins. “Joey? … Bist du noch dran?” “Hmm, ja bin ich.” Gab er leise zur Antwort. “Willst du vielleicht doch lieber bei Duke schlafen als alleine im Haus zu hocken?” Man konnte deutlich die Sorge in Stimme hören. “Ne, schon okay. Duke hat mich vorhin hier abgesetzt und is dann weiter gefahren. Hat die nächsten zwei Tage irgendwo geschäftlich zu tun. Ich werd mich lieber hier ins Bettchen kuscheln und schlafen.” Kam es jetzt mit etwas festerer Stimme von Joey. Der Braunhaarige hatte momentan schon genug Probleme da sollte er sich nicht auch noch um ihm Sorgen machen müssen. “Wirklich? Wenn irgendwas is kannst dus mir sagen, das weiß du doch, oder?” Hackte Seto nach. Ihm war ziemlich unbehaglich bei dem Gedanken sein Hündchen enttäuschen zu müssen. “Ja, wirklich. Ich krümele dir noch ein bissen die Couch voll, wart bis das Feuer aus is und dann geh ich ins Bett. Keine Sorge. Hab ja auch noch was zu lesen dabei.” “Okay.” Im Hintergrund konnte Joey einige aufgebrachte Stimmen hören. Scheinbar ging es in der Firma gerade drunter und drüber. Was er auch nur zu deutlich am scharfen Ton des Braunhaarigen hörte als dieser den Stimmen antwortete. Nach kurzer Zeit kehrte wieder Ruhe ein und ein leiser Seufzer Setos war zu hören. “Joey ich glaub ich muss langsam auflegen.” “Dann mach das. Scheinbar läuft der Laden ja nicht ohne dich.” Gab der Blonde zurück. “Das könnte man momentan leider wirklich behaupten.” Nochmals seufze Seto. “Gute Nacht Hündchen. Ich liebe dich!” Kam es liebevoll durch den Hörer und zauberte wieder ein kleines Lächeln auf Joeys traurigem Gesicht. “Ich dich auch, Drache. Und lass dich nicht zuviel ärgern.” “Mach ich. Gute Nacht!” Lache der Braunhaarige leise. “Ja, Gute Nacht!” Gab der Blondschopf zur Antwort und beende das Gespräch. Nicht gerade sanft legte er das Handy auf dem Tisch ab und griff sich einige Plätzchen. Stopfte sie sich in den Mund und kaute frustriert darauf herum. Um halb fünf Uhr am frühen Morgen wurde die Tür zu Schlafzimmer leise geöffnet, eine Gestallt huschte lautlos in den Raum und schloss die Tür wieder leise hinter sich. Nur schwach raschelnd landeten die Hose und das Hemd auf dem Boden neben dem Bett. Vorsichtig hob der Braunhaarige die Decke an und legte sich mit einem kaum hörbaren Seufzen neben den schlummernden Blonden. Erschöpft schloss er seine Augen. “Seto?” Kam müde von der Seite genuschelt und Joey mit seiner Hand tastend zur anderen Betthälfte herüber. “Hmm” Zustimmend brummte der Braunhaarige, griff nach der suchenden Hand und gab einen Kuss auf diese. “Seto!” Immer noch müde aber glücklich kam es erneut von dem Blonden und er kuschelte sich gleich dicht an seinen Drachen. “Schön!” Schnurrte er leise, sog den Duft des Braunhaarigen tief ein und war kurz darauf schon wieder am einschlummern. Der Blauäugige diente ihm liebend gerne als Kopfkissen. Gab ihm noch einen Kuss auf den zerstrubbelte Schopf und folgte seinem Freund in Morpheus Reich. Kurz nach Acht Uhr morgens meldete sich der Handywecker Setos. Ließ diese missbilligend brummen und nach dem schlafstörenden Gerät greifen. Ein kurzer Druck mit dem Daumen und das Gerät verstummten. Seufzend fuhr der Braunhaarige durch Gesicht, setzte sich vorsichtig auf um sich anschließend heimlich aus dem Bett zu schleichen ohne den Blonden zu wecken. Doch dieser hatte das verhasste Wecksignal sehr wohl gehört und versuchte nun sein Möglichstes um Seto am Aufstehen und Verlassen des Bettes zu hindern. Fest schlang er seine Arme um die Mitte des Blauäugigen, brummte missmutig und zog ihn wieder zurück in die Federn. “Aus, Hündchen!” Lachte Seto leise. Wurde darauf hin nur noch fester gehalten. “Wo willst du denn so früh am Morgen hin?” Nuschelte der Blonde an den Nacken des Drachens. “Ich muss in die Firma zurück.” Seto versuchte sich von den Armen zu befreien. “Hmm, aber in diesem Zustand kann ich dich unmöglich gehen lassen!” Joey küsste sich am Hals des Braunhaarigen entlang. Entlockte ihm ein wohliges Brummen. “Und in was für einem Zustand bin ich bitteschön?” “Du bist total verspannt!“ Joey grinste an die Haut des Braunhaarigen und biss leicht in dessen Nacken. Hörte auch schon kurz darauf ein leises Keuchen. Von diesem angestachelt knabberte er genüsslich an Setos Haut und fuhr ihn mit den Fingersitzen über den Bauch. “Joey, nicht!” Verzweifelt versuchte Seto sich den Blonden zu überreden von ihm abzulassen. Doch dieser grinste nur listig und ließ seine Hand tiefer wandern, schlüpfte mit ihr in die Boxer Setos und verwöhnte ihn. “Hündchen.” Stöhnend warf der Braunhaarige seinem Kopf in den Nacken. Gab sich nun völlig den verführerischen Fingern des Blonden hin. Lag keuchend und leise stöhnend in dessen Armen. Joey biss ihm immer wieder leicht in den Nacken, währen er ihm mit der einen Hand leicht über die Brust kratzte und ihn mit der Anderen weiter zum Höhepunkt trieb. Dieser würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn der Körper in seinen Armen zitterte schon leicht und das Stöhnen klang abgehackter. Dann war es soweit. Mit einem lauten Stöhnen kam der Braunhaarige. Lag kurz darauf völlig entspannt in Joeys Armen. Dieser lächelte zufrieden und gab Seto einen leichten Klaps auf den Hintern. „So, jetzt bis entspannt genug für einen harten Arbeitstag in deiner Firma!“ Hörte kurz darauf ein unverständliches Grummeln. „Hmm?“ Fragend beugte er sich zu Seto herunter. „Will nicht!“ Wiederholte dieser sein Gegrummel, schnappe sich den Blonden und küsste ihn leidenschaftlich. Löste sich schweren Herzens wieder von ihm und wuschelte ihm durchs Haar. „Aber ich muss leider!“ Seufzend erhob er sich, gab dem im Bett hockenden Hündchen noch einen Kuss auf die Nasenspitze. “Und du solltest wirklich mal bei Bakura vorbei schauen und dich auf den neusten Stand bezüglich der Schule bringen.” “Will nicht!” Wie zu erwarten schauten ihn die braunen Augen groß an und Joey zog eine kleine Schnute. Seto lächelte und wuschelte ihn nochmals kräftig durchs Haar. “Musst aber!” “Mennooo!” Der Blonde ließ sich wieder nach hinten fallen und zog sich auch gleich die Decke über den Kopf. Der Braunhaarige lachte und machte sich dann auf den Weg ins Badezimmer. Wusste er doch genau dass der Blonde aller spätestens dann aufstehen würde wenn der Duft von frischen Pfannkuchen durchs Haus strömen würde. Und so war es dann auch. Kaum hatte Seto den ersten Pfannkuchen auf Joeys Teller gelegt schon erschien dieser in der Küche und setzte sich laut gähnen an den Tisch. Schnappte sich Gabel und Messer und vertilgte die heißen Fladen in Rekord verdächtigem Tempo. Wurde dabei, wie so oft in den letzten Tagen von einem leicht kopfschüttelnden Braunhaarigen beobachtete. Eine Stunde später hatte eben dieser Joey vor seiner und Dukes Wohnung abgesetzt. Joey schaute ihm noch kurz nach, betrat dann aber das Haus und schloss die Wohnungstür auf. Wie am Tag zuvor wurde er erneut von einem Berg Post fast zu fall gebracht. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich an der Kommode abstützen um nicht schmerzhaft mit dem Teppichboden Bekanntschaft zu machen. Grummelnd schob er die Post zu Seite und schloss die Tür. Entledigte sich erst einmal seiner Jacke, Schal und Schuhe und schnappte sich dann die am Boden liegenden Briefe. Im Wohnzimmer angelangt legte er diese auf den Tisch. Schon bei kurzem Blick über den Papierberg hatte er einen großen, braunen Umschlag gesehen, der dem von Vortag verdächtig ähnlich sah. Langsam ergriff er ihn, zog ihn unter den anderen Briefen hervor und beäugte ihn misstrauisch. Wie auch Gestern stand auf diesem Umschlag keine Adresse sondern einfach nur `Joey´. Sich auf der Unterlippe herumkauend überlegte der Blondschopf er den Umschlag wirklich öffnen sollte oder ihn verschlossen in den Müll befördern sollte. Doch leider war es nun mal so, dass die Neugier überwiegte. Mit einem Seufzer setzte er sich auf die Couch und öffnete ihn. Wieder war eine kurze Notiz darin. `Siehst du, es geht mit seiner Firma bergab! Und nur DU bist schuld daran! Nicht mehr lange und ihr könnt im Park Pfandflaschen sammeln gehen! Viel Spaß dabei!´ Joey schluckte schwer, legte den Zettel zu Seite und holte den restlichen Inhalt des Umschlags hervor. Wieder hatte er etliche Zeitungsartikel in den Händen, und wieder zeigten ihm alle wie sehr seine Beziehung zu Seto diesem anscheinend schadete. Auch hatte sich der Versender des Briefes die Mühe gemacht und einige Ausdrucke aus dem Internet bei gelegt. Auf einem war in einer graphischen Tabelle der Kursverlauf der Kaiba-Coperations-Aktien zu sehen. Nur zu deutlich konnte Joey den ziemlich rasanten Wertverlust der Aktien erkennen. Seine Hände begannen leicht zu zittern und einige Blätter fielen zu Boden. Er war schuld! Schuld daran das Seto´s Firma den Bach runter ging! Leise schluchzend sammelte er die herunter gefallenen Blätter wieder auf und stopfte sie zurück in den Umschlag. Diesen legte er vorerst zu dem anderen unter die Sofakissen. Später würde er beide verbrennen, aber jetzt brauchte er erst einmal was zu trinken. Während auf der Arbeitfläche in der Küche der Wasserkocher fröhlich vor sich hinblubberte war Joey in seinem Zimmer und zog sich frische Sachen an. Zurück in der Küche schnappte er sich seine Lieblingstasse, es war die Rote mit einen schwarzen Elefanten darauf, und bereitete sich einen Tee zu. Nebenbei wählte die Nummer seines Kumpels und spielte mit den Teebeutel. Erst als Bakura abnahm und sich meldete ließ Joey den Beutel wieder in die Tasse sinken. “Hey! Joey hier!” Meldete er sich fröhlich, froh darüber dass sein Gesprächspartner ihn nicht sehen konnte. “Hallo, Joey! Wie geht´s? Was verschafft mir die Ehre deines Anrufs?” Begrüßte ihn die fröhliche Stimme Bakuras. “Ach, nicht besonderes. Seto meinte nur ich solle mir bei dir mal den Lernstoff der letzten Woche beschaffen, auch wenn ich liebend gerne darauf verzichten könnte.” “Nix da, verzichten! Du hast da einiges verpasst! Also schwing deinen Arsch hierher, ich geb dir meine Mitschriften und erklär dir dann auch gleich noch was dazu! Also bis gleich!” Und schon hatte der Weißhaarige aufgelegt. “Öhm …!” Leicht verwirrt schaute der Blonde sein Handy an. Seit wann hatte Bakura denn solche Töne drauf? Ein Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. Scheinbar färbte Keiji etwas auf seinen Freund ab. Bakura würde es auf jeden Fall nicht schaden wenn er endlich mal etwas mehr Selbstbewusstsein bekäme. Also wollte er ihn natürlich nicht lange warten lassen. Schnell hatte er seinen Tee geschlürft, nebenbei seine Schulunterlagen zusammen gesucht und sich die Jacke , Schal und Schuhe wieder angezogen. Schulterte seinen Rucksack und zog die Wohnungstür hinter sich zu. Ein kurzer Blick auf seine Handy verriete ihn das es kurz vor 2 Uhr war, er musste sich beeilen wenn er den nächsten Bus erwischen wollte. Grüßle eure Akumako-chan Kapitel 49: Bei Bakura und Keiji -------------------------------- Wie befürchtet hatte Joey den Bus verpasst und stand nun geschlagene eineinhalb Stunden später vor Bakuras Wohnblock. Schnell hatte er dessen Namen auf dem Klingenfeld gefunden und den dazu gehörigen Knopf gedrückt. Kurz darauf erklang das Summen des Türöffners und gewehrte dem Blonden Einlass. Zügig erklomm Joey die Treppenstufen und klopfte an der Wohnungstür seines Klassenkameraden an. Diese öffnete sich, doch kam nicht der weiße Schopf Bakuras sonder rotes Haar und grüne Augen zum Vorschein. “Oh, hey Keiji! Schon daheim?” Überrascht, aber freundlich grüßte Joey den Lebensgefährten Bakuras. “Klar, muss doch auf meinen Kleinen aufpassen. Nicht, dass du noch über ihn herfällst!” Breit grinsend trat Keiji zur Seit und ließ den Blonden in die Wohnung. “Las mal, da musst du dir nun wirklich keine Sorgen machen. In der Beziehung bin ich voll und ganz ausgelastet.” Breit grinsend entledigte Joey sich seiner Schuhe, Jacke und Schal. “Wo ist denn dein `Kleiner´?” “Hey! Wer is hier klein!” Kam es laut von der Küchentür, in der nun ein schmollender Bakura stand. “Na du Schatz!” Schon umarmte ihn der um einen Kopf größere Keiji und knuddelte ihn liebevoll durch. Entlockte den Weißhaarigen ein Lächeln. Joey besah sich das Paar. Er freute sich für die Beiden. “Ist ja gut, ist ja gut! Jetzt lass mich los und mach, dass du wieder in die Küche kommst!” Gespielt schimpfend befreite Bakura sich aus den Armen seines Freundes und jagte diesen in die Küche. “So, und du kommst jetzt mit ins Wohnzimmer.” Und schon schob er den Blonden in die besagte Richtung. “Uji Bakura, so dominant kenn ich dich ja gar nicht. Sag bloß du bist in eurer Beziehung der Seme?” Breit grinsend ließ Joey sich auf die Couch fallen und sah zu wie sein Kumpel feuerrot anlief. “Idiot!” Nuschelte dieser leise und flüchtete schnell in die Küche um Getränke zu holen. Kam mit eben diesen etwa fünf Minuten später wieder ins Wohnzimmer. Einzig seine wild vom Kopf abstehenden Haare und der leicht verträumte Blick verrieten, dass sich in der Küche noch etwas ganz anderes abgespielt hatte als nur Gläser und eine Flasche Cola auf Tablett zustellen. Joey verkniff sich ein Kommentar und grinse einfach nur still vor sich hin. Eine Stunde später rauchte der Kopf des Blonden förmlich und er schlug leicht verzweifelt die Hände vors Gesicht. “Wie soll ich mir das alles denn merken?! Das is viel zu viel!” Jammerte in seine Handflächen und lehnte sich ermattet zurück. “Selbst dran schuld. Wärst du in die Schule gekommen, oder hättest du mich eher gefragt währe es jetzt nicht so viel Stoff.” Belehrte ihn kurz darauf sein Kumpel. Resigniert ließ Joey die Hände wieder sinken und schaute ihm an. “Du weißt genau, warum ich nicht in der Schule war, oder?” “Oh, gomen.” Geknickt ließ der Weißhaarige den Kopf hängen und musterte verlegen den Teppich zu seine Füßen. “Ist wohl alles nicht so einfach bei dir und Kaiba, oder? Immer hin habt ihr die Presse im Genick und müsst ganz schön aufpassen.” “Hey, ist doch alles nicht so schlimm. Das schaffen Seto und ich schon.” Joey nahm ihn sanft in den Arm, zeigte ihn damit, dass er nicht auf ihn böse war. Ein leises Knurren ertönte im Raum und er löste sich schnell wieder von Bakura. Grinsend drehte er sich zur Küchentür um. In dieser stand ein nicht gerade glücklich schauender Keiji und knurrte nur ein leises `Essen is fertig´. Schon verschwand er wieder hinter der Tür. “Uji, da ist wohl jemand eifersüchtig.” Kichernd erhob Joey sich. Auch der Weißhaarige kicherte leise und bedeute Joey ihm in die Küche zu folgen. Kaum war Bakura durch die Tür getreten wurde er auch schon von zwei Armen umschlungen und fest an Keijis Körper gezogen. Dessen Augen funkelten den Blonden an und dieser Blick hatte nur eine Botschaft. `MEINS!´ Beschwichtigend hob Joey die Hände und setzte sich brav an den Tisch. Er grinste noch immer als er sah, dass Keiji seinen kleinen Freund nur widerwillig wieder frei gab. Das Essen verlief friedlich. Er wurden hier und da ein paar Späße gemacht und die Stimmung besserte sich wieder. Scheinbar hatte Joey Keiji davon überzeugen können wirklich nichts von seinem Freund zu wollen. Gerade als Joey sich wieder auf der Couch im Wohnzimmer nieder ließ um auch noch den letzten Lernstoff zu pauken, klingende das Telefon. Keine Minute später erschien der Rothaarige im Raum und verkündete seinen Freund, dass seine Mutter am Apparat sei. So schnell wie Bakura aufgesprungen, sich das Telefon aus Keijis Hand geschnappt und sich im Schlafzimmer verschanzt hatte, konnte der Blonde kaum schaun. Keiji lachte bei dem verwirrten Blick Joeys und setzte sich in den Sessel gegenüber der Couch. “Er liebt seine Mutter nun mal über alles. Das kann jetzt leider etwas länger dauern. Ich hoffe du nimmst so lange mit mir als Gesellschaft vorlieb.” “So lange du mich nicht wieder mit deinen Blicken erdolchen willst gerne.” Breit grinsend sah Joey ihn an, doch schon kurz darauf wurde sein Blick etwas ernster. “Du liebst ihn wirklich sehr, oder?” Es war mehr eine Feststellung statt eine Frage. Leicht verträumt schaute Keiji in Richtung Schafzimmer. “Ja das tue ich.” Die grünen Augen wendeten sich wieder seinen Gesprächspartner zu. “Und ich glaube ich muss mich bei dir bedanken.” “Bei mir? Warum das denn?” Überraschte schaute Joey ihn an. Für was in aller Welt wollte sich Keiji bei ihm bedanken? “Weil ich ganz genau weiß, dass du ihn ermutigst hast sich auf mich einzulassen. Ich glaube wenn du nicht gewesen wärst, würde Bakura sich noch immer nicht trauen meine Gefühle zu erwidern. Wenn ich alleine daran denke wie lange es gedauert hat bis er überhaupt ein Wort mit mir gesprochen hat.” Keiji fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Nicht zu letzt, dass du ihn dazu gebracht hast über seine Angst zu überwinden und sich mit völlig hin zugeben.” “Das hört sich ja fast an, als ob ich ihn zu dir ins Bett geschubst hätte. Aber wenn du das alles so siehst, dann hab ichs gern gemacht. Den Kleinen muss man manchmal ein bisschen zu seinem Glück zwingen.” Augen zwinkernd schaute er sein Gegenüber an. “Sag ich doch.” Keiji zwinkerte kurz zurück. “Und wie läuft es bei dir und deinem Millionär?” Das Grinsen Keijis wurde eine Spur breiter. “Kann mich nicht beklagen. Die Presse nervt zwar ein bissel, aber das schaukeln wir schon.” Der Blonde grinste breit zurück, auch wenn sich in seinem Inneren gerade etwas schmerzhaft zusammen zog. “Tja, wenn man sich auch so eine Berühmtheit angelt muss man mit dem Presserummel wohl leben, oder?” Kam es mitfühlend vom Keiji. Er selbst war froh darüber dass er mit seinem Bakura ganz unbehelligt durch die Gegend laufen und alles unternehmen konnte was er wollte. Egal worauf sie gerade Lust hatten. Bettgymnastik natürlich ausgenommen. “So ist es.” Stimmte Joey ihm nach kurzer Zeit zu. “Du Keiji, sag mal, du liebt Bakura doch so richtig, oder?” “So sehr, dass du es dir gar nicht vorstellen kannst.” Kam es prompt vom Rothaarigen. “Du würdest doch alles für ihn tun, oder?” Fragte der Blonde weiter nach. “Alles!” Kein Zögern. “Was würdest du denn alles für ihn tun?” Neugierig sahen ihn die braunen Augen Joeys an. “Ähm, na ja, alles was er von mir verlangen würde.” Keiji wunderte sich etwas über diese Frage. “Würdest du auch alles tun um, sagen wir mal, Schaden von ihm abzuhalten? Auch wenn es dir noch so schwer fallen würde?” Keiji musterte sein Gegenüber kurz. Der Ernst in dessen Stimme war ihm nicht entgangen. “Ja!” Kam gab er mit fester Stimme von sich. Joey lächelte ihn zufrieden an. “Dann kann ich ja sicher sein, dass Bakura in den besten Händen ist.” Der Blonde stand auf und legte dem Rothaarigen freundschaftlich die Hand auf die Schulter und sah zu ihm hinab. “Ich wünsche euch beiden alles Glück dieser Erde.” “Danke.” Perplex schaute Keiji Joey an, erwiderte aber kurz darauf das Lächeln des Blonden. Bakura betrat den Raum und betrachtete sich die Szenerie mit schief gelegtem Kopf. “Sach mal, baggerst du hier gerade meine Freund an?” Joey und der Rothaarige schauten beide zum Flur herüber und brachen wenige Augenblicke später in schallendes Gelächter aus. “Was?” Schmollen schaute der Weißhaarige von einem zum andern und verstand nicht wirklich was hier gerade vorging. Immer noch leise kichernd erhob sich Keiji und knuddelte seinen schmollenden Bakura kräftig durch. “Ach Schatz, dich muss man einfach lieb haben.” “Ja?” Fragen, aber mit einem glücklichen Lächeln schaute der Weißhaarige in die grünen Augen seines Freundes. “Hmm, ganz doll sogar.” Lächelnd beugte Keiji sich herab und verwickelte ihn in einen sinnlichen Kuss. Seufzend klammerte Bakura sich an seinem Freund fest und erwiderte den Kuss nur allzu gerne. Schnurrte anschließend genüsslich auf, als der Rothaarige an seinen Ohr knabberte und mit den Händen über sie Seiten streichelte. Er liebte die sanften und doch zugleich fordernden Berührungen seines Freundes. Zeigten sie ihm doch wie sehr dieser ihn liebte und begehrte. “Ähm, ich störe ja nur ungern, aber verabschieden würde ich mich schon noch gerne von euch bevor ihr hier auf dem Teppich übereinander herfallt!” Breit grinsend sah Joey die Beiden an. Er hatte in der Zwischenzeit schon mal seine Sachen zusammen gepackt und den Rucksack geschultert. Keiji erwiderte das breite Grinden nur, währen Bakura eine ziemlich gesunde Gesichtsfarbe bekam. “Gomen.” Schnell befreite der Weißhaarige sich aus den Armen seines Freundes und brachten Joey zur Tür. Dort schlüpfte der Blonde in seine Sachen und öffnete die Tür. In dieser drehte er sich noch mal zu den beiden um. “Tschüß und schönen Abend noch!” Grinsend zwinkerte er ihnen zu. Noch roter um die Nase als vorher wünschte auch Bakura ihm einen schönen Abend und Keiji lächelte den Blonden vielsagend an und schloss langsam die Tür. Kaum war diese ins Schloss gefallen, konnte Joey hören wie etwas leise dagegen polterte und kurz darauf drang ein leise Keuchen Bakura durchs Holz. Breit grinsend ging Joey die Treppen hinunter und trat in die kühle Winterluft. Nach ein paar Schritten hielt er noch mal an und schaute zu der Wohnung der Beiden hinauf. Ja, er freute sich wirklich von ganzen Herzen für Bakura. Auch Keiji hatte er in dem letzten Jahr immer mehr ins Herz geschlossen. Und nach ihrem Gespräch war er sich mehr als sicher, dass der Rothaarige sich gut um seinen Kumpel kümmern würde. Sich den Schal enger um den Hals ziehend, machte Joey sich zur Bushaltestelle auf. Währen er weiter schritt, glitt seine Hand in die Hosentasche und holte sein Handy hervor. Ein Tastendruck und schon hörte er das monotone Tuten. Ein leises Klicken und die Verbindung stand. “Hey, Drachen.” Lächelnd lehnte Joey sich an den Pfeiler des Wartehäuschens. “Hey, Hündchen.” Erklang die dunkle Stimme Setos und ließ ein wohliges Gefühl in Joey aufsteigen. “Was machst du gerade?” “Hmm, meine Untergeben quälen, Geld scheffeln, das Übliche halt. Und du?” “Ich stehe hier und warte auf den Bus. Hast du schon eine Ahnung wann du heute frei hast?” “So gegen 18 Uhr müsste ich mich hier loseisen können. Warum?” “Hmm, vielleicht koch ich uns ja mal wieder was Feines.” “Hört sich verlockend an. Mit Dessert?” “Wenn du magst.” “Hmm, ich liebe Desserts.” “Vielleicht einen schönen Eisbecher mit Sahne und einer Kirsche oben drauf?” “Mein Eis und meine Kirsche kannst du gerne haben, ich brauch zum Nachtisch nur die Sahne.” “Hmm, verlockend. Ich schau mal ob sich das einrichten läst.” “Tu das. Bis nachher Hündchen.” “Ja, bis nachher Drache." Mit einem glücklichen Lächeln steckte Joey das Handy wieder in seine Hosentasche zurück und stieg und den gerade haltenden Bus. Er war gespannt was der Abend noch so alles mit sich brachte. Kapitel 50: Überraschende Ereignisse ------------------------------------ Leise Musik hallte durch das Strandhaus. Ein, mit einer Schürze bekleidete, Blondschopf wuselte durch die Küche und bereitete das Abendessen vor. Er hatte zwar noch genügen Zeit, Seto würde erst in einer Stunde kommen, aber je mehr er jetzt schon vorbereitete desto mehr Zeit konnte er mit seinem Drachen verbringen. Mit einem zufriedenen Nicken stellte er den vorbereiteten Auflauf in den Kühlschrank neben den schon geputzt und gewaschenen Salat. Nuna machte er sich daran die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Nach nur 5 Minuten konnte er den Lappen auswaschen und zurück in die Schüssel unterhalb der Spülen legen. Ein kurzer Blick durch den Raum, ein zufriedenes Nicken und er ging ins Wohnzimmer um es sich noch etwas auf der Couch gemütlich zu machen. Dort kuschelte er sich in die flauschige Decke und schmökerte noch etwas in seinem Buch und war schon kurz darauf tief in die Geschichte eingetaucht. Er schaute erst wieder von den Worten auf, als er das leise Klimpern von Schlüsseln im Schloss der Haustür hörte. Ein schneller Blick zur Uhr. Seto hatte anscheinend ein halbe Stunde früher Feierabend gemacht. Freudig sprang Joey auf und eilte in den Flur um seinen Freund in Empfang zu nehmen. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen bog Joey um die Ecke und erstarrte. Das Lächeln verschwand, wich einem leicht geschockten Ausdruck. Ein Schwarzhaariger stand nicht minder verwirrt schauend im Flur. “Joey?” Große Kinderaugen schauten ihn überrascht an. “Was machst du denn hier? … Wo ... wo ist Seto?“ Von der Situation völlig überrumpelt stand Mokuba im Flur und schaute sich suchend nach seinem großen Bruder um. „Ähm … also … ähm. Seto ist noch in der Firma. …Müsste aber auch bald kommen.“ Hilfe suchend blickte Joey zur Haustür. Doch diese blieb verschlossen. Kein Seto der herein kam um seinem kleinen Bruder die ganze Situation zu erklären. „Aha.” Die Überraschung wich aus Mokubas Blick, machte Misstrauen Platz und der Blonde wurde mit, zu Schlitzen verengten Augen fixiert. “Das erklärt aber noch lange nicht warum du hier bist. Alleine. Im Haus meines Bruders. Also was zum Geier machst du hier?“ Joey schluckte hart. Hatte er doch nicht mit solch einer heftigen Reaktion gerechnet. Mokuba war einfach nur noch genervt. Erst der Unfall seines Lehrers der ihre schöne, lang herbeigesehnte Klassenfahrt vorzeitig beendet hatte und dann noch der ewig lange Stau in den sie geraten waren. Er war tot müde, wollte sich bei seinem großen Bruder zurück melden, ihn kurz durch knuddeln und sich endlich in Bett verkriechen. Doch Seto war nicht da, wie so oft. Stattdessen stand völlig überraschend Joey vor ihm. Was ging hier nur vor? „Ich warte!“ Mit hochgezogener Augenbraue, verschränkten Armen und nicht gerade geduldiger Mine schaute er den Blonden an. „Ähm … ich wollte was für deinen Bruder kochen.“ Stammelte sich der Blondschopf zu Recht. Wich dem bohrenden Blick des Schwarzhaarigen aus. „Joey! Seit wann kochst du denn bitteschön für Seto? Und das auch noch in dem Haus, in das sonst keine Fremder reinkommt!“ Fuhr Mokuba ihn genervt an. „Also spucks endlich aus. Was läuft hier?“ Es war zwar nicht fair seinen angestauten Frust an dem Blonden abzureagieren, aber dass war dem Schwarzhaarigen im Moment ziemlich egal. Joey schrumpfte bei den Worten etwas zusammen, sah zu Boden und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. „Na ja … ich und … er … ähm ... wir sind … so zusagen … na ja ... zusammen.“ Stammelte er leise, traute sich nicht dem Schwarzhaarigen in die Augen zu schauen. „WAS?“ Ungläubig starrte Mokuba ihn an. Hatte er gerade richtig gehört? Da war er gerade mal eine Woche aus dem Haus und sein Bruder soll in dieser Zeit mit dem chaotischen Blondschopf zusammen gekommen sein? Das war doch nicht war, oder? „Seit wann?“ „So seit letzten Samstag.“ Kam es ziemlich leise von Joey genuschelt. „Schon seit einer Woche?“ Kaum das er auf Klassenfahrt gefahren war. War das alles geplant? Warum hatte Seto ihm nicht gesagt? Okay, jetzt war er nicht nur genervt, sondern auch noch stink sauer! „Na warte!“ Schnell hatte Mokuba sein Handy gezückt und wählte die Nummer seines Bruders. Würgte dessen freundliche Begrüßung auch gleich ab. „SPAR DIR DAS! KANNST DU MIR MAL SAGEN WAS DASS ALLES SOLL?” Mokuba wirbelte herum. „NEIN ICH REG MICH NICHT AB! WARUM IST JOEY HIER IM STRANDHAUS?“ Weiter in das kleine Mobiltelefon schimpfend, stampfte er die Treppe hoch zu seinem Zimmer. „DAS IST NICHT DEIN ERNST!“ Schwungvoll riss er die Tür zu seinem Zimmer auf. „MICH FRAGT HIER WOHL KEINER, ODER WAS?“ Schon schlug er die Tür feste wieder zu. Joey hatte das Gespräch ungewollt mit verfolgt und zuckte heftig zusammen, als Mokuba die Tür donnernd zuwarf. Noch immer saß ihm der Schock des plötzlichen Auftauchens von Setos kleinem Bruder in den Knochen. Und dessen nicht gerade erfreute Reaktion baute ihn auch nicht gerade auf. Mit hängendem Kopf suchte er sich seine Sachen zusammen und verließ das Haus. Auf dem Weg zu seiner Wohnung schrieb er seinem Drachen eine kurze Sms. Er teilte ihm mit, dass er bei sich schlafen würde und Seto sollte sich erst einmal in Ruhe mit Mokuba aussprechen. Nachdem er die Sms verschickt hatte stopfte er es in seine Hosentasche. Niedergeschlagen trottete er weiter. Doch keine Minute später meldete sich das kleine Gerät zu Wort. Eine Sms von Seto. `Bleib doch, ich klär das mit Mokuba schon´ Unschlüssig kaute sich der Blonde mal wieder auf der Unterlippe herum. `Nee. Sprech dich mal mit dem Kleinen in Ruhe aus, muss eh noch was für die Schule tun. >seufz< Bis morgen >chuh<´ `>grummel< Okay, wenns denn sein muss. Bis morgen, Hündchen´ Lächeln steckte Joey das Handy wieder in die Hosentasche und setzte seinen Weg fort. Zu Hause angekommen machte er sich daran den verpassten Schulstoff nachzuholen, wobei seine Gedanken immer mal wieder anschweiften und er sich ernsthaft bemühen musste bei der Sache zu bleiben. Die in wenigen Wochen anstehenden Abschlussprüfungen wollte Joey trotz allen Problemen mit einer zufriedenstellenden Note hinter sich bringen. Was er danach machen würde wusste der Blonde noch nicht. Geschafft lehnte Joey sich nach einiger Zeit zurück und rieb sich die Augen. Den Stoff hatte er mehr oder weniger verstanden, auch wenn ihn jetzt der Kopf qualmte. Er ließ sich zur Seite fallen und beschloss die Augen für einen Moment auszuruhen. Nur ganz kurz! Es dauerte auch nicht lange und er war eingeschlafen. Lag gemütlich zusammen gerollt auf der Couch und träumte wirres Zeugs. Erst gegen 6 Uhr morgens wachte er, durch das Signal seines Handyweckers, wieder auf. Er blickte sich kurz verwirrt um, raffte sich dann aber auf und schleppte sich ins Badezimmer. Nachdem er sich erleichtert hatte tapste er noch immer etwas verschlafen wieder in den Flur und steuerte die Küche an. Laut gähnend kratzte er sich den Bauch und stellte den Wasserkocher an. Er angelte sich eine Tasse aus dem Schrank, füllte sie mit heißem Wasser und versenkte einen Teebeutel darin. Mit einem herzhaften Gähnen lehnte sich Joey an die Arbeitsfläche und wartete, noch leicht vor sich hin dösend darauf, dass sein Tee fertig durchzog. Ein Geräusch im Flur ließ ihn aufhorchen, doch war nun nicht mehr von dort zu hören. Schwerfällig setzte er sich in Bewegung um nachzuschauen was es war dass er eben gehört hatte. Im Flur angekommen war alles wie immer. Der kleine Schrank stand unter dem Spiegel und alle Bilder hingen noch an der Wand. Doch als sein Blick auf den Fußboden fiel, entkam seiner Kehle ein leises Knurren. Schnell sprang er zur Tür und riss diese auf. Er schaute sich suchend im Treppenhaus um, konnte jedoch niemanden sehen. Auch der Blick über das Treppengeländer brachte ihn nicht wirklich weiter. Lediglich ein Schatten war unten kurz zu sehen. Schon schlug die Haustür wieder zu. Schnell hechte Joey zurück in die Wohnung, stolperte mal wieder über seine eigenen Füße und lag kurz darauf der Länge nach im Flur. Leise fluchend rappelte er sich wieder auf und eilte zur Balkontür, riss diese auf und trat in die eisige Luft des frühen Montagmorgens. Sich leicht fröstelnd die Arme reibend, suchte er die Straße ab, konnte aber auch hier keine Menschenseele erblicken. Frustriert begab er sich wieder zurück in die Wärme seiner Wohnung und stampfte in den Flur. Zuerst schloss er die Wohnungstür und beäugte den braunen Umschlag auf dem Boden misstrauisch. Eigentlich sollte er ihn gleich in den Müll befördern. Warum sollte in diesem auch was anderes stehen als in den beiden anderen. Immer noch leise vor sich hin fluchend beugte er sich letzten endes doch zu ihm hinab und hob ihn hoch. Er nahm ihn mit in die Küche und pfefferte ihn dort auf den Küchentisch. Dann schnappte Joey sich seine Tasse, holte den Teebeutel heraus und ließ ihn in die Spüle fallen. Grummelnd lehnte er sich wieder an die Arbeitsfläche, nippte an dem heißen Getränk während er den Umschlag mit bitterbösem Blick fixierte. Joey hielt aus bis seine Tasse zur Hälfte geleert war, dann stellte er sie, leise sich selbst für seine Neugier verfluchend, zur Seite und schnappte sich den Umschlag. Schnell war das braune Papier aufgerissen und wie erwartet kamen mal wieder Zeitungsausschnitte, Internetausdrucke und ein nicht wirklich liebenswürdiger Zettel zum Vorschein. Ähnliche Beschimpfungen wie beide Male zuvor, wenn auch etwas heftiger und weit verletzender. Ungelenkt stopfte der Blonde die Blätter wieder in den Umschlag zu Recht und feuerte diesen in irgendeine Ecke. Mit hängendem Kopf ließ er sich auf einen der Stühle fallen und kaute sich unsicher auf der Unterlippe herum. War es wirklich so? Brachte er dem Menschen, den er mehr als alles andere auf der Welt liebte nur Unheil? Doch die Artikel sprachen eigentlich für sich und da war auch noch etwas anderes. Etwas weit aus Wichtigeres. Mokuba. Kaum hatte ihm der Blonde erzählt das er mit Seto zusammen war, war dieser wütend geworden, hatte Seto angerufen und ihn angeschrien. Noch imer klangen dessen Worte in Joeys Ohren. `Kannst du mir mal sagen was dass alles soll?´ War es denn so schlimm, dass Joey und Seto ein Paar waren? `Das ist nicht dein Ernst!´ War Joey wirklich eine so schlechte Wahl, dass Mokuba ihn nicht an der Seite seines Bruders akzeptieren konnte? `Mich fragt hier wohl keiner, oder was?´ Scheinbar. Der Blonde wusste ja selbst, dass Seto etwas viel Besseres als ihn verdient hatte. Auch wenn dieser ihm damals gesagt hatte, dass dies nicht so währe. Es war nun mal doch so. Joey konnte ihn nichts bieten. Er hatte nichts. War nichts. Würde niemals etwas sein. Warum hatte er sich also eingebildet eine Chance auf ein glückliches Leben mit seinem Drachen zu haben? Er hatte einfach nicht das Recht dazu. Sein Vater hatte am Ende doch Recht behalten. Im Hause Kaiba saßen die zwei Brüder am Frühstückstisch und unterhielten sich über Mokubas Klassenfahrt. “…und dann ist Herr Mazuto doch tatsächlich den Hang runtergeschlittert und hat sich den Haxen verstaucht! Und das nach gerade mal einer Woche! Tja, das war´s dann mit Klassenfahrt!” Frustriert biss der Schwarzhaarige in sein Brötchen. Seto lächelte leicht bei dem Anblick. Mokuba saß ihm gegenüber und hatte die Marmelade auf seinem halben Gesicht verteilt. “Und dann noch dieser ewig lange Stau! Boah, ich sag dir, dass hat echt Nerven gekostet. Und dann freu ich mich auf einen gemütlichen Abend mit meinem Bruder und erlebe so eine Überraschung. Echt jetzt, hättest mir ruhig mal früher Bescheit sagen können.” Leicht beleidigt schaute er zu dem Braunhaarigen herüber. “Mokuba, das haben wir doch alles gestern Abend schon geklärt.” Leicht genervt fuhr sich Seto durchs Haar. Er hatte nicht Lust die ganze Diskussion zu wieder holen. “Okay, okay.” Abwehren wedelte Mokuba mit seinen Händen. “Aber merkwürdig ist es schon.” Wieder biss er in sein Brötchen. Seto antwortet darauf nicht sondern nippte lediglich an seinem Kaffee und beobachtete seinen kleinen Bruder dabei, wie dieser eine weiter Brötchenhälfte vertilgte. Erst das Signal seines Handy holte ihn aus der Beobachtung. Er erhob sich, schritt in ins Wohnzimmer und ergriff das kleine Gerät. Einen Tastendruck später zeigte diesem ihn die eingegangene Sms an. “Seto?” Mokuba wunderte sich, dass ein Bruder so lange weg blieb. Auch er stand vom Frühstückstisch auf und ging ebenfalls ins Wohnzimmer. Dort fand er seinen Bruder in der Nähe das niedrigen Couchtisches. Seto stand dort, ganz still, seine Augen immer noch auf das Handy gerichtet. “Seto? Was ist los?” Besorgt näherte sich Mokubasich seinem Bruder. Dieser schien im Moment nicht wirklich anwesend zu sein. “Seto? Sag was.” Vorsichtig berührte er den Größeren an der Schulter und holte ihn somit aus seiner Starre heraus. Doch mit den nun folgenden Reaktion hatte Mokuba nicht gerechnet. Seto holte aus und schmetterte das kleine Gerät mit voller Kraft gegen die Wand. An dieser zerbrach es und viel in einzelnen Teilen zu Boden. Erschrocken schaute Mokuba auf das zertrümmerte Handy. “Seto was …” Doch jener war schon aus dem Raum gestürmt, hatte sich seine Sachen gepackt und fuhr gerade mit quietschenden Reifen davon. Verwirrt blickte Mokuba von der Haustür zurück auf den kleinen Haufen am Fuße der Wohnzimmerwand. Nach wenigen Minuten durchwühlte er diesen und schnappte sich die eben gefundene Speicherkarte. Schnell hatte er seine eigene aus seinem Handy entfernt und setzte dafür die von Seto ein. Nur wenige Handgriffe später konnte er auf dessen Sms-Verzeichnis zugreifen. Doch was er dort fand, ließ seine Sorge um seinen Bruder nur noch größer werden. “Warum immer du, Seto?” Besorgt schaute er hinaus in die Morgenröte. Erst die Sache mit Naoki und jetzt auch Joey. Konnte sein Bruder nicht einmal Glück in der Liebe haben? Kapitel 51: Trennung -------------------- Joey sendete die Sms ab, schaltete sein Handy aus, steckte es in die Hosentasche. Mit tränenverschleiertem Blick schaute er auf die, vor dem Fester vorbei rasende Landschaft. Es war besser so. Immer wieder sagte er sich das. Seto würde die Trennung schnell überwinden und sich wieder um sein eigenes Leben kümmern, anstatt sich immer nur Sorgen um ihn machen zu müssen. Er würde sich mit Mokuba vertragen, dann würde es zwischen den Beiden wieder so seien wie früher. Und auch mit Setos Firma würde es wieder bergauf gehen. Joey hatte ihm wahrlich schon genug Schaden zu gefügt. Es war wirklich besser so. Und auch Joey würde es auch wieder besser gehen. Irgendwann. Irgendwann würde dieser heftige Schmerz in seiner Brust aufhören und er würde ein neues Leben anfangen können. Irgendwann, in ein paar Jahren vielleicht, aber es würde bestimmt so sein. “Fahrkartenkontrolle!” Die Stimme des Schaffners riss Joey aus seinem trüben Gedanken. Schnell wischte er sich mit dem Ärmel übers Gesicht und wühlte in seiner Jackentasche nach dem Zugticket. Als er es gefunden hatte, hielt es dem Schaffner hin und bekam es abgestempelt. Der Zugbegleiter ging zum nächsten Fahrgast und kontrollierte auch dort das Ticket. Der Blonde hielt seines noch immer in den Händen und schaute darauf. Er hatte es heute Morgen kurz entschlossen gekauft. Einfach nur weg. Hin- und Rückfahrt. Für jeden Außenstehenden würde es nach Flucht aus sehen, und in gewisser weise war es auch eine. Joey konnte heute unmöglich in die Schule gehen. Nicht nach dem, was er gerade getan hatte und vor allem nicht, wenn er dort Gefahr laufen würde Seto zu begegnen. Wahrscheinlich würde dieser ihn irgendwo hin zerren und ihm gehörig den Kopf waschen, dann würde Joey nach geben und wieder mit ihm zusammen kommen. Und alles würde wieder von Vorne beginnen. Er würde Seto und Mokuba endgültig entzweien und sie beide in den Bankrott stürzen. Nein, da war Joey lieber auf Abstand gegangen. 2 Tage, dann würde er wieder zurück kommen. Er hoffte inständig, dass er in dieser Zeit genug Kraft sammeln würde um sich dem Drachen zu stellen. Betrübt stopfte er das Ticket zurück in seine Jackentasche und schaute wieder aus dem Fenster. Sah die, heute Morgen rein weiße Winterlandschaft an sich vorbei ziehen. Jedoch hatte er nicht wirklich einen Blick für ihre Schönheit übrig, war er doch viel zu sehr mit seinem Verlust beschäftigt. Auch wenn er es war den Schluss gemacht hatte, ganz feige mit einer kurzen Sms, so vermisste er seinen Drachen schon jetzt schmerzlich, konnte sich kein Leben mehr ohne Seto vorstellen. Im Strandhaus telefonierte Mokuba mit Roland und informierte diesen über den neusten Stand. Mokuba wusste genau mit welcher Vorsicht sein Bruder im Moment zu genießen war. Daher fand er es nur fair dessen Stellvertreter vor zu warnen, nicht dass Seto ihn in seiner Wut bei der nächstbesten Gelegenheit vor die Tür setzte. Schon damals, bei der Sache mit Naoki, waren einige Köpfe gerollt und selbst Mokuba musste sich in Acht nehmen was er in Setos Gegenwart sagte oder tat. Auch wenn er sehr genau wusste, dass sein Bruder sich lediglich aus Selbstschutz dermaßen in seine Wut steigerte, nur um keinen seine zu tiefst verletzte Seite zu zeigen. Seufzend legte Mokuba auf. Was hatte sich Joey nur gedacht? Erst machte er seinem Bruder Hoffnung und dann ließ er ihn einfach so, ohne Begründung, fallen. Okay, auch der Blonde hatte in seinem Leben auch schon schlimmes durch gemacht und einiges einstecken müssen, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht so mit Seto um zugehen. Joey konnte sich warm anziehen. Mokuba würde ihn das nächste Mal nicht so einfach davon kommen lassen. Darauf konnte der Blonde Gift nehmen! Weit ab von Domino parkte ein eleganter Sportwagen auf dem kleinen Rastplatz eines Aussichtspunkts. Der Fahrer des Wagens stand, an die Motorhaube gelehnt, in der Morgensonne, zog an der Zigarette ,die er mit zittrigen Fingern hielt und starrte blicklos auf das weite Meer. Er versuchte das Geschehen der letzten Stunde zu begreifen. Es wollte ihm nicht gelingen. Was war nur in Joey gefahren, dass er ihn so einfach, mit einer billigen Sms, abserviert hatte? Erst war er so anschmiegsam und anhänglich, und nun das. Sie waren doch in der letzten Woche glücklich mit einander gewesen. Oder nicht? Der Blonde hatte ihm sogar gesagt, dass er ihn liebte. Hatte er es damit wirklich ernst gemeint? Oder war es nur so daher gesagt? Würde Naoki mit seiner Behauptung doch Recht behalten? Wut kochte erneut in dem Drachen auf. War Joey genauso? Hatte Seto sich so sehr von der naiven, schutzsuchenden Art des Blonden täuschen lassen? Es musste wohl so sein. Eine andere Erklärung gab es dafür nicht. Es wiederholte sich. Mit einen leisen Grollen zog Seto zog an der Zigarette und schnippte sie dann über die Brüstung in die Tiefe. Er setzt sich wieder hinters Steuer seines Wagens und fuhr weiter die Landstraße entlang. Er versuchte sich wieder zu beruhigen, bevor er zurück zu seinem kleinen Bruder fahren würde. Das mit Naoki lag schon viel Jahre zurück, Seto war erwachsener geworden und würde sich dieses Mal bestimmt nicht so gehen lassen. So wie Seto seinen Bruder kannte, wusste dieser bestimmt schon längst was los war und tigerte im Wohnzimmer auf und ab, während er auf ihn wartete. Bei dem Gedanken an den führsorglichen Wuschelkopf schlich sich ein leichtes Lächeln auf Setos Lippen und er wendete den Wagen. Es wurde Zeit das er nach Hause kam. Anderen Orts stand ein Blonder im eisigen Januarwind am Bahnsteig und studierte den Stadtplan. Na ja, wohl eher Dorfplan, denn wirklich groß war die Ansammlung der Häuser nicht wirklich. Nach längerer Suche und einigen hilfsbereiten Passanten hatte Joey den Weg in eine kleine, gemütliche Pension gefunden und auch ein freies Zimmer ergattern können. Die nette Dame an der Rezeption hatte ihn zwar etwas verwundert angeschaut, aber ohne weitere Befragungen den Schlüssen zu seinem Zimmer gegeben. Nun stand er also hier. In einem kleinen Zimmer. In einem Dorf, irgendwo im nirgendwo Japans. Allein. Wieder schweiften seine Gedanken ab und landeten, wie schon so oft während der langen Zugfahrt, bei dem braunhaarigen Firmenchef. Nur mühsam konnte Joey sich weitere Tränen verkneifen, schluckte hart und packte erst ein Mal seinen Rucksack aus. Viel hatte er nicht mit genommen. Unterwäsche, ein Shirt, eine Hose, Waschzeugs und ein Buch. Mehr würde er für die kurze Zeit seines Aufenthalts nicht brauchen. Er würde sich hier im Zimmer verkriechen. Morgen, gegen späten Nachmittag fuhr der Zug nach Domino und würde in den frühen Morgenstunden ankommen. Dann könnte Joey sich zu Hause noch schnell unter die Dusche stellen und müsste es auch schaffen noch pünktlich zum Unterrichtsbegin in die Schule. Auf dem Schulhof stand Bakura und schaute sich suchend nach seinem Kumpel um, wurde ab nicht fündig. Auch an sein Handy ging der Blondschopf nicht. Sich am Hinterkopf kratzend steckte der Weishaarige sein Mobiltelefon wieder in die Tasche und machtes sich auf den Weg zum Unterricht. Er würde es einfach später noch mal versuchen. Doch auch zu Schulschluss hatte sich Joey nicht gemeldet und war ebenso wenig zu erreichen. Bakura hatte keine einzige Antwort auf seine Sms bekommen. Weiter vor sich hin grübelnd taperte über den Schulhof Richtung Ausgang. Durchschritt das Tor und ging weiter. “Hey! Was ist das den für eine stürmische Begrüßung?” Der Weißhaarig stoppte seine Schritte abrupt und schaute sich verwirrt um. Als er den, am Tor lehnenden Rothaarigen erblickte, schlug seine Laune schlagartig um. Schneller als Keiji schauen konnte hatte er den Kleineren am Hals hängen. “Was machst du denn hier? Hast du heute früher Feierabend gemacht?” Angesprungener knuddelte den Weißhaarigen erst ein Mal tüchtig durch. “Yupp, nur für dich mein Schatz! Und was machst du? Tapst einfach an mir vorbei. Dabei wollt ich dich auf ein Eis einladen, aber scheinbar hast du momentan was Besseres vor, oder warum gehst du einfach so an mir vorbei?” Bakura machte große Augen und schüttelte heftig den Kopf. “Was? Nein! Natürlich hab ich nichts Besseres vor. Was soll denn bitteschön besser sein als von seinem Freund abgeholt zu werden und dann noch ein Eis obendrauf? Besser geht doch gar nicht.” “Ach? Besser geht nicht?” Keiji zog die Augenbrauen hoch, grinste verschmitzt und flüstere dem Kleinem etwas ins Ohr, was diesen sofort erröten ließ. “Okay, okay, besser gehts doch.” Verbesserte sich Bakura schnell. Bei dem Rothaarigen sollte er besser aufpassen was er sagte. Händchen haltend gingen sie die Straße entlang. Doch schon an der nächsten Kreuzung stoppte Bakura und sah Keiji mit großen Augen an. “Duuuu? Können wir vorher noch schnell bei Joey vorbei? Der war heut nicht in der Schule und erreichen kann ich ihn auch nicht.” “Hmm, okay, ist ja nur ein kleiner Umweg.” Entgegnete ihm der Rothaarige und bekam ein dankbares Lächeln zurück. “Bakura, Schatz, ich glaub er ist wirklich nicht zu Hause. Bei deinem Klingelterror hätte Joey bestimmt schon längst auf gemacht wenn er da wäre.” “Meinst du?” Etwas unschlüssig schaute der Weißhaarige die verschlossene Wohnungstür an. “Ja, meine ich. Entweder er ist spontan stock taub geworden oder er ist mal wieder im Strandhaus, oder der Villa und treibt es mit Kaiba.” “Keiji! Lass das!” Empört schaute Bakura seinen Freund an. Dieser musste bei dem kräftigen Rotton um dessen Nase breit grinsen und schnappte sich den Kleinen. “Was denn? Glaubst du ernsthaft die Zwei sitzen tugendhaft zusammen und spielen `Mensch-ärgere-dich-nicht´?” Leicht ließ er seine Zunge über die Ohrmuschel Bakuras gleiten was diesen erschauern ließ. “N … na … natürlich … nicht.” Konnte der Weißhaarige nur noch stotternd hervor bringen als der Rothaarige seine Hand unter Bakuras Hemd schmuggelte und ihm sanft über den Bauch strich. “Siehst du, die Zwei sind auch nur Menschen.” Zart knabberte Keiji an Bakuras Halsansatz. “Was hältst du davon, wenn wir das mit dem Eisessen auf ein andermal verschieben und uns jetzt schnell auf dem Heimweg machen?” “Hmm.” Genießerisch hatte Bakura die Augen geschlossen. “Zu Hause haben wir auch Eis.” “Na dann nichts wie los, Schatz.” Schob schob Keiji seinen Freund zur Treppe und beide hatten es plötzlich ziemlich eilig nach Hause zu kommen. Wie am Montagmorgen so stand auch heute Bakura auf dem Schulhof und wartete auf Joey. Noch immer hatte er nicht von ihm gehört. Auch als er auf dem Schulweg einen Abstecher zur Wohnung des Blonden gemacht hatte, war dieser nicht da gewesen. Vielleicht hatte Keiji ja Recht gehabt und Joey hatte mal wieder bei Kaiba übernachtet. War ja keine Seltenheit in letzter Zeit. Aber zumindest auf eine der fünf Sms hätte er ihm doch antworten können. Bakuras Gedankengang wurde durch das Auftauchen eines schnittigen Sportwagens unterbrochen. Freudig ging der Weißhaarige zum Tor und wartete dort auf die Ankunft des Blonden. Doch war es nur Kaiba, der wenige Minuten später und mit eisiger Mine durch eben dieses Tor schritt. Verwirrt schaute Bakura noch mal auf dem Parkplatz nach, doch weit und breit kein Joey. Schnell hechtete er hinter Kaiba her und erreichte ihn gerade als dieser das Gebäude betreten wollte. “Kaiba? Was ist denn mit Joey?” Mit einem freundlichen Lächeln schaute er den Größeren an. Doch verschwand dieses in sekundenschnelle als ein eisiger Blick ihn traf. “Was geht mich es an, was der Köter macht?” Schon hatte der Braunhaarige sich umgedreht und war im Inneren der Schule verschwunden. Draußen vor der Tür stand Bakura und fragte sich ernsthaft ob er was an den Ohren hatte. Doch die Worte hatten viel zu gut zu dem abweisenden, ja nahezu verächtlichen Blick gepasst. Das Läuten der Schulglocke holte ihn wieder in die Realität zurück und er flitzte schnell in seine Klasse. Doch so sehr er sich auch bemühte, das eben Gehört und Gesehene ließ ihn nicht in Ruhe. Todesmutig, oder einfach nur total naiv, wagte er sich in der Pause wieder an Kaiba heran. “Ähm … Kaiba? … Entschuldige vielmals, aber hast du eine Ahnung wo Joey ist? … Ich mach mir langsam Sorgen um ihn.” Der Braunhaarige warf ihm nur einen kurzen, vernichtenden Blick zu. “Such in der Gosse, oder sonst wo, eben da wo der verdreckte Köter hin gehört!” Zischte Kaiba gefährlich und Bakura machte sich eiligst daran das Weite zu suchen. Erst in sicherer Entfernung lehnte sich der Weißhaarige, völlig außer Atem an einen Baum. Was war den plötzlich mit Kaiba los? Und vor allem wo war Joey? Völlig fertig mit den Nerven wühlte er sein Handy hervor und rief Keiji an. Kapitel 52: Begegnungen ----------------------- Mit einem mulmigen Gefühl betrat Joey am Mittwochmorgen den Schulhof, schaute sich schnell um und atmete erleichtert auf. Kein Seto weit und breit. Doch schon hatte er, im wahrsten Sinne des Wortes, das nächste Problem am Hals hängen. Bakura hätte ihn bei seiner, doch recht heftigen Begrüßung fast um geschmissen. “JOEY! Wo warst du denn? Ich hab mir Sorgen gemacht!” Der Weißhaarige hatte nicht vor seinem Kumpel so schnell wieder los zu lassen, zumindest nicht bist er eine glaubwürdige Erklärung für dessen Abwesendheit hatte. “Öhm …” Völlig überrumpelt stand der Blonde da. “Ich … ähm … war mal weg?!” “Wie, mal Weg?” Entrüstet schaute Bakura ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. “Was soll das denn heißen? Hättest mir ja ruhig mal Bescheit sagen können. Einfach so abhauen. Und überhaupt, was ist eigentlich mit Kaiba los? Der hätt mich fast gekillt als ich ihn nach dir gefragt habe!” Joey schluckte hart und sah betreten zu Boden. “Na ja, weg eben. Ich musste mal bissel nachdenken. Sorry, dass ich nichts gesagt hab.” Er atmete tief durch und sah Bakura in die Augen. “ Ich… ich hab… mit Seto Schluss gemacht.” Jetzt war raus. “WAS?” Ungläubig starrte ihn der Kleinere mit großen Augen an. “Das… das ist ein Scherz, oder?” Doch Joey sah nur zu Boden und schüttelt schwach seinen Kopf. “Nein, ist es nicht.” “Aber… aber warum denn? Es lief doch gut zwischen euch, oder nicht?” Nun schaute Bakura ihn völlig unverständlich an. Joey wand sich von ihm ab. “Es war besser so. Glaub mir.” Er schritt von dannen und ließ den total perplexen Bakura zurück. Was war besser so? Wie auch am Tag zuvor fischte der Weißhaarige sein Handy aus der Tasche, rief seinen Freund an und berichtete ihn was sich gerade zu getragen hatte. Joey floh regelrecht ins Treppenhaus, nichts ahnend was, oder wer ihn dort erwartete. Kaum, dass der Blonde die ersten Stufen erklommen hatte, kam ihm eine Gestalt entgegen. Respekt einflössend groß und mit selbstsicheren Schritt. Nur kurz trafen sich ihre Blicke. Joey zuckte zusammen und senkte schnell die Augen. Er wich an die Wand zurück und hielt seinen Blick stur gegen Boden gerichtet, versuchte das leichte Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Seto hielt kurz in seinen Schritten inne als er Joey am Fuße der Treppe sah, doch schon kurz darauf schritt er energisch die Stufen hinab und beachteten den Blonden keines Blickes mehr. Erst als sie auf gleicher Höhe waren, hob Joey seinen Kopf leicht an und schaute durch die Strähnen seines Ponys zum Braunhaarigen herüber. “Seto, ich …” Kaiba wirbelte herum und fixierte den Blonden mit einem Blick, der selbst das Eis der Arktis vor Kälte erzittern lassen hätte. “Wag es ja nicht noch einmal mich beim Vornamen zu nennen, Köter! Verstanden?” Ein schwaches Nicken von Joey und Seto wendete sich wieder von ihm ab, schritt an ihm vorbei und trat hinaus ins Freie. Joey sank an der Wand herab und saß zitternd auf einer der Treppenstufen. Setos Blick hat ihn gezeigt, was in nächster Zeit auf ihn zukommen würde. Hatte nur zu deutlich gemacht, wie sehr erseinen Drachen mit seinem Verhalten verletzt hatte. Noch nie hatte Joey die blauen Augen so voller Hass und Verachtung gesehen. Er konnte ihm keinen Vorwurf machen, schließlich war er selbst es gewesen, der alles zerstört hatte. Aber es tat weh, sehr so gar. Dieser verachtende Blick hatte sich tief in sein Inneres gebohrt, begann ihn von dort langsam auszuhöhlen. Ließ ihn diesen stechenden Schmerz noch intensiver spüren. Am oberen Treppenabsatz stand eine kleine Gruppe und hatte das Schauspiel zufällig mitbekommen. Eine der Gestalten hatte nun ein breites, zufriedenes Grinsen im Gesicht hatte. Joey war froh, dass er diesen Schultag hinter sich gebracht hatte. Seine Lehrer hatten ihm seine Entschuldigung für sie versäumten Tage abgekauft und auch sonst hatte er im Großen und Ganzen seine Ruhe gehabt. Nur Bakura musterte ihn immer wieder, hielt sich aber mit seinen Fragen zurück. Zu Joeys Glück war er auch Seto nicht wieder begegnet. Dieser hatte die Schule scheinbar kurz nach ihrem Zusammentreffen verlassen und saß nun wahrscheinlich in irgendeinem Meeting. Aufatmend machte sich der Blonde auf den Heimweg. Er wollte die Schule und alles was damit verbunden war für heute vergessen. Zuhause angekommen verkroch er sich auch gleich in seinem Bett. Er sperrte die Welt mit seiner dicken Bettdecke aus, erwollte nicht mehr nachdenken, sondern einfach nur noch schlafen. Was ihm in anbetracht der langen Zugfahrt die er hinter sich gebracht hatte relativ schnell gelang. Am Donnerstag wurde er unsanft von seinem penetranten Wecker aus den Federn gescheucht. Grummelig stelle er das nervige Gerät ab und schleppte sich ins Bad. Ein Blick in den Spiegel und er musste feststellen dass er genauso mies aussah wie er sich fühlte. Ein blasses Gesicht mit dunklen Augenringen schaute ihm entgegen. Er war zwar sehr früh ins Bett gegangen, hatte aber nicht gerade erholsam geschlafen. Längst vergessene Alpträume waren wieder aufgetaucht und hatten ihn immer wieder hoch schrecken lassen. Sich über das Gesicht reibend wand Joey sich der Duschkabine zu und versuchte sich mit kaltem Wasser wach zu bekommen. Eine viertel Stunde später war er wach, frohr dafür aber. Schnell schlüpfte er in seine Sachen und machte sich in der Küche einen Tee. “Schatz, bin wieder zu Hause!” Kam es aus dem Flur geträllert und man hörte die Wohnungstür ins Schloss fallen. Vor Schreck hatte der Blonde fast seine Tasse fallen lassen. Seine Rechte Hand lag auf seinem Brustkorb und versuchte das rasendes Herz zu beruhigen. Musste Duke sich so rein schleichen? Oder war er einfach zu tief in Gedanken gewesen und hatte das Aufschließen überhört? “Joey? Bist du noch da?” Kam nun die Stimme seines Mitbewohners aus dem Wohnzimmer. “Bin in der Küche.” “Ah, da hat sich mein Herzblatt also versteckt!” Schon kam ein gut gelaunter Duke in die Küche und grinste den Blonden breit an. Jedoch verschwand das Grinsen als er Joey näher betrachtete. “Meine Güte, wie siehst du denn aus? Alles klar?” Leicht erschrocken musterte der Schwarzhaarige ihn. “Hm, hab nur schlecht geschlafen.” Nuschelte Joey während er an seinem Tee nippte. “Nur schlecht geschlafen? Mach keine Witze! Du bist fast so blass wie die Wand hinter dir!” Duke war wirklich etwas besorgt. “Ist ja wohl kein Wunder wenn du dich hier so anschleichst und mich fast zu Tode erschreckst!” Kam es jetzt etwas knurrig von Joey und er stellte seine Tasse laut auf der Arbeitfläche ab. “Ist ja gut! Tschuldigung.” Duke ging lieber ein bisschen auf Abstand. Mit einem mürrischen Joey war nicht zu spaßen. “Wie wärs als kleine Entschädigung mit Brötchen zum Frühstück?” Versöhnlich wedelte er mit der Tüte vom Bäcker vor der Nase des Blonden herum. “Sorry, hab schon gefrühstückt. Muss mich jetzt auch langsam auf den Weg zur Schule machen.“ Schon war Joey aus der Küche verschwunden und zog sich Jacke, Schal und Schuhe an. Mit einem kurzen `bis später´ war er auch schon der Wohnungstür hinaus und zog diese hinter sich zu. Er ließ einen verblüfft blickenden Duke in der Küche zurück. Im Hausgang angelangt hielt Joey kurz inne und atmete tief durch. Es war nicht gerade nett gewesen Duke so stehen zu lassen, aber auf ein längeres Gespräch konnte und wollte Joey sich im Moment nicht einlassen. Wer wusste schon was ihm dabei alles rausrutschen würde. Seufzend schulterte er seine Schultasche und machte sich auf den Weg. Duke stand noch immer in der Küche, die Tüte in der Hand und schaute auf die Tür, durch die der Blonde eben regelrecht geflüchtet war. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Joey sah nicht gut aus und daran war nicht nur der schlechter Schaf Schuld. Der Schwarzhaarige legte die Brötchentüte auf dem Küchentisch ab und stellte erst einmal die Kaffeemaschine an. Er brauchte jetzt eine ordentliche Dosis Koffein, dann würde er weiter sehen. Mit einem gut gefüllten Kaffeebecher setzte Duke sich im Wohnzimmer auf die Couch und schnappte sich sein Handy. Schnell war die Nummer eingetippt und er hielt sich das Gerät ans Ohr, nippte nebenbei an seinem Kaffee. Nach dem vierten Tuten wurde abgenommen. “Was!” Zischte ihm eine eisige Stimme entgegen und der Schwarzhaarige hätte sich beinahe verschluckt. “Sach mal, was ist das denn für eine freudige Begrüßung?” “Devlin, was willst du? Ich hab keine Zeit für Smalltalk!” Wieder dieser eisige Ton. Duke stellte verwundert seine Tasse auf dem Tisch ab. Was war den mit Seto los? Devlin? So hatte er ihn schon seit Jahren nicht mehr genannt. “Ich wollt dich eigentlich nur fragen ob was vorgefallen ist. Joey sah eben nicht gerade rosig aus und hat fluchtartig die Wohnung verlassen.” “Was geht’s mich an. Frag doch den Köter!” Schon war das Gespräch beendet. Seto hatte einfach aufgelegt. Der Schwarzhaarige saß auf der Couch und starrte ungläubig und ziemlich verwirrt sein Handy an. Erst Joey und jetzt Seto. Was war hier los? Fast auf ex trank er seinen Kaffee, ging in die Küche und füllte den Becher erneut. Grübelnd rieb Duke sich das Kinn, dann hatte er die rettende Idee. Schnell kramte er sein Handy wieder hervor und wählte eine andere Nummer. Nur einige Sekunden später meldete sich jemand. “Kaiba.” “Mokuba! Duke hier! Kann ich dich mal kurz sprechen?” “Ähm, kommt drauf an um was es geht.” Entgegnete der Jüngere, hatte eine leise Ahnung warum ihn der Mitbewohner Joeys anrief. “Na ja, es geht um Seto, aber auch um Joey.” Eine kurze Pause, dann kam ein `Moment´ durch den Hörer und Duke konnte hören wie ein Stuhl zurück geschoben wurde und sein Gesprächspartner scheinbar in einen anderen Raum ging. “Also gut, was ist.” “Ich hab eben mit Seto telefoniert und der hat mich ganzschön angeraunzt. Was ist dem den über die Leber gelaufen? Und Joey war vorhin auch so komisch. Kannst du mir erklären was mit den beiden los ist?” Fragte der Schwarzhaarige ohne größere Umschweife. “Du weißt es also noch nicht.” Kam es mit trauriger Stimme vom Seto´s kleinem Bruder. “Was weiß ich noch nicht?” Eine böse Vorahnung beschlich Duke. Und diese theatralische Pause, die Mokuba im Moment einlegte behagte ihm ganz und gar nicht. “Mokuba? Was ist passiert? Sag schon!” “Am Montagmorgen hat Seto eine Sms von Joey bekommen. Er hat mit meinem Bruder Schluss gemacht. Einfach so. Hat sich seit dem nicht einmal gemeldet um Seto zu erklärt warum. Er ist auch nicht erreichbar, weder geht er ans Handy, antwortet auf meine Sms oder macht die Tür auf. Ich kann dir eins sagen, wenn ich Joey in die Finger bekommen hat sein letztes Stündchen geschlagen! Dem werd ich … ” Mokuba hatte sich regelrecht in Rage geredet. “WAS?” Geschockt riss Duke die Augen auf, ihm glitt seine Tasse aus der Hand, landete in der Spüle und zersprang. Es dauerte einige Zeit bis den ersten Schock überwunden hatte. “Mokuba?” Doch dieser wetterte weiter. “MOKUBA! ES REICHT!” Erleichtert bemerkte Duke wie der Kleinere in seinen Beschimpfungen stoppte. “Wie geht’s Seto?” “Hmm, ich würd mich an deiner Stelle nicht näher als zehn Meter an ihn ran trauen.” Seufzte Mokuba. “Duke? Es ist zwar nicht ganz so schlimm wie damals, aber viel besser ist es auch nicht. Ich mach mir Sorgen um ihn.” Zum Schluss war seine Stimme immer leiser geworden. Und Duke hätte schwören können ein leises Schniefen gehört zu haben. “Hey, Moki, das wird wieder. Glaub mir. Seto ist stark, der fängt sich bald wieder.” “Meinst du?” “Ja natürlich! So und jetzt Kopf hoch, Kleiner. Du kannst mich jeder Zeit anrufen wenn was ist, oder du einfach nur reden willst, okay?” “Hm, danke Duke.” “Gerne doch. Tschüß Moki.” “Ja, tschüß.” Duke ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen und starrte die gegenüber liegende Wand an. Nur langsam begriff er, was sich in den letzten Tagen in Domino abgespielt hatte. Joey, sein liebenswürdiger Mitbewohner der keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte und der bei seiner Abreise vor einigen Tagen noch über beide Ohren verliebt gewesen war, genau dieser Joey hatte plötzlich mit Seto Schluss gemacht. Warum? Doch so sehr der Schwarzhaarige auch grübelte, es wollte ihm kein vernünftiger Grund für die Trennung einfallen. Keinesfalls hatte der Blonde mit den Gefühlen Setos gespielt um ihn danach fallen zu lassen. Dafür war Joey wahrlich nicht der Typ. Wenn der Blonde erst jemanden in sein Herz ließ, dann ließ er diese Person nicht mehr daraus verschwinden. Also was zu Hölle war nur in Joey gefahren, dass er so etwas machte? Der letzte Tag des Januars erstrahlte im vollen Glanz. Es lag frischer Schnee, der jedoch schnell von den ungewöhnlich kräftigen Strahlen der Sonne geschmolzen wurde. Nur noch kleine Pfützen erinnerten zur ersten Pause an die weiße Pracht. Joey wollte sich mal wieder auf das Schuldach verziehen, doch Bakura war schneller. “Joey! Jetzt wart doch mal!” Etwas außer Atem kam der Weißhaarige bei ihm an. “Jetzt sag mir endlich was mit dir los ist!” “Nichts ist mit mir los.” Versuchte der Blonde sich aus der Affäre zu ziehen und wollte sich wieder abwenden, wurde aber vom ungewohnt festen Griff Bakuras abgehalten. “Wer´s glaubt! Du läufst hier rum wie der wandelnde Tod und willst mir allen Ernstes erzählen das NICHTS los ist?” Streng sah der Kleinere seinen Kumpel an. “Wann hast du eigentlich das letzte Mal was gegessen?” “Öhm, welcher Wochentag ist heute noch mal?” Rutsche es ihm heraus. Innerlich verfluchte er sich mal wieder dafür. Erst denken, dann reden. “Wie, welcher Wochentag? JOEY! Sag mir sofort wann du das letzte Mal was gegessen hast! Und zwar eine ehrliche Antwort!” Verlegen senkte der Blonde den Blick und nuschelte nur ein leises `Sonntag, glaub ich´. “WAS!!!” Panisch kramte Bakura in seiner Tasche und drückte Joey sein Frühstück in die Hand. “Das ißt du JETZT! Vorher las ich dich nicht gehen, verstanden!” Der Blonde wagte ihm nicht zu wieder sprechen, setzte sich mit Bakura auf eine der Bänke und musste sich selbst dazu zwingen das Essen herunter zu würgen. Hunger hatte er schon lange nicht mehr. Aber bei Bakuras strengen, aber auch flehenden Blick traute er sich nicht recht, dass Essen abzulehnen. Am Ende der Pause gab er ihm die geleerte Bentobox wieder zurück. Dann schleppte er sich wieder ins Innere des Schulgebäudes um weiter Stunden mit Unterricht zu verbringen. Eigentlich unnütz, anwesend war er nur körperlich, konzertieren war ihm momentan unmöglich. Obwohl Seto heut nicht erschienen war, waren die Gedanken des Blonden nur bei dem Braunhaarigen. Bei dem Menschen, der nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Der Mensch der ihn verspottete, verachtete, sogar aus tiefsten Herzen zu hassen schien. Etwa zur selben Zeit trat Duke aus dem Badezimmer und versuchte sich mit dem Handtuchzipfel das Wasser aus dem Ohr zu holen. Die Dusche hatte ihm gut getan, auch wenn er immer noch nicht schlauer war. Im Bademantel bekleidet ließ er sich auf die Couch fallen, stieß dabei mit der kleinen Zeh an den Tisch und zischte schmerzhaft auf. Schnell beugte er sich zu seinem Fuß herunter, rieb sich die Zeh und beäugte sie. Scheinbar nicht gebrochen. Der Schmerz ließ langsam nach, doch die grünen Augen hatten nun etwas anderes im Visier. Unter der Couch lag ein Blatt Papier. Wie kam das denn dahin? Neugierig beugte Duke sich hinab und fischte es hervor. Von ihm war es bestimmt nicht, vielleicht eine Hausaufgabe von Joey. Als der Schwarzhaarigen die Zeilen auf dem Papier lass weiteten sich erschocken seine Augen. Von Joey stammte das auf jeden Fall nicht. Eher für Joey. Schwer schluckend ließ Duke das Papier sinken und verinnerlichte sich noch einmal WAS er das gerade gelesen hatte. War dieser eine Zettel etwa der Grund? Aber Joey würde sich doch nicht von einen `albernen´ Zettel in die Flucht schlagen lassen. Also machte sich der Schwarzhaarige auf die Suche. Eine halbe Stunde später saß er wieder auf der Couch und hatte drei braune Umschläge auf dem Tisch vor sich liegen. Deren Inhalt hielt Duke in den Händen und konnte, ob der Grausamkeit deren Inhalt, nur noch den Kopf schütteln. Wer tat so was? Die Brief dieser `Kaibagirlies´, welche er einmal in die Finger bekommen hatten waren wirklich Kinderkram gegen das was er in den letzten Minuten gelesen hatte. Er schien so, als ob es da jemanden gab, der mit aller Gewalt versuchte hatte Joey fertig zu machen. Mit Erflogt, wie sich jetzt leider heraus stellte. Ob Seto davon wusste? Bestimmt nicht, sonst währe alles nicht so gekommen wie es nun war. Mit einem lauten Knurren schnappte sich Duke den ganzen Papiekram und verließ die Wohnung. Seto musste davon erfaren. Ober er wollte, oder nicht. Notfalls würde der Schwarzhaarige Gewalt anwenden. Aber wirklich nur im äußersten Notfall! Kapitel 53: Der Grund --------------------- Mokuba saß noch immer am Frühstückstisch, mit Seto, und das obwohl keiner von ihnen beiden noch etwas aß. Sie saßen einfach nur still da. Seto schien, wie so oft in letzter Zeit, abwesend zu sein und Mokuba machte sich Sorgen um seinen großen Bruder. Jedoch wagte er es nicht sich zu erheben, aus Angst, dass Seto wieder in seine aggressive Haltung übergehen könnte. So war es dem Kleinen schon lieber scheinbar friedlich an einem Tisch. Doch das leise Läuten der Haustür und das daraufhin folgende Öffnen ihres Butlers sollte die Ruhe zerstören. Kurz fragte sich Mokuba warum sie nicht einfach im Standhaus geblieben waren, statt in die Villa zurück zu kehren, doch schon erschien Duke in der Tür und zog ihr Aufmerksamkeit auf sich. “Duke?” Verwirrt schaute Mokuba ihn an. Auch Seto löste seinen Augen von der Kaffeetasse und funkelte den ungebetenen Eindringlich vernichtend an. “Verschwinde, Devlin!” War das Einzige was der Braunhaarige ihm zu sagen hatte. Duke schluckte schwer, schritt jedoch todesverachtend auf Seto zu. Sah wie sich die eisigen Augen bei jedem weitern Schritt mehr verengten. Auch die linke Augenbraue fing schon leicht an zu zucken. “Duke.” Kam es leise, aber deutlich warnend von Mokuba. Doch der Grünäugige ging immer weiter auf dessen großen Bruder zu. Blieb erst stehen, als nur noch 2 Meter sie beide von einander trennte. Mit einer langsamen Bewegung zog er die Umschläge aus seiner Tasche und legte sie vor sich auf den Tisch. “Ließ das! Mokuba und ich warten solange im Wohnzimmer!” Schon schnappte Duke sich den erschrocken aufquietschenden Mokuba und eilte mit diesem im Schlepptau aus dem Zimmer. Erst im Wohnzimmer ließ er den Kleinen wieder los und sich auf die Couch fallen. “Sag mal, bist du lebensmüde, oder was sollte die Aktion eben? Noch einen Schritt näher und Seto hätte dich in der Luft zerrissen, und das ist durchaus wörtlich gemeint!” Aufgebracht tigerte Mokuba vor der Couch hin und her, gestikulierte wild mit seinen Händen herum. “Das weiß ich doch.“ Duke hielt seine Hand hoch und Mokuba konnte nur zu deutlich sehen wie sehr diese zitterte. Verwundert musterte er den Grünäugigen genauer, bemerkte erst jetzt wie blass dieser war. “Warum hast du das alles dann gemacht?” Seufzend ließ sich nun auch der Kleinere auf die Couch fallen. “Weil ich weiß warum Joey Schluss gemacht hat.” “WAS?” Mokuba starrte ihn mit großen Augen an. Duke atmete tief durch. “Ich habe vorhin in der Wohnung einen Zettel gefunden der für Joey bestimmt war. Und eins kann ich dir sagen, ein Liebesbrief war das ganz und gar nicht. Also habe ich die Wohnung auf den Kopf gestellt und noch mehr davon gefunden. Anscheinend hat sich da jemand die größte Mühe gemacht um ihn fertig zu machen.” “Aber … wer tut denn so was? … Meinst du das dass wirklich der Grund war?” Unsicher kaute sich Mokuba auf dem Daumennagel herum. Vielleicht hatte er Joey ja etwas zu vorschnell verurteilt? “Ich hoffe es. Jetzt ist nur noch die Frage wie Seto darauf reagiert.” Seufzend lehnte Duke sich zurück. Jetzt konnte sie nur noch abwarten. Während dessen saß Seto noch immer am Tisch, das Kinn auf seine in einander verschränkte Hände gestützt und betrachtet die vor ihm liegenden Umschläge mit finsterem Blick. Nach einigen Minuten des Anstarrens, griff er sich einen und zog dessen Inhalt hervor. Schnell hatte er die Zeitungsartikel erkannt, legte sie zur Seite und las den beigelegten Zettel. `Das ist alles deine Schuld! Bist selbst ein jämmerlicher Versager und jetzt ziehst du ihn auch mit runter. Viel Spaß in der Gosse euch beiden!´ Seto legte auch den Zettel bei Seite und griff nach dem nächsten Umschlag. Wieder Zeitungsartikel, dazu noch irgendwelche Tabellen und andere Ausdrucke. Auch diese Artikel kannte der Braunhaarige, doch die Ausdrucke nicht und die Tabellen schienen auf jedenfalls gefälscht zu sein. Auch hier lag ein Zettel bei. `Siehst du, es geht mit seiner Firma bergab! Und nur DU bist schuld daran! Nicht mehr lange und ihr könnt im Park Pfandflaschen sammeln gehen! Viel Spaß dabei!´ Kopfschüttelnd nahm er sich den dritten Umschlag vor. Wieder das Gleiche. Irgendwelche Ausdrucke, angeblich aus dem Internet und eindeutig gefälschte Aktienkurse der Kaiba-Coperation. Er legte auch diese Papiere auf den schon entstandenen Stapel. Stand von seinem Stuhl auf, schnappte sich seine Zigaretten und ging raus auf die Terrasse. Im warmen Licht der Wintersonne lehnte er sich an die niedrige Mauer und zündete sich eine Zigarette an. Er nahm einen tiefen Zug und entließ den Rauch kurz darauf in die klare Luft. Zug um Zug rauchte er die Zigarette auf, schaute dabei den wenigen Wolken im strahlend blauen Himmel bei Vorbeiziehen zu. Erst als die Glut fast am Filter angekommen war, drückte Seto den Glimmstängel im bereit stehenden Aschenbecher aus und ging zurück ins Haus. Leise schloss er die Terrassentür hinter sich. Sein Blick wanderte wie von allein auf die Umschläge und Papiere. Seufzend schloss er kurz die Augen, atmete rief durch, öffnete die Augen wieder und schritt zum Tisch. Schnell hatte er den ganzen Papierkram geschnappt und machte sich auf dem Weg ins Wohnzimmer. Duke und Mokuba schauten immer wieder zur Tür herüber. “Meinst du Seto kommt noch?” Mit großen Augen sah der Kleinere zu Duke herauf. “Na das hoffe ich doch. Sonst muss ich noch mal rüber und ihn mal gehörig den Kopf waschen.” Grinsend der Schwarzhaarige ihn an und zerwuschelte ihm das Haar. “Ha, das will ich sehn!” Kicherte Mokuba leise. “Ich auch!” Ertönte eine dunkle, nicht gerade freundliche Stimme im Raum. Ruckartig sahen die beiden Sitzenden zur Tür. Seto betrat das Wohnzimmer, ließ die Papiere auf den Couchtisch fallen und setzte sich in den Sessel. Fixierte Duke mit erstem Blick. “Woher hast du das?” Der Schwarzhaarige setzte sich abrupt ordentlich hin, fühlte sich bei diesem Blick ziemlich unwohl. “Ähm … hab vorhin einen Zettel unter der Couch gefunden und daraufhin nach mehr gesucht und leider auch gefunden. Joey hatte die Umschläge unter den Couchpolstern versteckt.” “Hm.” Nachdenklich rieb der Braunhaarige sich das Kinn. “Meinst du davon gibt’s noch mehr?” “Glaub nicht. Und wenn hat sie Joey ziemlich gut versteckt, oder gleich entsorgt. Ich habe zumindest nur die Drei gefunden.” Langsam entspannte sich Duke etwas. Seto schien momentan nicht aggressiv zu sein. “Und du glaubst, dass er sich deswegen von mir getrennt hat?” Hackte der Braunhaarige nach. “Na, warum denn sonst? Als ich ihn am Samstag bei dir abgesetzt hatte schwebte er immer noch auf Wolke sieben und dann macht er einfach so grundlos Schluss? Nee, nee, dafür liebt er dich viel zu sehr. Also bleibt nur das da.” Leicht nickte Duke in die Richtung der Umschläge. “Hm.” Seto lehnte sich im Sessel zurück und schaute ebenfalls auf die Papiere. “Aber warum machte er nicht schon bei Ersten, oder Zweiten mit mir Schluss? Warum erst beim Dritten? In allen Dreien steht mehr oder weniger das Gleiche.” “Meinst du da gab´s noch einen Grund?” Neugierig musterte der Schwarzhaarige Seto. Doch dieser antwortete nicht sondern grübelte still weiter. Ganz im Gegensatz zu Duke. Dieser murmelte seine Gedankengänge leise vor sich hin. “Also nicht nur die Umschläge … hm … was dann noch … und warum erst am Montag …” “Seto? War irgendetwas am Sonntag? Irgendwas, das so eine Art Auslöser gewesen sein könnte?” Sprach Duke seinen Gedanken nun laut aus und sah den Braunhaarigen fragend an. Dieser zog die Stirn leicht in Falten. “Sonntag? Hm.” “Ähm …” Kam es leise von Mokuba. Dieser hatte das Gespräch bislang still verfolgt und nun geschockt feststellen müssen, dass er vielleicht an der Trennung nicht ganz unschuldig war. Seto und Duke schauten überrascht zu dem Kleinen herüber, war dieser doch die ganze Zeit über ruhig geblieben. “Vielleicht bin ich daran schuld.“ Mokuba zog den Kopf ein und spielte nervös mit den Fingern am Saum seines Pullis. Seto zog eine Augenbraue hoch. “Wie kommst du darauf?” “Ähm, na ja, als ich heim kam war da auf einmal Joey … und ... na ja, ich war halt ziemlich sauer, wegen der abgebrochenen Fahrt und dem ewig langen Stau und so. Ich glaub ich hab ihn ganzschön angefahren.” Seto schauten seinen Bruder eine Weile lang an. “Kann es sein, dass er auch mit bekommen hat wie du mit mir telefoniert hast?” “Ähm … glaube nicht, ich bin doch gleich auf mein Zimmer hoch.” “Mokuba, wann bist du in dein Zimmer und wo war Joey zu diesem Zeitraum?” Eindringlich schaute der Braunhaarigen ihn an. “Warum willst du denn jetzt so was wissen?” Neugierig mischte sich jetzt der Grünäugige in das Gespräch mit ein. “Ganz einfach, Moki war ganzschön in Fahrt und somit ziemlich laut. Wenn Joey also nur ihn gehört hat und nicht das ganze Gespräch …!” “KUSO!” Mokuba war laut fluchend aufgesprungen und sah Seto geschockt an. Daran hatte er überhaupt nicht gedacht. “Joey war unten im Flur und ich hab die Tür erst zugedonnert kurz nachdem du mir erklärt hast warum du mir von eurer Beziehung noch nichts gesagt hast!” Verzweifelt raufte er sich die Haare. “Ich bin wirklich dran schuld, oder?” “Ach Moki.” Seto stand auf und nahm seinen kleinen Bruder tröstend in den Arm. “Hä? Kann mich hier mal jemand aufklären?” Verwirrt schaute Duke die Beiden an. Was zum Geier hatte Mokuba denn gesagt? Dieser hing nun leise schniefend in den Armen Setos. “Duke, ich glaub ich hab so richtig Mist gebaut.” Nuschelte er leise, befreite kurz darauf sein Gesicht aus Setos Shirt und schauten den Schwarzhaarigen an. “Ich hab Seto ziemlich laut angeschnauzt, Joey hat nur mich gehört und denkt jetzt bestimmt, dass ich sauer auf Seto bin weil er mit Joey zusammen ist. Na ja, oder besser war.” Geknickt sah Mokuba zu Boden. “Gomen, Onii-chan.” Seto knuddelte seinen kleinen Bruder. “Hey, das kriegen wir schon wieder hin.” “Wirklich?” Schniefend zog Mokuba die Nase hoch und schaute hoffnungsvoll zu seinem großen Bruder auf. Bekam ein warmes Lächeln geschenkt. “Natürlich. Aber pass das nächste Mal besser auf wenn du wieder so austickst.” Kräftig wurde Mokubas Haar zerwuschelt. So dass er nun mit einer kleinen Schnute, aber glücklichen Glanz in den Augen zu Seto schaute. “Na also, geht doch!” Duke sprang von der Couch auf und klatsche freudig in die Hände. “So, und jetzt auf zu Joey!” Schon schob er die Kaibabrüder aus dem Wohnzimmer. “Ähm … muss ich mit?” Flehend schaute Mokuba zu Seto. “Nein Moki, du kannst hier bleiben wenn du willst.” Wieder wuschelte Seto ihm durchs Haar. “Aber entschuldigen musst du dich schon bei ihm. Das weißt du doch, oder?” Jetzt sah ihn der Braunhaarige ernst an. Bekam ein heftiges Nicken als Antwort. “Gut. Ich denke wir sind bald wieder da. Bis nachher.” Seto drückte den Kleinen noch mal zu Abschied. “Ja, bis nachher.” Mokuba erwiderte die Umarmung nur zu gern. War ihm doch gerade ein riesiger Felsbrocken vom Herz gefallen. Seto ging es schon jetzt besser und wenn er wieder mit Joey zusammen war würde es ihm wieder richtig gut gehen. Mit einem glücklichen Lächeln winkte er den Sportwagen hinterher. Alles würde wieder gut werden! “Wie geht´s ihm?” Sie waren schon einige Minuten unterwegs, als Seto die Stille im Wageninneren brach. “Er sah nicht gut aus.” Betrübt sah Duke aus dem Fenster. “Sagte er habe schlecht geschlafen, aber das kann es nicht alleine gewesen sein. Joey war so blass und ich könnte schwören, dass er abgenommen hat!” Als Seto diese Worte hört beschleunigte er unbewusst den Wagen. Mit quietschende Reifen kam Setos Sportwagen eine halbe Stunde später vor dem Tor am Schulgelände zum Stehen. Kurz darauf stieg der Braunhaarige aus und betrat den Pausenhof, dicht gefolgt von Duke. Beide schauten sich suchend um, fanden aber keinen Blondschopf. Setos Augen leuchtete leicht auf als er einen weißen Haarschopf in einer der Hofecken sah. Mit großen Schritten ging er auf diese Ecke zu, Duke noch immer im Schlepptau. Als er ankam räusperte er sich und wartete bis Bakuras rothaarige Freund endlich seine Zunge aus dem Mund des Kleineren nahm um ihn fragend anzuschauen. “Oh, Kaiba! Was verschafft uns die Ehre!” Schützend drückte Keiji seinen Freund dicht an sich, hatte er doch genug von den Begegnungen zwischen Bakura und Seto gehört. Sein kleiner Liebling war danach immer fix und fertig gewesen. Doch dieses mal würde er ihn beschützen. Er entlockte dem Braunhaarigen mit dieser Geste ein wohlwollendes Lächeln. “Keine Panik, ich will deinen Kleinen schon nicht fressen. Ich will nur wissen ob ihr eine Ahnung habt wo Joey ist.” Erklärte er sich kurz und sah mit gewisser Erleichterung, wie das feindselige Funkeln in Keijis Augen langsam nach lies und einem wissender Ausdruck Platz nahm. “Er hat mit dir Schluss gemacht um dir nicht zu schaden, oder?” “Woher …?” Verwundert schaute Duke den Rothaarigen an. Doch dieser zuckte nut leicht mit den Schultern. “Manchmal ist es eben hilfreich mit einander zu reden, auch wenn Joey so getan hat, als ob das Gespräch um mich und Bakura ging. Doch als mein Schatz mir erzählt hat, dass Joey mit Kaiba Schluss gemacht hatte, war mich klar, dass es in Wahrheit um ihn ging.” Frech zwinkerte Keiji den Schwarzhaarigen zu, wand sich dann wieder an Seto. “Ich glaube du findest ihn auf dem Dach.” Dankbar nickte Seto ihm zu und eilte ins Innere des Schulgebäudes. Duke blieb bei Keiji und Bakura zurück. Das musste der Braunhaarige jetzt alleine regeln. Joey trat hinaus in das helle Sonnenlicht, schloss die Tür zum Treppenaufgang wieder und trat auf dessen Rückseite. Dort lehnte er sich, wie so oft in den letzten Tagen an die Wand des kleinen Gebäudes und schauten von hier oben den Grundschülern im Pausenhof beim Spielen zu. Ein wehmütiges Lächeln schlich sich auf seinen Lippen, als er deren unbefangenes Herumgetolle sah. Doch schnell erlösch das Lächeln wieder und er wendete den Blick ab und sah auf den staubigen Boden des Schuldachs. Einige Minuten verharrte er so, bewegte sich erst als ihn die warmen Strahlen der Sonne dazu brachen die Jacke seiner Schuluniform aus zuziehen. Er war heute wirklich ungewöhnlich warm. Der Blonde knöpfte die obersten Knöpfe seines Hemdes auf und krempelte auch die Ärmel bis über die Ellebogen hinauf. Dann Lehnte er sich wieder an die Wand und hielt sein Gesicht der Sonne entgegen. Er schloss die Augen und sog jedes bissen Wärme in sich auf. Den ganzen Tag war ihm schon kalt und schwach fühlte er sich irgendwie auch. Doch eigentlich war das doch egal, oder? Was war jetzt denn noch wichtig? Das erneute Zuschlagen der Tür des Treppenausgangs ließ ihn aufhorchen. Seit wann kam noch jemand in der großen Pause aufs Dach? Und vor allem wer? Neugierig schielte er um die Ecke und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Schnell löste er sich von der Wand, stand nun etwas einen Meter davon entfernt und sah seinen Gegenüber immer noch überrascht an. Was wollte er hier? Kapitel 54: Auf dem Dach ------------------------ “Was… was willst du hier?” Joey wich einen Schritt zurück. “Was ich hier will? Ist das Schuldach jetzt neuerdings Schwuchtelzone, oder was? Ich kann gehen wo hin ich will und wann ich will! Von so einem Arschficker wie dir las ich mir das bestimmt nicht verbieten!” Energisch schritt Tristan auf den Blonden zu. “Und außerdem hab ich mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen!” Joey wich weiter zurück. “Wieso?” Er versuchten den Abstand zwischen sich und seinem ehemaligen Kumpel zu halten. “Jetzt frag nicht auch noch so doof! Erst macht mir Kaiba die Hölle heiß und dann wird mein Onkel gefeuert!” Mit großen Schritten näherte Tristan sich Joey. “Was hat das alles denn mit mir zu tun? Was kann ich denn dafür, dass dein Onkel rausgeflogen ist?” “Tu doch nicht so unschuldig! Hast doch Kaiba drauf angesetzt! Nur weil mein Onkel mir deine Akte aus dem Krankenhaus kopiert hat, sitzt der jetzt auf der Straße und findet keinen Job.” Keifte Tristan. “Was? Du… du warst das?” Joey blieb abrupt stehen sah ihn mit großen Augen an, vergaß für einen Moment, dass er den Größeren nicht zu nahe ran lassen durfte. Tristan erkannte seine Chance, machte einen großen Satz nach vorne und schnappte sich den Arm des Blonden. Fies grinsend drehte er Joeys den Arm auf dessen Rücken und zog ihn fest nach oben. Schmerzvoll hisste der Blonde auf. “Was denn? Tut das unserer kleinen Primadonna etwas weh?” Leicht lockerte Tristan seinen Griff, nur um den Arm Sekunden später mit einem kräftigen Ruck noch höher zu ziehen. Joey biss sich fest auf die Lippen. Der erste Schmerz war überraschend gekommen, einen weiteren wehleidigen Laut würde er seinem ehemaligen Kumpel so nicht gönnen. Soviel Stolz war gerade noch übrig geblieben. “Na? Wo ist denn dein großer Beschützer?” Tristan löste seinen Griff nun endgültig und schubste den Blonden kräftige gegen die Wand des Treppenaufgangs. “Ach ich vergaß, der hat ja die Schnauze voll von dir. Hat sich bestimmt schon den nächsten Stricher zum ficken geholt.” Laut lachte er auf. Joey wollte die Gelegenheit nutzen und versuchte sich aus dem Staub zu machen. Doch Tristan war schneller. “Hey, hier geblieben! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!” Fest ergriff er den Blonden am Kragen seines Hemdes und zog ihn zurück. Zumindest hatte er es so geplant. Doch die noch verschlossen Knöpfe an der Hemdvorderseite sprangen ab und Tristan hatte Sekunden später das Hemd in der Hand. Joey drehte sich erschrocken zu ihm um und verdeckte instinktiv die Narbe auf seiner Brust mit dem Arm. “Gib´s wieder her!” Auffordernd streckte er seine Hand aus und versuchte sein Hemd zu ergreifen. Tristan grinste jedoch nur fies, knüllte den Stoff zusammen und warf das Hemd auf das kleine Gebäude des Treppenaufgangs. Joey schaute dem Bündel geschockt hinterher. Was jetzt? Doch eine Faust die sich gerade kraftvoll in seinem Bauch versenkte beendete seine Grübelei. Aufkeuchend krümmte er sich zusammen und stütze sich an der Wand ab. Nur schwer konnte er den aufkommenden Würgreiz unterdrücken. “Ich sagte doch dass ich noch nicht mit dir fertig bin!” Wieder holte Tristan aus, schlug den Blonden hart ins Gesicht. Er grinste zufrieden, als Joey zu Boden ging. “Du glaubst doch nicht, dass ich die Sache im Cafe vergessen habe, oder? Das wird dir eine Lehre sein mich derart in der Öffentlichkeit bloßzustellen!” Dieses Mal trat er zu. Erfreute sich kurz darauf an dem schmerzhaften Wimmern des Blonden. Joeys Sicht verschwamm allmählich und dunkle Punkte tanzen ihm vor Augen. Schmerz tobte durch seinen Körper und er hatte keine Kraft mehr aufzustehen, konnte sich gerade noch mit den Armen abstützen um nicht gänzlich auf dem Boden zu landen. Wieder traf ihn ein Tritt. Härter und fester als der zuvor. Tristan lachte auf als er das knackende Geräusch hörte und der Blonde nun endgültig zu Boden ging. Mit angewiderter Mine betrachtete er den zusammen gekrümmten Körper. Stieß verächtlich den Atem aus als er den vernarbten Rücken sah. “Ich wusste ja dass du ein Versager bist, aber dass du auch noch so hässlich bist hätt ich nicht gedacht!” Spöttisch lachte er auf. “Ne richtige Missgeburt! Bist wohl nur gut zum Schwänze lutschen und zum Arsch hinhalten! Ich will gar nicht wissen was du dir alles reinstecken lässt! Elende Schwuchtel!” Wieder trat Tristan zu, ließ dieses Mal seine ganze Wut raus. Immer wieder trat er zu, so lange bis der Blonde sich nicht mehr rührte. Schnaufend ließ er von ihm ab. “Du bist ein Nichts! Merk dir das!” Zufrieden mit sich und seinem Werk richtete Tristan seine Uniform und verließ das Dach. Schritt breit grinsend die Treppe herab, bog unten angekommen in den Flur ab und machte sich auf den Weg zu Ausgang. Auf Unterricht hatte er heute keine Lust mehr, dafür war er im Moment viel zu gut drauf. Leise pfeifend schritt er ins Freie und verließ das Schulgelände. Seto schritt um die Ecke des Flures und sah den sehr gut gelaunten Tristan gerade die Treppe herunter kommen und in Richtung Hinterausgang verschwinden. Leicht verwundert zog er die Augenbrauen zusammen, schritt aber weiter auf die Treppe zu. Jedoch ließ ihn das, für die Schule, viel zu fröhliche Verhalten Taylors nicht in Ruhe. Gerade als er auf das Dach trat, läutete es zum Unterrichtbeginn. Die Schüler auf dem Pausenhof kamen in Bewegung und machten sich zu ihren Klassen auf. Doch wie zu erwarten konnte Seto dort unten keinen blonden Haarschopf erspähen. Also musste Joey wohl noch hier oben sein. Aber wo? Suchend schaute er sich um, konnte aber auch hier den Blonden nicht sehen. War Joey etwa doch unten im Klassenraum und nicht auf dem Dach? Gerade wollte Seto sich wieder auf dem Rückweg machen, als er neben der Tür eine blaue Jacke auf dem Boden liegen sah. Er beugte sich herab, hob sie auf und schaute noch mal über das Dach. Der Schulhof war jetzt wie leergefegt und eine ohrenbetäubende Stille herrschte. Nur wenige Vögle zwitscherten und in der Ferne konnte man den Straßenverkehr hören. Doch der Braunhaarige hatte noch ein anderes, sehr leises Geräusch gehört und schritt um das kleine Gebäude herum. Doch was er dort fand, ließ ihn erstarren. Dort auf dem dreckigen Boden lag Joey und rührte sich nicht. Er lag ganz still da. Den Oberköper entblößte und mit schweren Blutergüssen. Schon auf dem ersten Blick sah Seto, dass mindestens drei Rippen gebrochen waren. Doch was ihn am meisten ängstigte, war das Gesicht des Blonden. Die braunen Augen waren halb geöffnet, doch der Blick war leer. Mit schnellen Schritten war Seto bei seinem Hündchen, kniete sich zu diesem nieder und suchte den Puls. Wie auch schon damals, als er ihn in dessen Wohnung gefunden hatte, zitterten seine Finger heftig. Und wie damals stieß er erleichtert den Atem aus, als er das schwache Pochen fühlte. Er riss sich seinen Mantel herunter und deckte Joey damit zu. Vorsichtig schob er seine Arme unter den Blonden und hob ihn hoch. Er lehnte Joeys Kopf an seine Schulter und trug ihn vorsichtig die Treppe herunter, während er unaufhörlich mit ihm sprach. Ihn leise anflehte durchzuhalten damit alles wieder gut werden könnte. Am Fuß der Treppe eilte er den Weg Richtung Krankenzimmer entlang. Duke schlenderte gemütlich die Schulflure entlang. Bakura hatte jetzt wieder Unterricht und auch Keiji hatte sich verabschieden müssen. Also vertrieb er sich die Zeit in den Fluren und schwelgte in Erinnerungen. Gerade bog er um die nächste Ecke als er auch schon mit einem `mach die Tür auf´ begrüßt wurde. Reflexartig tat er dies, öffnete die Tür zum Krankenzimmer und sah erst jetzt, dass es Seto war der hinein hastete und irgendetwas zu tragen schien. “Seto? Was ist los?” Schnell folgte ihm der Schwarzhaarige. Die Tür fiel wieder ins Schloss und eine ziemlich überraschte Krankenschwester schaute die Eindringliche aus großen Augen an. Noch ehe sie etwas sagen konnte legte Seto Joey auf die Liege, deckte ihn vorsichtig zu und wirbelte zu ihr herum. “Einen Krankenwagen! SOFORT!” Die Schwester quiekte erschrocken und hastete zum Telefon. Tippte die Nummer so schnell sie konnte ein und forderte einen Rettungsdienst an. Duke trat an den Braunhaarigen heran, wollte wissen was dieser eben auf die Liege gelegt hatte. Doch als er das blasse Gesicht, die aufgesprungen Lippe und die leeren Augen sah wich er erschrocken einen Schritt zurück. Er hielt sich die Hand vor den Mund und schüttelte ungläubig den Kopf, brauchte lange bis er seine Sprache wieder fand. “Was ist passiert?” Seto, der nun dicht bei Joey auf der Lieg saß und dessen Hand hielt, schaute ihn aus kalten Augen an. “Taylor!” Jetzt hatte er seine Erklärung für dessen `viel zu gute Laune´. Sanft strich er Joey übers Haar. Das hatte Taylor nicht umsonst getan. Seto hatte ihn gewarnt. Jetzt würde dieser lernen, dass ein Kaiba keine leeren Versprechungen machte. Nein. Taylor würde erfahren was es hieß Seto Kaiba wirklich wütend zu machen. “WAS?” Mit großen Augen schaute Duke zu Seto. “Bist du dir da sicher? Ich glaub nicht, dass Tristan so was machen würde. Er ist doch, okay, war Joeys bester Freund.” “Ja, bester Freund.” Kam es verächtlich von dem Braunhaarigen. “Joeys bester Freund. Der Freund, der ihn jetzt verachtete weil er homosexuell ist. Der ihn als Schlagzeile an die Zeitung verkauft hat und ich bin mir sicher, dass auch dieser `beste Freund´ hinter den Umschlägen steckt. Und eben dieser `beste Freund´ ist vorhin fröhlich pfeifen die Treppe runter gekommen und zur Tür raus. Duke glaub mir, aus besten Freunden können ganz schnell die schlimmste Feinde werden!” Eindringlich sah Seto ihn an. Er wusste nur zu gut wovon er sprach. Der Schwarzhaarige schluckte hart, trat wieder näher an die Liege und schaute mit traurigem Blick auf Joey. Als er erneut in die tot wirkenden Augen sah, rann ihn ein eisiger Schauer über den Rücken. Leicht fröstelnd legte er sich die Arme um seinen Oberkörper und sah fragend zu Seto. Dieser erwiderte den Blick und nickte leicht. “Glaub mir, er lebt. Auch wenn es nicht so aussieht. Er lebt!” Als vom Gang her Stimmen und eilige Schritte zu hören waren sprang die Krankenschwester erleichtert auf und hechtete zur Tür. Kaum, dass sie diese aufgerissen hatte, kamen auch schon die Sanitäter herein, dicht gefolgt vom Schuldirektor. Erstere begaben sich sogleich zur Liege und untersuchten den Verletzten. Der Direktor jedoch schnappte sich erst einmal die verschreckte Krankenschwester. “Was ist hier los?” Verlangte er zu wissen. Doch die Schwester schaute ihn nur mit großen Augen an und deutete auf Seto. Verwirrt wendete sich der Direktor nun dem Braunhaarigen zu, jedoch sagte ihm dessen eisiger Blick, dass er wohl noch etwas auf eine Erklärung warten musste. Nicht zu ersten Mal fragte sich der 51jährige wie ein so junger Mensch, gerade mal 19 Jahre, solch eine Autorität ausstrahlen konnte. Seto hatten jetzt keinen Nerv um irgendwelche Fragen zu beantworten und dies zeigte er auch deutlich in seinem Blick mit dem er den älteren Mann bedachte. Erleichtert darüber, dass dieser verstand, wendete er sich wieder der Untersuchung Joeys zu. Mit Argusaugen verfolgte er jeden Handgriff der Sanitäter. Erst als diese den Blonden als transportfähig erklärten und vorsichtig auf die Trage rüberhievten, löste Seto sich aus seiner Starre. Ohne zu zögern folgte er den Sanitätern zum Rettungswagen. Beachteten den aufgebrachten Direktor und die völlig mit den Nerven fertige Krankenschwerster keines Blickes. Duke sah den Direktor kurz entschuldigend an und hechtete dann hinter den Sanitätern, Joey und Seto hinter her. Doch schon am Krankenwagen trennten sich ihre Wege. Ohne ein Wort warf ihm der Braunhaarige den Schlüssel zu seinem Sportwagen zu und setzte sich neben Joeys Trage. Knurrte den Sanitär nur kurz an, als dieser ihm erklären wollte, dass er nicht mitfahren dürfte. Dieser zuckte daraufhin nur resigniert mit den Schultern und stieg ebenfalls ein. Schon setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr mit Blaulicht und Sirene durch die Straßen Dominos. Dicht gefolgt von einen Sportwagen. “SETO!” Mokuba kam durch den langen, weißen Gang gerannt und schmiss sich seinem großen Bruder in die Arme. Fest klammerte er sich an ihn und drückte sein Gesicht in den Pulli des Braunhaarigen. Erst nach einigen Minuten und guten Zureden beruhigte Mokuba sich wieder etwas und sah mit großen, verheulten Augen zu seinem großen Bruder auf. “Wie geht´s ihm?” Seufzend strich Seto dem Kleinen durchs Haar, wendete seinem Blick wieder auf die Tür der Intensivstation. “Ich … ich weiß es nicht, Moki.” Leicht zitterte die Stimme des Braunhaarigen und er drückte seinen kleinen Bruder etwas dichter an sich. Auch Duke saß auf diesem Gang. Killte einen Becher Kaffee nach dem anderem und visierte dieselbe Tür, wie ein ausgehungerter Wolf der auf ein naives Schäflein wartete, an. Auch Roland, Setos langjähriger Stellvertreter, Bodyguard und Freund der Gebrüder Kaiba gesellte sich zu der Gruppe. Er stand mit unbewegter Mine an der Wand und sagte kein Wort. “Was wenn …?” Wieder musste Mokuba schniefen und sah flehend zu Seto hinauf. “Was wenn … wenn Joey … stirbt? … Ich hab mich doch noch gar nicht … ich … ich muss mich doch noch bei ihm entschuldigen.” Tränen rannen über das Gesicht des Kleinen und er warf sich schluchzend an seinen großen Bruder. Wimmerte immer wieder ein `er darf nich sterben, Seto´. Dieser hielt ihn in fester Umarmung, gab ihm Halt. Auch wenn er selbst kaum welchen hatte. Inständig hoffte er, dass Mokuba sein Zittern nicht bemerken würde. Er musste doch stark sein. Stark für seinen kleinen Bruder und … und für Joey. Mokuba war unter Tränen eingeschlafen und lag jetzt auf den Stühlen des Warteraums. Roland hatte ein wachsames Auge auf den jüngsten Kaiba, während Seto unruhig im Gang auf und ab schritt. Erst als der Arzt den Gang betrat und seine Mundmaske abnahm hielt er inne. Auch Duke erhob sich schnell von seinem Stuhl. “Wie geht´s ihm?” Kam es wie aus einem Mund von den Beiden. Der Mediziner atmete tief durch. Er sah deutlich erschöpft aus. “Er ist stabil. Also außer Lebensgefahr.” Er fuhr sich durch das leicht ergraute Haar.” Vier Rippen sind gebrochen, drei weitere angebrochen. Die Milz war gerissen und wir mussten sie entfernen, aber das wird ihn nicht weiter beeinträchtigen. Weiter hat er einige Prellungen am Oberkörper und im Gesicht. Die aufgeplatzte Lippe haben wir geklammert und die starke Schwellung der Wange sollte bald von selbst zurückgehen. So weit zu seinem körperlichen Zustand. Für alles weitere ist Dr. Kinomoto zuständig." Eine Frau im weißen Kittel betrat den Gang. Seto und Duke erkannte sie sofort und folgten ihr in eines der Besprechungszimmer. Dr. Kinomoto setzte sich an den Kopf des Tisches und bot beiden Stühle zur ihrer Rechten an. Sie atmete kurz tief durch, dann sah sie Duke und Seto eindringlich an. “Ich will ehrlich zu euch beiden sein. Ich hab keine Ahnung wie weit Joey abgestürzt ist, aber ich befürchte es ist schlimmer als alles zuvor.” Seufzend lehnte sie sich zurück. “Was genau ist eigentlich passiert?” Der Braunhaarige erzählte ihr in kurzen Sätzen was sich zu betragen hatte, während Duke still auf seinem Stuhl saß und mit den Tränen kämpfte. Zu gut erinnerte der Schwarzhaarige daran als er nach dreitägiger Geschäftsreise wieder nach Hause kam und den Blonden total abwesend auf der Couch fand. Es hatte Tage gedauert um ihn aus diesem Zustand wieder herauszubekommen. Seto hatte ihn ununterbrochen im Arm gehalten und leise auf Joey eingeredet. Erst als der Blonde langsam wieder zu Bewusstsein gekommen war, hatte der Braunhaarige sich zurückgezogen und Duke das Feld überlassen. Und jetzt sollte es noch schlimmer sein? Mit einem fast lautlosen Schluchzen verbarg er sein Gesicht in den Händen, fühlte kurz darauf eine tröstenden Hand auf seiner Schulter. Seto ließ seine Hand dort wo sie momentan war und wandet sich wieder der Ärzten zu. “Mit was müssen wir schlimmsten Falls rechnen?” Etwas traurige, und mitfühlendes legte sich in den Blick der Psychologin. “Wenn wirklich das Schlimmste eintritt, wird Joey vielleicht nie wieder aufwachen. Er wird, bis zu seinem Tod, in seiner Vergangenheit gefangenen sein und sie immer wieder und wieder durchleben.” Seufzend fuhr sie sich durch das kurz geschnittene Haar. “Wollen wir hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist und Joey wieder zu uns zurück findet.” Der Braunhaarigen nickte zustimmen während seine Hand immer noch auf der verräterisch zuckenden Schulter Dukes ruhte. Einerseits um seinem langjährigen Freund Trost zu spenden, andererseits um das Zittern seiner Hand zu verbergen. Kapitel 55: Gefangen -------------------- Duke stand vor der Tür zu Joeys Krankenzimmer und haderte mit sich. Er wollte schon gerne den Raum betreten und sehen, dass es Joey den Umständen entsprechend gut ging. Doch zu sehr saß ihm noch der Schock des Erlebten, vor allem der Anblick der wie tot wirkenden Augen Joeys, in den Knochen. Jedwedes Leben war aus diesen verschwunden. Kein freudiger Glanz, kein schalkhaftes Funkeln, kein Feuer war in ihnen mehr zu sehen gewesen. Immer wieder streckte Duke seine Hand nach der Türklinke aus, nur um sie gleich wieder zurück zu ziehen. Er konnte es einfach nicht. Mit einem frustrieren Seufzer lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand und glitt an ihr zu Boden. Er zog die Beine an, legte die Arme um die Knie und bettete seinen Kopf darauf. Seit wann war er eigentlich so feige? So feige dass er noch nicht einmal einem Freund beistehen konnte. Leise Schritte hallten von den steril wirkenden Wänden des Krankenhausflurs wieder und stoppten direkt vor Duke. Der Schwarzhaarigen hob seinen Kopf wieder an und sah zu der Gestalt vor ihm auf und traf auf sorgenvolles Blau. “Ich … ich kann da nicht rein Seto.” Erneu vergrub Duke sein Gesicht in den Armen.“ Ich schaff es einfach nicht” Seto ging in die Hocke und legte ihm an Hand auf die Schulter, übte leichten Druck aus. “Du musst auch nicht, Duke. Ich bleib bei ihm. Komm einfach wenn du dich wieder etwas gefangen hast, okay? Joey versteht das bestimmt.” “Aber … ” Der Schwarzhaarige schaute ihn jetzt wieder an. “Ich muss doch irgendwas für ihn machenkönnen. Irgendwas. Ich kann ihn doch nicht einfach so im Stich lassen.” Dukes Stimme wurde wieder leiser, ganz so, als sprach er jetzt nur noch mit sich selbst. “Ich hätte diese Briefe früher finden müssen, dann wäre das alles nicht passiert. Dann hätte Joey sich nicht von dir … ” “DUKE!” Mit festem Blick schaute Seto ihn an. “Du kannst nichts dafür. Kapiert? Du weiß genauso gut wie ich, dass wenn Joey etwas verbergen will, er es auch schafft. Es bringt jetzt nicht über `was wäre gewesen wenn´ nach zudenken und sich Vorwürfe zu machen. Es ist wie es ist und wir können nur hoffen, dass Joey es schafft. Verstanden?” Nach einiger Zeit nickte der Schwarzhaarige schwach. “Aber irgendwas muss ich doch tun können.” “Dass könntest du in der Tat.” Seto half ihm wieder auf die Beine. “Immer hin haben wir vorhin den Direktor einfach so stehen lasse. Ich glaube der Arme erwartet allmählich mal eine Erklärung.” “Bin schon auf dem Weg!” Gab Duke erleichtert von sich und marschierte los. Froh darüber doch noch etwas Sinnvolles tun zu können. “Duke!” Setos Stimme ließ ihn mitten im Schritt stoppen und er drehte sich zu ihm um. Seto schritt zu ihm herüber und schaute ihn eindringlich an. “Sag ihm was passiert ist, aber erwähne Taylor mit keinem Wort. Sag, dass wir keine Ahnung haben wer Joey das angetan hat.” Sprach er leise, dieses Gespräch ging nur sie beide etwas an. “Okay?!“ Duke schaute ihn leicht misstrauisch, leicht neugierig an. “Was hast du vor?” “Nur ein Versprechen einlösen.” Ein dunkler Schatten huschte über Setos Gesicht und Duke hatte schon so eine wage Ahnung, dass Tristan seine Tat noch bitterlich bereuen würde. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich nun endgültig von dem Braunhaarigen und machte sich auf dem Weg zur Schule. Seto blickte ihm noch kurz nach, wendete sich dann aber wieder der Krankenzimmertür zu. Auch er zögerte kurz bevor er die Klinke herunterdrückte und in den abgedunkelten Raum trat. Außer dem monotonen, immer wieder kehrenden Geräusche der Überwachungsgeräte herrschte Stille im Raum. Langsam schritt Seto zum Bett herüber, blieb dicht bei diesem stehen und betrachtete sich den darin liegenden Patienten eingehend. Er hob die Hand und ließ seine Finger hauchzart über Joeys rotviolett verfärbte Wange gleiten. Eben so sanft strich er über die, mit einem Klammerpflaster verarztete Lippe. Er hatte seinem Hündchen doch versprochen auf es aufzupassen, es zu beschützen und doch lag Joey jetzt hier im Krankenhaus. Mit einem leisen Seufzer ließ sich der Braunhaarige auf den bereit gestellten Stuhl nieder. Vorsichtig griff er nach der Hand des Blonden und hielt sie fest. Eigentlich hätte er sofort merken müssen dass etwas nicht stimmte als Joey einfach so mit ihm Schluss gemacht hatte. Und hätte ihn die ganze Situation nicht so dermaßen an Naoki erinnert währe er vielleicht gleich darauf gekommen, dass etwas ganz Anderes dahinter steckte. Aber so hatte er sich in seiner Wut immer mehr hereingesteigert ohne auch nur einen Gedanken an die Gefühle oder Beweggründe des Blonden zu verschwenden. Wie hatte er nur an Joeys Liebe zu ihm zweifeln können. Leise öffnete sich zu Zimmertür und ein schwarzer Wuschelkopf lugte durch den Spalt. „Seto?“ Verschlafen schaute sich Mokuba im Raum um, sah seinen großen Bruder und ging zu ihm herüber. „Wie geht´s Joey?“ Eng drückte er sich an den Braunhaarigen. Er konnte Krankenzimmer nicht leiden. Zu sehr erinnerten ihn diese weißgestrichenen Räume und der sterile Geruch an den Tod ihrer Eltern. Auch wenn er damals gerade mal vier gewesen war hatte es ausgereicht um eine lebenslange Abneigung gegen solche Orte zu entwickeln. Seto wuschelte ihm durchs Haar. “Er wird wieder! Du kennst Joey doch. Den kriegt so schnell nicht klein!” “Hmm. Glaubst du wirklich?” Hoffnungsvoll schaute Mokuba ihn an. “Ja, Kleiner!” Sanft umarmte der Braunhaarigen seinen Bruder. “Willst du nicht lieber nach Hause, Moki? Ich bleib bei Joey, okay?” “Hm. Okay. Aber du rufst mich sofort an wenn er aufwacht!” “Mach ich! Und jetzt mach das du weg kommst!” Noch einmal wuschelte Seto dem Kleinerem durchs Haar und schob ihn anschließend in Richtung Tür. Nickte Mokuba noch ein mal zu und schon war dieser samt Roland aus dem Raum verschwunden. Gegen Abend kam eine junge Krankenschwester in den Raum, grüßte den Braunhaarigen verlegen und kontrollierte die Vitalwerte des Patienten. Mit schnörkeliger Handschrift notierte sie die Messwerte auf dem Klemmbrett und hing es wieder an seinen Platz. “Wie geht es ihm?” Fragte Seto leise, den Blick nicht von dem Blonden im Bett nehmend. Die Schwester wand sich ihm zu, hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. “Er hat kein Fieber und der Blutdruck ist auch im normalen Bereich. Die Narkose müsste bald ihre Wirkung verlieren. In ein oder zwei Stunden müsste ihr Bekannter wieder wach sein.” Von dem Braunhaarigen kam nur ein leichtes Nicken. Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sich die Schwester von ihm und verlies wieder den Raum. Seto sah ihr kurz nach. Wie gerne würde er ihren Worten glauben. Aber irgendetwas sagte ihn das es nicht so war. Dass Joey noch lange so still wie jetzt im Bett liegen würde, wenn er überhaupt wieder zu sich kam. Mit einem leisem Seufzer fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Warum hatte er nicht gleich reagiert? Warum musste er sich von seiner Vergangenheit nur dermaßen beeinflussen lassen. Resigniert seufzte er dieses mal etwas lauter, ergriff wieder die Hand des Blonden und streichelte leicht mir dem Daumen darüber. “Komm zu mir zurück, Joey.” Sanft strich er seinem Hündchen eine Strähne aus dem Gesicht. “Komm zurück.” Flüsterte er ihm leise ins Ohr, jedoch ohne wirkliche Hoffnung das der Schlafende ihn hörte. Mokuba wartete an diesem Abend vergebens auf den erlösenden Anruf seines großen Bruders. Auch als er am frühen Morgen bei Seto anrief hatte sich der Zustand des Blonden immer noch nicht verändert. Immer noch lag dieser im Bett und rührte sich nicht. Betrüb saß der Kleine auf der großen Couch ihres Wohnzimmers, kaute auf seinem Daumnagel herum und wartete weiter. Er machte sich Vorwürfe. Warum hatte er Joey auch gleich so angefahren. Und dann auch noch das Telefonat. War doch klar das der Blonde das in den falschen Hals bekommen hatte. Und wenn der Schwarzhaarige ehrlich zu sich war, hätte er wahrscheinlich so ähnlich reagiert. Mit hängenden Kopf taperte er am Abend wieder in sein Zimmer und kuschelte sich ins Bett. Seto hatte ihn vor einer halben Stunde angerufen, aber nicht wie gehofft das Aufwachen des Blonden verkündet sondern um ihn ins Bett geschickt. Mokuba musste leicht lächeln. Auch wenn sein großer Bruder noch so viel um die Ohren hatte, so hatte er doch immer an ihn gedacht. Und sei es nur um dafür zu sorgen das sein kleiner Bruder genug Schlaf bekam. Der Schwarzhaarige zog sich die Decke bis zum Kinn hoch und kuschelte sich noch etwas mehr in sein Kopfkissen. Es dauerte auch nicht lange bis er tief und fest schlief. Müde schlug Seto die Augen auf, streckte sich kurz und schaute zu dem Blonden herüber. Doch dieser lag noch genauso im Bett wie am Abend zuvor und die Geräte piepsten noch immer im gleichem monotonen Rhythmus. Es war ein Anblick wie ihn der Braunhaarige von den letzten drei Morgen kannte. Seufzend schlug der Blauäugige die Bettdecke zur Seite, stand auf und schritt zu Joeys Bett herüber. Leicht beugte er sich zu diesen hinab und setzte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. “Guten Morgen Hündchen.” Wie gerne würde er jetzt in die verschlafenen Augen des Blonden blicken. Doch die Lider blieben geschlossen. Erneut leise seufzend wand der Braunhaarige sich wieder ab, zog sich um und machte sich auf den Weg zum Kaffeeautomaten. Auf dem Gang wurde er freundlich vom Personal gegrüßt, grüßte zurück und setzte seinen Weg fort. Unruhig huschten die Pupillen hinter den verschlossenen Augenlidern hin und her und ein leichtes Zittern ging durch seinen Körper. Ein harten Griff, einen festen Ruck. Beißender Schmerz zieht von der Schulter durch seine Körper. “Wo warst du!” Worte. Gelallt mit schier unerträglichem Gestank. Brennender Schmerz strahlt über seine Wange. “Was treibst du dich da noch rum? Bist wohl was Besseres als dein Vater, was? Geh und schaff Geld ran, für was Anderes bist ja eh nicht zu gebrauchen! Kriegs ja noch nicht mal das Einkaufen hin!” Schock “Jetzt ist es zu spät! Ich werd dir Mistbalg zeigen, was es heißt mich verarschen zu wollen!”” Ein harter Aufprall. Schwäche. Irgendetwas was zerrt brutal an ihm. Dann … Nass. Kalt. Eiskalt. Gefesselt! Hoffnungslosigkeit! Ausgeliefert! Angst! Leder saust durch die Luft und triff auf Haut. Reisenden Schmerz. Erneut Schmerz. Dieses mal an der Kopfhaut. „Mund auf! Wie wollen doch die lieben Nachbarn nicht stören, oder?“ Gehorchen heißt weniger Schmerz, nicht gehorchen heißt mehr Schmerz! Brutalität. Absolute Hilflosigkeit. Aufgeben? Schmerz! Zu viel Schmerz! Dunkelheit! Willkommene Dunkelheit! Fallen lassen! Die Dunkelheit schickt ihn zurück. Schmerzen zieht durch den ausgemergelten Körper. Keine Bewegung! Kein Geräusch! Stille! Bedrohliche Stille! Finsternis! Angst! Dann … Geräusche. Die Tür wird aufgeschleudert, kracht gegen Wand, kracht zurück in Schloss. Ein Schnaufen. Schritte. Dann das verhasste Geräusch der Gürtelschnalle. Angst! Das war’s! Ende! Schmerz, dann Tod! Der Schmerz kommt schnell. Er schreit in den Stofffetzen in seinen Mund. Ein Schrei den niemand hört. Fühlte sich zerrissen. Schmerz! Immer wieder! Dann … hört es auf?! Stöhnen? Poltern? Stille! Ein leichtes Flackern. Finsternis! Dunkelheit! Fallen lassen?! Am Automat angekommen, warf Seto die Münzen ein, drückte die entsprechende Tasse und hielt nur kurze Zeit später einen heiß dampfenden Becher in der Hand. Vorsichtig nippte er an ihm, drehte sich dann wieder um und machte sich auf den Rückweg. Das leichte Zittern wurde stärker. Die Überwachungsgeräte piepsten in kürzeren Abständen. Blau. Eisige Kälte. Hass. “Wag es ja nicht noch einmal mich beim Vornamen zu nennen, Köter! Verstanden!” Verachtung. Verloren. Für immer. Schmerz. “Ah, Herr Kaiba! Auf ein Wort!” Hallte es durch den Gang und Dr. Kinomoto bedeutete ihm ihr ins Büro zu folgen. Der Braunhaarige betrat das Büro der Psychologin und schloss die Tür hinter sich. Setzte sich in einen der beiden Sesseln vor ihrem Schreibtisch, nippte an seinem Kaffee und sah die Frau fragend an. “Seto du solltest dir mal eine Pause gönnen!” Mitfühlend schaute sie ihn an. “Ich weiß ja das Joey dir viel bedeutet aber das ist kein Grund so sehr mit der eigenen Gesundheit zu spielen!” Ihr Blick hatte nun etwas mahnendes. “Mir geht´s gut!” Seto hielt ihrem Blick ohne Probleme stand. “Ich bekomme genug Schlaf und esse regelmäßig.” “Ja, das schon, aber du ruhst dich nicht richtig aus. Und damit meinte ich nicht körperlich. Dein Geist kann hier nicht zur Ruhe kommen.” Sie lehnte sich leicht nach vorne, stütze ihre Ellenbogen auf der Schreibtischplatte ab und verschränkte ihre Hände mit einander. “Seto. Ich will nicht das du uns hier noch zusammen klappst! Fahr doch mal wieder nach Hause, und sei es nur für ein par Stunden.” “Hm. Ich werde es in Betracht ziehen!“ Der Braunhaarig erhob sich vom Sessel. “Ich wünschte ich könnte dir das glauben!” Müde lächelte sie den jungen Mann an, stand ebenfalls auf und trat mit ihm zusammen wieder hinaus auf den Gang. Mit einer kurzen Geste verabschiedeten sie sich von einander und jeder setzte seinen Weg fort. Der Körper zitterte stark. Die Muskeln verkrampften sich. Das Piepen wurde schneller. “Was ich hier will? Is das Schuldach jetzt neuerdings Schwuchtelzone, oder was? Ich kann gehen wo hin ich will und wann ich will! Von so einem Arschficker wie dir las ich mir das bestimmt nicht verbieten!” “Und außerdem hab ich mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen!” Angst. “Jetzt frag nit auch no so doof! Erst macht mir Kaiba die Hölle heiß und dann wird mein Onkel gefeuert!” Warum? “Tu doch nit so unschuldig! Hast doch Kaiba drauf angesetzt! Nur weil er mir deine Akte ausm Krankenhaus kopiert hat sitzt der jetzt auf der Straße und findet keinen Job.” Erkenntnis. Verrat. Reißender Schmerz. “Was denn? Tut das unserer kleinen Primadonna etwas weh?” Noch mehr Schmerz. “Na? Wo is denn dein großer Beschützer?” “Ach ich vergaß, der hat ja die Schnauze voll von dir! Hat sich bestimmt schon den nächsten Stricher zum ficken geholt.” Flucht. “Hey, hiergeblieben! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!” Ein fester Ruck. Kalte Luft auf blanker Haut. Stechender Schmerz. Übelkeit. “Ich sagte doch dass ich noch nicht mit dir fertig bin!” Schmerz. Der Geschmack von Blut. Schwäche. “Du glaubst doch nicht, das ich die Sache im Cafe vergessen habe, oder? Das wird dir eine Lehre sein mich derart in der Öffentlichkeit bloßzustellen!” Ein Tritt. Heftiger Schmerz. Wieder ein Tritt. Etwas zerbricht und bohrt sich schmerzhaft in sein Inneres. “Ich wusste ja dass du ein Versager bist, aber dass du auch noch so hässlich bist hätt ich nicht gedacht!” “Ne richtige Missgeburt! Bist wohl nur gut zum Schwänze lutschen und zum Arsch hin halten! Ich will gar nicht wissen was du dir alles reinstecken lässt! Elende Schwuchtel!” Ein Tritt und noch einer. Immer mehr Schmerz. Schwäche. Lockende Dunkelheit. “Du bist ein Nichts! Merk dir das!” Fallen lassen. Dunkelheit. Einsame Dunkelheit. Familie? … “Mistbalg.” … Familie bedeutet Schmerz Freunde? … “Schwuchtel” … Freunde bedeutet Verrat … “Arschficker” … Freunde bedeutet Verachtung … “Stricher” … Freunde bedeutet Beleidigung … “Missgeburt” … Freunde bedeutet Verletzung “Nichts” … Freunde bedeutet Wahrheit? … Liebe? … “Köter” … Liebe bedeutet Verlust … Verlust bedeutet Schmerz … Schmerz bedeutet Hoffnungslosigkeit … Hoffnungslosigkeit bedeutet aufgeben … Aufgeben bedeutet Frieden … Frieden … Seto kam an Joey Zimmer an, trank den letzten Schluck Kaffee, öffnete die Tür und trat ein. Das hektische Piepen das Überwachungsgerät ließ ihn sofort zu Bett aufschauen. Vor Schreck weiteten sich seine Augen und der nun leere Becher glitt zu Boden. Joey Körper zuckte heftig, bäumte sich leicht auf und fiel dann kraftlos zurück auf die Matratze. Das hektische Piepen verwandelte sich nur Sekunden später in einen langen, unerträglichen Ton. Einen Ton der das Stehenbleiben eines Herzens verkündete. Kapitel 56: Warten und Hoffnung ------------------------------- “Aus dem Weg!” Unsanft schubste der Arzt den Braunhaarigen zur Seite und eilte zum Bett herüber. Dicht gefolgt von einigen Schwester die den Reanimationswagen vor sich her schoben. Seto nahm das alle wie in Zeitlupe war. Er stand an die Wand neben der Tür gelehnt und war nicht fähig sich zu bewegen. Er sah wie das Schafanzugoberteil Joeys aufgerissen wurde und die Knöpfe sich in hohem Bogen im Zimmer verteilten. Sah wie die Elektroden des Defibrillators mit Gel betropft, eilig aneinander gerieben wurden um dann auf den Oberkörper des Blonden gesetzt zu werden. “Weg vom Bett!” Die Schwester wichen zurück und der Arzt drückte den Knopf. Joeys Körper bäumte sich kurz auf, fiel dann wieder schlaff auf das Bett zurück. Der Arzt blickte kurz zum Monitor. Noch immer Nulllinie. Auch die Schwester die das Herz mittels Stethoskop abhörte schüttelte leicht den Kopf. “Noch mal! Dreihundert! Weg vom Bett!” Wieder bäumte sich der Blonde auf, nur um gleich wieder auf die Matratze zurück zu fallen. Und wieder beobachtete der Mediziner den Monitor. Sekunden vergingen. Die durchgezogenen Linie zuckte leicht und eine leichte Welle erschien. “Komm schon, Kleiner!” Gebannt starrte der Arzt auf den Monitor. Der leichten Welle folgte nach wenigen Sekunden eine weitere, etwas kräftigere. Die Abstande verkürzten sich und das altbekannte monotone Piepen ertönte wieder in dem totenstillen Raum. Erleichtert atmete der Arzt geräuschvoll auf und legte die Elektroden zurück auf den Wagen. “Das war knapp!” Die Schwester, die Joeys Herz abhörte, nickte zufrieden und hing sich ihr Stethoskop um den Hals. “Aber er hat es geschafft!” “Ja das hat er.” Erleichtert lehnte sich der Mediziner an den Wagen und schaute auf den Patienten. “Scheinbar haben wir hier ein Kämpfer!” Als Seto diese Worte vernahm, Worte die vom Überleben Joeys berichtete, brach die Erleichterung, einer riesigen Welle gleich über ihn herein. Seine Sicht verschwamm und die Beine gaben nach. Er spürte noch den harten Boden unter sich bevor alles um ihn herum verschwand und die Dunkelheit nach ihm Griff. Mokuba saß auf dem Stuhl, die Knie dicht an sich heran gezogen und hackte auf seinem Gameboy herum. Immer mal wieder schaute er nach links und rechts. Zur Linken lag Joey, mit blassen Gesicht und Sauerstoffmaske, aber stabil. Zu Rechten lag sein großer Bruder. Hatte eine nur wenig gesündere Gesichtfarbe als der Blonde und atmete in gleichmäßigen Zügen. Auch Duke war im Raum. Es saß auf der andern Bettseite Joeys und war in Gedanken versunken. Ein missmutiges Grummeln ertönte und beide Schwarzhaarigen schauten sofort zu Setos Bett. Sahen wie dieser sich mit der rechten Hand an den Kopf griff und erneut, dieses mal etwas lauter grummelte. “Seto!” Schnell war Mokuba auf den Beinen, hatte den Gameboy auf dem Stuhl abgelegt und strahlte seinen Bruder nun freudig an. “Hm.” Der Braunhaarige öffnete langsam seine Augen und setzte sich vorsichtig auf. Hatte schon kurz darauf die Arme seines kleinen Bruder um den Hals. “Seto! Ich bin so froh das du endlich wieder wach bist! Die haben gesagt das du einfach umgekippt bist und dich nur richtig ausschlafen müsstet, oder so. Du hast mir einen ganzschönen Schrecken eingejagt, großer Bruder. Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Roland hat sogar einen Strafzettel für zu schnelles Fahren bekommen. Du musst doch besser auf dich aufpassen! Nicht auszudenken wenn du …!” “Mokuba. Lass ihn doch erst einmal richtig zu sich kommen!” Leise lachend trat nun auch Duke zu dem Braunhaarigen ans Bett, besah sich diesen und war sichtlich erleichtert. “Oh. Tschuldigung.” Mit großen Augen schaute er seinen Bruder an. “Wie geht´s dir Seto?” “Hm” Angesprochener nahm die Hand herunter und wuschelte Mokuba damit durchs Haar. “Ganz gut. Glaube ich. Was ist denn passiert?” Murmelte er leise, versuchte sich zu erinnern was vor seinem Blackout geschehen war. Nur Sekunden später flog sein Kopf zu Seite und die blauen Augen musterten den Blonden im Bett neben ihm. “Wie geht´s ihm? Ist er okay?” Duke trat näher und legte ihm die Hand auf die Schulter. “Es geht ihm gut. Na ja, soweit man das eben im Moment behaupten kann. Er hat sich wieder gefangen und scheint stabil zu sein.” “Hm.” Seto legte sich wieder ins Bett. “Wissen sie schon warum er … ?” Er traute sich nicht diesen Satz weiter zu sprechen. “Nein.” Duke seufzte und setzte sich auf den Bettrand. “Es scheint nicht körperliches zu sein. Aber genaues wissen sie auch noch nicht. Es wurde unter anderem vermutete das Joey einfach nicht mehr leben wollte.” Den letzten Satz hatte er leise gesagt, fast geflüstert. Alleine die Vorstellung das sein chaotischer Mitbewohner einfach so aufgegeben hatte, ließ ihn einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. “Mokuba? Besorgst du mir bitte eine Kopfschmerztablette?” Seto massierte sich seine Schläfen und sah seinen kleinen Bruder bittend an. “Klar Onii-chan!” Der Kleine sprang auf und eilte zur Tür. “Und einen Kaffee wenns geht!” Rief ihm der Braunhaarige noch zu. “Geht klar!” Schon war Mokuba auf dem Raum verschwunden und machte sich auf die Suche nach einer Schwester. Duke sah dem Kleinen mit einem Schmunzeln auf den Lippen hinterher. So gefiel ihm Mokuba schon besser. Kein Vergleich zu der zusammen gekauerten Gestallt die seit Stunden zwischen den beiden Betten saß und sich verzweifelt versuchte mit irgendeinem Spiel abzulenken. Sein Blick wandere von der verschlossenen Tür zu Joey. “Und wie geht’s jetzt weiter?” Seine grünen Augen lösten sich wieder von dem Blonden und visierten Seto an. “Willst du weiterhin Tag und Nacht an seinem Bett sitzen und hoffen das er plötzlich die Augen aufmacht? Solange bis zu wieder zusammen klappst?” “Ich weiß es nicht.“ Der Braunhaarige wich seinem Blick aus und schaute zu dem Schlafenden herüber. Seufzend fuhr Duke sich durchs schwarze Haar. “Oh man, mit euch beiden macht man echt ganzschön was durch!” Leise wurde die Tür zu Joeys Zimmer geschlossen und Seto begleitete Bakura und Keiji zum Ausgang. Schweigsam schritten die Drei die breite Treppe herunter, durchquerten die Empfangshalle und hielten an der Haustür inne. “Kann ich morgen auch wieder vorbei kommen?” Fragend sah Bakura den Hausherrn an. “Gerne.” Der Braunhaarige lächelte ihn leicht an. “Joey freut sich bestimmt.” “Okay.” gab der Weißhaarige leise von sich. Spürte kurz darauf den trostspendenden Arm Keijis um seine Schultern. “Bis morgen.” “Ja bis morgen.” Seto verabschiedete sich von den Beide und sah ihnen noch kurz beim Verlassen des Grundstücks nach bevor er die Tür wieder schloss. “Och, sind sie schon wieder weg?” Mokuba kam aus der Küche, hielt einen heiß dampfenden Becher Kakao in der Hand und schaute etwas geknickt drein. Grummelte, als sein Bruder die Frage mit einem Nicken beantwortete. “Menno. Ich wollt doch noch ein bisschen mit Bakura quatschen.” Missmutig biss er in den Schokomuffin den er aus der Küche mit gehen lassen hatte. “Kannst du ja morgen nachholen. Aber heute mussten die Zwei schon etwas früher weg als sonst. Keiji hatte noch irgendwelche Termine zu denen auch Bakura mit wollte.” Seto brauchte jetzt erst einmal einen Kaffee. Mit gemächlichen Schritten begab er sich in die Küche, schnappte sich die Thermoskanne und goss sich einen großen Becher ein. “Ich finde schön das die Beide Joey so oft besuchen kommen.” Mokuba war ihm in die Küche gefolgt und schnappte sich einen weiteren Muffin. “In solchen Zeiten merkt man wer ein echter Freund ist und wer nicht.” “Ja.” Gab der Braunhaarige leise von sich und nippte an der Tasse. Schaute blicklos durch das große Fenster hinaus auf den verschneiten Garten. “Ach Onii-chan” Mokuba stellte seine Tasse auf der Arbeitsfläche ab, schlang seine Arme um die Mitte seines Bruders und drückte sich etwas an ihn. “Er wacht bestimmt bald auf. Und dann wird alles wieder gut.” Er tat dem Kleinen weg seinen sonst so starken Bruder so nieder geschlagen zu sehen. “Hm.” Seto brummte zustimmend und nippe nochmals an seinem Kaffee. Stellte den Becher dann zu Seite und löste sich von Mokuba. “Ich geh dann mal hoch.” Sanft wuschelte er seinen kleinen Bruder durchs schwarze Haar. “Mach das. Ich geh noch ein bisschen ins Wohnzimmer und versuch bei dem Spiel weiter zukommen.” Schon huschte der Kleinere aus der Küche und Seto machte sich auf den Weg zu Joeys Zimmer. Mit einer metallenen Waschschüssel kam der Braunhaarige aus dem angrenzendem Badezimmer. Vorsichtig trug er das mit warmen Wasser gefüllte Gefäß zum Bett herüber und stellte es auf dem bereitgestellten Tisch ab. Er tauchte den Waschlappen in das warme Nass, drückte ihn etwas aus und machte sich daran sein Hündchen zu waschen. Er hob den kraftlosen Arm an und fuhr zärtlich mit den Lappen darüber, lauschte nebenbei dem monotonen Piepen des Überwachungsgerätes. Seto hatte es nicht mehr im Krankenhaus ausgehalten. Als ihm die Ärzte endlich das Okay gegeben hatten, war er mit Joey schneller daraus verschwunden als man schauen konnte. Und nun lag der Blonde hier in seiner Villa. Seto hatte das Zimmer direkt neben seinem Schlafzimmer herrichten lassen und Joey dort untergebracht. Das Ganze war nun schon 3 Wochen her und noch immer rührte sich der Blonde nicht. Jedoch war Seto schon froh dass sein Zustand stabil war und sich nicht verschlechterte. Der Braunhaarige fuhr mit dem feuchten Lappen über Joeys Brust und Bauch. Um die frische Narbe machte er einen Bogen. Wahrscheinlich war es die erste Narbe am Körper des Blonden die er nicht den Misshandlungen seinem Vater zu verdanken hatte. Sie verheilte recht gut, genau wie die Brüche seiner Rippen. Das war auch wirklich das einzigste Positive an Joeys Zustand. Er lag ruhig im Bett und bewegte sich nicht, daher konnte alles besser verheilen und er würd später weniger Probleme mit schlecht verheilten Brüchen haben. Seto legte den Waschlappen auf den Rand der Schüssel ab und schnappte sich das Handtuch. Ebenso vorsichtig wie er ihn gewaschen hatte trocknete er Joey auch ab und zog anschließen die warme Decke wieder über dessen Körper. Seufzend erhob er sich vom Bettrand, beugte sich noch mal zu dem Schlafenden herab und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Mit einem erneuten Seufzer schnappte er sich die Schüssel und machte sich auf dem Weg ins Badezimmer. Doch nur wenige Schritte vom Bett entfernt rutsche der Lappen vom Rand der Schüssel und landete mit einem klatschenden Geräusch auf dem dunklen Holzfußboden. Grummelnd hielt der Braunhaarig inne. Die Schüssel in der linken Hand balancieren versuchte er das nasse Stück Stoff zu ergreifen um es wieder zurück in die Schüssel zu befördern. Jedoch geriet das Wasser in der Schüssel dabei bedenklich in Bewegung was letzten Endes zu Folge hatte das dem Braunhaarigen die nun recht wackelige Schüssel aus der Hand glitt und mit einem lauten schepperten Geräusch auf dem Boden landete. Joey riss die Augen auf und schreckte hoch. Mit wild klopfendem Herz saß er aufrecht im Bett. Was war passiert? Langsam nahmen seine Augen die Umgebung war. Er schaute direkt auf eine dunkelrot gestrichene Wand. Seine braunen Pupillen huschten über deren Oberfläche, mussten sich erst wieder an das Sehen gewöhnen. Jedoch erkannte er diese Wand nicht. Wo war er? Er drehte seinen Kopf leicht nach links. Erblickte dort ein großes Fenster was jedoch mit schweren Vorhängen verdunkelt war. Auch dieses kannte er nicht. Ein leises Geräusch ließ ihn auf die andere Seite, nach rechts schauen. Seto hatte sich auf den Boden gekniet und wischte leise grummelnd die Wasserlache mit dem Handtuch auf als ihm etwas auffiel. Das monotone Piepen hatte sich verändert. Verwundert schaute er auf den Monitor neben dem Bett. Doch hatte er nur kurz Augen für die nun in kürzeren Abständen erscheinenden Wellen. Schnell hatte er noch eine weitere, wesentlich gravierende Veränderung im Raum wahrgenommen. Überrascht weiteten sich seine Augen als er direkt in die braunen Augen des Blonden schaute. Joey riss seine Augen ebenfalls auf. Als er in die blauen Augen des Drachens blickte rann ihm eisigen Schauer über den Rücken und er begann am ganzen Leib zu zittern. `…Köter!´ Verachtung! Hass! Seto erhob sich und schritt zum Bett herüber, seine Augen nicht von den seines Hündchens lassend. Doch mit jeden Schritt den er auf den Blonden zu ging rutsche dieser weiter von ihm weg und sein Blick hatte etwas leicht panisches an sich. “Joey? Ganz ruhig. Ich bin es doch.” Mit hob seine Hände und machte eine beruhigende Geste. Doch erreichte er genau das Gegenteil von dem was er wollte. Joey riss seine Augen noch weiter auf und rutsche soweit nach hinten wie es nur ging. Er rutsche über den Bettrand hinaus und landete mit einem lauten Poltern auf dem Boden. Doch blieb er dort nicht liegen. Als er sah wie der Braunhaarige eilig um das Bett herum schritt, krabbelte er so schnell es ging rückwärts von diesem weg. Das er dabei den Infusionsständer umriss und die Kabel mit denen er an den Überwachungsgeräten angeschlossen war abrissen bemerkte er nicht. Er krabbelte immer weiter. Bis er schließlich an der Zimmerecke angekommen war und somit nicht weiter weg konnte. In seiner Verzweiflung machte er sich so klein wie es nur ging. Er rollte sich regelrecht zusammen und zitterte wie Espenlaub. Seto blieb wie angewurzelt am unterem Bettende stehen und betrachtete sich das zitternde Häufchen Elende in der Zimmerecke. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Joey hatte Angst vor ihm. “Joey?” Er kniete sich nieder. Hoffte dadurch weniger bedrohlich auf den Blonden zuwirken. “Joey, sieh mich an.” Der Blonde zuckte zusammen. Hob seinen Kopf leicht an und schaute Seto aus panisch blickenden Augen an. “Weißt du wer ich bin?” Fragte dieser ihn mit ruhiger Stimme. Sah wie der Blonde nach einigen Sekunden leicht nickte. “Weißt du auch was geschehen ist?” Auf diese Frage legte Joey den Kopf leicht schief und man konnte ihm ansehen wie er fieberhaft nachdachte. Erst nachdem einige Zeit vergangen war nickte er erneut. Seto seufzte leise. “Du hast Angst vor mir, stimmts?” Wieder war ein Nicken die einzige Antwort die er bekam. Der Braunhaarige fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. “Joey ich werde dir nichts tun. Versprochen! Aber du musst wieder ins Bett zurück.” Langsam erhob Seto sich und griff nach der Bettdecke die bei Joeys Flucht auf dem Boden gelandet war. “Ich werde jetzt zu dir herüber kommen, dich in die Decke wickeln und dann zurück ins Bett bringen. Okay?” Das Zittern des Blonden nach wieder zu, dennoch nickte er. Beobachtete das langsame Näherkommen Setos misstrauisch. Vorsicht schritt der Braunhaarige auf Joey zu, ging nah bei ihm in die Knie und legte ihm in sehr ruhigen Bewegungen die Decke über. “Bereit?” Sanft lächelte er Joey an. Dieser nickte wieder, wenn auch sehr zögerlich. Er ließ Seto nicht aus den Augen. Immer darauf gefasst das dieser auf ihn einschlagen würde oder schlimmeres. Doch nichts dergleichen geschah. Er spürte die starken Arme die ihn behutsam hochhob und zum Bett zurück trugen. Ihn dort vorsichtig niedergesetzt und mit sanften Druck zurück auf die Matratze gedrückt. Behutsam zupfe der Braunhaarige die Decke so zurecht das sie den Blonden wieder ordentlich zudeckte. Es war ihm nicht entgangen das Joey immer noch zitterte und all seine Bewegungen genaustes beobachtete. Schweren Herzens wich er vom Bett zurück. “Ist dir warm genug?” Der Blonde nickte zaghaft und zog sich die Decke hoch bis zur Nase. “Gut!” Seto fuhr sich durchs Haar. “Brauchts du noch was? Hast du Durst oder Hunger?” Auf beide Fragen erntete er ein leichtes Kopfschütteln. “Okay. Was hältst du davon dich jetzt noch etwas auszuruhen und wird reden Morgen über alles.” Der Braunhaarige schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Joey überlegte kurz und nickte dann. Er fühlte sich schwach, müde und war mächtig durcheinander. “Gut.” Seto konnte es sich nicht verkneifen sich noch mal leicht zu ihm herunter zu beugen und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. “Dann schlaf jetzt. Wenn irgendwas ist oder du irgendwas brauchst dann ruf einfach, okay?” Deutlich konnte er das Zittern an seine Finger spüren. Schweren Herzens schritt er vom Bett weg und verließ den Raum, lehnte aber die Tür nur leicht an. “Seto? Ist was passiert?” Verwundert blieb Mokuba stehen und musterte seinen Bruder auf dem Boden saß. Schwerfällig hob der Braunhaarige seinen Kopf an und schaute zu seinen kleinen Bruder hinauf. “Joey … er … er ist wach.” “WAS?” Der Schwarzhaarige ließ seinen eben erbeuteten Muffin fallen und wollte schon in das Zimmer des Blonden stürmen. Wurde jedoch am Handgelenk fest gehalten. “Nicht.” Seto schüttelte den Kopf und erhob sich wieder. “Lass ihm Zeit. Er ist völlig durcheinander und total verängstigt.” “Aber …” Mokuba sah zwischen der Tür und seinen Bruder hin und her. Er hatte doch so lange auf diesen Augenblick warten müssen. Und nun war es endlich soweit. Er konnte sich endlich entschuldigen. Warum sollte er denn noch länger warten? “Glaub mir Mokuba. Er braucht jetzt Ruhe.” Mit wenig Kraftaufwand zog der Braunhaarige seinen Bruder von der Tür weg. “Komm mit, ich erkläre es dir.” Leise grummelnd folgte der Schwarzhaarige ihm. Na auf die Erklärung war er ja mal gespannt. Kapitel 57: Mokubas Entschuldigung ---------------------------------- Unschlüssig kaute Mokuba auf seinem Daumennagel herum. “Er wird dich schon nicht fressen, Moki.” Seto lehnte an der Wand neben der Zimmertür und lächelte seinen kleinen Bruder aufmunternd an. “Aber was ist wenn er mich gar nicht sehen will?“ Immer noch zweifelnd schaute der Schwarzhaarige zwischen seinem Bruder und der Tür zu Joeys Zimmer hin und her. Seto hatte am Abend zuvor noch lange mit ihm auf der Couch im Wohnzimmer gesessen und ihm erklärt was sich beim Aufwachen des Blonden zugetragen hatte. Und vor allem wie heftig Joey auf seine Anwesendheit reagiert hatte. “Du willst dich doch bei ihm entschuldigen, oder?” Seto stieß sich von der Wand ab, kniete sich zu Mokuba herunter und wuschelte ihm durchs Haar. “Ja natürlich! Aber …” Der Kleine ließ den Kopf hängen. “Was wenn er mir nicht mal zuhört? Oder wenn er auch Angst vor mir hat? Immerhin hab ich ihn ja ganzschön angefahren.” Wieder knabberte er an seinem Daumennagel. “Das wirst du nur herausfinden wenn du zu ihm gehst.” Seto erhob sich wieder und schob den Schwarzhaarigen sanft in Richtung Tür. Er selbst würde erst später mit dem Blonden reden. Jetzt war sein kleiner Bruder dran. Jener atmete noch mal richtig tief durch. “Okay!” Mit schnellen Fingern ergriff er die Klinke und drückte sie herunter. Kaum hatte er die Tür aufgezogen schon huschte er in den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich. Der erste Schritt war getan. Doch konnte Mokuba seinen Blick nicht vom den dunklen Dielen des Fußbodens nehmen. Was wenn der Blonde ihn wirklich nicht sehen wollte? Wieder kaute er auf seinem Daumennagel herum. Ob das wirklich ein gut Idee von ihm gewesen war. Vielleicht hätt doch zuerst Seto mit Joey sprechen sollen. Warum musste er auch immer so stur sein und seinem großen Bruder beweisen wollen das er kein kleines Kind mehr war. “Warum bin ich hier?” Die Stimme Joeys war leise, fast nur ein Flüstern. Und doch klang sie so unendlich traurig. Mokuba hob den Blick und schaute zum Bett herüber. Der Blonde saß aufrecht, ans das Kopfteil des Bettes gelehnt, hatte sich tief in die Decke gekuschelte und schaute mit stumpfen Augen auf die dunkeln Vorhänge des Fensters. “Na weil du hier hin gehörst!” Der Schwarzhaarige ging langsam auf das Bett zu. “Du gehörst doch zu Seto, oder?” Mokuba war am Bett angelangt und hoffte das Joey verstand was er damit meinte. Jener wendete seinen Blick von den Vorhängen ab und schaute den Kleinen verwirrt an. Warum sollte er noch zu Seto gehören? Der Braunhaarige hatte ihm doch nur zu deutlich gezeigt wie sehr er ihn mit seinem Verhalten verletzt hat. Und Joey konnte ihn verstehen. Auch wenn er nicht gleich mit einer so heftigen Reaktion gerechnet hatte. Deswegen verwirrte es ihn auch umso mehr dass er sich wieder in der Villa befand. Warum hatte ihn der Braunhaarige wieder ins Haus geholt? Er hätte ihn doch eben so gut im Krankenhaus liegen lassen können. Und was war mit Mokuba? Der hatte doch auch klipp und klar gesagt was er von der Beziehung zwischen ihm und seinem großen Bruder hielt. Doch warum stand er nun hier vor seinem Bett, schaute drein als ob ihm irgendetwas mächtig belastete und behauptete das er hier her gehöre? Joey war mit der momentanen Situation völlig überfordert. Und das sah ihm Mokuba auch deutlich an. “Also.” Wieder atmete der Schwarzhaarige tief durch und hob schnell die Hand als der Blonde etwas sagen wollte. “Nein, warte! Ich muss dir jetzt erstmal was sagen und bitte unterbrich mich nicht. Okay?” Joey nickte lediglich. “Also … puh … ähm … wo fang ich nur an?” Mokuba fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Also. Zuerst einmal möchte ich mich bei dir entschuldigen, Joey! Ich hab dich damals im Strandhaus einfach so angefahren obwohl du doch gar nichts dafür konntest. Aber ich hatte nen echt bescheiden Tag hinter mir und wollte nur mal schnell nach Seto sehen und mich dann nur noch ins Bett verkriechen. Es war echt unfair von mir meinen Frust an dir auszulassen. Aber als du so plötzlich vor mir standst und dann auch noch gesagt hast das du mit Seto zusammen bist, na ja, da ist es irgendwie mit mir durch gegangen. Ich war so sauer auf alles und jeden und in dem Moment am meisten auf Seto. Aber der war ja nicht da und so hab ich einfach dich angebrüllt. Gomen nasai!” Mokuba verbeugte sich und hoffte inständig das der Blonde seine Entschuldigung annahm. Joey schaute auf den schwarzen Haarschopf und wusste nicht was er sagen sollte. Hatte er doch noch genau die Worte Mokubas in den Ohren. Und jetzt stand dieser vor ihm und wartete. “Ähm … okay.” War das Einigste was er nach einigen Minuten leise von sich gab. “Wirklich!” Schwungvoll hob Mokuba wieder den Kopf und strahle den Blonden an. “Danke, Joey! Echt! Ich hätte nicht gewusst was ich machen sollte wenn du mir deswegen böse wärst! Oder du Seto von dir weist nur weil du denkst das ich was gegen dich, oder eure Beziehung hätte.” “Aber … du hast doch gesagt … ich meine … du warst deswegen doch so sauer.” Allmählich verstand der Blonde gar nichts mehr. “Oh man.” Mokuba seufzte laut. “Okay. Ich erklärst dir! Mach mal ein bisschen Platz!” Der Schwarzhaarige wedelte mit der Hand und bedeutete den Blonden etwas zu Seite zu rutschen. Nach kurzem Zögern befolgte Joey die Anweisung und schaffte neben sich etwas Platz. Mokuba krabbelte zu ihm aufs Bett und lehnte sich ebenfalls ans Kopfteil. “Also. Du denkst doch bestimmt das ich etwas dagegen habe das Seto mit dir zusammen ist, oder?” Fragend schaute er zu dem Blonden herüber. “Das hast du mir ja auch nur zu deutlich klar gemacht, oder?” Gab dieser nur leise von sich. “Aber das hast du doch total falsch verstanden! Klar war ich sauer, aber doch nicht weil ihr so plötzlich zusammen gekommen seid, oder ich was gegen dich an Setos Seite habe. Es hat mich einfach nur tierisch aufgeregt dass ich es so erfahren musste. Ich hab nicht verstanden warum Seto mich nicht angerufen und davon erzählt hat. Oder es bei einem unserer vielen Telefonate getan hat. Und als er mir dann gesagt hat das ich mich abregen soll bin ich eben völlig ausgetickt. Ich hab ihm gar nicht mehr richtig zugehört sondernd ihn nur angebrüllt. Und als Seto dann nach Hause kam, hatte ich mich wieder ein bisschen beruhigt und habe ihm zugehört. Er hat mir erklärt das er es mir persönlich, Angesicht zu Angesicht sagen wollte. Und nicht nur so nebenbei am Telefon oder so.” Mokuba machte eine kleine Pause damit Joey das eben Gehörte sacken lassen konnte. “Ich wollt mich auch gleich am nächsten Morgen bei dir entschuldigen, aber du warst nicht da. Und dann hast du einfach so mit Seto Schluss gemacht.” Mokuba ließ leicht den Kopf hängen. Er schämte sich für das was er jetzt aussprechen würde. Hatte er den Blonden damals doch gänzlich falsch eingeschätzt. “Und da hab ich gedacht das du eh nur mit ihm gespielt hast. Das du keinen Deut besser als Naoki bist! Glaub mir, wenn ich dich an diesem Morgen in die Finger bekommen hätte, dann hätt ich dich gekillt! Ich bin zwar noch ein Kind, aber das hätte ich geschafft glaub mir. Immer hin bin ich ein Kaiba! Aber wie sich dann heraus stellte hatte ich dir schon wieder Unrecht getan.” “Wie meinst du das?” Verwirrt schaute Joey ihn an. “Duke hat die Umschläge gefunden!” Mokuba schaute ihm geradewegs in die Augen. “Warum hast du nichts gesagt?” Der Blonde zuckte ertappt zusammen und löste schnell den Augenkontakt, musterte viel lieber die Bettwäsche. “Ich … aber … es … ist doch … wahr was da … drin steht.” Brachte er zögerlich über die Lippen. “Ich … schade ihm doch nur.” Er rutsche am Kopfteil herunter und vergrub sich unter der Bettdecke. Mokuba schaute kopfschüttelnd auf den Deckenhaufen neben sich. “Weißt du eigentlich dass die Artikel zu größten Teil gefälscht waren? Die Zeitungsartikel wahren zwar echt, aber glaube, mir mit solchen kleingeistigem Geschmiere kann man ganz gut leben. Du willst gar nicht wissen was diese Presseheinis schon alles über Seto und mich geschrieben haben. Aber die ganzen anderen Artikel, diese Ausdrucke und so, die waren alle gefälscht!” Joey hörte die Worte nur gedämpft durch die Decke, konnte aber jedes Einzelne verstehen. War er wirklich auf einen Schwindel herein gefallen? Hatte er den Braunhaarigen verlassen weil sich irgend eine kranke Person einen Spaß daraus gemacht hatte ihm gefälschte Papiere zu schicken. Aber es hatte doch alles so gut zusammen gepasst. Seto hatte doch gesagt das er in der Firma Probleme gab, oder? Und jetzt saß Mokuba neben ihm und erzählte ihm das dass alles gelogen war? Unschlüssig was er nun glauben sollte kaute er auf seinen Unterlippe herum. “Joey?” Mokuba piekte den Deckenhaufen leicht an. “Hm?” Ein leises Brummen war von diesem zu hören. “Du liebst Seto doch noch immer, oder?” Leicht zupfte er an der Decke herum. Joey zog den Stoff dichter um sich. Liebte er den Drachen noch? Wenn er ehrlich zu sich war, hatte er niemals aufgehört ihn zu lieben. Aber war das nicht egal? Seto wollte doch nichts mehr von ihm wissen. Er hatte den Braunhaarigen tief verletzt und musste jetzt wohl oder übel mit den Konsequenzen leben. “Joey?” Wieder piekte Mokuba zu, nur diesmal etwas fester. “Sag schon!” “Was spiel das jetzt noch für eine Rolle? … Er will doch eh nichts mehr von mir wissen.” Nur mit Mühe konnte der Blonde einen verräterischen Schluchzer unterdrücken. Die Träne, die ihm langsam über die Wange lief, konnte er jedoch nicht mehr zurück halte. “BITTE WAS?” Mit einem Ruck zog Mokuba Joey die Decke vom Kopf und schaute ihn entsetzt an. “Glaubst du ernsthaft das er dich gesucht und letzten Endes auf dem Schuldach gefunden hat wenn du ihm nichts mehr bedeuten würdest?” Der Blonde blinzelte die Tränen weg und schaute den Schwarzhaarigen aus großen Augen an. “Seto? … Seto hat mich gesucht?” “Na klar! Nachdem Duke ihm die Umschläge gegeben hatte und wir heraus gefunden haben warum du mit ihm Schluss gemacht hast, sind die Zwei gleich los um dich zu suchen.” Das eben noch so breite Grinsen wicht aus Mokubas Gesicht und er ließ den Kopf wieder etwas hängen. “Nur haben sie dich leider zu spät gefunden. Seto hat mir erzählt das man dich auf dem Schuldach zusammen geschlagen hat. Wir hatte alle mächtig Angst um dich, Joey!” Nun war es an dem Schwarzhaarigen leise zu schniefen und sich verstohlen eine kleine Träne weg zu wischen. Der Blonde schluckte schwer, setzte sich langsam wieder auf und nahm den Kleinen in die Arme. “Hey. Is doch gut!” Leich wiegte er den aufgelösten Jungen. Mokuba erwiderte die Umarmung nur all zu gerne. “Weißt du, das war echt ne harte Zeit. … Seto war Tag und Nacht bei dir im Krankenhaus. … Und als er dann nach deiner Wiederbelebung(1) zusammen geklappt ist hatte ich Angst auch ihn auch noch zu verlieren.” Immer wieder musste der Schwarzhaarige schniefen. Joeys schaute während dessen mit großen Augen auf die Wand gegenüber. Wiederbelebung? Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen? “Oh man, ich bin so froh das es dir wieder besser geht!” Mokuba drückte den Blonden fest an sich. Dieser konnte sich ein leises schmerzhaftes Zischen nicht verkneifen und wurde prompt wieder los gelassen. “Sorry.” Verlegen kratzte Mokuba sich am Hinterkopf. “Tut es noch sehr weh?” “Geht schon. Aber kannst du mir mal verraten warum mir der halbe Brustkorb weh tut?” Fragend schaute Joey ihn an während er sich mit der Hand über die Rippen strich. “Na ja, du hattest einige gebrochene und angebrochene Rippen, viele Prellung und sie mussten dir noch was weg operieren.” “Wie, was weg operieren?” Brüche, Prellung und so kannte der Blonde ja zu genüge, aber was zum Geier hatten sie aus ihm raus geschnitten? “Na, irgend ein eingerissenes Organ. Weiß nicht mehr so genau. Vielleicht war´s die Leber.” Nachdenklich kratzte Mokuba sich am Kinn. “Nee, das war was anderes. Eine Niere? Nee.” “Es war die Milz!” Unterbrach ihn die tiefe Stimme seines Bruders. Dieser hatte gerade das Zimmer betreten und hielt ein Tablett mit Joeys Frühstück in den Händen. “Ja genau! Die Milz!” Breit grinste Mokuba den Blonden an. Doch dieser nahm ihn schon gar nicht mehr richtig war. Viel zu sehr hatte ihn das plötzliche Auftauchen des Braunhaarigen aus der Bahn geworfen. Mit großen Augen betrachtete er diesen und konnte nicht verhindern das sich seine Angst erneut meldete. Auch Seto bemerkte die schnelle Veränderung des Blonden. Konnte die Angst in dessen Augen sehen. Mit einen lautlosen Seufzen schritt er langsam zum Nachtschränkchen herüber und stellte das Tablett dort ab. Entfernte sich auch gleich wieder einige Schritte vom Bett. Ging zum Fenster herüber und öffnete die Vorhänge. “Wie geht´s dir?” “Hm, ganz gut denk ich.” Gab Joey leise von sich und blinzelte etwas gegen das helle Sonnenlicht an. “Gut. Ich hab dir etwas leichte zum Frühstück mit gebracht. Eß aber langsam und nicht zu viel. Okay?” Sanft lächelte er den Blonden an. Wie gerne würde er seine Arme um diesem schlingen und ihn nie wieder los lassen. “Okay.” Nuschelte dieser leise und riskierte einen ganz kurzen Blick zum Tablett. “Mokuba, Akio wartet unten in der Halle auf dich. Er sagte das ihr verabredet seid.” “Oha, das hab ich ja total vergessen!” Schon sprang der Schwarzhaarige aus Joeys Bett und hechtete zu Tür. Rief noch ein ` bis später, Joey´ und war auch schon Sekunden später aus dem Zimmer verschwunden. “Ich werde dann auch mal wieder gehen.” Schweren Herzens ging Seto zur Zimmertür herüber. “Seto … ich …” Kam es leise vom Bett. “Schon gut. Wir reden heute Abend, okay? Iß erst einmal etwas.” An der Tür angelangt drehte der Braunhaarige sich noch mal zu ihm um. “Und ruh dich noch etwas aus. Bakura komm nachher vorbei und ich hab ihm noch nicht verraten das du aufgewacht bist. Also mach dich auf eine stürmische Begrüßung gefasst!” “Okay.” Joey nickte leicht und sah zu wie Seto die Tür öffnete und hinaus schritt. “Seto?” Angesprochener drehte sich im Türrahmen um und sah den Blonden fragend an. “Danke … für … alles.” Verlegen musterte Joey erneut die Bettwäsche. “Gern geschehn.” Ein liebevolles Lächeln erschien auf den Lippen des Braunhaarigen und er schloss die Tür leise hinter sich. Froh darüber, dass Joey dieses mal nicht so panisch wie am Tag zuvor reagiert hatte. Dieser schaute noch einige Minuten auf die verschlossene Tür und versuchte das Gefühlchaos in seinem Inneren zu entwirren. Einerseits liebte er diesen Mann immer noch abgöttisch und sehnte sich danach von diesem fest umarmt zu werden. Aber tief in sich drin hatte er einfach nur panische Angst vor Seto und konnte nicht genug Abstand zu ihm haben. Frustriert seufzte er laut auf und ließ sich zurück aufs Kopfkissen fallen. Den ziehend Schmerz in seiner Rippengegend ignorierte er einfach. Darin hatte er schließlich Jahrelange Übung. Vorsichtig schob er sich das Shirt hoch, tastete mit den Fingern seine Rippen ab und fand schnell die lädierten Stellen. Neugierig hob er den Kopf etwas weiter an und suchte seinen Bauch ab. Strich vorsichtig über das frische Narbengewebe der Operationsnarbe. Wieder eine Narbe mehr, aber was machte das bei ihm schon. Sich das Shirt wieder herunter ziehend setzte der Blonde sich wieder auf und nahm das Essen auf den Nachtisch genauer unter die Lupe. Großen Hunger hatte er nicht, aber etwas im Magen zu haben konnte bestimmt nicht schaden. Viel Auswahl gab es nicht. Neben der dampfenden Teetasse fand er lediglich eine Scheibe Toast und einen Teller mit verschiedenen Obstsorten. Vorsichtig kaute er auf den Mangostückchen herum, spürte schon jetzt das er nicht viel mehr essen würde. So nahm er sich nach einigen Schlucken Tee die Scheibe Toast, knabberte eher lustlos daran herum und legte Minuten später eine halbe Scheibe zurück auf den Teller. Er legte sich wieder gemütlich ins Bett, kuschelte sich tief in die Decke und schaute durch das Fenster auf den verschneiten Garten. Ließ sich das Gespräch mit Mokuba nochmals durch den Kopf gehen und schlief schließlich trotz all seinen grübelnden Gedanken wieder ein. Kapitel 58: Krankenbesuch und Gespräche --------------------------------------- Es war halb drei am Nachmittag und wie schon in den letzten drei Wochen standen Bakura und Keiji vor der Haustür der Villa. Der Rothaarige hatte seinem Schatz einen Arm um die Schulter gelegt und versuchte ihn etwas zu trösten. Joeys Zustand nahm seinen kleinen Liebling ziemlich mit und Keiji versuchte ihm soviel Halt zugeben wie er nur konnte. Seto öffnete die Tür und ließ die Beiden eintreten. Nach kurzer Begrüßung half Keiji seinem Freund aus der Jacke und hing sie an die Garderobe. “Ich geh schon mal vor, okay?” Bakura konnte nicht länger hier rum stehen. “Mach das, ich komm gleich nach!” Auch der Rothaarige schälte sich nun aus seinem Mantel und hing ihn neben die Jacke des Weißhaarigen. Als er sich wieder umdrehte wurde er leicht stutzig. War das ein Grinsen in Kaibas Gesicht? Jener schaute Bakura hinter her und konnte schon sich schon vorstellen wie Bakura gleich los schreien würde. Hoffentlich würde der Blonde die Begrüßung einigermaßen heil überstehen. “Es geht mich vielleicht nichts an, aber warum grinst du so?” Keiji wurde langsam misstrauisch. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. “Das wirst du gleich erfahren!” Seto stieg mit seinem Gast die Stufen der Treppe hoch und konnte gerade noch sehen wie Bakura die Tür zu Joeys Zimmer öffnete. Immer noch misstrauisch schaute Keiji den Braunhaarigen von der Seite an. Oben angekommen viel sein Blick wieder auf seinem Liebling und wieder merkte er das heute etwas anders war als sonst. Bakura stand wie angewurzelt auf dem Gang, die Türklinke noch immer fest umschlossen und glaubte nicht recht was er da sah. Er musste mehrmals Blinzeln bis er realisierte das Joey nicht wie all die Wochen fast leblos im Bett lag sondern aufrecht darin saß und ihm frech angrinste. “Komm schon her, Kleiner.” Der Blonde breite die Arme aus und zwinkerte ihm zu. ”JOEY!” Wie von der Tarantel gestochen sprang der Weißhaarige los und schmiss sich dem Blonden in die Arme. Schlang seine eigenen fest um den Körper Joeys und heulte hemmungslos. Seto lehnte am Türrahmen und besah sich das Schauspiel mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. “Ach, jetzt versteh ich!” Keiji lehnte am gegenüberliegenden Türrahmen, verschränkte die Arme vor der Brust und grinste breit. “Unser Langschläfer ist also endlich aufgewacht!” Joey versuchte den Schmerz so gut es ging zu ignorieren, aber irgendwann hatte dies auch bei ihm Grenzen. “Bakura! Aua!” “Hups, tschuldigung!” Schnell löste sich der Weißhaarige wieder von ihm, wischte sich die Freudentränen aus dem Gesicht und strahlte den Blonden an. “Du bist wieder wach!” Er konnte es immer noch nicht fassen. “Scheint so!” Joey grinste ihn breit an. “So, und wer hat unser Dornröschen wach geküsst?” Mit einem Augenzwinkern zu Seto, stieß Keiji sich vom Türrahmen ab und schlenderte zum Bett herüber. “Na Blondie, hast uns ja ganzschön warten lassen!” Breit grinsend zerwuschelte er Joeys Haare. Lachte laut auf als dieser daraufhin grummelte und schmollend zu ihm rauf schaute. Zu gerne hätte Seto sich zu den Dreien gesellt, aber die Situation war nun mal nicht so einfach wie Bakura und Keiji es sich vorstellten. Und die vielleicht nett gemeinte Bemerkung des Rothaarigen führte ihm nur zu deutlich vor Augen dass wahrscheinlich noch ein langer Weg vor ihm lag, ehe er den Blonden wieder in seine Arme ziehen konnte. Sein Lächeln verschwand. Mit einem fast lautlosen Seufzen stieß auch er sich vom Türrahmen ab, ging jedoch nicht ins Zimmer sondert trat zurück und schloss die Zimmertür leise. Sein Schritte führten ihn in sein Büro. Mit einen diesmal verhältnismäßig lauten Seufzer ließ er sich in seine Schreibtischsessel fall und schloss die Augen. Jedoch wurde er schon wenige Minuten später durch das Klingeln seines Handys gestört. Leise murrend zog er das kleine Gerät aus der Hosentasche, schaute kurz aufs Display und nahm den Anruf entgegen. “Seto, altes Haus!” Grüßte Duke ihn fröhlich. “Duke! Was verschafft mir die Ehre?” Seto musste bei dessen Begrüßung leicht lächeln. Egal was geschah, der Schwarzhaarige versuchte immer gut Stimmung zu verbreiten. “Wie? Was verschafft mir die Ehre? DU hast doch bei MIR angerufen! Denk ja nicht das alles vergessen nur weil ich in einer wichtigen Besprechung fest stecke! Also was gibt’s neues? Und vor allem wie geht’s meinem Schatzi?” Seto verdrehte die Augen. Das war Duke wie er leibt und lebt. “Deinem `Schatzi´ geht es gut, sehr gut sogar. Er ist gestern aufgewacht und hat gerade Besuch von Bakura und Keiji.” “WAS?” Viel zu laut drang die aufgebrachte Stimme des Grünäugigen an Setos Ohr. Er hielt den Apparat etwas weg, rieb sich sein Hörorgan und wechselte lieber zum anderen Ohr. “Und warum erfahre ich das erst jetzt? Ich … ich komme sofort!” “Duke, beruhige dich!” Der Braunhaarige konnte sich bildlich vorstellen wie der Schwarzhaarige wild gestikulierend durch sein Büro tigerte und seine Sachen zusammen packte. “Er ist seid gestern Nachmittag wach und es geht ihm gut. Ich hätte dir ja eher Bescheit gesagt, aber ich konnte dich ja nicht erreichen und für eine simple Zettelnotiz war es mir dann doch etwas zu persönlich. Also setzt dich erst einmal hin und atme tief durch! Vor morgen früh bekommst du doch eh keinen Flug mehr.” “Oh man!” Duke ließ sich auf die kleine Couch in seinem Büro fallen und rieb sich über das Gesicht. Seto hatte ja Recht. Aber warum musste er auch ausgerechnet jetzt am anderen Ende der Welt sein? “Und es geht ihm wirklich gut? So richtig?” So ganz wollte er dem Frieden nicht trauen. Und das der Braunhaarige am anderen Ende der Leitung mit seiner Antwort zögerte ließ ihn wieder unruhig werden. “Seto? Was ist los?” “Er … er hat Angst vor mir.” Gab dieser leise von sich. “Du hättest mal sehen solln wie panisch er Gestern reagiert hat als er mich gesehen hat. Er ist in seiner Angst vom Bett gefallen und hat sich wie ein geprügelter Hund in einer Zimmerecke verkrochen.” Seto rieb sich mit der Hand die Stirn und schaute zur Decke. “Heute war es zwar schon besser, aber Angst hat er immer noch vor mir. Bei allen Anderen scheinen ihm Nähe oder gar Berührungen nicht all zu viel aus zumachen, aber ich traue mich nicht näher als ein Meter an ihn ran.” Duke konnte dazu erst einmal nichts sagen, zu sehr schockte ihm die Erzählungen. Er konnte sich vorstellen wie sehr Seto unter der momentanen Situation leiden musste. Erst hatte der Braunhaarige in Joey endlich sein Glück gefunden. Dann hatte dieser ihn mehr oder weniger verraten und war sogar fast gestorben. Und nun, als Seto ihn endlich wieder hatte, da hatte Joey Angst vor dessen Nähe. “Hast du schon mal mit Dr. Kinomoto darüber gesprochen?” “Sie kommt morgen früh hier vorbei um nach Joey zu sehen.” Gab Seto leise von sich. “Gut! Dann sprich mit ihr darüber! Und Seto?” Duke war froh das Seto mit der Situation nicht gänzlich allein gelassen wurde. “Hm?” Wieder war es nur ein leises Brummen. “Sprich mit ihr über ALLES! Auch über so unangenehme Dinge wie die Sache mit Naoki. Verstanden? Du machst dich nur selbst kaputt wenn du so weiter machst!” Nur zu deutlich konnte der Braunhaarige die ehrlich Sorge Dukes aus dessen Worten heraushören. Aber ob er sich einer, in gewissermaßen völlig fremden Person so richtig öffnen konnte wusste er nicht. “Ich kann es ja mal in Erwägung ziehen.” Antwortete er deshalb ausweichend. “Nicht in `Erwägung ziehen´. Mache es!” Bestimmte der Schwarzhaarige kurzer Hand und legte einfach auf. Von Seto wären jetzt eh nur noch irgendwelche Ausreden gekommen. Dieser schaute sein Handy grummelnd an und legte ebenfalls auf. Bei jedem Anderem würde er solch ein Benehmen nicht durch gehen lassen. Wenn Duke wieder im Lande war würde er mal ein erstes Wörtchen mit ihm sprechen. Oder auch nicht. Vielleicht sollte er gleich mit der Wand in seinem Büro reden. Die würde ihm eher zuhören und vor allem keine Widerworte geben. Seufzend steckte er sein Handy wieder zurück in die Hosentasche und überlegte fieberhaft was genau er heute Abend zu Joey sagen sollte. Eben dieser Blondschopf saß einige Zimmer weiter und schaute seinen Kumpel mit großen Augen an. “Über vier Wochen? Das ist nicht dein Ernst, oder?” Mit einem theatralisch übertriebenen lauten Seufzer hielt er sich die Hand an die Stirn und ließ er sich in die Kissen fallen. “Oh Gott, wie soll ich nur all den Stoff nachholen?” Mit großen Hundeaugen schaute er Bakura an. “Aaaaarg, lass das! Du weißt doch ganz genau das ich dir helfe, so oder so! Da brauchts du gar nicht erst diesen fiesen Blick auf zusetzten!” Hilfesuchend schaute der Weißhaarige seinen Keiji an. Doch der Rothaarige hob nur abwehrend die Hände und überließ ihm seinem Schicksal. Na warte. Das würde dieser nachher noch bitterlich bereuen. Kurz funkelte Bakura ihn an und wendete sich dann wieder dem verzweifelt wirkenden Blonden zu. “Ich komm morgen vorbei und wir gehen den Lernstoff Stück für Stück durch. Okay?” “Danke Baku!” Joey grinste ihn breit an. “Schleimer!” Der Weißhaarige wollte sich demonstrativ von ihm abwenden, fand sich plötzlich in einer festen Umarmung wieder. “Sach ma, baggerst du hier gerade meine Freund an?” Keiji stand mit verschränkten Armen neben dem Bett und besaß sich das Geknuddel mit einem fetten Grinsen. Nur zu gerne hatte er die Worte Bakuras benutzt. Und als dieser ihn daraufhin noch schmollender anschaute, konnte er sich nicht mehr halten und brach erneut in schallendes Gelächter aus. “Ach, ihr seid doch alle doof!” Gab der Weißhaarige von sich, musste jedoch selbst lachen. Auch Joey stimmte in das Lachen ein, hielt sich aber schnell wieder zurück als ihn seine Rippen schmerzhaft auf seine Verletzungen hinwiesen. “Au!” Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich die Seite, konnte sich aber ein leises Kichern nicht ganz verkneifen. “Schatz, ich glaube Joey brauch allmählich mal wieder etwas Ruhe.” Keiji zog Bakura vom Bett und schlang wieder seinen Arm um dessen Schulter. “Nicht das unser Blondie noch vor den Abschlussprüfungen schlapp macht!” “Genau!” Bakura grinste den Rothaarigen breit an, wendete sich dann mit erhobenen Zeigefinger dem Blonden zu. “Du ruhst dich heute noch schön aus und morgen fängt das Büffeln für die Prüfungen an!” “Och nööööööö!” Schnell zog Joey sich die Decke über den Kopf. “Oh doch! Und wehe du strengst dich nicht an!” Bakura piekste in die Decke und grinste noch breiter als er ein missmutiges Grummeln hörte. “Na dann bis morgen, Joey!” “Ja, ja, bis morgen! Wenns denn sein muss!” Grummelte dieser durch die Bettdecke. “Es Muss!” Bakura zog ihm die Decke vom Kopf und grinste ihn breit an. “Also, bis morgen!” “Na gut! Dann eben bis morgen!” schief grinste der Blonde zurück und verabschiedete sich ebenfalls von Keiji. Doch kaum war die Zimmertür hinter den Zweien ins Schloss gefallen verschwand das Grinsen von Joeys Lippen. Über vier Wochen! So lange hatte er bewusstlos im Bett gelegen während das Leben um ihn herum weiter lief. Es war jetzt Anfang März und der Schnee würde bald verschwinden. Ihre Abschlussprüfungen standen in wenigen Wochen an und Joey wusste nicht was in all den Wochen an Lernstoff durchgenommen worden war. Seufzend legt er sich seinen Arm über die Augen. Das aller Schlimmste stand ihm aber heute Abend bevor. Das Gespräch mit Seto. Leicht knabberte er an seiner Unterlippe herum. Würde der Braunhaarige ihn endgültig aus dem Haus jagen oder hatte Mokuba Recht und Seto liebte ihn trotz allem immer noch? Aber nach allem was geschehen war konnte Joey sich das einfach nicht mehr vorstellen. Ähnliche Gedanken plagten auch den Braunhaarigen als er abends vor Joeys Zimmertür stand. Das er den Blonden immer noch, wenn nicht sogar noch mehr liebte wie zu vor stand für ihn fest. Aber hatte Joey noch Gefühle für ihn? Vielleicht hatte er nicht nur wegen der Briefe oder Mokuba mit ihm Schluss gemacht? Vielleicht gab es noch andere Gründe? Gründe die mit einem simplem Gespräch nicht aus der Welt zu schaffen waren und sie beide wirklich entzweien könnten. Doch was half es schon wenn er weiter hier im Gang stand und das Holz der Zimmertür betrachtete? Kurz schloss er die Augen und atmete nochmals tief durch, hob dann die Hand und drückte die Klinke nach unten. Vorsichtig das Tablett mit Joeys Abendessen in der linken Hand balancierend trat er in den Raum und schloss die Tür wieder leise hinter sich. Ein kurzer Blick zum Bett zeige ihm das der Blonde eingeschlafen war. Mit leisen Schritten ging der Braunhaarig zum Nachtschränkchen, nahm das Tablett mit den Frühstücksresten hoch und stelle das Andere an dessen Platz. Mit dem Frühstückstablett schritt er zu einem Kommode in der Nähe der Tür und stellte es darauf ab. Er war froh das Joey wenigstens etwas gegessen hatte, wenn es auch nicht viel war. Aber der Appetit des Blonden würde schon bald zurück kehren und es war eh besser wenn dieser seinen Magen mit kleinen Portionen wieder an feste Nahrung gewöhnte. Seto wendete seinen Blick wieder von den angeknabberten Toast ab und schaute erneut zum Bett herüber. Der Blonde lag noch immer schlafend darin und murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Er drehte sich auf die anderen Seite und kuschelte sich tief ins Kopfkissen und schmatze leise. Ein liebevolles Lächeln erschien auf den Lippen des Braunhaarigen und er ging wieder zum Bett herüber. Vorsichtig zog er die Bettdecke zurecht und deckte Joey wieder ordentlich zu. Er konnte sich nicht zurück halten und strich mit seinen Fingern sanft über die Wange des Schlafenden. Zog sich aber schnell wieder zurück als dieser leicht die Nase rümpfte und erneut schmatze. Erleichtert amtete Seto auf als er sah das Joey nicht aufwachte. Schweren Herzens löste er sich wieder vom Bett, ging zum großen Sessel am Fenster und setzte sich in diesen. Es schaute hinaus in den noch verschneiten Garten, konnte schon einige Stellen erkennen an denen der Schnee den warmen Sonnenstrahlen gewichen war und einige Schneeglöckchen ihre Blüten zeigten. Der Frühling schickte seine Vorboten und schon bald würde auch der letzte Rest des kalten Weiß verschwunden sein. Dann würde die warme Frühlingssonnen den Garten aus seinem Tiefschlaf wecken und in seiner vollen Pracht erblühen lassen. Langsam erwachte Joey, spürte nun deutlich das sich noch jemand in dem Zimmer befand. Vorsichtig öffnete er ein Auge und schaute sich verstohlen um. Nach kurzer Suche erblickte er den Braunhaarigen im Sessel, wie dieser scheinbar gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Der Blonde öffnete nun auch sein anderes Auge und betrachtete ihn sich etwas genauer. Der Mann den er jetzt sah hatte nur noch wenig mit dem großen Geschäftsmann Seto Kaiba gemein. Der Braunhaarige war leicht in sich zusammen gesunken, hatte seinen Kopf auf die rechte Hand gestützt und die blauen Augen waren auf die Weite des Gartens gerichtete. Seine ganze Haltung und der Gesichtsausdruck strahlten eine so tiefe Traurigkeit aus, dass sich Joeys Herz schmerzhaft zusammen zog. Der Blonde kuschelte sich tiefer in die weiche Bettdecke und nahm all seinen Mut zusammen. “Seto?” “Hm?” Angesprochener sah überrascht zum Bett herüber, war er doch so sehr in Gedanken gewesen das er das Aufwachen Joeys gar nicht bemerkt hatte. “Ich … es tut mir leid das ich dir so viele Umstände mache.” Der Blonde zog sich die Bettdecke bis zur Nase hoch, hielt aber dem Augenkontakt stand. Seto lächelte. “Du machst mir keine Umstände, Joey.” Leise seufzte er und wand seinen Blick wieder hinaus in den Garten. “Sorgen ja, aber bestimmt keine Umstände. Umstände machen einem Sachen oder Personen die unerwünscht sind.” Fügte er noch leise hinzu. “Ich …” Joey zögerte und atmete tief durch. “Ich bin nicht unerwünscht?” Fragte er mit zitternder Stimme. Würde die Antwort aus diese Frage doch zeigen ob er bei dem Braunhaarigen noch eine Chance hatte oder nicht. Seto wand sich wieder dem Blonden zu und lächelte ihn warm an. “Nein. Du bist hier erwünscht. Sehr sogar.” Bei diesen Worten breitete sich ein wohlig warmes Gefühl in Joeys Brust aus. “Danke.” Zögerlich schlich sich auch auf seine Lippen ein Lächeln, wurde aber erfolgreich von der Bettdecke versteckt. Eine Weile lang schwiegen beide. Seto schaute wieder aus dem Fenster und Joey war froh dass dieser ihn scheinbar immer noch mochte. Das war nach allem was geschehen war nicht selbstverständlich, aber er tat es trotzdem. “Seto?” Wieder war es der Blonde der die Stille brach. “Bis du mir böse?” “Hm.” Der Braunhaarige legte die Stirn leicht in Falten. “Böse nicht, aber ich bin enttäuscht.” Langsam löse er sich wieder von der Aussicht und schaute Joey an. “Ich bin enttäuscht das du so wenig Vertrauen zu mir hast. Warum hast du mir nichts von diesen Umschlägen erzählt?” Der Blonde zuckte leicht zusammen und rollte sich unter der Decke etwas ein. “Ich … du … du hattest doch schon so genug Probleme.” Nuschelte er leise in die Decke und traute sich nicht mehr recht in die blauen Augen seines Gegenübers zu schauen. “Ach Hündchen. Auch wenn ich viel Arbeit oder irgendwelche Probleme in der Firma habe kannst du doch jederzeit zu mir kommen und mit mir reden.” Seufzend fuhr sich der Braunhaarige mit der Hand übers Gesicht. Wie einfach und vor allem anders wäre die ganze Geschichte verlaufen wenn der Blonde schon mit dem ersten Umschlag zu ihm gekommen wäre. Dann hätte dieser sich nicht so reingesteigert, hätte sich nicht von ihm getrennt und wäre auch nicht zusammen geschlagen worden. “Verspricht du mir in Zukunft mit jedem Problem zu mir zukommen? Ganz egal für wie unbedeutend du es hältst?” Joey schaute ihn nun mit großen Augen an und nickte leicht. Seto hatte von Zukunft gesprochen. Hatte er wirklich noch eine zweite Chance bei dem Braunhaarigen bekommen? “Ich … ich darf hier bleiben? … bei dir? … du … du schickst mich nicht weg?” Frage er mit leiser, zittriger Stimme. “Ich werd den Teufel tun und dich wieder gehen lassen! Du gehörst hierher. Du gehörst zu mir!” Doch dann wurde Setos Stimme etwas leiser. “Oder willst du nicht mehr bei mir sein?” Auch ihn plagte die Ungewissheit ob der Blonde ihn auch noch liebte oder nicht. “Den Teufel werd ich tun! So schnell bekommst mich jetzt nicht mehr los!” Das war das erste Mal seid langer Zeit dass er dem Braunhaarigen ein strahlendes Lächeln schenkte. Alle betrübten Gedanken waren aus seinem Kopf verschwunden und er fühlte sich gerade federleicht. Er hatte seinen Drachen wieder. “Das passt gut, denn so schnell werde ich dich auch nicht mehr los lassen!” Auch Seto lächelte ihn liebevoll an und würde ihn am liebsten fest in die Arme schließen. Hielt sich aber schweren Herzens zurück. Wer wusste schon wie weit Joey sich jetzt schon wieder auf ihn einlassen konnte. Wieder saßen einige Zeit schweigen da, doch unangenehm war es nicht mehr. Die größten Zweifel waren aus der Welt geschafft worden und sie konnten sich ihrer gemeinsamen Zukunft widmen. Kapitel 59: Naoki ----------------- Joey streckte sich wieder unter der Decke aus, schaute zur Decke und knabberte sich unschlüssig auf der Unterlippe herum. Solle er den Braunhaarigen wirklich fragen? Seid dem Gespräch mit Mokuba geisterte diese eine Frage schon die ganze Zeit im Kopf herum. Aber irgendwie hatte er Angst die momentan recht friedliche Stimmung zu zerstören. Andererseits war es für den Blonden auch wichtig. Noch immer an seiner Lippe nagend schaute er zu Seto herüber. “Seto?” “Hm?” Der Braunhaarige sah ihn fragend an. “Ich würde dich gern was fragen. Aber … ich … na ja … ich weiß nicht ob du drüber reden willst.” Immer noch nicht ganz sicher knetete er die Bettdecke zwischen seinen Fingern. “Frag einfach, dann sehen wir weiter.” “Okay. Also … ähm … als Mokuba bei mir war hatte er sich unter anderem dafür entschuldig, dass er geglaubt hatte ich hätte nur mit dir gespielt. Er hatte gedacht, dass ich kein Deut besser als Naoki sein.” Joey stoppte als er sah wie Seto sich wieder von ihm abwand und mit steinerner Mine hinaus in den Garten schaute. War er doch zu weit gegangen? “Du willst wissen wer Naoki ist, oder?” Noch immer sah der Braunhaarige nach draußen und ein merkwürdiger Unterton schwank in seiner Stimme mit. “Du willst wissen was damals passiert ist.” Letzteres war keine Frage, sondern eine Feststellung. Joey blieb stumm. Zu sehr hatte er Angst seinen Drachen noch mehr zu verstimmen. Betreten schaute er auf seine Finger und die noch immer den Saum der Decke kneteten. So angenehm das Schweigen vor wenigen Minuten noch war, so unangenehm und bedrückend war es nun. Seto saß im Sessel und starrte noch immer in den Garten. Nach einigen Minuten hielt der Blonde es nicht mehr aus. “Seto, es tut mir leid. Es geht mich schließlich nicht wirklich was an.” Flüsterte er leise in die Stille des Raums und drehte sich um. Lag nun mit dem Rücken zu ihm, kuschelte sich tiefer in die Decke. Und starrte die gegenüber liegende Wand an. Der Braunhaarige seufzte und schaute zum Bett herüber. “Es geht dich sehr wohl etwas an, Joey. Aber es ist nicht leicht für mich darüber zu reden.” Wieder seufzte Seto, schloss kurz die Augen und schauten dann wieder aus dem Fenster. Und nach einigen weiteren Minuten des Schweigens begann er mit leider Stimme zu erzählen. “Ich war damals gerade 15 geworden und wie du weißt, hatte ich nie wirklich Zeit um Freunde zu finden. Die Einzigen in meinem Alter mit denen ich mich unterhalten konnte waren die Kinder der Geschäftspartner meines Stiefvaters. Und auch das hielt sich dank meinem straff durchgeplanten Tagesablauf in Grenzen. Nur hin und wieder sahen ich einige von ihnen auf gesellschaftlichen Anlässen. Und an solch einem Abend traf ich auf Naoki. Er war zwei Jahre älter als ich und der Sohn eines potentiellen Geschäftspartner. Wir haben uns an dem Abend ganz gut unterhalten und ich hatte gehofft ihn öfters zu sehen. Die Geschäftsverhandlungen zwischen Gozaburo und seinem Vater schienen gut zu laufen. Naoki hatte seinen Vater einige male zu dem Besprechungsterminen begleitet und wir freundeten uns langsam an. Es war nicht weltbewegendes. Nur hin und wieder mal ein Treffen. Aber eines Tages trat Gozaburo von den Geschäftsangebot zurück. Ich weiß bis heute nicht warum. Aber seit diesem Tag hatte ich Naoki nicht mehr gesehn. Einige Wochen später bekam ich plötzlich eine Sms von ihm. Er schrieb, dass er unsere kleinen Treffen vermisste und mich gerne wieder sehen würde. So bald es mein Terminkalender zu ließ traf ich mich mit ihm. Wir gingen in ein kleines Cafe und unterhielten uns über irgendwelches belangloses Zeugs. Und doch war es schön. Seit dem trafen wir uns immer regelmäßiger. Mal zum Essen, mal ins Kino. Und eines Tages gestand mir Naoki das er mehr für mich empfand als nur Freundschaft. Ich war erstmal total verwirrt, aber letzten Endes ließ ich mich auf ihn ein. Das war der größte Fehler meines Lebens.” Seto fuhr sich durchs Haar und schaute zum Bett herüber, traf dort auf warmes Braun. Joey hatte sich schon zu Beginn der Erzählung wieder umgedreht um den Worten des Braunhaarigen besser lauschen zu können. Der Braunhaarig wand sich wieder dem Garten zu. “Wir ließen es recht langsam angehen. Naoki wusste, dass ich noch keinerlei Erfahrung in solchen Sachen hatte und war sehr geduldig. Und als wir dann knapp 2 Monate zusammen waren, verführte er mich. Wir waren bei ihm Zuhause und irgendwie ist es dann eben passiert. Nur war er dabei nicht so geduldig und rücksichtsvoll. Er hat sich auch gleich entschuldig und gemeint er hätte sich einfach nicht mehr beherrschen können. So naiv ich in diesen Dingen war habe ich es ihm geglaubt. Eine Woche später lagen wir wieder zusammen im Bett und er hat mich so ganz nebenbei gefragt ob ich wegen dem Geschäft mal mit Gozaburo sprechen könnte. Spätesten da hätte ich stutzig werden müssen. Aber ich war nun mal einer verliebter Teenager und wollte es nicht sehen. Ich hab einfach nur gesagt, dass ich mal sehe was sich da machen läst und damit war die Sache erstmal vom Tisch. In den darauf folgenden Tagen wollte ich auch tatsächlich mit meinem Stiefvater sprechen, aber der hatte entweder keine Zeit oder war außer Landes. Als ich Naoki bei nächsten Treffen erzählte, dass ich noch keine Gelegenheit hatte mit Gozaburo zu sprechen, hatte dieser es eigentlich recht gut aufgenommen. Er hatte nur gemeint ich solle es einfach weiter probieren und ist mit mir Eisessen gegangen. Mein Stiefvater ist nur wenige Tage später bei einem Unfall gestorben und ich übernahm die Firma. Von diesem Tag an hatte ich nicht mehr so viel Zeit für mein Privatleben. Ich musste mich mit der ganzen Firmenleitung vertraut machen und mich um alte und neue Geschäftparten kümmern. In dieser Zeit lerne ich auch Duke kennen. Ich weiß nicht warum, aber er war mir schon beim ersten Treffen sympathisch. Mit Naoki hatte ich in dieser Zeit lediglich über Sms Kontakt. Eines Tages besuchte er mich überrascht in meinem Büro in der Villa. Er schien regelrecht ausgehungert zu sein, hat mich gleich an sich gezogen und geküsst. Und während er mir Stück für Stück die Kleidung vom Leib zog, fragte er wieder ganz beiläufig nach dem Geschäft. Ich erklärte ihm das ich mir die Unterlagen erst genau ansehen und dann darüber entscheiden würde. Auch jetzt schien ihn meine Antwort nicht wirklich zu stören. Zumindest machte einfach weiter. Doch schon Minuten später bereute ich was ich gesagt habe. Ich will es ja nicht gerade eine Vergewaltigung nennen, denn eigentlich war ich ja einverstanden gewesen. Aber richtig harter Sex ist für einen wenig erfahrenen Fünfzehjährigen einfach nur die Hölle. Je mehr ich ihn anflehte langsamer zu machen, desto lauter hatte er gelacht und sich nur noch heftiger an mir ausgetobt. Als ich es endlich hinter mir hatte war ich vom ganzen Schreien heißer. Er zog sich aus mit zurück und ich landete auf dem Boden. Während er sich die Hose zuknöpfte fragte ich ihn warum er das getan hatte. Und wieder hat Naoki gelacht. Er sagte mir, dass er mich jetzt eh nicht mehr gebrauchen könnte und wenigstens noch einen guten Fick wollte. Ich verstand die Welt nicht mehr. Immerhin liebte ich ihn doch und genau das sagte ich ihm dann auch. Doch er lachte nur wieder. Sagte, dass er nie von Liebe gesprochen hatte. Als er sich fertig angezogen hatte wollte er geh, blieb an der Tür aber noch mal kurz stehen und warft mir einen verächtlichen Blick zu. `So was wie dich kann man doch eh nicht lieben´, das waren seine letzten Worte bevor er den Raum verließ. Duke fand mich einige Stunden später bewusstlos auf dem Fußboden meines Büros, hat mich zusammen mit Roland ins Schlafzimmer gebracht und einen Arzt gerufen. Zumindest ist mir das so erzählt worden. An die folgenden Tage kann ich mich bis heute nicht erinnern. Duke hat mit erzähl, dass ich einen total Zusammenbruch gehab hatte und Mokuba die ganze Zeit heulen an meinem Bett gesessen hätte. Nachdem ich wieder einigermaßen auf den Beinen war, stürzte ich mich auch gleich wieder auf die Arbeit. Nur war ich nicht mehr so nachsichtig mit meinem Mitarbeitern. Nur ein kleiner Fehler und sie hatten ihre Kündigung in der Post. Ich hab sogar Roland beinahe rausgeschmissen, nur weil dieser meinte ich solle mich doch mal etwas ausruhen. Nur Mokubas große Kinderaugen haben ihm damals den Job gerettet. Es hat lange gedauert bis ich meine Wut wieder in den Griff bekam. Ob du glaubst oder nicht, Mokuba und Duke haben mir sogar mal eine Yoga-Lehrerin angeschleift!” Bei der letzten Erinnerung musste Seto leicht grinsen. Natürlich hatte er sich geweigert mit zu machen. Er hatte sich gemütlich auf die Couch gesetzt und den Anderen dabei zugesehen wie sie versuchten die Verbiegungen der Lehrerin nach zu turnen. “Was … ist aus ihm geworden?” Joey saß nun im Bett, fest in die Decke gewickelt und sah den Braunhaarigen mit großen Augen an. Das er von dem eben Gehörten geschockt war sah man ihm deutlich an. Seto wand sich ihm zu und lächelte sanft. Es hatte ihm gut getan von den Geschehnissen zu erzählen. Er fühlte sich als währe ihm eine Last von den Schultern genommen worden. “Man könnte es ganz makaber ein `Happy End´ nennen. Scheinbar stand die Firma seines Vaters kurz vor dem Ruin, weswegen Naoki auch versucht hatte mich zu dem Geschäft zu überreden. Doch da weder ich zusagte, noch einer der anderen höheren Firmenbosse, ging ihre Firm pleite. Einen Tag nachdem ich wieder einigermaßen zu mir gekommen war, las ich in der Zeitung dass Naokis Vater erst ihn und dann sich selber umgebracht hatte.” Betrübt ließ Joey den Kopf hängen und musterte erneut die Bettdecke. Nicht das er wegen diesem Naoki traurig war, nein, das bestimmt nicht. Dieser hat bekommen was er verdiente. Aber Seto … er wurde von seiner ersten Liebe dermaßen benutzt und dann auch noch … nein das wollte er sich wirklich nicht vorstellen. Der Braunhaarige war damals gerade mal Fünfzehn. Joey war achtzehn und sein Erstesmal hatte, trotz Setos Führsorge, auch weh getan. Okay, es war nur ein kurzer heftiger Schmerz gewesen, aber um so mehr konnte er sich denken was für Schmerzen Seto damals gehab haben musste. Von dessen gebrochenem Herz mal ganz abgesehen. Joey hatte immer gedacht das er eine schlimme Vergangenheit gehabt hatte. Er musste leise Schniefen als ihm auch schon eine Träne über die Wange rollte. Wie konnte ein Mensch einen anderen dermaßen missbrauchen? “Joey?” Seto schaute das Häufchen Elend im Bett besorgt an. “Es ist nichts.” Schnell wischte der Blonde sich über die Augen. “Es … ich … das”. Wieder musste er schniefen und neue Tränen liefen ihm über die Wangen. Der Braunhaarige stand auf und schritt langsam zum Bett herüber. Wieder musste er gegen den Drang ankämpfen sein Hündchen einfach in die Arme zu ziehen. Statt dessen setzte er sich auf den Boden, legte seine Arme auf dem Bettrand ab und seinen Kopf darauf. Schaute Joey von unten in dessen verheultes Gesicht. “Hey, ist schon gut.” “Nix ist gut … Naoki war so ein Arsch.” Schniefte Joey und schaute Seto mit traurigen Augen an. “Es tut mir so leid…” “Dir muss doch nichts leid tun, Joey.” Die blauen Augen sahen ihn warm an. “Es war doch nicht deine Schuld. Und es ist auch schon lange her.” “Aber …” “Nix aber! Es ist Vergangenheit und die kann man bekanntlich nicht ändern.” Unter brach ihn Seto. “Wichtiger ist doch das hier und jetzt, oder? Es ist doch viel wichtiger das es dir jetzt wieder besser geht und du hier bei mir bist.” Liebevoll lächelte er sein Hündchen an. Joey erwidert mit einem kleinem, ehrlichem Lächeln und nickte leicht. In diesem Augenblick wurde die Zimmertür weit aufgerissen und mit einem fröhlichem `Bin wieder da´ stand Mokuba im Raum. Besah sich die Situation und schaute seinen Bruder böse an. “Du hast Joey zu weinen gebracht! Kann man euch denn nicht mal ein par Stunden alleine lassen ohne das ihr euch gleich wieder zofft!” Wetterte Mokuba gleich los und wedelte wild mit den Händen in der Luft herum. “Eins sag ich dir, wenn das noch einmal passiert red ich drei Wochen lang kein Wort mehr mit dir!” Mokuba baute sich vor dem noch immer am Boden sitzend auf und funkelte ihn böse an. Seto zog eine Augenbraue hoch und musste sich ein Grinsen verkneifen. “Das schaffst du doch eh nicht!” “Ha! Kannst es ja gerne mal ausprobieren!” Der Kleine streckte ihm die Zunge raus. Der Braunhaarige grinse jetzt leicht fies. “Du schaffst es ja noch nicht mal ein Stunde lang!” “Oh doch! Ab jetzt red ich nichts mehr mit dir! Wirst schon sehen das ich das kann!” Trotzig machte der Schwarzhaarige eine Bewegung als ob er sich den Mund zu schließen und den Schlüssen in seine Hosentasche stecken würde. Seto zuckte lediglich mit den Schulter, erhob sich und wand sich wieder Joey zu. Sah einen amüsiertes Glitzern in dessen Augen. “Ich hab dir dein Abendessen auf den Nachtisch gestellt. Auch wenn es keine Schokotorte ist, versuch bitte trotzten etwas zu dir zu nehmen, okay?” Der Blonde schaute zu dem Tablett herüber und überflog schnell das Menüangebot. Wieder Obst, trockener Toast und eine Tasse Tee. “Okay. Aber viel schaff ich nicht.” Er schaute zu Seto hoch und bekam ein Nicken. “Lieber ein Bisschen als gar nichts. Ich bin dann in meinem Büro. Wenn was ist ruf einfach an.” Er legte ein Mobiltelefon auf dem anderem Nachttisch ab. “Ich komm später noch mal vorbei, okay?” Der Blonde nickte und lächelte ihn leicht an. “Gut bis später!” Seto schritt an dem schmollenden Mokuba vorbei und verließ den Raum. Kurz bevor er die Tür schloss wand er sich noch mal um. “Mokuba? Willst du lieber Burger oder Steak zum Abendessen?” “Burger!” Rief dieser laut, hielt sich aber schnell wieder die Hand vor dem Mund. Warf seinem großen Bruder einem bösen Blick zu und grummelte als dieser leise lachend die Tür schloss. Auch Joey konnte sich ein Kichern nicht mehr verkneifen und schielte zur Uhr herüber. “Respekt Mokuba! Das waren genau 2 Minuten und 43 Sekunden!” Lachte er leise. “Menno! Damit kriegt er mich immer wieder dran!” Schmollend ließ der Kleine sich auf das Bett fallen. “Aber irgendwann. Ja! Da zeig ichs ihm!” “Mach das.“ Grinsend zog der Blonde das Tablett vom Nachttisch und stellte es vorsichtig auf der Matratze ab. “Das mach ich auch! Dann wird er schon sehen zu was ich alles fähig bin!” Nun grinste auch Mokuba und beäugte das Essen auf Joeys Tablett. Schnappte sich schnell ein Apfelschnitze und kaute fröhlich darauf herum. “Hey! Das ist mein Futter!” Schnell schob Joey das Tablett auf der Reichweite des Schwarzhaarigen. “Geh runter in die Küche wenn du Hunger hast!” “Boah! Ihr seid alle sooooo gemein zu mir!” Mokuba zog eine kleine Schute. “Oh ja, die Welt ist sooooo furchtbar ungerecht zu dir! Armer Moki” Mit mitleidiger Stimme hielt ihm der Blonde dann doch noch eine kleine Apfelschnitze vor den Mund. “Genau!” Der Kleine grinste ihn an. “Aber ein Glück das es solch barmherzige Wesen wie dich gibt!” Schnell schnappe er die Schnitze und kaute genüsslich darauf herum. “Aber auch meine Barmherzigkeit hat ein Ende.” Grinste nun der Blonde und machte sich ebenfalls über das Obst her. Musste Mokuba immer mal wieder auf die Finger klopfen als dieser versuchte noch etwas vom Tablett zu stibitzen. Erst als Joey einigermaßen gesättigt war durfte sich der Schwarzhaarige auf die Reste stürzen. Nach dem sie Joeys Abendessen mit vereinten Kräften vertilgt hatten, verabschiedete sich Mokuba von ihm und nahm das Tablett auch gleich mit. Der Blonde kuschelte sich gemütlich in sein Kopfkissen und schaute aus müden Augen hinaus in das Abendrot. Mokuba hatte ihn zwar wieder etwas aufgeheitert, aber Setos Geschichte ließ ihn nicht los. Allmählich verstand er dessen Reaktion als er ihm damals, unten am Pool, seine Liebe gestanden hatte. Es hatte es ihn schon verwirrt dass der Braunhaarige vor Freude geweint hatte, aber nach dem was Naoki getan und zu ihm gesagt hatte ergab es einen Sinn. Scheinbar hatte der Drache all die Jahre mit dem festen Glauben gelebt das man ihn wirklich nicht lieben konnte. Genau wie es der Blonde selbst getan hatte. Hatte er doch auch jahrelang geglaubt wegen seiner Narben nicht geliebt werden zu können. Den Narben die ihm sein Vater zugefügt und somit für ewig gezeichnet hatte. Aber Seto tat es. Ihn störten die Narben nicht. Er würde ihn deswegen nie als hässlich bezeichnen oder eine Missgeburt nennen. Joeys Mine verfinsterte sich als er daran dachte von wem er diese Worte das letzte mal gehört hatte. Nie hätte er gedacht dass eine langjährige Freundschaft so enden würde. Das seine ehemaliger Kumpel mit seiner sexuellen Orientierung nicht klar kam war eine Sache, aber das er gleich drauf aus war ihm das Leben zur Hölle zu machen hätte Joey nicht gedacht. Nachdenklich knabberte er an seiner Unterlippe herum. Ob Seto davon wusste? Ob er wusste wer ihm die Umschläge mit den gefälschten Artikeln geschickt hatte? Vor allem fragte sich der Blonde ob sein Drache wusste wer dafür gesorgt hatte das er ins Krankenhaus musste. Seto hatte ihn zwar auf dem Dach gefunden, aber wusste er auch wer ihn zusammen geschlagen hatte? Und wenn ja, was hatte er mit Tristan angestellt? Joey schielte zum Handy herüber und haderte mit sich selbst ob er Seto nicht einfach anrufen und fragen sollte. Entschied sich dann aber doch dagegen. Er konnte ja nachher, wenn sein Freund noch mal vorbeischaute, mit ihm reden. Bis dahin könnte er sich ja noch ein bisschen ausruhen. Der Blonde gähnte herzhaft und streckte sich ausgiebig. Hm, vielleicht hatte es ja auch Zeit bis Morgen. Tief kuschelte er sich in sein Kissen, zog die Decke etwas zurecht und schloss die Augen. Es würde definitiv bis Morgen warten müssen. Dies waren seine letzten, trägen Gedanken bevor er langsam in den Schlaf abdriftete. Kapitel 60: Psychologen, enge Freunde und Versprechen ----------------------------------------------------- Als Seto spät Abends noch mal bei Joey vorbeischaute lag dieser friedlich schlummernd im Bett. Die Tür wieder leise schließend machte sich nun auch der Braunhaarige auf den Weg in sein Schlafzimmer. Müder entledigte er sich seiner Kleidung, ließ sich auf die Matratze fallen und deckte sich zu. Es war ein langer und ereignisreicher Tag gewesen. Das lange Gespräch mit seinem Hündchen ging ihm noch mal durch den Kopf. Es war nicht leicht gewesen über Naoki zu sprechen, aber es hatte geholfen. Hatte der Braunhaarige anfangs noch arge Bedenken gehabt, so war er doch jetzt froh Joey von ihm erzählt zu haben. Aber ob er auf Duke hören und morgen früh noch mal mit Joeys Therapeutin darüber sprechen würde, wusste er noch nicht. Diese sollte sich erst einmal um den Blonden kümmern. Denn Joeys Psyche hatte im Moment definitiv Vorrang. Mit einem herzhaften Gähnen drehte Seto sich auf die Seite, schloss die Augen und war nur Minuten später eingeschlafen. “Seto?” Mokuba lugt durch den Türspalt und staunte nicht schlecht als er seinen Bruder noch tief schlafend im Bett sah. Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr und er schaute jetzt noch ungläubiger als zu vor zum Bett herüber. Es war kurz nach Zehn und sein Bruder schlief immer noch? Auf leisen Sohlen schlich er sich zum Bett herüber und betrachtete sich das entspannte Gesicht. Vorsichtig legte er seine Hand auf Setos Stirn, zog sie auch kurz darauf wieder zurück. Fieber schien er schon mal nicht zu haben. “Seto?” Mokuba piekste seinem Bruder in die Seite. Was diesen leise murren ließ und er sich einfach auf die andere Seit drehte. In der Bewegung hatte er sich auch gleich die Decke über den Kopf gezogen. Sein kleiner Bruder grinste jetzt breit, nahm Anlauf und sprang mit einem lauten `aufstehen´ zu ihm ins Bett. Hüpfte fröhlich auf der dicken Matratze herum und lachte laut als Seto jetzt richtig laut murrte. “Komm schon, Seto! Es ist schon nach zehn!” “Na und?” Grummelte der Braunhaarige und versuchte seinen Bruder vom Bett zu schupsen. Konnte man denn nicht einmal richtig ausschlafen? “Na und?! Frau Kinomoto ist schon ne halbe Stunde bei Joey und wollte nachher auch noch mal mit dir sprechen. Also hopp! Raus aus den Federn!” Wieder hüpfte der Schwarzhaarige auf dem Bett herum. Spätestens jetzt war Seto endgültig wach. “Kleine Nervensäge!“ Schwungvoll drehte er sich um, schnappte sich seinen kleinen Bruder und kitzelte diesen erbarmungslos durch. Erst als dieser nur noch japsend Luft bekam, ließ er von ihm ab, stand auf und streckte sich etwas. “Na geht doch!” Grinste Mokuba ihn breit an. Er war mit seiner `weck und aus dem Bett schmeiß Aktion´ voll und ganz zufrieden. Seto schnappte sich darauf hin die Decke, schmiss sie dem Kleinerem über den Kopf und verschwand mit schnellen Schritten im Bad. “Dann bis in zwei Tagen, Joey! Und mach dir nicht all zu viele Gedanken!“ Mit einem ehrlichem Lächeln verabschiedete sich die Psychologin von ihrem Patienten und machte sich auf den Weg zum Hausherren. Joey schaute ihr mit gemischten Gefühlen hinterher. Frau Kinomoto hatte gut reden. Sich nicht so viele Gedanken machen war gar nicht so einfach. Ein wenig hatte dem Blonden das Gespräch mit ihr schon geholfen, aber wirklich zufrieden war er nicht. Aber was sollte er auch schon erwarten? Eine kleine Pille schlucken und alles war Friede, Freude, Eierkuchen? Seufzend lehnte er sich wieder ans Kopfteil und schnappte sich die Tasse vom Nachttisch. Musste leicht grinsen als er an Mokubas Zimmerservice dachte. War Setos kleiner Bruder heute morgen doch tatsächlich mit Schürze und kleinem Häubchen ins Zimmer spaziert. Hatte ihm das Frühstück serviert und sich ganz nach Krankenschwestermanier nach seinem Wohlbefinden erkundigt. Joey hatte erst einmal einen Lachanfall bekommen und hatte noch Minuten später, als Mokuba ihn auf dem Weg zum Bad gestützt hatte, leise vor sich hin gekichert. Danach hatte er sich wieder zu seinem Bett bringen lassen und sich über das Frühstück hergemacht. Und zu Mokubas Bedauern war diesmal nicht viel für ihn übrig geblieben. Nur eine halbe Stunde später war Dr. Kinomoto dann aufgetaucht und Mokuba hatte sich verabschiedet. Und nun hatte auch diese sich verabschiedet und war gegangen. Leicht frustriert nippe Joey an seinem Tee. Verzog kurz darauf das Gesicht und stellte die Tassen, mit dem nun kalten Inhalt zurück auf den Nachttisch. Tief kuschelte er sich wieder in seiner Decke ein und schaute durch das Fenster hinaus in den sonnigen Tag. An seiner Unterlippe kauend grübelte darüber nach wie er Seto am besten auf Tristan ansprechen sollte. Der Braunhaarige sah sich im Moment ganz anderen Herausforderungen gegenüber. Er saß im Wohnzimmer, Dr. Kinomoto ihm gegen über und sah ihr eindringlich an. “Duke sagte mir, dass du mit mir über etwas was dich betrifft reden wolltest.” “Wollt ich das?” Seto stelle seine Kaffeetasse auf dem niedrigen Couchtisch ab. “Da muss Duke sich geirrt haben!” Er lehnte sich wieder zurück und sah der Frau fest in die Augen. “Es geht hier um Joey und nicht um mich!” Dr. Kinomoto lehnte sich mit einem leisen Seufzer zurück. “Warum überrascht mich deine Reaktion nicht?” “Weil sie eine der Besten ihres Fachs sind und somit über ausgezeichnete Menschenkenntnis verfügen.” Gab der Braunhaarige zurück. “Und weil sie so gute Menschenkenntnis haben, sind sie hier um sich um Joey und nicht um mich zu kümmern.” “Dir würde es aber auch gut tun über dich und deine Vergangenheit zu reden, Seto!” Sie wollte sich nicht so schnell geschlagen geben, spürte sie doch genau das dieser junge Mann vor ihr eine Last mit sich herumschleppte. “Das habe ich. Und ja, es geht mir besser.” Seto nippte erneut an seinem Kaffee. “Also genug von mir. Wie steht’s um Joey?” Die Frau musterte ihn einen Augenblick überrascht, wand sich dann wieder dem eigentlichem Thema zu. “Normalerweise darf ich nicht darüber reden. Das weißt du auch. Aber Joey hat mir erlaubt mit dir und Duke zusprechen.” Auch sie nahm einen kleinen Schluck Kaffee zu sich. “Er hat mir von seiner Angst dir gegenüber erzählt. Joey versteh es selbst nicht, aber er fürchtet sich vor deiner Nähe.” “Das hab ich auch schon bemerkt.” Grummelte der Braunhaarige leise seine Tasse. “Ich weiß. Und glaube mir, Joey ist dir sehr dankbar das du so viel Rücksicht auf ihn nimmst!” Die Frau lächelte ihn an. “Hat er gesagt warum ihm gerade meine Nähre so unerträglich ist? Gegenüber Mokuba, Bakura und Keiji scheint er keine Berührungsängste zu haben.” Seto ahnte zwar in etwa dass es etwas mit ihrer letzten Begegnung in der Schule zu tun haben musste, doch wollte er gerne Gewissheit haben. “Nein, leider nicht. Aber ich glaube es ist eher eine unterschwellige Angst. Wenn es anders wäre, wäre er nicht mehr hier im Haus und sei es dass er auf allen Vieren hier weg kriechen müsste. Er mag dich. Sehr sogar!” Ihr Mobiltelefon meldete sich zu Wort und mit einer schnellen Bewegung fischte sie es aus ihrer Handtasche. “Entschuldige mich bitte kurz!” Seto nickte, stand auf und verließ den Raum. Es war eh alles besprochen. Dr. Kinomoto erschien nur wenige Minuten später in der Eingangshalle und sah ihn entschuldigend an. “Es tut mir leid, aber ich muss los.” Dankend nahm sie von Seto ihren Mantel entgegen. “Wenn irgendwas seien sollte, ruf mich an. Egal zu welcher Uhrzeit!” “Mach ich!” Der Braunhaarige brachte sie noch zur Tür, verabschiedete sie und schloss die Tür. Kramte sein Handy aus der Hosentasche, suchte die Nummer im Telefonbuch und wählte. Unruhig schritt er in der Halle auf und ab während er dem gleichmäßigen Tuten lauschte. “Seto! Sei gegrüßt!” Wie immer hallte ihm Dukes Stimme fröhlich entgegen. “Was sollte das, Duke?” Knurrte Seto in das Gerät. “Hö, was denn? … Oh hallo Dr. Kinomoto!” Letzteres war leiser und in eine andere Richtung gesprochen. Der Braunhaarige zog die Augenbrauen zusammen, schritt zur Tür und öffnete sie. Konnte in einiger Entfernung den Schwarzhaarigen mit der Psychologin sprechen sehen. Er legte auf, stopfte das Gerät zurück in die Tasche und erwartete mit verschränkten Armen die Ankunft Dukes. Dieser kam auch schon gemütlich auf ihn zugeschlendert und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. “Na Großer!” Begrüßte er Seto. “Komm schon, ich hab’s doch nur gut gemeint!” “Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht!” Knurrte der Braunhaarige und ließ Duke eintreten. “Joey ist im Zimmer, links neben meinem Schlafzimmer!” Er schloss die Tür wieder und machte sich auf den Weg in sein Büro. “Schmollerle!” Rief ihn der Grünäugige noch laut hinterher ehe er sich auf dem Weg zu dem Blonden machte. “DUKE!” Rief Joey überrascht als dieser die Tür aufgerissen hatte und im Raum stand. “JOEY!” Duke grinste den Blondschopf breit an, setzte sich auf den Bettrand und umarmte ihn erstmal kräftig. “AUA!” Kam es wieder laut von Joey und Duke ließ ihn schnell wieder los. Der Blonde rieb sich die schmerzenden Rippen und schaute schmollend zu den Schwarzhaarigen. “Nicht böse sein, aber ich freu mich einfach dass du wieder wach bist!” Duke wuschelte ihm kräftig durchs Haar. “Ach ja? Und warum kommst du dann erst jetzt?” Joey zog jetzt eine kleine Schnute und schaute beleidigt drein. “Ach, Schatzi, ich war ganz weit weg. In Amerika weißt du! Da wo die Indianer und Büffel leben! Es tut mir so leid!” Duke kniete sich neben das Bett und sah den Blonden um Vergebung flehend an. “Hm?” Überlegend ,ob er ihm vergeben sollte oder nicht, rieb Joey sich das Kinn. “Hast du deinem Schatzi denn wenigstens was schönes mitgebracht?” “Natürlich!” Schnell kramte Duke in seiner Jackentasche herum und förderte kurz darauf ein kleines Päckchen zu Tage. Er konnte gar nicht so schnell schauen wie Joey es sich geschnappt hatte. Dieser riss das Geschenkpapier vom Karton und öffnete diesen mit flinken Fingern “Öhm.” Ungläubig starrte er den Inhalt an. “Hab ich dir schon mal gesagt dass du einen an der Klatsche hast?” Er griff in die kleine Schachtel und hielt deren Inhalt hoch. “Warum? Gefällt er dir nicht?” Nun schaute Duke in schmollend an. “Dabei hab ich soooo lange danach gesucht!” “Hast du ne Ahnung was ich mir von Seto anhören kann wenn er DAS hier sieht?” Joey hielt ihm die kleine Figur unter die Nase. “Hm, vielleicht gefällst ihm ja und bringt ihn auf neue Ideen!” Breit grinsend nahm Duke ihm die Figur aus der Hand und stellte sie auf dem Nachttisch ab. “Wenn ja, dann soll er sich das ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen!” Lachte Joey und betrachtete sich sein Mitbringsel etwas genauer. Auf dem Nachttisch stand eine Keramikfigur, so um die 15 cm hoch und stellte einen Teddybär da. Aber nicht irgendeinen niedlichen Plüschbären. Nein. Der Bär war mit einem schwarzen Latexdress bekleidet, hielt in der rechten Hand eine kleinen Peitsche und in der linken eine Leine. Soweit war die Sache ja noch akzeptabel. Aber am Ende der Leine war ein kleiner Hund der auch solche Sadomasoklamotten an hatte. (1) “Weißt du Duke, ich frag mich echt in was für Läden du immer deine Geschenke aussuchst!” Kopfschüttelnd wand er seine Augen wieder von dem Fetischbärchen ab. “Wieso? Willst du mal mit shoppen gehen? Würd dir bestimmt gefallen! Haben eine menge Auswahl da!” Schwärmte Duke auch gleich los. “Danke, aber ich glaube darauf verzichte ich!” Lachte Joey und schielte wieder zu dem Bären herüber. “Och, so ein schwarzer Latexfummel würde dir bestimmt gut stehen!” Grinste ihn der Grünäugige breit an. “Ähm, ist die Veranstaltung hier erst ab achtzehn oder dürfen Minderjährige auch daran teilhaben?” Kam es von der Tür und ein leise kichernder Mokuba stand im Raum. “MOKUBA! Mein Retter!” Freudig begrüßte Joey den Kleinen. Dieser kam zum Bett, stellte Joeys Mittagessen auf dem Nachtisch ab und grinste den Blonden breit an. “Netter Teddy!” “OH GOTT! Nicht du auch noch!” Theatralisch seufzend hielt Joey sich die Hand an die Stirn und ließ sich in die Kissen fallen. Musste aber kurz darauf in Dukes und Mokubas Lachen einstimmen. Duke hatte sich kurz darauf erst einmal verabschiedet und saß nun in Setos Büro. “Er sieht gut aus!” “Ja. Es scheint ihm jeden Tag besser zu gehen.” Seto rieb sich mit der Hand übers Gesicht. “Aber es wird noch einige Zeit brauchen bis er sich wieder richtig erholt hat.” “Na ja, sein Mittagessen konnte er eben jedenfalls ganz gut verteidigen!” Lachte Duke leise als er an Mokubas Mundraubversuche dachten. “Er war vorhin auch richtig gut drauf.” “Freut mich zu hören.” Erwiderte der Braunhaarige leise und schaute aus dem Fenster. Der Schwarzhaarige seufzte. “Er wird wieder, Seto. Dann lässt er auch dich wieder an sich ran.” “Dein Wort in Gottes Ohr, Duke.” Betrübt sah er in den sonnigen Garten. Gerne würde er Dukes Worten Glauben schenken, konnte es aber nicht. Der Schwarzhaarige seufzte und beschloss das Thema zu wechseln. Wenn auch nicht gerade zu einem angenehmeren. “Warum hast du mir D. Kinomoto nicht über Naoki besprochen?” “Weil es nicht nötig ist!” Erwiderte der Braunhaarige. “Meinst du nicht das es dir danach besser gehen würde?” Duke machte sich nicht nur um Joey Sorgen. “Ich habe über Naoki gesprochen. Nur eben nicht mit Dr. Kinomoto!” Erklärte Seto mit ruhiger Stimme. “Aber…” Duke schaute ihn mit großen Augen an. “Mit wem?” “Mit dem Einzigen des es wirklich etwas angeht!” Die eisblauen Augen lösten sich vom Garten und schauten in die Grünen des Schwarzhaarigen. “Ich habe es Joey erzählt.” Dukes Kinnlade sagte ein Stück nach unten und er starrte Seto mit offenen Mund an. “Du … du hast mit Joey über Naoki gesprochen?” So ganz konnte Duke das nicht glauben. Sollte Seto endlich über seinen Schatten gesprungen sein? “Das habe ich!” “Wow!” Duke lehnte sich um Stuhl zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Wie hat er darauf reagiert?” Neugierig schaute er zu dem Braunhaarigen herüber. Seto musste lächeln als er Joeys Reaktion dachte. “Er hat geweint und Naoki einen Arsch genannt!” “Das passt zu ihm!” Lachte der Grünäugige. “Da fällt mir ein dass ich ihm vielleicht mal das Video von dir und Mokuba bei der Yogastunde zeigen sollte.” Fies grinste Seto ihn an. “Wag es ja nicht!” Grummelte Duke, stand auf und war auch schon aus dem Raum verschwunden. Seto lachte leise und nahm sich fest vor bei nächster Gelegenheit mal ihre Videosammlung durch zusehen. Den Rest des Tages wurde Joey entweder von Duke belagert, büffelte mit Bakura für ihre Abschlussprüfungen oder schlief. Als Seto sein Zimmer gegen Abend betrat war der Blonde mit Letzterem beschäftigt. Lag schlafend im Bett und brabbelte leise irgendwas Unverständliches in sein Kopfkissen. Der Braunhaarige stellte das Tablett mit dem Abendessen auf dem Nachttisch ab und seine blauen Augen blieben an der kleinen Teddyfigur hängen. Er hob sie hoch, betrachtete sie sich näher und konnte sich gerade noch die Hand vor den Mund halten um nicht laut los zulachen. Die Figur war von Duke. Da bestand kein Zweifel. “Hm?” Joey öffnete seine Augen einen Spalt und schaute sich verschlafen um. “Seto?” Er rieb sich die Augen und schaute jetzt etwas wacher zu den Blauäugigen. Erblickte den Teddy in dessen Händen und sein doch sehr belustigtes Gesicht. “Nicht du auch noch!” Gab er gequält von sich und zog sich die Decke über den Kopf. “Ihr seid doch alle total gaga!” Grummelte er laut durch den Stoff. “Ich weiß gar nicht was du hast. Ist doch ein putziger Teddy.” Lachte Seto leise. “Hmmm, und das Hündchen erst!” Schnurrte er in einem frivolen Ton weiter. “Ich hab’s gewusst!” Der Blonde schlug die Decke wieder auf und schnappte sich schnell die Figur aus Setos Händen. “Duke wird sich kringelig lachen wenn er das hört!” Grummelte er weiter und stopfte die Figur unter sein Kopfkissen. “Ich werd´s ihm schon nicht erzählen.” Gab der Braunhaarige in einem noch immer belustigtem Ton von sich. “Ich hab dir dein Abendessen mitgebracht.” Wenn man den Blonden schnell ablenken konnte, dann mit Essen. Und wie erwünschte schaute dieser auch gleich neugierig auf das Tablett. “Wann bekomme ich eigentlich wieder etwas Anständiges zu essen?” Wollte Joey wissen, kaute dabei lustlos auf der getoasteten Scheibe Weißbrot herum. “Was verstehst du denn unter `anständigen´ Essen?” Schmunzelte Seto. Sein Hündchen sah nicht gerade erfreut über das abendliche Menü aus. “Na, ne schöne Scheibe totes Tier über offenen Feuer geröstet zum Beispiel!” Hoffnungsvoll schauten er Seto mit seinen großen braunen Augen an. “Hm, morgen vielleicht. Ich werde mal mit dem Arzt reden.” “Jaaa, büüüüüüüdde!” Joey hielt seinen angeknabberten Toast hoch. “Das ist doch kein Leben!” Jammerte er weiter. Seto wand sich ab und schritt zu dem großen Fenster herüber. “Sei froh dass du noch ein Leben hast.” Kam es leise von seinen Lippen. “Ich …” Der Blonde ließ den Toast sinken und schaute auf die Bettdecke. “Es tut mir leid, Seto.” “Was tut dir leid? Dass du Späße darüber machst fast gestorben zu sein?” Kam es aufgebracht vom Braunhaarigen. “Seto?” Ein leichtes Zittern erfasste Joeys Körper und er machte sich so klein wie möglich. Angesprochener drehte sich schnell zu ihm um als er dessen zittrige Stimme hörte. Sofort bereute er sein harten Worte. “Joey? Es tut mir leid.” Wie gerne würde er ihn jetzt in den Arm nehmen. “Aber hast du eine Ahnung was es für ein Schock war dich auf dem Schuldach zu finden? In diesem Zustand! Und als dein Herz dann im Krankenhaus einfach aufgehört hat zuschlagen.” Seto glitt an der Wand neben dem Fenster zu Boden. “Ich habe gedacht ich hätte dich endgültig verloren.” Er legte seine Kopf weit in den Nacken und starrte zur Decke. “Und alles nur wegen Taylor!” Joey horchte auf. “Du weiß es?” Die blauen Augen lösten sich von dem Putz der Decke und sahen zum Bett herüber. “Ob ich weiß dass er dir das alles angetan hat? Den Artikel in der Zeitung, die Umschläge und den Übergriff auf den Dach?” Er schnaufte leicht. “Ja, das weiß ich. Alles!” “Was … was hast du mit ihm gemacht?” Einerseits war Joes erleichtert das Seto über alles Bescheid wusste. Aber andererseits war da diese nagende Ungewissheit. “Noch nichts.” Gab der Braunhaarige gelassen, für Joeys Geschmack zu gelassen von sich. “Aber das gedenke ich bald zu ändern. “Was hast du vor?” So bald er die Frage gestellt hatte, fragte sich der Blonde ob er die Antwort darauf wirklich wissen wollte. Seto erhob sich. “Ich habe ihm damals, als der Artikel in der Zeitung auftauchte, ein Versprechen gegeben. Und ein Kaiba hält seine Versprechen. Es ist an der zeit das Taylor das endlich lernt.” “Wirst du ihn töten?” Der Blonde hatte Angst vor der Antwort. Doch als Seto den Kopf schüttelte atmete er erleichtern auf. “Er wird nicht sterben. Aber es gibt schlimmere Dinge als den Tod, Joey.” Ein kalter Glanz huschte über die blauen Augen und ein leichter Schauer rann dem Blonden über den Rücken. “Keine Sorge. Ich werde ihn weder foltern noch schlagen.” “Er … er bleibt unverletzt? Keine Wunden, keine Narben?” Joey wollte hier nicht um Gnade für Tristan winseln, aber er hasste einfach körperliche Gewallt. “Ich verspreche es dir!” Seto legte sich die Hand auf Herz. “Aber ich glaube nicht dass du ihn jemals wieder sehen wirst.” Joey schluckte abermals. “Da lege ich auch nicht wirklich wert drauf.” Gab er leise von sich und schaute wider auf die Bettdecke. Hatte er Tristan gerade den Hyänen zu fraß vorgeworfen? “Joey!” Seto stand nun wider neben dem Bett. “Du bist nicht Schuld! Weder an dem was dir geschehen ist, noch an dem was mit Taylor geschehn wird. Ich hatte ihn gewarnt und doch hat er weiter gemacht und dich sogar noch körperlich angegriffen.” Der Braunhaarige kniete sich wieder neben das Bett und schaute den Blonden von unten ins Gesicht. “Er hat sein Schicksal selbst gewählt.” Joey amtete tief durch und erwiderte dann den Blick aus den eisblauen Augen. “O … okay.” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (1) Diese Figur gibt es wirklich!!! Habe bei Charakteren ein kleines Foto reingestellt! ^^ Von diesen Teddys gibst ganz viele Verschiedene. z.B. einen aus Schokolade der sich selber auffuttert. Oder einen kleinen Voodoo-Bär … Echt lustig! Hab sie in der Rüdesheimer Drosselgasse entdeckt. Kapitel 61: Vorbereitungen -------------------------- Joey saß auf der breiten Couch im Wohnzimmer und schaute gebannt auf den riesigen Bildschirm. Hin und wieder griff er in die große Schüssel und stopfte sich eine Ladung Popcorn in den Mund. Nach vier Tagen hatte er es im Bett einfach nicht mehr ausgehalten, hatte solange gequengelt bis Seto nachgegeben und ihn von Duke ins Wohnzimmer verfrachten lassen hatte. Dieser hatte auch gleich einige Filme mitgebracht, das Popcorn an Seto vorbei geschmuggelt und ihm viel Spaß gewünscht. “Ich glaube ich muss mit Duke mal ein ernstes Wörtchen reden!” Seto lehnte am Türrahmen und betrachtete sein Hündchen mit einem leichten Grinsen. Joey zuckte ertappt zusammen und versteckte die Schüssel schnell unter seiner Decke. Er wand sich mit großen unschuldigen Augen zu dem Braunhaarigen. “Wieso denn?” “Schon gut. Ich nehme es dir schon nicht weg!” Lachte Seto und kam zur Couch herüber. “Ich bin nur gekommen um dir zusagen das ich für eine Woche weg muss.” “Was, soooo lange?” Schmollen schauten ihn die brauen Augen an. “Und was mach ich die ganze Zeit über?” “Hm, zum Beispiel dich von Duke mit verbotenen Sachen füttern lassen?” Erwiderte der Braunhaarige und nickte zu der großen Beule unter Joeys Kuscheldecke. “Er wird so um vier hier herkommen und sich um dich kümmern. Mokuba kommt ja auch bald aus der Schule und kann dich dann tyrannisieren!” Seto grinste ihn breit an. Er wusste schon das sich Mokuba einiges einfallen lassen würde um den Blonden auf trapp zuhalten. “Brauchst du bis dahin noch irgendwas?” “Öhm.” Schnell kontrollierte der Blonde seine Vorräte. “Nee, müsste alles da haben.” “Dann werd ich mich mal auf den Weg machen. Wenn irgendetwas sein sollte rufst du mich an, okay?” “Oki doki!” Joey grinste und winkte dem Braunhaarigen zu Abschied. “Also dann, sein ein braves Hündchen und benehm dich!” Seto konnte dem auf ihn zu fliegenden Kissen gerade noch ausweichen und verließ leise Lachen die Villa. Joey streckte ihm die Zunge raus und schaute demonstrativ in die andere Richtung. Erst als er die Haustür zufallen hörte wanden sich die braunen Augen von der Wand ab und blickten zu dem nun leeren Türrahmen herüber. Der Blonde ließ sich gegen die Lehne sinken und seine Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. Seto hatte ihm gar nicht gesagt wohin er vereiste. Joey grummelte leise. Er hätte ihn ja auch einfach fragen können. Andererseits erzählte ihm Seto doch immer von sich aus von seinen Reiseplänen und den damit verbundenen Geschäften. Ein dunkle Vorahnung beschlich den Blonden und er griff nach seinem Handy. Kurz zögerte er noch, wählte dann doch die Nummer und wartete mit bangen Gefühl darauf dass das Gespräch entgegen genommen wurde. “Vermisst du mich jetzt schon?” Tönte die tiefe Stimme des Drachen durch das Gerät. “Nein … ähm ... doch … aber warum ich dich anrufe …” Joey knabberte sich unschlüssig auf der Unterlippe herum. “Joey?” Seto blieb auf dem Weg zum Auto stehen. “Was ist?” “Ähm … wohin fährst du eigentlich?” Kam es zögerlich vom Blonden. “China. Warum fragst du?” Der Braunhaarige wand sich um und schaut zum Wohnzimmerfenster. “Was machst du da?” Joey stand am Fenster und ihre Blicke trafen sich. “Worauf willst du hinaus, Joey?” Seto schritt auf das Fenster zu, blieb direkt davor stehen und schaute ihm in die Augen. “Du … du fährst wegen Tristan da hin, oder?” Der Blonde wusste nich woher er es wusste, war sich aber sicher dass es so war. “Ja.” Joey hatte ein Recht darauf es zu wissen. Daher zögerte Seto mit der Antwort nicht im geringsten. Der Blonde schluckte schwer und schaute zu Boden. Jetzt war es also so weit. “Joey?” Besorgt musterte er die etwas zusammengesunkene Gestallt. “Hm?” Kam es leise durchs Handy. “Sieh mich an.” Nur langsam hob der Blonde den Kopf an. “Ich werde mein Versprechen halten!” Seto sah ihm tief in die braunen Augen. “Es wird keine Wunden oder Narben geben! Aber es muss sein!” Joey knabberte sich wieder leicht auf der Unterlippe herum, schaute wieder zu Boden und atmete tief durch. “O … okay.” Er hob den Kopf wieder an. “Pass auch dich auf und komm bald wieder!” “Versprochen!” Seto lächelte ihn noch mal an, wand sich dann wieder ab und machte sich wieder auf dem Weg zum Auto. Joey stand noch immer am Fenster und schaute auf das Tor, dass sich schon längst wieder geschlossen hatte. Mit einem leisen Seufzer wand er sich vom Fenster ab, ging mit noch leicht wackeligen Schritten zurück zur Couch und kuschelte sich dort in seine flauschige Decke. “Man, bin ich froh das endlich Wochenende is!” Tristen streckte sich genüsslich, warf sich seine Schultasche über die Schulter und grinste breit zu Tea und Yugi rüber. “Was steht eigentlich fürs Wochenende an?” Beide zuckten mit den Schultern. “Oh man, muss ich hier denn alles alleine machen?” Tristan drehte sich leicht genervt um und ging los. “Wir treffen uns heute Abenden im `Seven´! So um acht!” Schon marschierte er aus dem Schultor und machte sich erstmal auf den Weg zum nächsten Burgerladen. Yugi und Tea konnte ihm gerade noch ein lautes `Okay´ hinterher rufen, bevor er aus ihren Sichtfeld verschwand. “Tris benimmt sich in letzter Zeit echt merkwürdig, oder?” Fragend schaute der Kleine zu Tea. “Hm.” Die nickte nur und machte sich gemeinsam mit Yugi auf den Heimweg. Frisch geduscht und ausgestylt trat Tristan in die kühle Abendluft. “Man, was ne sau Kälte!” Wetterte er laut, zog sich die Jacke enger um den Leib und trottete Richtung `Seven´ los. Leise vor sich herfluchend, dass er soweit ab vom Schuss wohnte umrundete eine Mülltonne und bog in eine der vielen Seitenstraßen ab. “Hey, Kleiner!” Erklang eine dunkle Männerstimme hinter ihm “WAS!“ Fauchte Tristan und wirbelte herum. Vor ihm stand ein Mann, um die 1,85 groß, mit einem merkwürdigen Lächeln im Gesicht und dunklen Augen die einen unheilvollen Glanz hatten. Seine ganze Ausstrahlung hatte etwas bedrohliches. Tristan wich instinktiv einen Schritt zurück und stieß gegen einen weiteren Mann. Ehe er sich versah, oder auch nur ansatzweise wehren konnte, wurde ihm ein Tuch vor Nase und Mund gehalten. Er hörte den bedrohlichen Mann noch ein leises `schlaft gut´ sagen, dann schwanden ihm die Sinne. “Mister Kaiba! Es freut mich sie nach so langer Zeit mal wieder in meinem Hause begrüßen zu können!” Ein Mann mittelten Alter begrüßte den Braunhaarigen freudig und führte ihn in sein Büro. “Wie geht es ihrem Bruder? Was machen die Geschäfte?” “Mokuba geht es blendend und meine Geschäfte laufen ausgezeichnet!” Seto verdrehte leicht die Augen, folgte ihm und erst als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, sah er seinen Gegenüber genauer an. “Und so wie du aussiehst, Lee, scheinen deine Geschäfte auch hervorragend zu laufen!” “Du sagst es, Seto!” Mit einem jetzt ehrlichen Lächeln reichte Lee dem Braunhaarigen die Hand und begrüßte ihn richtig. “Es ist lange her. Ich war schon etwas überrascht als ich deinen Anruf bekam.” Mit einer kurzen Geste bat er Seto platz zunehmen. Setzte sich auf der anderen Seite des Schreibtischs ebenfall nieder und schaute seinen Gast neugierig an. “Also, womit genau kann ich dir behilflich sein?” Mit dröhnenden Schädel erwachte Tristan an einem für ihn völlig unbekannten Ort. Sich den schmerzenden Kopf haltend richtete er sich mühsam auf und schaute sich um. Nackte Wände, in einem unfreundlichem Grau gestrichen. Keine Fenster, nur ein Lüftungsgitter, weit oben in der Decke angebracht. Ein metallene Tür, ohne Sichtfenster aber mit einer kleinen Klappte am unteren Ende. Eine Zelle. Ungläubig schaute Tristan die Tür an. Was machte er hier? Und vor allem, wie kam er hier her? Nur langsam kehrte die Erinnerung wieder. Er hatte das Haus verlassen um sich mit Tea und Yugi im `Seven´ zu treffen. Dann war da plötzlich dieser Mann und der war nicht alleine gewesen. Tristans Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Man hatte ihn doch tatsächlich entführt. Mir einem wütenden Knurren sprang er auf und hämmerte mit den Fäusten gegen das Metall der Tür. Verlangte lautstark das man ihn hier gefälligst raus lassen sollte. “Wies mir scheint ist dein Kleiner endlich aufgewacht. Und recht munter schein er auch schon zusein, so wie er in der Zelle rumtobt!” Mit einem breiten Grinsen drehte sich Lee von dem Überwachungsmonitor weg, schenkte ein Glas Rotwein ein und reichte es seinem Gast. “Ich würde es begrüßen wenn du dieses widerwärtige Subjekt nich als `meinen Kleinen´ betiteln würdest!” Entgegnete dieser mit knurriger Geste, nahm das Glas aber dankend in empfang. “Was hast du denn jetzt genau mit dem Jungen vor?” Lee schenkte sich auch ein Glas Wein ein und setzte sich dem Braunhaarigen gegenüber in den Sessel. Seto hatte ihm zwar gesagt das er seine Räumlichkeiten gerne für einige Tage in Anspruch nehmen würde, aber genaueres hatte er noch nicht erfahren können. “Ich habe einen alten Freund eingeladen der sich nur zu gerne seiner annimmt.” Seto nippte an dem Wein und lehnte sich entspannt zurück. “Einen alten Freund?” Lee schaute ihn neugierig an. “Kenn ich ihn?” Ein kaltes Lächeln erschien auf den Lippen des Braunhaarigen. “Raulo” Lee verschluckte sich fast am Wein. “Raulo?” Leicht ungläubig schaute er zu Seto. “Was hat der Kleine denn ausgefressen dass er die Ehre hat mit Raulo Bekanntschaft zumachen?” Seto stellte sein Glas auf dem niedrigen Tisch ab, lehnte sich wieder zurück und erzählte seinem langjährigen Freund von Joey und Tristan. Tristan Kräfte ließen allmählich nach und seine Stimme war vom Schreien auch schon recht heißer. Murrend ließ er von der Tür ab, rieb sich seine schmerzenden Hände und setzte sich wieder auf die, am Boden liegenden Matratze. Verfluchte seine Entführer in Gedanken weiter und fragte sich was jetzt wohl auf ihn zukommen würde. Warum war ausgerechnet er entführt worden? Seine Familie hatte weder hohes Ansehen, noch viel Geld. Warum sonst, außer um Lösegeld zu erpressen sollte man den jemanden entführen? Immer noch laut murren legte er sich die kratzig Decke um die Schultern und funkelte die Tür böse an. Wenn er hier erstmal raus war, dann konnten seine Entführer was erleben. Mit einem amüsierten Schmunzeln betrachtete Lee sich den in der Zelle sitzenden Jungen. Ob dieser auch nur den Hauch einer Ahnung hatte was in den nächsten Tagen auf ihn zukommen würde? Am frühen Morgen des darauf folgenden Tages landete ein kleine Privatmaschine auf den Pekinger Flughafen und ein großgewachsener Spanier betrat chinesische Boden. Ging die wenigen Schritte zur bereit gestellten Limousine und stieg ein. Kurz darauf setzte sich er schwarz lackierte Wagen in Bewegung und Raulo lehnte sich zurück. Setos Erzählungen hatte ihn neugierig gemacht und so war er jetzt gespannt was für ein Junge ihn bei Lee erwarten würde. Aber der Junge würde noch etwas warten müssen. Zuerst hatte er ein Treffen mit dem jungen Firmenchef. Die Limousine hielt am Eingang eines Luxushotels und Raulo wurde von einem Pagen zu seiner Suite geführt. Anerkennend pfiff er durch die Zähne als er die luxuriöse Einrichtung betrachtete. “Ich hoffe es ist nach deinem Geschmack!” Seto hatte den Pagen mit einem kurzen Nicken entlassen und schloss nun die Tür hinter sich. “Kann man wohl sagen!” Der Spanier drehte sich zu ihm um und grinste breit. “Bei dir bekommt man doch immer nur das Beste vom Besten, Seto!” Er ging zu dem Braunhaarigen herüber und reichte ihm die Hand. “Schön dich mal wieder zu Gesicht zu bekommen!” “Ja, es ist lange her, oder?” Seto erwiderte den Händedruck. “Ich hoffe ich halte dich nicht von wichtigen Geschäften ab.” Mit einer knappe Geste deute er auf die kleine Sitzgruppe. “Ach, so ne kleine Pause vom Alltagsstress tut mir bestimmt ganz gut!” Lachte der Schwarzhaarige, folgte seinem Gastgeber und ließ sich in einen der Sessel fallen. “So, jetzt erzähl mir doch mal genau warum ich hier bin!” Seto ließ sich ihm gegenüber nieder, schaute ihn kurz in die dunkeln Augen und berichtete ihm warum er ihn eingeladen hatte und was er von ihm erwartete. Von all dem bekam der Blondschopf, der sich im fernen Japan tief in sein Kopfkissen kuschelte nichts mit. Müde streckte er sich noch mal kurz, gähnte herzhaft und rollte sich dann unter der Bettdecke etwas zusammen. Schmatze etwas und schloss die Augen. Der Tag war anstrengen gewesen. Erst waren da die ganzen Zweifel wegen Setos Rache an Tristan gewesen. Dann war Duke viel früher als erwartetet in der Villa eingefallen und hatte ihn ganzschön auf trapp gehalten. Und als Mokuba aus der Schule kam hatte dieser sich auch nicht lange bitte lassen. Erst als Bakura zur Nachhilfe gekommen war, hatten sich die zwei Schwarzhaarigen auf Mokubas Zimmer verkrümelt und waren dort erst Stunden später wieder heraus gekommen. Joey wollte sich gar nicht erst vorstellen was sich die Zwei für die nächsten Tage ausgedacht hatten. Kapitel 62: Ankunft der Vollstrecker ------------------------------------ Raulo stand in Lees Büro und betrachtete sich den schlafenden Jungen auf dem Monitor. Er war zwar nicht ganz nach seinem Geschmack, aber für Seto würde er eine Ausnahme machen. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er holte sein Handy aus der Hosentasche. Schnell war die richtige Nummer herausgesucht und ein gleichmäßiges Tuten drang an Raulos Ohr. “Raulo?” Erklang eine leise und ziemlich müde klingenden Stimme am anderen Ende der Leitung. “Was gibt’s?” Ein herzhaftes Gähnen folgte. Der Spanier lächelte warm. “Akira, mein Herz! Entschuldige vielmals die nächtliche Störung, aber ich wollte dich fragen ob du nicht zu mir kommen willst.” “Erstmal sagt du mir wo du dich gerade rum treibst! Und dann, womit ich diese Einladung verdiene!” Kamm es jetzt schon etwas wacher zurück. “Ich bin in China und hab hier was schönes zum spielen. Und du weißt doch wie gerne ich dich bei meinen Spielchen dabei habe!” “China? Wie zum Geier kommst du ausgerechnet auf China?” “Nun, Seto hat mir eine sehr interessante Einladung zukommen lassen und ich glaube nicht das er etwas gegen dich als Mitspieler einzuwenden hätte.” Der Spanier lehnte sich an den Schreibtisch und betrachtete weiterhin den Bildschirm. “Hm. Interesse hätte ich ja schon” Schnurrte Akira in den Hörer. “Aber ich weiß nicht wann ich den nächsten Flug bekommen.” “Ich könnte ja Seto fragen ob er dir seine Maschine schickt.” Auch Raulos Stimme klang jetzt wesentlich samtiger. “Mach das. Ich pack derweilen schon mal mein Köfferchen!” Lachte Akira leise. “Mach ich! Bis dann mein Herz!” Säuselte Raulo in den Hörer legte auf und wählte gleich darauf die Nummer des Braunhaarigen. Akira zog sich die Jacke etwas enger um den Leib und ging mit schnellen Schritten zu den Privatjet herüber. Erst hatte er nicht glauben wollen das Seto Kaiba ihm seinen Jet schicken würde, doch nun stand die Maschine hier auf dem Flughafen von Belfast und wartete auf ihn. Und er beeilte sich endlich in das warme Innere des Fliegers zu gelangen. Schritt schnell die wenigen Stufen empor und wurde von kräftigen Armen in die Maschine gezogen. Erschocken fuhr er zusammen und schaute kurz darauf in das grinsende Gesicht Raulos. “Was machst du denn hier?” Sich aus den Armen des Spaniers befreiend machte sich Akira auf den Weg zu einem Sitzplatz, blieb dort stehen und entledigte sich seiner dicken Jacke. Kaum war diese auf einem der Sitze gelandet, schlangen sich von hinten zwei Arme um seine Mitte und zogen ihn an die Brust Raulos. “Da die Maschine eh schon in Peking war, hab ich mir gedacht ich hol dich persönlich ab. Nicht das dir während des langen Fluges noch langweilig wird.” Er beugte sich herunter und benetzte Akiras schlanken Hals mit federleichten Küssen. “Hm.” Dieser legte den Kopf etwas zur Seite und verschaffte dem Spanier damit mehr Spielraum. “Und wie gedenkt der Herr mich vor der quälenden Langeweile zu bewahren?” Raulo grinste leicht an die Haut und biss ihm dann sanft in den Nacken. Erfreute sich an dem darauf folgenden leisen Aufkeuchen. “Da fällt mir bestimmt was sinnvolles ein.” “Das glaub ich dir aufs Wort!” Akira drehte sich schnell in den Armes des Spanier und schnappte nach dessen Lippen. “Hey Kleiner, wach auf!” Tristan grummelte laut als ihn jemand unsanft mit dem Fuß in die Seite stupste. War aber schlagartig wach als er sich daran erinnerte wo er war. Schnell sprang er auf die Füße und versuchte seinen Gegenüber mit einem gezieltem Schlag zu überrumpelt. Doch dieser lachte nur, fing Tristans Fäuste ab und verdrehte ihn einen Arm hinter den Rücken, sodass dieser vor Schmerzen leise aufzischte. “Na na na, was sollte das denn werden, Kleiner? An deiner Stelle würde ich solche Versuche unterlassen.” Da er den Jungen jetzt im sicheren Griff hatte, drehte er sich mit ihm so dass dieser das mitgebrachte Frühstückstablett sehen konnte. “Du solltest jetzt erstmal was essen, nicht das du uns noch vorzeitig schlapp machst!” Der Mann ließ Tristan los und schupste ihn leicht in die Richtung des Tabletts. “Und komm erst gar nicht auf die Idee von hier fliehen zu können, Kleiner. Das Anwesen gleicht einer Festung. Und selbst wenn du es schaffen solltest von hier weg zu kommen, spätestens am Flughafen von Peking hätten wir dich wieder!” Tristan stolperte ein par Schritte vorwärts, wirbelte aber bei den Worten des Mannes wieder herum und schaute ihn ungläubig an. “Peking? Ich … ich bin in China?” Seinen Gegenüber lachte nur erneut und verließ die Zelle. Drehte den Schlüssel zweimal im Schloss und ließ den Jungen wieder alleine in den kargen Raum zurück. Doch Tristan fing sich schnell wieder. “Komm sofort zurück du Arsch!” Er schnappte sich das Tablett und beförderte es mit einem lauten Knall an die eiserne Tür. “Lass mich gefälligst sofort hier raus!” Er schimpfe noch etwas eine halbe Stunde lauthals weiter, warf zwischendurch immer mal wieder das Plastiktablett gegen die Tür und hielt erst inne als er fast keine Stimme mehr hatte. Frustriert schnaufend ließ er sich wieder auf die Matratze fallen und schnappte sich die kleine Plastikflasche, die wie durch ein Wunder seinen Tobsuchtsanfall heil überstanden hatte. Grummelte leise, öffnete sie und trank sie mit gierigen Schlucken leer. Das erfrischende Wasser tat seinen geschundenen Stimmbändern gut, doch währe ihm eine Cola wesentlich lieber gewesen. “Da hast du uns ja einen richtigen kleinen Wildfang gebracht!” Leise lachend betrachtete sich Lee den tobenden Jungen in der Zelle. “Aber ich denke mal dass sich das schnell ändern wird wenn Raulo sich erstmal mit ihm beschäftigt hat.” “Hm.” Seto nippte an seinem Kaffee. “Wenn nicht währe ich von ihm und Akira wirklich bitterlich enttäuscht!” Plötzlich meldete sich das Handy des Braunhaarigen zu Wort und Seto fischte sich das vibrierende Gerät aus der Hosentasche. Ein kurzer Blick auf das Display, er schaute Lee kurz entschuldigend an und verließ dessen Büro. “Hallo Joey!” Begrüßte er den Anrufer. “Ist was passiert?” “Hi Seto!! Was? Passiert? Öhm … nein eigentlich nicht.” Der Blonde am anderen Ende der Leitung druckste etwas herum. “Ich … na ja, ich wollt halt nur mal hören wie es dir so im fernen China geht.” Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Setos Lippen. “Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Und wie sieht es bei dir aus? Kümmern sich Duke und Mokuba auch gut um dich?” “Das kann man wohl sagen!” Grummelte Joey leise in der Hörer und im Hintergrund konnte man ein lautes Poltern hören. “Joey? Was genau ist bei euch los?” Seto horchte bei dem leicht genervten Ton des Blonden auf. “Ähm … es ist ja eigentlich nicht meine Art mich zu beschweren und dass weißt du auch. Aber den kleiner Bruder entwickelt sich hier gerade zur Landplage! Scheinbar ist die Hälfte der Lehrerschaft an seiner Schule krank und er hat somit den Rest der Woche frei. Und Seto, du weiß das ich echt gern habe, aber …” Ein erneutes, diesmal ziemlich lautes Poltern war zuhören, dicht gefolgt von Joeys erschrockenem Aufschreien. “Joey?” Seto schaute kurz besorgt auf das Handy, hielt es sich kurz darauf wieder ans Ohr. “Joey? Bis du noch dran?” “Ja.” Kamm etwas außer Atem durch den Hörer. “Aber lange halt ich das nicht mehr aus Seto!” “Gibt ihn mir!” Der Braunhaarige massierte sich mit den Zeigefinger die Schläfe und wartete. Nach einigen Sekunden voller Gepolter und irgendwelchen unverständlichen Gefluche wurde es plötzlich still am anderen Ende der Leitung. Seto konnte sich bildlich vorstellen wie sein Bruder das kleine Gerät in den Händen hielt und sich nicht traute etwas zu sagen. Was ihm auch das leise Atemgeräusch das durch den Hörer drang bestätigte. “Mokuba?” Der Atem wurde kurz angehalten bis ein leises, ziemlich gequietschtes `hm?´ zu hören war. Seto seufzte leise. Er konnte ja durchaus verstehen dass sein kleiner Bruder den ganzen Tag mit Joey spielen wollte, aber musste dieser auch auf die doch noch sehr angeschlagene Gesundheit des Blonden achten. “Mokuba, ich finde es schön das du dich so gut mit Joey verstehst, aber denk bitte daran das er erst vorkurzen aus dem Koma aufgewacht und noch lange nicht deinem stürmischen Temperament gewachsen ist. Er brauch noch viel Ruhe um sich zu erholen. Also halte dich in Zukunft bitte etwas mehr zurück! Okay?” “Oh … ich … daran hab ich gar nicht mehr gedacht.” Nuschelte der kleine Kaiba hörbar verlegen. “Schon gut Moki. Aber achte ab jetzt bitte etwas mehr darauf. Wenn du toben willst dann schnapp dir Akio oder Duke. Der hat, glaube ich, eh eine Menge Nachholbedarf und hält auch ne ganze Menge aus!” Beruhigte Seto den Schwarzhaarigen. “Und entschuldige dich bei Joey!” “Mach ich.” Mokuba schniefte leise in den Hörer. “Ich wollt doch nur dass er sich nicht langweilt.” “Ich weiß Moki, ich weiß. Und er nimmt es dir bestimmt nicht übel. Aber wie gesagt, halt dich ihm gegen über ein bisschen zurück.” “Okay! Gomen, Onii-chan.” Nuschelte der Kleine und reichte das Telefon wieder an den Blonden zurück. “Seto? Was in Gottes Namen hast du nur zu ihm gesagt? Der Kleine steht hier vor mir, mit den fiesesten Welpenblick der Welt und heult sich gleichzeitig die Augen aus dem Kopf.” Schimpfte Joey auch gleich los. “Keine Sorge, der fängt sich gleich wieder. Ich hab ihm nur gesagt das er dich in Zukunft etwas mehr schonen soll!” Lachte Seto leise. “Schließlich sollst du ja noch leben wenn ich wieder zu Hause ankomme!” “Echt? Sonnst nix?” Kamm es etwas misstrauisch von dem Blonden. Schließlich stand Mokuba gerade heulend wie ein Schlosshund vor ihm. “Sonst nix, versprochen! Nur das er sein Temperament vielleicht lieber auf Akio und Duke verlagern sollte, damit du wieder etwas mehr Ruhe bekommst! Nimm ihn einfach mal kurz in den Arm und seine Entschuldigung an, dann ist er schnelle wieder der Alte!” Versicherte der Braunhaarige ihm. “Soll ich auch gleich mal mit Duke reden? Nicht das der Dich auch noch in den Wahnsinn treibt!” “Ne, ne, lass mal. Duke schaff ich schon alleine!” Lachte Joey jetzt leise und zog den heulenden Mokuba in seine Arme. “Kümmere du dich mal lieber um deine … `Geschäfte´. Und komm bald wieder heim.” Seto hatte den Unterton mit dem Joey das Wort Geschäfte betonte nur zu deutlich heraus gehört. “Das werde ich machen. So wie besprochen! Machs gut Hündchen!” “Ja, machs gut Seto!” Joey legte auf und Seto verstaute das kleine Gerät mit einem leisen Seufzer wieder in seiner Hosentasche. Er schloss die Augen und lehnte sich an die Wand in seinen Rücken. Seufzte erneut leise und blickte zur Decke. “Er bedeutet dir wirklich viel, oder?” Ertönte eine dunkle Stimme und ließ den Braunhaarigen seine Augen wieder von der Decke lösen. Vor ihm stand Raulo und dicht neben ihm Akira. “Ja!” Seto richtete sich wieder etwas auf und begrüßte nun den Neuankömmling. “Ich hoffe du hast ein gute Reise gehabt, Akira!” “Danke. Auch wenn die Flugbegleitung zuweilen zu Wünschen übrig ließ!” Lachte er leicht und stieß den Spanier mit dem Ellenbogen an. “Was soll das den heißen!” Gab dieser auch gleich empört zurück und sah den Kleineren schmollend an. “Nur ein kleiner Scherz, Raulo!” Akira zwinkerte ihm zu und wand sich dann wieder zu Seto. “Wo ist denn der böse Junge den wir bestrafen sollen?” Der Japaner war gespannt wie ihr `Opfer´ aussah und vor allem wie er sich bis jetzt benommen hatte. “Lee hat ihn auf dem Monitor. Kommt mit!” Seto öffnete die Tür zu dem Büro des Chinesen und trat mit seine `Gäste´ ein. “Ich frag mich immer noch warum du und Raulo noch nicht ernsthaft zusammen gekommen seit.” Gab er so leise von sich dass nur Akira ihn hören konnte. “Hm.” Jener drehte sich etwas und schaute über die Schulter zurück zu dem großgewachsenen Spanier. “Das frag ich mich manchmal auch. Glaub mir.” Akira zwinkerte dem Braunhaarigen leicht zu und begrüßte dann ihren `Gastgeber´. “So, wo is denn nun der Kleine Bösewicht?” Neugierig schielte er zu dem Monitor herüber. “Komm schon her und schau dir den Kleinen Wildfang ruhig an, Akira.” Lachte Lee und machte dem Schwarzhaarigen Platz. “Ich glaube du und Raulo werdet euren Spaß mit der kleinen Wildkatze haben!” “Hm” Akira rieb sich leicht übers Kinn. “Schon ziemlich alt, oder? Mindestens 18 würd ich sagen.” “Er ist 18 Jahre und ein bisschen über drei Monate alt. Aber dafür noch völlig unberührt.” Informierte Seto ihn. Etwas überrasch schaute Akira zu ihm herüber. “Unberührt? In dem Alter?” Seine saphirblauen Augen hefteten sich wieder auf den Monitor. “Schwul und zu feige, oder hetero und verklemmt?” “Eindeutig das Letztere!” Knurrte der Braunhaarige leise. “Er hast Homosexuelle wie die Pest!” “Verstehe!” Akira wand sich vom Monitor ab. “Wann sollen wir anfangen?” Lee schaute vom Monitor auf seine Armbanduhr. “So in eineinhalb Stunden müsste passen!” “Okay! Dann ist ja wohl noch ne kleine Dusche und etwas Anständiges zu essen drin, oder?” Der Japaner hatte sich mit diesen Worten an Raulo gewand. “Aber sicherlich!” der Spanier kam auf ihn zu und legte ihm einen Arm um die Schultern. “Ich bringe dich auf meine Suite und verwöhn dich noch etwas.” “Nein danke!” Lachte Akira leise. “Suite, Dusche, Essen! Denn Rest heben wir uns für später auf!” Schon waren die Beiden aus Lees Büro verschwunden. “Meinst du das mit den Beiden wird noch mal was?” Seto lehnte sich an die Kante des Schreibtischs und schaute die geschlossenen Tür an. “Hm.” Lee lehnte sich in seinem Sessel zurück. “ Wer weiß, wer weiß!” Tristan, einige Stockwerke tiefer und etwas über eine Stunde später, hatte ganz andere Probleme. Er fühlte sich zunehmend schwächer, während sein Herz immer schneller zu schlagen schien und eine unnatürliche Hitze von seinem Körper Besitzt ergriff. Was war nur plötzlich mit ihm los? Er fing an zu schwitzen und rutsche unruhig, in der Hoffnung ein kühles Plätzchen zu finden auf dem kühlen Zellenboden herum. Er wollte gar nicht wissen was für einen Anblick er gerade bot. Das leise Knarren das beim Öffnen seiner Zellentür ertönte hallte überlaut in seinem Kopf wieder. Er hielt sich die Hände vor die Ohren und rollte sich leicht zusammen. Sein Sinne schienen im Moment völlig verrückt zuspielen. Alles war zu laut, zu hell, zu intensiv. “Na komm schon Kleiner!” Kräftige Hände halfen ihn hoch und stützten ihn. “Sie warten schon auf dich!” Raunte ihm sein Wärter leise entgegen und trug ihn mehr, als er ihn führte, der Tür hinaus und einem dunkle Gang entlang. Kapitel 63: Die Strafe beginnt ------------------------------ Mit einem nicht geraden sanften Schupser wurde Tristan auf ein breites Bett gefördert und der Mann, der ihn in der großen Raum gebracht hatte zog sich in der Hintergrund zurück. “Was… soll das… hier werden?” Tristan wollte aufspringen um den Raum wieder durch die noch offenstehende Tür wieder zu verlassen. Doch weder seine Beine noch seine Arme wollten ihm noch recht gehorchen. Statt wütend von der Matratze aufzuspringen, landete er mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden neben dem Bett. Verwirrt schaute er sich um und erblickte zwei Gestalten die gerade den Raum betraten und der Größere der beiden schloss die Tür hinter sich. “Was… was habt ihr… mit mir… gemacht?” Keuchte der am Boden Liegende und versuchte krampfhaft wieder die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen. Sein Herz raste noch immer in seiner Brust und selbst jetzt noch kribbelte die Haut dort, wo der Mann ihn vor einigen Minuten fest gegriffen und hierher gebracht hatte. Von der nun schier unerträglichen Hitze, die in seinem Körper tobte ganz zu schweigen. “Wir?” Akira beugte sich zu dem Jungen herunter und strich ihm sanft über die Wange. “Wir haben noch gar nichts mit dir gemacht, Kleiner.” Tristan erschauerte unter der viel zu sanften Berührung und biss sich fest auf die Lippe um ein verräterisches Keuchen zu unterdrücken. “Aber das gedenken wir schon bald zu ändern.” Mit einem unheilvollen Lächeln beugte sich Raulo zu Tristan hinab und griff ihn unter die Armen. Mit einem kurzen Ruck hatte er den Jungen angehoben und ließ ihn wieder auf das Bett fallen. ”Obwohl du nicht gerade in mein Beuteschema passt. Aber da werde ich wohl mal eine Ausnahme machen.” Ängstlich weiteten sich Tristans Augen als er sah wie der großgewachsenen Mann sich seines Hemdes entledigte und einen muskulösen Oberkörper entblößte. “Was… was soll das heißen!” Akira legte ihn seinen Zeigefinger auf die Lippen. “Psssscht. Nich aufregen, Kleiner. Glaub mir es wird dir gefallen.” Neckend zwinkerte er dem Liegenden zu, ehe er sich erhob und ebenfalls von seinem Hemd befreite. “WAS!” Panisch wollte Tristan aufspringen und schnellst möglichst verschwinden. Jedoch war da zum einen das Mittel, dass seinen körperliche Abwehr regelrecht lahm gelegt hatte und zum andern die kräftige Hand Raulos, die ihn mit Leichtigkeit wieder zurück auf die Matratze drückte. “Aber … das könnt … ihr doch … nicht machen.” Er legte seine Hände um den starken Arm des Spaniers, versuchte verzweifelt ihn von seinem Brustkorb weg zuziehen und die enorme Hitze die dessen Hand ausstrahlte zu ignorieren. Ohne Erfolg. Ein Schauer durchfuhr seinen Körper. Raulo lachte leise. “Oh doch!” Er beugte sich dicht zu Ohr des Jungen. “Wir können und wir werden.” Raunte er mit seiner tiefen Stimme hinein. “Und ob du es willst, oder nicht. Du wirst es genießen.” Leicht knabberte er am Rand der Ohrmuschel und grinste an die Haut als er das unterdrückte Stöhnen des Jungen hörte. Der Spanier setzte sich, ohne von Tristan ab zu lassen auf den Rand des Bettes. Festhalten brauchte er ihn schon lange nicht mehr. Lieber schlüpfte er mit seinen Händen unter das Shirt des Jungen und streichelte ihn über Bauch und Brust. Grinste abermals an die leicht schwitzige Haut als sich sein Opfer unbewusste den Fingern entgegen streckte und immer wieder leise stöhnte. Tristan verstand die Welt nicht mehr. Er haste Schwuchteln. Konnte nicht verstehen wie sich ein Mann so weit erniedrigen konnte und sich von einem anderen durchvögeln zu lassen. So was war für ihn einfach das Letzte. Schon allein der Gedanke die zärtliche Berührungen eines Gleichgeschlechtlichen zu genießen, war ihm einfach unbegreiflich und absolut widerwärtig. So verhielt sich doch kein richtiger Mann. Aber warum tat es dann so gut? Warum lag er hier auf einem fremden Bett, in einem fremden Land und konnte nicht genug von den Berührungen eines fremden Mannes bekommen? Was war nur mit ihm los? Mit einem erregtem Keuchen warf er seinen Kopf in das Kopfkissen und bog den Rücke weit durch. Plötzlich war ihm alles egal, Hauptsache der Mann machte weiter. Raulo grinste breit und nickte zu Akira herüber, zwirbelte aber weiter die verhärteten Brustwarzen (1) zwischen seinen Fingern. Mit katzengleichen Bewegungen schritt der Japaner zum Bett herüber und ergriff den Bund von Tristans Shirt. Mit leichten Zug und eifriger Mithilfe seitens ihres Opfers war der Stoff schnell von dessen Körper verschwunden. Ebenso kooperativ verhielt sich der Junge beim Runterziehen seiner Hose, samt Short. Lächelnd strich Akira über die Beine des Jungen, während Raulo ihn oberhalb der Gürtellinie verwöhnte. Tristan wusste schon längst nicht mehr was gerade mit ihm geschah. Er wusste nur eins, dass es gut war. Sehr gut sogar. Willig streckte er sich den wohltuenden Händen entgegen. Sie sollte nur nicht aufhören. Im Gegenteil. Mit einem lauten Stöhnen warf er seine Kopf weit in den Nacken und streckte sich er heißen Hand an seinem Glied verlangend entgegen. “M …mehr!” Keuchte er leicht außer Atem und sah den Spanier aus lustverschleierten Augen an. Raulo lachte abermals leise. “Siehst du. Schon bettelst du nach mehr!” Er ließ von dem Jungen ab, erhob sich vom Bett und schritt zu dem Regal an der Wand herüber. Nach kurzen Überlegen griff er sich einige Dinge und nahm sie mit zum Bett herüber. Akira kümmerte sich weiter um den, unter seinen Berührungen erbebenden Jungen und grinste Raulo breit an als er dessen Mitbringsel erblickte. Er ließ von Tristan ab und öffnete mit flinken Fingern die Hose des Spaniers, schlüpfte in dessen Boxershorts und massierte das halberigiertes Glied. Mit der anderen Hand schob er dessen Hose derweilen weiter herunter, so dass Raulo nun nackt vor ihm stand. Noch immer dessen heißen Schaft bearbeitend schaute er zu ihm hinauf. Traf dort auf ein warmes Lächeln, dass er nur zu gerne erwiderte. Ohne den Blickkontakt zu brechen, leckte er sich leicht über die Lippen und ließ seine Zunge anschließend über die Spitze von Raulos Erregung tänzeln. Dessen leises Keuchen war ihm jedoch noch nicht genug. Nahezu gierig leckte er an dem Schaft, legte seine Lippen darum und nahm ihm tief in sich auf. Massierte das heiße Glied zusätzlich mit Zunge und glitt mit ihr auch immer wieder über die empfindliche Spitze. Mit einem kehligen Stöhnen warf der Spanier seinen Kopf in den Nacken. Wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Er war zwar nie ein Mensch der enthaltsam gelebt hatte und holte sich bei Bedarf einfachen irgendeinen Jungen zu sich ins Bett, aber keiner vermochte ihm solchen Genuss zu bereiten wie es Akira konnte. In all den Jahren war er der Einzige gewesen der es geschafft hatte ihm nur mit einem Blowjob zum Orgasmus zubringen. Um so enttäuschter murrte er als die talentierte Zunge von ihm abließ und er aus der heißen Mundhöhle entlassen wurde. Beinahe vorwurfsvoll schaute er zu dem Japaner herunter. Doch Akira zwinkerte ihm nur zu und nickte zu dem sich auf dem Bett rekelnden Jungen. Tristan vermisste die wohltuenden Hände und hatte das Geschehen gebannt verfolgt. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass es ihm so sehr anturnen würde wenn er dabei zusah wie ein Mann einen anderen oral befriedigte. Frustriert, weil die Beiden ihn scheinbar vergessen hatten, streichelte er sich selbst. Strich mit der Hand über die Brust, den Bauch und kam schließlich an seinem pochenden Glied an. Fest schloss sich seine Hand darum und massierte es, während sich seine andere Hand den vernachlässigten Brustwarzen widmete. Raulo lachte leise. “Da fühlt sich wohl jemand vernachlässigt.” Er drückte Akira nach hinten auf das Bett und machte sich an dessen Hosenverschluss zu schaffen. Schnell waren die Knöpfe geöffnet und die Jeans samt Shorts hatten den Weg auf den Boden gefunden. Beinahe andächtige ließ Raulo seine Finger über Akiras elfenbeinfarbene Schenkel gleiten. Gott, wie er es liebte über die samtene Haut zu streicheln. Er beugte sich zu ihm hinab, hauchte ihm einen Kuss auf die Brust und strich sanft über die Wange des Japaners. Ließ dann aber schweren Herzens von dem sündhaften Körper ab und wand sich ihrem eigentlichem Opfer zu. Packte dessen Hände, führte sie über den Kopf des Jungen zusammen und hielt sie mit einer Hand fest. Viel Kraft benötigte er dafür nicht. Tristan gab einen äußerst unzufriedenen Laut von sich. Hatte er doch kurz vor seiner Erlösung gestanden. Doch seinen Handgelenkte kribbelten schon wieder so unerträglich an den Stellen wo sie Kontakt zu der heißen Haut seines Peinigers hatten. Wie gerne würde er dessen Hände wieder auf seinen glühenden Körper fühlen. Fühlen wie sie ihm endlich erlösen würden. “Bitte.” Flehend schaute er in die dunklen Augen Raulos und rekelte sich verlangend auf dem hellen Laken des Bettes. “Was bitte?” Der Spanier lächelte den verzweifelten Jungen an und kratzte ihm leicht mit den Fingernägeln über die linke Brust. Laut stöhnend bog Tristan den Rücken durch und versuchte mehr Kontakt zu den Finger zu bekommen. Doch diese hatten sich schnell wieder entfernt und er sackte auf die Matratze zurück. “Mehr.” Am liebsten hätte er seine Arme um den Hals des Mannes geschlungen, ihn zu sich hinab gezogen, geküsst und sich gleichzeitig an dessen Schenkel gerieben. Doch so konnte er ihn nur anflehen und hoffen das dieser Erbarmen zeigen würde. “Na da, will ich mal nicht so sein!” Raulo ließ Tristans Handgelenke los und entfernte sich etwas von ihm. “Umdrehen und auf alle Viere!” Ein kurzer Befehl dem sofort Folge geleistet wurde. Tristan konnte gar nicht so schnell denken wie er auf die Worte des Mannes reagierte. Schnell warf er sich herum und hievte sich hoch. Befand sich nur Sekunden später in der befohlenen Stellung auf dem Bett wieder. Die Beine leicht gespreizt und versuchte das Gewicht seines Oberkörpers mit seinen ziemlich wackeligen Armen zu halten. “Brav!” Belohnend strich der Spanier dem Jungen über den Rücken und lauschte dessen erregten Keuchen. “Und jetzt mach die Beine etwas weiter auseinander!” Wieder belohnte er die sofortige Umsetzung seines Befehls mit einer Streicheleinheit. Akira lehnte derweilen entspannt am Kopfteil des Bettes und reichte Raulo auf dessen Wink hin die Tube mit dem Gleitgel. Er liebte es dem großgewachsenen Spanier beim spielen zu zuschauen. Wobei seine Augen weitest gehend auf Raulo und nicht auf dessen Betthäschen ruhten. Seine Augen wanderten immer wieder über dessen olivfarbenen Haut, unter der sich die schlanken Muskeln deutlich abbildeten. Beobachteten deren Spiel. Seien es die wenigen Bewegungen beim Vorspiel oder wenn sie sich beim Akt schnell und kraftvoll anspannten. Wenn sich ein leichter Schweißfilm über Raulos Haut zog und dessen Körper so verführerisch glänzen ließ. Der Spanier nahm die Tube dankend entgegen. Jedoch entging ihm nicht der leicht verträumte Blick Akiras. Er steckte sich leicht und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. “Nachher gehöre ich ganz dir, mein Herz.” Raunte er an die Lippen ehe er sich langsam und mit einem neckischen Zwinkern wieder von ihm trennte. Akira seufzte leicht an die Lippen des Spaniers und lächelte ihn warm an. “Ich freu mich drauf.” Erwiderte er hauchend an dessen Lippen und lehnte sich wieder zurück. Tristan verharrte noch immer in der befohlenen Stellung auch wenn er langsam ungeduldig wurde. Doch gerade als er erneut dach Zuwendung betteln wollte spürte er die Hand des Mannes an seinem Rücken und stöhnte erleichtert auf. Die Hitze, die noch immer so unerträglich durch seinen Körper tobte ließ ihn langsam aber sicher wahnsinnig werden. Es war ihm egal wie, wo oder was passierte. Hauptsache er würde endlich Erlösung finden. So drängte er sich der warmen Hand an seinem Hinter auch gleich willig entgegen. Er bekam nicht so recht mit das etwas ziemlich Kühles an seiner verborgenen Öffnung verteilt wurde. Erst als sich ein Finger den Weg in sein Inneres bahnte stöhnte er genüsslich auf. Seine Arme gaben etwas nach und er stütze sich nun auf seine Ellenbogen, während er sich dem forschendem Finger entgegen streckte. Abermals musste Raulo grinsen. Lee hatte wirklich ein gutes Händchen für Aphrodisiaka. So entspannt und willig wie der Junge sich seinem ersten Finger entgegen drängte, würde alles weitere auch recht einfach laufen. Schon ließ er den zweiten Finger in die heiße Enge Tristans eintauchen und musste sich ein Stöhnen verkneifen. Der Bengel war trotz der Droge noch so betörend eng dass es ihm alle Mühe kostete ihm nicht sofort hart zu nehmen. Lediglich sein Versprechen an Seto hielt ihn noch davon ab sich sofort mit einem heftigen Stoß in das heiße Loch des Jungen zu versenken. Denn dann würde definitiv Blut fließen und genau dass war das Einzige was er nicht passieren durfte. Keine Schläge, keine Verletzungen, kein Blut, keine Narben. Wobei Letzteres auch nicht so recht nach Raulos Geschmack war. Schläge waren wohl dosiert durchaus in seinem Sexleben integriert. Und kleine Verletzungen kamen dann und wann auch schon mal vor. Aber das bisschen Blut, dass dabei floss war nun wirklich nicht erwähnenswert. Aber tiefe Verletzungen die Narben hervorriefen mochte auch er nicht besonders. Und so ließ er dem Zweiten nun langsam einen dritten und letztlich sogar einen vierten Finger folgen. Tristan hatte seinen Kopf schon beim zweiten Finger auf das verschwitzte Bettlaken sinken lassen. Kauerte nun hemmungslos stöhnend auf dem Bett und konnte von den Berührungen des Mannes einfach nicht genug bekommen. Er wusste nicht wie viel Finger es waren die ihn gerade verwöhnten, doch war es ihm immer noch nicht genug. “M … mehr.” Stöhnte er laut und verbiss sich im nächsten Moment in das Laken. Zu gut war das Gefühl als etwas großes, harte und sehr heißes tief in ihn stieß. Selbst der kurzen, heftigen Scherz denn er dabei empfand erregte ihn noch mehr. Lüstern schrie er in den Stoff zwischen seinen Zähnen und drängte sich seinem Eindringlich willig entgegen. Raulo stöhnte kehlig auf als er sich in der jungfräulichen Enge des Jungen versenkte. Fest krallte er sein Fingernägel in dessen Hüfte. Und als sich dieser sich leicht gegen ihn bewegte begann er gleich einen ziemlich harten Rhythmus. Tristans Stimme überschlug sich fast als das heiße Glied immer schneller und kraftvoller in ihn stieß. Seine Arme gaben nun gänzlich ihre Dienste auf und er sackte mit dem Oberkörper auf das Laken. Laut Keuchend, dunkel stöhnend und mit leisen Schreien drängte er sich den wilden Stößen seines Peinigers entgegnen. Raulo öffnete seine Augen wieder einen Spalt und schaute zu Akira herüber. Ließ seine Augen über dessen makellosen Körper, der haarlose Brust, den muskulösen Bauch und dem harten Glied in dessen Mitte schweifen. Er verlangsamte seine Stöße, hielt letztlich komplett in seinen Bewegungen inne und packte den Jungen unter sich im Nacken. Tristan brauchte etwas Zeit um den Wechsel zu realisieren. Warum machte der Mann nicht weiter? Leicht zuckte er zusammen als ihn eine kräftige Hand im Nacken packte und nach oben zog. Etwas schwerfällig erhob er sich und stütze sich mit den Armen ab. Fragend schaute er über seine Schulter. “Leck ihn!” Raulo sah den Jungen kurz in die Augen und drückte ihn dann zu Akiras Schoß. “Und gib dir ja Mühe, sonst wirst du es noch bitterlich bereuen!” Tristan keuchte erneut auf als die Hand in seinem Nacken kräftiger zugriff und er nickte eilig. Es war so ungewohnt und doch so erschreckend einfach. Seine rechte Hand schloss sich um den heißen Schaft und seine Zunge leckte über die gesamte Länge. Selbst der leicht salzige Geschmack schreckte ihn nicht ab. Nachdem er einige Male über das heiße Glied geleckt hatte, legte Tristan seine Lippen um dessen Spitze und senkte seinen Kopf. Der erste Versucht ging zu tief. Er musste heftig husten und leicht würgen. Erst die Hand an seiner Stirn hielt ihn zurück und eine weitere Hand an seiner Kehle massierte diese, so dass der Würgreflex nachließ. Jetzt etwas vorsichtiger nahm Tristan den Schaft nun nur soweit in sich auf dass er nicht mehr würgen musste. Und als das Glied seines Peinigers erneut tief in ihn eindrang stöhnte er laut an das Fleisch in seinem Mund. Akira schaute Raulo tief in die Augen, schloss seine Lider nur halb als er die unbeholfen Bemühungen des Jungen spürte. Mit einem leichten Lächeln schaute er zu Tristan herunter als dieser ein leises Würggeräusch von sich gab. Schnell hob er dessen Kopf an und massierte ihm die Kehle. Es war ein typischer Anfängerfehler und Akira wollte es dem Jungen nicht noch schwerer machen, als er es ohne hin noch haben würde. Um so mehr freute er sich das der Junge nach dem Fehlversuch nicht aufhörte sondern weiter machte, wenn auch etwas vorsichtiger. Er legte seine Hand kraulend in dessen Nacken und heftete seine Augen wieder auf Raulo. Dieser rammte sich jetzt immer hemmungsloser in den willigen Körper Tristans. Beobachtete diesen dabei wie er Akira mit Lippen und Zunge verwöhnte. Die dunkeln Augen wanderten von dem braunhaarigen Schopf, der sich im Schosse Akiras auf und ab bewegte, hoch zu den hellen Augen. Er musste erneut keuchen als ihn der lustverhangene Blick des Japaners traf. Das leuchtend Blau Akiras Augen fesselte ihn regelrecht und er konnte den Blick nicht mehr von ihnen abwenden. Rammte sich währenddessen immer wieder tief in die heiße Enge des willigen Jungen unter ihm. Erst als dieser ihn durch seine Orgasmus tief in sich einkerkerte schloss der Spanier genießerisch seine Augen und gab sich völlig seines eigenen Höhepunktes hin. Rammte sich ein letztes mal tief in den Jungen und ergoss sich mit einem kehligen Stöhnen. Auch Akira erlag seinen Empfindungen. Wobei weniger die Bemühungen des Jungen eine Rolle spielten, sondern viel mehr der Anblick Raulos. Schnell zog er Tristan von sich weg und verspritze seinen Samen über dessen Schulter und Rücken. Seinen Blick nicht von dem schwer atmenden Spanier lassend kraulte er den Jungen im Nacken. Tristan sackte nun völlig in sich zusammen und lag schwer atmend auf dem Bett. Mit der Zeit legte sich eine bleierne Schwere über seinen ausgelaugten Körper, lullte ihn ein und trieb ihn in die verlockende Schwärze eines traumlosen Schlafes. Als der Körper des Jungen in sich zusammen sackte wurde Raulo der betörenden Enge beraubt. Leise murrend schaute er zu seinem Opfer herunter und fand diesen bewusstlos auf dem Laken liegend. “War wohl ein bisschen viel für den Kleinen.” Raunte Akira ihm ins Ohr und strich ihm federleicht über den Rücken. Er wusste das Raulo nach seinem Höhepunkt gerne noch etwas in dem Körper des anderen verweilte. Und hatte lächeln müssen als dieser leise und leicht frustriert murrend auf den Jungen geblickt hatte. Als kleine Entschädigung schmiegte er sich dich an den Rücken des Spaniers und ließ seine Hände über dessen Brust und Bauch wandern. “Wie wäre es, wenn Yu den Kleinen jetzt wieder zurück in seine Zelle bringt und wir Zwei machen es uns in der Suite so richtig schon gemütlich.” Leich schabte er mit seinen Fingernägeln über den straffen Bauch Raulos. “Dann kannst du dich nach Herzenslust an mir austoben.” Nun kratzte er leicht über rechte Brust des Spaniers. “Und du weißt dass ich nicht so schnell schlapp mache wie der Junge.” Mit einem genießerischen Brummen legte Raulo seinen Kopf nach hinten. Akira wusste genau was ihm gefiel und dessen Worte hörten sich auch sehr verlockend an. Wie sollte er da noch widerstehen können? Er hob seine Hand, legte sie dem Japaner in den Nacken und zog dessen Lippen an die seinen. “Das glaub ich dir gern. In Sachen Ausdauer hat es noch keiner mit dir aufnehmen können.” Raunte er an sie bevor er Akira in einen sinnlichen Kuss zog. Das Tristan derweilen hochgehoben und weggebracht worden war bekam die Beiden nur am Rande mit. Viel zu sehr waren sie in ihr Zungenspiel vertieft. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (1) Ich hasse dieses Wort! Ebenso wie all seine Umschreibungen! = Nippel, Lustknospen, Knoten, Knubbel, Perlen …. *brrrr … sich schüttel* Aber bei dem kleinem Miststück von Tristan mach ich hier mal ne Ausnahme! *he he he* Soll ja auch nicht so romantisch und liebevoll rüberkommen!!! >.^ Kapitel 64: Die Strafe beginnt (zensiert) ----------------------------------------- Mit einem nicht geraden sanften Schupser wurde Tristan auf ein breites Bett gefördert und der Mann, der ihn in der großen Raum gebracht hatte zog sich in der Hintergrund zurück. “Was … soll das … hier werden?” Tristan wollte aufspringen um den Raum schnell wieder durch die noch offenstehende Tür wieder zu verlassen. Doch weder seine Beine noch seine Arme wollten ihm recht gehorchen. Statt wütend von er Matratze aufzuspringen landete er mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden neben dem Bett. Verwirrt schaute er sich um und erblickte zwei Gestalten die gerade den Raum betraten. Der Größere der beiden schloss die Tür hinter sich. “Was … was habt ihr … mit mir … gemacht?” Keuchte der am Boden Liegende und versuchte krampfhaft wieder die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen. Sein Herz raste noch immer in seiner Brust und selbst jetzt noch kribbelte die Haut dort wo der Mann ihn vor einigen Minuten fest gegriffen hatte. Von der nun schier unerträglichen Hitze, die in seinem Körper tobte ganz zu schweigen. “Wir?” Akira beugte sich zu dem Jungen herunter und strich ihm sanft über die Wange. “Wir haben noch gar nichts mit dir gemacht, Kleiner!” Tristan erschauerte unter der viel zu sanften Berührung und biss sich fest auf die Lippe um ein verräterisches Keuchen zu unterdrücken. “Aber das gedenken wir schon bald zu ändern!” Mit einem unheilvollen Lächeln beugte sich Raulo zu Tristan hinab und griff ihn unter die Armen. Mit einem kurzen Ruck hatte er den Jungen angehoben und ließ ihn wieder auf das Bett fallen. ”Obwohl du nicht gerade in mein Beuteschema passt, werde ich bei dir mal eine Ausnahme machen!” Ängstlich weiteten sich Tristans Augen als er sah wie der großgewachsenen Mann sich seines Hemdes entledigte und einen ziemlich gut durchtrainierten Oberkörper entblößte. “Was … was soll das heißen!” Akira legte ihn seinen Zeigefinger auf die Lippen. “Psssscht! Nich aufregen, Kleiner! Glaub mir es wird dir gefallen!” Neckend zwinkerte er dem Liegenden zu, ehe er sich erhob und ebenfalls von seinem Hemd befreite. “WAS!” Panisch wollte Tristan aufspringen und schnellst möglichst verschwinden. Jedoch war da zum einen das Mittel, dass seinen körperliche Abwehr regelrecht lahm gelegt hatte und zum andern die kräftige Hand Raulos, die ihn mit Leichtigkeit wieder zurück auf die Matratze drückte. “Aber … das könnt … ihr doch … nicht machen.” Er legte seine Hände um den starken Arm des Spaniers, versuchte verzweifelt ihn von seinem Brustkorb weg zuziehen und die enorme Hitze, die dessen Hand ausstrahlte zu ignorieren. Ohne Erfolg. Ein Schauer durchfuhr seinen Körper. Raulo lachte leise. “Oh doch!” Er beugte sich dicht zu Ohr des Jungen. “Wir können und wir werden.” Raunte er mit seiner tiefen Stimme hinein. “Und ob du es willst, oder nicht. Du wirst es genießen.” Leicht knabberte er am Rand der Ohrmuschel und grinste an die Haut als er das unterdrückte Stöhnen des Jungen hörte. Der Spanier setzte sich, ohne von Tristan ab zu lassen auf den Rand des Bettes. Festhalten brauchte er ihn schon lange nicht mehr. Lieber schlüpfte er mit seinen Händen unter das Shirt des Jungen und streichelte ihn über Bauch und Brust. Grinste abermals an die leicht schwitzige Haut als sich sein Opfer unbewusste seinen Fingern entgegen streckte und immer wieder leise stöhnte. Tristan verstand die Welt nicht mehr. Er haste Schwuchteln. Konnte nicht verstehen wie sich ein Mann so weit erniedrigen konnte und sich von einem anderen durchvögeln zu lassen. So was war für ihn einfach das Letzte. Schon allein der Gedanke die zärtliche Berührungen eines Gleichgeschlechtlichen zu genießen, war ihm einfach unbegreiflich und absolut widerwärtig. So verhielt sich doch kein richtiger Mann. Aber warum tat es dann so gut? Warum lag er hier auf einem fremden Bett, in einem fremden Land und konnte nicht genug von den Berührungen eines fremden Mannes bekommen? Was war nur mit ihm los? Mit einem Keuchen warf er seinen Kopf in das Kopfkissen und bog den Rücke weit durch. Plötzlich war ihm alles egal, Hauptsache der Mann machte weiter. Raulo grinste breit und nickte zu Akira herüber, zwirbelte aber weiter die verhärteten Brustwarzen (1) zwischen seinen Fingern. Mit katzengleichen Bewegungen schritt der Japaner zum Bett herüber und ergriff den Bund von Tristans Shirt. Mit leichten Zug und eifriger Mithilfe seitens ihres Opfers war der Stoff schnell von dessen Körper verschwunden. Ebenso kooperativ verhielt sich der Junge beim Runterziehen seiner Hose, samt Short. Lächelnd strich Akira über die Beine des Jungen, während Raulo ihn oberhalb der Gürtellinie verwöhnte. Tristan wusste schon längst nicht mehr was gerade mit ihm geschah. Er wusste nur eines, nämlich dass es gut war. Sehr gut sogar. Willig streckte er sich den wohltuenden Händen entgegen. Sie sollte nur nicht aufhören. Im Gegenteil. Mit einem lauten Stöhnen warf er seine Kopf weit in den Nacken und streckte sich der Hand in seiner Mitte entgegen. “M …mehr!” Keuchte er leicht außer Atem und sah den Spanier aus lustverschleierten Augen an. Raulo lachte abermals leise. “Siehst du. Schon bettelst du nach mehr!” Er ließ von dem Jungen ab, erhob sich vom Bett und schritt zu dem Regal an der Wand herüber. Nach kurzen Überlegen griff er sich einige Dinge und nahm sie mit zum Bett herüber. Akira kümmerte sich weiter um den Jungen und grinste Raulo breit an als er dessen Mitbringsel erblickte. Er ließ von Tristan ab und öffnete mit flinken Fingern die Hose des Spaniers, schlüpfte in dessen Boxershorts und verwöhnte ihn. Mit der anderen Hand schob er dessen Hose derweilen weiter herunter, so dass Raulo nun nackt vor ihm stand. Ihn noch immer mit den Fingern verwöhnend schaute er zu ihm hinauf. Traf dort auf ein warmes Lächeln, dass er nur zu gerne erwiderte. Ohne den Blickkontakt zu brechen wechselte seinen Finger mit der Zunge ab. Dessen leises Keuchen war ihm jedoch noch nicht genug. Er verstärkte seine Bemühungen und verwöhnte Raulo nach allen Regeln der Kunst. Mit einem kehligen Stöhnen warf der Spanier seinen Kopf in den Nacken. Wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Er war zwar nie ein Mensch der enthaltsam gelebt hatte und holte sich bei Bedarf einfachen irgendeinen Jungen zu sich ins Bett, aber keiner vermochte ihm solchen Genuss zu bereiten wie es Akira konnte. In all den Jahren war er der Einzige gewesen der es geschafft hatte ihm nur mit einem Blowjob zum Orgasmus zubringen. Um so enttäuschter murrte er als die talentierte Zunge von ihm abließ. Beinahe vorwurfsvoll schaute er zu dem Japaner herunter. Doch Akira zwinkerte ihm nur zu und nickte zu dem sich auf dem Bett rekelnden Jungen. Tristan vermisste die wohltuenden Hände und hatte das Geschehen gebannt verfolgt. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass es ihm so sehr anturnen würde, wenn er dabei zusah wie ein Mann einen anderen oral befriedigte. Frustriert, weil die Beiden ihn scheinbar vergessen hatten, streichelte er sich selbst. Strich mit der Hand über die Brust, den Bauch und kam schließlich an seiner Mitte an und verwöhnte sich nun selbst. Raulo lachte leise. “Da fühlt sich wohl jemand vernachlässigt.” Er drückte Akira nach hinten auf das Bett und machte sich an dessen Hosenverschluss zu schaffen. Schnell waren die Knöpfe geöffnet und die Jeans samt Shorts hatten den Weg auf den Boden gefunden. Beinahe andächtige ließ Raulo seine Finger über Akiras elfenbeinfarbene Schenkel gleiten. Gott, wie er es liebte über die samtene Haut zu streicheln. Er beugte sich zu ihm hinab, hauchte ihm einen Kuss auf die Brust und strich sanft über die Wange des Japaners. Ließ dann aber schweren Herzens von dem sündhaften Körper ab und wand sich ihrem eigentlichem Opfer zu. Packte dessen Hände, führte sie über den Kopf des Jungen zusammen und hielt sie mit einer Hand fest. Viel Kraft benötigte er dafür nicht. Tristan gab einen äußerst unzufriedenen Laut von sich. Hatte er doch kurz vor seiner Erlösung gestanden. Doch seinen Handgelenkte kribbelten schon wieder so unerträglich an den Stellen wo sie Kontakt zu der heißen Haut seines Peinigers hatten. Wie gerne würde er dessen Hände wieder auf seinen glühenden Körper fühlen. Fühlen wie sie ihm endlich die ersehnte Erlösen bringen würden. “Bitte.” Flehend schaute er in die dunklen Augen Raulos und rekelte sich verlangend auf dem hellen Laken des Bettes. “Was bitte?” Der Spanier lächelte den verzweifelten Jungen an und kratzte ihm leicht mit den Fingernägeln über die linke Brust. Laut stöhnend bog Tristan den Rücken durch und versuchte mehr Kontakt zu den Finger zu bekommen. Doch diese hatten sich schnell wieder entfernt und er sackte auf die Matratze zurück. “Mehr.” Am liebsten hätte er seine Arme um den Hals des Mannes geschlungen, ihn zu sich hinab gezogen, innig geküsst und sich gleichzeitig an dessen Schenkel gerieben. Doch so konnte er ihn nur anflehen und hoffen das dieser Erbarmen zeigen würde. “Na da, will ich mal nicht so sein!” Raulo ließ Tristans Handgelenke los und entfernte sich etwas von ihm. “Umdrehen und auf alle Viere!” Ein kurzer Befehl dem sofort Folge geleistet wurde. Tristan konnte gar nicht so schnell denken wie er auf die Worte des Mannes reagierte. Schnell warf er sich herum und hievte sich hoch. Befand sich nur Sekunden später in der befohlenen Stellung auf dem Bett wieder. Die Beine leicht gespreizt und versuchte das Gewicht seines Oberkörpers mit seinen ziemlich wackeligen Armen zu halten. “Brav!” Belohnend strich der Spanier dem Jungen über den Rücken und lauschte dessen erregten Keuchen. “Und jetzt mach die Beine etwas weiter auseinander!” Wieder belohnte er die sofortige Umsetzung seines Befehls mit einer Streicheleinheit. Akira lehnte derweilen entspannt am Kopfteil des Bettes und reichte Raulo auf dessen Wink hin die Tube mit dem Gleitgel. Er liebte es dem großgewachsenen Spanier beim spielen zu zuschauen. Wobei seine Augen weitest gehen auf Raulo und nicht auf dessen Betthäschen ruhten. Seine Augen wanderten immer wieder über dessen olivfarbenen Haut, unter der sich die schlanken Muskeln deutlich abbildeten. Beobachteten deren Spiel. Seien es die wenigen Bewegungen beim Vorspiel oder wenn sie sich beim Akt schnell und kraftvoll anspannten. Wenn sich ein leichter Schweißfilm über Raulos Haut zog und dessen Körper so verführerisch glänzen ließ. Der Spanier nahm die Tube dankend entgegen. Jedoch entging ihm nicht der leicht verträumte Blick Akiras. Er steckte sich leicht und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. “Nachher gehöre ich ganz dir, mein Herz.” Raunte er an die Lippen ehe er sich langsam und mit einem neckischen Zwinkern wieder von ihm trennte. Akira seufzte leicht an die Lippen des Spaniers und lächelte ihn warm an. “Ich freu mich drauf.” Erwiderte er hauchend an dessen Lippen und lehnte sich wieder zurück. Tristan verharrte noch immer in der befohlenen Stellung auch wenn er langsam ungeduldig wurde. Doch gerade als er erneut dach Zuwendung betteln wollte spürte er die Hand des Mannes an seinem Rücken und stöhnte erleichtert auf. Die Hitze, die noch immer so unerträglich durch seinen Körper tobte ließ ihn langsam aber sicher wahnsinnig werden. Es war ihm egal wie, wo oder was passierte. Hauptsache er würde endlich Erlösung finden. So drängte er sich der warmen Hand an seinem Hinter auch gleich entgegen. Er bekam nicht so recht mit das etwas ziemlich Kühles an diesem verteilt wurde. Erst als Raulo anfing ihn auf das kommende vorzubereiten stöhnte er laut auf. Seine Arme gaben etwas nach und er stütze sich nun auf seine Ellenbogen. Abermals musste Raulo grinsen. Lee hatte wirklich ein gutes Händchen für Aphrodisiaka. So entspannt und willig wie der Junge sich ihm entgegen drängte, würde alles weitere auch recht einfach laufen. Schon ließ er den zweiten Finger folgen und musste sich ein Stöhnen verkneifen. Der Bengel war trotz der Droge noch so betörend eng dass es ihm alle Mühe kostete ihm nicht sofort zu nehmen. Lediglich sein Versprechen an Seto hielt ihn noch davon ab sich sofort mit einem heftigen Stoß in das heiße Loch des Jungen zu versenken. Denn dann würde definitiv Blut fließen und genau dass war das Einzige was er nicht passieren durfte. Keine Schläge, keine Verletzungen, kein Blut, keine Narben. Wobei Letzteres auch nicht so recht nach Raulos Geschmack war. Schläge waren wohl dosiert durchaus in seinem Sexleben integriert. Und kleine Verletzungen kamen dann und wann auch schon mal vor. Aber das bisschen Blut, dass dabei floss war nun wirklich nicht erwähnenswert. Aber tiefe Verletzungen die Narben hervorriefen mochte auch er nicht besonders. Und so ließ er dem Zweiten nun langsam einen dritten und letztlich sogar einen vierten Finger folgen. Tristan hatte seinen Kopf schon beim zweiten Finger auf das verschwitzte Bettlaken sinken lassen. Kauerte nun hemmungslos stöhnend auf dem Bett und konnte von den Berührungen des Mannes einfach nicht genug bekommen. Er wusste nicht wie viel Finger es waren die ihn gerade verwöhnten, doch war es ihm immer noch nicht genug. “M … mehr.” Stöhnte er laut und verbiss sich im nächsten Moment in das Laken. Zu gut war das Gefühl als die Finger verschwanden und etwas wesentlich größeres ihren Platz einnahm. Selbst der kurzen, heftigen Scherz denn er dabei empfand erregte ihn noch mehr. Lüstern schrie er in den Stoff zwischen seinen Zähnen. Raulo stöhnte kehlig auf. Fest krallte er sein Fingernägel in dessen Hüfte und begann gleich mit einem harten Rhythmus. Tristans Stimme überschlug sich fast. Seine Arme gaben nun gänzlich ihre Dienste auf und er sackte mit dem Oberkörper auf das Laken. Laut Keuchend, dunkel stöhnend und mit leisen Schreien drängte er sich seinem Peinigers entgegnen. Raulo öffnete seine Augen wieder einen Spalt und schaute zu Akira herüber. Ließ seine Augen über dessen makellosen Körper, der haarlose Brust, den muskulösen Bauch und dessen Mitte schweifen. Er verlangsamte seine Bewegungen, hielt letztlich komplett in seinen Bewegungen inne und packte den Jungen unter sich im Nacken. Tristan brauchte etwas Zeit um den Wechsel zu realisieren. Warum machte der Mann nicht weiter? Es tat doch so gut. Leicht zuckte er zusammen als ihn eine kräftige Hand im Nacken packte und nach oben zog. Etwas schwerfällig erhob er sich und stütze sich mit den Armen ab. Fragend schaute er über seine Schulter. “Leck ihn!” Raulo sah den Jungen kurz in die Augen und drückte ihn dann zu Akiras Schoß. “Und gib dir ja Mühe, sonst wirst du es noch bitterlich bereuen!” Tristan keuchte erneut auf als die Hand in seinem Nacken kräftiger zugriff und er nickte eilig. Es war etwas völlig ungewohntes und doch so erschreckend einfach. Selbst der leicht salzige Geschmack schreckte ihn nicht ab und er senkte seinen Kopf. Der erste Versucht ging zu tief. Er musste leicht würgen. Erst die Hand an seiner Stirn hielt ihn zurück und eine weitere Hand an seiner Kehle massierte diese, so dass der Würgreflex nachließ. Jetzt etwas vorsichtiger nahm Tristan seine Tun wieder auf, ging aber nur soweit in sich auf dass er nicht mehr würgen musste. Und als sein Peinigers erneut den Rhythmus aufnahm stöhnte er laut an die Haut Akiras. Dieser schaute Raulo tief in die Augen, schloss seine Lider nur halb als er die unbeholfen Bemühungen des Jungen spürte. Mit einem leichten Lächeln schaute er zu Tristan herunter als dieser ein leises Würggeräusch von sich gab. Schnell hob er dessen Kopf etwas an und massierte ihm die Kehle. Es war ein typischer Anfängerfehler und Akira wollte es dem Jungen nicht noch schwerer machen, als er es ohne hin noch haben würde. Um so mehr freute er sich das der Junge nach dem Fehlversuch nicht aufhörte sondern weiter machte, wenn auch etwas vorsichtiger. Er legte seine Hand kraulend in dessen Nacken und heftete seine Augen wieder auf Raulo. Dieser tobte sich jetzt hemmungslos an den willigen Körper Tristans aus. Beobachtete diesen dabei wie er Akira mit Lippen und Zunge verwöhnte. Die dunkeln Augen wanderten von dem braunhaarigen Schopf, der sich im Schosse Akiras auf und ab bewegte, hoch zu den hellen Augen. Er musste erneut keuchen als ihn der lustverhangene Blick des Japaners traf. Das leuchtend Blau Akiras Augen fesselte ihn regelrecht und er konnte den Blick nicht mehr von ihnen abwenden. Erst als Tristan ihn durch seine Höhepunkt tief in sich einkerkerte schloss der Spanier genießerisch seine Augen und gab sich völlig seines eigenen Höhepunktes hin. Auch Akira erlag seinen Empfindungen. Wobei weniger die Bemühungen des Jungen eine Rolle spielten, sondern viel mehr der Anblick Raulos. Schnell zog er Tristan von sich weg und genoss seinen Höhepunkt in vollen Zügen. Seinen Blick nicht von dem schwer atmenden Spanier lassend kraulte er den Jungen im Nacken. Tristan sackte nun völlig in sich zusammen und lag schwer atmend auf dem Bett. Mit der Zeit legte sich eine bleierne Schwere über seinen ausgelaugten Körper, lullte ihn ein und trieb ihn in die verlockende Schwärze eines traumlosen Schlafes. Als der Körper des Jungen in sich zusammen sackte wurde Raulo der betörenden Enge beraubt. Leise murrend schaute er zu seinem Opfer herunter und fand diesen bewusstlos auf dem Laken liegend. “War wohl ein bisschen viel für den Kleinen.” Raunte Akira ihm ins Ohr und strich ihm federleicht über den Rücken. Er wusste das Raulo nach seinem Höhepunkt gerne die Verbindung noch etwas länger aufrecht erhielt. Und hatte lächeln müssen als dieser leise und leicht frustriert murrend auf den Jungen geblickt hatte. Als kleine Entschädigung schmiegte er sich dich an den Rücken des Spaniers und ließ seine Hände über dessen Brust und Bauch wandern. “Wie wäre es, wenn Yu den Kleinen jetzt wieder zurück in seine Zelle bringt und wir Zwei machen es uns in der Suite so richtig schon gemütlich.” Leicht schabte er mit seinen Fingernägeln über den straffen Bauch Raulos. “Dann kannst du dich nach Herzenslust an mir austoben.” Nun kratzte er leicht über rechte Brust des Spaniers. “Und du weißt dass ich nicht so schnell schlapp mache wie der Junge.” Mit einem genießerischen Brummen legte Raulo seinen Kopf nach hinten. Akira wusste genau was ihm gefiel und dessen Worte hörten sich auch sehr verlockend an. Wie sollte er da noch widerstehen können? Er hob seine Hand, legte sie dem Japaner in den Nacken und zog dessen Lippen an die seinen. “Das glaub ich dir gern. In Sachen Ausdauer hat es noch keiner mit dir aufnehmen können.” Raunte er an die sündigen Lippen bevor er Akira in einen sinnlichen Kuss zog. Das Tristan derweilen hochgehoben und weggebracht worden war bekam die Beiden nur am Rande mit. Viel zu sehr waren sie in ihr Zungenspiel vertieft. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (1) Ich hasse dieses Wort! Ebenso wie all seine Umschreibungen! = Nippel, Lustknospen, Knoten, Knubbel, Perlen …. *brrrr … sich schüttel* Aber bei dem kleinem Miststück von Tristan mach ich hier mal ne Ausnahme! *he he he* Soll ja auch nicht so romantisch und liebevoll rüberkommen!!! >.^ Kapitel 65: Bestrafung, Zweiter Akt ----------------------------------- Uji, das letzte Kapitelchen scheint euch ja mächtig Spaß gemacht zu haben! *breit grins* *sich vor den Komischreiber verbeug* Mir übrigens auch! *he he he* Und weil es so schön war, quäle ich klein Tristan jetzt auch gleich fröhlich weiter! *muahahahaha* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 59 Bestrafung, Zweiter Akt Völlig gerädert erwachte Tristan am nächsten Morgen. Sich die Augen reibend setzte er sich auf und zuckte heftig zusammen. Ein pochender Schmerz zog durch seinen Unterleib und ließ ihn seine Augen weit aufreisen. Bis eben hatte er gedacht es sei nur ein böser Alptraum gewesen, doch die kargen Wände der Zelle, die Tatsache das er noch immer unbekleidet war und dieser verräterischer Schmerz belehrten ihn schnell eines besseren. Auch wenn er sich nur dunkel an das Geschehen erinnern konnte, so wusste er doch dass sich ein Mann an ihm vergangen hatte. Und zu seinem Entsetzen konnte er sich nicht daran erinnern Gegenwehr geleistet zu haben. Aber wie konnte das sein? Er würde doch niemals freiwillig mit einem Mann ins Bett gehen. Und wenn überhaupt, was bestimmt nie im Leben geschehen würde, dann bestimmt nicht als devoter Part. Also was zu Henker hatten sie mit ihm gemacht, dass er sich nicht nach Leibeskräften gegen die `Vergewaltigung´ gewehrt hatte? Seine Augen schweiften weiter durch den Raum und blieben an dem, bis eben noch nicht entdeckten Tablett hängen. Wie beim letzten mal stand dort ein kleine Flasche Wasser und es lagen einige Sandwichs auf der Plastikunterlage. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen als er die Wasserflasche anvisierte. Sie mussten ihm irgendeine Droge untergejubelt haben. Es würde alles erklären. Vor allem seine körperliche Schwäche, wo durch er sich einfach nicht gegen den Mann hatte wehren können. Das musste es sein. Mit einem lauten Knurren sprang er auf, ignorierte den Schmerz ebenso wie die Tatsache das er splitternackt war und schnappte sich die kleine Plastikflasche. Sie schien zwar noch original verschlossen zusein, aber er würde diesen Bastarden bestimmt nicht trauen. Mit einem wütendem Schrei pfefferte er die Flasche an die Wand und sah mit Genugtuung das diese aufplatzte und ihren Inhalt auf der Wand und dem Boden verteilte. Weiter laut vor sich hin schimpfend knallte er auch das Tablett an die Wand. Aber nicht ohne sich vorher eines der Sandwichs beiseite zu legen. Seto saß an Lees Schreibtisch, lehnte sich entspannt an die Rückenlehne des Sessels und nippte an der heißen Tasse Kaffee. Ein sehr zufriedenen Lächeln erschien auf seinen Lippen als er den erneuten Tobsuchtsanfall Tristans auf dem Monitor beobachtete. Auch Raulo musste leise Lachen und beute sich zu dem sitzenden Akira herunter. “Ich glaub da haben wir jemanden ziemlich wütend gemacht.” Raunte er dem Japaner mit dunkler Stimme ins Ohr. Akira grinste breit und sah zu dem Spanier nach oben. “Aber das ist doch bestimmt noch steigerungsfähig, oder?” Verschlagen zwinkerte er Raulo zu. “Ich werde mir alle Mühe geben!” Er hauchte Akira einen Kuss auf die Stirn. “Vorausgesetzt der Kleine macht nicht wieder vorzeitig schlapp.” “Keine Sorge. Das neue Mittel ist nicht ganz so intensiv. Dafür müsst ihr aber auch mit etwas mehr Gegenwehr rechnen.” Mischte sich Lee in die Unterhaltung ein. “Aber ich glaube nicht wirklich dass das für dich ein großes Problem da stellt, oder Raulo?” Der Spanier schüttelte nur den Kopf und lachte laut auf. “Bis jetzt hab ich noch jeden Wildfang handzahm bekommen.” Erneut schaute er auch den Monitor und sah dass der Junge sich wieder etwas beruhigt hatte. Noch immer etwas außer Atem setzte sich Tristan zurück auf die dünne Matratze, schlang sich die kratzige Decke um den nackten Leib und kaute frustriert auf dem trockenen Sandwich herum. Jetzt währe ein bisschen kühles Wasser genau das richtige. Leicht wehmütig schaute er auf den feuchten Fleck auf dem Fußboden. Aber er war lieber durstig, als so etwas noch einmal mit sich machen zu lassen. Und wenn er hier in der Zelle verrecken würde. Kein Mann würde jemals wieder Hand an ihn und seinem Körper legen. Raulo schaute von Monitor zu Lee herüber. “Wie lange noch?” Der Chinese blickte auf seine Armbanduhr und rechnete kurz nach. “So, zwei bis drei Stunden vielleicht. Ich kann dich gerne anrufen wenn sich die ersten Symptome zeigen.” “Mach das!” Raulo schlang seine Arme um Akiras Oberkörper und beugte sich dich an dessen Ohr. "Wie wäre es wenn wir so lange auf meine Suite gehen und ein ausgiebiges Bad um Whirlpool nehmen?” Akira lächelte sanft und streckte sich etwas um an das Ohr des Spanier zu gelangen. “Gern! Aber dann musst du dich nachher alleine um den ungezogenen Bengel kümmern.” “Hm.” Raulo knabberte leicht an Akiras Ohrmuschel. “Alles hat seine guten und seinen schlechten Seiten. Und im Moment geht ein ausgiebiges Bad mit dir eindeutig vor!” Gespielt genervt stöhnte Lee auf. “Ihr zwei seid ja noch schlimmer als die Karnickel! Mach das ihr aus meinem Büro kommt!” Raulo lachte laut auf und zog Akira vom Stuhl hoch. “Ha, du bist doch nur neidisch!” Eng schmiegte er sich an den Rücken des Japaners und schob ihn Richtung Bürotür. “Ich und neidisch? Bestimmt nich!” Lachte nun auch Lee und streckte dem Spanier die Zunge raus. “Aber ich bewundere Akira für seine schier grenzenlose Ausdauer!” Dieser drehte sich in der Tür kurz zu dem Chinesen und zwinkerte ihm zu. “Training mein Lieber! Alles eine Frage des Trainings!” Schon schloss sich die Tür und Seto war mit Lee alleine im Büro. Kopfschüttelnd widmete er sich wieder seinem Kaffee. “Wenn Raulo nicht bald ernst macht, muss ich ihn wohl zu seinem Glück zwingen!” “Hm” Lee rieb sich leicht übers Kinn. “So wie er Akira gestern die ganze Zeit mit den Augen verschlungen hat, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern.” Seto, der sich zu besagter Zeit wohlweislich vom dem Raum und dem Monitor ferngehalten hatte, konnte nur mit den Schultern zucken. “Das werden wir ja sehen!” Tristan stöhnte frustriert auf als sich sein Köper erneut so komisch anfühlte. Es war nicht ganz so schlimm wie zuvor, aber trotzdem stark genug um ihm zu verdeutlichen dass ihm wieder etwas untergejubelt worden war. Er spürte wie ihm heiß wurde und sein Schritt langsam zum Leben erwachte. Doch diesmal würde er es den Männern nicht ganz so leicht machen. Oh nein, nicht mit ihm. Trotzig wickelte er sich die Decke enger um den Leib und funkelte die Tür böse an als er hörte wie ein Schlüssen in deren Schloss gedreht wurde. Yu öffnete die Tür und lachte leise als er den grimmig blickenden Jungen sah. Denn dessen Gesichtsausdruck wollte so gar nicht zu der etwas zu schnellen Atmung und den schon stark geröteten Wangen passen. “Aufstehen und mit dem Gesicht zur Wand!” Seine Stimme klang streng und machte deutlich das er keine Widerworte dulden würde. “Das kannste vergessen, Arschloch!” Knurrte Tristan nur und zeigte dem Mann den Stinkefinger. Yu zog daraufhin lediglich seine linke Augenbraue leicht in die Höhe und hätte am liebsten laut gelacht. Statt dessen beute er sich zu dem Jungen und ergriff dessen Arm mit eisernem Griff. “Wenn du es auf die harte Tour haben willst, nur zu!” Schon fand sich Tristan mit dem Gesicht auf dem kalten Fußboden wieder, seine Hände wurden ihm auf den Rücken gezogen und das Klicken von Handschellen drang an sein Ohr. Er wollte gerade wieder losschimpfen als ihm auch schon ein runder Knebel in den Mund gestopft wurde. Er riss seine Augen weit auf, als er realisierte in was für einer Lage er sich gerade befand. Splitternackt, gefesselt und geknebelt und diese gottverdammte Droge entfaltete auch immer mehr ihre Wirkung. Am liebsten hätte er seinen Schädel gegen den Beton seines Zellenbodens gehämmert, doch hievte ihn sein Wärter gerade wieder auf die Beine und zog ihn durch die kleine Tür in den dunklen Gang. Schon eine halbe Stunde nach dem Raulo angefangen hatte mit dem Jungen zu spielen, lag dieser ohne Fesseln und Knebel auf dem Bett und streckte sich leise stöhnend den Fingern des Spaniers entgegen. Raulo lächelte als er an den Anfang ihres Spieles dachte. An den böse dreinblickenden Jungen, der unaufhörlich irgendetwas unverständliches in den Knebel knurrte und versuchte seinen Händen so gut es ging aufzuweichen. Und nun lag eben dieser Junge auf den hellen Laken und rekelte sich voll Lust. Diesmal wollte er etwas anderes ausprobieren und griff nach dem kleinem Spielzeug neben sich. Eigentlich wollte er dieses ja auch schon bei ihrer ersten Zusammenkunft einsetzten, aber da hatte der Kleine schon viel zu früh schlapp gemacht. Daher wollte Raulo sich heute etwas ausgiebiger mit ihm spielen. Und die Tatsache dass Akira in der Suite geblieben war und ihn hier nicht ablenken konnte bestärkte ihm noch in seinem Vorhaben. Auch die neue Droge hatte dafür gesorgt das der Junge ziemlich schnell entspannte, womit das Vorbereiten auch diesmal zügig von statten ging. “Du kennst die Stellung, als hopp!” Befahl der Spanier mit fester Stimme und Tristan folgte. Er kauerte nur Sekunden später auf allen Vieren auf der Matratze und konnte es wieder nicht erwarten das sein Peiniger endlich weiter machte. Er hatte keine Zeit sich für sein lüsternes Verhalten zuschämen. Dafür raste sein Blut viel zu schnell durch die Adern und sein Körper fühlte sich an als ob er in Flammen stand. So stöhnte er erleichtert auf als er etwas kühles an seinem Öffnung spürte. Etwas kühles, dass sich kurz darauf stetig und hart in sein Inneres bohrte. Es traf diesen süßen Punkt in ihm der helle Sterne vor seinen Augen erscheinen ließ. Laut stöhnend sank er auf seine Ellenbogen und ließ den Kopf hängen. Drängte sich willig gegen den Eindringling. Raulo lachte leise. “Na, gefällt dir das?” Er zog den Vibrator fast vollständig wieder hinauf, nur um ihn erneut mit einem schnellen Stoß in der Enge des Jungen zu versenken. Tristan wusste das er diese Prozedur lange aushalten würde. Dafür war das Gefühl zu gut und es trieb ihm immer mehr seinem Höhepunkt entgegen. So konnte er nur heftig nicken. Ein verständliche Antwort hätte er im Moment eh nicht herausbekommen. Wieder lachte der Spanier leise, drückte den Jungen nun mit dem Oberkörper auf das Bett und ergriff dessen rechte Hand. Er zog die Hand zwischen den Beinen seines Opfers hindurch und drückte ihm den Vibrator in die Hand. “Dann mach mal schön weiter! Ich bin gleich wieder da!” “Wa … was?” Keuchte Tristan, drehte sein Gesicht zu Seite und schaute den Mann verwirrt an. Doch dieser ergriff erneut die Hand, die sich nur leicht um den kleinen Lustspender geschlossen hatte und rammte ihn tief in die Öffnung. “Rein, raus. Das bekommst du doch bestimmt hin, oder? Bist doch schon ein großer Junge!” Lachend stand er vom Bett auf und suchte sich etwas vom Regal aus. Tristan stöhnte kehlig auf als sein Lustpunkt getroffen wurde. Er schloss seine Finger etwas fester um das, was auch immer da gerade in ihm steckte und zog er etwas aus sich heraus. Ebenso zögerlich drückte er es wieder in sich hinein, streifte dabei wieder den Punkt und verbiss sich stöhnend in das Kopfkissen. Seine Bewegungen wurde langsam mutiger und nach kurzer Zeit lag er laut stöhnend auf dem Bett und rammte sich den Vibrator immer wieder schnell und kräftig in sein Inneres. Das war gut. Sehr gut sogar. Das das Halbdunkel des Raumes immer mal wieder kurz von einem Blitzlicht erhellt wurde bekam Tristan nicht mit. Wahr er doch zu sehr damit beschäftigt sich größte Lust zu bereiten. Raulo reichte die Kamera an Yu zurück und begab sich wieder zu dem Jungen. “Das reicht! Hör auf!” Befahl er und schaute streng auf Tristan herunter. Dieser brauchte etwas bis er die Worte und deren Sinn verstand. Nur widerwillig folgte er dem Befehl, ließ von dem Vibrator ab und lag völlig außer Atem auf den verschwitzen Laken. “Umdrehen!” Raulo hatte sich ein amüsiertes Schmunzeln verkneifen müssen als er sah wie sehr sein Befehl dem Jungen missfallen hatte. Kaum hatte dieser sich auf den Rücken gedreht, beugte der Spanier sich zu ihm hinunter. Mit der linken Hand ergriff er das schon leicht tröpfelnde Glied Tristans und legte einen Cockring darum. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck erhob er sich wieder. “So. Jetzt kannst du gerne wieder weiter machen!” “Was … ist das?” Tristan sah an erst sich herunter und dann seinen Peiniger fragend an. Was auch immer dieser da drum gemacht hatte, es fühlte sich komisch und ziemlich beengend an. “Das…” Raulo strich leicht mit dem Finger über den silbernen Ring der eng um die Erregung lag. “Ist ein Cockring. Er verhindert das du unerlaubt kommen kannst!” “WAS!” Fast schon panisch wollte Tristan nach dem Ring greifen um sich schnell wieder von diesem befreien. Doch kam er mit seiner kleinen Befreiungsaktion nicht weit. “Na na na, wer wird denn hier so unartig sein!” Schnell ergriff Der Spanier seine Hände und hielte sie ihm über dem Kopf zusammen. “Keine Sorge, ich werde dir schon noch erlauben zu kommen.” Raulo umfasste die Hände jetzt mit einer Hand und ließ die Andere über den Körper des Jungen wandern. “Aber eben erst dann wenn ich es für richtig halte!” Mit einem leicht diabolisch angehauchten Lächeln griff er zwischen die Beine des Jungen, schob den Vibrator wieder tief in ihn und stellte ihn an. Erschrocken weiteten sich die Augen Tristans, nur um kurz darauf auf halbmast zu fallen und ein dunkles Stöhnen entkam seiner Kehle. Gott, das war ja noch viel besser als das zuvor. Schnell hatte er den Ring vergessen, griff nach dem Vibrator und verwöhnte sich erneut. Das Raulo sich wieder zu Yu gesellt hatte und noch eine Fotos machte bekam er nicht mit. Der Spanier reichte die Kamera wieder zurück und Yu suchte sich neue Blickwinkel für gute Fotos. Immer wieder flackerte das Blitzlicht kurz auf Und Yu wanderte regelrecht um das Bett um ja keinen guten Schnappschuss zu verpassen. Nachdenklich beobachtete Raulo Lees Gehilfen. Es brauchte kein besonderst gut geschultes Augen um zu erkennen das die Vorstellung des Jungen Yu nicht kalt ließ. Dafür zeichnete sich die große Beule in seinem Schritt zu deutlich durch den Stoff ab. Vielleicht sollte er Lees fleißigen Mitarbeiter ja auch mal etwas Spaß gönnen. Mit einem leichten Grinsen winkte er Yu zu sich herüber und nahm ihm die Kamera aus der Hand. “Ich glaube du hast genug Fotos gemacht. Wie wärs mal zur Abwechslung mit etwas Spaß?” Neckisch zwinkerte er ihn an. Yu machte große Augen. “Du meinst?” Hoffnungsvoll schaute er zu dem, sich auf dem Bett rekelnden Jungen herüber. “Er gehört ganz dir!” Raulo begleitete Yu zum Bett herüber und strich Tristan durch das verschwitze Haar. “Aber halte dich an die Regeln!” Schnell nickte Yu und ließ seine Finger über die sich hektisch heben und senkende Brust streichen. “Du weißt ja wie weit er ist, also übertreib es bitte nicht.” Der Spanier zwinkerte ihm nochmals zu und setzte sich in den Sessel in dem Yu sonst immer saß um ihr Spiel zu beobachten. Angesprochner nickte leicht und befreite sich eilig von seiner Kleidung. Atmete erleichtert auf als seine Erregung endlich Platz hatte und nicht mehr durch die Hose eingeengt wurde. Er setzte sich auf das Bett und mit dem Rücken am Kopfteil. “Dreh dich um und leck mich!” Seine Stimme hatte nicht ganz den strengen Ton wie Raulos, aber die Wirkung war die Gleiche. Die Worte holten Tristan wieder etwas aus seiner Ekstase und er schaute fragend zu dem Mann. Klar sehen konnte er schon lange nicht mehr, daher erkannte er auch nicht das er hier nicht sein Peiniger sonder sein Wärter vor sich hatte. Etwas umständlich rollte er sich herum, die Hand nicht von dem vibrierenden Lustspender nehmend und krabbelte zu dem Schoss des Mannes. Verwöhnte diesen ebenso wie er es beim letzte Mal mit Akira getan hatte. Mit einem zufrieden Seufzer legte Yu den Kopf in den Nacken und kraulte den Jungen durchs Haar. Dessen Technik war zwar noch weit davon entfernt perfekt zu sein, aber für den Augenblick war es ausreichend. Raulo schenkte sich ein Glas Wein ein, nippte an diesem und griff immer mal wieder zur Kamera. Laut stöhnte Tristan an das heiße Fleisch in seinem Mund als er erneut seinen Lustpunkt traf. Die Vibrierungen steigenden den Genuss ins unerträglich, ebenso wie sein schon heftig schmerzendes Glied. Yu erkannte dass der Junge bald an seine Grenzen stoßen würde. Er zog dessen Kopf hoch und sah in die von Lust leicht getrübten Augen. “Dreh dich um, zieh den Vibrator raus und setzt dich auf mich.” “Hmm?” Tristan legte sich den Speichel von den Lippen und schaute den Mann fragend an. “Rum drehen, Vibrator raus und auf mich setzten!” Wiederholte Yu mit mehr Härte in der Stimme. Und sah mit Wohlwollen wie der Junge seinem Befehl folge leistete. Nur beim Hinsetzten half er etwas. Positionierte seine pochende Erregung direkt an Tristans Öffnung und drückte diesen langsam auf seinem Schoss nieder. Stöhnte leise als die heiße Enge ihn vollends umschloss. Auch Tristan stöhnte laut auf und warf seinen Kopf in den Nacken. Fing schon nach wenigen Sekunden an sich zu bewegen. Unterstützend legte Yu seine Hände auf die Hüften des Jungen, führte ihn in der Bewegung und stieß von unten fest in diesen. Lange würde er nicht mehr brauchen. Schnell schaute er zu Raulo herüber und nickte ihm zu. Der Spanier verstand worauf Yu heraus wollte. Er stellte das Weinglas beiseite, erhob sich und griff sich die Kamera. Schritt zum Bett herüber und suchte sich schon mal den besten Blickwinkel aus. “Bitte … ich …“ Tristan hetzte mit seinem Becken eilig auf und ab. “Ich …” “Hm?” Yu griff um den den verschwitzen Körper des Jungen und strich hauchzart über dessen Erregung. Ein dunkles Stöhnen entkam Tristans Lippen als er die Finger spürte. “Ich … ka …kann …nicht …mehr …ich …” Irgendwie versuchte er sich den Finger entgegen zu bewegen, doch diese wurde schnell wieder weg gezogen. Sein Stöhnen klang jetzt leicht frustriert. Er drehte den Kopf und schaute Yu mit flehenden Blick an. “Bitte!” “Bitte was?” Yu rammte sich hart in den Jungen und strich wieder federleicht über dessen Glied. Der Kontrast von den kräftigen Stößen, den viel zu zarten Berührungen und den ziehenden Schmerz in seinen Lenden machte Tristan verrückt. Das hielt er keine Sekunde länger aus. “Bitte… lass mich … kommen!” Keuchte er mit gequälter Stimme. Yu ergriff das Glied nun fester und massierte es leicht, brachte den Jungen auf seinem Schoss damit zum wimmern. Er beschleunigte seine Stöße und nickte Raulo zu als er seinen Höhepunkt herannahen fühle. Schnell drehte er sein Gesicht von der Kamera weg und ergriff den Cockring. “Komm!” Zeitgleich mit dem Befehl befreite er das Glied des Jungen von dem Ring und rammte sich fester und tiefer als zuvor in dessen heiße Enge. Tristan schrie laut auf, warf den Kopf weit in den Nacken und kam so hart wie noch nie zuvor in seinem Leben. Yu stöhnte seinen Orgasmus genüsslich heraus als er noch enger von dem heißen Inneren des Jungen umschlossen wurde. Mit geschlossenen Augen und gemütlich zurückgelehnt genoss er das sich rhythmische Zusammenziehen um sein Glied und erwachte erst aus seiner leichten Trance als der Junge auf seinen Schoß zur Seite kippte. Leicht besorgt beute er sich über den schwer atmenden Körper. Doch war der Junge nicht wie beim ersten Mal bewusstlos sonder lag nur total ausgepowert auf den Laken. “Und?” Raulo hatte die Kamera schon längst zur Seite gelegt und stand nun wieder neben dem Bett. “Noch etwas unbeholfen, dafür aber noch so herrlich eng!” Schwärmte Yu, stand vom Bett auf und schlüpfte wieder in seine Sachen. Fertig angezogen stellte er sich neben Raulo und grinste zu den nun wieder etwas beisinnen seienden Tristan herunter. “Kleiner, ich glaub du brauchst dringend eine Dusche!” Raulo lachte laut auf und Tristan schaute die beiden Männer erschrocken an. “Was …?” Die Wirkung der Droge hatte nachgelassen und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er lief feuerrot an, raffte sich schnell das Bettlaken um den Körper und funkelte die Männer wütend an. Wollte gerade wieder los schimpfen, als Yu nur grinsend den Knebel vor seinem Gesicht baumeln ließ und er dann doch lieber seine Klappe hielt. Vorerst, versteht sich. Denn das Ganze würde noch ein Nachspiel haben, darauf konnten seine Entführer sich gefasst machen. Wenn er hier erst einmal raus war würde er diesen Perversen das Leben zur Hölle machen. Dessen war er sich ganz sicher. Eine halbe Stunde und einer warmen Dusche später betrat Tristan wieder seine spärlich eingerichtete Zelle. Dicht gefolgt von seinem Wärter. Yu schloss die Tür hinter sich und stellte das Tablett mit dem Essen auf dem Fußboden ab. Mit einem leisen Seufzer sammelte er die Reste des Frühstücks ein. “Ich würde dir empfehlen es lieber zu essen als deine Zelle damit zu dekorieren!” “Pah! Ihr wollt mir doch sowieso wieder irgendwas daruntermischen damit ihr verdammten Arschficker euch an mir vergreifen könnte! Ohne mich!” Wieder zeigte Tristan ihm den Stinkefinger. Yu lachte und erhob sich. “Ach Kleiner. Wenn wir dir Drogen geben wollen, dann machen wir das auch!” Er ging zu dem Jungen herüber und struppelte ihm durch das noch leicht feuchte Haar. “Aber es gibt immer einen leichten und einen harten Weg!” Er schnappte sich das Frühstückstablett. “Mann kann diese Drogen nicht nur ins Essen oder Trinken mischen. Sonder beispielsweise auch in die Luft geben oder direkt ins Blut spritzen!” Mit diesen Worten verließ er die Zelle. Verschloss sie sorgfältig und ließ einen ziemlich wütenden, aber auch nachdenklichen Jungen in dieser zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ähm, fällt eigentlich auf dass ich Tristan nicht so recht leiden kann? *breit grins* So dieses war der zweite Akt. Mal schauen was mir alles fürs nächste Kapitel einfällt! *diabolisch grins* Bis dann! Eure Akumako-chan ^.^ Da ich gerade bissel Halskratzen habe gibst statt der brümmeligen Kekse heut mal ne große Schüssel Schokopudding!! =^.^= *rein schlepp* *schüsselchen und löffel an alle verteil* Kapitel 66: Bestrafung, Zweiter Akt (zensiert) ---------------------------------------------- Uji, das letzte Kapitelchen scheint euch ja mächtig Spaß gemacht zu haben! *breit grins* *sich vor den Komischreiber verbeug* Mir übrigens auch! *he he he* Und weil es so schön war, quäle ich klein Tristan jetzt auch gleich fröhlich weiter! *muahahahaha* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 59 Bestrafung, Zweiter Akt (zensiert) Völlig gerädert erwachte Tristan am nächsten Morgen. Sich die Augen reibend setzte er sich auf und zuckte heftig zusammen. Ein pochender Schmerz zog durch seinen Unterleib und ließ ihn seine Augen weit aufreisen. Bis eben hatte er gedacht es sei nur ein böser Alptraum gewesen, doch die kargen Wände der Zelle, die Tatsache das er noch immer unbekleidet war und dieser verräterischer Schmerz belehrten ihn schnell eines besseren. Auch wenn er sich nur dunkel an das Geschehen erinnern konnte, so wusste er doch dass sich ein Mann an ihm vergangen hatte. Und zu seinem Entsetzen konnte er sich nicht daran erinnern Gegenwehr geleistet zu haben. Aber wie konnte das sein? Er würde doch niemals freiwillig mit einem Mann ins Bett gehen. Und wenn überhaupt, was bestimmt nie im Leben geschehen würde, dann bestimmt nicht als devoter Part. Also was zu Henker hatten sie mit ihm gemacht, dass er sich nicht nach Leibeskräften gegen die `Vergewaltigung´ gewehrt hatte? Seine Augen schweiften weiter durch den Raum und blieben an dem, bis eben noch nicht entdeckten Tablett hängen. Wie beim letzten mal stand dort ein kleine Flasche Wasser und es lagen einige Sandwichs auf der Plastikunterlage. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen als er die Wasserflasche anvisierte. Sie mussten ihm irgendeine Droge untergejubelt haben. Es würde alles erklären. Vor allem seine körperliche Schwäche, wo durch er sich einfach nicht gegen den Mann hatte wehren können. Das musste es sein. Mit einem lauten Knurren sprang er auf, ignorierte den Schmerz ebenso wie die Tatsache das er splitternackt war und schnappte sich die kleine Plastikflasche. Sie schien zwar noch original verschlossen zusein, aber er würde diesen Bastarden bestimmt nicht trauen. Mit einem wütendem Schrei pfefferte er die Flasche an die Wand und sah mit Genugtuung das diese aufplatzte und ihren Inhalt auf der Wand und dem Boden verteilte. Weiter laut vor sich hin schimpfend knallte er auch das Tablett an die Wand. Aber nicht ohne sich vorher eines der Sandwichs beiseite zu legen. Seto saß an Lees Schreibtisch, lehnte sich entspannt an die Rückenlehne des Sessels und nippte an der heißen Tasse Kaffee. Ein sehr zufriedenen Lächeln erschien auf seinen Lippen als er den erneuten Tobsuchtsanfall Tristans auf dem Monitor beobachtete. Auch Raulo musste leise Lachen und beute sich zu dem sitzenden Akira herunter. “Ich glaub da haben wir jemanden ziemlich wütend gemacht.” Raunte er dem Japaner mit dunkler Stimme ins Ohr. Akira grinste breit und sah zu dem Spanier nach oben. “Aber das ist doch bestimmt noch steigerungsfähig, oder?” Verschlagen zwinkerte er Raulo zu. “Ich werde mir alle Mühe geben!” Er hauchte Akira einen Kuss auf die Stirn. “Vorausgesetzt der Kleine macht nicht wieder vorzeitig schlapp.” “Keine Sorge. Das neue Mittel ist nicht ganz so intensiv. Dafür müsst ihr aber auch mit etwas mehr Gegenwehr rechnen.” Mischte sich Lee in die Unterhaltung ein. “Aber ich glaube nicht wirklich dass das für dich ein großes Problem da stellt, oder Raulo?” Der Spanier schüttelte nur den Kopf und lachte laut auf. “Bis jetzt hab ich noch jeden Wildfang handzahm bekommen.” Erneut schaute er auch den Monitor und sah dass der Junge sich wieder etwas beruhigt hatte . Noch immer etwas außer Atem setzte sich Tristan zurück auf die dünne Matratze, schlang sich die kratzige Decke um den nackten Leib und kaute frustriert auf dem trockenen Sandwich herum. Jetzt währe ein bisschen kühles Wasser genau das richtige. Leicht wehmütig schaute er auf den feuchten Fleck auf dem Fußboden. Aber er war lieber durstig, als so etwas noch einmal mit sich machen zu lassen. Und wenn er hier in der Zelle verrecken würde. Kein Mann würde jemals wieder Hand an ihn und seinem Körper legen. Raulo schaute von Monitor zu Lee herüber. “Wie lange noch?” Der Chinese blickte auf seine Armbanduhr und rechnete kurz nach. “So, zwei bis drei Stunden vielleicht. Ich kann dich gerne anrufen wenn sich die ersten Symptome zeigen.” “Mach das!” Raulo schlang seine Arme um Akiras Oberkörper und beugte sich dich an dessen Ohr. "Wie wäre es wenn wir so lange auf meine Suite gehen und ein ausgiebiges Bad um Whirlpool nehmen?” Akira lächelte sanft und streckte sich etwas um an das Ohr des Spanier zu gelangen. “Gern! Aber dann musst du dich nachher alleine um den ungezogenen Bengel kümmern.” “Hm.” Raulo knabberte leicht an Akiras Ohrmuschel. “Alles hat seine guten und seinen schlechten Seiten. Und im Moment geht ein ausgiebiges Bad mit dir eindeutig vor!” Gespielt genervt stöhnte Lee auf. “Ihr zwei seid ja noch schlimmer als die Karnickel! Mach das ihr aus meinem Büro kommt!” Raulo lachte laut auf und zog Akira vom Stuhl hoch. “Ha, du bist doch nur neidisch!” Eng schmiegte er sich an den Rücken des Japaners und schob ihn Richtung Bürotür. “Ich und neidisch? Bestimmt nich!” Lachte nun auch Lee und streckte dem Spanier die Zunge raus. “Aber ich bewundere Akira für seine schier grenzenlose Ausdauer!” Dieser drehte sich in der Tür kurz zu dem Chinesen und zwinkerte ihm zu. “Training mein Lieber! Alles eine Frage des Trainings!” Schon schloss sich die Tür und Seto war mit Lee alleine im Büro. Kopfschüttelnd widmete er sich wieder seinem Kaffee. “Wenn Raulo nicht bald ernst macht, muss ich ihn wohl zu seinem Glück zwingen!” “Hm” Lee rieb sich leicht übers Kinn. “So wie er Akira gestern die ganze Zeit mit den Augen verschlungen hat, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern.” Seto, der sich zu besagter Zeit wohlweislich vom dem Raum und dem Monitor ferngehalten hatte, konnte nur mit den Schultern zucken. “Das werden wir ja sehen!” Tristan stöhnte frustriert auf als sich sein Köper erneut so komisch anfühlte. Es war nicht ganz so schlimm wie zuvor, aber trotzdem stark genug um ihm zu verdeutlichen dass ihm wieder etwas untergejubelt worden war. Er spürte wie ihm heiß wurde und sein Schritt langsam zum Leben erwachte. Doch diesmal würde er es den Männern nicht ganz so leicht machen. Oh nein, nicht mit ihm. Trotzig wickelte er sich die Decke enger um den Leib und funkelte die Tür böse an als er hörte wie ein Schlüssen in deren Schloss gedreht wurde. Yu öffnete die Tür und lachte leise als er den grimmig blickenden Jungen sah. Denn dessen Gesichtsausdruck wollte so gar nicht zu der etwas zu schnellen Atmung und den schon stark geröteten Wangen passen. “Aufstehen und mit dem Gesicht zur Wand!” Seine Stimme klang streng und machte deutlich das er keine Widerworte dulden würde. “Das kannste vergessen, Arschloch!” Knurrte Tristan nur und zeigte dem Mann den Stinkefinger. Yu zog daraufhin lediglich seine linke Augenbraue leicht in die Höhe und hätte am liebsten laut gelacht. Statt dessen beute er sich zu dem Jungen und ergriff dessen Arm mit eisernem Griff. “Wenn du es auf die harte Tour haben willst, nur zu!” Schon fand sich Tristan mit dem Gesicht auf dem kalten Fußboden wieder, seine Hände wurden ihm auf den Rücken gezogen und das Klicken von Handschellen drang an sein Ohr. Er wollte gerade wieder losschimpfen als ihm auch schon ein runder Knebel in den Mund gestopft wurde. Er riss seine Augen weit auf, als er realisierte in was für einer Lage er sich gerade befand. Splitternackt, gefesselt und geknebelt und diese gottverdammte Droge entfaltete auch immer mehr ihre Wirkung. Am liebsten hätte er seinen Schädel gegen den Beton seines Zellenbodens gehämmert, doch hievte ihn sein Wärter gerade wieder auf die Beine und zog ihn durch die kleine Tür in den dunklen Gang. Schon eine halbe Stunde nach dem Raulo angefangen hatte mit dem Jungen zu spielen, lag dieser ohne Fesseln und Knebel auf dem Bett und streckte sich leise stöhnend den Fingern des Spaniers entgegen. Raulo lächelte als er an den Anfang ihres Spieles dachte. An den böse dreinblickenden Jungen, der unaufhörlich irgendetwas unverständliches in den Knebel knurrte und versuchte seinen Händen so gut es ging aufzuweichen. Und nun lag eben dieser Junge sich genüsslich rekelnd auf den hellen Laken. Diesmal wollte er etwas anderes ausprobieren und griff nach dem kleinem Spielzeug neben sich. Eigentlich wollte er dieses ja auch schon bei ihrer ersten Zusammenkunft einsetzten, aber da hatte der Kleine schon viel zu früh schlapp gemacht. Daher wollte Raulo sich heute etwas ausgiebiger mit ihm spielen. Und die Tatsache dass Akira in der Suite geblieben war und ihn hier nicht ablenken konnte bestärkte ihm noch in seinem Vorhaben. Auch die neue Droge hatte dafür gesorgt das der Junge ziemlich schnell entspannte. “Du kennst die Stellung, als hopp!” Befahl der Spanier mit fester Stimme und Tristan folgte. Er kauerte nur Sekunden später auf allen Vieren auf der Matratze und konnte es wieder nicht erwarten das sein Peiniger endlich weiter machte. Zeit sich für sein Verhalten zuschämen hatte er nicht wirklich. Dafür raste sein Blut viel zu schnell durch die Adern und sein Körper fühlte sich an als ob er in Flammen stehen würde. So stöhnte er erleichtert auf als sich etwas kühles Besitz von ihm nahm. Es traf diesen süßen Punkt in ihm der helle Sterne vor seinen Augen erscheinen ließ. Stöhnend sank er auf seine Ellenbogen und ließ den Kopf hängen. Raulo lachte leise. “Na, gefällt dir das?” Tristan wusste das er diese Prozedur lange aushalten würde. Dafür war das Gefühl zu gut. So konnte er nur heftig nicken. Ein verständliche Antwort hätte er im Moment eh nicht herausbekommen. Wieder lachte der Spanier leise, drückte den Jungen nun mit dem Oberkörper auf das Bett, ergriff dessen rechte Hand und führte sie zu seinen Hintern. “Dann mach mal schön weiter! Ich bin gleich wieder da!” “Wa … was?” Keuchte Tristan, drehte sein Gesicht zu Seite und schaute den Mann verwirrt an. Doch dieser ergriff erneut die Hand des Jungen und bewegte diesen etwas. “Rein, raus. Das bekommst du doch bestimmt hin, oder? Bist doch schon ein großer Junge!” Lachend stand er vom Bett auf und suchte sich etwas vom Regal aus. Tristan befolgte die Anweisung. Wenn auch seine Bemühungen Anfangs noch zögerlich waren, so verstärkte er sie doch recht schnell. Das war gut. Sehr gut sogar. Das das Halbdunkel des Raumes immer mal wieder kurz von einem Blitzlicht erhellt wurde bekam Tristan nicht mit. Wahr er doch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Raulo reichte die Kamera an Yu zurück und begab sich wieder zu dem Jungen. “Das reicht! Hör auf!” Befahl er und schaute streng auf Tristan herunter. Dieser brauchte etwas bis er die Worte und deren Sinn verstand. Nur widerwillig folgte er dem Befehl und lag völlig außer Atem auf den verschwitzen Laken. “Umdrehen!” Raulo hatte sich ein amüsiertes Schmunzeln verkneifen müssen als er sah wie sehr sein Befehl dem Jungen missfallen hatte. Kaum hatte dieser sich auf den Rücken gedreht beugte der Spanier sich zu ihm hinunter. Mit einen geübten Handgriff legte er ihm einen engen Ring an. Er nickte zu sich selbst und erhob er sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. “So. Jetzt kannst du gerne wieder weiter machen!” “Was … ist das?” Tristan sah erst an sich herunter und dann seinen Peiniger fragend an. Was auch immer dieser ihm gerade anleget hatte, es fühlte sich komisch und ziemlich beengend an. “Das…” Raulo strich leicht mit dem Finger über den silbernen Ring. “… ist ein Cockring. Er verhindert das du unerlaubt kommen kannst!” “WAS!” Fast schon panisch wollte Tristan nach dem Ring greifen um sich schnell wieder von diesem befreien. Doch kam er mit seiner kleinen Befreiungsaktion nicht weit. “Na na na, wer wird denn hier so unartig sein!” Schnell ergriff Der Spanier seine Hände und hielte sie ihm über dem Kopf zusammen. “Keine Sorge, ich werde dir schon noch erlauben zu dich zu erlösen.” Raulo umfasste die Hände jetzt mit einer Hand und ließ die Andere über den Körper des Jungen wandern. “Aber eben erst dann wenn ich es für richtig halte!” Mit einem leicht diabolisch angehauchten Lächeln stellte er den Vibrator an. Erschrocken weiteten sich die Augen Tristans, nur um kurz darauf auf halbmast zu fallen und ein dunkles Stöhnen entkam seiner Kehle. Gott, das war ja noch viel besser als das zuvor. Schnell hatte er den Ring vergessen und fing wieder an sich zu verwöhnte. Das Raulo sich wieder zu Yu gesellt hatte und noch eine Fotos machte bekam er nicht mit. Der Spanier reichte die Kamera wieder zurück und Yu suchte sich neue Blickwinkel für gute Fotos. Immer wieder flackerte das Blitzlicht kurz auf Und Yu wanderte regelrecht um das Bett um ja keinen guten Schnappschuss zu verpassen. Nachdenklich beobachtete Raulo Lees Gehilfen. Es brauchte kein besonderst gut geschultes Augen um zu erkennen das die Vorstellung des Jungen Yu nicht kalt ließ. Vielleicht sollte er Lees fleißigen Mitarbeiter ja auch mal etwas Spaß gönnen. Mit einem leichten Grinsen winkte er Yu zu sich herüber und nahm ihm die Kamera aus der Hand. “Ich glaube du hast genug Fotos gemacht. Wie wärs mal zur Abwechslung mit etwas Spaß?” Neckisch zwinkerte er ihn an. Yu machte große Augen. “Du meinst?” Hoffnungsvoll schaute er zu dem, sich auf dem Bett rekelnden Jungen herüber. “Er gehört ganz dir!” Raulo begleitete Yu zum Bett herüber und strich Tristan durch das verschwitze Haar. “Aber halte dich an die Regeln!” Schnell nickte Yu und ließ seine Finger über die sich hektisch heben und senkende Brust streichen. “Du weißt ja wie weit er ist, also übertreib es bitte nicht.” Der Spanier zwinkerte ihm nochmals zu und setzte sich in den Sessel, in dem Yu sonst immer saß um ihr Spiel zu beobachten. Angesprochner nickte leicht und befreite sich eilig von seiner Kleidung. Er setzte sich auf das Bett und mit dem Rücken am Kopfteil. “Dreh dich um und lass mich deine Zunge spüren!” Seine Stimme hatte nicht ganz den strengen Ton wie Raulos, aber die Wirkung war die Gleiche. Die Worte holten Tristan wieder etwas in die Realität zurück und er schaute fragend zu dem Mann. Klar sehen konnte er schon lange nicht mehr, daher erkannte er auch nicht das er hier nicht sein Peiniger sonder sein Wärter vor sich hatte. Etwas umständlich rollte er sich herum und krabbelte zu dem Schoss des Mannes. Verwöhnte diesen ebenso wie er es beim letzte Mal mit Akira getan hatte. Mit einem zufrieden Seufzer legte Yu den Kopf in den Nacken und kraulte den Jungen durchs Haar. Dessen Technik war zwar noch weit davon entfernt perfekt zu sein, aber für den Augenblick war es ausreichend. Raulo schenkte sich ein Glas Wein ein, nippte an diesem und griff immer mal wieder zur Kamera. Yu erkannte das der Junge bald an seine Grenzen stoßen würde. Er zog dessen Kopf hoch und sah in die von Lust leicht getrübten Augen. “Dreh dich um und setzt dich auf mich.” “Hmm?” Tristan legte sich den Speichel von den Lippen und schaute den Mann fragend an. “Rum drehen und auf mich setzten!” Wiederholte Yu mit mehr Härte in der Stimme. Und sah mit Wohlwollen wie der Junge seinem Befehl folge leistete. Er entfernte ihn noch schnell dessen kleinen Lustspender, half ihm etwas beim Hinsetzten und stöhnte leise auf. Auch Tristan stöhnte laut auf und warf seinen Kopf in den Nacken. Fing schon nach wenigen Sekunden an sich zu bewegen. Unterstützend legte Yu seine Hände auf die Hüften des Jungen und führte ihn in der Bewegung. Lange würde er nicht mehr brauchen. Schnell schaute er zu Raulo herüber und nickte ihm zu. Der Spanier verstand worauf Yu heraus wollte. Er stellte das Weinglas beiseite, erhob sich und griff sich die Kamera. Schritt zum Bett herüber und suchte sich schon mal den besten Blickwinkel aus. “Bitte … ich …“ Wimmerte Tristan leise. “Hm?” Yu griff um den den verschwitzen Körper des Jungen und strich hauchzart über dessen Schritt. Ein dunkles Stöhnen entkam Tristans Lippen als er die Finger spürte. “Ich … ka …kann …nicht …mehr …ich … Bitte!” “Bitte was?” Yu wiederholte die Prozedur. Der Kontrast von der Stärke, den viel zu zarten Berührungen und den ziehenden Schmerz in seinen Lenden machte Tristan verrückt. Das hielt er keine Sekunde länger aus. “Bitte… lass mich … kommen!” Keuchte er mit gequälter Stimme. Yu nickte Raulo zu, drehte schnell sein eigenes Gesicht von der Kamera weg und ergriff den Ring. “Komm!” Zeitgleich mit dem Befehl befreite er den Jungen von dem diesen. Tristan schrie laut auf, warf den Kopf weit in den Nacken. Yu stöhnte seinen Höhepunkt genüsslich heraus. Mit geschlossenen Augen und gemütlich zurückgelehnt genoss er die noch bestehende Verbindung und erwachte erst aus seiner leichten Trance als der Junge auf seinen Schoß zur Seite kippte. Leicht besorgt beute er sich über den schwer atmenden Körper. Doch war der Junge nicht wie beim ersten Mal bewusstlos sonder lag nur total ausgepowert auf den Laken. “Und?” Raulo hatte die Kamera schon längst zur Seite gelegt und stand nun wieder neben dem Bett. “Noch etwas unbeholfen, aber dafür noch so herrlich eng!” Schwärmte Yu, stand vom Bett auf und schlüpfte wieder in seine Sachen. Fertig angezogen stellte er sich neben Raulo und grinste zu den nun wieder etwas beisinnen seienden Tristan herunter. “Kleiner, ich glaub du brauchst dringend eine Dusche!” Raulo lachte laut auf und Tristan schaute die beiden Männer erschrocken an. “Was …?” Die Wirkung der Droge hatte nachgelassen und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er lief feuerrot an, raffte sich schnell das Bettlaken um den Körper und funkelte die Männer wütend an. Wollte gerade wieder los schimpfen, als Yu nur grinsend den Knebel vor seinem Gesicht baumeln ließ und er dann doch lieber seine Klappe hielt. Vorerst, versteht sich. Denn das Ganze würde noch ein Nachspiel haben, darauf konnten seine Entführer sich gefasst machen. Wenn er hier erst einmal raus war würde er diesen Perversen das Leben zur Hölle machen. Dessen war er sich ganz sicher. Eine halbe Stunde und einer warmen Dusche später betrat Tristan wieder seine spärlich eingerichtete Zelle. Dicht gefolgt von seinem Wärter. Yu schloss die Tür hinter sich und stellte das Tablett mit dem Essen auf dem Fußboden ab. Mit einem leisen Seufzer sammelte er die Reste des Frühstücks ein. “Ich würde dir empfehlen es lieber zu essen als deine Zelle damit zu dekorieren!” “Pah! Ihr wollt mir doch sowieso wieder irgendwas daruntermischen damit ihr verdammten Arschficker euch an mir vergreifen könnte! Ohne mich!” Wieder zeigte Tristan ihm den Stinkefinger. Yu lachte und erhob sich. “Ach Kleiner. Wenn wir dir Drogen geben wollen, dann machen wir das auch!” Er ging zu dem Jungen herüber und struppelte ihm durch das noch leicht feuchte Haar. “Aber es gibt immer einen leichten und einen harten Weg!” Er schnappte sich das Frühstückstablett. “Mann kann diese Drogen nicht nur ins Essen oder Trinken mischen. Sonder beispielsweise auch in die Luft geben oder direkt ins Blut spritzen!” Mit diesen Worten verließ er die Zelle. Verschloss sie sorgfältig und ließ einen ziemlich wütenden, aber auch nachdenklichen Jungen in dieser zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ähm, fällt eigentlich auf dass ich Tristan nicht so recht leiden kann? *breit grins* So dieses war der zweite Akt. Mal schauen was mir alles fürs nächste Kapitel einfällt! *diabolisch grins* Bis dann! Eure Akumako-chan ^.^ Da ich gerade bissel Halskratzen habe gibst statt der brümmeligen Kekse heut mal ne große Schüssel Schokopudding!! =^.^= *rein schlepp* *schüsselchen und löffel an alle verteil* Kapitel 67: Gespräche --------------------- Mit einem zufriednen Seufzer legte Joey sich auf die kleine Luftmatratze, ließ einen Fuß ins Poolwasser hängen und trieb sich mit leichteren Paddelbewegungen an. Endlich kam er mal zur Ruhe. Mokuba war gleich nach dem Frühstück zu Akio gefahren und die Beiden wollten in den Zoo gehen. Duke hatte ein Meeting, würde erst gegen Abend zurückkehren und Bakura würde auch erst in etwa drei Stunden auftauchen. Somit hatte er endlich mal Zeit um so richtig schön zu faulenzen. Und wenn der Blonde daran dachte was er in den vergangenen Tagen schon an Lernstoff nachgeholt hatte, dann hatte er es sich auf jeden Fall verdient. Bakura hatte sich als recht guter Nachhilfelehrer herausgestellt. Auch wenn er nach Joeys Meinung nicht ganz so streng seien musste. Aber im Endeffekt zählte das Ergebnis, und dass konnte sich wirklich sehen lassen. Joey war nun gleichauf mit seinen Klassenkameraden und konnte den, in wenigen Wochen anstehenden Prüfungen etwas gelassener entgegen sehen. Er fand es nur schade dass sein Drache jetzt nicht hier war. Auch wenn er noch weit davon entfernt war mit diesem eng aneinander geschmiegt in der Hängematte zu liegen, so vermisste er ihn doch irgendwie. Mit einem leisen Seufzer dachte an die morgige Therapiesitzung bei Dr. Kinomoto. Ob sie ihm wirklich helfen konnte sich wieder ganz und gar auf Seto einzulassen? Ihm helfen diese eigentlich völlig unbegründete Angst aus seinem Unterbewusstsein zu vertreiben, so dass er endlich mit seiner großen Liebe glücklich werden konnte? Wieder seufzte er leise und verdrängte das Herumgegrübel auf einandermal. Er hob seinen Fuß aus dem Wasser und legte ihm ebenfalls auf die Luftmatratze. Mit geschlossenen Augen ließ er sich treiben, lauschte der leisen Musik und versuchte im Moment an rein gar nichts zu denken. Einfach nur den Augenblick genießen. “Wer zuerst unten ist!” Lachte eine helle Kinderstimme durch den Raum. “Na warte!” Stimmte eine zweite Stimme ein und auf der Treppe zum Pool konnte man schnelle Schritte hören. Erschocken riss Joey die Augen auf. Eilig rollte er sich von der Luftmatratze herunter, schwamm so schnell wie er konnte zum Beckenrand und hievte sich aus dem Wasser. Innerlich verfluchte er sich dafür das er die Handtücher auf den Liegen gelassen hatte. Eilig ging er zu den Liegen herüber und schnappte sich eines der Handtücher. “WOW! Was ist denn mit dir passiert!” Joey erstarrte mitten in der Bewegung, einzig sein Kopf drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Einige Meter von ihm entfernt stand ein kleiner Junge mit kurzen, braunen Haaren, schaute ihn aus großen Augen an und zeigte mit dem Finger auf seinen vernarbten Rücken. “Maaan Akio! Der Frühstart war so was … von … unf… Joey?” Mokuba war nun auch etwas außer Atem am Pool angekommen und schaute den Blonden überrascht an. Auch seine Augen wurden größer als er sich den Rücken Joeys etwas genauer betrachtete. Jedoch hatte er wesentlich mehr Anstand als Akio. Schnell schnappte er sich dessen, noch immer ausgestreckten Arm und zog ihn in eine der Umkleiden. Nuschelte dem Blonden noch schnell eine Entschuldigung zu und schloss die Tür. In dem Raum setzte er sich erst einmal auf eine der Bänke und schluckte schwer. Seto hatte ihm zwar erzählt das Joey damals von seinem Vater geschlagen worden war, aber dass es so heftig gewesen war hatte sich Mokuba nicht vorstellen können. “Was ist denn nun mit dem passiert?” Akio saß neben seinem Kumpel, ließ die Beine baumeln und schaute ihn neugierig an. “Halt einfach mal die Klappe, Akio!” Gab Mokuba leicht gereizt von sich und fischte in seiner Jeans nach dem Handy. Es war ihm klar dass er mal wieder Mist gebaut hatte. Auch wenn er eigentlich nichts dafür konnte. “Hey! Mann wird doch wohl noch fragen dürfen!” Maulte Akio beleidigt und saß nun schmollend neben dem jungen Kaiba. Seto wollte gerade Lees Büro betreten als sich sein Mobiltelefon lautstark zu Wort meldete. So ließ er seine Hand statt zur Türklinke in die Hosentasche wandern und zog seine Handy daraus hervor. Als er den Namen seinen kleinen Bruders auf dem Display las, beschlich ihm eine ungute Vorahnung und er nahm das Gespräch sofort entgegen. “Hallo Mokuba!” “Hey Seto! Wie geht´s dir? Wie ist das Wetter in China? Alles in Ordnung bei Dir? Ich hoffe es läuft alles wie geplant und du kommst bald wieder nach Hause und …” Sprudelte ihm auch gleich die aufgeregte Stimme Mokubas entgegen. Und genau das ließ den Braunhaarigen misstrauisch werden. Denn immer wenn der Kleine etwas ausgefressen hatte, redete er ohne Punkt und Komma. Leich massierte Seto sich die Schläfen. “Mokuba! Was ist passiert!” Unterbrach er den Redefluss seines Bruders und hörte wie dieser kurz die Luft anhielt. “Ähm … na ja … Akio und ich wollten heute in den Zoo gehen. Da soll es doch jetzt schon die ersten Robbenbabys geben. Und du weißt ja wie ich süß ich die finde. Bis jetzt sollen schon drei Stück geboren sein und sie erwarten noch mindestens vier weitere. Und in dem neuen Becken kann man die doch so schon beim Schwimmen beobachten. Wegen der großen Scheibe im Unterwassertunnel. Das sieht immer so krass aus wenn die auf einem zu schwimmen und dann kurz vor der Scheibe wieder abdrehen. Sie haben auch schon Namen für die drei Babys. Ich glaube die eine heißt…” “MOKUBA! Ich bezweifel ernsthaft das du mich angerufen hast um mir etwas von Robbenbabys zu erzählen! Also WAS ist passiert!” Unterbach der Braunhaarige erneut seinen Bruder. Seine Geduld neigte sich langsam zu Ende und er schritt im Flur auf und ab. “Okay.” Nuschelte Mokuba leise und holte noch mal tief Luft. “Wir wollten also gerade in den Zoo, da hat es angefangen zu regnen und, na ja, da hab ich eben vorgeschlagen zu uns zu gehen um im Poll herumzutoben. Als wie dann in der Villa angekommen sind ist Akio auch gleich nach untengerannt und …” Mokuba schluckte leicht. “Ich konnte doch nicht wissen das Joey im Pool war.” Seto stoppte mitten im Schritte und seine Augen weiteten sich etwas. “Joey war im Pool?” “Ja. Na ja, besser gesagt ist er gerade aus dem Pool gekommen. Als ich unten ankam stand Akio da und zeigte mit dem Finger auf Joeys Rücken. Ich … ich weiß nicht was er gesagt hat, aber Joey sah aus als wollte er am liebsten weglaufen.” Der Schwarzhaarige ließ den Kopf hängen. “Seto?” “Hm?” Dieser rieb sich mit der Hand übers Gesicht und versuchte das eben Gehörte zu verdauen. Er wusste genau wie scheu Joey Fremden gegenüber war wenn es um seinen Körper ging. Und Akios frei Art war da bestimmt wenig hilfreich gewesen. Mit einem leisen Seufzer lehnte er sich an die Wand und sah zur Decke hoch. “Die vielen Narben. War das … hat das sein Vater gemacht?” Er seufzte leise. “Ja.” Eigentlich sollte Mokuba das wahre Ausmaß der Gewalt, unter der Joey Jahre lang gelebt hatte niemals erfahren sollen. Und wenn doch, dann bestimmt nicht auf diese Art und Weise. Doch um seinen kleinen Bruder konnte er sich später kümmern. “Wo ist Joes jetzt?” “Ähm, weiß nicht. Ich hab Akio gleich in die Umkleiden gezogen. Ich schau mal kurz nach.” Mokuba erhob sich, öffnete die Tür einen Spalt und schielte um sie herum. Doch weit und breit war kein Blondschopf zu sehen. “Also am Pool ist er jedenfalls nicht mehr. Soll ich oben nachsehen?” “Nein. Am besten lässt du ihn erst einmal in Ruhe.” Seto konnte sich schon vorstellen wo sein Hündchen sich verkrochen hatte. “Ist Duke da?” “Nein. Der hat ein Meeting in Tokyo und kommt erst heute Abend wieder.” “Okay. Ich komm so schnell wie möglich zurück. Und Mokuba?” “Hm?” Kamm es leise durch den Hörer. “Es war nicht deine Schuld, Kleiner. Es war einfach nur ein unglücklicher Zufall. Okay?” Versuchte Seto seinem Bruder wieder etwas aufzubauen. “Okay. Bis nachher Onii-chan.” “Bis nachher, Kleiner.” Mit einem weiteren Seufzer geendete der Braunhaarige das Gespräch und schloss kurz die Augen. Ob er und Joey wohl jemals in Ruhe und Frieden leben konnten? Ohne große Zwischenfälle, wie die Sache mit Tristan zum Beispiel. Und ohne so kleine wie mit Akio. “Gibt’s Ärger im Paradies?” Es war eine sanfte Stimme die ihn wieder seine Augen öffnen und zur Seite blicken ließ. Dort erblickte er Akira, der wie so oft in Raulos Bekleidung war. “Hm.” Seto nickte leicht, stieß sich von der Wand ab und schritt zu Lees Bürotür herüber. Akira und der Spanier folgten ihm und betraten ebenfalls die Geschäftsräume des Chinesen. Nach einem fragenden Blick zu Lee und dessen Nicken, goss Seto sich einen Drink ein. Nahm das Glas, setzte sich in einem der Sessel und kippte die brennende Flüssigkeit in einem Zug herunter. Lee zog leicht die Augenbrauen hoch und sah fragend zu seinen beiden anderen Gästen herüber. Doch beide zuckten nur mit den Schultern und ließen sich ebenfalls nieder. “Ich muss für ein, zwei Tage nach Domino zurück.” Seto stellte das leere Glas auf dem Beistelltisch ab und schaute zu Raulo herüber. “Du kommst doch sicher ohne mich klar, oder?” Der Spanier nickte. “Ist was passiert?” “Eigentlich nichts besonderes.” Begann der Braunhaarige seine vorzeitige Abreise zu erklären. “Mokuba und seine Freund haben Joey im Pool überrascht. Und ich befürchte das diese Begegnung Joey ziemlich niedergeschlagen hat.” “Warum das denn? So hässlich ist dein Kleiner doch gar nicht.” Raulo konnt nicht ganz verstehen worauf Seto raus wollte. Auf den Bildern, die in den Zeitungen abgedruckt waren machte der Blonde doch eine recht gute Eindruck. Eine ansprechend schlanke Figur und ein recht hübsches Gesicht. “Nein, hässlich ist Joey nun wirklich nicht.” Stimme Seto ihm zu. “Aber dann versteh ich nicht was daran so schlimm ist wenn ihm zwei Kinder halbnackt gesehen haben.” Mischte sich nun Akira in das Gespräch mit ein. Seto atmete tief durch. “Ich hab euch doch erzählt das er Jahrelang von seinem Vater misshandelt worden ist.” Akira, Raulo und Lee nickten. “Als ich ihn damals gefunden hatte, war zwei Tage zuvor von seinem Vater mit dem Gürtel ausgepeitscht worden. Und wenn ich an die vielen Narben auf seinem Rücken denke, so war es bestimmt nicht das erste Mal gewesen. Es hat mich viel Mühe gekostete ihn davon zu überzeugen dass ich ihn deswegen nicht abstoßend finde.” Seufzend schaute er zur Decke hoch. “Mir glaubt er zwar, wenn ich sage das mich die Narben nicht stören, aber sonst zeigt er sie niemanden. Und die Tatsache das dieses minderwertige Subjekt von Tristan ihn unter anderem deswegen ausgelacht, beschimpft und zusammen geschlagen hat, macht die Sache auch nicht besser. Und jetzt eben noch Mokuba und Akio. Wobei ich gar nicht wissen will was Akio in seiner vorlauten Art zu Joey gesagt hat.” Akira kuschelte sich etwas enger an Raulo uns sah Seto betroffen an. “Deswegen sollte es keine Schläge und Narben geben, oder?” Fragte Lee leise. Auch ihn hatte das Ausmaß der Gewalt geschockt. Klar war auch er dominant und duldete von seinen Jungs keinen Widerspruch. Aber völlig hirnlosen auf einen von diesen einzuschlagen würde ihm nie im Traum einfallen. Und das ein Vater so etwas seinem eigenen Sohn antat war für Lee völlig unverständlich. “Ja. Das war das Einzige was er verlangt hatte.” Der Braunhaarige fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Na dann mach das du zu deinem Kleinen kommst!” Raulo zwinkerte ihm zu. Wenige Stunden später setzte der Privatjet auf der Landebahn des Flughafen von Domino auf. Kaum war der Jet zum stehen gekommen, schon hielt eine dunkle Limousine nahe bei diesem und Seto betrat wieder japanischen Boden. Und ohne viel Zeit zu verlieren ließ er sich auf den kürzesten Weg zur Villa fahren. Kaum das er sein Zuhause betreten hatte, schon warft sich Mokuba in seine Arme. “Seto! Es tut mir so leid!” Der Klein drückte sein Gesicht fest an das Hemd des Braunhaarigen. “Alles nur wegen dem doofen Akio!” Grummelte Mokuba und schaute dann mit großen Augen zu seinem großen Bruder hoch. “Bis du mir böse?” Seto lächelte sanft und wuschelte dem Kleinen durchs eh schon wirre Haar. “Nein, bin ich nicht. Es war doch keine Absicht, Mokuba.” Er knuddelte ihn leicht. “Hm.” Der Kleine schaute jetzt schon etwas fröhlicher drein. “Ich hab Akio auch gleich heim geschickt!” Erklärte er stolz. “Gut gemacht!” Seto strich ihm abermals durchs Haar. “Ist Joey wieder aufgetaucht?” Mokuba schüttelte leicht den Kopf. “Ich weiß nicht wo er ist. Als Bakura zum Lernen kam, hab ich ihm gesagt das es heute nicht geht. Ich sollte Joey ja in Ruhe lassen. Hat zumindest mein großer Bruder gesagt!” “Und der kann sich wirklich glücklich schätzen einen so braven, kleinen Bruder wie dich zu haben!” Lächelte Seto und löste sich von dem Schwarzhaarigen. “Ich schau dann mal ob ich unser Sorgenkind ausfindig machen kann, okay?” “Mach das! Ich bin dann wieder in meinem Zimmer.” Schon wuselte Mokuba davon. Froh darüber das sein großer Bruder wieder da war. Denn dann würde bestimmt alles wieder gut werden. Dieser schaute dem Kleinen noch kurz hinterher, atmete tief durch und machte sich auf die Suche nach Joey. Nach einigen, erfolglos durchsuchten Zimmern fand er Joey schließlich in seinem eigenem Schlafzimmer. Etwas überrascht, weil der Blonde sich gerade in sein Bett geflüchtet hatte, schloss er die Tür hinter sich und schritt auf leisen Sohlen zum Bett herüber. Mit einem Lächeln setzte er sich vorsichtig auf die Bettkante und betrachtete sich das entspannte Gesicht seines schlafenden Hündchens. Er konnte zwar keine frischen Tränenspuren sehen, aber die ziemlich geröteten Wangen zeigten nur zu deutlich das Joey sich regelrecht in den Schlaf geweint haben musste. Mit einen fast lautlosen Seufzen strich er Joey eine Strähne aus der Stirn und beschloss den Blonden weiter schlafen zulassen. Die blonden Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, die Nase wurde etwas gerümpft und ein leises Schmatzten war zu hören. Langsam aus seinem Schlaf erwachend drang ein nur all zu bekanntes Geräusch an Joeys Ohren. Verwundert öffnete er seine brauen Augen einen kleinen Spalt und schaute sich suchend im Raum um. “Seto?” Der Blonde richtete sich etwas auf und rieb sich über die verschlafenen Augen. Doch das Bild, von dem am Schreibtisch sitzenden Braunhaarigen verschwand nicht. Aber das konnte doch nicht sein. Der Drache war doch nach China geflogen. Seto klappte den Laptop zu und lächelte den verstrubbelten Blondschopf warm an. “Na, hat das Hündchen ausgeschlafen?” “Aber was …” Er musste kurz herzhaft gähnen. “Was machst du denn hier? Schon fertig in China?” Noch nicht so recht wach saß Joey im Bett und kratzte sich den Bauch. “Nein, aber die Sache in China kann noch etwas warten.” Der Braunhaarig erhob sich, schritt zum Bett herüber und setzte sich auf die Bettkante des Fußteils. “Geht´s dir wieder besser?” Joey legte den Kopf leicht schief und als ihm dämmerte worauf sich diese Frage bezog, schaute er betrübt auf die Bettdecke. “Hm. Geht schon wieder.” Nuschelte er leise und zupfte etwas am Stoff der Decke herum. “Wirklich? Mokuba hatte gemeint das du ziemlich geschockt gewesen warst, als er und Akio dich am Pool überrascht hatten.” Seto lehnte sich leicht an den Bettpfosten. “Hm.” Joey betrachtete weiterhin das Muster der Bettdecke. Doch dann ließ er von diesen ab und schaute zu dem Drachen herüber. “Du … du bist aber nicht nur meinetwegen zurück gekommen, oder?” “Doch, das bin ich!” Seto lächelte ihn liebevoll an. Der Blonde schaute ihn leicht geschockt an. “Aber … das … du … du hättest doch nicht nur wegen mir zurückkommen müssen.” Er schaute wieder auf seine Hände, die den Stoff noch immer umgriffen hielten. “So schlimm war´s nun auch nicht und du hattest doch bestimmt viel Wichtigeres zu tun.” Wurde der Bettdecke leise zu genuschelt. Jetzt hatte sich der Braunhaarige schon wieder Sorgen um ihn machen müssen und war sogar extra aus China eingeflogen. “Wie könnte ich in China rum sitzen wenn ich weiß das es dir schlecht geht, hm?” Seto zupfte nun seinerseits leicht an der Bettdecke und brachte den Blonden dazu ihn wieder anzusehen. “Ich würde von jedem Fleck der Welt zurück kommen, wenn ich weiß dass es dir nicht gut geht. Und weißt du auch warum?” Joey schüttelte nur leicht den Kopf. Seto lächelte. “Weil ich dich liebe und du mir eins der Wichtigsten auf der Welt bist!” Der Blonde schaute ihn sprachlos an. Das war mit Abstand das Schönst was Seto ihm jemals gesagt hatte. “D … danke.“ Er schaute wieder auf seine Finger. Womit hatte er die Liebe dieses Mannes nur verdient? Seto war doch viel zu gut für ihn. Er hatte jemanden verdient, der ihm zumindest einigermaßen ebenbürtig war und nicht, wie er aus der Gosse kam. Jemanden mit dem er sich in der Öffentlichkeit zeigen konnte, ohne dass sich die Presse gleich wieder auf ihn stürzen würden. “Joey?” Dem Braunhaarigen war der nachdenkliche, leicht traurige Gesichtsausdruck des Blonden nicht entgangen. “Nimm es einfach an, okay?” “Aber …” Wollte Joey einwenden, wurde aber mit einer kurzen Geste zu Schweigen gebracht. “Kein aber! Ich liebe dich. Dich und niemanden anderen auf der Welt! Verstanden?” Eindringlich schaute Seto ihn an und hoffte inständig das der Blonde ihm glauben würde. “Ich … ich liebe dich doch auch.” Nuschelte Joey. “Aber du hast doch was …” “Nein!” Unterbrach ihn der Blauäugige. “Etwas besseres als dich, hätte ich niemals gekommen können, Joey. Also lass die Pressegeier doch schreiben was sie wollen und lass die kleingeistigen Leute sich doch ihre Mäuler zerreisen. Bald werden sie dem ganzen Theater überdrüssig sein und sich auf das nächste `Skandal Pärchen´ stürzen. Viel wichtiger ist doch das wir zwei uns lieben und für einander da sind, oder?” Joey nickte leicht, schaute von der Bettdecke auf und lächelte den Drachen leicht an. Seto hatte Recht und es war an der Zeit dass auch er selbst an sich und ihre Liebe glaubte. Das Lächeln auf Setos Lippen verstärkte sich. “Wie wäre es wenn wir es uns noch etwas ins Wohnzimmer gemütlich machen und einen schönen Film anschauen?” “Hm?” Auch Joeys Lächeln verstärkte sich, wurde schnell zu einem schelmischen Grinsen. “Mit selbstgemachten Karamellpopkorn?” “Wenns denn sein muss!” Lachte der Braunhaarige, stand auf und hielt seinem Hündchen die Hand entgegen. Auch Joey erhob sich und lehnte aber die dargebotenen Hand mit einem entschuldigenden Blick ab. Schnell zog Seto die Hand wieder zurück. Er hatte sich nichts dabei gedacht. Es war einfach so aus Gewohnheit geschehen. Am liebsten hätte er sich für diese unüberlegte Geste geohrfeigt. Vor allem als er den traurigen Schimmer in Joeys Augen gesehen hatte, als dieser sein Angebot abgelehnt hatte. Um aus der nun leicht unangenehmen Situation wieder herauszukommen, räusperte er sich leicht, schritt zu Schlafzimmertür und hielt sie dem Blonden auf. “Wenn ich dann bitten dürfte.” Joey war froh dass Seto nicht näher darauf eingegangen war. Jetzt wieder leicht lächelnd schritt er zur Tür und blieb kurz vor dem Braunhaarigen stehen. Er schaute ihn einige Sekunden in die Augen, flüsterte dann ein leises, aber sehr aufrichtiges `danke´ und schritt hinaus in den Flur. Seto wusste das sich Joeys Dank nicht auf das Öffnen der Tür bezog, erwiderte ein eben so aufrichtige `gern geschehen´ und folgte dem Blonden in Richtung Wohnzimmer. Kapitel 68: Karamellpopcorn --------------------------- Joey saß im gemütlichen Sessel, hatte sich tief in seine Decke gekuschelt und wartete voller Ungeduld auf das Erscheinen des Drachens. Seine braunen Augen leuchtete freudig auf als Seto endlich, mit einer großen Schüssel in den Händen, das Wohnzimmer betrag. Leicht schnüffelte Joey in der Luft und als ihm der betörende Geruch von Karamell in die Nase stieg, lächelte zufrieden. Schnell befreite er seine Arme aus der Decke und hielt sie dem Braunhaarigen entgegen. Seto lachte leise als er die großen bettelnden Hundeaugen und die gierig der Schüssel entgegen gestreckten Hände sah. Mit einem leichten Kopfschüttel reichte er den Blonden die Schüssel und setzte sich auf die Couch. “Was sehen wir uns jetzt eigentlich an?” “Mmpf … “ Schnell schluckte Joey die erste Ladung Popcorn herunter. “ … ich würd mir gerne noch mal Herr der Ringe angucken. Aber wenn du lieber was anderes schauen möchtest, kann ich mir den bei Gelegenheit auch alleine anschauen.” “Nein, nein. Ist schon in Ordnung.” Der Braunhaarige erhob sich wieder, schritt zum Schrank mit der Filmsammlung herüber und fischte den ersten Teil der Triologie aus dem Regal. Er legte die DVD in den Player, schnappte sich die Fernbedienung und setzte sich wieder auf die Couch. “Was fasziniert dich eigentlich so sehr an diesen Filmen?” Seto drückte die Playtaste und lehnte sich gemütlich zurück. “Das sie gut sind steht ja außer Frage, aber ich habe das Gefühl dass du davon einfach nicht genug bekommen kannst.” Joey schluck abermals eine Hand voll Popcorn herunter. “Ja, gut sind die auf jeden Fall.” Gebannt schauten die braunen Augen auf den großen Bildschirm. “Hört sich jetzt vielleicht bissel komisch an, aber ich schau mir so gerne die Landschaft im Hintergrund an.” Nuschelte er etwas verlegen und knabberte am Popcorn herum. “Es muss da unheimlich schön sein.” Leicht sehsüchtig wanderten seine Augen über die grünen, sanft geschwungenen Hügel des Auenlandes. Seto lächelte als er den verträumten Ausdruck in Joeys Gesicht sah. Er rückte sich noch einige Kissen auf der Couch zurecht und verfolgte nun ebenfalls das Geschehen auf dem Bildschirm. Der Duft des frisch zubereiteten Popcorns verbreitete sich schnell in der Villa und lockte einen, bis eben noch tief in seinem Spiel versunkenen Schwarzhaarigen aus seinem Zimmer. Immer den dem betörenden Duft folgend, taperte Mokuba die Treppe herunter, schnupperte in der Einganshalle kurz und machte sich dann auf dem Weg ins Wohnzimmer. Über sein Spiel hatte er den Zwischenfall am Pool total vergessen. Erst, als er das Wohnzimmer betrat und den erschrockenen Gesichtsausdruck des Blonden sah, war die Erinnerung schlagartig wieder da. Etwas unsicher, was er denn jetzt tun sollte, schaute er zu seinem großen Bruder herüber. Doch dieser lächelte ihn nur aufmunternd an und nickte leicht in Joeys Richtung. Okay, früher oder später musste er sich ja sowieso bei dem Blonden entschuldigen. Also brachte er es lieber schnell hinter sich. Mit langsam Schritten und hängendem Kopf taperte er zu dem Sessel in dem Joey saß herüber. Bei diesem angelangt blieb er stehen, atmete tief durch und schaute den Blonden durch seine Ponysträhnen an. “Joey … ich … ich … ES TUT MIR LEID!” Schon warf er sich dem etwas überforderten Blonden an den Hals und schluchzte leise in dessen Shirt. “Ich hab doch nicht gewusst, dass du am Pool warst.” “Ist ja gut. Beruhig dich wieder, Mokuba.” Sanft tätschelte Joey dem kleinen, heulenden Häufchen in seinen Armen den Rücken. “Ist doch gut Kleiner.” “Aber … Akio … der war doch … voll … doof.” Schniefte der Schwarzhaarige und lockerte leicht seine Finger aus dem Shirt des Blonden. Joey lächelte leicht als er die Worte Mokubas hörte und struppelte ihm durch seine schwarze Mähne. “Doof? Das vielleicht nicht, aber etwas zu direkt für meinen Geschmack!” Auch wenn es vielleicht merkwürdig war, aber der Blonde konnte sich schon etwas in die Lage des kleinen, neugierigen Akio versetzten. Wer wusste schon wie er selber in dessen Alter auf einen solchen Anblick reagiert hätte. Kinder sprachen nun mal das aus was sie gerade dachten. Sie machten sich selten Gedanken ob es andere verletzten könnte oder es Konsequenzen nach sich zieht. Woher hätte Akio denn wissen soll was sich für eine schmerzliche Geschichte hinter all den Narben verbarg. Daher konnte Joey dem Kleinen auch nicht wirklich böse sein. “Hat es sehr weh getan?” Fragen schaute Mokuba zu ihm hinauf. “Hm?“ Joey, der gerade in Gedanken gewesen war schaute ihn ebenfalls fragend an. “Was meinst du?” “Na, das … das was mit deinem Rücken passiert ist.” Immer noch schauten ihn die großen Kinderaugen fragend an. Joey hielt kurz die Luft an, wich dem bohrenden Blick des Schwarzhaarigen aus und schaute traurig zu Boden. “Mokuba! Das reicht jetzt!” Seto hatte sich die kleine Unterhaltung schweigend mit angehört, aber nun ging sein kleiner Bruder definitiv zu weit. Zumal das Hündchen nun wieder so verletzt und traurig aussah. “Aber …” Wollte sich der Schwarzhaarige verteidigen, wurde aber mit eine knappen, bestimmenden Geste zu schweigen gebracht. “Nichts aber!” Seto sah ihn streng an. “Ich glaube es wäre jetzt besser wenn du wieder auf den Zimmer gehst.” Der Blick aus den eisblauen Augen duldete keine Widerworte. Und so erhob sich Mokuba wieder von Joeys Schoß und wand sich mit hängendem Kopf zum Gehen. Doch wurde er von den leisen Worten des Blonden aufgehalten. “Ja. Es … ” Joey hob seine Blick vom Fußboden und schaute dem Kleinen in die Augen. “… es hat sehr weh getan.” Die Worte kamen nur schwer und kraftlos über seine Lippen. “Tut es jetzt immer noch weh? Wenn du dich bewegst oder so?” Mit einer Mischung auf Mitleid und Neugier schauten Mokuba ihn an. “Nein.” Joey lächelte ihn leicht an und fuhr erneut durchs dessen Haar. “Es ist schon lange verheilt.” “Das ist schön!” Der Schwarzhaarige umarmte den Blonden und drückte ihn leicht. “Und du bist mir nicht böse? Wegen der Sache am Pool und weil ich eben so neugierig bin?” “Schon okay, Mokuba.” Joey schaute nun in dessen strahlendes Gesicht. “Aber … stört es dich nicht?” “Hö? Stören? Was denn?” Der Schwarzhaarige löste sich von Joey und sah ihm mit schief gelegten Kopf an. “Na, meine …” Joey wich erneut den Blick Mokubas aus. “ meine Narben.” Nuschelte er leise der Decke in seinem Schoß zu. Gleich würde Setos kleiner Bruder ihn bestimmt auslachen und das laut aussprechen was alle von ihm dachten. Das er hässliche war. Eine Missgeburt. Und tatsächlich hörte er nur Sekunden später das helle Lachen des Schwarzhaarigen. Nur schwer konnte Mokuba sich wieder einkriegen. Nach Luft schnappend stütze er sich an der Rückenlehne des Sessel ab und grinste den Blonden breit an. “Du bist ein Dummkopf, Joey!” Verwundert über diese Worte schaute dieser Mokuba aus großen Augen an. “Guck nicht so! Ich sag nur wie es ist!” Jetzt wuschelte der Schwarzhaarige ihm einmal kräftig durchs Haar. “Was sollen denn deine Narben daran ändern ob ich dich mag oder nicht?” Noch immer völlig perplex schaute Joey zu ihn hinauf. “Das sag ich ihm auch immer wieder!” Grinste nun auch Seto den Blonden an. “Aber mir will der Dummkopf ja auch nicht glauben!” Joey fing sich langsam wieder und blickte zwischen den beiden grinsenden Kaibas hin und her. “Wenn ihr mich noch einmal Dummkopf nennt, dann hab ich euch nicht mehr lieb!” Leicht schmollend verschränkte er seine Arme und schob seine Unterlippe vor. Was jedoch nur den Effekt hatte, dass die Beiden nun laut lachten und er selbst sich ein leises Kichern auch nicht mehr verkneifen konnte. “So! Jetzt aber zu dem eigentlichem Grund warum ich hier runter gekommen bin!” Schnell schnappte Mokuba sich die große Popcornschüssel und rannte lachend aus dem Wohnzimmer. “HEY!” Ebenso schnell wie der Schwarzhaarige aus dem Raum geflüchtet war, war Joey aufgesprungen und machte nahm die Verfolgung des Räubers auf. Seto spulte derweilen den Film auf die Stelle zurück, an der Mokuba das Wohnzimmer betreten hatte, stoppte den Player und lehnte sich entspannt auf der Couch zurück. Mit einem zufriedenem Lächeln und leichten Kopfschütteln verfolgte er den lautstarken Kampf um das heißbegehrte Popcorn. Erst als dieser nach zehn Minuten immer noch nicht entschieden war, stand der Braunhaarige seufzend auf und machte der Zankerei ein Ende. Schnell hatte er die umkämpfte Schüssel in seinen Besitz gebracht und die zwei Streithähne in jeweils eine andere Ecke der Küche geschickt. Kopfschüttelnd hatte er eine zweite Schüssel aus den Schränken gekramt und das Popcorn gerecht aufgeteilt. Die eine Schüssel hatte er seinen Bruder in die Hand gedrückt und diesem damit auf sein Zimmer geschickt. Die etwas größere Schüssel, die nun erheblich leichter war als zu Beginn ihres Filmeabends, hatte er seinem Hündchen gereicht. Dieses schaute nun wehmütig in die nun viel zu leere Schüssel. “Aber das war doch mein Popcorn.” Nuschelte er leise und schaute Seto mit seinen großen, braunen Augen an. Seto wuschelte ihm leicht durchs blonde Haar. “Ich mach dir noch welches, okay?” Er holte schon mal den großen Topf aus dem Schrank und stellte sich alle Zutaten zurecht. “O … okay.” Kam es leise vom Blonden und er verschwand schnell ins Wohnzimmer. Setzte sich mit heftig klopfendem Herz in den großen Sessel und versuchte sich wieder zu beruhigen. Er schüttelte leicht seine Hände und hoffte dass das Zittern schnell wieder verschwinden würde. Joey wusste das Seto ihn nur aus einem Reflex heraus berührt hatte, aber das änderte leider nichts an dem darauf folgenden Gefühlen die über den Blonden eingestürzt waren. Warum machte ihm eine so leichte Berührung des Braunhaarigen noch immer solche Angst? Geknickt ließ er den Kopf hängen und kuschelte sich tief in die flauschige Decke. Er würde morgen mit Frau Kinomoto darüber sprechen müssen. Er wollte doch nicht ewig Angst vor Setos Berührungen haben. Er liebte seinen Drachen doch und wollte ihm auch endlich wieder nah sein. Einen Arm aus der Decke befreiend zog sich die Popcornschüssel auf den Schoß und knabberte lustlos auf den gepufften Maiskörnern herum. “O … okay” Dieses leise, mit leicht zittriger Stimme gesprochen Wort ließ Seto aufschauen. Gerade noch rechtzeitig um Joeys Flucht aus der Küche zu sehen. “Joey, was …” Verwundert schaute er dem Blonden hinterher. Doch dieser war schon längst außer Sichtweite und Hörweite. Hatte er etwas falsch gemacht? Nachdenklich zogen sich die schmalen Augenbrauen zusammen. Nach einigen Sekunden zogen sich ärgerlich noch etwas enger zusammen. Seto hob seine rechte Hand, bedachte sie mit einem finsteren Blick und hätte sie sich am liebsten mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. Kein Wunder das Joey die Küche so fluchtartig verlassen hatte. Der Braunhaarige drehte sich zur Arbeitfläche, stützte sich dort mit beiden Händen ab und starrte die Fläche an. “Verdammt!” Zischte er leise, stieß sich von der Arbeitplatte wieder ab und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Warum hatte er sich eben nicht besser unter Kontrolle gehabt? Sonst klappte es doch ganz gut. Warum hatte sein Verstand bei diesem herzerweichenden Blick aus Joeys wunderschönen, braunen Augen einfach ausgesetzt? Seufzend fuhr er sich durch Haar, atmete tief durch und machte sich daran das restliche Popcorn zu zubereiten. Seto betrat das Wohnzimmer, hielt die Schüssel mit dem frischen Popcorn in den Händen und musste sich ein erneuten Seufzer verkneifen als er den Blonden zusammengekauert im Sessel sitzen sah. Er räusperte sich leicht, schritt zur Couch herüber und stellte die Schüssel auf den Tisch. “Es tut mir leid, Joey.” Er setzte sich wieder auf die Couch. “Schon gut.” Nuschelte der Blonde und schaute zu dem Braunhaarigen herüber. “Es war ein Versehen, oder?” Seto nickte nur und fuhr sich abermals durchs Haar. “Ich hab nicht aufgepasst. Verzeih.” Entschuldigend sah er dem Blonden in die Augen. “Schon okay.” Nuschelte dieser und wand sich wieder seiner Schüssel zu. Zu sehr schmerzte ihn der leicht verzweifelte Blick in dem sonst so unerschütterlichem Blau. “Machst du wieder an?” Fragte er leise und pickte sich ein Popcorn aus der Schüssel. “Hm.” Der Braunhaarige nickte, griff nach der Fernbedienung und ließ den Film weiter laufen. Er legte sich auf die Couch, griff sich eines der Kissen und drückte es leicht an seine Brust. Nur am Rand bekam er die Handlung des Filmes noch mit. Viel zu sehr war er mit dem Geschehen in der Küche, dem Blonde und seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Schon als er die leere Schüssel auf den Tisch gestellt und einen kurzen Blick zu dem Braunhaarigen riskiert hatte, konnte Joey erkennen das dieser eingeschlafen war. Als der Film vorbei war und nur noch der Abspann lief, erhob sich er Blonde. Schnappte sich die Fernbedienung und schaltete erst einmal den Ton leiser, ehe er den Fernseher komplett ausschaltete. Vorsichtig legte er seine Decke über den Schlafenden und strich ihm zart über die Wange. Immer ein Auge auf die geschlossenen Lider Setos habend, beugte er sich über ihn und hauchte ihn einen federleichten Kuss auf die Stirn. “Schlaf gut, mein Drache.” Flüsterte er fast lautlos und verließ auf leisen Sohlen das Zimmer. Schaute an der Tür nochmals kurz zurück, bedachte den, noch immer tief und fest Schlafenden mit einem liebevollen Lächeln und löschte das Licht im Raum. Immer noch schleichend schritt er die Treppe hoch, betrat das geräumige Schlafzimmer und kuschelte sich in das große, weiche Bett Setos. Joey vergrub seine Nase kurz im Kopfkissen und sog den betörend, herben Duft tief in seine Lungen. Wenn er Seto schon nicht so nah seien konnte wie er gerne wollte, so konnte er ihn zumindest auf diese Weise nah sein. Mit einem leisen Seufzer rollte er sich unter der Bettdecke zusammen und schloss die Augen. Schlief nur kurze Zeit später mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ein und träumte von einem großen Drachen der beschützend seine mächtigen Flügel über ihm ausbreitete. Mit einen leisen Murren erwachte Seto. Erneut drang ein lautes Scheppern an sein Ohr und ließ ihn schnell erkennen was ihn aus Morpheus Reich geholt hatte. Er öffnete seinen Augen und schaute sich kurz verwirrt um. Warum war er denn auf der Couch im Wohnzimmer? Die zwei Schüsseln auf dem Tisch erinnerten ihn an den vergangen Abend. Etwas schwerfällig setzte er sich auf und Joeys Decke rutschte ihm vom Oberkörper. Lächelnd ergriff er die weiche Decke, zog sie sich komplett vom Körper, legte sie ordentlich zusammen und auf dem Lieblingsplatz des Hündchens ab. Ein leiser Fluch aus Richtung Küche ließ ihn hellhörig werden und er machte sich in besagte Richtung auf. Lehnte nur kurze Zeit später schmunzeln am Türrahmen und besah sich den emsig durch die Küche wuselnden Blondschopf. Wieder fegte dieser eine der Metallschüsseln vom Tisch und ließ sie scheppernd zu Boden gehen. Und erneut ertönte ein leiser Fluch in der Küche. “Na na na, solche Kraftausdrücke schon früh am Morgen?” Erschrocken fuhr Joey herum, erblickte den Braunhaarigen am Türrahmen und zog eine kleine Schnute. “Ich wollt doch schon fertig sein wenn du wach wirst.” Schmollend ging er zur Kaffeemaschine herüber, füllte eine Tasse mit der dunklen Flüssigkeit und stellte diese auf Setos Tischseite ab. “Sorry.” Der Braunhaarige schaute ihn entschuldigend an, setzte sich auf seinen Platz und nippte an der heißen Tasse. “Was gibt es denn Gutes zum Frühstück?” Neugierig schaute er sich in der, nun etwas chaotischen Küche um. “Ich hab Brötchen im Ofen und wollte gerade den Teig für die Pfannkuchen machen.” Joey wuselte zurück zum Herd und schaute nach den Gebäck. “Hm. Was hältst du davon wenn du dich um deine Brötchen und das Tischdecken kümmerst und ich dafür die Pfannkuchen übernehme?” Erneut nippte Seto an seiner Tasse und genoss die belebende Wirkung des Kaffees. “Au ja! Vielleicht finde ich jetzt endlich raus warum deine Pfannkuchen immer besser schmecken als meine!” Grinste der Blonde ihn frech an und räumte ihm einen Teil der Arbeitsfläche frei. “Pah! So einfach kommst du an mein Geheimrezept bestimmt nicht dran!” Lachte der Braunhaarige, stellte seine Tasse beiseite und suchte sich alle Zutaten für die Pfannkuchen zusammen. Er stellt absichtlich mehr Gewürze auf die Arbeitsfläche als er eigentlich benötigte. Mal sehen ob das Hündchen auch gut genug aufpasste und herausfand welche von denen er wirklich verarbeitete. Wie zu erwarten schielte der Blonde immer wieder zu Setos Rührschüssel herüber, konnte aber bis jetzt nicht ausfälliges beobachten. Eier, Mehl, Milch, Zucker und ein kleine Prise Salz. So machte er sein Pfannkuchen doch auch, aber sie schmeckten einfach nicht so wie Setos. Als die Küchenuhr ihm ermahnte wand er sich grummelig den Brötchen zu. So schnell er konnte zog er das Blech aus dem Ofen, stellte es auf einem großen Brett ab und schaute wieder zu Seto herüber. Doch dieser grinste ihn nur an und hatte schon die Hälfte der Gewürze wieder zurück in den Schrank geräumt. Räumte nun auch den Rest der übrig gebliebenen Zutaten weg und rühre weiterhin grinsend seinen Teig mit dem Schneebesen durch. “Ich erwisch dich schon noch.” Grummelte Joey und holte seine Brötchen vom heißen Blech. “Bei was willst duuuu …” Mokuba gähnte herzhaft. “ … Seto erwischen?” Sich durchs Haar wuschelnd setzte sich der Schwarzhaarige an den Tisch. “Guten Morgen, Moki!” Seto lächelte seinen Bruder an und rührte seinen Teig weiter durch. “Ich will rausfinden was Setos geheime Zutat für die Pfannkuchen ist!” Meckerte der Blonde und füllte den Brötchenkorb weiter auf. “Hm. Wenn du mir nen leckeren Kakao machst verrat ichs dir!” Grinste Mokuba ihn breit an und ignorierte gekonnt den bösen Blick seines Bruders. “Echt?! Supi!” Schon wuselte Joey erneut herum und bereitete dem Schwarzhaarigen den besten Kakao zu den dieser je getrunken hatte. Hibbelig saß Joey auf seinem Stuhl und sah Mokuba ungeduldig an. Für seinen Geschmack trank dieser den Kakao viel zu langsam. “Und?” “Hm, lecker!” Der Kleine leckte sich genüsslich über die Lippen und stellte die leere Tasse ab. “Ja, ja, aber was ist denn jetzt mit der Zutat?” Drängte der Blonde. “Wag es ja nicht, Mokuba!” Kam es jetzt vom Herd, wo Seto gerade den letzten Pfannkuchen in der Luft wendete. “Ich hab doch gar nix gesagt!” Verteidigte sich der Schwarzhaarige, zwinkerte Joey jedoch verschwörerisch zu. “Und das bleibt auch so!” Der Braunhaarige ließ den Pfannkuchen auf den Teller mit den Anderen gleiten, stellte die Pfanne beiseite und den Herd aus. “Hm.” Mokuba zuckte mit den Schultern und schaute den Blonden bittend an. “Machst du mit noch einen Kakao? Vielleicht diesmal mit einer kleinen Prise …” “Mokuba!” Kam es leise geknurrt von Richtung Herd. “ … Zimt?” Beendete dieser seinen Satz und grinste seinen großen Bruder breit an. “Aber gerne!” Grinste nun der Blonde eben so breit und schnappte sich die leere Tasse vom Tisch. “Kleiner, mieser Verräter!” Knurrte Seto, setzte sich an den Tisch und beschmierte sich einen Pfannkuchen mit Marmelade. “Och, Onii-chan, Verrat ist so ein hartes Wort!” Grinste Mokuba und wollte sich auch einen Pfannkuchen schnappen. “Für Verräter gibt’s nix!” Schnell zog Seto den Teller mit den Pfannkuchen außerhalb von Mokubas Reichweite. “Mokuba mein Schatz, wie wäre es mit einem lecken, frisch gebackenen Brötchen?” Breit grinsend hielt Joey dem Kleinen den Korb mit dem verlockend duftenden Gebäck unter die Nase. “Aber gerne doch! Wie könnte ich deinen Backkünsten widerstehen, lieber Joey!” Ebenfalls breit grinsend schnappte sie der Schwarzhaarige ein Brötchen aus dem Korb, schnitt es auf, belegte es und biss herzhaft hinein. Er brummte dabei genüsslich und grinste seinen großen Bruder an. Dieser grummelte nur, vertilgte seinen Pfannkuchen und schnappte sich den Nächsten. Klopfte dem Blonden mit dem Marmeladenlöffel auf die Finger, als diese sich auf sehr verdächtiger Weise seinem Pfannkuchenteller näherten. “Für hinterhältige Spione gibt’s auch nix!” Grummelte er und zog den Teller auch außerhalb von Joeys Reichweite. “Schmollerle!“ Leise lachend wand sich der Blonde dann doch lieber den Brötchen zu. “Ich schmolle nicht!” Grummelte der Braunhaarige auch gleich. “Oh doch Seto! Und wie du schmollst!” Lachte nun auch Mokuba. “Ach, ihr seid doch alle doof!” Grummelnde der Drache und schob sich einen weiteren Pfannkuchen auf seinen Teller. Kapitel 69: Therapiestunde -------------------------- Mit einem zufriedenen Brummen lehnte sich der Blonde zurück und tätschelte sich den gut gefüllten Bauch. “Also ich mach mir jetzt noch einen Kakao.” “Machst du mir bitte auch noch einen?” Mit seinem besten Hundeblick hielt Mokuba ihm seine leere Tasse hin. “Natürlich Moki!” Joey nahm ihm die Tasse ab, wuschelte ihm kräftigt durchs Haar und stand auf. “Sonst noch jemand was zum trinken?” Grinsend schaute er zu Seto herüber. “Einen frisch gebrühten Kaffee vielleicht?” “Hm.” Der Braunhaarige nickte, leerte seine Tasse und reichte sie dem Blonden. “Danke.” “Keine Ursache!” Schon wuselte Joey durch die Küche und bereitete die Heißgetränke zu. “Bist du mit deinen Geschäften in China eigentlich schon fertig oder musst du wieder zurück?” Mokuba knabbere an einer Brötchenhälfte herum und sah seinen Bruder neugierig an. Seto, der seinem Hündchen bei den Handtieren beobachtete hatte, sah wie dieses bei Mokubas Frage in seiner Bewegung inne gehalten hatte und es tunlichst vermied in Richtung Tisch zu blicken. “Ich muss noch mal zurück. So für ein, zwei Tage.” Antwortete Seto auf die Frage seines Bruders, ließ aber den Blonden noch immer nicht aus den Augen. Er wusste dass die bis eben noch so fröhliche und ausgelassene Stimmung jetzt schnell ins Gegenteil umschlagen konnte. Zumindest bei Joey. “Schade.” Mokuba knabberte noch immer an den Brötchen herum. Joey setzte sich wieder in Bewegung. Er füllte die drei Tassen und brachte sie zurück zu Tisch. Wortlos reichte er Mokuba seinen Kakao. Wobei ihm dieser die Tasse regelrecht aus der Hand riss und sich auch gleich über deren leckeren Inhalt hermachte. Auch Seto bekam seinen Kaffee gereicht und nahm diesen dankend in Empfang. Joey setzte sich wieder auf seinen Teil der Essecke. Er zog die Beine an und stütze sich mit den Schienbeinen an der Tischkante ab. Seine heiße Tasse hatte er mit beiden Händen eng umschlossen und pustete über deren heiß dampfenden Inhalt. “Au, is das heiß!” Mokuba streckte die Tasse etwas von sich und rieb sich die leicht verbrannten Lippen. “Wann musst du denn wieder los?” sich noch immer um seine geschundenen Lippen kümmernd schaute er fragend zu Seto herüber. Auch Joeys braune Augen schielten durch die blonden Ponysträhnen zu dem Braunhaarigen herüber, trafen dort auf warmes Blau und schauten schnell wieder auf seine Tasse. “Das kann ich dir noch nicht so genau sagen, Mokuba.” Wandte Seto sich nun seinem Bruder zu. “Aber ich denke mal dass ich spätestens gegen Mittag los muss.” “Okay.” Erneut nippte der Schwarzhaarige an seiner Tasse. “Hmmmm. Joey dein Kakao ist wie immer weltklasse!” Brummte er kurz darauf genüsslich. “Danke.” Nuschelte der Blonde leise und nippe ebenfalls an seiner Tasse. Eine leise Melodie ertönte und Mokuba sprang sofort auf. “Tschuldigung, is bestimmt Akio!” Rief er noch schnell, stürmte er aus der Küche und machte sich auf die Suche nach seinem Handy. Seto schaute seinem kleinen Bruder kurz hinterher wand sich dann aber wieder dem Blondschopf zu. “Wann kommt Dr. Kinomoto?” Joey hatte seinen Augen noch immer auf die dunkelbraune Flüssigkeit gerichtete. “So gegen Elf.” Nuschelte er leise in seine Tasse und nippte an ihr. “Warum fragst du?” Wieder hob er seinen Kopf nicht an, sondern schielte lediglich durch seine Ponysträhnen zu dem Braunhaarigen herüber. “Hm.” Seto stellte seine Tasse auf dem Tisch ab. “Ich überlege ob ich mit meiner Abreise nicht warten sollte bis ihr euer Gespräch beendet habt.” “Ach so.” Joey schaute wieder in seine, nun leere Tasse. Seufzend erhob er sich und stellte seine Tasse in die Spüle. “Musst aber nicht extra deswegen hier bleiben.” “Deswegen wollte ich ja mit dir darüber sprechen, Joey.” Auch Seto erhob sich und schritt zur Spüle herüber. “Ich wollte wissen was dir lieber wäre.” Auch er stellte seine Tasse im Becken ab und füllte dieses mit warmem Wasser. “Ich …” Joey ließ den Kopf hängen und schaute auf die unruhige Oberfläche. “Am liebsten wär´s mir wenn alles wieder so ist wie es zwei Tage nach meinem Geburtstag war. Nur du und ich.” Zu Ende hin wurde er immer leiser. “Und ich hätte … keine Angst vor … vor … deinen Berührungen.” Der Braunhaarige stellte das Wasser wieder ab “Das wünsche ich mir auch Joey.” Wieder einmal musste er sich sehr beherrschen um sein trauriges Hündchen nicht einfach in den Arm zunehmen. Satt dessen lächelte er ihn liebevoll an. “Und so wird es auch wieder sein. Du und ich, und keine Angst mehr!” “Meinst du wirklich?” Joey schaute ihn mit leicht tränennassen Augen an und schniefte leise. “Ja! Ich bin fest überzeugt davon dass du es schaffst. Du musst nur etwas mehr Geduld mit dir haben und nichts erzwingen wollen. Dr. Kinomoto ist die Beste ihres Fachs. Bei ihr bist du in den besten Händen, Joey.” Aufmunternd lächelte der Braunhaarigen ihn an. “Hm.” Joey schaute wieder auf das Wasser in der Spüle. “O … okay.” Als Seto die eiligen Schritte seines Bruders hörte schnappte er sich schnell ein Geschirrtuch und hielt es dem Blonden hin. “Hier. Nicht das ich wieder geschimpft kriege weil ich dich wieder um weinen gebracht habe.” Zwinkerte er ihm noch zu, bevor auch schon die Tür zur Küche aufflog und Mokuba im Raum erschien. “Seto? Geht das klar wenn ich mit Akio in den Zoo geh?” Mit großen Kinderaugen schaute er seinen Bruder an. “Akio?” Nachdenklich rieb Seto sich das Kinn. “War der gestern nicht noch … wie nanntest du das doch gleich? Ach ja, `voll doof´? Also ich weiß nicht ob ich solchen Umgang dulden kann, Mokuba! Immer hin bist du ein Kaiba und da musst du schon etwas auf dein Umfeld achten.” Mit ernster Mine schaute er auf seinen kleinen Bruder herab. “Sooooo doof is er doch eigentlich gar nicht! Bitte Seto!” Hilfe suchend schaute er auch kurz zu Joey herüber. Doch dieser hielt sich nur ein Geschirrtuch vors Gesicht und schien sich nur schwer das Lachen verkneifen zu können. Da dieser also ausfiel legte Mokuba seinen besten Hundeblick auf. “Robbenbabys, Seto! Robbenbabys!” “Is ja gut. Mach dass du weg kommst!” Lachte der Braunhaarige. “Aber der doofe Akio kommt mir nicht mehr so schnell ins Haus. Verstanden?” Setzte er noch hinterher. Immerhin hatte dieser bei seinem letzten Besuch genug angerichtete. Mokuba, der bei den ersten Worten schon fast aus der Küche draußen war, lugte noch mal um den Türrahmen und grinste seinen großen Bruder breit an. “Geht klar, Onii-chan!” Schon war der Schwarzhaarige aus der Villa verschwunden. “Meine Güte, kannst du fies sein.” Joey legte das Geschirrtuch beiseite, holte tief Luft und versuchte ein erneutes Kichern zu unterdrücken. “Ich?” Seto legte sich die Hand auf die Brust und schaute den Blonden schockiert an. “Ich bin doch die Liebenswürdigkeit in Person!” Grinste er und schnappte sich den Spülschwamm. “Ich spül und du trocknest ab!” “Na wie könnte ich einen solch liebenswürdigen Aufforderung nicht nachkommen!” Entgegnete Joey leise lachend und schnappte sich das restliche Geschirr von Tisch. “Soll ich nicht doch lieber warten?” Seto drehte sich an der Tür nochmals um. “Musst du nicht. Dr. Kinomoto kommt bestimmt gleich und wenn wir fertig sind kuschel ich mich auf die Couch und ruh mich noch etwas aus bevor Duke hier einfällt.” Entgegnete ihm Joey mit fester Stimme. Sie hatte sich kurz nach dem Abwasch darauf geeinigt das Seto vor seiner Therapiestunde abreisen würde und Joey war es wirklich lieber so. Nach der Therapie war er meistens einige Stunden zu nichts zu gebrauchen und heute würde das wahrscheinlich noch etwas heftiger ausfallen. Doch davon musste sein Drache nichts wissen, machte dieser sich doch schon so genug Sorgen um ihn. “Na, dann mach ich mich jetzt mal auf den Weg. Las dich nicht zuviel von den beiden Plagegeistern ärgern!” Seto schritt hinaus in den einen warmen Frühlingstag. “Keine Sorge. Mokuba tobt sich heute ja mit Akio aus. Duke kommt bestimme ziemlich spät und dementsprechend müde zurück. Also hab ich wahrscheinlich noch ne ziemlich ruhige Zeit. Und die zwei, drei Tage bist du hier wieder für Zucht und Ordnung sorgst werde ich auch noch meistern.” Zwinkernd Joey und begleitete den Braunhaarigen noch zur Limousine. “Na das will ich doch hoffen!” Lachte Seto leise, drehte sich vor der geöffneten Wagentür zu dem Blonden um und lächelte ihn liebevoll an. “Pas gut auf dich auf, Hündchen!” “Mach ich! Und du passt gut auf dich auf, Drache!” Joey erwiderte das Lächeln. “Und bring mir was schönes mit!” Setzte er noch schnell hinterher ehe der Braunhaarige die Tür schließen konnte. “Aber nur wenn du brav bist!” Lachte der Blauäugige, schloss die Tür und ließ das Fenster herunter. “Bis bald, Joey!” Langsam setzte sich der dunkle Wagen in Bewegung. “Bis bald!” Rief der Blonde ihm noch zu und winkte der Limousine so lange hinterher bis sie außer Sicht war. “Bitteschön.” Vorsichtig stellte Joey die dampfende Tasse Tee vor seiner Therapeutin auf den niedrigen Couchtisch. “Danke, Joey.” Dr. Kinomoto lächelte den Blonden an, ergriff die Tasse und nippte an ihr. Beobachtete ihren Patienten jedoch unauffällig dabei wie dieser sich in den Sessel kuschelte und seine Tasse eng umgriffen hielt. Schon als Joey sie eingelassen hat, hatte sie bemerkt das dieser sich heute etwas nervöser verhielt als bei den anderen Sitzungen der vergangen Tage. Und auch jetzt vermied dieser jeden unnötigen Augenkontakt. Sie wartete noch einige Minuten bis sie ihre Tasse wieder auf den Couchtisch abstellte und ihren Patienten ansah. “Was bedrückt dich, Joey?” Der Blonde schluckte und schielte die Frau durch seinen Pony an. “Ich … “ Er senkte seinen Blick wieder auf den Inhalt der Tasse, brachte diesen mit leichten Bewegungen zu schwingen und folgte mit den Augen den kleinen Wellen zum Tassenrand. Mit einem leisen Seufzer schloss er sie und atmete tief durch. Er hatte sich doch fest vorgenommen mit Dr. Kinomoto darüber zusprechen. Doch warum fiel es ihm plötzlich so schwer? Viel schlimmer konnte es doch sowieso nicht mehr komme, oder? Nachdem er die Luft wieder aus seinen Lungen entlassen hatte stellte er die Tasse ebenfalls auf dem Tisch ab und schaute der Frau in die Augen. “Ich will endlich herausfinden warum ich ausgerechnet vor Seto solche Angst habe!” Überrascht schaute ihn seine Therapeutin an. Doch nur Sekunden später wich dieser Ausdruck einem wohlwollenden Lächeln. “Und ich werde dir gerne dabei helfen!” Joey war froh die Worte endlich ausgesprochen zu haben. Vielleicht war das wirklich der erste Schritt zur Besserung. Und als er das erleichterte Gesicht der Frau sah, war er sich sicher dass es ab jetzt bestimmt nur noch besser werden würde. Vielleicht hatte Seto ja wirklich Recht gehabt und sie beide konnte bald schon wieder völlig ungezwungen mit einander umgehen. So wie früher. “Okay. Möchtest du mir heute vielleicht erzählen was damals noch passiert ist?” Dr. Kinomoto hatte ihre Frage absichtlich so gestellt. Sie wollte Joey die Wahl lassen ob er nur vom den Angriff Tristans oder noch etwas anderes, etwas sehr entscheidendes erzählen wollte. Denn es musste noch etwas geschehen sein. Etwas was mit Seto Kaiba zu tun gehabt haben musste. Denn ihr blonder Patient übertrug seine Angst nicht umsonst ausschließlich auf den Braunhaarigen. “Ähm … “ Joey wollte schon, aber irgendwie wollten ihm die Worte nicht so recht über die Lippen kommen. “Wie wäre es wenn du dich einfach zurück lehnst, die Augen schließt und mir erzählst an was du dich erinnerst?” Half ihm Frau Kinomoto. “Hm.” Joey folgte ihrem Rat. Er zog die Beine an, kuschelte sich in seine Lieblingsdecke und schloss die Augen. Vor seinem inneren Auge zogen die Geschehnisse jener Tage vorbei und er überlegte wie er das Erlebte in Worte fassen sollte. Dr. Kinomoto nahm ihre Tasse erneut vom Tisch, lehnte sich ebenfalls zurück und ließ dem Blonden Zeit. Sie wusste dass es für einige ihrer Patienten schwer war ihre Gefühle zu erklären. Und Joey bildete hierbei keine Ausnahme. Geduldig saß sie da, nippte an ihrer Tasse und wartete bis er bereit war. Es dauerte noch einige Minuten ehe der Blonde zögerlich zu erzählen begann. “Ich hatte mich gerade von Seto getrennt … warum hab ich ihnen schon erzählt, oder?” Fragend schaute er zur Therapeutin herüber und erntete auf seine Frage ein Nicken. Er schloss seine Augen wieder und setze seine Erzählung fort. “Okay. Also, ich hatte den Schulhof also gerade betreten schon hatte ich Bakura an der Backe. Nicht das ich nicht leiden könnte, oder so. Aber ich wollt einfach nur meine Ruhe. Und so hab ich ihn mit einer recht kurzen Fassung der Geschehnisse abgefertigt und wollt auf schnellsten Weg in meine Klasse … ich wollt doch einfach nur meine Ruhe haben.” Seufzte der Joey leise und hatte nun doch ein ziemlich schlechtes Gewissen seinen Kumpel einfach so stehen gelassen zu haben. “Ich ging also rein und wollt gerade die Treppe hoch … als mir Seto entgegen kam. Ich war wie erstarrt als ich ihn sah. Er sah so … so verletzt und auch so … so unglaublich wütend aus. Und trotz allem war er so voller Stolz, so wie er dort die Stufen der Treppe runter schritt. Ich fühlte mich plötzlich klein, unbedeutend und seiner nicht würdig. Ich meine, nicht das ich mich vorher großartig anders gefühlt hätte… “ Joey grinste schief. “… aber in diesem Moment wurde mir schlagartig klar das ich es war der diesen großartigen Mann so sehr verletzt hatte. Und auch wenn ich meinen Entschluss zu dem Moment nicht wirklich bereut habe, so wollte ich ihm doch irgendwie erklären warum ich es getan habe. Aber die Wahrheit wollt ich ihm auch nicht sagen.” Er seufzte leise, öffnete die Augen und schaute auf seine Hände. Wie sollte er nur erklären was ihm damals alles durch den Kopf ging. Nur langsam schloss er wieder seine Augen und schwor das Bild vom wütenden Seto Kaiba herauf. “Er … seine Augen … sie waren so … kalt … so voller Hass … ich sah wie sehr er mich hasste … hasste und verachtete. Aber ich liebte ihn doch noch immer so sehr.” Der Blonde schluckte schwer. “Und sein Stimme. Sie war so kalt wie ich sie noch nie in meinen Leben gehört habe.” Joey vergrub sein Gesicht in seine Hände. “ Wie hast du dich damals gefühlt?” Fragte ihn Frau Kinomoto leise und machte sich einige Notizen. Ließ ihn jedoch kein Augenblick aus den Augen. “Es tat weh.” Nuschelte er in seine Hände. “Sehr, sogar.” Joey nahm seine Hände vom Gesicht, fuhr sich mit diesen durchs Haar und schaute zur Decke. “Die Schläge meines Vaters taten weh … aber Setos Worte und sein Blick taten viel mehr weh als es mein Vater je geschafft hatte. Ich … es war als ob jemand mir mein Herz rausgerissen und in kleine Stücke gerissen hätte. Ich fühlte mich so leer. Als ob ich in genau diesen Augenblick gestorben wäre.“ Der Blonde schloss wieder die Augen. “Jedes mal wenn Tristan zugeschlagen oder mich getreten hat, sah ich Setos hasserfüllte Augen vor mir. Es war fast so, als ob Tristan das tat was Seto mit seinem Blick ausgedrückt hatte.” Joey schluckte. “Anfangs hörte ich seine Beschimpfungen noch, doch dann verschwand seine Stimme irgendwann und ich sah nur nach die eisigen Augen Setos vor mit und spürte die Schmerzen und …” Joey stoppte und sah Dr. Kinomoto erschrocken an. “Für mich war es nicht mehr Tristan der mich trat oder schlug … es … war … Seto.” “Und aus diesen Grund hast du Angst vor seine Berührungen.” Folgerte Frau Kinomoto aus Joeys Erzählungen. “Dein Unterbewusstsein hat den körperlichen Schmerz den Tristan dir zugefügt hat mit den seelischen Schmerz von der Begegnung mit Seto verbunden.” Joey schaute sie mit großen Augen an und nur langsam drangen ihre Worte zu ihm durch. “Aber … Seto hat mich doch nie weh getan.” Nuschelte er leise, mehr zu sich selbst als zu seiner Therapeutin. “Das mag ja sein, aber leider sieht dein Unterbewusstsein das momentan etwas anders.” Dr. Kinomoto bedachte ihren Patienten mit einem mitfühlenden Blick. “In solch extremen Situationen, wie du sie leider erleben musstest tendiert dein Unterbewusstsein dazu dich vor Gefahren zu beschützen. Welcher Art sie auch immer seien mögen. Scheinbar macht es da leider keinen großen Unterschied zwischen physischen oder psychischen Schmerz.” Abermals schluckte der Blonde, ließ den Kopf hängen und sah betrübt auf den Deckensaum zwischen seinen fingern. “Und … was machen … wir jetzt?” “Ich schlag vor das du dich jetzt erstmal hinlegst und ich werde mich wieder in meine Praxis begeben. Wenn du erlaubst würde ich gerne mit einigen Kollegen über dein Problem reden. Natürlich werde ich keine Namen nenne, aber um ehrlich zu sein, ich würde mir gerne noch ein par andere Meinungen einholen ehe ich dir eine Therapie vorschlage. Ist das okay für dich?” Fragend schaute sie den zusammen gekauerten Blondschopf an. “O … okay.” Kam es leise vom Sessel. Joey war im Moment so ziemlich alles recht. “Gut. Dann werde ich mich jetzt von dir verabschieden.” Dr. Kinomoto steckte ihren Block zurück in die Tasche und erhob sich. “Wenn es dir passt könnte ihr Übermorgen um dieselbe Zeit wieder vorbei kommen.” “Hm.” Joey schälte sich aus seiner Decke und stand ebenfalls auf. “Geht klar.” Mit müden Schritten begleitete er die Frau zur Tür und verabschiedete sich. Erleichtert atmete er auf als das schwere Holz der Eingangstür wieder ins Schloss fiel. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte mit Dr. Kinomoto über alles gesprochen und konnte nun nur noch hoffen dass diese eine Lösung für sein Problem finden würde. Ziemlich ausgelaugt und müde schleppte er sich die Treppe hoch und steuerte sofort Setos Schlafzimmer an. Mit einem zufriedenen Lächeln kuschelte er sich in die große Bettdecke und vergrub seine Nase im Kopfkissen des Drachen. Bald. Bald würde alles wieder so seien wie früher. So, wie es seinen sollte. Mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen schlummerte das Hündchen, noch immer tief in Setos Kopfkissen gekuschelt ein. Kapitel 70: Galgenfrist ----------------------- Raulo betrat, dicht gefolgt von Akira Lees Büro. Letzterer lief etwas vorsichtig und setzte sich ebenso umsichtig in einen der großen Sessel. “Ich denke morgen haben wir den Kleinen soweit!” Grinste der Spanier Lee zufrieden an und setzte sich in den Sessel dicht neben Akira. “Weißt du schon wann Seto wieder im Lande ist?” Dem Japaner übers Knie streicheln schaute Raulo zu Lee herüber. Dieser schmunzelte leicht ob Akiras leicht ermatteten Eindrucks. Scheinbar hatte der Spanier sich heute so richtig ins Zeug gelegt. “Bis jetzt hab ich noch nichts von ihm gehört. Aber ich denke mal das …” Die Bürotür ging auf, ein weiterer Mann trat ein, schloss die Tür wieder hinter sich und setzte sich in den letzten freien Sessel. “ … er jetzt da ist! Willkommen zurück Seto!” “Hm!” Der Braunhaarige nickte leicht. “Wie läuft´s mit Taylor?” Seine blauen Augen wanden sich von Lee ab und schauten den Spanier fragend an. “Dein … ähm, ich meine, der Kleine macht sich ganz gut! Denke mal dass er morgen so weit sein wird!” Raulo grinste breit. “Er lernt recht schnell, Seto! Kannst bestimmt ein gutes Sümmchen für ihn verlangen wenn er fertig ausgebildet ist!” “Hm.” Wieder nickte der Braunhaarige leicht. “Wann soll es morgen losgehen?” “Weiß nicht recht.” Raulo schaute Akira fragend an. “So gegen 19 Uhr?” “Wenn du heute die Finger von mir lässt, könnte das klappen!” Akira zwinkerte den Spanier an und erhob sich langsam vom Sessel. “Wenn ihr mich für heute entschuldigend würdet!” Mit einer leichten Verbeugung verließ der Japaner das Büro. “Also dann um Sieben!” Schon sprang Raulo auf und eilte ebenfalls zur Tür. “Ja! Aber nur wenn du dich heute zurück hältst!” Lachte Lee und schüttelte leicht den Kopf als der Spanier ihn lediglich die Zunge rausstreckte, ebenfalls aus seinem Büro verschwand und Akira hinterher eilte. “Gott! Die Zwei sich wirklich unverbesserlich!” Immer noch leise lachend schenkte der Schwarzhaarige seinem Gast und sich einen Drink ein. “Wie geht’s Joey?” Er reichte das Glas an Seto weiter und setzte sich in den Sessel neben ihm. “Besser. Zumindest bis ich abgereist bin.” Der Braunhaarige nippte an dem Glas und genoss das leichte Brennen in seiner Kehle. “Nach meiner Abreise hatte er eine Therapiesitzung und ich weiß noch nicht wie diese verlaufen ist.” “Das wird schon wieder, Seto!” Lee bedachte ihn mit einem mitfühlenden Blick und nippte ebenfalls an seinem Drink. Er wünschte es ihm wirklich vom ganzen Herzen. Der Braunhaarige hatte schon genug Leid durch die Liebe erfahren. Es wurde langsam an der Zeit dass das Glück ihm endlich mal hold war. “Hm!” Seto stürzte den Rest der starken Flüssigkeit in einem Zug herunter, erhob sich und stellte das Glas auf dem Beistelltisch ab. “Wir sehen uns morgen.” Ohne sich nochmals umzudrehen trat er aus Lees Büro, schloss die Tür wieder hinter sich und machte sich auf dem Weg zu seinem Hotel. Er wollte einfach nur noch ins Bett und hoffte dass er durch genügend Schlaf seine stechenden Kopfschmerzen loswerden würde. Mit einem erleichterten Seufzer ließ Seto sich auf das breite Bett fallen. Die Dusche hatte gut getan und langsam begann auch die Tablette zu wirken. Mit einer müden Handbewegung löschte er das Licht, zog sich die Bettdecke über den Leib und schloss seine Augen. Er hoffte sehr dass die Sache mit Taylor morgen endgültig vorbei war und er wieder zurück nach Japan fliegen konnte. Dann hätte er eine Sorge weniger und könnte sich auch besser um Joey kümmern. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen als er an sein Hündchen dachte. Mit dem Bild eines glücklich lächelnden Blondschopf vor dem geistigen Auge schlief der Braunhaarige ein. Auch im fernen Japan lag ein junger Mann in einem viel zu großen Bett und musste an seinen Geliebten in der weiten Ferne denken. Grummelig drückte Joey das Kopfkissen fester zusammen. Warum musste ihm sein Unterbewusstsein auch so einen derben Streich spielen. Seto hatte ihm doch nie etwas getan und doch war sein Körper der Meinung den Braunhaarigen nicht zu nah heran kommen zu lassen. Mit einem leisen, ziemlich frustrierten Schrei pfefferte der Blonde das Kissen an die Wand, ließ sich auf die Matratze fallen und schmollte die Zimmerdecke an. “Woah! Was ist das denn für eine Begrüßung?” Duke war dem Federgeschoß gerade noch ausgewichen, hob es wieder auf und warf es zurück aufs Bett. Joey schaute überrascht auf. “Oh. Sorry Duke, war echt keine Absicht!” “Na das will ich auch hoffen!” Lachte der Schwarzhaarige und setzte sich zu den Blonden aufs Bett. “Aber jetzt erklär mir doch mal warum du hier Kissen rumschmeißt.” “Hm.” Joey drehte sich auf die Seite, weg von Duke und schaute durch das große Fenster in die sternenklare Nacht. Die grünen Augen betrachteten nachdenklich den Rücken des Liegenden. “Deine Therapiestunde ist wohl nicht so gut gelaufen, oder?” “Eigentlich schon.” Nuschelte Joey und drückte das anderen Kopfkissen an seine Brust. “Und das heißt?” Duke war leicht verwirrt. Warum war Joey denn so schlecht drauf wenn die Stunde gut gelaufen war? Der Blonde seufzte. “Das heißt, ich weiß jetzt warum ich vor Seto Angst haben!” Er drückte das Kissen noch fester an sich. “Das ist doch gut, oder etwa nicht?” Der Schwarzhaarige beugte sich etwas über den Blonden und schaute in dessen deprimiertes Gesicht. “Wenn ich wüsste wie ich das wieder hinkriege, dann ja! Aber Dr. Kinomoto wollte erst noch einige ihrer Kollegen um Rat fragen ehe sie mir sagt was ich dagegen tun kann.” Seufzte Joey und schaute weiter aus dem Fenster. Duke setzte sich wieder auf. „Willst du mir erzählen warum das mit dir und Seto so ist?“ „Ehrlich gesagt, nein.“ Murmelte der Blonde. „Sorry, aber ich möchte jetzt nicht darüber rede, Duke. Aber wenn du magst kannst du Dr. Kinomoto ja anrufen.“ Er wand den Kopf und schaute den Schwarzhaarigen entschuldigend an. „Schon gut!“ Duke lächelte ihn an und wuschelte ihm leicht durchs Haar. „Magst du jetzt schlafen oder wollen wir noch irgendwas machen?“ „Hm.“ Joey kuschelt sich wieder an sein Kissen. „Nicht böse sein, aber ich würde gerne allein sein.“ „No Problemo! Is ja auch schon ziemlich spät!“ Duke wuschelte ihm nochmals durchs Haar und stand auf. „Wie wäre es denn zumindest noch mit einem leckeren Gute-Nacht-Kakao?“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Blonden. „Das wäre echt ne schöne Sache.“ „Okay, dann geh ich mal in die Küche und mach dir einen.“ Schon war der Schwarzhaarige aus dem Raum verschwunden und ließ den Blonden mit seinen trüben Gedanken allein. Nach einigen Minuten kam Duke zurück ins Schlafzimmer geschlichen, stellte die dampfende Tasse auf dem Nachtschrank ab, wünschte dem Blonden noch eine gute Nacht und schloss die Tür wieder leise hinter sich. Er zog sein Handy aus der Hosentasche, schaute kurz auf die Uhrzeit und beschloss den Anruf bei Dr. Kinomoto auf morgen früh zu verschieben. Die grünen Augen wanderten nochmals zur verschlossenen Schlafzimmertür zurück und ein leiser Seufzer verließ die Lippen des Schwarzhaarigen. Hoffentlich hatte Joeys Therapeutin Erfolg und es gab Hoffnung für ihn und Seto. Mit einem müden Gähnen wand er sich endgültig von dem Schlafzimmer Setos ab und suchte sein eigenes auf. Ließ sich kurz darauf mit einem wohligen Seufzer in die Federn fallen und kuschelte sich in die dicke Bettdecke ein. “Kannst du mir mal verraten was deine Finger da zu suchen haben?” Mit tadelndem Blick schaute Akira den Spanier neben sich an und klopfte ihm schwungvoll auf die Finger die es sich in seinem Schritt gemütlich machen wollten. “Ups, wie konnte das denn passieren. Aber wo sie sich nun schon mal dahin verirrt haben …” Mit einem ziemlich anrüchigen Blink schaute er dem Japaner tief in die Augen und verstärkte seine Streicheleinheiten. “Nix da! Ich habe dir vorhin gesagt dass heute in dieser Richtung nichts mehr läuft! Und wenn du nicht sofort deine Hand da weg nimmst, kannst du es dir die nächste Zeit selbst machen.” Akira schaute ihn fest in die Augen. “Verstanden?” Raulo schluckte hart und sog seine Hand augenblicklich zurück. Er wusste aus Erfahrung dass Akira seine Drohungen immer ernst meinte. “Gomen.” Mit einem leicht frustrierten Brummen legte er sich jetzt ganz brav auf seine Seite des Bettes und behielt seine Hände bei sich. Auch wenn es ihm wirklich schwer fiel. Lag doch Akiras anbetungswürdiger Körper völlig unbekleidet neben ihm unter der dünnen, seidigen Decke. Dieser so schlanke und doch athletische Körper machte ihn schier wahnsinnig. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so verdammt gut aussehen? Akira musste bei dem schmollenden Gesicht des Spaniers leise lachen. “Ich habe nicht gesagt dass du mich nicht anfassen darfst, Raulo. Nur weil für heute Abend der Sex Tabu ist, heißt das nicht dass ich nicht kuscheln will.” Mit geschmeidigen Bewegungen kam er zu dem Spanier herüber, kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer an dessen Brust und brummte wohlig auf als ich Raulos Finger sanft über den Rücken strichen. Auf die bis eben noch zu einem Schmollen verzogenen Lippen Raulos schlich sich ein liebevolles Lächeln und Raulo hauchte Akira einen leichten Kuss auf das nachtschwarze Haar. “Gute Nacht mein Herz.” “Hm … “ Brummte es noch leise an seiner Brust ehe von Akira nur noch tiefe und gleichmäßige Atemzüge zuhören waren. Raulo zog ihn noch etwas dichter an sich, schloss ebenfalls die Augen und folgte seinem Geliebten nur kurze Zeit später in Morpheus Reich. In den frühen Morgen Stunden des neuen Tages schickte sich die Sonne an sich ihren Platz am Firmament zu erobern um die kalte Welt mit ihrem Strahlen zu wärmen. In einer geräumigen Villa in Japan zog sich ein grummelnder Blondschopf die Bettdecke über den Kopf und fragte sich missmutig warum er nicht daran gedacht hatte die Vorhänge zu zuziehen. Doch unter der Bettdecke war es nun wieder richtig schön dunkel. Also drehte er sich mit einem zufriedeneren Brummen um, kuschelte sich wieder ins Kopfkissen und schlummerte weiter. Duke dagegen hatte weniger Glück. Kaum das ihn die ersten Strahlen an der Nase kitzelten, musste er laut niesen und saß nun hellwach im Bett. Grummelig warf er die Bettdecke von sich und stampfte leise fluchend Richtung Dusche. Konnte die Sonne nicht mal im Westen auf gehen, oder er zumindest daran denken die Vorhänge zuschließen? Und überhaupt, warum musste das helle Licht ihm immer so fies an Nase kitzeln? Das heiße Wasser der Dusche stimmte ihn schnell milder und ließ ihn neue Pläne für den noch jungen Tag schmieden. Als aller erstes stand erst einmal eine große Tasse Kaffee an, dicht gefolgt von einem Anruf bei Dr. Kinomoto. Seto hatte hingegen schon die dritte Tasse Kaffee intus und tippte nun schon seit eineinhalb Stunden auf seinem Laptop herum. Nur weil er Kilometer weit von Domino entfernt war musste er sich dennoch um die Geschäfte in seiner Firma kümmern. Mit einem allerletzten Mausklick schickte er die E-Mail ab, schaltete den Computer aus und rieb sich über die Augen. Den Laptop zuklappend stand er auf, streckte sich ein wenig und begab sich ins Badezimmer. Mit noch feuchtem Haar kam er eine viertel Stunde später wieder daraus hervor und suchte sich die passende Kleidung für den heutigen Tag aus seinem Koffer heraus. Er hasste es aus dem Koffer zu leben. Doch was blieb ihm als viel umherreisenden Geschäftsmann schon anderes übrig. Zumindest standen für heute keine nervigen Sitzungen oder Übernahmegespräche an. Eigentlich hatte er einen ziemlich entspannten Tag vor sich. Erst der Abend und die damit verbundenen Ereignisse würden wahrlich sehr interessant werden. Setos Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen. Ob Taylor wohl ahnte was heute noch alles auf ihn zukommen würde? Wahrscheinlich nicht. Und das machte die Sache umso spannender. Tristan lag schlafend auf der dünnen Matratze auf dem Boden und fuhr erschrocken hoch als die Zellentür mit einem lauten Knallen wieder ins Schloss viel. Der Anblick seines Wärters ließ den letzten Rest Schlaf aus seinem geschundenen Körper verschwingen und er funkelte den Mann wütend an. “Verpiss dich!” “Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Kleiner!” Lachte Yu und stellte das Frühstückstablett neben der Matratze ab. “An deiner Stelle würde ich heute gut frühstücken. Wer weiß was der Tag noch alles mit dir vorhat!” “Fick dich!” Knurrte Tristan nur leise und starrte auf die karge Wand seiner Zelle. “Ich mich?” Yu beugte sich zu ihm herunter, ganz dicht an das Ohr des Jungen. “Dich zu ficken macht mir aber viel mehr Spaß!” Raunte er ihm mit dunkler Stimme hinein, erhob sich wieder und grinste als er die hochroten Wangen Tristans sah. “Bis heute Abend, Kleiner.” Das Schloss der Zellentür öffnete sich, Yu verließ den kleinen, fensterlosen Raum und schloss die Tür wieder. Tristan hörte wie das Schloss wieder einrastete und zweimal abgeschlossen wurde. Mit immer noch hochrotem Gesicht griff er sich die Wasserflasche vom Tablett und nahm einige Schlucke. Vorsichtig setzte er sich so hin dass ihm sein Hinterteil nicht all zu sehr schmerzte. Zwar war es nicht so schlimm wie an seinem ersten Abend mit diesem Mann, aber so recht wollte sein Körper sich nicht an diese widernatürliche Sache einstellen. Bei den Gedanken an das was die Männer am Abend zuvor mit ihm angestellt hatte vertiefte sich der Rotton in Tristans Gesicht um einiges mehr und er warf die halbleere Flasche wütend an die Wand. Wieder einmal fragte er sich wie er nur in die Fänge dieser perversen Schweine geraten konnte. Raulo brummte leise, öffnete die Augen und schaute direkt in das lächelnde Gesicht Akiras. “Guten Morgen, Großer.” Der Japaner strecke sich etwas und hauchte einen Kuss auf die Lippen des Spaniers. Nur um kurz darauf fest an diesen gezogen zu werden und sich in einem tiefen Zungenkuss wieder zubinden. “Guten Morgen, mein Herz!” Raulo strich ihm eine seiner langen Strähnen hinter das Ohr und lächelte ihn warm an. “Hast du gut geschlafen?” “Hm.” Akira schloss genießerisch die Augen und schmiegte sich an die streichelnde Hand. “Habe ich in deinen Armen jemals schlecht geschlafen?” “Ich kann mich an keine Klangen erinnern.” Raunte ihm Raulo zu ehe er ihn wieder an seine Lippen zog. “Dann bist du ja fit für das große Finale heute Abend, oder?” “Hm, was genau hast du denn mit dem Kleinen vor?” Neugierig schaute Akira den Spanier an. Dieser beugte sich zu seinem Ohr herüber, knabberte leicht am Ohrläppchen und erklärte ihm seinen Plan. Das anfangs leichte Lächeln auf Akiras Lippen wandelte sich zu einem ziemlich breiten Grinsen als er die genauen Einzelheiten hörte. “Und, was hältst du davon?” Raulo lehnte sich wieder gemütlich zurück und grinste den Japaner an. “Zum einem möchte ich echt nicht in der Haut des Jungen stecken und zum anderen bin ich gerade mächtig heiß auf dich!” Mit einem verruchten Lächeln schaute er dem Spanier noch mal tief in die Augen ehe er sich an der entblößten Brust herunter küsste und sich mit seiner geschickten Zunge um Raulos morgendliche Erregung kümmerte. Mit einem genüsslichen Stöhnen hieß Raulo die Liebkosung willkommen, ließ seine Hand in den Nacken Akiras wandern und kraulte diesen ausgiebig. Kapitel 71: Tristans Strafe --------------------------- “Finger weg!” Knurrte Tristan und wollte sich vom Griff seines Wärters befreien. Yu lachte leise und zog den Jungen am Arm hoch. “Du weißt doch wie das läuft, Kleiner. Je weniger du dich dagegen wehrst desto besser für dich. Oder soll ich wieder zu härteren Mitteln greifen?” Grinste er ihn an. “Aber vielleicht gefällst es dir ja wenn es etwas härtet zu geht.” Er packte den Arm etwas fester und verdrehte ihn hinter dem Rücken des Jungen. “AU!” Tristans Kopf flog herum und er funkelte den Mann böse an. “Lass mich sofort los du Wichser!” Fauchte er über seine Schulter, nur um kurz darauf erneut aufzuwimmern. Yu hatte den Arm noch ein Stückchen höher gezogen und ergötzte sich an dem schmerzverzehrtem Gesicht. “Du hast Glück das Raulo auf dich wartete, Kleiner! Sonst würde ich dir hier und jetzt Manieren beibringen!” Yu lockerte seinen Griff, packte den Jungen wieder am Oberarm und zog ihn durch die offene Zellentür hinaus in den spärlich erleuchteten Gang. Raulo und Akira hatten es sich derweilen schon mal auf dem großen Sofa bequem gemacht. Wobei Akira leicht in die Rückenpolster gepresst wurde und den feurigen Kuss des Spaniers nur zu gerne erwiderte. Raulos Finger schlichen sich unter das Shirt des Japaners und strichen hauchzart über dessen straffen Bauch. Fuhren den Verlauf der Muskeln nach und strichen zärtlich über dessen Seite. Akira schnurrte genüsslich in den Kuss und streckte sich der wohltuenden Hand entgegen. Resigniert ließ sich Tristan von seinem Wärter durch den Gang führen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Einmal hatte er es einmal gewagt und sich mit Händen und Füßen gegen den wesentlich größeren Mann gewehrt. Mit dem Effekt das dieser ihn schneller zu Boden gedrückt und mit Handschellen und einem Knebel versehen hatte als Tristan schauen konnte. Auf eine weitere Erfahrung dieser Art konnte er liebend gerne verzichten. Auch würde er nur zu gerne auf das nun Folgende verzichten. Hatte er doch schon eine Ahnung dass hinter irgendeiner der vielen Türen des Ganges wieder dieser Perverse auf ihn warten würde um sich auf sehr erniedrigende Art und Weise an ihm zu vergehen. Ein leises Knurren entkam seiner Kehle. Tristan wusste nur zu genau dass es nicht lange Zeit dauern würde bis die Drogen wieder ihre Wirkung zeigen würden und seinen Körper dazu bringen würden eindeutig zu reagierte. Er würde Sachen machen die er sich noch nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen ausmalen konnte und sich anschließend in Grund und Boden schämen. Aber das aller Schlimmste war das die Drogen ihn dazu brachten das perverse Spiel zu genießen und sogar nach mehr zu betteln. Etwas was er im nüchternen Zustand niemals machen würde. Mit einem verächtlichen Schnaufen bedachte er seinen Wärter mit einem Seitenblick. Wenn er nur wüsste wie dieser es immer wieder schaffte ihm dir Drogen unter zu jubeln. Wobei dieser ihm ja schon erklärt hatte das es dafür die verschiedensten Möglichkeiten gab. Über die Nahrung, Getränke, durch die Luft oder direkt in die Blutbahn gespritzt. Und noch etwas wurmte Tristan. Es schienen immer wieder andere Drogen zu sein. Sie schienen immer später zu wirken als beim ersten oder zweiten mal. Doch änderte dies natürlich nicht das Geringste an dem Effekt. Auch jetzt konnte er nur eine ganz leichte Wärme aussteigen fühlen. Doch spätestens wenn er in den Raum kam und der Perverse Hand an ihn legen würde, käme die volle Wirkung der Droge zum Vorschein. Yu blieb stehen, öffnete die Tür vor ihnen und führte den Jungen in den teils abgedunkelten Raum. Er schaute kurz zum Sofa herüber, grinste und verschloss die Tür leise. Raulo schob Akiras Shirt hoch, brach kurz den Kuss und befreite den Japaner von dem lästigen Stück Stoff. Kaum das dieses auf dem Boden neben dem Sofa aufkam, küsste der Spanier sich über den schlanken Hals Richtung Brust herunter. Seine Hand öffnete währenddessen den Knopf Akiras Hose, zog den Reißverschluss hinab und schlüpfte unter den Stoff. Akira stöhnte leise auf und bog sich den Lippen und der Hand des Spaniers entgegen. Seine Hand in das schwarze Haar Raulos gekrallte versuchte er dessen Lippen dorthin zu dirigieren wo er sie im Moment am meisten brauchte. Tristan stand noch immer an der Tür, seinen Wärter dicht hinter sich und starrte auf die sich ihm hier bietende Szene. Wie konnte man sich nur so ungeniert und wollüstig benehmen? Yu stellte sich dicht hinter den Jungen, legte ihm die Arme um den nackten Leib und beugte sich dicht zu dessen Ohr herunter. “Gefällt dir was du siehst?” Sanft ließ er seine Finger über die Seiten und über die Brust des Jungen streicheln. “Du … spinnst wohl!” Mit knallroten Wangen wand er sein Gesicht vom Sofa ab. Konnte aber nicht verhindern dass sich seine Mitte langsam regte. `Scheiß Droge! ´ “Ach ja?” Raunte Yu ihm dunkel ins Ohr, knabberte leicht an der Ohrmuschel und ließ seine Hand zu der leichten Erregung des Jungen wandern. Mit der linken Hand griff er nach dem Kinn Tristans und drehte dessen Gesicht wieder Richtung Sofa während die Finger seiner rechten Hand sanft über das leicht verhärtete Fleisch strichen. “Ich glaube aber, dass es dir doch gefällt!” Er packte die nun gänzlich erwachte Erregung des Jungen und massierte diese fordernder. Tristan konnte sich ein leises, verstohlenes Stöhnen nicht mehr verkneifen. Zu genau wusste die Hand in seinem Schritt was sie da tat. Und nach wenigen Minuten störte es ihn nicht mehr wirklich das die begnadeten Finger einem Mann und nicht einer Frau gehörten. Hauptsache es hörte nicht auf. Auch der Anblick des sich ihm bot verstärkte seine Lust nur noch mehr. Yu lächelte zufrieden als der Junge seine Gegenwehr aufgab und nun leise keuchend in seinen Armen lag. “Auf dem Bett ist es wesentlich gemütlicher.” Sanft schob er den Jungen vor sich her und ließ sich mit ihm auf der weichen Matratze nieder. Wohlweislich darauf achtend das dieser noch immer freien Sicht auf das Sofa und das darauf statt findende hatte. Akira warf seinen Kopf mit einem kehligen Stöhnen in den Nacken und krallte sich leicht in die schwarzen Haare Raulos. Er spürte dass er der Behandlung des Spaniers nicht mehr lange stand halten konnte. Zu geschickt war die Zunge, zu heiß der wohltuende Mund und zu fordernd die Finger die sich in seinem Inneren bewegten um ihn gänzlich in den Wahnsinn zu treiben. Und als Raulo ihn bis zum Anschlag in sich aufnahm, gierig an seinem Fleisch saugte und noch dazu seinen Lustpunkt traf, war es um Akira geschehen. Dunkel stöhnte er den Namen des Spaniers und ergoss sich tief in dessen Rachen. Die sich bis eben fest in den dunkel Schopf gekrallten Finger lösten sich und fuhren nun etwas zittrig über das Haar. Raulo schluckte und saugte jeden noch so winzigen Tropfen der er bekommen konnte auf. Er war regelrecht süchtig nach Akiras Geschmack. Erst als dieser etwas in sich zusammen sackte und ihm nur noch fahrig durchs Haar strich ließ er von dessen Fleisch ab. Sich noch einmal über die Lippen lecken schaute er ihm ins Gesicht und genoss den Anblick. Die Wangen Akiras waren leicht gerötete, die Augen noch etwas verschleiert und die Lippen, die den noch immer etwas beschleunigten Atem entweichen ließen waren leicht geöffnete. Raulo strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht, beugte sich dichter zu ihm und versiegelte den sündigen Mund mit seinen Lippen. Sanft umspielte er Akiras Zunge und genoss dessen leises Schnurren. Tristan währe beinah selber gekommen als er das dunkle Stöhnen und das erlösende Aufbäumen des jungen Japaners sah. Wie konnte Sex zwischen zwei Männer nur so erotisch aussehen? Wobei er führ ihn fest stand, dass es wahrscheinlich nur an den Drogen lag die man ihm wieder unter gejubelt hatte. Denn warum sonst sollte er plötzlich so etwas Perverses erotisch finden? Die Hand, die sich bestimmend in seinen Nacken gelegte, holte ihn aus seinen Gedanken. Den Blick von Sofa abwendend schaute er fragend in die Augen seines Wärters. Doch dieser grinste ihn nur leicht an und nickte auf etwas was neben ihnen auf der Matratze lag. Tristan sah in die Richtung und erblickte eine Tube und eine dunkelblauen Vibrator. Was sollte das denn schon wieder? Yu hätte bei dem leichte verwirrten Blick am liebsten laut gelacht. Doch hielt er sich gerade noch zurück, griff wieder in den Schritt des Jungen und beugte sich zu dessen Ohr. “Tu nicht so unschuldig. Du weißt doch genau was du zu tun hast!” Raunte er ihn hinein und ließ seine Zunge über die Ohrmuschel gleiten. Er packte die Erregung des Jungen etwas fester. “Auf alle Viere mit dir, bereite dich vor und machst dir mit dem Vibrator.” Fest massierte er das harte Fleisch in seiner Hand. “Und mich verwöhnst du mit Mund und Zunge!” Bestimmte Yu, ließ von dem Jungen ab und lehnte sich ans Kopfteil des Bettes. Tristan zuckte bei der Anweisung leicht zusammen, stöhnte jedoch kurz darauf laut auf und streckte sich der Hand entgegen. Doch verschwand diese schon wieder und ließ ihn mit seiner Lust alleine. So blieb ihm nichts anderes übrig als das zu tun was sein Wärter von ihm wollte. Es war doch eigentlich egal das er sich hier selbst machen sollte, oder? Den erstens würde es nie jemand erfahren und zweitens waren eh nur die Drogen an allem Schuld. So griff er also nach der Tube und drückte sich etwas von deren Inhalt auf die Finger seiner rechten Hand. Die Tube legte er wieder zurück aufs Bett, führe seine Hand zwischen seinen Beiden hindurch und verteilte das kühlte Gel. Leicht beschämt senkte er sein Gesicht als er mit dem ersten Finger in sich eindrang. Ließ nach kurzer Gewöhnungszeit den Zweiten folgen. Sanft griff Yu unter das Kinn des Jungen und hob dessen Gesicht wieder an. Lächelnd strich er ihm über die geröteten Wangen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. “Das machst du sehr gut, Kleiner.” Wieder strich er ihm über die Wange. “Und jetzt den dritten Finger!” Er ergötze sich an den Augen des Jungen. Deutlich spiegelte sich dessen Scham aber auch gleichzeitig unbändige Lust darin. Wie in Trance folgte Tristan dem Befehl und führte einen weiteren Finger ein. Die Augen nicht von denen seines Gegenüber lassend stieß er sachte tiefer in sich, drehte die Finger etwas und stöhnte kurz darauf laut auf. “Genug!” Bestimmte Yu und hielt ihm den Vibrator vors Gesicht. “Mach hiermit weiter und vergess deine andere Aufgabe nicht!” Tristan murrte leise als er seine Finger aus sich heraus zog. Es war doch gerade so gut gewesen. Er griff sich den Vibrator, verteilte noch etwas Gel auf ihn und führte in das vorsichtig ein. Es dauerte etwas bis er sich an den steifen Gegenstand gewöhnt hatte und nur langsam bewegtes er ihn. Nur ein klein wenig hinaus und wieder hinein. “Das kannst du besser!” Kam es mit fester Stimme von Yu. Er griff nach der Hand des Jungen und schob den Vibrator tief in dessen Inneres. Tristan riss die Augen weit auf, stöhnte laut und seine Arme gaben nach. Hatte der Mann ihn doch das Spielzeug genau auf diesen einen Punkt gedrückt. “Siehst du, wie gut es sich anfühlt wenn man es richtig macht?” Yu zog den Vibrator fast gänzlich aus den Jungen nur um ihn wieder kräftig in ihn zurammen. “Und jetzt mal weiter!” Tristans Atem überschlug sich leicht als sein Punkt wieder so kräftig angestoßen wurde. Nur mühsam konnte er seinen Oberkörper wieder anheben. Sein Gewicht auf einen Arm gestützt griff er wieder zwischen seinen Beinen hindurch und bewegte den Vibrator. Diesmal nicht so zaghaft wie eben, aber auch nicht so kraftvoll wie es sein Wärter getan hatte. Und es tat gut. So gut. Zwischen sein Keuchen schummelte sich immer mal wieder ein etwas lauteres Stöhnen. Yu lehnte sich wieder zufrieden zurück und öffnete den Verschluss seiner Hose. Schließlich sollte hier nicht nur der Kleine seinen Spaß haben. Erleichtert seufzte er auf als er sein bereits ziemlich hartes Glied aus der Hose befreit hatte. Kurz strich er über sein eigenes Fleisch und genoss den Anblick des in seiner Lust gefangenen Jungen, eher er diesen im Nacken ergriff und zu seinem Glied zog. Tristan schaute auf, als er erneut die Hand im Nacken spürte. Ein kurzer Blick auf das harte Fleisch des Mannes und er wusste was zu tun war. Erst zaghaft, dann gierig ließ er seine Zunge über die gesamte Länge gleiten. Tauchte kurz in die kleine Unebenheit an der Spitze ein ehe seine Lippen darum legte und seinen Kopf langsam senkte. Das Glied ganz in sich aufzunehmen war ihm unmöglich, doch gab er sich die größte Mühe den Mann zufrieden zustellen. Akira lag noch immer mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, den Kopf Raulos auf seiner Brust gebetet und fuhr durch dessen Haar. Doch das laut Stöhnen vom Bett ließ ihn aufhorchen und zu eben diesem herüber blicken. Leicht grinsen piekte er dem Spanier in die Seite. “Hm?” Raulo hoch den Kopf und schaute ihn fragend an. Doch Akira grinste nur noch breiter und zeigte zum Bett herüber. Nur widerwillig löste der Spanier seine Augen von Akira und schaute ebenfalls zum Bett. Auch seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. “Stimmt. Da war ja noch was!” Er wand sich wieder dem jungen Japaner unter sich zu. “Wollen wir ein bisschen spielen gehen?” Neckisch zwinkerte er ihm zu. Doch Akira schüttelte nur leicht den Kopf. “Geh du schon mal vor.” Er streckte sich leicht und hauchte dem Spanier einen Kuss auf die Lippen. “Ich komm nach.” “Hm.” Mit solch einem Kuss wollte sich Raulo nun wirklich nicht zufrieden geben. Schnell schnappte er nach den Lippen Akiras und verwickelte diesen in einen sinnliches Zungenspiel. “Okay. Ruh dich noch etwas aus.” Er setzt noch einen Kuss auf die Nasenspitze des Liegenden, erhob sich dann und befreite sich auf dem Weg zum Bett von seiner Kleidung. Er machte noch einen kleinen Umweg zum Regal, schnappte sich dort etwas und gesellte sich dann zu den Beiden auf das Bett. Tristan zuckt leicht zusammen als ihn ein Hand über den Rücken streichelte und zu seinem Hinten wanderte. Doch ahnte er schon wer ihm da gerade den Vibrator aus der Hand nahm und tief in sein Inneres stieß. Sein lautes Stöhnen wurde durch das harte Fleisch in seinem Mund gedämpft und doch war es deutlich zu hören. “Na, gefällt dir das?” Raulo zog das Spielzeug wieder hinaus, rammte es wieder in den Jungen und stellt es an. Tristan riss den Kopf hoch und stieß einen kleinen Schrei aus als sein Lustpunkt durch die Vibrationen noch mehr gereizt wurde. Auf die Frage konnte er nur heftig mit den Kopf nicken und drückte sich der Hand an seinem Hintern entgegen. “Na dann wollten wir doch mal dafür sorgen das du es noch einige Zeit genießen ganz!” Mit einem diabolischen Grinsen griff Raulo nach dem schon leicht tröpfelnden Glied des Jungen und legte ihm einen Cockring an. “NEIN!” Tristan riss seine Augen weit auf und wollte nich wieder von dem quälenden Ring befreien. Doch schon stieß der Mann den Vibrator wieder tief ihn, traf erneut diesen Punkt und ließ ihn alles andere um sich herum vergessen. “So ist brav!” Lobend strich ihm Raulo über die bebenden Flanken. “Und jetzt bringst du Yu zu Höhepunkt!” Bestimmend griff er den Nacken des Jungen und drückte ihn zurück in Yu´s Schoß. Auch diesmal folgte Tristan dem Befehl und nahm das Glied wieder in sich auf. Da er sich nun mit beiden Händen abstützen konnte, konnte er sich auch besser bewegen und seine Bemühungen noch intensivieren. Er beugte sich tief über den Schoß seines Wärters, umzüngelte dessen Schaft und saugte leicht an der Spitze. Yu strich durch das kurze, braune Haar des Jungen, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Genoss die nun schon recht geschickte Zunge und stieß von unten vorsichtig in den heißen Mund. Raulo griff nach der Tube, verteilte das kühle Gel auf seiner Erregung und massierte sein Fleisch bis es zu seiner vollen Größe erwachte. Yu´s Augenbrauen zogen sich leicht zusammen und er krallte sich leicht in den Schopf des Jungen. Mit einem kehligen Stöhnen erlag er seiner Lust und verströmte sich tief in den Rachen des Jungen. Überraschte schluckte Tristan und ließ von dem nun deutlich erschlafften Fleisch seines Wärters ab. Genau in diesem Moment zog Raulo den Vibrator aus dem Jungen und versenkte sich mit einem kraftvollen Stoß in dessen heiße Enge. Genüsslich stöhnend legte er den Kopf in den Nacken und krallte sich leicht in die schmalen Hüften vor sich. Tristan schrie auf und seine Arme gaben unter dem kräftigen Stoß nach. Yu hatte sich gleich nach seinem Orgasmus an den Rand des Bettes gesetzt und somit dem Jungen mehr Platz geschaffen. Den dieser im Moment wirklich gebrauchen konnte. Rammte sich Raulo doch immer wieder so kraftvoll in ihn das der Junge immer weiter Richtung Kopfteil geschoben wurde. Letzten Endes stemmte dieser sich mit beiden Armen gegen die eisernen Stangen des Bettes und versuchte den Fordernden Stößen so gut es ging Stand zuhalten, wenn nicht sogar entgegen zukommen. Der Anblick war einfach nur atemberaubend. Er hatte etwas von purer Lust und animalischem Sex der Yu´s Mitte langsam wieder zum Leben erweckte. Er erschauderte leicht als ihn eine Hand mit langen, schlanken Fingern sanft über den Brustkorb strich und sich den Weg hinab zu seinem Schritt bahnte. Als er nach oben, in das Gesicht seinen Wohltäter blickte, traf er auf Akiras warme Augen in denen er deutlich die aufkeimende Lust erkennen konnte. Sanft legte er seine Hände auf die schmalen Hüften Akiras und zog ihn rittlings auf seinen Schoß. Koste mit seinen Lippen und Zunge über dessen schneeweißen Hals und ließ nun seine Hand über dessen Brust und Bauch wandern. Streichelte dort in kleinen Kreisen um den Bauchnabel herum ehe er sich in tiefere Regionen vorwagte. Es war das erste Mal das er den sündigen Körper Akiras berührte und irgendetwas sagte ihm das es auch das letzte Mal seien würde. Genauso gut wusste er, dass er nicht nehmen durfte. Denn mit Raulo wollte er sich nun wirklich nicht anlegen. Um so mehr genoss er jede Sekunde und versuchte dem Japaner soviel Genuss zubereiten wie er nur konnte. Sanft strich er über die hellen Schenkel und strich hauchzart über die Erregung. Akira seufzte leise, spreizte seine Schenkel noch etwas mehr und streckte sich der Hand entgegen. “Ich hab da eine Idee!” Raunte Yu ihm ins Ohr und knabberte leicht an der Ohrmuschel. “Und die wäre?” Mit einem leichten Lächeln legte Akira den Kopf etwas mehr zur Seite und bot somit mehr Spielraum für Yu´s Zunge. Dieser grinste leicht, legte einmal über den schlangen Hals, nährte sich wieder dem Ohr und flüsterte leise hinein. Akiras Lächeln wurde zu einem Grinsen, er nickte leicht und erhob sich von Yu´s Schoß. Geschmeidig wie eine Katze schlich er auf allen Vieren zu Raulo herüber, schmiegte sich dicht an dessen Rück und raunte ihn etwas ins Ohr. Raulo verlangsamte seine Bewegungen, genoss die Wärme des schlanken Körpers hinter sich und lauschte dessen Worten. Auch auf seinen Lippen erschien ein Grinsen, er drehte sich leicht nach hinten und schnappte nach Akiras Lippen. “Alles was du wünschst, mein Herz.” Tristan sackte auf das Bett als Raulo sich plötzlich aus ihm zurück zog. Nach Atem ringend lag er auf der Matratze und hoffte inständig bald erlöst zu werden. Schon oft hatte er kurz vorm Höhepunkt gestanden, doch weder sein Peiniger noch dieser verfluchte Ring um sein Glied ließen es zu. Und da der Mann noch nicht gekommen war, würde es auch gleich weiter gehen. So versuchte Tristan die wenigen Sekunden Erholung zu genießen. Eine sanfte Hand, die über seine verschwitzen Rücken strich ließ ihn aufschauen. Mit einem warmen Lächeln hielt Akira dem Jungen ein Glas Wasser an die Lippen, welches auch gleich gierig geleert wurde. Nie zuvor hätte Tristan gedacht das einfaches Wasser so gut tun würde. Dankbar lächelte er den jungen Mann an. “Jetzt ist es an dir ihm etwas Gutes zu, Kleiner!” Raulo kratze leicht über Tristans Brust. “Und ich rate dir dass du dir mit deiner Zunge wirklich Mühe gibst!” Tristan nickte leicht. Natürlich würde er sich Mühe geben. Es war ja schließlich nicht das erste Mal das er einen der Männer mit dem Mund befriedigen sollte. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Warum legte sich sein Wärter auf das Bett und der Japaner kauerte auf allen Vieren über ihm? So kam Tristan doch gar nicht an dessen Erregung heran. Aber der Mann der auf dem Bett lag konnte es. Und wie er es konnte. Aber was sollte Tristan denn mit seiner Zunge tun, wenn sie nicht um den heißen Schaft des jungen Mannes zu schlängeln? Raulo grinste breit als er die Verwirrung des Jungen sah. Natürlich hatte dieser geglaubt er solle Akira mit dem Mund befriedigen, aber das stimmte eben nur zum Teil. Der Spanier schmiegte sich an den Rücken des Jungen und beugte sich mit ihm hinab. Tristan verstand nicht recht, ging aber wie zuvor auf alle Viere und schaute den Spanier fragend an. “Leck ihn!” Kam der knappe Befehl von diesem. “Aber … “ Tristan verstand einfach nicht was von ihm erwartet wurde. Erst als er seinen Blick von dem Mann hinter sich ab wand und auf das Gesäß des Mannes vor sich sah dämmerte ihm langsam was er hier tun sollte. “Du meinst … NEIN!” Mit aller Kraft die er noch hatte wollte er den Mann von sich schubsen. “Nein?” Raulo gab dem Jungen nicht die geringste Möglichkeit zur Flucht. Im Gegenteil, er drückte ihn noch dichter an Akira heran. “Ich glaube du missverstehst deine Rolle in dem Spiel, Kleiner.” Fest griff der Spanier dem Jungen zwischen die Beine und ließ ihn unter Schmerzen aufwimmern. “Du tust was man dir sagt und wann man es dir sagt! Verstanden?” Ein gleißender Schmerz durchzog Tristans Unterleib und er konnte nur noch leicht nicken. Zögerlich näherte er sich dem Gesäß des jungen Mannes, spürte kurz darauf ein leichtes Kraulen in seinem Nacken. “So ist brav!” Raulo glitt mit seiner Hand wieder in den Schritt des Jungen und massierte die leicht erschlaffte Erregung. Mit wenigen Handgriffen hatte er diese wieder vollständig verhärtet und genoss nun das leicht erregte Wimmer des Jungen. “Tu ihm was gutes, dann bin ich auch gut zu dir!” Tristan spürte eine neue Welle der Erregung und gab auf. Er hatte einfach keine Kraft mehr sich noch länger zu wehren, sondern wollte einfach nur noch Erlösung finden. So ließ er seine Zunge vorsichtig über die Öffnung Akiras gleiten. Diesem entkam ein lüsternes Keuchen und er drückte sich der warmen Zunge leicht entgegen. Überrascht über diese doch sehr eindeutige Reaktion wurde Tristan mutiger. Nun leckte er fester über die Öffnung, lauschte dem Keuchen Akiras und genoss selbst die wohltuenden Hände Raulos. Nachdem er nun einige Mal über die schon leicht zuckende Öffnung geleckt hatte, drang er mit der Zungenspitze in diese ein. Das Raulo ihm in genau diesem Augenblick wieder den Vibrator in sein Inneres schob stachelte ihn merkwürdiger weise an. Genauso wie der Mann hinter ihm das Spielzeug aus ihm heraus und wieder hinein schob, genauso tat er es bei dem Mann vor sich mit seiner Zunge. Er bekam gar nicht so recht mit wie er sich leicht in die Hüfte des Japaners kralle und versuchte immer tiefer in dessen Inneres vorzustoßen. Doch Akira bekam es sehr wohl mit. Stoßweise ging seine Atmung und versuchte verzweifelt genug Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Er krallte sich in Yu´s Haar, genoss dessen geschickte Zunge an seinem Schaft und drückte sich gleichzeitig der warmen Zunge in seinem Inneren entgegen. Immer wieder schickte diese kleine Schauer durch seinen Körper und er fragte sich wie lange er wohl dieser beidseitigen Belastung noch stand halten konnte. Raulo beobachtete Akira genau. Er sah wie Yu´s Lippen sich immer gieriger um Akiras Glied schlossen, ihm somit langsam den Verstand raubten. Und wie der Japaner sich der Zunge in seiner Öffnung lüstern entgegendrückte. Jedes noch so leichte Erzittern des schlanken Körpers, jeden leisen Seufzer, jedes leise Keuchen und Stöhnen nahm er war. Und er noch etwas war. Nämlich das nicht er es war der den anbetungswürdigen Körper dazu brachte vor Lust fast zu vergehen. Dann ging alles ganz schnell. Raulo zog den Vibrator aus dem Jungen und feuerte das Spielzeug in irgendeine Zimmerecke. Zog den Jungen unsanft von Akira weg und schlang seine Arme um den Körper des jungen Japaners. Yu, der nur überrascht augeschaut hatte bekam einen eindeutigen Blick zugesandt. Verstehend ließ er von Akiras Glied ab, schlüpfte unter ihnen weg und kümmerte sich um den nun leicht verstört blickenden Jungen. Tristan lag auf dem Fußteil des Bettes und fragte sich was gerade geschehen war. Er hatte sich doch wirklich Mühe gegeben. Yu seufzte leise und zog den Jungen in seine Arme. “Es liegt nicht an dir, Kleiner.” Leicht fuhr er ihm über den Rücken. “Nicht?” Verwundert schaute Tristan seinen Wärter an. “Nein, Kleiner!” Yu beugte sich hinab und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. “Du warst wirklich gut!” Er ließ seine Hände über die Seiten des Jungen wandern und spürte ein leichte Zittern. Lächelnd beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn. Erst ganz sanft dann immer feuriger. Passend zu ihrem leidenschaftlichen Zungenspiel ließ er seine Hände gierig über den noch immer sehr erregten Körper des Jungen wandern. An dessen Mitte angekommen schloss er seine Hand um das harte Glied und massierte es leicht. Mit einem leicht qualvollen Stöhnen brach Tristan den Kuss und schaute seinen Wärter flehend an. “Bitte.” “Du willst endlich kommen, oder?” Leicht rieb Yu mit den Daumen über die überempfindliche Spitze des heißen Gliedes. “Ja.” Stöhnte Tristan und rieb sich leicht an dem Mann. “Dann reit mich!” Raunte Yu ihm ins Ohr. “Reit mich richtig hart!” Und Tristan gehorchte. Schnell erhob er sich und senkte sich mit einem lauten Stöhnen auf das harte Fleisch seines Wärters. Kaum das er dessen Erregung völlig in sich aufgenommen hatte bewegte er sich in eiligen Tempo. Er kreiste leicht mit dem Becken, hob es an bis das heiße Glied nur noch mit der Spitze in ihm war und rammte es sich anschließend bis zum Anschlag in sein Inneres. Immer wieder. Yu kam ihm mit heftigen Stößen entgegen. Hob den Jungen jedes Mal leicht an und stieß so tief es nur ging in dessen heiße Enge. Er war sich sicher dass der Kleine morgen ein par anständige blaue Flecken an der Hüfte haben würde, so wie er sich gerade daran festkrallte. Doch wen interessierte das jetzt schon. Immer heftiger hetzte der Junge mit seinem Becken hoch und runter und brachte nah an seine Grenzen. Er spürte wie sich sein Orgasmus langsam aufbaute, griff schnell nach dem Cockring und befreite den Jungen endlich von dem kleinen Folterinstrument. Noch ein letzter gezielter Stoß und er ergoss sich mit einem dunklen Stöhnen in die heiße Enge. Kaum das Tristan von dem Ring befreit war raste ein Orgasmus über ihn hinweg der ihm im wahrsten Sinne des Wortes umhaute. Er bekam noch mit wie sich etwas Heißes den Weg in sein Inneres bahnte, ehe er einfach zu Seite kippte und alles um ihn herum schwarz wurde. Auch Yu musste erst einmal wieder zu Atem kommen, ehe er aufstand sich wieder anzog um den bewusstlosen Jungen zurück in die Zelle zu bringen. Mit einem leisen Seufzer beugte er sich herab und hievte den den Jungen auf seine Arme. Eigentlich konnte einem der Kleine schon leid tun. Aber andererseits hatte er sein Schicksal mehr oder weniger selbst gewählt. Etwas umständlich öffnete Yu die Tür zum Gang, trat mit den Jungen hinauf und zog die Tür wieder zu. Doch ein kurzer Blick zurück in den Raum ließ ihn leicht Grinsen. Denn noch immer kniete Raulo auf dem Bett, Akira direkt vor sich und er hatte die Arme fest um den schlanken Leib des Japaners geschlungen. Kapitel 72: Tristans Strafe (zensiert) -------------------------------------- “Finger weg!” Knurrte Tristan und wollte sich vom Griff seines Wärters befreien. Yu lachte leise und zog den Jungen am Arm hoch. “Du weißt doch wie das läuft, Kleiner. Je weniger du dich dagegen wehrst desto besser für dich. Oder soll ich wieder zu härteren Mitteln greifen?” Grinste er ihn an. “Aber vielleicht gefällst es dir ja wenn es etwas härtet zu geht.” Er packte den Arm etwas fester und verdrehte ihn hinter dem Rücken des Jungen. “AU!” Tristans Kopf flog herum und er funkelte den Mann böse an. “Lass mich sofort los du Wichser!” Fauchte er über seine Schulter, nur um kurz darauf erneut aufzuwimmern. Yu hatte den Arm noch ein Stückchen höher gezogen und ergötzte sich an dem schmerzverzehrtem Gesicht. “Du hast Glück das Raulo auf dich wartete, Kleiner! Sonst würde ich dir hier und jetzt Manieren beibringen!” Yu lockerte seinen Griff, packte den Jungen wieder am Oberarm und zog ihn durch die offene Zellentür hinaus in den spärlich erleuchteten Gang. Raulo und Akira hatten es sich derweilen schon mal auf dem großen Sofa bequem gemacht. Wobei Akira leicht in die Rückenpolster gepresst wurde und den feurigen Kuss des Spaniers nur zu gerne erwiderte. Raulos Finger schlichen sich unter das Shirt des Japaners und strichen hauchzart über dessen straffen Bauch. Fuhren den Verlauf der Muskeln nach und strichen zärtlich über dessen Seite. Akira schnurrte genüsslich in den Kuss und streckte sich der wohltuenden Hand entgegen. Resigniert ließ sich Tristan von seinem Wärter durch den Gang führen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Einmal hatte er es einmal gewagt und sich mit Händen und Füßen gegen den wesentlich größeren Mann gewehrt. Mit dem Effekt das dieser ihn schneller zu Boden gedrückt und mit Handschellen und einem Knebel versehen hatte als Tristan schauen konnte. Auf eine weitere Erfahrung dieser Art konnte er liebend gerne verzichten. Auch würde er nur zu gerne auf das nun Folgende verzichten. Hatte er doch schon eine Ahnung dass hinter irgendeiner der vielen Türen des Ganges wieder dieser Perverse auf ihn warten würde um sich auf sehr erniedrigende Art und Weise an ihm zu vergehen. Ein leises Knurren entkam seiner Kehle. Tristan wusste nur zu genau dass es nicht lange Zeit dauern würde bis die Drogen wieder ihre Wirkung zeigen würden und seinen Körper dazu bringen würden eindeutig zu reagierte. Er würde Sachen machen die er sich noch nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen ausmalen konnte und sich anschließend in Grund und Boden schämen. Aber das aller Schlimmste war das die Drogen ihn dazu brachten das perverse Spiel zu genießen und sogar nach mehr zu betteln. Etwas was er im nüchternen Zustand niemals machen würde. Mit einem verächtlichen Schnaufen bedachte er seinen Wärter mit einem Seitenblick. Wenn er nur wüsste wie dieser es immer wieder schaffte ihm dir Drogen unter zu jubeln. Wobei dieser ihm ja schon erklärt hatte das es dafür die verschiedensten Möglichkeiten gab. Über die Nahrung, Getränke, durch die Luft oder direkt in die Blutbahn gespritzt. Und noch etwas wurmte Tristan. Es schienen immer wieder andere Drogen zu sein. Sie schienen immer später zu wirken als beim ersten oder zweiten mal. Doch änderte dies natürlich nicht das Geringste an dem Effekt. Auch jetzt konnte er nur eine ganz leichte Wärme aussteigen fühlen. Doch spätestens wenn er in den Raum kam und der Perverse Hand an ihn legen würde, käme die volle Wirkung der Droge zum Vorschein. Yu blieb stehen, öffnete die Tür vor ihnen und führte den Jungen in den teils abgedunkelten Raum. Er schaute kurz zum Sofa herüber, grinste und verschloss die Tür leise. Raulo schob Akiras Shirt hoch, brach kurz den Kuss und befreite den Japaner von dem lästigen Stück Stoff. Kaum das dieses auf dem Boden neben dem Sofa aufkam, küsste der Spanier sich über den schlanken Hals Richtung Brust herunter. Seine Hand öffnete währenddessen den Knopf Akiras Hose, zog den Reißverschluss hinab und schlüpfte unter den Stoff. Akira stöhnte leise auf und bog sich den Lippen und der Hand des Spaniers entgegen. Seine Hand in das schwarze Haar Raulos gekrallte versuchte er dessen Lippen dorthin zu dirigieren wo er sie im Moment am meisten brauchte. Tristan stand noch immer an der Tür, seinen Wärter dicht hinter sich und starrte auf die sich ihm hier bietende Szene. Wie konnte man sich nur so ungeniert und wollüstig benehmen? Yu stellte sich dicht hinter den Jungen, legte ihm die Arme um den nackten Leib und beugte sich dicht zu dessen Ohr herunter. “Gefällt dir was du siehst?” Sanft ließ er seine Finger über die Seiten und über die Brust des Jungen streicheln. “Du … spinnst wohl!” Mit knallroten Wangen wand er sein Gesicht vom Sofa ab. Konnte aber nicht verhindern dass sich seine Mitte langsam regte. `Scheiß Droge! ´ “Ach ja?” Raunte Yu ihm dunkel ins Ohr, knabberte leicht an der Ohrmuschel und ließ seine Hand zu der Mitte des Jungen wandern. Mit der linken Hand griff er nach dem Kinn Tristans und drehte dessen Gesicht wieder Richtung Sofa während die Finger seiner rechten Hand sanft über den Schritt strichen. “Ich glaube aber, dass es dir doch gefällt!” Er packte fester zu und massierte fordernder. Tristan konnte sich ein leises, verstohlenes Stöhnen nicht mehr verkneifen. Zu genau wusste die Hand in seinem Schritt was sie da tat. Und nach wenigen Minuten störte es ihn nicht mehr wirklich das die begnadeten Finger einem Mann und nicht einer Frau gehörten. Hauptsache es hörte nicht auf. Auch der Anblick des sich ihm bot verstärkte seine Lust nur noch mehr. Yu lächelte zufrieden als der Junge seine Gegenwehr aufgab und nun leise keuchend in seinen Armen lag. “Auf dem Bett ist es wesentlich gemütlicher.” Sanft schob er den Jungen vor sich her und ließ sich mit ihm auf der weichen Matratze nieder. Wohlweislich darauf achtend das dieser noch immer freien Sicht auf das Sofa und das darauf statt findende hatte. Akira warf seinen Kopf mit einem kehligen Stöhnen in den Nacken und krallte sich leicht in die schwarzen Haare Raulos. Er spürte dass er der Behandlung des Spaniers nicht mehr lange stand halten konnte. Zu geschickt war die Zunge, zu heiß der wohltuende Mund und zu fordernd die Finger die sich in seinem Inneren bewegten um ihn gänzlich in den Wahnsinn zu treiben. Dann wurde alles zuviel. Dunkel stöhnte er den Namen des Spaniers und ergoss sich tief in dessen Rachen. Die sich bis eben fest in den dunkel Schopf gekrallten Finger lösten sich und fuhren nun etwas zittrig über das Haar. Raulo schluckte und saugte jeden noch so winzigen Tropfen der er bekommen konnte auf. Er war regelrecht süchtig nach Akiras Geschmack. Erst als dieser etwas in sich zusammen sackte und ihm nur noch fahrig durchs Haar strich ließ er von dessen Mitte ab. Sich noch einmal über die Lippen lecken schaute er ihm ins Gesicht und genoss den Anblick. Die Wangen Akiras waren leicht gerötete, die Augen noch etwas verschleiert und die Lippen, die den noch immer etwas beschleunigten Atem entweichen ließen waren leicht geöffnete. Raulo strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht, beugte sich dichter zu ihm und versiegelte den sündigen Mund mit seinen Lippen. Sanft umspielte er Akiras Zunge und genoss dessen leises Schnurren. Tristan währe beinah selber gekommen als er das dunkle Stöhnen und das erlösende Aufbäumen des jungen Japaners sah. Wie konnte Sex zwischen zwei Männer nur so erotisch aussehen? Wobei er führ ihn fest stand, dass es wahrscheinlich nur an den Drogen lag die man ihm wieder unter gejubelt hatte. Denn warum sonst sollte er plötzlich so etwas Perverses erotisch finden? Die Hand, die sich bestimmend in seinen Nacken gelegte, holte ihn aus seinen Gedanken. Den Blick von Sofa abwendend schaute er fragend in die Augen seines Wärters. Doch dieser grinste ihn nur leicht an und nickte auf etwas was neben ihnen auf der Matratze lag. Tristan sah in die Richtung und erblickte eine Tube und eine dunkelblauen Vibrator. Was sollte das denn schon wieder? Yu hätte bei dem leichte verwirrten Blick am liebsten laut gelacht. Doch hielt er sich gerade noch zurück, griff wieder in den Schritt des Jungen und beugte sich zu dessen Ohr. “Tu nicht so unschuldig. Du weißt doch genau was du zu tun hast!” Raunte er ihn hinein und ließ seine Zunge über die Ohrmuschel gleiten. Er packte den Schritt des Jungen etwas fester. “Auf alle Viere mit dir, bereite dich vor und machst dir mit dem Vibrator. Und mich verwöhnst du mit Mund und Zunge!” Bestimmte Yu, ließ von dem Jungen ab und lehnte sich ans Kopfteil des Bettes. Tristan zuckte bei der Anweisung leicht zusammen, stöhnte jedoch kurz darauf laut auf und streckte sich der Hand entgegen. Doch verschwand diese schon wieder und ließ ihn mit seiner Lust alleine. So blieb ihm nichts anderes übrig als das zu tun was sein Wärter von ihm wollte. Es war doch eigentlich egal das er sich hier selbst machen sollte, oder? Den erstens würde es nie jemand erfahren und zweitens waren eh nur die Drogen an allem Schuld. So griff er also nach der Tube und drückte sich etwas von deren Inhalt auf die Finger seiner rechten Hand. Die Tube legte er wieder zurück aufs Bett, führe seine Hand zwischen seinen Beiden hindurch und verteilte das kühlte Gel. Leicht beschämt senkte er sein Gesicht als er langsam damit begann sich vorzubereiten. Sanft griff Yu unter das Kinn des Jungen und hob dessen Gesicht wieder an. Lächelnd strich er ihm über die geröteten Wangen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. “Das machst du sehr gut, Kleiner.” Wieder strich er ihm über die Wange. “Und jetzt den dritten Finger!” Er ergötze sich an den Augen des Jungen. Deutlich spiegelte sich dessen Scham aber auch gleichzeitig unbändige Lust darin. Wie in Trance folgte Tristan dem Befehl, die Augen nicht von denen seines Gegenüber lassend. “Genug!” Bestimmte Yu und hielt ihm den Vibrator vors Gesicht. “Mach hiermit weiter und vergess deine andere Aufgabe nicht!” Tristan murrte leise als er seine Finger aus sich heraus zog. Es war doch gerade so gut gewesen. Er griff sich den Vibrator, verteilte noch etwas Gel auf ihn und machte mit diesem vorsichtig weiter. Es dauerte etwas bis er sich an den steifen Gegenstand gewöhnt hatte und nur langsam bewegtes er ihn. Nur ein klein wenig hinaus und wieder hinein. “Das kannst du besser!” Kam es mit fester Stimme von Yu. Er griff nach der Hand des Jungen. Tristan riss die Augen weit auf, stöhnte laut und seine Arme gaben nach. Hatte der Mann ihn doch das Spielzeug genau auf diesen einen Punkt gedrückt. “Siehst du, wie gut es sich anfühlt wenn man es richtig macht?” Yu machte noch etwas weiter. “Und jetzt mach du weiter!” Tristans Atem überschlug sich leicht als sein Punkt wieder so kräftig angestoßen wurde. Nur mühsam konnte er seinen Oberkörper wieder anheben. Sein Gewicht auf einen Arm gestützt griff er wieder zwischen seinen Beinen hindurch. Diesmal nicht so zaghaft wie eben, aber auch nicht so kraftvoll wie es sein Wärter getan hatte. Und es tat gut. So gut. Zwischen sein Keuchen schummelte sich immer mal wieder ein etwas lauteres Stöhnen. Yu lehnte sich wieder zufrieden zurück und öffnete den Verschluss seiner Hose. Schließlich sollte hier nicht nur der Kleine seinen Spaß haben. Erleichtert seufzte auf, ergriff den Nacken des Jungen und zog ihn zu seinem Schritt. Tristan schaute auf, als er erneut die Hand im Nacken spürte. Ein kurzer Blick auf die erwachte Mitte des Mannes und er wusste was zu tun war. Erst zaghaft, dann gierig ließ er seine Zunge über den Schritt wandern, bemüht ihm großmöglichste Lust zu schenken. Akira lag noch immer mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, den Kopf Raulos auf seiner Brust gebetet und fuhr durch dessen Haar. Doch das laut Stöhnen vom Bett ließ ihn aufhorchen und zu eben diesem herüber blicken. Leicht grinsen piekte er dem Spanier in die Seite. “Hm?” Raulo hoch den Kopf und schaute ihn fragend an. Doch Akira grinste nur noch breiter und zeigte zum Bett herüber. Nur widerwillig löste der Spanier seine Augen von Akira und schaute ebenfalls zum Bett. Auch seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. “Stimmt. Da war ja noch was!” Er wand sich wieder dem jungen Japaner unter sich zu. “Wollen wir ein bisschen spielen gehen?” Neckisch zwinkerte er ihm zu. Doch Akira schüttelte nur leicht den Kopf. “Geh du schon mal vor.” Er streckte sich leicht und hauchte dem Spanier einen Kuss auf die Lippen. “Ich komm nach.” “Hm.” Mit solch einem Kuss wollte sich Raulo nun wirklich nicht zufrieden geben. Schnell schnappte er nach den Lippen Akiras und verwickelte diesen in einen sinnliches Zungenspiel. “Okay. Ruh dich noch etwas aus.” Er setzt noch einen Kuss auf die Nasenspitze des Liegenden, erhob sich dann und befreite sich auf dem Weg zum Bett von seiner Kleidung. Er machte noch einen kleinen Umweg zum Regal, schnappte sich dort etwas und gesellte sich dann zu den Beiden auf das Bett. Tristan zuckt leicht zusammen als ihn ein Hand über den Rücken streichelte und zu seinem Hinten wanderte. Doch ahnte er schon wer ihm da gerade das Spielzeug aus der Hand nahm und ihn damit fordernd quälte. Dadurch das er gerade mit dem Schritt seines Wärters beschäftigt war, stöhnte er nur gedämpft auf. “Na, gefällt dir das?” Raulo verstärkte seine Behandlung. Auf die Frage konnte Tristan nur heftig mit den Kopf nicken und drückte sich der Hand an seinem Hintern entgegen. “Na dann wollten wir doch mal dafür sorgen das du es noch einige Zeit genießen ganz!” Mit einem diabolischen Grinsen griff Raulo nach dem Schritt des Jungen und legte ihm einen Cockring an. “NEIN!” Tristan riss seine Augen weit auf und wollte nich wieder von dem quälenden Ring befreien. Doch schon stieß der Mann wieder mit dem Spielzeug zu, traf erneut diesen Punkt und ließ ihn alles andere um sich herum vergessen. “So ist brav!” Lobend strich ihm Raulo über die bebenden Flanken. “Und jetzt bringst du Yu zu Höhepunkt!” Bestimmend griff er den Nacken des Jungen und drückte ihn zurück in Yu´s Schoß. Auch diesmal folgte Tristan dem Befehl. Da er sich nun mit beiden Händen abstützen konnte, konnte er sich auch besser bewegen, seine Bemühungen noch intensivieren. Yu strich durch das kurze, braune Haar des Jungen, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Genoss die nun schon recht geschickte Zunge. Raulo griff nach der Tube, verteilte das kühle Gel auf seiner erstarkten Mitte. Yu´s Augenbrauen zogen sich leicht zusammen und er krallte sich leicht in den Schopf des Jungen. Mit einem kehligen Stöhnen erlag er seiner Lust und verströmte sich tief in den Rachen des Jungen. Überraschte schluckte Tristan und ließ vom Schritt seines Wärters ab. Genau in diesem Moment nutzte Raulo um sich mit dem Jungen zu vereinen. Genüsslich stöhnend legte er den Kopf in den Nacken und krallte sich leicht in die schmalen Hüften vor sich. Tristan schrie auf und seine Arme gaben nach. Yu hatte sich gleich nach seinem Höhepunkt an den Rand des Bettes gesetzt und somit dem Jungen mehr Platz geschaffen. Den dieser im Moment wirklich gebrauchen konnte. Bewegte sich Raulo doch so kraftvoll, dass der Junge immer weiter Richtung Kopfteil geschoben wurde. Letzten Endes stemmte dieser sich mit beiden Armen gegen die eisernen Stangen des Bettes und versuchte den fordernden Bewegungen so gut es ging Stand zuhalten, wenn nicht sogar entgegen zukommen. Der Anblick war einfach nur atemberaubend. Er hatte etwas von purer Lust und animalischem Sex der Yu´s Mitte langsam wieder zum Leben erweckte. Er erschauderte leicht als ihn eine Hand mit langen, schlanken Fingern sanft über den Brustkorb strich und sich den Weg hinab zu seinem Schritt bahnte. Als er nach oben, in das Gesicht seinen Wohltäter blickte, traf er auf Akiras warme Augen in denen er deutlich die aufkeimende Lust erkennen konnte. Sanft legte er seine Hände auf die schmalen Hüften Akiras und zog ihn rittlings auf seinen Schoß. Koste mit seinen Lippen und Zunge über dessen schneeweißen Hals und ließ nun seine Hand über dessen Brust und Bauch wandern. Streichelte dort in kleinen Kreisen um den Bauchnabel herum ehe er sich in tiefere Regionen vorwagte. Es war das erste Mal das er den sündigen Körper Akiras berührte und irgendetwas sagte ihm das es auch das letzte Mal seien würde. Genauso gut wusste er, dass er nicht nehmen durfte. Denn mit Raulo wollte er sich nun wirklich nicht anlegen. Um so mehr genoss er jede Sekunde und versuchte dem Japaner soviel Genuss zubereiten wie er nur konnte. Sanft strich er über die hellen Schenkel und strich hauchzart über dessen Schoß. Akira seufzte leise, spreizte seine Schenkel noch etwas mehr und streckte sich der Hand entgegen. “Ich hab da eine Idee!” Raunte Yu ihm ins Ohr und knabberte leicht an der Ohrmuschel. “Und die wäre?” Mit einem leichten Lächeln legte Akira den Kopf etwas mehr zur Seite und bot somit mehr Spielraum für Yu´s Zunge. Dieser grinste leicht, legte einmal über den schlangen Hals, nährte sich wieder dem Ohr und flüsterte leise hinein. Akiras Lächeln wurde zu einem Grinsen, er nickte leicht und erhob sich von Yu´s Schoß. Geschmeidig wie eine Katze schlich er auf allen Vieren zu Raulo herüber, schmiegte sich dicht an dessen Rück und raunte ihn etwas ins Ohr. Raulo verlangsamte seine Bewegungen, genoss die Wärme des schlanken Körpers hinter sich und lauschte dessen Worten. Auch auf seinen Lippen erschien ein Grinsen, er drehte sich leicht nach hinten und schnappte nach Akiras Lippen. “Alles was du wünschst, mein Herz.” Tristan sackte auf das Bett als Raulo sich plötzlich zurück zog. Nach Atem ringend lag er auf der Matratze und hoffte inständig bald erlöst zu werden. Schon oft hatte er kurz vorm Höhepunkt gestanden, doch weder sein Peiniger noch dieser verfluchte Ring um sein Glied ließen es zu. Und da der Mann noch nicht gekommen war, würde es auch gleich weiter gehen. So versuchte Tristan die wenigen Sekunden Erholung zu genießen. Eine sanfte Hand, die über seine verschwitzen Rücken strich ließ ihn aufschauen. Mit einem warmen Lächeln hielt Akira dem Jungen ein Glas Wasser an die Lippen, welches auch gleich gierig geleert wurde. Nie zuvor hätte Tristan gedacht das einfaches Wasser so gut tun würde. Dankbar lächelte er den jungen Mann an. “Jetzt ist es an dir ihm etwas Gutes zu, Kleiner!” Raulo kratze leicht über Tristans Brust. “Und ich rate dir dass du dir mit deiner Zunge wirklich Mühe gibst!” Tristan nickte leicht. Natürlich würde er sich Mühe geben. Es war ja schließlich nicht das erste Mal das er einen der Männer mit dem Mund befriedigen sollte. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Warum legte sich sein Wärter auf das Bett und der Japaner kauerte auf allen Vieren über ihm? So kam Tristan doch gar nicht an dessen Schritt heran. Aber der Mann der auf dem Bett lag konnte es. Und wie er es konnte. Aber was sollte Tristan denn nun tun? Raulo grinste breit als er die Verwirrung des Jungen sah. Natürlich hatte dieser geglaubt er solle Akira mit dem Mund befriedigen, aber das stimmte eben nur zum Teil. Der Spanier schmiegte sich an den Rücken des Jungen und beugte sich mit ihm hinab. Tristan verstand nicht recht, ging aber wie zuvor auf alle Viere und schaute den Spanier fragend an. “Leck ihn!” Kam der knappe Befehl von diesem. “Aber … “ Tristan verstand einfach nicht was von ihm erwartet wurde. Erst als er seinen Blick von dem Mann hinter sich ab wand und auf das Gesäß des Mannes vor sich sah dämmerte ihm langsam was er hier tun sollte. “Du meinst … NEIN!” Mit aller Kraft die er noch hatte wollte er den Mann von sich schubsen. “Nein?” Raulo gab dem Jungen nicht die geringste Möglichkeit zur Flucht. Im Gegenteil, er drückte ihn noch dichter an Akira heran. “Ich glaube du missverstehst deine Rolle in dem Spiel, Kleiner.” Fest griff der Spanier dem Jungen zwischen die Beine und ließ ihn unter Schmerzen aufwimmern. “Du tust was man dir sagt und wann man es dir sagt! Verstanden?” Ein gleißender Schmerz durchzog Tristans Unterleib und er konnte nur noch leicht nicken. Zögerlich näherte er sich dem Gesäß des jungen Mannes, spürte kurz darauf ein leichtes Kraulen in seinem Nacken. “So ist brav!” Raulo glitt mit seiner Hand wieder in den Schritt des Jungen und massierte ihn. Mit wenigen Handgriffen hatte er diesen wieder vollständig erweckt und genoss nun das leicht erregte Wimmer des Jungen. “Tu ihm was gutes, dann bin ich auch gut zu dir!” Tristan gab auf. Er hatte einfach keine Kraft mehr sich noch länger zu wehren, sondern wollte einfach nur noch Erlösung finden. So setzte er vorsichtig seine Zunge ein, leckte nur zögerlich. Diesem entkam ein lüsternes Keuchen und er drückte sich der warmen Zunge leicht entgegen. Überrascht über diese doch sehr eindeutige Reaktion wurde Tristan mutiger. Nun leckte er fester, lauschte dem Keuchen Akiras und genoss selbst die wohltuenden Hände Raulos. Nachdem er nun einige Mal drang er mit der Zungenspitze ein. Das Raulo ihm in genau diesem Augenblick wieder das Spielzeug einsetzte stachelte ihn merkwürdiger weise an. Genauso wie der Mann hinter ihm das Spielzeug bewegte, genauso tat er es bei dem Mann vor sich mit seiner Zunge. Er bekam gar nicht so recht mit wie er sich leicht in die Hüfte des Japaners kralle und seine Bemühungen intensivierte. Doch Akira bekam es sehr wohl mit. Stoßweise ging seine Atmung und versuchte verzweifelt genug Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Er krallte sich in Yu´s Haar, genoss dessen geschickte Zunge und drückte sich gleichzeitig der warmen Zunge des Jungen entgegen. Immer wieder schickte diese kleine Schauer durch seinen Körper und er fragte sich wie lange er wohl dieser beidseitigen Belastung noch stand halten konnte. Raulo beobachtete Akira genau. Er sah wie Yu´s Lippen sich immer gieriger um Akiras Schritt schlossen, ihm somit langsam den Verstand raubten. Und wie der Japaner sich der Zunge an seinem Hintern lüstern entgegendrückte. Jedes noch so leichte Erzittern des schlanken Körpers, jeden leisen Seufzer, jedes leise Keuchen und Stöhnen nahm er war. Und er noch etwas war. Nämlich das nicht er es war der den anbetungswürdigen Körper dazu brachte vor Lust fast zu vergehen. Dann ging alles ganz schnell. Raulo zog das Spielzeug aus dem Jungen und feuerte es in irgendeine Zimmerecke. Zog den Jungen unsanft von Akira weg und schlang seine Arme um den Körper des jungen Japaners. Yu, der nur überrascht augeschaut hatte bekam einen eindeutigen Blick zugesandt. Verstehend ließ er von Akiras ab, schlüpfte unter ihnen weg und kümmerte sich um den nun leicht verstört blickenden Jungen. Tristan lag auf dem Fußteil des Bettes und fragte sich was gerade geschehen war. Er hatte sich doch wirklich Mühe gegeben. Yu seufzte leise und zog den Jungen in seine Arme. “Es liegt nicht an dir, Kleiner.” Leicht fuhr er ihm über den Rücken. “Nicht?” Verwundert schaute Tristan seinen Wärter an. “Nein, Kleiner!” Yu beugte sich hinab und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. “Du warst wirklich gut!” Er ließ seine Hände über die Seiten des Jungen wandern und spürte ein leichte Zittern. Lächelnd beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn. Erst ganz sanft dann immer feuriger. Passend zu ihrem leidenschaftlichen Zungenspiel ließ er seine Hände gierig über den noch immer sehr erregten Körper des Jungen wandern. An dessen Mitte angekommen massierte er diese leicht. Mit einem leicht qualvollen Stöhnen brach Tristan den Kuss und schaute seinen Wärter flehend an. “Bitte.” “Du willst endlich kommen, oder?” Fragte Yu mit einem verstehenden Lächeln. “Ja.” Tristan nickte schwach. “Dann reit mich!” Raunte Yu ihm ins Ohr. Und Tristan gehorchte. Schnell erhob er sich und senkte sich auf den Schoß des Wärters. Kaum das er diesen völlig aufgenommen hatte bewegte er sich in eiligen Tempo. Er kreiste leicht mit dem Becken, hob es an und senkte es wieder. Immer wieder. Immer schneller. Yu kam ihm mit kraftvollen Bewegungen entgegen. Hob den Jungen jedes Mal leicht an. Er war sich sicher dass der Kleine morgen ein par anständige blaue Flecken an der Hüfte haben würde, so wie er sich gerade daran festkrallte. Doch wen interessierte das jetzt schon. Allmählich brachte der Junge ihn nah an seine Grenzen. Er spürte wie sich sein Höhepunkt langsam aufbaute, griff schnell nach dem Cockring und befreite den Jungen endlich von dem kleinen Folterinstrument. Noch ein letzter gezielte Bewegung und er ergab sich seiner Lust. Kaum das Tristan von dem Ring befreit war raste ein Höhepunkt über ihn hinweg der ihm im wahrsten Sinne des Wortes umhaute. Er kippte zu Seite und alles um ihn herum schwarz wurde. Auch Yu musste erst einmal wieder zu Atem kommen, ehe er aufstand sich wieder anzog um den bewusstlosen Jungen zurück in die Zelle zu bringen. Mit einem leisen Seufzer beugte er sich herab und hievte den den Jungen auf seine Arme. Eigentlich konnte einem der Kleine schon leid tun. Aber andererseits hatte er sein Schicksal mehr oder weniger selbst gewählt. Etwas umständlich öffnete Yu die Tür zum Gang, trat mit den Jungen hinauf und zog die Tür wieder zu. Doch ein kurzer Blick zurück in den Raum ließ ihn leicht Grinsen. Denn noch immer kniete Raulo auf dem Bett, Akira direkt vor sich und er hatte die Arme fest um den schlanken Leib des Japaners geschlungen. Kapitel 73: Hoffen und Bangen ----------------------------- Der Mond stand hoch am schwarzen Nachthimmel und sand sein Licht durch einen Spalt der schweren Vorhänge. Beleuchtete das große Bett und die darin unruhig schlafende Person. Der Atem ging schnell, beinahe keuchend und wurde immer wieder von leisen Wimmern begleitet. ` … ne richtige Missgeburt … ´ Wieder entkam seinen Lippen ein schmerzhaft klingendes Keuchen. ` … du bist ein Nichts! Merk dir das …´ Er wand sich. ` … wag es ja nicht … KÖTER … ´ Mit einem leisen Schrei schreckte Joey hoch. Schweißgebadet und mit wild klopfendem Herzen saß er in den zerwühlten Laken. Seine weit aufgerissenen Augen huschten durch den dunklen Raum, als ob sie auf der Suche nach jemand wären. Doch hier war niemand. Er war im Schlafzimmer, nicht auf dem Dach seiner Schule und er war allein. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum, wenn gleich auch ein wirklich böser. Mit leicht zittriger Hand fuhr er sich durch das verschwitze Haar und versuchte seine Atmung wieder zu normalisieren und die Geister des Traums zu vertreiben. Er stand alleine auf dem großen Schuldach und es herrschte eine beängstigende Stille. Kein Kindergeschrei, kein Lachen, oder gar ein leises Vogelgezwitscher war zuhören. Nirgends auf dem großen Schulhof war auch nur ein Mensch zu sehen. Auch die angrenzenden Straßen waren menschenleer. Ein Gefühl der Einsamkeit und Verlassenseins übermannte ihn und er wollte schnell vom Dach um nach seinen Mitschülern zu suchen. Doch so schnell er auch lief, die Tür zum Treppenhaus konnte er nicht erreichen. Fast als ob er nur auf der Stelle trat ohne sich auch nur einen Zentimeter vorwärts zu bewegen. Er wollte schon aufgeben als er plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Hoffnungsvoll drehte er sich herum und blickte in die Gesichter seiner Freunde. Tristan, Yugi, Tea, Bakura, Keiji, Duke und Seto standen nur wenige Meter von ihm entfernt und betrachteten ihn ohne auch nur eine Gefühlsregung zu zeigen. Joey wollte ihnen zurufen, doch kein einziger Ton kam aus seinem Mund. Er wollte zu ihnen herüber gehen, doch bewegten sich seine Füße nicht. Und so konnte er nur stumm und tatenlos zusehen wie sich einer nach dem anderen umdrehte, die Tür zum Treppenhaus öffnete und verschwand. Erst Yugi. Dann Tea, dicht gefolgt von Bakura, Keiji und Duke. Zurück blieben Seto und Tristan. Letzterer schritt langsam zu ihm herüber. “Ne richtige Missgeburt.“ Lachte er und holte aus. Joey konnte der Faust nicht ausweichen und wurde mit einem harten Schlag zu Boden befördert. “ Du bist ein Nichts! Merk dir das!” Das Lachen wurde leiser und Tristan war verschwunden. Joey rappelte sich mühsam wieder auf und schaute zu der letzten Person herüber die noch auf dem Dach stand. Sich den schmerzenden Bauch haltend ging er langsam auf Seto zu. Jedenfalls er war bei ihm geblieben. Er hatte ihn nicht einfach so verlassen wie all die Anderen. Und solange Seto bei ihm war konnte er alles andere überstehen. Denn Seto liebte ihn. Genauso wie Joey ihn liebte. Bei ihm angekommen hob Joey seine Hand, strich hauchzart über die Wange des Braunhaarigen und streckte sich etwas um ihn zu küssen. Doch in letzter Sekunde fassten eiskalte Finger schmerzhaft sein Kinn und arktische Blau sah ihn hasserfüllt an. “Wag es ja nicht, KÖTER!” Der Griff wurde noch fester, ehe auch Seto sich langsam auflöste, verschwand und den Blonden nun ganz allein auf dem trostlosen Schuldach zurück ließ. Joey schüttelte den Kopf und versuchte den Anblick der kalten Augen zu verdrängen. Mit einem frustrieren Seufzer lehnte er sich an das Kopfteil des Bettes und schlang die Decke um sich. Seto würde ihn nicht so anschauen. Nicht mehr. Er fröstelte leicht als er an ihre Begegnung im Treppenhaus der Schule dachte, kurz nachdem er Schluss mit dem Braunhaarigen gemacht hatte. Da hatten ihn die sonst so warmen, tiefblauen Augen mit solchen Hass und Verachtung angesehen. Doch im Traum waren sie noch kälter gewesen. Wieder schüttelte der Blonde den Kopf. Er musste diese Bilder endlich loswerden. Er hoffte inständig dass Dr. Kinomoto bei den Gesprächen mit ihren Kollegen Erfolg hatte und ihm helfen konnte. Joey war mittlerweile bereit alles zu tun wenn er nur endlich die Angst vor Setos Berührungen besiegen konnte. Denn eigentlich wünsche er sich nicht sehnlicher als wieder in dessen Armen zu liegen. Ein kurzer Blick auf den Wecker und der Blonde knurrte leicht frustriert auf. Es war gerade mal halb vier in der Früh und seine Therapeutin wollte so um elf zu ihm kommen. Also hieß es die Zeit bis dahin einigermaßen sinnvoll, oder besser möglichst ablenkend zu gestalten. Denn an Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Schwungvoll schleuderte er die Decke von sich, schwang sich aus dem Bett und tapste Richtung Badezimmer. Erst einmal eine warme Dusche. Verwundert stand Duke im Rahmen der Küchentür und besah sich das heute sehr reichlich ausgefallene Frühstücksbuffet. Der große Küchentisch bog sich unter den vielen Leckerein fast durch und doch wuselte der blondhaarige Koch immer noch eifrig zwischen Herd, Kühlschrank und Arbeitsfläche herum. “Meinst du nicht du übertreibst etwas, Joey?” Leicht kopfschüttelnd betrat der Grünäugige die Küche und schaute dem Blondschopf über die Schulter. Jener rührte gerade in einer großen Schüssel Teig an und zuckte leicht zusammen als der Schwarzhaarige so plötzlich in der Küche auftauchte. “Oder bekommen wir Besuch zum Frühstück?” Grinsend tauchte Duke einen Finger in den Teig und klaute sich eine gehörige Portion. Brummte genüsslich als er seinen Finger ableckte und startete einen weiteren Mundraubversuch. Doch Joey hatte sich von seinem Schrecken recht schnell erholt und klopfte dem dreisten Teigdieb mit dem Holzlöffel auf die Finger. “Nix da. Wenn du mir jetzt alles wegfutterst hab ich nichts mehr für die Kekse übrig!” Schnell brachte er die Schüssel außer Dukes Reichweite. “Kekse?!” Kam es begeistert aus Richtung Küchentür. Mokuba stand im Rahmen, mit noch ziemlich verwuschelten Haaren und strahlenden Augen. “Wo sind Kekse?” Joey lachte leicht und hielt ihm die Teigschüssel vor die Nase. “Hier sind die Kekse. Oder zumindest werden es mal welche.” Schnell zog er die Schüssel zurück als sich auch Mokubas Finger auf sehr verdächtiger Weise dem Teig näher kamen. “Vorausgesetzt ihr lass endlich eure Finger aus der Schüssel.” Grummelte der Blonde und verfrachtete die besagte Schüssel erst einmal in den Kühlschrank. Leicht Schmollend schaute Mokuba der Schüssel nach. “Ach komm, Moki.” Duke legte dem Kleinem einen Arm um die Schulter und zog ihn zum Küchentisch. “Schau doch mal was unser 8 Sternekoch schon alles für uns gezaubert hat!” “BOAH!” Mit großen Augen schaute der Kleine auf den überladenen Tisch. Rutschte schnell auf seinen Platz und überlegte fieberhaft was er zuerst probieren sollte. Grübeln kaute er auf seiner Unterlippe herum und schnappte sich dann doch erst einmal eines der verführerisch duftenden Hörnchen. “Wann hast du das alles denn gemacht?” Wollte er zwischen zwei Bissen von Joey wissen. Auch Duke schaute den Blonden neugierig an. Immer hin zauberte mal ein solches Buffet nicht in wenigen Minuten auf den Tisch. “So in den letzten vier bis fünf Stunden.” Joey stellte Mokuba seine Kakaotasse hin und füllte nun Dukes Kaffeebecher. Dieser schaute den Blondschopf nun etwas genauer an. Erkannte erst jetzt die leichten Augenringe und die etwas zusammen gesunkene Körperhaltung. “WAS!” Mokuba schaute von seinem marmeladenbeschmierten Hörnchen auf. “Bis du extra deswegen so früh aufgestanden?” “Nein, Moki.” Joey lachte leicht und struppelte dem Kleinen durchs Haar. “Ich konnte einfach nicht mehr schlafen und da habe ich die Zeit eben sinnvoll genutzt.” Mit einem Augenzwinkern setzte er sich zu seinen Mitbewohnern und schnappte sich eines der Brötchen. “So sinnvoll könntest du deine Zeit ruhig öfters nutzen.” Lachte Mokuba und griff sich ein Stück Schokoladenkuchen. Duke trank schweigend seinen Kaffee und verleibte sich ebenfalls eines der Hörnchen ein. Er ahnte schon warum Joey nicht mehr schlafen konnte. Oder eher gesagt nicht mehr schlafen wollte. Schon früher, als den Blonden noch schlimme Alpträume plagten hatte dieser sich regelrecht in die Küche geflüchtet um sich dort mit Kochen und Backen abzulenken. Auch anderorts wurde Frühstück serviert. Wenngleich auch in ganz anderer Art und Weise. Wie jedes Mal wenn er die Schlüssel um Schloss hörte funkelte Tristan die Tür böse an. Und wie jedes Mal machte sich sein Wärter nicht das Geringste daraus. “Guten Morgen Kleiner.“ Yu betrat die Zelle, das Frühstückstablett in einer Hand und schloss mit der andere die Tür hinter sich. “Was soll an dem Morgen schon gut sein.” Knurrte Tristan leise, wand sich von seinem Wärter ab und starrte die kahle Wand vor sich an. Yu seufzte lautlos, stellte das Tablett neben der Matratze ab und legte einen kleinen Wäschesack daneben an. “Ich würde dir raten dich mit dem Frühstück und dem Anziehen zu beeilen.” Er drehte sich wieder zur Tür. “In einer halben Stunde hol ich dich ab.” Schon war er aus der Zelle verschwunden und verriegelte diese wieder. Tristan starrte die Wand noch immer an. Pah, als ob er für das karge Frühstück länger als fünf Minuten brauchte. Doch als er an die anderen Worte dachte, flog sein Kopf schnell herum und er fand einen kleinen Stoffsack neben dem Tablett. Einige Sekunden starrte er ihn einfach nur ungläubig an, schnappe ihn sich jedoch dann und riss ihn förmlich auf. Hielt nur kurz darauf eine schlichte Jeans und ein einfaches weißes Shirt in den Händen. Während er eiligst in die Kleidung schlüpfte fragte er sich warum er plötzlich etwas zu anziehen bekam. Sonst war es diesen Perversen doch auch egal dass er hier nackt rum saß. Aber dieses Rätsel würde er wohl erst in einer halben Stunde gelöst bekommen und so machte er sich über das Frühstück her. Kurze Zeit später setzte er sich neben das leere Tablett und wartete, das erste mal seit er hier in der Zelle saß, voller Ungeduld auf die Ankunft seines Wärters. “Wollt ihr nicht wenigstens noch was essen bevor ihr euch auf den Weg macht?” Seto erwiderte die herzliche Umarmung Raulos. “Ach weißt du Seto, wir haben ja noch einen langen Weg vor uns und so schlecht ist das Frühstück im Flugzeug nun auch nicht.” Lehnte der Spanier die Einladung ab und löste sich wieder von dem Braunhaarigen. Raulo wollte so schnell wie möglich nach Hause auf seine Finca um sich in nächster Zeit ausschließlich um etwas sehr wichtiges kümmern. Er schlang seinen Arm um Akiras Mitte und zog diesen etwas dichter an sich heran. Was diesen auch gleich dazu brachte sich eng an Raulo zuschmiegen. Seto und Lee schenkte er noch ein zufriedenes Lächeln und ließ sich von dem Spanier aus den Raum führen. Lee und Seto grinsten sich an und machten es sich wieder in den großen Sesseln vor dem Panoramafenster gemütlich. “Meinst du Akira hat es endlich geschafft?” Seto lehnte sich zurück. “Oh ja.” Lee lachte leicht. “Wenn ich allein an die Szene gestern Abend denke.” Der Chinese schenkte seinem Gast noch etwas Kaffee ein. “Du hättest sehen sollen wie eifersüchtig Raulo war als Yu Akira verwöhnt hat.” “Nein danke.” Seto schüttelte nur abwehrend den Kopf. “Mir reicht das Resultat völlig aus.” Lee grinste ihn an. “Willst du nicht doch mal einen kleinen Blick auf das Video werfen?” “Nein!” Kam es mit fester Stimme von dem Braunhaarigen. Nicht das er etwas dagegen hätte Raulo, Akira und Yu beim Leibesspiel zu beobachten. Doch auf den anderen Mitwirkenden des Filmes konnte er liebend gerne verzichten. “Verstehe.” Lee nippte an seiner Tasse und gab ein etwas lauteres `Herein´ von sich als er an der Tür klopfte. Yu betrat den Raum, schaute sich kurz suchend um und schritt dann auf die kleine Sitzecke zu. Bei Lee angelangt verbeugte er sich leicht. “Ich habe ihm noch eine halbe Stunde gegeben. Wohin soll ich ihn bringen?” “Hm?” Der Chinese überlegte kurz. “Bring ihn ruhig hierher. Wie hat er sich denn heute Morgen benommen?” Yu lachte leise. “Trotzig wie immer.” Mit diesen Worten und einer erneuten Verbeugung verabschiedete er sich von Lee und Seto. Auch Lee lachte kurz auf als er Yu´s Worte hörte. Der Kleine war wirklich ein ganzschöner Trotzkopf. Aber das würde wahrscheinlich nicht mehr lange das Problem des Chinesen sein. Was ihn auch gleich zu nächsten Gesprächspunkt brachte. Er wand sich wieder Seto zu. “Was hast du denn jetzt mit dem Kleinem vor?” “Ich hab da schon eine Idee!” Er hob seine Tasse, nippte an dem heißen Kaffee und grinste Lee über den Tassenrand hinweg an. Joey packte die nun abgekühlten Kekse in eine Tüte und reichte sie an Mokuba weiter. Welcher die Tüte mit gierigen Fingern schnappte und leicht an sich drückte. “Aber gib Akio auch welche ab!” Mahnte der Blonde noch, während der Kleine schon aus der Küche huschte und an der Garderobe in seine Schuhe schlüpfte. “Mach ich! Bis heut Abend!” Schon hörte man die Haustür ins Schloss fallen und der kleine Kaiba eilte, die Plätzchentüte im sicheren Griff, zu seinem Kumpel. Joey packte die restlichen Kekse in die große Dose und stellte sie auf einen der Schränke in der Küche. Hoffte dass sie dort einigermaßen sicher vor dem kekssüchtigen Kaiba waren. Sein Blick streifte die Uhr über der Tür und ein weiterer Seufzer stahl sich von seinen Lippen. Noch eine Stunde und 20 Minuten. Dann würde Dr. Kinomoto vor der Tür stehen und mehr oder weniger über seine Zukunft entscheiden. Joey war froh das Duke sich auch schon verabschiedet hatte und er somit alleine in der Villa war. So hatte er noch etwas Zeit um zur Ruhe zukommen und sich einigermaßen auf das Kommende vorzubereiten. Mit einer Tasse heiß dampfendem Kakao verzog sich der Blondschopf in die Bibliothek, schnappte sich eines der vielen Bücher aus dem Regal und machte es sich in dem großen Ohrensessel gemütlich. Doch schon nach wenigen Minuten nahm er die geschrieben Worte auf den hellen Seiten des Buches gar nicht mehr richtig wahr. Er saß still in seinem Sessel und war völlig in Gedanken versunken. Bemerkte nicht wie Minute um Minute verstrich und die Ankunft seiner Therapeutin immer näher rückte. Umso heftiger zuckte er zusammen als das Läuten der Klingel die Still durchbrach. Verwirrt schaute er auf die kleine Uhr auf dem Kaminsims. Leicht ungläubig weiteten sich die braunen Augen und er rappelte sich schnell auf. Etwas außer Atem kam er an der Eingangstür an, atmete kurz tief durch und öffnete. “Hallo Joey!” Dr. Kinomoto lächelte ihn warm an. “Hallo!” Der Blonde schritt eiligst zur Seite und ließ die Frau herein. Half ihr dabei sich ihres schweren Wintermantels zu entledigen und hängte selbigen an der Garderobe auf. Er begleitete seine Therapeutin ins Wohnzimmer, bat sie schon mal Platz zunehmen während er schnell in die Küche wuselte um Kaffe und Tee zu zubereiten. Dr. Kinomoto holte derweilen ihren Notizblock aus der Tasche und legte ihn samt Kugelschreiber auf dem Tisch zwischen Couch und Sessel ab. Sie stellte ihre Tasche neben dem Sessel ab, lehnte sich leicht zurück und überlegte wie sie das Gespräch mit ihrem Patienten ab besten beginnen sollte. Eben dieser kehrte gerade mit einem kleinen Tablett in das Wohnzimmer zurück. Vorsichtig stellte er es auf der Tischplatte ab, stellte Dr. Kinomoto eine Tasse Kaffee, Milch und Zucker hin und schnappte sich selbst die große Tasse mit Honig gesüßtem Tee. Schnell setzte er sich auf der großen Couch einigermaßen bequem hin und nippte an seinem Tee. “Joey, ich habe mit meinen Kollegen über dich und deine Situation gesprochen und sie um Rat gefragt. Und wir waren uns nach längerer Beratung einig das es nur eine Möglichkeit gibt dir zu helfen.” Sie schaute von ihrer Tasse auf und traf auf hoffnungsvoll blickende braune Augen. Tristan zucke zusammen als die Schüssel sich zum zweiten Mal an diesem tag im Türschloss seiner Zelle drehten und diese geöffnet wurde. “Dann wollen wir mal, Kleiner.” Yu sah den Jungen auffordernd an und hoffte das dieser heute keine Schwierigkeiten machen würde. “Wo bringst du mich hin?” Unsicher ob er sich wehren sollte oder nicht schaute Tristan zu seinem Wärter auf. Er hatte sich in den letzten 30 Mitnuten viele Gedanken gemacht. Natürlich hoffte er dass man ihm einfach nur die Augen verbinden und ihn an irgendeiner Straßenecke freilassen würde. Aber auch andere Szenarien hatte er sich ausgemalt. Dinge die er lieber nicht erleben wollte. “Komm mit und finde es raus.” Yu beugte sich leicht zu dem Jungen herunter und zog ihn sanft am Arm hoch. “Vielleicht hast du ja Glück und es wird nicht so schlimm.” Aufmunternd struppelte Yu ihm durchs Haar und erntete kurz darauf ein leises Grummeln. So gefiel ihm der Jung schon besser. Dieses verängstigte in der Ecke hocken passte einfach nicht dem Kleinen. “Also los, wir werden bereits erwartet.” Mit festem, aber nicht zu festem Griff zog Yu Tristan aus der Zelle und führte ihn den langen Gang entlang. Noch immer fraß die Ungewissheit Tristan fast auf und auf ganz verquere Weise war er froh über die starke Hand an seinem Arm. Fast so als würde er sich wünsche von dieser Hand etwas halt zubekommen. Über seine eigenen Gedanken den Kopf schüttelnd, bekam er nicht mit wie sein Wärter vor einer der vielen Türen stehen blieb und er lief in den Mann hinein. Ein unzufriedener Laut entwich Yu´s Kehle und er sah den Jungen strafend an. Erst als dieser sich leise entschuldigte und seinem Blick auswich schlich sich ein kleines kaum sichtbares Lächeln auf seine Lippen und er klopfte an. “Herein!” Dran ein herrische Stimme durch das Holz der Tür und ließ Tristan abermals zusammenzucken. Das Holz dämpfte die Stimme zwar etwas, doch merkte er schnell dass er sich nicht kannte. Also war es dieses mal nicht dieser Perverser mit seinem `Freund´. Aber wer war es dann und was erwartete Tristan hinter dieser Tür? Yu öffnete die Tür schritt hinein und zog den Jungen nun mit etwas mehr Gewalt ebenfalls in das Zimmer. Er Schloss die Tür und verbeugte sich vor Lee, lockerte ab nicht im Geringsten den Griff mit dem er den Kleinen festhielt. “So! Das ist also der kleine böse Junge!” Lee lehnte am Tisch und betrachtete sich den Jungen eingehend. Das letzte Mal war er ihm so nahe gewesen als dieser frisch aus Japan eingetroffen und noch ohne Bewusstsein gewesen war. Und nun stand er etwas eingeschüchtert vor ihm und traute sich nicht seine Augen von Boden zu nehmen. Tristans Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen. Was dachte sich dieser Kerl ihn hier einfach als bösen Jungen zu sehen? Wenn hier einer böse, oder besser gesagt total pervers war dann doch wohl die Männer hier und nicht er. Und genau das wollte er dem Mann vor sich auch klar machen. Mit einem wütenden Funkeln in den Augen hob er seinen Kopf. “Was soll der ganze Scheiß von `böser Junge´? Ihr habt doch alle einen an der Waffel und überhaupt …” Tristans Augen weiteten sich und er starrte die Person neben dem fremden Mann ungläubig an. “Kaiba?” Kapitel 74: Bye, bye, Tristan ----------------------------- “Gott, bin ich froh dich hier zu sehen, Alter!” Kam es erleichtert von Tristan. “Ich weiß ja nicht, wie du mich gefunden hast, aber lass uns schleunigst von hier verschwinden!” Für Tristan stand fest, dass der millionenschwere Firmenchef hier war um ihn zu retten und heil wieder nach hause zu bringen. Es kam ihm gar nicht erst der Gedanke, dass es vielleicht ganz anders sein könnte. Erst als sein Wärter trocken lachte und auch der fremde Mann neben Kaiba belustigt schmunzelte, merkte er, dass irgendetwas nicht stimmte. Und als Kaiba immer noch mit ausdrucksloser Mine dastand und nicht sagte, beschlich ihn langsam ein ungutes Gefühl. “Kaiba? Was ist hier los?” Fragte er misstrauisch. “Was soll schon los sein.” Kam es emotionslos von Seto. “Ich hab nur mein Versprechen eingelöst.” “Versprechen? Was denn für ein Versprechen?” Verwirrt schaute Tristan den Braunhaarigen an. Wovon zum Henker redete Kaiba da? “Das Versprechen das ich dir gegeben habe als du der Meinung warst Joey an die Zeitung verkaufen zu müssen.” Ein kaltes Lächeln erschien auf Setos Lippen als er sah wie Tristan sämtliche Gesichtzüge entgleisen. Scheinbar was bei dem Anderen endlich der Groschen gefallen. Dieser starrte ihn ungläubig an und er hatte den Klang der kalten schneidenden Stimme von damals im Ohr. “Wenn du so etwas noch einmal machst, oder nur daran denkst mach ich dir das Leben zu Hölle. Wenn du auch nur einen einzigen Versuch unternimmst um Joey das Leben schwer zumachen wirst du es bitterlich bereuen. Und wenn du auf die lebensmüde Idee kommen solltest und ihn anfasst, dann schwöre ich dir mach ich aus dir genau das was du anscheinend so sehr hasst! Dann wirst du dir wünschen dich niemals mit mir angelegt zu haben!” Kaiba hatte tatsächlich sein Wort gehalten. Er hatte ihn verschleppen lassen und diesen Perversen ausgeliefert. Alles nur wegen Joey. Alles wegen diesem verdammten Arschficker von Wheeler. Langsam kam die aufgestaute Wut der vergangenen Tage zum Vorschein. “Sach ma hackts bei dir? Für wen hältst du dich eigentlich? Hast du ne Ahnung was für Schweine das hier sind und was die mit mir gemacht haben?!” Wütend funkelte Tristan Kaiba an und versuchte sich aus dem Griff seines Wärters zu befreien um dem Braunhaarigen eine zu scheuern. “Alles nur weil ich deinem Stricher eine rein gehauen habe? Was willst du überhaupt von so einer Missgeburt? Geh doch an die nächste Straßenecke und hol dir nen …” Der Rest des Satzes ging in einem röchelnden Geräusch unter. Yu hatte den Jungen schnell losgelassen als Seto auf diesen zu gestürmt war, ihm mit eisernem Griff an der Kehle packte und hart gegen die Tür stieß. Tristan Kopf schmerzte dort wo er gegen das harte Holz der Tür geschleudert worden war. Doch das war im Moment seine geringste Sorge. Kaibas Hand hielt seine Kehle noch immer fest umschlungen und wie schon damals auf dem Schulhof hatte er die Bodenhaftung verloren. Lediglich die Fußspitzen berühren den Teppich etwas. Krampfhaft versuchte er genug Luft in seine Lungen zubekommen um den Braunhaarigen weiter zu beschimpfen, konnte jedoch froh sein genug Sauerstoff abzubekommen um nicht ohnmächtig zu werden. “Ich hab dich damals gewarnt, Taylor.” Mit kalten Augen schaute Seto ihn an. “Und ich habe dir gesagt was ich mit dir mache wenn du Joey nicht in Ruhe lässt. Wie du am eigenen Leib erfahren hast, halte ich meine Versprechen! Wenn auch in einer ziemlich abgeschwächten Form. Wofür du dich im Übrigen bei Joey bedanken kannst. Wenn es nach mir gegangen wäre würdest du für den Rest deines Lebens in irgendeinem billigen, thailändischen Bordell sitzen und dir von fetten Kerlen den Arsch blutig ficken lassen!” Angewidert ließ Seto Tristan los, wischte sich seine Hand an der Hose ab und sah mit Genugtuung dass Taylor zu Boden ging. Nach Luft schnappend und sich den schmerzenden Kopf haltend funkelte Tristan den vor ihm Stehenden zornig an. Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? “Bei deinem Stricher bedanken? Hackts jetzt endgültig bei dir aus? Ich soll mich für die Entführung und Vergewaltigungen auch noch bedanken?” “Och, so schlecht scheint es dir doch gar nicht gefallen zu haben.” Schaltete sich nun Lee in das Gespräch ein und warf dem Jungen einen dicken Umschlag zu. Reflexartig fing Tristan ihn, schaute den Mann verwirrt an und öffnete den Umschlag. Schlagartig wurde sein Gesicht feuerrot als er die vielen Fotos sah. “Das … daran waren doch nur die Drogen schuld.” Grummelte der noch immer am Boden Sitzende beschämt und stopfte die eindeutig nicht jugendfreien Fotos hastig zurück in den Umschlag. Zumindest versuchte er es, denn nicht wenige gingen in der Eile zu Boden oder hatten beträchtliche Knicke abbekommen. “Ach ja?” Auch Yu mischte sich nun ein. Er ging in die Knie und ließ seine Augen kurz über die verstreuten Fotos huschen ehe er eines von ihnen aufhob. Grinsend betrachtete er sich den darauf abgelichteten leidenschaftlichen Jungen. Noch immer breit grinsend hielt er dem Kleinen das Foto unter die Nase. “Und was ist damit?” “Das … “ Tristan glühte förmlich und schnappte sich schnell besagte Fotographie. “Scheiß Drogen.” Grummelte er und raffte auch die anderen Fotos ein. Yu beugte sich dichter zu dem Jungen. “Und wenn ich dir sage das du an dem Abend als dieses Foto aufgenommen wurde überhaupt keine Drogen bekommen hast?” Tristan erstarrte mitten in der Bewegung. Nur langsam wand er seinen Kopf und schaute seinen Wärter mit zu Schlitzen zusammen gezogenen Augen an. “Du lügst!” Yu lachte und auch Lee stimmte leise ein. “Und was ist wenn ich dir sage dass du jeden Tag weniger Drogen bekommen hast? Und wenn ich dir sage das du Gestern überhaupt nichts intus hattest? Wenn ich dir erkläre das du allein von dem Anblick zweier Männer die sich vergnügen erregt warst? So erregt das du alles mit dir machen lassen hast. Das du sogar dazu bereit warst Akira mit der Zunge zu verwöhnen während Raulo dich mit den Vibrator gef …!” “Sei still!” Tristan hielt sich die Ohren zu, schaute beschämt zu Boden und fragte sich ob es wirklich war seien konnte was dieser Mann ihn da erzählte. “Du lügst! Ich will das alles nicht hören!” Er kniff seine Augen fest zusammen und wiegte seinen Oberkörper leicht vor und zurück. Es konnte einfach nicht wahr sein. Auch wenn ein ganz kleiner, eigentlich ziemlich unbedeutender Teil seines Hirns ihn sagte das es vielleicht, also nur ganz eventuell doch so war. Er wollte es nicht wahr haben. Es konnte einfach nicht wahr sein. Seto ging zurück zu Lee, lehnte sich wieder an den Tisch und besah sich Taylor. “Und? Was hast du jetzt mit dem Kleinen vor?” Lee konnte seine Neugier nicht mehr länger in Zaum halten. Doch wie auch vor wenigen Stunden grinste ihn der Blauäugige einfach nur an und wand sich wieder der Szenerie nicht weit von ihnen zu. Seto hatte schon einen Plan. Und dieser würde allen zufrieden stellen. Allen außer Taylor. Yu legte dem Jungen vorsichtig einen Arm um die Schulter. “Ruhig, Kleiner.” Nachdem der geringe Widerstand auch noch aufgegeben wurde, legte er auch den zweiten Arm um ihn und zog ihn sanft an sich. “Es wird alles gut.” Sanft ließ er seine Hand über den Rücken Tristans streichen. Für diesen war Moment einfach alles zufiel und er lehnte sich an seinen Wärter an. Es war ihm gerade total egal was dieser Mann alles mit ihm angestellt hatte. Hauptsache er ließ ihn jetzt nicht los. Überrascht schaute Yu auf als sich eine Hand auf seine Schulter legte. “Gefällt er dir?” Seto schaute den Weißhaarigen fragend an. Und als dieser auf die Frage lediglich leicht nickte, schlich sein feines Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen. “Dann gehört er jetzt dir!” Yu´s Augen weiteten sich ungläubig und er sprang, nicht auf den nun verwirrt schauenden Jungen achtend, auf. “Aber … das kann ich doch nicht annehmen!” Es war nicht richtig. Der Junge war zwar schon ziemlich alt und auch nicht mehr jungfräulich. Aber doch allemal nicht so wertlos das er ihn einfach so geschenkt bekommen könnte. Es war ein großes, ziemlich kostspieliges Geschenk. Yu wusste als Lees rechte Hand ganz genau um den Wert eines solchen Jungen. Ein solchen Geschenkt hatte er nicht verdient. “Es tut mir leid, aber ich muss ablehnen.” Betrübt, weile er es ausschlagen musste wand Yu seinen Blick zu Boden, direkt in die verstört blickenden Augen eben diesen Jungens. “Nimm ihn an. Du würdest mir damit einen sehr großen Gefallen tun.” Seto hatte schon geahnt das er auf Lee´s rechte Hand erst etwas einreden musste ehe Yu sein Geschenk annehmen würde. “Bei dir weiß ich das du die Bedingungen die Joey gestellt hat einhalten wirst. Und du wirst auch dafür sorgen dass Taylor nicht plötzlich wieder in Japan auftaucht und Rache an Joey nehmen wird.” Tristan saß noch immer am Boden und seinen Augen weiteten sich erst erschrocken als er Kaibas Worte hörte. Hatte er gerade allen ernstes gesagt das er ihn an den seinen Wärter verschenkte? Was zur Hölle ging hier gerade vor? Er war doch Stück Vieh das man einfach verkaufte oder gar verschenkte. Ärgerlich zogen sich seinen Augenbrauen zusammen, seinen Augen verengten sich abermals zu Schlitzen und er sprang auf. “Ihr habt doch alle einen Vollschatten! Ich werd hier bestimmt nicht verschenkt! Was soll der ganze Scheiß eigentlich! Ihr seid doch alle krank! Holt euch einen Arschficker von der Straße der auf den ganzen Mist hier steht und lass mich jetzt endlich hier raus!” Von seinem Wutanfall etwas außer Atem funkelte Tristan nun den Mann neben Kaiba an. Das war doch bestimmt der Chef von dieser bekloppten Laden. “Hast du gehört, du Arsch? Ich will sof…” Yu hatte den Gefühlsausbruch des Jungen mit einem Grinsen beobachtete, aber nun ging der Kleine eindeutig zu weit. Niemand beleidigte Lee. Mit schnellen, geübten Griff packte er den Jungen fest im Nacken und übte soviel Kraft aus das dieser mit einem schmerzhaften Wimmern in die Knie ging. “Regel Nummer eins, Sklave. Du redest nur dann wenn du dazu aufgefordert wirst.” Kam es mit kalter Stimme von dem Weißhaarigen und er hielt den Jungen weiter hin im festen Griff. Er wand sich wieder Seto zu. “Ich werde mich diesem Geschenk würdig erweisen.” “Ja, das wirst du und verdient hast du es alle mal!” Seto nickte ihm zu und warf Taylor noch einen abfällig Blick zu ehe er sich an Lee wand. “Da meine `Geschäfte´ hier erledigt sind wird es an der Zeit das ich mich auf den Weg mache.” Er hielt dem Chinesen seine Hand hin. “Mach das.” Lee ergriff die Hand und zog den Braunhaarigen in eine freundschaftliche Umarmung. “Es war schön dich nach all den Jahren mal wieder zu sehen, Seto. Vielleicht kannst du mir bei Gelegenheit ja mal deinen Joey vorstellen.” Er löste sich wieder von dem Braunhaarigen. “Meine Tür steht für dich immer offen, aber das weißt du ja.” Bei diesen Worten schaute Seto kurz zu Taylor. “Ich glaube es wäre eine bessere Idee wenn du dazu mal wieder nach Japan kommen würdest. Ich würde mich freuen dich in meinem Haus als Gast begrüßen zu können.” “Hm.” Überlegend rieb sich Lee das Kinn. “Urlaub in Japan. Wäre einer Überlegung wert.” “Du bist jederzeit willkommen.” Seto stieß sich nun endgültig vom Tisch ab. “Ich geb dir Bescheit wenn ich mich hier loseisen kann.” Zwinkerte Lee ihm zu. “Mach das. Und danke für alles” Seto verbeugte sich leicht. “Nicht der rede wert.” Der Chinese wedelte leicht mit der Hand durch die Luft. “Und jetzt mach dass du weg kommst!” Der Braunhaarige lachte und schritt Richtung Tür. Bei Yu blieb er kurz stehen. “Auch dir danke ich Yu. Immerhin hattest du durch mich einiges an Arbeit mehr als sonst.” “Ich habe zu danken, Seto.” Lächelte der Weißhaarige und zog den Jungen zu seinen Füssen etwas dichten an sich heran. Was diesen ein unwilliges Knurren entlockte, was kurz darauf wieder in ein leises, schmerzhaftes Wimmern überging. “Gern geschehen.” Setos Augen wanden sich von Yu ab und bedachten den Jungen zu dessen Füssen mit einem eisigen Blick. “Auf Nimmerwiedersehen, Taylor!” Kam es kalt von seinen Lippen und ohne einen weiteren Blick zurück verließ er den Raum. Tristan schaute panisch zur Tür. Er hatte es getan. Kaiba war gegangen und hatte ihn tatsächlich hier bei diesen Männern gelassen. Das konnte er doch nicht tun. “KAIBA!” Er versuchte aufzuspringen, die Tür aufzureisen um hinter dem Braunhaarigen her zurennen. “Es tut mir leid, Kaiba!” Auch wenn es nicht stimmte, aber vielleicht würde Kaiba seine Meinung doch noch ändern und ihn hier rausholen. Doch die einigste Reaktion die er bekam war dass sich die Finger seines `Besitzers´ brutal in seinen Nacken krallen und ihn zu Boden drückten. “Regel Nummer 2, Sklave. Du tust das was man dir sagt!” Kam es wieder mit kalter Stimme von Yu während er seinen Jungen zu Boden beförderte und sich an dessen Wimmern ergötzte. Lee lehnte leise Lachen an dem Tisch und besah sich die Szene. “Ich glaube ich werde dir die nächsten Wochen frei geben müssen damit du deinem kleinen Trotzkopf mal ein par Manieren beibringen kannst!” Yu schaute auf und grinste den Chinesen breit an. Seto hatte Taylors Rufen sehr wohl gehört, jedoch dachte er nicht im Traum daran umzukehren. Er hatte ihn gewarnt und dieser hatte weiter gemacht. Hatte Joey weiterhin beleidigt, ihn dazu gebracht sich von Seto zu trennen und den Blonden letzten Endes fast zu Tode geprügelt. Ein leises Knurren entkam der Kehle des Braunhaarigen. Er würde ihm ganz bestimmt nicht helfen. Taylor hatte sein Schicksal selbst gewählt und jetzt musste er mit den Konsequenzen seines Handels leben. Auf dem Weg zum Hotel ließ er mit einem kurzen Telefonat seinen Jet startklar machen. Er wollte endlich nach hause. Zurück in die Villa, zurück zu seinen kleinen Bruder und zu Joey. Mit einem leisen Seufzer steckte er sein Mobiltelefon wieder in die Manteltasche. Duke hatte ihn heute Morgen angerufen und von Joeys Backorgie erzählt und von seinem Verdacht das der Blonde wieder einen Alptraum gehabt hatte. Seto betrat den Fahrstuhl, drückte den Knopf und lehnte sich an die verspiegelte Rückwand. Kaum das die Türen verschlossen waren, lehnte er auch seinen Kopf an die Rückwand und schloss die Augen. Hoffentlich hatte die heutige Therapiesitzung Erfolg gehabt und Dr. Kinomoto hatte endlich eine geeignete Therapie für sein verängstigtes Hündchen gefunden. Mit einem minimalen Ruckeln blieb der Fahrstuhl stehen, öffnete seine Türen und entließ den Blauäugigen in den hell beleuchteten Gang. Mit wenigen Schritten erreichte Seto die Tür zu seiner Suite, trat ein und begann sofort damit seine Sachen zu packen. Nur eine 45 Minuten später saß er im Taxi und war auf dem Weg zum Flughafen. Er war froh das Lee nicht in der Innenstadt, sondern etwas außerhalb wohnte. So kam der Fahrer relativ zügig durch den Verkehr und konnte seinen Fahrgast schon bald am Flughafen aussteigen lassen. Seto reichte einige Geldscheine nach vorn, griff sich den Koffer und machte sich auf den Weg zum Terminal. Den überraschten Blick des Taxifahrers, der sich wahrscheinlich auch mit der Hälfte der Scheine zufrieden gegeben hätte, nicht weiter beachtend schritt er durch die gläsernen Schiebetüren und steuerte zielgenau den Schalter an. Auch hier bedurfte es nur weniger Formalitäten ehe der Braunhaarige zu seinem Jet begleitet wurde. Der Flughafenmitarbeiter verabschiede sich förmlich von ihm, wünschte ihm noch einen angenehmen Flug und verließ schnellen Schrittes wieder das Rollfeld. Auch Seto hatte es eilig in das Innere des Jets zu gelangen. Aber nicht um zügig aus der Gefahrenzone Rollfeld zu kommen, sondern eher damit endlich die Heimreise beginnen konnte. Nur noch wenige Stunden und er würde wieder zuhause sein. Zuhause bei seinen Lieben. Kapitel 75: Therapie -------------------- Duke zog die Haustür hinter sich zu, stellte die Tasche mit dem Notebook neben der Garderobe ab und schälte sich aus seiner Jacke. Er rollte leicht mir den Schultern als er sich auch des wärmenden Schals entledigt hatte. Es war ein langer und ziemlich anstrengender Arbeitstag gewesen. Hätte er heute Morgen gewusst was für hartnäckige Geschäftspartner auf ihn warteten währe er wahrscheinlich erst gar nicht aufgestanden. Und dann auch noch die Probleme mit der nicht vorhandenen Lieferung. Ein lauter Seufzer entkam ihm und er nahm seine Tasche wieder auf. Mit ziemlich müden Schritten schleppte er sich in die Küche und hoffte dort noch etwas Leckeres zum essen zu finden. Denn es war jetzt schon nach zehn Uhr abends und er hatte außer dem Frühstück nichts mehr zu sich genommen. Wenn er Glück hatte, würde er einen Teller vorfinden den Joey für ihn zu Recht gemacht hatte. Der Blonde hatte es sich nähmlich angewöhnt etwas von Mittagessen abzuzwacken und für Duke kalt zustellen. Voller Vorfreude betrat der Schwarzhaarige die Küche, schritt zielstrebig auf den Kühlschrank zu und zog die Tür auf. Er grummelte leise als er nicht den erhofften Teller sondern nur die Reste des Frühstücks vorfand. Etwas enttäuscht schnappte er sich eines der Rosinenbrötchen und beschmierte es sich mit Butter und Marmelade. Sein nicht gerade üppiges Abendessen vertilgend saß er nun am Küchentisch. Eigentlich wäre ihm etwas herzhafterer lieber gewesen. Ein bisschen wunderte er sich schon das Joey ihm nichts zurück gestellt hatte. Duke ließ seinen Blick durch die Küche wandern. Sie sah noch genauso aufgeräumt aus wie heute Morgen als er sich von Joey verabschiedet hatte. Sogar seine Frühstückstasse stand noch auf dem Abtropfgitter der Spüle. Nachdenklich zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Es sah so aus als hätte der Blonde sich seit dieser Zeit nicht mehr in der Küche aufgehalten, oder gar etwas gekocht. Aber was um alles in der Welt konnte Joey von der Küche oder dem Kochen ferngehalten haben? Der Blondschopf liebte es doch so sehr in der Küche herumzuwerkeln. Immer noch sehr nachdenklich stand Duke auf, wischte die Krümel von Tisch und beförderte diese in den kleinen Abfalleimer unter der Spüle. Kaum das er die Schranktür wieder geschlossen hatten weiteten sich seine Augen. “Scheiße!” Schnell schritt der Grünäugige aus der Küche und machte sich auf die Suche nach Joey. Wie konnte er nur den für heute angesagten Termin von Dr. Kinomoto vergessen. Joey hatte ihm doch am Abend zuvor noch davon erzählt. Und auch von seiner Hoffnung das die Therapeutin endlich eine Lösung für sein Problem hatte. Und was machte er? Er ärgerte sich hunderte Kilometer entfernt mir schmierigen Möchtegerngeschäftsleuten herum und hatte noch nicht einmal die Zeit gefunden um sich bei dem Blonden über den Verlauf des Gesprächs zu erkundigen. Wütend auf sich selbst marschierte Duke die Treppe hoch und steuerte sofort Joeys Zimmer an. Er klopfte an, wartete einige Sekunden auf Antwort und betrat dann unaufgefordert Joeys Reich. Nur um dieses verwais vorzufinden. Das Bett war ordentlich gemacht und weit und breit war kein Blondschopf zu sehen. “Hm.” Duke schloss die Tür wieder und ging zu nächsten. Joeys Zimmer befand sich direkt neben Setos Schlafzimmer. Vielleicht hatte er da ja mehr Glück. Er währe nicht das erste Mal das Joey sich in dieses Zimmer zurück zog. Auch hier klopfte Duke an, bevor er die Tür öffnete. Sofort schlug ihn Kälte einer frischen Frühlingsnacht entgegen. Duke legte sich leicht fröstelnd die Arme um den Leib und ging schnell zu dem weit offen stehenden Fenster herüber. Mit schnellen Handgriffen verschloss er dieses und drehte die Heizung darunter auf volle Leistung. Was war hier denn nur los? “Joey? Bist du hier?“ Duke versuchte in der Dunkelheit des Raumes etwas zu erkennen. “Ja?” Kamm eine leise Antwort und Duke atmete erleichtert auf. Zumindest hatte er den Blondschopf schon mal gefunden. Jetzt war nur noch die Frage in welch einer Verfassung dieser war. “Ich mach jetzt das Licht an, okay?” “Hm.“ War alles was er kurz darauf hörte. Vorsichtig schritt der Schwarzhaarige zurück zur Tür und suchte an der Wand nach dem Schalter. Diesen gefunden drehte er das Licht langsam hoch. Nicht zu hell, sondern nur so weit das er sich in dem Raum orientieren konnte. Doch was er kurz daraus sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Joey saß auf dem Fußboden neben dem Bett. Lehnte an dessen Seitenteil, hielt eine leere Bierflasche in der Hand und schaute blicklos auf die gegenüberliegende Wand. Zu seinen Füßen waren standen noch zwei weitere Flaschen, ebenfalls geleert. “Joey?” Duke kam zu ihm herüber, ging in die Knie und nahm ihm die leere Flasche aus der Hand. “Was ist los?” “Was soll schon los sein?” Sprach Joey und ließ den Kopf hängen. “Das Leben ist scheiße, Duke.” Dieser stelle die Flaschen etwas weiter zur Seite und setzte sich neben den Blonden. “Und willst du mir auch verraten warum du so denkst?” Vorsichtig legte er dem Blonden einen Arm um die Schulter und zog ihn leicht an sich. Joey lehnte sich an, schloss seine Augen und atmete tief durch. “Weil es eben so ist.” Nuschelte er leise und versuchte jedes verräterische Geräusch zu verhindern. Doch so sehr er seine Augen zukniff und sich auf die Lippen biss. Er konnte die ersten Tränen genauso wenig aufhalten wie das leise Schluchzen. “Hey.” Duke zog den aufgelösten Blondschopf etwas näher an sich und streichelte ihm beruhigen über den Rücken. “Magst du mir nicht erzählen wie es heute bei der Therapie war?” “Ich…” Joey schluckte. “Frau Kinomoto meinte ich … es währe am besten wenn ich … ich soll …” Ein erneuter Schluchzer entkam seiner Kehle. “Scht.” Duke strich ihm weiter über den Rücken. “Jetzt atme erstmal tief durch, beruhig dich etwas und dann erzählst du mir was sie gesagt hast. Okay?” Die Antwort des Blonden bestand lediglich aus einem leichten Nicken. Es dauerte einige Minuten ehe der Blonde mit leiser Stimme erzählte was seine Therapeutin ihm empfohlen hatte. “Dr. Kinomoto hat sich mit einigen ihrer Kollegen beraten und alle waren der Meinung das …” Abermals schluckte Joey. “ … das es am besten für mich währe wenn … wenn ich einige Zeit lang weg fahre.” “Was?” Duke schaute ungläubige auf den blonden Schopf an seiner Schulter. “Es gibt da einige Einrichtung ... für Leute wie mich. Sie waren der Meinung dass sie mir dort am besten helfen zu könnten.” Ein leises Schniefen war zu hören. “Im besten Fall würde die Therapie nur ein, zwei Monate dauern. Aber …” “Was aber?” Hackte der Schwarzhaarige vorsichtig nach. “Es kann auch viel länger dauern. Nicht selten ein halbes Jahr, oder länger.” “Oh man.” Duke strich sich mit der Hand über Gesicht. Joey sollte weg? Der Schwarzhaarige konnte sich nicht wirklich vorstellen wie Joey sich gerade fühlte musste. Geschweige denn was Seto dazu sagen würde. “Du sagst es, Duke.” Joey setzte sich wieder auf und wischte sich die Tränen von den Wangen. “Was soll ich nur tun?” Er vergrub seine Hände im Haar und raufte sich dieses. “Ich will nicht weg, Duke. Und schon gar nicht so lange. Aber ich will auch keine Angst mehr vor Seto haben.” Das Haar wurde wieder los gelassen und die Arme Joeys schlangen sich um dessen angezogene Beine. “Ach Joey.“ Duke legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter. “Glaub mir, ich würde dir gerne sagen was du tun sollst. Aber das kann ich nicht.” Sanft wuschelte er den Blonden durchs Haar. “Es ist dein Leben, deine Zukunft. Und nur du kannst entscheiden wie es weiter gehen soll.” “Na toll.” Joey seufzte tief. “Kannst du nicht einfach ja oder nein sagen?” Er schielte zu dem Schwarzhaarigen hinauf. Dieser musste leise Lachen. “Nee, nee, den Schuh zieh ich mir bestimmt nicht an.” Abermals wuschelte er durchs blonde Haar. “So leid es mit tut, Joey, da musst du alleine durch.” “Hm.” Grummelig legte dieser sein Kinn auf den Knien ab und schaute zum Fenster hinaus in den sternenklaren Nachhimmel. Duke stieß den Blondschopf leicht an. “Was hältst du davon wenn wir uns jetzt erstmal nen schönen heißen Kakao machen und uns dann im Wohnzimmer auf die Couch lümmeln?” Der Grünäugige hoffte das Joey auf das Angebot einging. Es war zwar nichts Weltbewegendes und bei Joeys momentanen Problem helfen konnte sein Vorschlag auch nicht wirklich. Aber einkleinwenig Abwechslung würde ihm bestimmt gut tun. “Hm?” Joey hatte seinen Kopf noch immer auf den Knien abgelegt und schielte zu Duke herüber. “Mit Sahne?” “Natürlich!” Lachte der Schwarzhaarige leicht und erhob sich. “Und wenn du jetzt ganz brav mitkommst dann leg ich sogar noch ne extra Portion Schokoraspel oben drauf!” Joey grinste schief und ließ sich von Duke auf die Füße ziehen. “Ich geh schon mal vor und du sammelt das Altglas ein, okay?” Der Schwarzhaarige zwinkerte ihm zu und nickte zu den am Boden stehenden Flaschen. “Is gut.” Seufzend beugte der Blonde sich herunter, ergriff die drei Flaschen und folgte Duke. An der Tür hielt er kurz inne, stopfte sich die Flaschen aus der rechten Hand unter den Arm und löschte das Licht. Er schloss die Tür und er erstarrte regelrecht als seine Augen an dem Gegenstand neben der Tür hängen blieben. Es bestand kein Zweifel. Das war der Koffer den Seto vor einigen Tagen gepackt und nach China mitgenommen hatte. Die leeren Flaschen polterten zu Boden und rollten noch etwas über den weichen Teppich. Seto war wieder zurück. Und dass der Koffer hier neben der, bis eben offen stehenden Tür stand konnte nur eins bedeuten. Seto hatte das Gespräch zwischen ihm und Duke mit angehört. “Nein.“ Flüsterte Joey, schlang die Arme um seinen Oberkörper und schaute betrübt zu Boden. Was sollte er denn jetzt bloß tun? Klar hätte er mit Seto über die Sitzung gesprochen. In ein par Tagen vielleicht. Wenn er sich selbst mit der Sache besser auseinander gesetzt hatte. Dann hätte er sich ganz in Ruhe mit Seto unterhalten und diesen um Rat gefragt. Aber so sollte es der Braunhaarige bestimmt nicht erfahren. Bestimmte dachte Seto jetzt das Joey wieder einmal Geheimnisse vor ihm hatte. Das er ihm immer noch nicht vertraute. Der Blonde biss sich leicht auf die Lippe. Warum musste immer alles so falsch laufen? Duke war schon fast in der Küche als er ein merkwürdiges Poltern von oben hörte. Verwundert ging er zurück zur Treppe. “Joey? Alles klar bei dir?” Die anhaltende Stille machte ihn leicht nervös und er eilte die Stufen hinauf. Oben angelangt währe er beinahe auf eine der leeren Flaschen getreten. Was ging denn hier vor? Er schnappte sich die Flasche und bog in den Flur Richtung Schlafzimmer ab. “Joey?” Verwundert trat er an den Blonden heran. “Hey? Is was passiert oder warum kommst du nicht?” Der Blonde hob seinen Kopf wieder etwas an und sah betrübt in die grünen Augen seines Kumpels. “Er … hat es gehört.” Seine Stimme war leise, fast nur ein Flüstern. “Wer hat hier was gehört?” Duke hatte keinen Schimmer wovon der Blondschopf sprach. “Seto.” Joey senkte den Blick wieder. “Seto? Aber der ist doch noch in China.” Verwirrt schaute Duke ihn an. “Der Koffer, Duke.” Joey schaute ihn nicht an sondern deute lediglich mit einem Finger in die Richtung in der Setos Gepäckstück stand. “Was denn für ein Kof … “ Jetzt erst bemerkte der Schwarzhaarige den Koffer neben Setos Schlafzimmertür. Und langsam begriff er warum Joey plötzlich wieder so niedergeschlagen war. “Und du meinst dass er uns gehört hat?” Der blonde Schopf wippte leicht nickend. “Oh man!” Duke strich sich durchs Haar. “Okay! Planänderung. Du gehst auf die Couch, ich mach dir den versprochenen Kakao und dann mach ich mal auf die Suche nach unseren Hausdrachen.” Sprachs und schob den Blonden Richtung Treppe. “Und keine Widerrede!” Die Eiswürfel klirrten leise als das Glas hochgehoben und leicht gekippt wurde. Goldbraune Flüssigkeit suchte sich ihren Weg und hinterließ ein angenehmes Brennen in der Kehle des Braunhaarigen. Seto lehnte an der Tischkante seines Schreibtisches, schwenkte die Eiswürfel im Glas und starrte aus dem großen Panoramafenster hinaus in den nachtschwarzen Garten. Erkennen konnte die blauen Augen dort nichts, aber das war im Moment auch nicht von Belang. Viel zu sehr war er mit dem beschäftigt was er eben erfahren hatte. Es war purer Zufall gewesen dass er gerade dann an der Schlafzimmertür ankam als Duke sich besorgt zu Joey auf den Boden gekniet hatte. Er hatte nicht stören wollen. Denn wer wusste schon was zwischen den Beiden vorgefallen war, oder was Mokuba mal wieder angestellt hatte. So hielt er sich lieber im Hintergrund und wurde Zeuge von dem Gespräch zwischen den Beiden. Erneut setzte er sich das Glas an die Lippen und trank den restlichen Brandy auf ex. Mit einem leisen Seufzer stellte er das Glas auf dem Tisch ab, ließ sich in den Schreibtischsessel fallen, stütze seine Ellenbogen auf der schweren Holzplatte ab und legte die Stirn gegen seine verschränkten Hände. Joey sollte in ein Sanatorium. Seto schloss die Augen und seufzte leise. Er hatte gehofft dass nachdem Tristan aus dem Weg war ihr Leben nun einfacher werden würde. Er war bereit Joey alle Zeit der Welt zu geben. Hauptsache sein Hündchen würde wieder so zutraulich werden wie vor dem Überfall Taylors. Aber das Joey gleich für mehrere Monate weg musste hatte er nicht im Geringsten in Betracht gezogen. Doch Dr. Kinomoto und ihrer Kollegen waren sich ihrer Sache scheinbar ziemlich sicher. Nun blieb nur noch zu hoffen dass die Zeit in einem Sanatorium Joey helfen würde. Nur für wie lange der Blonde dort bleiben musste, konnte keiner sagen. Im besten Fall ein bis zwei Monate, 60 bis 62 Tage. Im schlimmsten Fall über 180 Tage. So lange sollte der Braunhaarige auf sein Hündchen verzichten. Es würde wieder so sein wie früher. Er würde wie so oft spät Abends von der Firma heimkommen und ein fast leere Villa vorfinden. Mokuba schlief meistens schon wenn er nach hause kam so dass es um diese Uhrzeit ziemlich einsam in dem riesigen Haus war. Es war immer der gleiche Trott gewesen. Bis zu dem Tag als der Blonde hier mehr oder weniger eingezogen war. Auch wenn er offiziell noch bei Duke wohnte, so hatte er in letzter Zeit doch sehr viel Zeit in der Kaibavilla verbracht. Doch schon bald würde der Blondschopf weg sein. Es würde kein Joey auf ihn warten um ihm zu erzählen welch einen Unsinn er mit seinem kleinen Bruder wieder angestellt hatte. Kein Blondschopf der den ganzen Tag in der Küche gewütete hatte um ihm abends mit neuen Kreationen zu verwöhnen. Kein Hündchen das ihm anschließend im Wohnzimmer Gesellschaft leistete. Auch wenn der Braunhaarige ihn nicht berühren durfte, so hatte Seto das abendliche Zusammensitzen sehr genossen. Seto ließ seine Hände wieder sinken, drehte sich mit dem Schreibtischsessel herum und schaute wieder aus dem Fenster. Es klopfte leise an der Bürotür und Seto schloss resigniert die Augen. “Komm schon rein, Duke.” Es konnte nur der Schwarzhaarige sein. Denn das Joey sich jetzt hier blicken ließ war doch sehr unwahrscheinlich. Und wie schon gedacht schob sich ein schwarzer Haarschopf durch den Türspalt und schaute zum Schreibtisch herüber. “Stör ich?” Seto drehte den Sessel wieder herum und schaute seinen Besucher mit hoch gezogenen Augenbrauen an. “Willst du darauf wirklich eine ehrliche Antwort?” “Nein danke.” Duke trat ein, schloss die Tür wieder und setzte sich Seto gegenüber. Einige Minuten herrschte bedrückendes Schweigen ehe es der Grünäugige nicht mehr aushielt. “Geh ich recht in der Annahme dass du unsere kleine Unterhaltung belauscht hast?” “Ich würde es nicht gerade belauscht nennen.” Der Braunhaarige lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. “Aber ja, ich habe euer Gespräch gehört.” “Nenn es wie du willst, Seto.” Duke wedelte mit der Hand in der Luft herum. “Fakt ist doch dass du jetzt Bescheid weist. Wenn auch auf ziemlich, na ja, sagen wir mal ungünstiger Art und Weise.” “Hm.” Setos Haltung lockerte sich einwenig. “Joey war ganzschön durch den Wind als er deinen Koffer im Flur stehen sah.” Fuhr Duke unbeirrt fort. “Ich habe ihn erstmal mit einen heißen Kakao auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt und ihm versprochen mit dir zureden.” “Und genau das tust du im Moment.” Bemerkte Seto trocken. Er hatte den Nerv jetzt über die Sache zu reden. Zu sehr steckte ihm noch der Schock in den Knochen. Von dem langen Flug, den wenigen Schlaf der letzten Tage und seinen heftigen Kopfschmerzen ganz zu schweigen. “Könnten wir das Gespräch vielleicht auf morgen vertagen?” Sanft massierte er sich mit dem Zeigefinger die leicht schmerzende Schläfe. “Na toll. Ich hab da ein seelisches Wrack auf der Couch sitzen und der Herr Kaiba möchte ins Bett.” Kam es aufgebracht von Duke. “Ist es dir etwa egal wie Joey sich gerade fühlt?” “DUKE!” Eisblaue Augen fixierten den Schwarzhaarigen. “Du solltest besser als jeder andere wissen dass mir Joeys Wohlbefinden ganz und gar nicht egal ist.” Zischte Seto leise. Er hatte bestimmt nicht all das auf sich genommen um sich jetzt von Duke Vorwürfe machen zu lassen. “Ich … so war das nicht gemeint.” Duke fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. “Sorry Seto, aber mir wird das gerade alles etwas zuviel.” “Ich weiß, Duke.” Auch der Braunhaarige atmete tief durch um sich wieder zu beruhigen. “Aber ich kann im Moment wirklich noch nicht mit Joey darüber sprechen.” Seto nahm die Finger von seinen schmerzhaft pochenden Schläfe und suchte im Schreibtischschubfach nach den Tabletten. Fündig geworden drückte er sich zwei davon aus der Packung und schluckte sie trocken herunter. “Sag ihm bitte das wir morgen in aller Ruhe über alles reden wenn er möchte, okay?” “Hm, okay.” Duke erhob sich und musterte den Blauäugigen. “Du solltest wirklich ins Bett, Seto. Siehst nicht gerade gut aus.” Hängte er etwas kleinlaut an. Wie hatte er Seto Vorwürfe machen können ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden wie dieser sich nach dem Gehörten fühlen musste. “Und Sorry noch mal wegen dem was ich eben gesagt habe.” “Schon gut.” Auch Seto stand auf und verließ mit Duke zusammen das Büro. An der Treppe trennten sich ihre Wege und der Schwarzhaarig schritt die Stufen herunter um zurück zu dem Blonden zugehen. “Duke.” “Hm?” Gerufener drehte sich auf den Stufen herum und schaute zu Seto hoch. “Sag ihm bitte dass ich ihm nicht böse bin. Und er soll sich nicht so viele Sorgen machen.” “Okay.” Zwinkerte Duke ehe er seinen Weg zurück ins Wohnzimmer fortsetzte. Kurz vor der Tür zu selbigen Zimmer grübelte der Grünäugige wie er Joey beibringen sollte dass Seto erst morgen mit ihm sprechen würde. Doch letzten Endes hätte er sich seine Herumgegrübel sparen können. Anscheinend hatte die Wirkung der drei Bier und des warmen Kakaos eingesetzt. Lag Joey doch schon tief schlafend auf der Couch. Grinsend nahm Duke ihm die leere Kakaotasse aus der Hand, stellte diese auf dem Couchtisch ab und deckte den Blonden richtig zu. Mit einem letzten Blick auf das schlafende Hündchen löschte Duke das Licht im Wohnzimmer und schleppte sich mit einem herzhaften Gähnen in sein Zimmer. Auch für ihn war es langsam an der Zeit unter die Bettdecke zu schlüpfen. Schnell hatte er sich bettferitg gemacht und kuschelte sich in die Kissen. Trotz der Geschehnisse der letzten Stunden schlief der Schwarzhaarige überraschend schnell ein. Ganz im Gegensatz zu dem Hausherrn. Unruhig wälzte sich Seto von einer Seite des Bettes auf die Andere. Immer in der Hoffnung endlich die richtige Position gefunden zu haben in der seine Kopfschmerzen einigermaßen erträglichen waren. Doch wollte es ihm nicht recht gelingen. So dass er die Bettdecke mit einem leisen Knurren von sich schleuderte, sich wieder anzog und sein Zimmer verließ. Schon oft hatte ihm in solchen Momenten ein Spaziergang durch den Garten geholfen. Leise schritt er die Stufen der Treppe herunter und wollte gerade zur Garderobe gehen als ihn ein leises Geräusch aus Richtung Wohnzimmer aufhorchen ließ. Lautlos schlich er sich an die leicht offen stehende Tür. Bei dem ihm bietenden Anblick breitete sich ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen aus. Auf leisen Sohlen schlich Seto zur Couch herüber, hob die herabgefallene Decke wieder auf und deckte sein Hündchen zu. Er beugte sich zu Joey herab und hauchte ihm einen federleichten Kuss auf die Stirn. Das Hündchen brummte leise, drehte sich zur Seite und kuschelte sich tief in die Decke. “Nacht, mein Hündchen.” Seto strich vorsichtig über das blonde Haar. “Hm … Nacht, … Drache.” Kam es leise von Joey genuschelt. Ein wohlig warmes Gefühl stieg in Setos Brust auf und er löste sich nur schweren Herzens von dem Schlafenden. Ehe er die Tür zum Wohnzimmer schloss schaute er noch mal kurz zur Couch herüber. Joey und er hatten bis jetzt schon einiges überstanden, da würden sie doch auch eine Trennung über längere Zeit überstehen. Leise schloss Seto die Tür, zog sich Stiefel, Mantel und Schal an und schritt hinaus in die Kälte. Er atmete den frischen Duft tief ein und sah nun schon etwas zuversichtlicher zu den leuchtenden Sternen hinauf. Kapitel 76: Pubertät, Pfannkuchen und Gespräche ----------------------------------------------- So leise wie möglich zog der Schwarzhaarige die Haustür zu, schlich zur Garderobe und schlüpfte dort aus seinen warmen Stiefeln. “Kannst dir mir mal erklären wo du um 6 Uhr morgens herkommst?” Mokuba zuckte zusammen und drehte seinen Kopf soweit das er zu seinem Entdecker blicken konnte. Seine Augen weiteten sich etwas und er versuchte schnellst möglich eine gute Ausrede für sein frühmorgendliches Heimkommen zu finden. Denn so wie Seto gerade da stand war er wenig darüber erfreut dass sein kleiner Bruder sich die ganze Nacht außer Hauses aufgehalten hatte. Seto hatte sich gerade seinen Morgenkaffee geholt und war eher zufällig über Mokuba gestolpert. Was seinen Unmut über die Tatsache dass dieser sich irgendwo herumgetrieben hatte aber nicht minderte. So stand er nun am Türrahmen gelehnt, die heiß dampfende Tasse in der Hand und betrachte seinen Bruder mit ernster Mine. “Ich warte!” “Ähm … “ Leicht nervös nestelte der Kleinere an Saum seines Pullovers herum. “Ich war bei Akio.” “Aha.” Seto stieß sich vom Türrahmen ab und schritt langsam auf seinen kleinen Bruder zu. “Und was ist mit der Regel dass du spätestens um zehn zuhause sein sollst, oder anrufst wenn es länger dauert? Du hast doch nicht ernsthaft gedacht das ich, selbst wenn ich noch in China wäre davon nichts mit bekomme, oder?” “Ich … nein, so war das nicht, Seto! Ich würde das doch nie ausnutzen.” “Das würde ich dir auch nicht raten. Also was soll das dann, Mokuba?” Seto hasste es eigentlich den großen Bruder heraus hängen zulassen, aber das Mokuba erst zu früher Morgenstunde nachhause kam konnte er nicht einfach so durch gehen lassen. Der Kleine schluckte. Vielleicht war es am besten wenn er Seto einfach die Wahrheit sagte. Er atmete tief ein und schaute seinem großen Bruder direkt in die Augen. “Akios Eltern sind momentan nicht da und wir haben gestern Abend den Geburtstag eines Klassenkameraden nachgefeiert. Und da …” Plötzlich verließ ihn seine Selbstsicherheit wieder und er schaute zu Boden. “Ich hab echt nicht getrunken oder so, Seto. Also keinen Alkohol oder Drogen meine ich.” Wieder wurde der Pulloversaum zwischen seinen Finger hin und her gedreht. “Na ja, weil wir doch die ganze Woche schulfrei haben wollte keiner früh nach hause gehen. Und irgendwie hab ich dann völlig die Zeit vergessen. ” Ein leichter Rotschimmer stahl sich auf Mokubas Wangen. “Und dann musste ich noch jemanden nachhause begleiten.” Sprach er leise seine Gedanken aus. Der ernste Blick wich langsam aus den eisblauen Augen. Anfangs war Seto wirklich wüten auf Mokubas leichtsinnigen Verhaltens, aber langsam dämmerte ihm das hier etwas ganz anderes dahinter zu stecken schien. Scheinbar entwuchs Mokuba langsam dem Kinderalter. “So, so. Und wer brauchte deinen Geleitschutz?” Nur mit Not konnte der Braunhaarige sich ein Grinsen verkneifen. “WAS?” Erschrocken schaute der Schwarzhaarige auf. Hatte er eben etwa laut gesprochen? Nun konnte Seto sich das Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen. Zu köstlich war der Anblick des hochroten Gesichts seines Bruders. “Ich wollte wissen wie das schutzbedürftige Wesen heißt dass du so tapfer gegen die Schurken der Straße verteidigt und wohlbehalten nachhause gebracht hast.” Mokuba schaute Seto einige Sekunden verwirrt an, ehe er einen kleinen Schmollmund zog. “Sag ich nicht!” Mit trotzig verschränkten Armen stand der Schwarzhaarige da und schmollte seinen Bruder an. “Okay.” Seto wand sich ab und schritt langsam Richtung Küche davon. “Wenn das so ist, dann hast du die nächsten sechs Wochen Hausarrest!” “WAS?” Kam es laut und ziemlich empört von Mokuba. Das konnte Seto doch nicht machen. Er hatte doch am Wochenende eine Verabredung zum Eisessen. Schnellst möglichst begab auch er sich in die Küche und versuchte seinen Bruder zu überreden den Hausarrest aufzuheben oder wenigstens zu verschieben. Von Mokubas lauten Aufschrei geweckt worden, saß ein zerstrubbelte Blondschopf auf der Couch und schaute sich verwirrt um. Nur langsam gelangte sein noch ziemlich verschlafenes Gehirn zu der Erkenntnis dass er wohl gestern Abend auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen musste. “Hm.” Sich durch die eh schon wüst in alle Richtungen abstehenden Haare streichend, stand Joey auf und legte die Decke zurück auf die Couchlehne. Sich ausgiebig streckend und herzhaft gähnend schlurfte er Richtung Küche um sich erst einmal eine schöne, große Tasse Kakao zu machen. Seto stand an die Arbeitsfläche gelehnt und betrachtete sich schmunzelnd seinen kleinen Bruder. Saß dieser doch schwer grübelnd am Tisch und versuchte den Arrest abzuwenden ohne zu verraten wen er begleitet hatte. Und das nun schon seit einigen Minuten. Die Küchentür schwang auf und ein ziemlich verschlafener Joey schlurfte in die Küche. “Morgen.” Brummelte dieser und schleppte sich Richtung Kühlschrank. Er griff sich die Milch, seine Tasse und das heiß geliebte Kakaopulver und ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen. Mit wohlwollen sah er dabei zu wie das Weiß der Milch immer dunkler wurde und letzten Endes die Flüssigkeit ein wunderschönes Schokoladenbraun angenommen hatte. Den Löffel beiseite legend nippte er an der Tasse und brummte zufrieden. Allmählich erwachten seine Lebensgeister und er schaute sich die beiden anderen Personen etwas genauer an. Mokuba saß schmollen einige Stühle von ihm entfernt und Seto stand an die Arbeitsfläche gelehnte. “Was isn hier los?” Gähnte er und schaute fragend zu dem kleinen Kaiba herüber. “Seto will mir sechs Wochen Hausarrest verpassen!” Maulte Mokuba auch gleich los. “Nenn mir den Namen und die Sache hat sich erledigt!” Grinste Seto nur und leerte seine Tasse. “Hm?” Der Blonde schaute etwas verwirrt von Mokuba zu Seto und wieder zurück. “Was denn für einen Namen?” “Mein kleiner Bruder war der Meinung sich bei Akio die Nacht um die Ohren zu schlagen. Und weil er ja so ein herzensguter Mensch ist hat er anscheinend noch jemanden nachhause begleite. So dass mein 14 jähriger Bruder erst um 6 Uhr morgens hier aufgetaucht ist.” Seto stellte die leere Tasse in die Spüle. “Und da er sich weigert mir den Namen dieser ominösen Person zu verraten hat er sich eben 6 Wochen Hausarrest eingehandelt.” “Oha.” Joey sah zu dem Schwarzhaarigen herüber und musste sich ein Lachen verkneifen. Saß dieser doch zu tiefst schmollend und mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl und sah demonstrativ in die andere Richtung. Erneut schwank die Tür auf und ein gut gelaunter Duke marschierte in die Küche. “Guten Morgen zusammen!” Er griff sich eine der bereit gestellten Tassen und bereitete sich seinen Guten Morgen Kaffee zu. “Duke? Weißt du was?” Joey stütze sich auf den Tisch ab, das Kinn mit der linken Hand gestützt und schaute den Grünäugigen breit grinsend an. “Hm?” Duke nippte an der Tasse und sah den Blonden fragend an. “Unser Mokuba ist verl …” “BIN ICH NICHT!” Unterbrach dieser Joey lautstark und sprang von seinem Stuhl auf. “Dann frage ich mich allerdings was für einen triftigen Grund du sonst vorzuweisen hast um erst 6 Uhr morgens nachhause zukommen.” Mischte sich nun auch Seto in das Gespräch mit ein. Immer hin hatte er auf seine Frage noch keine Antwort bekommen. “Ich … ich …” Mokuba wurde knallrot im Gesicht und flüchtete mit einem lauten `ihr seit doof´ aus der Küche und verbarrikadierte sich in seinem Zimmer. “Ach ja, die junge Liebe.” Seufzte Duke und nahm noch einen Schluck Kaffee ehe er seine Tasse auf der Arbeitsfläche abstellte. “Ich geh mich dann mal um unseren kleinen Romeo kümmern.” Leise lachen verließ der Grünäugige den Raum und ließ Seto und Joey allein. Der Blonde grinste noch immer leicht als die Tür hinter Duke zu schwang und sich nun nur noch Seto und er in der Küche befanden. Als ihm letztes bewusst wurde verschwand sein Grinsen schlagartig, seine Körperhaltung sackte etwas in sich zusammen und er umklammerte die Kakaotasse mit festem Griff. Mit hängendem Kopf kauerte er nun mehr schlecht als recht auf dem Stuhl und traute sich nicht zu dem Braunhaarigen herüber zu schauen. Als Seto die plötzliche Veränderung seinen Hündchens sah, ahnte er schon das Duke scheinbar doch nicht mit ihm über den gestrigen Vorfall geredet hatte. Denn sonst würde der Blondschopf jetzt nicht wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl sitzen. Leise seufzend stieß er sich von der Arbeitsfläche ab, kam zum Tisch herüber und setzte sich dem Blonden gegenüber. “Duke hat gestern Abend nicht mehr mit dir geredet oder?” Fragte er mit leiser Stimme und bekam ein leichtes Kopfschütteln und ein genuscheltes `bin wohl auf der Couch eingeschlafen´ als Antwort. “Okay.” Seto fuhr sich durchs Haar und überlegte wie er am besten anfangen sollte. “Als erstes sollte ich dir vielleicht sagen das ich dir auf kleinster Weise böse oder sauer auf dich bin, Joey.” “Nicht?” Der Blonde schielte vorsichtig durch eine Ponysträhne zu dem Blauäugigen herüber. “Nein.” Seto lächelte ihn an. “Warum auch? Weder war die Therapie deine Idee noch wolltest du es mir verschweigen, oder?” “Nein.” Nuschelte der Blonde leise in seine Tasse die er noch immer fest umgriffen hielt. War Seto ihm wirklich nicht böse? “Siehst du. Ich habe also keinen Grund böse mit dir zu sein.” Der Braunhaarige atmete tief durch. “Und das mit der Therapie bekommen wir auch hin, oder?” “Hm.” Joey stellte seine Tasse auf den Tisch, zog die Beine an und umklammerte sie mit seinen Armen. “Ich will aber nicht weg, Seto.” Kam es mit leicht verzweifelter Stimme von ihm und er legte den Kopf auf den Knien ab. “Ich will auch nicht dass du gehst, Joey.” Am liebsten hätte Seto sein Hündchen in den Arm genommen. “Aber wenn Dr. Kinomoto der Meinungen ist das es der einzige Weg ist um dich von deiner Angst zu befreien, dann solltest du es probieren. Meinst du nicht?” Etwas ganz tief in Joeys Brust krampfte sich zusammen und die braunen Augen sahen Seto traurig an. “Du … ich soll also gehen?” “Ja.” Seto sah ihn warm an. “Aber denk jetzt ja nicht das ich dich wegschicke um die los zu werden, oder anderen Unsinn dieser Art.” “Tu ich doch gar nicht.” War der leise Protest des Blonden. “Oh doch! Genau das denkst du, Joey!” Seto beugte sich etwas über den Tisch und stupste kurz an die Nasenspitze Joeys. “Ich kann es dir ganz genau ansehen, Hündchen.” Er lehnte sich wieder zurück um den Blonden nicht zu sehr zu bedrängen. Dieser zuckte leicht zusammen als der Finger des Braunhaarigen ihn berührte und rieb sich leise grummelnd über die Nase. “Also denk darüber nach, Joey.” Seto lächelte ihn liebevoll an. “Ich bin hier und ich werde auf dich warten. Ganz egal wie lange es dauern wird.” “Danke.” Ein ehrliches Lächeln erschien auf den Lippen des Blonden und er fragte sich abermals womit er einen solchen Menschen wie Seto verdient hatte. “Tadaaaaa!“ Mit viel Schwung wurde die Küchentür geöffnet. Ein breit grinsender Duke stand im Raum und wedelte mit einem kleinen Zettel herum. “Jetzt sag noch mal einer ich bin nicht gut!” Immer noch breit grinsend kam er auf die beiden Sitzenden zu und knallte den Zettel vor Seto auf die Tischplatte. “Dafür machst du mich jetzt aber deine berühmten Pfannkuchen!” Verlangte der Grünäugige und pflanzte sich auf die Eckbank. Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm der Braunhaarige den Zettel auf und überflog die dort notierten Informationen. “So, so, Makiko heißt sie also.” Mit einem theatralischen Seufzer ließ er den Zettel wieder sinken. “Jetzt geht es also los.” “Was geht los?” Joey legte seinen Kopf, den er noch immer auf den Knien liegen hatte schief und schaute den Braunhaarigen verwirrt an. “Pubertät!” Beantwortete Duke die Frage und grinste Seto an. “Meinst du er wird so ein richtig schön zickiger Teenager der gegen alles und jeden rebelliert oder kommt er mehr nach dir?” “War Seto denn nicht so schlimm?” Neugierig sah Joey zu Duke herüber. Doch diese zuckte nur mit den Schultern. “Wenn man schon mit 13, 14 auf Erfolg getrimmt wird hat man keine Zeit für so was.” Kam es nüchtern von Seto. Er stand auf, schritt zur Arbeitsfläche herüber und machte sich daran den Pfannkuchenteig zu zubereiten. “Aber ich hoffe doch das Mokuba es mir nicht ganz so schwer machen wird.” “Klar! Der Kleine ist doch bis jetzt auch recht pflegeleicht.” Duke lehnte sich grinsend zurück. “Ich kann mir nicht vorstellen dass der plötzlich zum Monsterteenager mutiert und uns das Leben zu Hölle macht.” Joey musste bei der bildlichen Vorstellung eines sechzehnjährigen Mokubas der dem armen Firmenleiter auf dem Kopf herumtanzen leise kichern. “Dein Wort in Gottes Ohr, Duke.” Seufzte Seto abermals und ließ die erste Kelle Teig in die Pfanne gleiten. “Wird schon!” Der Grünäugige stand auf und holte schon mal Teller und Besteck. “Und wenn nicht kannst du ihn ja immer noch in ein Erziehungscamp schicken.” “Tze. Als ob ich die Erziehung meines kleinen Bruders irgendwelchen daher gekommenen Möchtegernsoziologen überlassen würde.” Seto beförderte den ersten Pfannkuchen auf einen Teller, nahm sich diesen und stellte ihm Joey vor die Nase. “Danke.” Der Blonde schnupperte genüsslich den Duft des Pfannkuchen ein und schnappte sich sein Besteck. “Gerne.” Seto zwinkerte ihm zu und drehte sich wieder zum Herd um auch den restlichen Teig zu verarbeiten. “Hey! Warum bekommt Joey den Ersten? Ich hab unseren kleinen Casanova doch verhört und nicht er!” Schmollte Duke. Joey schob sich nur breit grinsend den ersten Bissen in den Mund und piekste dem Schwarzhaarigen mit seiner Gabel in die Hand als dieser sich ein Stück von seinem Teller stibitzen wollte. Noch mehr schmollend und sich die schmerzende Hand reibend nahm nun auch Duke seinen Pfannkuchen in Empfang. “Wie die Kinder!” Murmelte Seto nur kopfschüttelnd und stellte nun auch den Teller mit den restlichen Pfannkuchen auf den Tisch. “Und? Hast du mit Seto über alles geredet?” Duke saß auf dem Teppich vor dem Regal mit den DVD´ s und sich nach dem passenden Film. “Hm.” Joey kuschelte sich etwas tiefer in die Decke. “Er hat gemeint dass ich fahren sollte.” Nuschelte er leise an den flauschigen Stoff und sah aus dem Fenster. “Und was wirst du tun?” Der Schwarzhaarige hatte einen Film in den Player eingelegt, diesen aber noch nicht gestartet. “Ich … ich weiß nicht.” Seufzend wanden sich die brauneren Augen vom Garten ab und sahen zu Duke herüber. “Ich will echt nicht weg, Duke.” Der Grünäugige betrachtete sich den Blonden eine Zeit lang. “Hast du auch mal an Seto gedacht?” Die Augenbrauen des Blonden zogen sich etwas zusammen. “Was genau meinst du damit?” Duke erhob sich seufzend und setzte sich in den Sessel. “Ich meine dass du auch mal an Setos Gefühle denken solltest. Oder glaubst du das du der Einzige bist der unter der Situation leidet?” Er lächelte leicht als Joey sich nun etwas aufsetzte und nachdenklich auf seiner Unterlippe herumkaute. “Meinst du es ist sehr schlimm für ihn?” Fragte dieser leise. “Hm. Er liebt dich über alles. Das weißt du doch, Joey?” “Ich ihn ja auch.” Kam es leise von dem Blonden. “Gut. Dann stell dir doch mal vor das ihm etwas wirklich Schlimmes zu gestoßen wäre. Das er fast gestorben wäre und dich somit für immer allein gelassen hätte. Das er wochenlang im Koma lag, während du an seinem Bett saßest und dich um ihn gekümmert hast. Und dann wacht er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich auf und hat einfach nur noch panische Angst vor dir. Und zwar nur vor dir. Immer wenn es ihm schlecht geht willst du ihn am liebsten in den Arm nehme, darfst es aber nicht. Du willst ihn einfach nur nah sein, machst ihm damit aber Angst.” Duke nickte als ihn die braunen Augen Joeys geschockt anschauten. “Oh Gott.” Kam es leise von den Lippen des Blonden. Die ganze Zeit über hatte immer nur an seine eigenen Angst gedacht. Daran sie los zu werden. Nicht einmal in der ganzen Zeit hatte er daran gedacht, oder auch nur im Geringsten geahnt wie Seto sich die ganze Zeit über fühlen musste. Wie sehr dieser unter der Situation litt. “Vielleicht … sollte ich wirklich fahren.” Unsicher ob er das Richtige tat sah er zu Duke. “Vielleicht tut es ihm auch gut wenn ich einige Zeit nicht hier bin.” “Das musst du ganz alleine wissen, Joey.” Lächelte Duke. “Ich hab dir nur gesagt wie es ist. Und ich kann dir nur meine Unterstützung anbieten, wie immer du dich auch entscheiden magst.” “Okay. Danke.” Der Blonde kuschelte sich wieder in die Decke und nickte zum Fernseher. Duke verstand den Wink und startete den Film. Beide sahen auf den Bildschirm ohne wirklich auf die Handlung des Films zu achten. Zu sehr waren sie mit ihren eigenen Gedankte beschäftigt. Kapitel 77: Entscheidung ------------------------ Nervös den Saum seiner Jacke zwischen den Fingern knetend stand er vor der schweren Glastür und überlegte ernsthaft ob er nicht lieber auf dem Absatz umzudrehen und wieder zurück zur Villa fahren sollte. Doch würde es ihm helfen? Wahrscheinlich nicht. Er holte noch mal trief Luft, entließ den Sauerstoff mit einem leisen Seufzer wieder aus seinen Lungen und ging langsam auf die Glastür zu. Wie von Geisterhand glitt diese zur Seite und gab den Weg ins Innere frei. Zögerlich trat er ein, schaute sich kurz in den Raum um und steuerte gleich darauf den kleinen Tresen, hinter dem ein Frau in weißer Bluse ziemlich beschäftig in ihren Unterlagen herumwühlte, an. Scheinbar hatte die Frau ihn aus dem Augenwinkel schon kommen sehen, brachte ein kurzes `einen Moment bitte´ hervor, legte noch einige Blätter in die Mappe ehe sie diese schloss und zu dem Wartenden aufblickte. “Was kann ich für sie … ach du bist das Joey.” Die dezent geschminkten Lippen der Frau verwandelten sich in ein freundliches Lächeln. “Hallo Frau Hino.” Grüßte der Blonde mit einer leichten Verbeugung und erwiderte das freundliche Lächeln nur zu gern. Auch wenn Frau Hino meist einen etwas mürrisch Eindruck machte, war sie eigentlich richtig nett. Zumindest wenn man lange genug hierher zu `Besuch´ kam wie er und schon fast zum Inventar gehörte. “Was kann ich für dich tun?” Kurz warf sie einen Blick auf den Terminkalender und runzelte leicht nachdenklich die Stirn. “Hast du einen Termin? Ich kann deinen Namen hier nämlich nirgends finden.” Leicht verwirrt blätterte sie einige Seite vor und wieder zurück. “Nein, den hatte ich Gestern. Hausbesuch. Aber ich wollt mal fragen ob Frau Doktor vielleicht doch kurz Zeit für mich hätte. Dauert auch nicht lange.” Das leise `hoffentlich´ war nicht für die Ohren der Sekretärin bestimmt erreichte diese aber trotzdem. “Ist was passiert?” Etwas besorgt schauten ihre graublauen Augen ihn an. “Nein, nein.” Winkte Joey auch gleich ab und hoffte sie damit zu beruhigen. “Ich hab da nur die eine oder andere Frage.” “Hm.” Etwas skeptisch musterte Hino den Blonden noch eh sie eine einladende Handbewegung zur kleinen Sitzgruppe am Fenster machte. “Im Moment telefoniert sie gerade. Aber wenn sie fertig ist werde ich sehen was ich für dich tun kann.” “Okay. Danke.” Abermals verbeugte Joey sich leicht und tapste dann zur Sitzgruppe herüber. Auf dem kleinen Beistelltisch lagen diverse Zeitschriften aus, aber etwas wirklich Interessantes konnte der Blonde in dem Stapel nicht ausmachen. Er zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und ließ sich in einen der Sessel fallen. Sich immer noch nicht ganz sich darüber ob es wirklich eine gute Idee gewesen war hierher zukommen, bearbeitete er seine Unterlippe mit den Zähnen und beschäftigte seine unruhige Finger mit dem Reißverschluss. Was würde bloß bei dem nun anstehenden Gespräch rauskommen? Hatte Seto Recht und er sollte wirklich weg fahren? Allein der Gedanke daran ließ ihm leicht flau im Magen werden. Nicht nur das er von Seto getrennt sein würde und das für wer weiß wie lang. Nein. Er hatte auch keine Ahnung wohin sie ihn schicken würden. Nachher landete er noch in einem Sanatorium, irgendwo im hintersten Winkel Japans, umgeben von lauter uralten, total abgedrehten Fünfzigjährigen und konnte sich Tag aus Tag ein deren Gejammer über die Midlifecrisis anhören. Und am Ende saßen alle friedlich bei einer Tasse Matetee zusammen und häkelten rosarote Topflappen. Allein bei dem Gedanken schüttelte es ihn und ein schiefes Grinsen huschte kurz über sein Gesicht. Jedoch verschwand es recht schnell wieder und seine Unterlippe wurde erneut angenagt. Ganz tief in seinem Innern wusste Joey das Seto Recht hatte, als er ihm sagte er solle fahren. Aber weh tat es trotzdem. Das Gefühl das er irgendwie abgeschoben wurde hatte sich kurz, aber umso heftiger bemerkbar gemacht und hielt sich bis jetzt eisern in einem ganz kleinen Winkel seines Gehirns fest. Obwohl es natürlich ausgemachter Schwachsinn war konnte Joey es nicht gänzlich loswerden. Sein Herz sagte ihm, nein, es schrie ihm aus Leibeskräften zu das sein Drache ihn noch immer liebte. Nur leider waren sein Herz, sein Verstand und sein verfluchtes Unterbewusstwein da sehr unterschiedlicher Meinung. Andererseits war da auch noch Duke. Und was dieser ihm vor einigen Stunden versucht hatte zu erklären, war erschreckend gewesen. Zumindest für Joey. Und genau aus diesem Grund saß er nun hier, auf den grünen, gut gepolsterten Sesseln und hoffte das seine Therapeuten ein par Minuten Zeit für hatte. Mit einem, nicht gerade leisen und ziemlich frustriert klingendem Seufzer viel der blonde Schopf nach vorne. Niedergeschlagen beobachteten die braunen Augen seine Finger, die bis eben noch am Reißverschluss herum gespielt hatten. Warum war sein Leben nur so verkorkst? Hatte es nicht gereicht dass er ohne Mutter und Schwester bei einem sauffreudigen, prügelnden Vater im Ghetto Dominos aufwachsen musste? Scheinbar nicht. Aber Seto hatte ihn gerettet, und das nicht nur sprichwörtlich. Und dann hatte er, Joseph Jay Wheeler, seines Zeichens streunender Straßenköter, Zuflucht im Hause Kaiba gefunden. Und so ganz nebenbei hatte war er mit seinem heimlichen Schwarm zusammen gekommen und hatte seinen ersten Kuss und seine Unschuld an eben diesen verloren. Wobei das Wort verschenkt wohl eher angebracht wäre. Alles war so schön gewesen. Wolke sieben, wenn nicht sogar noch höher. Aber dann kamen die Umschläge mit den Artikeln, alles Lügen wie er jetzt wusste, aber was half das im Nachhinein schon? Und da waren ja auch noch Mokuba und das verhängnisvolle Telefonat. Anschließend Joeys feige Flucht, Trennung via Sms inklusive. Und kaum hätte sich alles zu Guten wenden könne war Tristan auf dem Schuldach aufgetaucht und hatte seiner Wut Luft gemacht. Joey fühlte einen leichten Stich in seiner Brust als er an seinen ehemaligen, besten Freund dachte. Was hatte sie nicht alle zusammen erlebt. Hatten rumgealbert, ohne Ende faxen gemacht und den einen oder anderen feucht fröhlichen Abend mit einander verbracht. Dann so eine kleine Nebensächlichkeit wie sein anders orientiertes Sexualleben und aus seinem besten Freund wurde ein Feind. Ein Feind der selbst vor roher Gewallt nicht mehr zurückschreckte und das nur um sein Ego zu stärken. Wie scheiße konnte das Leben eigentlich sein? “Joey?” Die sanfte Stimme der Therapeutin holte den Blonden aus seinen Gedanken und ließ ihn überrascht aufschauen. Er hatte Dr. Kinomoto gar nicht kommen hören. “Oh, ähm … Guten Tag.” Er setzte sich ordentlich hin und verbeugte sich leicht. “Ich möchte sie nicht stören aber könnte ich kurz mit ihnen sprechen? Wenn sie keine Zeit haben dann kann ich warten oder später noch mal vorbei kommen.” Haspelte er nervös herunter. “Schon gut, Joey.” Dr. Kinomoto schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. “Ich wollt zwar gerade Mittagspause machen aber das kann ich ja verschieben. Komm.” Sie erhob sich aus ihrer knienden Position und nickte in Richtung ihrer Bürotür. “Wir können uns ja etwas bestellen und du erzählst mir dann in aller Ruhe was dich zu mir geführt hat.” Jetzt bekam der Blonde ein schlechtes Gewissen. Warum hatte er denn nicht vorher angerufen? Klar dass um diese Uhrzeit die meisten Berufstätigen Pause machten. Aber wie so oft hatte er mal wieder erst gehandelt und das Denken auf später verschoben. “Ich … ich komm dann doch lieber später noch mal vorbei kommen.” Nuschelte er leise und erhob sich auch schon aus dem Sessel und wollte niedergeschlagen zur Glastür schlürfen. “Nix da!” Dr. Kinomoto schnappte sich seinen Arm und zog den überrumpelten Joey einfach hinter sich her in ihr Büro. “Als wenn ich auf solch nette Gesellschaft beim Essen verzichten wollte.” Joey, der im Augenblick nicht recht wusste wie ihm geschah, wurde einfach auf die gemütliche Couch gedrückt. “So, und was bestellen wir uns jetzt?” Die Frau wühlte kurz in einem ihrer Schreibtischschubfächer herum und zog Handzettel verschiedener Lieferservices hervor. “Öhm … Pizza?” Fragte er noch immer etwas neben der Spur. “Guter Vorschlag!” Dr. Kinomoto legte alle Zettel, bis auf einen wieder zurück und überflog das reichhaltige Angebot. “Hm? Ich habe mir schon seit ewiger Zeit keine Pizza mehr bestellt.” Unschlüssig was sie denn nun nehmen sollte reichte sie den Handzettel einfach an Joey weiter. “Irgendwelche Empfehlungen?” Verdattert nahm der Blonde den Zettel entgegen und besah sich ebenfalls das Angebot. “Wenns ein bisschen schärfer sein kann dann würde ich zur die Nummer elf raten.” “Prima. Dann zweimal die Nummer elf.” Die Frau nahm den Zettel wieder an sich und reichte ihn an ihrer Sekretärin weiter. Immerhin sollte Frau Hino ja nicht verhungern. “So, und bis unsere Pizza da ist, machen wir es uns gemütlich und du erzählst mir was du auf dem Herzen hast.” Sie setzte sich in den Ohrensessel, nahm sich ihr kleines Notizbuch zur Hand und schaute den Blonden abwartend an. “Und du bist dir jetzt sicher?” Dr. Kinomoto legte ihren Notizblock zur Seite. “Hm. Es muss ja scheinbar doch sein.” Seufzte Joey und stopfte sich den letzten Bissen seiner Pizza in den Mund. Es war erstaunlich wie viel leichter ihm das Sprechen heute gefallen war. Ob es an der Umgebung, an der Pizza oder an dem kleinen Fleck lag der nun die Bluse Dr. Kinomotos zierte. Denn als die kleine Tomatenscheibe sich von dem Pizzastück verflüchtig hatte um auf der hellen Bluse ihre Spuren zu hinterlassen, war deren Trägerin davon so gar nicht begeistert gewesen. Die anschließenden sehr leisen, aber nicht gerade jugendfreien Flüche hatten bei Joey einen Lachanfall ausgelöst in den nur Sekunden später auch die sonst so ernste Therapeuten eingestimmt hatte. Danach war ihr Gespräch wesentlich lockerer verlaufen und Joey war sich nun sicher den Vorschlag seiner Ärztin anzunehmen. “Das freut mich. Ich verspreche dir dass wir alles Menschenmögliche tun um die zu helfen.” “Ähm … wie läuft das jetzt eigentlich?” Neugierig schaute Joey zu ihr herüber. “Ich meine, wo muss ich denn überhaupt hin und was machen die da mit mir?” Irgendwo drängte sich das Bild von vorhin wieder auf. Ein kleine Berghütte und er mit zwanzig alten, jammernden Männern bei Topflappen häkeln. “Nun, es gib verschiede Möglichkeiten wo du deine Therapie machen kannst. Es gibt hier in Japan sehr viel geeignete Einrichtungen. Aber auch ein Aufenthalt im Ausland währe möglich.” “Ausland?” Die Stimme des Blonden klang leicht belegte. “Ja. Aber das muss natürlich nicht sein, Joey.” Beruhigend lächelte sie ihn an. “Und nun zu deiner eigentliche Therapie.” Sich nahm sich wieder den Notizblock zu Hand. “Also in erster Linie wird es selbstverständlich viele Einzelgespräche mit Therapeuten geben, aber auch Gruppensitzungen mit anderen Betroffenen.” “Ich soll mit wildfremden darüber reden?” Diese Vorstellung behagte Joey nun wirklich nicht. “Du musst nicht, Joey. Keiner wird dich dazu zwingen. Manchen hat es auch schon sehr geholfen wenn sie die Geschichten der Anderen und der anschließenden Diskussionen zu gehörten haben.” “Okay.” Freudig stimmte es nun nicht gerade aber immer hin musste er nicht reden. “Und deine Freizeit kannst du nach deinen eigenen Wünschen gestalten.” Dr. Kinomoto lächelte leicht als sie sah wie der eben noch so niedergeschlagene Joey die Ohren spitze. “Was kann man da denn alles machen?” Seine Neugier war geweckt und wollte nun auch befriedigt werden. “Nun, das kommt darauf an für welche Einrichtung du dich entscheidest. Wenn es beispielsweise in die Berge geht, so währe Wandern, Bergsteigen, Wildwasserfahrten und ähnlich machbar. Wenn es allerdings ans Meer geht dann eben im größten Teil Wassersport.” “Echt?” die braunen Augen waren bei den Aufzählungen immer größer geworden. Zogen sich dann aber kurz misstrauisch zusammen. “Handarbeitskurse gibt’s aber nicht, oder?” Die Frau blinzelte ihn kurz überrascht an. “Nicht das ich wüsste.” “Gut.” Ein schiefes Grinsen zog sich über das Gesicht das Blonden. “Wenn mir nämlich jemand mit rosarotem Häkelgarn ankommt bin ich weg.” Die Frau lachte leicht. “Und wenn es blaue Strickwolle ist?” “Dann bekommt Seto ein Paar blaue Socken zum Geburtstag!” Lachte nun auch der Blonde. Doch nach einiger Zeit verstummte sein Lachen und auch das fröhliche Grinsen zog sich zurück. “Joey?” Dr. Kinomoto war die plötzliche Veränderung natürlich nicht entgangen. “Ich …” Joey ließ den Kopf leicht hängen und zupfte am Saum seines Pullis herum. “Wie soll ich das alles denn nun Seto erklären. Ich meine, dass ich wegfahre und so.” “Soll ich mit ihm reden?” Mitfühlend legte die Frau ihre Hand ihm die Hand auf die Schulter. “Ich weiß nicht.” Joey kaute auf seiner Unterlippe herum. “ Es sollte es doch schon von mir erfahren, oder?” “Das währe natürlich gut, aber wenn um die Details geht, kann ich ihm alles Weitere erklären.” Joey atmete kurz und tief durch ehe er wieder zu seiner Therapeutin aufsah. “Okay.” “Gut.” Sie schenkte ihm abermals ein warmes Lächeln. “Er kann mich jederzeit anrufen.” Es klopfte leise an der Tür und der Kopf von Frau Hino schob sich durch den Türspalt. “Entschuldigen sie die Störung aber der nächste Termin wäre da.” “Ist gut.” Dr. Kinomoto nickte kurz ihrer Sekretärin zu und wand sich dann an den Blonden. “Tut mir leid Joey, aber ich muss dich rausschmeißen.” “Aber natürlich!” Schnell sprang er von der Couch und schlüpfte in sine Jacke. “Nochmals vielen Dank das sie sich Zeit für mich genommen haben. Er verbeugte sich tief. “Keine Ursache.” Sie begleitete ihn noch zur Tür. “Bis zum nächsten mal und viel Glück.” Aufmunternd zwinkerte sie ihm zu. “Danke.” Joey wusste das sich das `viel Glück´ auf seinen unausweichliches Gespräch mit Seto bezogen war. Und er wünschte sich es schon hinter sich gebracht zu haben. Und sein Wunsch verstärkte sich um ein vielfaches als er eineinhalb Stunden später in der Villa stand und sich nicht wirklich traute an Setos Bürotür zu klopfen. Er stand nun schon fast zehn Minuten hier, starrte das dunkle Holz der Tür an und überlegte fieberhaft was genau er Seto sagen sollte. Er hatte sich extra viel Zeit gelassen und den Weg von der Praxis zur Villa mit einigen Umwegen verlängert. Alles in der Hoffnung das ihm die plötzliche Erleuchtung heimsuchte und ihm die richtigen Worte ins Ohr säuselte. Aber leider war das bis jetzt nicht der Fall gewesen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Seto vor ihm. “Joey?” Überrascht musterten ihn die blauen Augen. Der Braunhaarige wollte sich eigentlich nur eine frische Tasse Kaffee holen und hatte nicht erwartet jemanden vor seiner Bürotür vorzufinden. “Ähm …” Leicht ertappt wich der Blonde dem Blick Setos aus. “Ich … ähm, müsste was mit dir bereden.” So, das war jetzt schon mal raus. Blieb nur die Frage wie nun weiter. “Jetzt gleich oder später?” Seto betrachtete sich die angespannte Haltung und das nervöse Herumscharren auf dem Teppich. Und hatte schon so eine Ahnung um welches Thema sich ihre Unterhaltung drehen würde. “Ähm … jetzt?” Joey schielte durch seine Ponysträhne zu ihm hinauf. “In Ordnung.” Seto lächelte ihn sanft an. “Aber wollen wir uns nicht lieber ins Wohnzimmer setzen?” “Danke.” Erleichtert erwiderte Joey das Lächeln und tapste neben dem Braunhaarigen in Richtung Wohnzimmer. “Was dagegen wenn ich kurz in der Küche verschwinde und mir einen neuen Kaffee hole?” Etwas wehmütig schaute Seto in seine kalte, leere Tasse. “Nein, nein. Schon okay. Ich machs mir dann schon mal auf der Couch gemütlich.” Joey grinste schief, huschte schnell ins Wohnzimmer, lümmelte sich auf die Couch und war froh noch etwas Zeit für sich zuhaben. Eine par Minute später kam Seto ins Wohnzimmer, mit zwei Tassen in den Händen und reichte eine an Joey weiter. “Oh … danke.” Überrascht nahm der Blonde die heiße Schokolade entgegen, schnupperte genießerisch an ihr und nippte vorsichtig an der Tasse. “Hm.” Er leckte sich über die Lippen. “Also, worüber wolltest du mit mir reden?” Seto hatte sich in einen der Sessel gesetzt, seine Beine übereinander geschlagen und schaute den Blonden über den Rand seiner Kaffeetasse fragend an. “Ich … ich war bei Dr. Kinomoto.” Vorsichtig nahm Joey einen weiteren Schluck. Kurz sah er das überraschte Gesicht Setos. Doch schien dieser sich dazu entschieden zuhaben erst einmal nur zuzuhören. “Also, wir haben noch mal über die Therapie und so geredet. Und …” Joey senkte den Kopf leicht. “ … ich werde fahren.” Nuschelte er leise und hielt den Atem an. Was würde Seto jetzt sagen? Dieser schaute ihn einige Sekunden sprachlos an, ehe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien. “Ich bin stolz auf dich, Hündchen.” “Hä?” Joey schaute ihn perplex an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. “Ich habe gesagt dass ich stolz auf dich bin.” Setos Lächeln wurde etwas tiefer. “Aber … “ Joey verstand nicht so recht. Musste Seto denn jetzt nicht enttäuscht sein dass er ihn auf unbestimmte Zeit verlassen würde? Oder war er vielleicht doch froh ihn loszuwerden? “Stört es dich denn gar nicht das ich weg will?” Enttäuscht ließ er den Kopf hängen und klammerte sich an seine Tasse. “Ach Joey.” Seto stand auf, ging zu ihm herüber und kniete sich vor die Couch um dem traurigen Hündchen ins Gesicht sehen zu können. “Natürlich stört es mich, sehr sogar, aber ich vertrau Dr. Kinomoto. Wenn sie sagt dass du dadurch deine Angst verlieren kannst, glaube ich ihr das auch. Und außerdem weiß ich ganz genau dass du nicht weg willst, sondern eingesehen hast dass es das Beste für dich ist. Und genau deshalb bin ich stolz auf dich!” “Stolz?” Unsicher, ob er Setos Worten glauben konnte schauten er auf. “Ja, sehr stolz.” Der Braunhaarige lächelte ihn noch immer warm an. “Denn es beweist dass du stark bist. Stark genug um dich deinen Ängsten zustellen und sie zu besiegen.” “Meinst du wirklich?” Das Braun schimmerte hoffnungsvoll. “Ich bin fest davon überzeugt!” Zu Bestätigung seiner Worte nickte Seto leicht. “Danke.” Erleichtert atmete Joey auf und lehnte sich an das Rückenpolster der Couch. “Gern.” Seto erhob sich wieder, ging zurück zu seinem Sessel und nippte wieder an seinem Kaffee. “Habt ihr noch mehr besprochen?” “Na ja, sie hat mir erklärt das es verschieden Orte gibt wo ich hin kann. Was ich da alles machen muss und was für Freizeitaktivitäten da angeboten werden.” Joey stellte seine, nun leere Tasse auf dem Beistelltisch ab. “Aber ich hab echt keinen Plan wo ich hin soll. Ich war doch noch nie außerhalb von Domino unterwegs. Woher soll ich denn wissen wo es am schönsten ist?” Grummelig kuschelte der Blondes sich tiefer in die Decke. “Kannst du nicht noch mal mit Dr. Kinomoto sprechen? Wegen der ganzen Details und so?” “Kann ich machen.” Auch Seto stelle seine Tasse auf dem Tisch ab. “Ich lasse mir eine Liste von den in Frage kommenden Sanatorien zuschicken und kann dich dann beraten.” “Aber wehe du schickst mich in so eine Anstallt für stinkreiche Frauen die mit Tag und Nacht die Ohren voll jammern weil ihr Hinter zu dick ist.” Grinste der Blonde und wahr froh das Seto ihm auch bei der Auswahl helfen wollte. Wer wusste schon wo er landen würde wenn er selber wählen sollte. “Mach ich nicht. Versprochen!” Seto musste leicht lachen. “Gut.” Joey grinste zufrieden zurück. Da hatte er sich stundenlang den Kopf zerbrochen wie er mit Seto über alles reden sollte und nun war alles mit so wenigen, unkomplizierten Sätzen besprochen. Manchmal machte er sich wirklich zu viele Gedanken. “Stört es dich wenn ich dich jetzt wieder allein lasse? Da wartet noch ein kniffliger Vertrag auf mich der detailliert ausgearbeitet werden muss.” Entschuldigen schauten die blauen Augen Setos zum Blonden herüber. “Hm.” Joey fand es zwar schade das Seto wieder an die Arbeit musste, konnte ihn aber durchaus verstehen. Immerhin hatte er ihn ja mehr oder weniger überfallen. Ähnlich wie Dr. Kinomoto. Aber ganz so einfach konnte er den Drachen natürlich nicht ziehen lassen. “Unter einer Bedingung!” “Und die wäre?” Geschmeidig erhob sich der Braunhaarige. Joey schnappte sich seine leere Tasse, schaute traurig hinein und hielt sie Seto hin. Leise lachend nahm dieser sie entgegen und marschierte zurück in die Küche um seinem Hündchen noch eine heiße Schokolade zu zubereiten. Gegen diesen entwaffneten Hundeblick und den kleinen Schmollmund kam er einfach nicht an. So kam es das Joey fünf Minuten später eine Tasse heiße Schokolade hingestellt bekam und Seto sich verabschiedete um sich auf den Weg in sein Büro zugegeben. Er stieg die Treppenstufen hinauf, betrat sein Büro und ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen. Doch statt sich gleich wieder auf seine Akten zu stürzen drehte er sich mit dem Sessel um und betrachtete nachdenklich die wenigen Wolken die über den blauen Himmel zogen. Jetzt stand es also fest. Joey würde für unbestimmte Zeit weggehen. Natürlich stand das Wann, Wohin und wie lange noch nicht fest, aber fahren würde er. Jetzt konnte Seto nur noch hoffen das die Therapie auch wirklich anschlagen würde. Das die Trennung für den Blonden ebenso schmerzlich sein würde wie für ihn selbst stand außer Frage. Aber Seto würde dafür sorgen das wenn Joey schon weg musste, es ihm auch wirklich gut dort ging. Wo auch immer er hin fahren würde. Und dafür musste er einiges klären. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, drehte sich wieder zu seinem Schreibtisch um und griff nach dem Telefon. Wie sollte er denn bitteschön anständig weiterarbeiten wenn ihn noch so viele Fragen plagten. Die Nummer war im Kurzwahlverzeichnis gespeichert und ersparte ihm somit ein lästiges Heraussuchen und eintippen. Fast mit dem ersten Tuten wurde sein Anruf entgegen genommen. “Praxis Dr. Kinomoto. Was kann ich für sie tun?” Begrüßte ihn die freundliche Stimme Frau Hinos. “Kaiba hier. Kann ich bitte mit Dr. Kinomoto sprechen?” Seto hoffte das die Therapeuten Zeit hatte um mit ihm einige Details zu besprechen, doch er wurde enttäuscht. “Tut mir leid Herr Kaiba, aber Frau Doktor befindet sich gerade mitten in einer Sitzung. Kann ich ihr etwas von ihnen ausrichten?” Verärgert zogen sich die schmalen Augenbrauen zusammen, doch versuchte Seto seinen Unmut nicht in der Stimme mitschwingen zulassen. “Ja können sie. Sie möge mich doch bitte schnellst möglichst anrufen. Danke.” Schon hatte er aufgelegt und trommelte nun ungeduldig auf der Schreibtischplatte herum. Seine Augen fixierten das Telefon und weitete sich überrasch als dieses nur Sekunden später läutete. Schnell ergriff Seto das gerät und nahm den Anruf entgegen. “Kaiba.” “Seto!” Trällerte es ihm fröhlich entgegen und der Braunhaarige war wirklich in Versuchen gleich wieder aufzulegen. “Was willst du? Und machs kurz ich erwarte einen wichtigen Anruf!” “Na du hast ja mal wieder eine charmante Art am Leib. Begrüßt man so einen alten Freund?” Motze der Anrufer und Seto konnte dessen schmollendes Gesicht förmlich hören. “Duke! Warum rufst du an?” Knurrte er in den Hörer. “Okay, okay. Ich wollt nur fragen wie es unserm Joey geht. Heut Vormittag schien es ihm ja nicht so rosig zu gehen.” Erklärte der Schwarzhaarige wahrheitsgetreu und hoffte den Drachen damit etwas gesänftigt zu haben. Seto atmete kurz durch und versuchte sich etwas zu beruhigen. Scheinbar machte Duke sich wirklich Sorgen um Joey. “Er hat beschlossen die Therapie zumachen.” Erklärte Seto knapp und konnte den Anderen schon heftig nach Luft schnappen hören. “Er … echt jetzt? Wann das denn? Und hat er mit dir darüber gesprochen? So richtig meine ich? Und vor allem warum er sich so plötzlich dann doch entschieden hat es zu machen? Und wo fährt er denn hin? Und was …” “DUKE!” Seto war nun kurz davor das Gespräch einfach zu beenden. “Hm? Was denn?” Kam es mit unschuldiger Stimme durch den Hörer. “Wann kommst du wieder?” Seto versuchte ruhig zu bleiben. “Ähm … heute Abend wahrscheinlich. Wieso?” Die Frage schien den Schwarzhaarigen leicht verwirrt zuhaben. “Dann kannst du ihn das alles heute Abend selber fragen. Und jetzt entschuldige mich, denn wie schon Anfangs gesagt, ich erwarte einen wichtigen Anruf! Tschüß!” “Aber …” Weiter kam Duke nicht mehr, denn Seto hatte einfach aufgelegt. Seufzend fuhr er sich durch Haar. Duke war wirklich ein sehr guter Freund mit dem man durch Dick und Dünn gehen konnte. Aber manchmal brachte er den Braunhaarigen einfach zu Weißglut. Seto musste noch geschlagen vierzehn Minuten warten ehe endlich der Rückruf aus der Praxis kam. Das Gespräch verlief recht sachlich und der Braunhaarige bekam seine Fragen ausführlich beantwortete. Mit dem Versprechen ihm so schnell wie möglich eine Liste mit den in Frage kommenden Sanatorien zu zufaxen, verabschiedete sich die Ärztin nach zehn Minuten und Seto war nun um einiges ruhiger. Seine dringendsten Fragen waren beantwortet und den Rest konnte er Dr. Kinomoto später immer noch fragen. Er amtete kurz durch und griff nach den Akten. Nun hatte er den Kopf wieder einigermaßen frei um sich um den kniffligen Vertrag zu kümmern. Und so wie er Duke kannte währe es wirklich besser diesen bis zum Abend ausgearbeitete zu haben. Denn wenn der Schwarzhaarige schon jetzt so aufgedreht war wollte Seto sich nicht vorstellen was heute Abend hier in der Villa los sein würde. Kapitel 78: Prüfungsvorbereitung, Prospekte und Probleme -------------------------------------------------------- “So, ich muss jetzt langsam mal los.” Bakura stopfte die Schulbücher und Hefte zurück in seine Tasche. “Keiji, wartet bestimmt schon.” “Sooo?” Joey lehnte sich über den Tisch und schaute seinem Kumpel breit grinsend an. “Was hat denn dein rothaariger, heißblütiger Teufel noch mit dir vor?” “Nicht was du wieder denkst!” Doch machte Bakura dem Blonden die Freude und wurde etwas rot um die Nasenspitze. “Er wollt mich heute nur zum Essen einladen.” Er erhob sich und versuchte schnell das Thema zuwechseln. Wer wusste schon was Joey sonst noch alles wissen wollte. “Also … ähm … den Stoff hast du ja jetzt schon ganz gut drauf. Ich denke mal wenn du weiter so fleißig lernst wirst du keine Probleme bei den Abschlussprüfungen haben.” “Oh man, erinnere mich bloß nicht daran.” Der Blonde seufzte theatralisch und ließ sich tief in seinen Sessel sinken. “Ich wünschte der ganze Prüfungsstress wäre schon vorbei.” “Seh es doch positiv. Immerhin musst du dich nicht jeden Morgen zu nachtschlafender Zeit in die Schule schleppen und dich mit unseren übermotivierten Lehrern rumärgern.” Bakura schulterte seine Tasche. “Hm.” Joey sah zu Boden. “Das wäre mir lieber als so wie es im Moment ist.” Nuschelte er dem dicken Teppich zu seinen Füßen entgegen. “Oh .. ähm …” Wieder einmal hatte Bakura es geschafft und war in einem großen Fettnäpfchen gelandet. “Gomen, Joey. Ich hab nicht nachgedacht.” Niedergeschlagen ließ er sich wieder auf seinen Sessel fallen. “Schon gut, Baku.” Dem Blonden gelang ein schiefes Grinsen. “Kannst ja nix dafür, dass es ist wie es ist, oder?” “Trotzdem. Ich …” Wollte der Weißhaarige sich weiter entschuldigen wurde aber von Joeys Stimme gestoppt. “Baku! Es ist gut. Du musst dich nicht entschuldigen.” Joey wollte seinem Kumpel nun wirklich kein schlechtes Gewissen einreden. Denn das würde Bakura total runter ziehen und das Date mit Keiji wäre dann bestimmt Geschichte. “Okay.” Der weiße Schopf nickte leicht. “Gut!” Joey klatschte in die Hände. “So, du gehst jetzt und machst dir einen schönen Abend mit deinem Teufelchen und ich durchforste den Papierkram den mit Seto vorhin in die Hand gedrückt hat.” Wobei es wohl besser heißen sollte, auf die Arme geladen hat, denn der Stapel war nicht gerade klein. “Ich will ja nicht neugierig sein, aber was ist das alles eigentlich?” Bakura schielte auf das Blatt Papier was ganz oben auf dem Stoß lag. Doch zu seinem Leidwesen war die Schrift wirklich ziemlich klein und stand auch noch auf dem Kopf. “Öhm … na ja …” Der Blonde druckste etwas herum, ehe er tief durch atmete und seinen Kumpel ansah. “Das sind die Sanatorien die für meine Therapie in Frage kommen und ich soll sie mal durchschauen und mir eins aussuchen.” “Du … du fährst wirklich weg?“ Bakuras schaute ihn ungläubig an. “Wann denn?” “Ja, ich fahre.” Joey nickte. “Dr. Kinomoto meint es wäre die einzige Möglichkeit, auch wenn es keine hundertprozentige Chance auf Heilung gibt. Und Seto sagt auch dass ich fahren soll.” Der Blonde seufzte leise. “Wann und für wie lange ich weg muss weiß ich noch nicht. Nur das Wohin kann ich mir aussuchen.” Mit einem gequälten Lächeln schaute er zu dem Papierstapel herüber. “Puh.” Etwas überfordert sah Bakura seinen Kumpel an. “Und was meint Duke zu der ganzen Sache?” Die Tür zum Wohnzimmer wurde aufgerissen und ein breit grinsender Schwarzhaariger stand plötzlich im Raum. “Bin da! Wer noch?” “Gott, Duke!” Bakura hielt sich die rechte Hand auf die Brust um sein wild pochendes Herz zu beruhigen. “Erschreck mich doch nicht immer so!” Irgendwie schaffte es der Grünäugige immer wieder ihn zu überraschen. Doch war er anscheinen nicht der Einzige, denn auch Joey war merklich zusammen gezuckt. “Vielleicht bist du nur einfach zu schreckhaft, Kura!” Breit grinsend schritt Duke auf die Beiden zu. “Oder hast du vielleicht nur ein ganz doll schlechtes Gewissen?” “Pah!” Demonstrativ wand der Weißhaarige ihm den Rücken zu. “Ach, nicht?” Duke blieb vor Bakuras Sessel stehen und beugte sich leicht zu diesen herunter. “Warum wirst du dann rot?” Sein Grinsen hatte leicht diabolische Züge angenommen. “Ich würde viel lieber wissen wie du das immer machst!” Mischte sich nun Joey in die kleine Unterhaltung ein. “Sobald dein Name fällt bist du da. Das ist schon ein bisschen gruselig.” “Gruselig?” Duke ließ von Bakura ab und wand sich den Blonden zu. “Ich würde es eher perfektes Timing nennen.” Der Schwarzhaarige ließ sich auf die leere Couch fallen und grinste zufrieden in die Weltgeschichte. “Nenn du es wie du willst. Für mich grenzt das schon fast an Telepathie oder so.” Joey streckte ihm einfach die Zunge raus. “Ähm … ich geh dann mal. Bis morgen, Joey.” Schon war Bakura aus dem Wohnzimmer geflüchtete und man hörte kurz darauf die Haustür zufallen. “Na toll, jetzt hast du Baku verscheucht! Dabei wollt ich ihn doch noch etwas über sein Date mit Keiji ausquetschen.” Leicht schmollend schob der Blonde seine Unterlippe vor. “Seit wann bist du denn so sehr an dem Liebesleben deines Kumpels interessiert? Bist du etwa zum Spanner mutiert?” Kam es lapidar vom Schwarzhaarigen der sich auch gleich die Liste vom Prospektstapel schnappte. Autsch. Joey zuckte nur minimal zusammen und schwieg. Was sollte er dazu schon sagen? Das er Bakura und Keiji beneidete? Das ihm die innigen und intimen Berührungen Setos fehlten? Das, wenn er schon selbst keins mehr hatte, er sich zumindest an dem Liebesleben seines Kumpels satt hören wollte? Und überhaupt, was sollte das hier werde? Fettnäpfchenwetthüpfen? Erst Bakuras Bemerkung und jetzt auch noch Duke. Wenn das so weiter ging, konnte der Tag doch einfach nur wunderbar werden. “Ich hol mit einen Kakao!” Schwungvoll stand Joey auf und rauschte aus dem Wohnzimmer. “Hä?” Überrascht schaute Duke auf und konnte gerade noch den Zipfel von Joeys Pulli um die Ecke verschwinden sehen. Dass irgendetwas mit dem Blonden nicht stimmte, hatte der Schwarzhaarige schon an dessen Tonfall gehört. Doch bevor er auch nur auf die Idee kommen konnte nachzufragen war Joey auch schon verschwunden. Nach kurzem Herumgepolter stand Joey am Herd, vor ihm ein kleiner Topf in dem er Gedankenverloren mit einem Holzlöffel herumrührte. Warum zog ihn so eine dumme Bemerkung von Duke nur so runter? Es war doch nur einer von Dukes ganz normalen Sprüchen gewesen und doch hatte er ihn tief getroffen. Wie gerne wäre er jetzt zu seinem Drachen gegangen, hätte sich in dessen Arme geworfen und sich um den Verstand küssen lassen. Doch wie sollte das funktionieren wenn schon die kleinste Berührung bei ihm Panik auslöste? “Joey?” “Hm?“ Dukes Stimme holte den Blonden etwas aus in die Realität zurück. “Die Milch kocht gleich über.” “Was?” Joey schaute zum Topf herunter. “Scheiße!” Schnell rührte er die Milch weiter und schaltete die Gasflamme aus. Er hatte gar nicht bemerkt dass er mit dem Rühren aufgehört hatte. “Okay, was is los?“ Duke stieß sich vom Türrahmen ab und schritt auf Joey zu. “Ist es wegen dem was ich eben gesagt habe? Von wegen Liebesleben der Anderen und das du zum Spanner mutierst?” “Auch.” Kam es leise von Joey. Er holte sich seine Tasse aus dem Schrank und gab das Kakaopulver hinein, ehe er die heiße Milch dazugab und alles kräftig umrührte. “Auch? Was ist denn noch?” Duke lehnte nun an der Arbeitsfläche und beobachtete den Blonden. “Ich …” Joey pfefferte den Löffel in die Spüle. “ICH WEIß LANGSAM NICHT MEHR WO MIR DER KOPF STEHT!” Wild fuchtelte er mit den Händen in der Luft herum. “ERST DIE SACHE MIT SETO UND DER THERAPIE. VERDAMMT WOHER SOLL ICH DEN WISSEN WO ICH HIN SOLL? DAS SIND BESTIMMT TAUSENDE PROSPEKTE UND ICH HAB DOCH KEINE AHNUNG VOM DEM GANZEN SCHEIß! UND IN EIN PAAR WOCHEN SIND DIE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN. WEIß DER GEIER WIE ICH DIE SCHAFFEN SOLL! WENN ICH DANN ÜBERHAUPT NOCH HIER BIN UND NICHT SCHON IRGENDWO IN TIMPUKTU SITZE UND KÜHE HÜTE ODER SONST WAS MACHE! UND WENN ICH DOCH NOCH HIER BIN, WIE SOLL ICH DIE PRÜFUNGEN DENN MACHEN? IN DIE SCHULE BEKOMMEN MICH KEINE ZEHN PFERDE MEHR UND ICH BEZWEIFEL STARK DAS ICH DIE PRÜFUNGEN ALS HAUARBEIT MACHEN DARF. UND WAS IST, WENN ICH DAS ALLES DANN DOCH IRGENDWIE HINBEKOMMEN? ALSO DEN ABSCHLUSS UND DIE THERAPIE? WAS SOLL ICH DENN DANN MIT MEINEM LEBEN ANFANGEN? ICH HAB DOCH KEINEN PLAN WAS FÜR EIN BERUF FÜR MICH IN FRAGE KOMMEN UND DIE BEWERBUNGEN SOLLTEN DOCH AUCH SCHON VOR ÜBER EINEM HALBEN JAHR VERSCHICKT WERDEN. ICH …” Der Blonde schnappte nach Luft. “Woah!“ Abwehrend hob der Schwarzhaarige die Hände. “Beruhig dich, Joey!” Duke war von dem Gefühlsausbruch des Blonden überrascht und versuchte diesen wieder runter zuholen. “Das kriegen wir schon hin.” Es hatte zwar alles Hand und Fuß gehabt was dieser sich gerade von der Seele geschrieen hatte, aber für alles gab es eine Lösung. Es gab immer eine Lösung, auch wenn es meist Seto war der sie fand. Und Duke hatte schon jetzt so eine Ahnung dass er heute Abend noch ein kleines Gespräch mit eben diesen führen würde. Joey atmete einige male tief durch und bekam sich nach langsam wieder in Griff. Was war nur mit ihm los? Warum hatte er seinen Kumpel denn überhaupt angeschrieen? Duke konnte für die ganze verzwickte Situation doch nun wirklich nichts. Aber irgendwie war es der letzte Tropfen gewesen und Joey hatte sich nicht mehr rechtzeitig bremsen können. “Gomen Duke.” Er wich dem Blick des Grünäugigen aus, umklammerte seine Tasse und nippte an ihr. “Aber irgendwie ist mir das Alles zuviel.” Wurde der heißen Flüssigkeit entgegen genuschelt. “Schon gut.” Duke schubste ihn leicht mit der Schulter an. “Das musste wohl mal raus, oder?” “Das ist aber kein Grund meinen Frust an dir auszulassen.” Entschuldigend schaute Joey ihn durch seine Ponysträhnen an. “Ach was, dafür sind Kumpel doch da, oder?” Duke zwinkerte ihm zu. “So, und jetzt geht’s wieder zurück ins Wohnzimmer und ich helfe dir bei den Prospekten, okay?” “Danke.” Leichte nickte der blonde Schopf. “Gut! Und was die ganzen anderen Probleme angeht, da finden wir bestimmt auch noch eine Lösung.” Duke schob Joey leicht vor sich her Richtung Wohnzimmer. “Notfalls fragen wir einfach unsern Hausdrachen. Dem fällt doch immer was Passendes ein.” “Aber Seto hat doch schon genug um die Ohren, dann will ich ihn nicht auch noch mit …” “Musst du ja auch nicht!” Grinsend drückte Duke den Blonden auf die Couch. “Das übernehme ich für dich!” Joey verdrehte leicht die Augen und nippte wieder an seiner Tasse. Was sollte er dazu schon groß sagen? Scheinbar hatte Duke sich schon fest auf ein Gespräch mit Seto eingestellt und so wie Joey den Schwarzhaarigen kannte, brachte ihn so schnell niemand davon ab. Also widmete er sich lieber seinen Kakao und nahm sich die lange Liste vom Stapel. Seine Augen immer größer als er die zahlreichen Einrichtungen sah und vor allem die vielen Länder. Paraguay ? Wo zum Henker war das denn? “Gib mal her.” Schon hatte Duke sich die Liste geschnappt und überflog diese. “Wow! Ich glaube da dürften wir für die nächsten Stunden beschäftigt sein.” “Na, toll!” Grummelnd stellte der Blondschopf seine leere Tasse auf den Beistelltisch ab und zog den Prospektstapel zu sich herüber. “Kannst du mir mal verraten wie ich hieraus das Richtige für mich finden soll?” “Wird schon!” Duke war noch immer in die Liste vertieft. “Vielleicht sollten wir die Länder aussortieren in die du auf keinen fall willst.” Duke schaute sich kurz um, erspähte einen Kugelschreiber und schnappte sich diesen. “Also, fangen wir an! Sibirien?” “Bitte was? Geht’s dir noch gut? Da darf ich bestimmt den ganzen Tag Holz hacken. Nein danke!” Kam es entrüstete von Joey. “Okay, Sibirien ist raus!” Duke strich das Land von der Liste. “Wie wäre es denn mit Uruguay?” “Wo liegt das denn?” “Südamerika.” “Lamas hüten statt Holzhacken? Danke, aber ich verzichte!” “Bye, bye, Uruguay!” Auch dieses Land wurde eliminiert. “Wieso schickst du mich nicht gleich in die Arktis?” Mit einem frustrierten Seufzer ließ Joey sich seitlich auf die Couch fallen und drückte sich eines der Kissen aufs Gesicht. “Hm … Arktis … Arktis …” Duke blätterte die erste Seite um. “Ah, hier haben wir sie ja!” “WAS?” Schwungvoll wurde das Kissen von Joeys Gesicht gezogen und er starrte Duke ungläubig an. “Hier steht´ s, guck!” Breit grinsend hielt Duke ihm die Liste vor die Nase. “Hier. Gleich unter Nimmerland und über Utopia!” “Duke!” Joey feuerte seinen laut lachenden Kuppelt das Kissen ins Gesicht und nahm die Liste lieber wieder an sich. Wer wusste schon was Duke sich noch alles für Länder ausdachte. “Puh, ich bin geschafft!” Duke streckte sich und gähnte herzhaft. Sie saßen nun schon über zwei Stunden an dem Papierkram und der Schlafmangel der letzten Tage machte sich bemerkbar. Wenn er nicht langsam mal ins Bett kam würd er beim nächsten Meeting bestimmt im Stehen einschlafen. “Meinst du dass du mit dem Rest alleine fertig wirst?” “Yupp. Ich will den alten Mann ja nicht von seinem Schönheitsschlaf abhalten.” Grinste Joey. Er selbst war noch müde, aber Duke sah ziemlich fertig aus. “Zu gütig, der Herr.” Duke stand auf und musste erneut gähnen. “Bis morgen dann!” “Ja, gute Nacht und träum was Schönes!” “Du auch, Schatz!” Lachte Duke und verschwand aus dem Wohnzimmer. Nun war Joey allein im Wohnzimmer und hatte mehrere verschiedene Stapel vor sich auf dem Tisch. Der größte Stapel bestand aus den Ländern die sie von vorneherein ausgeschlossen hatten. Der Zweite bestand aus den eventuell-vielleicht-Ländern. Der Dritte aus den da-würde-ich-schon-gerne-mal-hin-Ländern. Bei dem vierten und niedrigsten Stapel handelte sich um alle Einrichtungen die es in Japan gab. Denn trotz Dukes farbenfrohen Schwärmereinen war Joey sich nicht sicher ob er wirklich ins Ausland wollte. Andere Länder, andere Sitten, andere Sprache. Wer wusste schon wie er sich dort zu Recht finden würde? Obwohl es ihn doch schon irgendwie reizen würde. Joey schnappte sich den Stapel mit den da-würde-ich-schon-gerne-mal-hin-Ländern und machte es sich auf der Couch gemütlich. Duke hatte ihm zwar bei der Vorauswahl geholfen, aber den Rest musste er nun schon selber machen. Also nahm Joey sich den ersten Prospekt vor. Norwegen. Er hatte schon viele Geschichten über Trolle und Gnome gelesen die in diesem Land leben sollten und auch die Bilder im Prospekt waren viel versprechend. Weite grüne Wälder im Süden die auf dem Weg nach Norden langsam einer immer spärlicheren Vegetation Platz machten, bis es hoch oben im Norden meist nur noch Fels, Gras und niedrige Birkenwälder zu geben schien Die braunen Augen huschten verträumt über die Hochglanzbilder und sogen jedes Detail in sich auf, ehe Joey sich dem Text zu wand. Es klang alles sehr gut. Die Gebäude waren zwar nicht so groß aber gemütlich eingerichtete und alles Nötig war vorhanden. Auch die Freizeitangebote ließen kaum noch Wünsche übrig. Also wenn Joey sich wirklich für einen Aufenthalt im Ausland entscheiden würde, dann war Norwegen auf jeden fall in der engeren Wahl. Er legte den Prospekt zur Seite und nahm sich den Nächsten vor. Irland. Seto war auf dem Weg in die Küche um sich seiner leeren Kaffeetasse zu entledigen als er das Licht im Wohnzimmer bemerkte. Leise schritt er auf die Tür zu und schmunzelte leicht als er das schlafende Hündchen auf der Couch sah. Scheinbar war Joey bei Lesen eingeschlafen. Zumindest würde es die vielen Prospekte auf und neben der Couch erklären. Auch das der Blondschopf noch eines in der Hand hielt war ein weiteres Indiz. Leise ging Seto zur Couch herüber und pflückte die Papiere von der Couch und legte sie sauber gestapelt auf dem Tisch ab. Vorsichtig zog er auch den Zettel zwischen Joeys Fingern und legte ihn zu den Anderen. Der Blonde begann sich zu regen. “Wasn los?” Verschlafen öffneten sich die braunen Augen. “Nichts. Schon gut, schlaf weiter.” Seto nahm die Decke, die wie immer über der Rückenlehne der Couch lag und deckte sein Hündchen damit zu. “Hm.” Die Lider schlossen sich wieder und Joey kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer in die flauschige Decke. “Danke, Seto.” “Gern geschehen und jetzt schlaf wieder.” Seto wand sich ab, verließ mit leisen Schritten den Raum und löschte beim Herausgehen das Licht. Auch sein Bett wartete schon sehnsüchtig auf ihn. Und nach dem was ihm ein übermüdete Duke vorhin bei seinem kurzen Besuch zugenuschelt hatte, würde ihm morgenfrüh ein ernstes Gespräch mit diesem bevor stehen. Und einen ausgeruhten, aufgedrehten Duke konnte Seto nur ertragen wenn er eine ordentliche Mütze Schlaf genommen hatte und mindestens schon zwei Tasse Kaffee intus hatte. So ließ er sich nach einer gefühlten Ewigkeit in die seidigen Laken seines Bettes fallen, deckte sich zu und wurde auch schon wenige Augenblicke später von Morpheus Armen umschlungen und in dessen Reich gezogen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, Schluss für Heute. Na ja, so war es zumindest geplant und passen würde es auch gut. Aber da ihr, meine lieben Komischreiber und anonymen Leser immer so lange auf ein neues Kapitel warten müsst, hab ich mich dazu durch gerungen dieses Kapitel mal wieder etwas länger zu gestalten. Viel Spaß bei zweiten teil von Kapitel 70! *muahahahahaha* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto ging müden Schrittes Richtung Küche um seine heiß ersehnte Tasse Kaffee zu bekommen. Er hatte zwar gut, aber leider nicht sehr lange geschlafen und hoffte dass ihn die erste Dosis Koffein richtig wach machen würde. Verhalten gähnend schob er die Tür zu Küche auf, erstarrte kurz ehe er sich mit einem resignierten Seufzer auf einen der Küchenstühle fallen ließ. “Morgen.” “Dir auch einen guten Morgen, Seto!” Grinsend schob Duke ihm ein Tasse mit schwarzer, verführerisch duftenden Inhalt herüber. “Ich hab auf dich gewartet. Wir müssen doch noch über Joey reden und da hab ich mir gedacht …” “Duke!” Er war leise aber dennoch warnend genug geknurrt worden um den Schwarzhaarige augenblicklich verstummen zulassen. “Gib mit zehn Minuten um wach werden, dann kümmern wir uns um Joeys Problem.” “Okay.” Nuschelte Duke leise und nahm sich ebenfalls seinen Kaffee vor. Die Minuten zogen sich wie Stunden und Duke wollte schon vorzeitig einen neuen Versuch wagen. Doch hielt ihn ein strenger Blick aus stahlblauen Augen davon ab. Erst als Seto seine zweite Tasse Kaffee geleert hatte, stand er auf und deutete den Schwarzhaarigen ihm zu folgen. Egal was Duke mit ihm zu besprechen hatte, es musste nun wirklich nicht jeder mit bekommen. An der Wohnzimmertür hielt er kurz inne, schlüpfte in den Raum und stand leicht kopfschüttelnd vor der Couch. Wie konnte sein Hündchen nur so verdreht schlafen? Er selber würde sich noch solch einer Nacht bestimmt eine Woche nicht mehr rühren können. Er beugte sich leicht runter und zog die Decke etwas zu recht ehe er den Raum wieder verließ und sich auf den Weg zu seinem Büro machte. Das breite Grinsen Dukes das ihn an der Wohnzimmertür begegnete ignorierte er einfach. “Setz dich.” Im Büro angelangt deutete er auf einen der Sessel und ließ sich selbst auf seinen bequemen Schreibtischsessel nieder. “Also, worum geht es jetzt genau?” Duke überlegte kurz und begann dann Seto von Joeys kleinen Ausraster und dem was er dabei erfahren hat zu erzählen. Mokuba tapste die Stufen der Treppe herunter, stolperte bei der letzten Stufe irgendwie über seine eigenen Füße und polterte auf den harten Boden der Empfangshalle. “Autsch.” Er warf der garstigen Treppenstufe einen giftigen Blick zu, raffte sich langsam wieder auf und murmelte leise Flüche vor sich her. “Machst du das jeden Morgen?” Mokuba zuckte erschrocken zusammen und sah in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Joey stand im Türrahmen und hatte die Decke um sich geschlungen. Der Blonde sah nicht weniger verschlafen als Mokuba selbst aus und doch hatte er ein schadenfrohes Grinsen im Gesicht. “Ach weißt du, ich bin zum Islam übergetreten und war gerade dabei mein Morgengebet zu zelebrieren.” Auch wenn Mokubas Körper noch nicht richtig wach war, seine Schlagfertigkeit war es. “Du hast deinen Teppich vergessen!” Lachte Joey leicht. “Und Mekka liegt glaube ich … ungefähr dort.” Der Zeigefinger des Blonden wies in die entgegen gesetzter Richtung. “Und woher weiß der Herr das so genau? Auch Islam?” Allmählich wurde Mokuba munter und sah Joey nun neugierig an. “Nee, nee.” Abwehrend wedelte Joey mit den Händen herum. “Weder Islam, noch Christ, Buddhist oder Hindi.” “NEIN!” Mit einer dramatischen Geste hielt sich Mokuba kurz die Hand vor den Mund. “Seto hat einen Ungläubigen ins Haus gelassen! Wie konnte das nur passieren?!” Theatralisch hielt der Kleine sich die Hand an die Stirn. “Wenn das unsere armen Eltern wüssten. Im Grabe würden sie sich umdrehen!” “Ich bin kein Ungläubiger!” Joey plusterte leicht die Backen auf. “Ich lebe nur frei nach der Philosophie die jeden seinen Gott lässt. Aber wenn ich dir nicht gut genug für deinen Bruder bin werde ich diese Haus sofort verlassen und meinem erbärmlichen Leben ein Ende setzten, eh ich den Namen Kaiba oder die Liebe zu Seto noch mehr beschmutze!” Kellertief seufzend wand sich der Blonde ab und versuchte verzweifelt sich das Lachen zu verkneifen. “Liebster Schwager, so wartet doch! So waren meine Worte doch nicht gemeint!” Mokuba stürmte Joey hinterher, bekam einen Zipfel der Decke zu fassen und zupfte aufgebracht daran. “Ich zweifle doch nicht an der Aufrichtigkeit eurer Liebe zu meinem Bruder. Ihr missversteht mich.” Joey hielt noch einige Sekunden stand ehe er sich auf die Couch fallen ließ und ihm vor Lachen Tränen in die Augen stiegen. Mokuba saß kichernd im Sessel neben der Couch und beäugte neugierig den darauf verteilten Papierkram. “Was ist das denn alles?” Er schnappte sich ein Prospekt von einen der Stapel. “Willst du etwas Urlaub in Mexiko machen?” “Nicht direkt Urlaub.” Der Blonde hatte sich wieder etwas beruhigt und setzte sich nun anständig auf die Couch. “Ich suche nur das richtig Plätzchen um meine Therapie zu machen.” “Oh.” Mokuba legte den Prospekt auf den Stapel zurück. “Davon hat mir Seto gar nichts erzählt.” Etwas betreten sah er zu Boden. “Wann denn auch? Du bist doch den ganzen Tag bei Akio und kommst erst kurz vorm Schlafengehen nach Hause. Also erfährst du es so zu sagen aus erster Hand.” Joey zwinkerte dem Kleinen zu. “Nur wann und für wie lange ich dann weg bin weiß ich noch nicht.” Mit einem Seufzer schnappte er sich wieder den Stapel mit seinen Favoriten. “Und wohin soll es gehen?” Mokuba ließ seinen Augen über das reichhaltige Angebot auf dem Tisch schweifen. “Wenn ich das nur wüsste.” Grummelte Joey. “Aber dank Duke hat sich das Angebot schon um achtzig Prozent reduziert. Also muss ich mich nur noch zwischen dem hier…” Er hielt die Prospekte in seiner Hand hoch. “… und dem kleinen Stapel da drüben entscheiden.” “Oha, da hast du aber noch ganzschön was vor dir. Ich glaube ich verschwinde dann mal und lass dich in Ruhe alles anschauen.” Grinsend stand Mokuba auf und steuerte die Tür an. “Ja ja, hau schon ab und lass mich mit meinem Leid allein.” Joey schmiss ihm eines der Couchkissen hinterher und hörte kurz darauf nur noch das helle Lachen Mokubas in der Empfangshalle. Er war wieder allein. Allein mit zu vielen Prospekten und keiner Ahnung wofür er sich entscheiden sollte. Er hatte sich ja noch nicht einmal alle angesehen. Seufzen wand er sich den Prospekten in seiner Hand zu. Wie weit war er Gestern eigentlich gekommen? Die ihm bekannt vorkommenden Prospekte legte Joey erst einmal neben sich auf die Couch. “So. Und was haben wir als nächstes?” Er zog blind einen Prospekt aus dem Stapel. “Tibet?” Hatte er sich das wirklich selber ausgesucht oder hatte Duke es dazwischen geschmuggelt. Aber mal rein schauen schadete bekanntlich nicht und so lehnte der Blonde sich zurück uns stöberte in dem kleinen Hochglanzprospekt herum. Die Bilder waren gut, wenn auch für seinen Geschmack nicht grün genug. Meist waren nur Steine und wüste Einöde zu sehen, von den prachtvollen Klöstern mal abgesehen. Und das Programm beinhaltete größtenteils Meditationen, oder ähnliches. Also alles in allem nicht für einen quirligen Joey Wheeler gemacht. Der Blonde wollte das Papier gerade zur Seite legen als ihn eine kleingedruckte Preistabelle ins Auge fiel. Neugierig schaute er etwas genauer drauf und weitete erschrocken seine Augen. So viel? Wow, wenn man schon so eine Menge Geld für ein bisschen Beten und Meditation ausgeben musste was kosteten dann die anderen Sanatorien bei denen richtig viel angeboten wurde? Joey legte den Prospekt zu Seite und suchte in den anderen nach Preistabellen. Er fand nicht viele, doch die wenigen die abgedruckt waren ließen ihn trocken schlucken. Woher sollte er denn bitteschön soviel Geld nehmen? Das Seto ihm die Therapie bezahlen würde, stand außer Frage, aber Joey wollte ihm das Geld auf jeden fall zurückzahlen. Und wenn er jetzt die Preise sah, so fragte er sich ob er die Rückzahlung noch zu Lebzeiten fertig bringen würde. Grummelig legte er den Stapel zurück auf den Tisch und nahm den kleinsten Stapel vor. Vielleicht war eine Therapie in Japan ja doch keine so schlechte Idee. Er kannte das Land und beherrschte die Sprache und Sitten. Und nach kurzer Suche konnte er sich auch einigermaßen mit den Preisen der landeseigenen Sanatorien anfreunden. “Hm.” Seto lehnte sich zurück und dachte über das Gehörte nach. “Ich denke die Sache mit der Schule und den bevorstehenden Prüfung dürfte kein all zu großes Problem darstellen. Wenn man bedenkt das der Übergriff in eben dieser Schule und auch noch zur Unterrichtzeit statt gefunden hat. Somit hatten die Lehrer zu dieser Zeit die vorübergehende Sorgfallspflicht für Joey. Ich kann mir nicht vorstellen dass der Direktor sich großartig querstellen wird, wenn man in Betracht bezieht, dass das Wohl der Schüler in sein Verantwortungsbereich fällt.” Duke amtete erleichtert auf. “Gut dann wäre ein Problem schon mal vom Tisch, bleibt noch das mit der Lehrstelle.” “Das sehe ich nun wirklich nicht als Problem an. Wenn Joey nach der Therapie noch immer keine Ahnung hat was für ein Beruf er erlernen will, kann er bei mir in der Firma anfangen, oder bei dir wenn ihm das lieber ist. Es wird sich bestimmt etwas finden lassen was Joey zusagt. Und wenn er sich dann doch für einen anderen Beruf entscheidet, kann er jederzeit aufhören und sich eine Lehrstelle suchen.” “Wie löst du so etwas kompliziertes nur immer so einfach? Und das auch noch um sieben Uhr Morgens und nur zwei Tassen Kaffee?” Duke hätte sich bei Setos Lösung am liebsten die Hand vor die Stirn geschlagen. Warum zur Hölle war ihm das nicht gestern eingefallen als Joey so verzweifelt in der Küche gestanden hatte. Es war doch nun wirklich die einfachste Lösung. “Neidisch?” Seto grinste. “Was glaubst du zu was ich noch alles in der Lage bin wenn ich erst einmal gefrühstückt habe?!” Er schob den Sessel ein Stück zurück und erhob sich. “Gruselige Vorstellung. Aber Frühstück hört sich gut an.” Auch Duke stand auf und machte sich mit Seto auf den Weg zurück in die Küche. Doch schon rauschte ein schwarzer Wuschelkopf um die Ecke und rannte in den Braunhaarigen hinein. “Mokuba!” Seto war beinahe zu Boden gegangen und blickte seinen kleinen Bruder ernst an. “Kannst du mir mal erklären was diese Rennerei soll?” “Ups. Gomen Seto” Schuldbewusste senkte Mokuba den Blick. “Ich wollt doch nur noch schnell was aus meinen Zimmer holen und dann zu Akio.” Seto seufzte leise. “Allmählich bekomme ich das Gefühl das es dir bei Akio besser gefällt als in deinem eigenen Zuhause. Oder ist dir unsere Gesellschaft zuwider?” “WAS? Nein, natürlich nicht!” Mokuba schlang seine Arme um seinen großen Bruder und drückte sich fest an ihn. “Ich hab dich doch ganz doll lieb, Seto. Und Joey und Duke mag ich doch auch.” “So?” Liebevoll schaute Seto auf den schwarzen Haarschopf der nun heftig nickte. “Jaaaa. Aber du hast doch in letzter Zeit so schrecklich viel zu tun und Joey muss ja auch für seine Prüfungen büffeln. Wenn ich den ganzen Tag hier bleibe dann ist mir doch immer so schnell langweilig und dann störe ich entweder dich beim arbeiten oder Joey beim lernen. Du weißt doch wie hartnäckig ich sein kann wenn ich beschäftigt werden will.” Große Kinderaugen schauten zu Seto auf. “Ach, mein selbstloser Bruder.” Seto wuschelte ihm kräftig durchs Haar. “Und ich hatte schon befürchtete das du den ganzen Tag mit Akio vorm Computer sitzt und irgendwelche hirnlosen Spiele zockst.” “Iiiiich?” Mit geschocktem Blick hielt Mokuba sich die Hand vor die Brust. “Was denkst du nur von mir?” “Wahrscheinlich genau das Richtige!“ Abermals wuschelte Seto seinem kleinen Bruder durchs Haar. “Aber ohne Frühstück gehst du mir nicht aus dem Haus. Außerdem muss ich mit dir noch über etwas Wichtiges reden.” Er schob den Kleinen vor sich her. “Reden? Also wenns um Joey und seine Therapie geht, dann bin ich schon im Bilde.” Mokuba blickte über die Schulter und grinste Seto breit an. “Ach, ist das so?” Eine schmale Augenbraue wurde angehoben. “Und woher hast du deine Informationen?” “Na, von Joey. Der ist aufgewacht als ich mich in der Halle lang gelegt habe. Und hab ich die ganzen Prospekte gesehen und ihn gefragt.” Plapperte der Kleine munter vor sich hin. “Machst du mir Pfannkuchen, Seto?” “Wenns denn sein muss. Aber dann sag auch Joey Bescheit. Wenn er schon wach ist, dann kann er auch gleich mit frühstücken.” “Aye, aye, Sir!” Mokuba salutierte kurz vor seinem Bruder und sauste davon. “Hm. Meinst du wirklich er will zu Akio? Vielleicht will er ja lieber seine Liebste besuchen und mit ihr romantisch frühstücken.” Fies grinste Duke Seto an. “Oh Gott, Duke! Hör bloß mit solchen Vermutungen auf.“ Seto fuhr sich mit der Hand durch Haar. “Ich will mir so was erst gar nicht vorstellen!” “Früher oder später wirst du dich aber den Tatsachen stellen müssen!” Lachte Duke und schlenderte gemütlichen Schrittes die Treppe herunter. “Später wäre mir definitiv lieber.” Grummelte der Drache leise und folgte dem Schwarzhaarigen. Kapitel 79: Kyoto und kantonesisches Essen ------------------------------------------ “Bist du dir sicher?” Skeptisch begutachtete Seto den Prospekt in seinen Händen. “Ja.” Joey nickte. “Es ist bestimmt viel leichter die Therapie durch zuziehen wenn ich in Japan bleibe. Ich meine, da muss ich mich nicht an ein fremdes Land und an eine andere Sprache gewöhnen und Kyoto soll wirklich schön sein.” “Hm.” Seto legte den Prospekt zur Seite und musterte den Blonden. Er konnte sich nicht vorstellen dass dies der einzige Grund für Joeys Entscheidung war. Als er ihn abends schlafend auf der Couch gefunden hatte, lagen lauter Prospekte vom Ausland um ihn herum, also warum wollte sein Hündchen nun doch in Japan bleiben? Auch Duke hatte ihm von den leuchtenden Augen, die Joeys bei manchen Ländern bekommen hatte, erzählt. Also was steckte wirklich inter Joeys Entscheidung? “Ähm … du findest es nicht gut, oder?” Der Blonde wurde unter dem forschenden Blick des Drachen unruhig. Hatte Seto ihn etwa durchschaut? “Ich kann mir auch ein anderes Sanatorium aussuchen wenn du damit nicht einverstanden bist.” “Nicht ich mache die Therapie Joey, sondern du. Du musst dich dort wohlfühlen.” Entgegnete Seto ruhig. “Ich werde mir nähere Informationen zu der Einrichtung zukommen lassen damit du dir auch wirklich sicher mit deiner Wahl bist. Immerhin wirst du einige Zeit dort verbringen müssen. Es wäre doch schaden wenn du deine Entscheidung jetzt überstürzt und nachher bereust, oder?” “Okay. Danke, Seto!” Joey atmete erleichtert auf. “Ich werde dann mal in die Küche gehen und uns was Leckeres zum Mittagessen kochen.” Er wollte schnell hier raus. Nicht das Seto doch noch herausbekam warum er sich für Kyoto entschieden hatte. “Und ein bisschen lernen muss ich ja auch noch bis Bakura nachher kommt.” “Gut.” Seto´s wachsamen Blick war die Erleichterung des Blonden nicht entgangen und dies bestätigte sein Verdacht. Auch das der Blonde sein Büro etwas zu schnell verlassen hatte war sehr verdächtig. Joey schien ihm etwas zu verheimlichen und Seto war fest entschlossen heraus zu finden was es war. “Boah, ich bin pappsatt!” Sich den vollen Bauch reiben, ließ Joey sich auf die Couch fallen. “Wie soll ich mich denn so voll gefressen auf den Prüfungsstoff konzentrieren?” Maulte er leise und ließ sich zu Seite fallen. “Selbst dran Schuld!” Kopfschüttelnd lehnte Seto am Türrahmen. “Ich werde nie verstehen wie ein einzelner Mensch soviel Essen in sich reinstopfen kann. “Aber es hat doch sooooo gut geschmeckt!” Schwärmte der Blonde und streckte sich genüsslich auf der Couch aus. “Wenn du jetzt mit dem Gedanken spielst ein Mittagsschläfchen zu machen, muss ich dich leider daran erinnern, dass Bakura in etwas einer Stunde hier eintrifft um mit dir für die Prüfungen zu lernen.” “Menno!” Joey raffte sich wieder auf und tapste an Seto vorbei um Hefte und Bücher aus seinem Zimmer zu holen. “Spielverderber!” Nuschelte er als er an dem Braunhaarigen vorbei ging. Seto lachte leise und erklomm ebenfalls die Stufen der Treppe und ging geradewegs in sein Büro. Ihm war gerade eine Idee gekommen wie er vielleicht hinter Joeys Geheimnis kommen könnte und diese wollte er sofort in die Tat umsetzten. Im Büro angekommen ließ er sich in seinen Schreibtischsessel fallen, schnappte sich das Telefon und suchte um Telefonbuch nach dem richtigen Namen. Schnell war dieser gefunden, gewählte und schon wenig später wurde sein Anruf entgegen genommen. “Und?” Nervös kaute Joey auf seiner Unterlippe herum während Bakura seinen Aufgaben kontrollierte. “Jetzt sag schon!” “Hm.” Der Weißhaarige nahm seinen Stift zur Hand und verbesserte etwas an der letzten Aufgabe. “Bis auf den kleinen Fehler hier, ist alles richtig. Glückwunsch Herr Wheeler, sie haben bestanden!” Breit grinsend reichte Bakura das Blatt Papier an den Blonden zurück. “Echt jetzt?” Ungläubig huschten die braunen Augen über die Seite und langsam machte sich ein triumphierendes Grinsen in Joeys Gesicht breit. “Ich hab´s geschafft!” Jubelnd sprang er auf und vollführte einen kleinen Siegestanz. Laut lachend besah sich Bakura den Freudentaumel seines Kumpels. “Machst du das bei den richtigen Prüfungen dann auch?” “Klar doch!” Joey ließ sich wieder auf die Couch fallen und grinste noch immer wie ein Honigkuchenpferd. “Da tanz und feiere ich die ganze Nacht durch!” “Deine private Abschlussparty?” “Yupp, und du und Keiji seit recht herzlich eingeladen!” Abermals nahm Joey sein Test hoch und schaute sich die letzte Aufgabe nochmals an. Es war nur ein kleiner Flüchtigskeitfehler. “Na dann, lern weiter so fleißig und wir lassen es nach den Prüfungen so richtig krachen.” Bakura gefiel der Gedanke seinen Schulabschluss zusammen mit Joey zu feiern. Es würde bestimmt lustiger werden als einer von vielen zu sein und sich im Gedränge der lauten Sporthalle herum schupsen zulassen. “Wird gemacht!” Joey legte sein Übungstest erst einmal auf den Beistelltisch. “Dann ist der ganze Schulstress endlich vorbei!” Auch Bakura räumte seine Sachen zusammen und stopfte sie zurück in seine Tasche. “Und wir stürzen uns ins wahre Leben. Ich bin schon ganz aufgeregt.” “Hm, ja. Wird bestimmt aufregend.” Das breite Grinsen Joeys wurde etwas schmäler und er stopfte seinen Übungstest in die Mappe. “Auch wenn ich immer noch keinen Schimmer hab was ich machen soll.” “Oh. Sorry.” Betreten schaute Bakura zu Boden. “Ich bin in letzter Zeit aber auch echt ein Trampel, oder?” “Hey, ist doch nicht so schlimm.” Joey zwinkerte seinem Kumpel zu. “Seto meinte dass ich ja vorerst in seiner oder in Dukes Firma anfangen könnte. Das ist doch schon mal was, oder? Und da ich ja keine Ahnung habe wie lange meine Therapie dauern wird, passt das doch ganz gut.” “Schon.“ Bakura sah wieder auf. “Weißt du jetzt eigentlich wann du weg musst?” “Nein. Aber immerhin hab ich mich entschieden wohin es gehen soll.” “Echt?” Neugier mischte sich in den Blick des Weißhaarigen. “Das ging aber schnell. Ich meine das waren doch bestimmt einige hundert Angebote, oder?” “Schon, aber ich habe mit für Kyoto entschieden.” Joey wich den Blick seine Kumpel aus. “Oh, in Kyoto ist es echt schön. Ich war mal mit meinen Eltern da. Da gibt’s es alte Tempel und auch die Stadt hat noch richtig viele historische Gebäude. Ich finde es echt schade dass so viele japanische Städte nur noch modern sind und das Traditionelle total vergessen haben.” Schwärmte der Weißhaarige. “Ja, soll echt toll da sein.” Stimmte Joey zu, wenn auch weniger begeistert als Bakura. “Ähm … Joey?” Bakura beugte sich etwas vor und sah verwundert in die braunen Augen seines Kumpels. “Stimmt was nicht?” “Doch, alles in Ordnung.” Wieder wich der Blonde seinem Blick aus. “Das glaub ich dir aber nicht! Aber wenn du es mir nicht sagen willst, bitteschön!” Bakura lehnte sich wieder zurück und schmollte. Joey kaute leicht auf seiner Unterlippe herum. “Ich …” Er schaute sich noch mal schnell um ehe er sich dicht zu Bakura beugte. “ … ich würde ja schon gerne ins Ausland, aber Kyoto war einfach das günstigste Angebot.” “Was?” Bakura sah ihn groß an. “Aber … musst du die Therapie denn selbst bezahlen?” Das konnte er sich nicht vorstellen. Immerhin war Joey mit Seto Kaiba zusammen und dieser war einer der reichsten Männer Japans. “Leise!” Wieder schaute Joey sich schnell um und hoffte des Seto nicht mal wieder zwischen Büro und Küche pendelte um sich mit Koffein zu versorgen. “Seto bezahlt natürlich alles, aber ich will sein Geld nicht. Ich zahl ihm alles zurück. In Raten versteht sich. Aber davon muss er jetzt noch nichts wissen, okay?” Verschwörerisch zwinkerte er Bakura zu. “Ah, verstehe.” Der Weißhaarige zwinkerte zurück. “Ich sag kein Wort!” “Danke!” Erleichtert atmete Joey auf. Eine leise Melodie ertönte im Raum. “Oh!“ Bakura sprang auf, fischte sich sein Handy aus der Hosentasche, schaute kurz auf Display und nahm den Anruf mit einem verliebten Lächeln entgegen. “Hallo Keiji!” Joey lehnte sich zurück und beobachtete seinen Kumpel der im Verlauf des Telefonates eine ziemlich gesunde Gesichtsfarbe bekam. “Keiji!” Bakura hielt das Handy kurz weg, funkelte es böse an ehe er es sich wieder ans Ohr hielt. “Ich bin in einer halben Stunde zuhause. Tschüß!” Schon legte er auf und wand sich mit feuerroten Gesicht wieder Joey zu. Ein Fehler, den er aber leider erst bemerkte als er das breite Grinsen im Gesicht des Blonden sah. “Ich will nichts hören!” Joey schaute nun ganz unschuldig drein, konnte sich das dreckige Grinsen aber nicht ganz aus dem Gesicht wischen. “Wir sind hier ja fertig!” Bakura schulterte seine Tasche. “Wir sehen uns dann erst am Montag wieder. Ich erwarte von dir, dass du am Wochenende genauso fleißig lernst wie die letzten Tage! So, hab ich alles?” Kurz schaute der Weißhaarige sich um. “Okay, bis Montag dann!” Er wand sich ab und steuerte schnellen Schrittes die Tür zur Empfangshalle an. “Bakura?” Joey sah wie dieser leicht zusammen zuckte, stehen blieb und über seine Schulter zu ihm guckte. “Hm?” Es klang etwas zu hoch. “Bestell Keiji liebe Grüße mir!” Der Blonde grinste breit als Bakura noch etwas roter wurde und kurz darauf verschwunden war. “Kyoto?” Überrascht schaute Duke den Prospekt in seinen Händen an. “Wie zum Geier kommt er denn ausgerechnet auf Kyoto?” “Ich habe da einen Verdacht, weiß aber noch nicht ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.” Seto ergriff ein Blatt Papier und reichte es dem Schwarzhaarigen. “Hm?” Duke nahm es entgegen und erkannte eine lange Tabelle. Nach kurzen durchsehen ahnte er worauf Seto hinaus wollte. “Das würde ihm mal wieder ähnlich sehen!” Kopfschüttelnd reichte er das Blatt an Seto zurück. “Was machst du wenn es wirklich so ist?” “Erst einmal muss mein Verdacht bestätigt werden, dann sehen wir weiter.” Seto ließ das Papier in einer der Schubfächer verschwinden. “Okay.” Duke lehnte sich zurück. “Wann sind eigentlich die Prüfungen?” “Mitte nächster Woche.” Auch Seto lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. “Und? Hast du auch schon fleißig gelernt?” Breit grinste der Schwarzhaarige den Millionen schweren Firmeninhaber an. “Mach dich nicht lächerlich, Duke.” Seto verdrehte leicht die Augen. “Schon klar.” Lachend erhob der Schwarzhaarige sich. “Dann werde ich mal sehen wie es mit Joeys Prüfungswissen steht.” Schon war Duke aus dem Raum verschwunden. Auch Seto erhob sich um sein Büro zu verlassen. Jedoch war sein Ziel nicht der Blondschopf sondern das Büro ihres Schulleiters. Denn bezüglich Joeys Prüfungen hatte er mit diesem noch einiges zu klären. Eine Stunde später saß er im Direktorat und hatte einen leicht aufgebrachten Schulleiter vor sich. “Das geht nun wirklich nicht, Herr Kaiba! Wo kommen wir denn da hin wenn ich für jeden Schüler Extrawürste verteilen würde? Nein. Herr Wheeler wird seine Prüfungen wie jeder andere Schüler hier in der Schule ablegen müssen. So wie alle andern Schüler auch.” “Hm.” Seto lehnte sich etwas zurück und visierte den älteren, halb glatzigen Mann mit ernstem Blick an. “Darf ich sie kurz daran erinnern warum Herr Wheeler in den letzten Wochen dem Unterricht ferngeblieben ist?” Das minimale Zusammenzucken seines Gegenüber, zeigt ihm schon jetzt das er gewonnen hatte. “Was sich hier, in ihrer Schule, vor einigen Wochen zu getragen hat?” “Das ist nicht nötig, Herr Kaiba.” Die Stimme des Direktors wollte hart klingen, doch schien es ihr nicht so recht zu gelingen. “Nun, das sehe ich in der momentanen Lage aber etwas anders als sie. Es ist ihre Schule, also fällt alles was sich hier zuträgt in ihren Zuständigkeitsbereicht. Sie tragen die Verantwortung über jeden einzelnen Schüler und dessen Wohlergehen solange er sich auf dem Schulgelände aufhält. Somit ist es auch indirekt ihre Schuld, dass ein Schüler während der Schulzeit in ihrer Schule fast zu Tode geprügelt worden ist.” “Nun übertreiben sie aber gew… “ Der Schulleiter wollte ihn widersprechen, wurde aber schnell wieder zum Schweigen gebracht. “Nein! Ich übertreibe bestimmt nicht! Sie waren nicht dabei! Sie haben ihn nicht gefunden. Blutend und halbtot. Sie waren nich dabei als sein Herz stehen blieb. Und sie waren es auch nicht der jenige sich wochenlang um ihn gekümmert hat, als er im Koma lag. So lange bis er nach Wochen endlich wieder aufwacht. Total verstört und verängstigt. Also erzählen sie mir ja nicht dass das alles gar nicht so schlimm war wie es aussah!” Eigentlich hatte Seto sich vorgenommen ruhig und sachlich an das Gespräch heran zugehen, aber das der Mann alles herunter spielen wolle, machte ihn einfach nur wütend. “Sie verstehen das ganz falsch, Herr Kaiba.” Mit einem Taschentuch tupfte der Direktor sich hastig über die Stirn. “Ach ja?” Abermals zuckte der Mann unter der eisigen Stimme zusammen. “Ist ihnen eigentlich bewusst was für Konsequenzen die ganze Sache nach sich ziehen könnte? Wenn der Fall an obigen Stellen bekannt würde, dann hätten sie die längste Zeit auf diesem Stuhl gesessen und auf ihre schöne Pension müssten sie auch verzichten.” Mir größten Wohlwollen das Seto wie das aufgedunsene Gesicht des Schulleiters blass wurde. “Ich sehe sie verstehen allmählich ihre Lage.” Er lehnte sich zurück. “Wenn der Schüler, dem sie nun eine kleine Gefälligkeit abschlagen, sie anzeigt, ist alles futsch! Das sollten sie vielleicht bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.” “Ähm …” Wieder wischte er sich mit dem Taschentuch über die Stirn. “Ich denke, in anbetracht der besonderen Umstände ließe sich sicherlich eine Ausnahme machen.” “Ich wusste doch dass man mit ihnen reden kann.” Seto nickte leicht und erhob sich. “Ich könnte ihnen einen der Konferenzsäle meiner Firma als Prüfungsort anbieten.” “Das wäre wirklich sehr großzügig von ihnen Herr Kaiba.” Abermals wischte der Direktor sich den Schweiß von der Stirn. “Gut. Ihre Sekretärin kann sich dann ja mit meiner in Verbindung setzten. Guten Tag.” “Und er hat es einfach so erlaubt?” Leicht misstrauisch schaute der Blonde zu Seto herüber. Klar freute er sich das er das Schulgebäude nie wieder betreten musste, aber ein bisschen merkwürdig kam ihm das Ganze schon vor. “Nun, ich habe unseren werten Direktor lediglich auf einige Tatsachen hingewiesen. Danach war er erstaunlich kooperativ.” Seto nippte an seiner Tasse und lehnte sich zufrieden im Sessel zurück. “Aha.” Joey hatte es doch gewusst. War nur die Frage ob er wirklich wissen wollte was Seto zu dem Schulleiter gesagt hatte, dass dieser doch sein Einverständnis gegeben hatte. Obwohl, eigentlich war es doch egal, oder? Hauptsache war doch das der Drache mal wieder gesiegt hatte. “Bist du gar nicht neugierig was ich ihm mitgeteilt habe?” Seto stellte die Tasse auf dem Beistelltisch ab und grinste den Blonden an. “Öhm, ich glaub das will ich gar nicht so genau wissen.” Abwehrend wedelte Joey mit den Händen in der Luft herum. “Die Hauptsache ist doch der Effekt, oder?” Er ließ die Hände wieder sinken. “Also, wo muss ich denn nun hin um die Abschlussprüfungen hinter mich zu bringen?” “Mein Vorschlag war, dass du in einen der Konferenzräume meiner Firma geprüft werden kannst. Ich glaube ich muss nicht erzählen, dass der Direktor sofort damit einverstanden war, oder?” Joey grinste als er sich die Situation im Schulleiterbüro vorstellte und abermals war er froh nie ernsthaft mit Seto aneinander geraten zu sein, denn dass der Braunhaarige mit ihm den Boden aufgewischt hätte stand nun wirklich außer Frage. “Damit wäre die Sache mit der Schule geklärt. Wie steht es denn mit deinen Vorbereitungen?” Seto musste sich selbst ja keine Gedanken wegen des Stoffes machen, aber wie stand es mit seinem Hündchen? “Ich hab bestanden!” Joey fischte den zerknitterten Probeprüfungsbogen aus seiner Hosentasche und hielt mit stolzgeschwellter Brust dem Braunhaarigen vor die Nase. “Bakura meinte, wenn ich fleißig weiter lerne dürften die Prüfungen kein großes Problem für mich sein.” “Ach, meint er das“” Seto nahm das Papier entgegen, überflog die Aufgaben und die dazu verfassten Antworten. “Wenn ich das hier sehe, währe ich geneigt ihm zu zustimmen. Werde jetzt aber bitte nicht übermütig, okay?” “Schon klar. Ich werde weiterhin büffeln. Will ja schließlich nicht durchfallen und denn ganzen Mist in einem Jahr noch mal machen.” Joey schnappte sich wieder seinen Prüfungsbogen und stopfte ihn sich wieder in die Hosentasche. “Und wie steht´ s mit dir?” Eine schmale Augenbraue wurde hoch gezogen und die Lippen des Braunhaarigen verzogen sich zu einem leichten Grinsen. “Okay, okay, sag es bitte nicht.” Grummelte der Blonde und verschränkt die Arme. “Aber unfair ist es trotzdem. Ich büffele wochenlang wie ein Blöder und du kannst das alles natürlich schon längst.” “Tja, ein gutes musste die Erziehung meines Stiefvaters ja haben.” Seto zuckte leicht mit den Schultern und erhob sich. “Ich bekomme langsam Hunger. Wollen wir uns etwas zum Abendessen bestellen?” “Kantonesisch!” Hallte es durch den Raum und ein breit grinsender Mokuba stand in der Tür. “Siehe da. Der verlorene Bruder kehrt heim.” Seto erhob die Hände und blickte zur Decke. “Oh ihr Götter, es geschehen wahrlich noch Zeichen und Wunder.” Joey stand kichernd daneben und Mokuba zog einen kleinen Schmollmund. Mit einem gegrummelten `du bist doof´ durchquerte der kleine Wirbelwind den Raum und schlang seine Arme um Setos Mitte. “Aber lieb hab ich dich trotzdem.” Breit grinste er zu seinen großen Bruder hinauf. “Ich dich auch.” Auch Seto legte seine Arme um seinen Bruder und knuddelte ihn. “Und was verschafft uns die Ehre deiner Anwesendheit?” Er struppelte kräftig durchs schwarze Haar. “Na ja, neulich hat sich jemand beschwert das ich sooooo selten zuhause bin. Tja, und hier bin ich!” Große Kinderaugen strahlen den Braunhaarigen an. “Also ich hab mich bestimmt nicht beschwert.” Mischte sich Joey in das Gespräch ein. “Immerhin ist es hier so herrlich ruhig wenn du weg bist.” Breit grinste er zu Mokuba herüber und bekam von diesem lediglich die Zunge heraus gestreckt. “Hm. Kantonesisch also.” Seto beachtete das kleine Geplänkel der Beiden nicht weiter, sonder ging lieber zur Menüplanung über. Zwei Stunden und etlicher geleerter Essenspackungen später saßen Seto, Joey und Mokuba gut gesättigt, oder in beiden letzten Fällen, leicht überfressen am Küchentisch. “Es ist und wird mir für immer unbegreiflich bleiben.” Kopfschüttelns betrachte sich Seto die einundzwanzig leer gefutterten Päckchen auf dem Tisch. “Übung.” Kam es, wie aus einem Mund, von Joey und Mokuba. Kurz schauten sie sich verdutz an, ehe sie in lautes Gelächter ausbrachen. Abermals schaute Seto gegen Himmel. “Was habe ich nur getan, dass ihr mich so sehr straft?” “Gute Nacht, Seto.” Mokuba kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer in seine Bettdecke. “Gute Nacht, Kleiner.” Seto strich im sanft durchs Haar, wand sich vom Bett ab und verließ den Raum. An der Tür hielt er kurz inne. “Und träum was schönes.” Er löschte das Licht und schloss die Tür. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen als er gemütlichen Schrittes den Flur entlang ging. Der Abend war angenehm gewesen. Nach dem guten Essen hatte sie sich dazu entschieden ein Film anzuschauen. Na gut, eigentlich hatte ihn Joey und Mokuba dazu überredet und Seto hatte sich breitschlagen lassen. Ein leiser Seufzer stahl sich von seinen Lippen als er an den nicht gerade kleinen Berg Akten auf seinem Schreibtisch dachte. Mit der Hand massierte er leicht seinen verspannten Nacken. Vielleicht konnte die Arbeit bis morgen warten und er sollte dem Beispiel seines Bruders und dem, selig auf der Couch schlummernden Hündchen folgen. Sein Lächeln verstärkte sich als er daran dachte wie Joey während des zweiten Film eingeschlafen war. Denn der Blonde hatte zuvor, mit einigem Abstand, neben ihm auf der Couch gesessen und war beim Einschlafen gegen seine Schulter gesunken. Seto hatte überrascht zur Seite geschaut und das tief schlafende Hündchen anschließen vorsichtig zugedeckt. Er war froh das Joey ein recht tiefen Schlaf hatte, denn so konnte er die vertraute Schwere des Körper und den betörenden Duft des Blonden neben sich einfach nur genießen. Jedoch hatte sich das Aufstehen als etwas schwierig herausgestellt. Doch mit der Hilfe seinen breit grinsenden Bruders hatte Seto es geschafft sich zu erheben, Joey einigermaßen anständig auf die Couch zu legen und ihn sorgfältig zu zudecken. Leicht strich der Braunhaarige sich über den Oberarm, über die Stelle an der Joey gelehnt hatte. Es war ein schönes Gefühl gewesen den Blonden wieder so dicht zu spüren und er hoffte inständig, dass die Therapie helfen würde und er sein Hündchen endlich wieder richtig nah sein konnte. Seto schloss die Tür seines Schlafzimmers hinter sich und entledigte sich auf dem Weg zum Bett seiner Kleidung. Bevor er die Hose auf den Stuhl legte, holte er noch sein Handy aus der Gesäßtasche, schaute kurz auf das Display und legte das Gerät anschließend auf den Nachttisch. Er schlüpft unter die Bettdecke und fröstelte leicht als der kühle Stoff seine Haut berührte. Doch wärmte die Seide sich schnell auf und ließ ihn sich immer mehr entspannen. Nur am Rand bekam er noch mit das sein Handy leicht vibrierte und somit den Eingang einer Sms ankündigte. Doch Seto war zu müde und nicht gewillt sich jetzt mit dem kleinen Gerät zu beschäftigen. Egal wer gerade etwas von ihm wollte, es konnte genauso gut bis morgen warten. Allmählich wurde sein Atem flacher, seine Gesichtszüge entspannten sich und Morpheus hieß ihn in seinem Reich willkommen. Kapitel 80: Prüfungszeit ------------------------ “Tut mir leid, aber ich musste ihm versprechen nichts zu sagen.” Entschuldigend schaute er Kaiba an. Zwar hatte Bakura eingewilligt Seto zu helfen, aber er hatte doch auch Joey sein Wort gegeben und an dieses würde er sich halten. Den ganzen gestrigen Abend hatte er mit sich gerungen. Sollte er Seto die Wahrheit sagen oder sein Versprechen halten? Kurz entschlossen hatte er Kaiba dann doch noch anrufen wollen, jedoch hatte er solange mit sich gehadert bis es schon fast elf Uhr abends gewesen war und um solch eine nachtschlafende Zeit rief er bestimmt nicht an. Also hatte er sich für eine kurze Sms entschieden und sich mit Kaiba für heute, nach der Schule auf den Schulhof verabredet. Zwar hatte er immer noch keine Idee wie er sein Problem lösen konnte, aber er hoffte, dass es sich im Laufe des Gesprächs eine Lösung ergeben würde. Aber wie sollte er Kaiba mitteilen warum Joey sich für Kyoto entschieden hat ohne sein Versprechen zu brechen? Er hielt Joeys Entscheidung, nur wegen des Geldes nach Kyoto zu gehen, für falsch und dies musste er seinem Gegenüber nun irgendwie sagen. Immerhin würde Kaiba doch alles in seiner Macht stehende tun damit es Joey gut ging. Klar konnte er auch Joey Beweggründe verstehen, aber es war doch bestimmt wichtiger an einen Ort zureisen denn man wirklich mag, als nur aufs Geld zu achte, oder? “Wenn das so ist, dann ließ dir das hier bitte kurz durch und sag mir was du davon hältst.” Seto holte das Blatt Papier hervor, das er am Tag zuvor Duke gezeigt hatte und reichte es dem Weißhaarigen. Bakura nahm es entgegen, schaute sich das Blatt kurz an und grinste. So wie es aussah brauchte er sein Versprechen gar nicht zu brechen, denn ein seinen Händen hielt er ein Tabelle mit allen Angeboten, inklusive Preisen. Es hätte Joey doch eigentlich klar seien müssen, dass er Kaiba nicht so leicht hinters Licht führen konnte. “Das ist wirklich eine sehr aufschlussreiche Liste, Kaiba.” Immer noch breit grinsend und mit einem leichten Nicken gab er das Blatt Papier an den Braunhaarigen zurück. “In der Tat, sehr aufschlussreich.” Auch Seto nickte leicht und packte die Tabelle zurück in seine Tasche. “Danke für deine Meinung.” “Gern geschehn.” Bakura zwinkerte ihm verschwörerisch zu. “So, jetzt muss ich aber los. Tschüß Kaiba.” Er winkte noch kurz über die Schulter und war auch schon am Schultor und in den Armen Keijis angelangt. Seto wand sich ab und schritt leicht kopfschüttelnd auf seinen Wagen zu. Wenn Joey dachte, dass er mit der Nummer durch kommen würde, dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten. Mit einem leicht hinterlistigen Lächeln auf den Lippen startete er den Wagen und manövrierte ihn gekonnte auf der Packlücke. Sein Hündchen würde sich noch wundern. Besagtete Hündchen saß auf der Couch und brütete über den Bogen mit Mathematikaufgaben den ihn Seto vor seiner Abfahrt gegeben hatte. Im Schneidersitz kauerte Joey auf den Polstern, bearbeitete seine Unterlippe mit den Zähnen und überlegte fieberhaft wie er die letzte Aufgabe lösen konnte. Die Anderen waren ja schon recht knifflig gewesen, aber die Letzte erwies sich als richtig harte Nuss. Dabei musste er sie doch unbedingt lösen, denn Seto hatte ihm verraten, dass eine kleine Belohnung für ihn im Kühlschrank stand. Doch diese durfte er eben erst dann haben, wenn er mit den Aufgaben fertig war. Natürlich hätte Joey auch schummeln können und sich die benötige Formeln aus dem Buch raussuchen können. Währe da nicht jemand der mit Argusaugen über ihn wachte. Mokuba saß nämlich im Sessel und blätterte in einem Comicheft herum. Doch wer glaubte das Setos kleiner Bruder von seiner Lektüre so abgelenkt war, dass er nicht um sich herum mitbekam, der täuschte sich da gewaltig. Joey hatte einen kleinen Versuch gewagt und wollte nur einen klitzekleinen Blick in sein Mathebuch werfen, prompt hatte er dafür eines der Couchkissen an den Kopf bekommen. Mokuba hatte nur gelacht und gemeint, dass er bei den Prüfungen ja auch nicht nachschauen könnte, also dürfte er das jetzt auch nicht machen. Leise vor sich hin grummelnd hatte der Bonde sich dann wieder den Aufgaben gewidmet, welche ihn allmählich zum verzweifeln brachten. Das Zuschlagen der Haustür ließ Joey aufhorchen. “Seto?” Hoffnungsvoll sah er zum Durchgang und erblickte kurz darauf den Hausbesitzer. “Hilf mir!” Mit großen bettelnden Hundeaugen hielt er ihm den Test hin. Leise lachend betrat Seto das Wohnzimmer. “Zu schwer?” “Nur die letzte Aufgabe.” Joey tippte mit dem Bleistift auf besagten Abschnitt. “Ich glaub ich bin zu blöd dafür.” Grummelnd legte er das Blatt auf den Tisch und ließ sich seitlich auf die Couch fallen. Seto setzte sich in den gegenüber liegenden Sessel und zog das Blatt zu sich herüber. Er besah sich die Lösungswege und Ergebnisse und konnte nicht umhin Stolz auf sein Hündchen zu sein. Wenn man bedachte, was diesen in den letztem Jahr alles widerfahren war und dass er in den letzten Wochen keine Schule besuchte, sondern allein zuhause lernte, waren dessen Leistungen durchaus bemerkenswert. “Ich muss dich enttäuschen, Joey.” Er schob das Blatt Papier dem Blonden wieder hin. “So schlecht?” Frustriert schlug Joey sich ein Kissen vors Gesicht. “Ich hab´s gewusst, ich bin zu blöd für diese Welt!” Wurde in den Stoff gejammert. “Mitnichten, Joey.” Seto lächelte den entmutigten Blonden an. “Denn ich muss dich lediglich enttäuschen was deine Aussage bezüglich deines Glauben angeht.” “Hä?” Joey legte das Kissen bei Seite und schaute verwirrt zum Sessel herüber. “Er meint damit, dass du nicht zu blöd dafür bist.“ Kicherte Mokuba und schmökerte weiter in seinem Comic. “Echt?” Schwungsvoll setzte Joey sich wieder auf und seine braunen Augen schimmerten hoffnungsvoll. “Genau.” Seto nickte und schenkte dem Blonden ein warmes Lächeln. “Überleg doch mal unter was für Umständen du hier lernst. Meinst sitz du doch alleine über den Büchern, oder Bakura gibt dir Nachhilfe. Ich glaube du unterschätzt die Leistungen, die du in den letzten Wochen vollbracht hast, gewaltig und was die letzte Aufgabe betrifft, so hast du da lediglich einen kleinen Zahlendreher fabriziert. Siehst du.” Seto nahm sich einen Stift und berichtigte den Fehler. “Oh.” Joey nahm das Blatt wieder an sich, besah sich die Berichtigung und plötzlich was alles ganz einfach. Nicht mal zwei Minuten brauchte er um die Aufgabe zulösen. “Siehst du.” Seto lehnte sich zurück. “Und weil du so brav warst, darfst du dir jetzt deine Belohnung holen.” Joey grinste über beide Backen, sprang auf und sauste in die Küche. Der Kühlschrank war schnell erreicht und die Tür wurde voller Erwartung aufgerissen. Ein freudiger Glanz trat in die braunen Augen und das Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Denn dort, zwischen Saft, Milch und den anderen Kühlschrankbewohnern, stand er. Ein kleiner Teller mit einem dunkelbraun glänzenden Schokoladenkuchen, der einzig und allein für Joey bestimmt war. Denn vor dem Kuchen stand ein kleines Tischkärtchen auf dem `Joeys Leckerli´ stand. Der Blonde schnappte sich den Teller, fischte sich schnell noch eine Kuchengabel aus dem Schubfach und brachte seine wohlverdiente Belohnung ins Wohnzimmer. Gemütlich lümmelte er sich dort auf die Couch und verputzte mit genüsslichem Brummen den kleinen Kuchen. “Seto?” Joey stellten den sorgfältig geleerten Teller auf dem Beistelltisch ab. “Können wir jetzt gleich in die Firma fahren, oder passt es dir später besser?” Der Blonde war neugierig, denn Seto hatte ihm gesagt dass sie heute in seine Firma fahren würden damit er sich einen der Konferenzräume für seine Prüfungen aussuchen durfte. “Wenn du magst, können wir sofort los.” Der Braunhaarige er hob sich. “Willst du auch mit, Mokuba?” “Keine schlechte Idee. Dann könnt ich ja mal wieder einen Blick in die Entwicklungsabteilung werfen.” Der Schwarzhaarige legte sein Comic zur Seite und grinste seinen großen Bruder an. “Wer weiß was für einen Unfug die sich da schon wieder ausgedacht haben.” “Mach das.” Seto wuschelte ihm durch Haar. Joeys Augen wurden während der privaten Führung durchs Setos Reich immer größer. Klar wusste er das Seto mächtig dicke im Geschäft war, aber das alles hier übertraf seine Vorstellung dann doch um einiges. Mokuba hatte sich gleich nach der Ankunft in die Entwicklungsabteilung verkrümelt und so wanderte er hier mit Seto alleine durch die vielen Gänge des riesigen Gebäudekomplexes. “Wie viele Leute arbeiten hier eigentlich?” Neugierig spähte er über das Geländer hinunter in die gigantische Empfangshalle. “Es müssten ungefähr 550 sein.” Seto schritt weiter auf seinen privaten Fahrstuhl zu. Joey eilte ihn hinterher und schaute ihn ungläubig an. “So viele?” “Hier gibt es eben eine Menge zu tun.“ Der Fahrstuhl öffnete sich, Seto ließ dem Blonden den Vortritt, stieg ebenfalls ein und drückte einen der Knöpfe. Die Türen schlossen sich wieder und mit einem leichten Ruck setzte der Aufzug sich in Bewegung. “Sind trotzdem ne ganze Menge Leute die du hier für dich arbeiten lässt.” “Sie arbeiten nicht für mich, sondern eher mit mir, Joey.” Gelassen lehnte Seto sich an die Wand des Aufzugs. “Eine Firma funktioniert nicht immer so wie man es im Fernsehen sieht.” “Ach, nicht?” Ein Grinsen machte sich im Gesicht des Blonden breit. “Ich dachte immer, dass du ganz allein da oben auf deinem Thron sitzt und Peitschenhiebe verteilst wenn einer deiner Arbeitssklaven nicht richtig spurt.” Der Braunhaarige schüttelte lachend den Kopf und die Fahrstuhltüren öffneten sich. “Willkommen in der wirklichen Welt.” Mit einer weiten Geste deutete er auf den Raum vor ihnen. Noch immer grinsend trat Joey aus dem Fahrstuhl und fand sich Sekunden später im emsigen Treiben eines Großraumbüros wieder. Überall wuselten Mitarbeiter herum. Manche schwer mit Akten beladen, manche mit einigen dampfenden Tassen Kaffee in den Händen. Es war zwar wirklich viel los hier, aber dennoch schienen Setos Angestellte nicht gestresst. Hier und da konnte er sogar ein Lachen hören als Seto ihn, durch einen der vielen Gänge zwischen den Büroabteilen, führte. Seto schmunzelte als er das verwirrte Gesicht seines Hündchens bemerkte. “Wer gestresst oder überarbeitete ist, leistet keine gute Arbeit und hohe Qualität ist in meiner Firma oberstes Gebot.” Eine Glastür öffnete sich automatisch und gab ihnen den Weg zu den Konferenzräumen frei. Joey blieb Seto dich auf den Fersen. Wer wusste schon ob er hier alleine jemals wieder herausfinden würde? “So hier währen wir bei dem ersten Raum.” Seto öffnete eine große Tür und dahinter offenbarte sich ein großer, kahl eingerichteter Raum. Joey trat ein und schaute sich kurz um. “Bisschen groß, oder?” Die Stimmung in dem Raum behagte ihm nicht wirklich. Er kam sich regelrecht winzig vor. “Hab ich mir schon gedacht.” Nach dem Joey wieder auf den Flur getreten war, führte Seto ihn an einigen weiteren Türen vorbei. “Ich glaube der hier ist eher nach deinem Geschmack.” Wieder öffnete er eine Tür und ließ Joey den Vortritt. “Schon viel besser.” Joey grinste kurz über seine Schulter und besah sich sein zukünftiges Prüfungszimmer etwas genauer. Alles in allem war der Raum vielleicht zwanzig Quadratmeter groß und wirkte bei weitem nicht so unbehaglich wie der Erste. In der Mitte waren sechs Tische zusammen gestellt worden und ergaben somit einen größeren Tisch der wahrscheinlich für Besprechungen in kleiner Runde gedacht war. Ansonsten gab es nur noch einige kleine Schränke an den Wänden, einen Kaffeeautomaten und durch die großen Fenster kam reichlich Tageslicht in den Raum. “Und?” Seto lehnte am Türrahmen. “Den nehm ich.” Joey nickte und drehte sich zu dem Braunhaarigen um. “Danke dass du das alles für mich machst.” “Mach ich doch gerne.” Warm lächelte er sein Hündchen an. “Schon.” Joey setzte sich auf einen der Stühle und schaute aus dem Fenster. “Aber selbstverständlich ist es nicht. Es viele Menschen da draußen die nicht soviel auf sich nehmen würden. Vor allem wenn man nicht weiß, ob jemals wieder alles so sein wird wie früher.” Niedergeschlagen wanden sich die braunen Augen ab und musterten die Tischplatte. “Viele hätten mich einfach fallen gelassen und hätten sich jemanden neues gesucht. Jemanden der nicht so kaputt ist wie ich.” “Aber ich habe es nicht, Joey.” Seto kam zu ihm herüber und ging neben dem Stuhl in die Hocke. “Ich bin für dich da.” “Ja.” Joey schaute von der Tischplatte auf und traf auf warmes Blau. “Trotz allem bis du immer für mich da gewesen.” “Und das werde ich auch weiterhin.” Liebvoll lächelte Seto ihn an. Was würde er nicht alles dafür geben den Blonden jetzt in seine Arme ziehen zu können. Joey war gefesselt von dem tiefen Blau. Wie in Trance hob er langsam seine Hand und nährte sich mit ihr dem Gesicht seines Drachen. Doch als sich ein überraschter Schimmer in das warme Blau mischte, kam er wieder zu sich und zog die Hand schnell wieder zurück. “Ich… Sorry.” Mit einem frustrierten Seufzer legte er den Kopf weit in den Nacken und schaute zur Decke. “Ich will die scheiß Therapie, und zwar sofort!” Knurrte er dem Putz der Decke zu. Seto war überrascht als Joey sich ihm näher kam, dann enttäuscht weil dieser sich schlagartig wieder zurückgezogen hatte und jetzt musste er über Joeys verzweifelten Geknurre lachen. “Erst die Prüfungen, Hündchen.” Er erhob sich wieder. “Dann kannst du sofort fahren wenn du möchtest.” Joey blickte von der Decke zu dem Drachen. “Dazwischen gibt’s aber noch ne richtig coole Abschlussfeier.” “Ach, gibt es die?” Eine schmale Augenbraue hob sich. “Oh ja!” Joey sprang auf. “Und zwar in der Villa!” Bestimmte er kurzerhand und hoffte dass er damit nicht etwas zu weit ging. Immerhin war es Setos Haus und nicht seins. “So, so.” Der Hausbesitzer verschränkte die Arme vor der Brust. “Dir ist aber schon klar, dass ich nicht jeden in mein trautes Heim lasse.” “Aber Bakura und Keiji dürfen doch, oder?” Joey legte seinen besten Hundebettelblick auf. “Hm.” Seto rieb sich übers Kinn und musterte Joey nachdenklich. “Unter einer Bedingung.” “Und die wäre?” Ungeduldig schaute Joey ihn an. “Sag schon.” Seto ließ ihn noch einige Minuten zappeln. “Das es heute deine leckere Lasagne zum Abendessen gibt.” “Ist gebongt!” Breit grinste der Blonde ihn an und ging schon mal in Gedanken die Planung für die Party durch. Luftballons, jede Menge Luftballons. Ohne die ging es doch gar nicht, oder? Eine Woche später stand Joey erneut vor der Tür zu dem Konferenzraum und schluckte schwer. Es war soweit. Hinter dieser Tür wartete einer seiner Lehrer und ein ganzer Stoß Prüfungsbögen zu den verschieden Schulfächern auf ihn. Und er sollte da nun rein. Ein weiteres Mal schluckte Joey schwer, wischte sich die leicht schwitzigen Hände noch schnell an der Hose ab und ergriff die Türklinke. Nun war es soweit. Es gab kein Zurück mehr und Seto hatte ihm die letzten Tage ja auch immer wieder versichert das er es schaffen würde. Also warum die Sache noch unnötig heraus zögern? Noch mal tief durchatmend drückte er die Klinke herunter und die Tür auf. “Da bist du ja Joey!” Der Blonde riss die Augen überrascht auf als ihn Bakura breit grinsend auf ihn zu kam. “Was …” “Ist das nicht toll? Ich darf meine Prüfungen auch hier schreiben.” Der Weißhaarige knuddelte Joey kurz und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. “Ja schon, aber… wie…?” Von dem Plötzlichen Auftauchen seines Kumpels etwas überfordert schaute sich Joey diesen fragend an. “Da sein Klassenzimmer etwas überfüllt war und es Verschwendung wäre, wenn ich nur wegen dir allein hier sitzen würde, hat der Direktor zugestimmt dass Bakura auch hier geprüft werden darf. Also wenn du dich dann bitte setzten würdest, Joey.” Abermals schaute der Blonde überrascht als er die Stimme seiner Biologielehrerin vernahm. Und tatsächlich, dort stand sie. Frau Shiwata. Joey konnte sein Glück kaum fassen. Erst das er nicht allein hier sitzen musste, sondern moralische Unterstützung von Bakura bekam, nun stellte sich heraus, dass seine Lieblingslehrerin, zu der er einen recht guten Draht hatte, sie beide beaufsichtigen würde. “Guten Morgen, Frau Shiwata.” Breit grinsend verbeugte der Blonde sich und eilte dann zu dem Tisch herüber der für ihn bestimmt war. Dieser war, genauso wie der seines Mitstreiters, einzeln gestellt worden und verhinderte somit etwaiges Abschauen oder andere Möglichkeiten des Schummelns. “Nun dann, mögen die Spiele beginnen.” Die Lehrerin lächelte ihre beiden Schüler aufmunternd an und legte ihnen den ersten Prüfungsbogen auf den Tisch. “Viel Glück.” Sie zwinkerte jedem nochmals zu und setzte sich wieder auf ihren Platz. “Danke.” kam es leise von dem Blonden und er drehte die Blätter um. Mathematik. Na toll, eines der schwersten Fächer gleich am Anfang. Obwohl… eigentlich war das doch gar nicht so schlecht, oder? Immerhin war er ausgeruht und sein Hirn qualmte auch noch nicht. War das vielleicht Absicht? Joey schaute Frau Shiwata, bekam ein aufmunterndes Zwinkern geschenkt und wand sich wieder dem Prüfungsbogen auf seinem Tisch zu. Er lass sich die erste Aufgabe durch und seine Lippen verzogen sich zu einen Grinsen. Er verstand was dort stand und wusste wie er diese Aufgabe lösen konnte. Ebenso verhielt es sich bei der Nächsten und Übernächsten. In Gedanken bedankte er sich bei Bakura und Seto und nahm den Stift zur Hand. Wenn die Beiden an ihn glaubten, dann konnte doch gar nichts schief gehen. Voller Tatendrang stürzte der Blonde sich auf das Blatt Papier. “So, meine Herren, das war´s für heute.” Frau Shiwata packte die Prüfungsbögen in ihre Tasche und erhob sich. “Wir sehen uns morgen wieder. Selber Ort, selbe Zeit.” Sie schulterte ihre Tasche und nahm sich ihre Jacke von der Stuhllehne. “Ähm … wissen sie schon wie es aussieht?” Nervöse knetete Bakura seinen Schmierzettel zwischen den Fingern hin und her. Auch Joey schaute erwartungsvoll zu seiner Lehrerin. “Nun.” Frau Shiwata schon ihren Stuhl an den Tisch und schaute ihre Schüler ernst an. “Eigentlich darf ich es euch natürlich nicht sagen, aber…” Eine kleine theatralische Pause folgte in der sie erst Bakura und dann Joey fest anblickte. “ … ich hoffe ihr beide zweigt morgen die gleichen Leistungen wie heute.” Ein Lächeln, ein verschwörerisches Zwinkern und schon war die Frau aus dem Raum verschwunden. “Heißt das… “ Joey Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und er sah zu Bakura herüber. “Ich denke schon.” Auch de Weißhaarige grinste breit zu dem Blonden herüber. “Cool.” Joey sprang auf, schnappte sich seinen Kumpel und knuddelte diesen kräftig durch. “Nur noch morgen und wir haben es geschafft!” Triumphieren reckte er die Faust in die Luft. “Yupp.” Bakura schnappte sich gleich sein Handy und wählte Keijis Nummer. Joey ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb kurz an einen der vier großen Zimmerpflanzen, die dem Raum eine ganz andere Atmosphäre verliehen, hängen. Sein Grinsen verwandelte sich in ein Lächeln. Bei seinem ersten Besuch dieses Raumes waren die Pflanzen noch nicht da gewesen. Ebenso wenig wie der kleine Kühlschrank, denn sie in den Pausen hemmungslos geplündert hatten, und der Wasserkochen zum Tee zu zubereiten. Joey wusste, dass er das alles Seto zu verdanken hatte. Dafür würde er seinem Drachen ein Abendessen kochen von dem dieser noch lange schwärmen würde. Das war immerhin das Mindeste was er als kleines Dankeschön für Seto tun konnte. Ein neuer Tag und Bakura betrat gemeinsam mit Joey das Firmengebäude der Kaiba-Coperation. “Und? Bereit für den zweiten und letzten Teil?” “Nicht wirklich.” Der Blonde gähnte herzhaft und struppelte sich durch Haar. “Aber wat mut, dat mut, oder?” “So ist es.” Im Lift angekommen, drückte Bakura den Knopf ihrer Etage und grinste Joey aufmunternd an. “Wird schon. Gestern hat’s doch auch ganz gut geklappt und das waren die schwersten Fächer gewesen.” “Hm.” Der Blonde lehnte mit geschlossenen Augen an der Kabinenwand und nickte leicht. Er war so müde. Obwohl Seto ihn gleich nach dem, doch sehr reichhaltigen, Dankeschönabendessen ins Bett geschickte, hatte es bestimmt noch vier oder fünf Stunden gedauert bis er eingeschlafen war. Und der fehlende Schlaf machte sich echt bemerkbar. Joey konnte nur hoffen dass er sich vor den Prüfungen noch schnell einen starken grünen Tee machen durfte, denn sonst würde er wahrscheinlich direkt auf dem Tisch einschlafen. “Wir sind da!” Bakura stieß ihn den Ellenbogen in die Seite und zeigte auf die offene Tür ihres Prüfungszimmers. “Oh.” Joey hatte gar nicht bemerkt das sie den Fahrstuhl verlassen und den langen Gang durch das Großraumbüro hinter sich gelassen hatten. Gott, in solchen Situation wünsche er sich echt dass er zum Kaffeetrinker mutieren und sich literweise das heiße koffeinhaltige Getränk verabreichen könnte. Doch leider schmeckte ihm das bittere Getränk so gar nicht, selbst mich Milch und massenhaft Zucker kam er da einfach nicht ran. Umso mehr strahlte er über das ganze Gesicht als er eine Thermoskanne auf seinen Tisch fand. Er goss sich die erste Tasse ein, schnupperte genüsslich am herbe Aroma und nippte vorsichtig an seinem Tee. Der Tee war stark, vertrieb die Schläfrigkeit langsam aus seinen Knochen und Joey lächelte selig. Womit hatte er nur so einen Mann wie Seto verdient? Frau Shiwata hatte ihren Rotstift in der Hand, die Augenbrauen waren nachdenklich zusammen gezogen und ihre Augen wanderten sorgfältig über das Blatt Papier. “Hm”. Der Rotstift wurde angesetzt, hinterließ eine kleine Randnotiz und entfernte sich wieder. Joey saß eineinhalb Meter weit weg und nagte nervös an seiner Unterlippe herum. Auch Bakura konnte nicht still sitzen. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und warf den Blonden fragende Blicke zu. Doch dieser konnte nur mit den Schultern zucken und abwarten. “Nun… “ Frau Shiwata nahm ihre Lesebrille von der Nase, klappte die Bügel bei und verstaute sie in ihrem Brillenetui. Dieses packte sie zurück in ihre Handtasche, verschränkte ihre Hände in einander, legte diese auf den Prüfungsbögen ab und schaute ihre Schüler ernst an. “… es ist wie ich befürchtet habe.” Seufzend schaute sie zu Joey. Dieser erstarrte. “Ich muss dir mitteilen, dass du Joey …” Sie atmete tief durch und wand ihren Blick nun auch Bakura zu. “… ebenso wie Bakura …” Sie konnte sich ihr Lächeln nicht mehr verkneifen. “Jungs, ihr habt´ s geschafft. Herzlichen Glückwunsch!” Noch immer saß Joey wie erstarrt auf seinen Stuhl und nur langsam sickerte die Nachricht zu ihm durch. Er hatte es geschafft? Hatte er eben gerade wirklich seine Abschlussprüfung bestanden? Es musste wohl so sein. Den seine Lehrerin klopfte ihn gerade beglückwünschend auf die Schulter und nur Sekunden später hatte er einen jubelnden Bakura am Hals hängen. “Wir haben´ s geschafft, Joey” Geschafft!” “Das ist jetzt gerade echt passiert, oder?” Noch etwas unsicher schaute der Blonde in das breit grinsende Gesicht seines Kumpels. Und als dieser heftig nickte und ihm fast die Luft abschnürte, machte es bei dem Blonden klick. Er sprang auf. Wie versprochen führte er seinen Siegestanz auf. Weder ließ er sich von dem, noch immer an seinem Hals hängenden, Bakura, noch an seiner laut lachenden Lehrerin daran hintern seiner Freude Ausdruck zu verleihen. “Was ist das denn für ein Radau hier?” Joey stoppte mitten im Tanz als er die Stimme seines Drachen hörte. Noch immer überdimensional grinsend drehte er sich in Richtung Tür. Und dort stand er. Seto lehnte lässig am Türrahmen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. “Ich hab´s geschafft!” Der Blonde schon Bakura beiseite, ging auf seinen Drachen zu und blieb kurz vor diesem stehen. “Herzlichen Glückwunsch.” Ein warmes Lächeln erschien auf Setos Lippen. “Du weiß schon, dass ich das alles nur dir zu verdanken habe, oder?” Noch immer überglücklich grinsend schaute der Blonde zu ihm auf. “Das hättest du auch ganz gut alleine geschafft, Joey.” Wiegelte der Braunhaarige ab. “Nein. Und das weißt du auch nur zu genau.” Kurz sah er ihn in die Augen ehe er sich tief vor Seto verbeugte. “Vielen Danke.” “Schon gut, schon gut. Hör auf mit dem Unsinn.” Seto war es zwar gewöhnt, dass man ihm mit dem nötigen Respekt begegnete, aber bei guten Freunden konnte es nicht leiden und bei Joey mochte er schon gar nicht. “Tschuldigung wenn ich störe, aber wie kommst du eigentlich so schnell hierher?” Bakura schaute den Braunhaarigen neugierig an. Gut, er und Joey waren recht gut durch die Prüfung gekommen und lagen sogar noch weit unter dem Zeitlimit, aber das Kaiba jetzt schon in der Firma war, wunderte ihn schon sehr. Zumal es doch bestimmt über eine gute dreiviertel Stunde Fahrzeit von der Schule zur Kaiba-Coperation waren. “Glaub mit Baku, das willst du gar nicht so genau wissen.” Grummelte Joey und schaute den Drachen schmollend an. “Aber unfair ist es trotzdem.” “Doch möchte ich. Also Kaiba, wie hast du das gemacht?” Bakura ließ nicht locker. “Ich bin schon seit… “Seto warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. “ … genau 4 Stunden und 53 Minuten mit den Prüfungen fertig. Nun, eigentlich wäre ich schon gestern fertig geworden, aber unsere wertgeschätzten Lehrkräfte haben sich geweigert mir die für heute anstehenden Prüfungsbögen auszuhändigen.” “Ich sag doch, total unfair!” Grummelte Joey leise vor sich hin. “WAS?” Bakura glupschte Seto mit großen Augen an. “Aber… das… wie… unmöglich.” Kopfschüttelnd ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Er wusste zwar das Joeys Freund ein Genie war, aber das war doch nicht möglich. “So, meine Herren, ich werde mich nun von ihnen verabschieden.” Frau Shiwata schulterte ihre Tasche und wand sich dann an den Firmeninhaber. “Ihres und das Zeugnis von Joey wird mit der Post zugestellt. Es sei denn sie haben sich anders entschieden und werden nun doch der feierlichen Übergabezeremonie beiwohnen.” “Nein, danke.” Seto konnte sich wahrlich angenehmeres vorstellen als zu der Veranstaltung zu gehen und dass Joey da nicht hinwollte, stand für ihn außer Frage. “Gut.” Die Lehrerin schaute noch mal jeden ihrer, nun ehemaligen, Schüler an. “Ich beglückwünsche sie zu ihren bestandenen Schulabschluss und wünsche ihnen viel Erfolg für ihren weiteren Lebensweg.” “Danke Frau Shiwata.” Kam es wie aus einem Mund von Joey und Bakura. Worauf beide sich ansahen und lachen mussten. Seto nickte der Lehrerin lediglich zu und begleitete sie zum Aufzug. “Und hast du das Rätsel gelöst?” Duke stellte sich neben Seto, einen Drink in der Hand und beobachtete den ausgelassen feiernden Blonden. Joey, Bakura, Keiji und Mokuba standen in der Mitte des Raumes und verdrehte ihre Glieder beim Twister spielen. “Auch hier war mal wieder das liebe Geld die Lösung des Rätsels.” Seto nippe an seinem Glas. “Kyoto war nun mal das günstigste Angebot und Bakura hat meine Vermutungen bestätigt.” “Also doch.” Seufzend schaute Duke Seto an. “Und was nun? Schickst du ihr trotzdem nach Kyoto?” “Ich bitte dich.” Eine schmale Augenbraue wurde erhoben und der Schwarzhaarige wurde beinahe mitleidig angeschaute. “Du glaubst doch nicht allen Ernstes dass ich ihn damit durch kommen lasse, oder?” Die Lippen des Grünäugigen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. “Und wohin geht´s statt dessen?” “Das, mein lieber Duke, werde ich dir erst mitteilen wenn alles geregelt ist.” Nun war es an Seto ihn anzugrinsen. “Nicht das du dich nachher noch verplapperst und mir die Überraschung vermasselst.” “MOKUBA, PASS AUF!” Der Laute Schrei Keijis ließ sie beide zu dem Schauspiel in der Raummitte blicken. Gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie das menschliches Gerüst auf der bunt getupften Matte in sich zusammen stürzte. Duke prustete los und auch Seto konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. “Joey… geh runter von mir… du erdrückst mich!” Kam es mit gequälter Stimme aus dem Haufen unter dem Bakura vergraben lag. “Willst du etwa sagen ich bin fett?” Lachte der Blonde und versuche sich irgendwie zu befreien. “Sag deinem Freund mal lieber, dass er seinen Fuß aus meinen Gesicht nehmen soll.” “Wieso? Gefallen sie dir etwa nicht?” Lachen wackelte der Rothaarige mit den bunt geringelten Socken und schob dann Mokuba von sich herunter. “Wie im Kindergarten.” Immer noch lachend schüttelt Duke den Kopf und ging zu dem menschlichen Knäuel herüber. “Solange es nicht DER Kindergarten ist, soll’s mir recht sein.” Brummte Seto nur leise und nippte erneut an seinem Glas. “Das war toll!” Strahlte Bakura übers ganze Gesicht als er Duke endlich geschafft hatte ihn und Joey hervor zu ziehen. “Ach? Aber eben noch beschweren dass ich zu fett bin!” Übertreiben schmollend verschränkte der Blonde seine Arme und schon die Unterlippe vor. “Ist doch kein Wunder, dass du so fett geworden bist, wenn du alles wie ein Scheunendrescher in dich reinschaufelst.” Lachte der Weißhaarige und nahm schnell die Beine in die Hand. “Na warte du miese Kröte!” Joey sprang auf und jagte ihm hinter her. Lächenld betrachte Seto sich das Ganze. Doch das Lächeln verblasste langsam. Nicht mehr lange und es würde niemand mehr da sein um irgend jemanden hier durch ganze Haus zu jagen. Joey würde weg sein und in der Villa würde es wieder etwas leiser und weniger chaotisch zu gehen. Nicht das Mokuba nicht laut sein konnte, oder seine Sachen immer ordentlich weg räumen würde, aber die Abwesendheit seines Hündchens würde man trotzdem deutlich spüren. Seto bedachte den, nach Luft schnappen auf und der Couch liegenden, Blonden mit einem langen Blick. Nur noch zwei Tage. Zwei Tage blieben ihm noch, dann würde sein Hündchen ins Flugzeug steigen und auf unbestimmte Zeit verreisen. “Guck nicht so ernst.” Duke stieß Seto den Ellebogen in die Seite. “Wir sind heute Abend hier um Spaß zu haben. Also hör auf zu grübeln, lächele ein wenig, verschieb die finsteren Gedanken auf morgen und lass uns lieber das Buffet plündern.” Schon schnappte er sich den Arm Seto´s und zog ihn zu der überfüllten Tafel. Zwar freute auch er sich nicht auf die Zeit ohne den blonden Chaoten, aber heute war heute und sie waren da um den Abschluss vom Bakura und Joey zu feiern. Duke würde es nicht zulassen das Irgendetwas den Blonden heute runter zog und sei es, dass er dafür Seto hinter sich herschleifen und mit Schokoküssen vollstopfen musste bis sie diesem zu den Ohren raus kamen. “Hm.” Duke schaute von dem großen Teller, auf dem ein riesiger Berg dieser Schokoladen überzogenen Schaumküsse sich auftürmte, zu Seto und wieder zurück. Er nahm einen in die Hand. Sollte er, oder sollte er nicht. Okay, danach musste er wirklich schnell sein und den restlichen Abend sich von Seto fernhalten, aber das war´s doch wert, oder? “Was auch immer gerade in deinem Hirn vorgeht, vergiss es lieber ganz schnell wieder.” Kam es mit eisiger Stimme von dem Braunhaarigen. “Ich weiß nicht was du meinst.” Tat Duke unschuldig und fluchte innerlich dass Seto ihn so schnell durch schauen konnte. “Das weißt du sehr wohl.” Seto musste sich ein Lachen verkneifen, als er Dukes Enttäuschung bemerkte und vor allem als er die Gefahr sah, die sich auf leisen Sohlen, von hinten an den Grünäugigen heran schlich. “Ich weiß genau was du mit dem Schokokuss vor hattest.” “Ach ja? Und was hatte ich vor?” Herausfordernd sah Duke ihn an. “Genau das!” Ertönte eine Stimme hinter ihn und Joey drückte dem Schwarzhaarigen einen Schokokuss ins Gesicht. Kurz verschmierte er die zuckrige Masse noch etwas in Dukes Gesicht, ehe er sich laut lachend und unter dem Beifall der anderen Partygäste aus dem Staub machte. Auch Seto musste leise lachen. Das, mit Schokolade und weiße Masse verschmierte Gesicht des Schwarzhaarigen war aber auch zu köstlich. Und als dieser sich dann die Augen frei rubbelte und ihn böse anfunkelte, konnte er sich nicht mehr halten und lachte ebenfalls aus vollem Hals. Auch wenn Duke gerade ziemlich unglücklich aussah, so hatte er doch Recht. Es war Joeys Abend und sie würden Spaß haben. Das war er seinem Hündchen einfach schuldig. Kapitel 81: Abschied -------------------- “Joey!” Die Tür wurde aufgerissen und Mokuba stürmte in das Zimmer des Blonden. “Komm schnell, das musst du dir unbedingt ansehen.” Aufgeregt zog Seto´s kleiner Bruder ihn am Arm hinter sich her. “Was ist denn los?” Etwas unbeholfen stolperte Joey hinter dem aufgekratzten Mokuba her. “Das ist so toll.” Der Schwarzhaarige strahle in an und zog ihn weiter Richtung Terrasse. “Ich hätte nicht gedacht, dass es schon so weit ist.” Den Blonden noch immer hinter sich herziehen, hüpfte Mokuba die wenigen Stufen zum Weg herunter und eilte in den hinteren Teil des Gartens. “Ich hab auch schon Seto Bescheid gesagt und Roland bereitete alles vor.” Joey hatte es aufgegeben, nach dem Grund zu fragen warum der Schwarzhaarige ihn durch die Gegend zerrte. Scheinbar war Mokuba im Moment nicht wirklich ansprechbar, also war es wohl besser sich zu fügen um zu erfahren was genau hier vor sich ging. Plötzlich stoppte Mokuba und Joey hatte alle Mühe nicht einfach in ihn hinein zulaufen. Grinsend drehte der Kleine sich zu ihm um. “Augen zu!” “Was?” Etwas skeptisch sah der Blonde ihn an. “Bestimmt nicht. Wer weiß schon was du dir wieder ausgedacht hast. Nachher schubst du mich noch in den Teich.” Demonstrativ verschränkte Joey die Arme. “Och, bitte Joey.” Mokuba schaute ihn mit großen Augen flehend an. “Es ist wirklich was ganz schönes. Versprochen.” “Kein Teich?” Joey war noch immer etwas vorsichtig. “Kein Teich und auch kein Dornengebüsch oder sonst was in der Art. Versprochen.” Mokuba legte sich die Hand aufs Herz und intensivierte seinen Bettelblick noch etwas. “Biiiiiitte.” “Okay, okay, ist ja schon gut.” Seufzte Joey geschlagen und schloss die Augen. “Supi.” Mokuba grinste bis zu den Ohren und schnappte sich erneut den Arm des Blonden. Jedoch zerrte er ihn jetzt nicht mehr hinter sich her, sondern führte ihn langsam den Weg entlang. “Nur noch ein kleines Stücken, dann sind wir da.” “Hm.” Blind tapste Joey hinter ihm her und hoffte das Mokuba Wort halten würde. Wehe der Kleinen würde nicht Wort halten und erlandete doch im Teich. “Wir sind da, aber Augen noch zu lassen, okay?” Mokuba hielt an und drehte Joey leicht, damit dieser in die richtige Richtung schaute sobald er die Augen auf machen würde. “Na, da bin ich jetzt aber mal gespannt.” Joey grinste leicht und konnte nicht umhin neugierig zu werden. Schließlich musste es schon einen guten Grund haben warum Mokuba ihn hier durch den halben Garten gezerrt hatte. “Okay. Bei drei machst du die Augen auf.” Der Kleine entfernte sich etwas von dem Blonden. “Eins, zwei und drei!” Joeys Lider flogen auf und die braunen Augen weiteten sich ungläubig. “HANAMI!” Rief Mokuba laut und hüpfte fröhlich unter dem blühenden Kirschbaum herum. “Wow.” Noch immer sichtlich überrascht kam nun auch Joey zu dem, in voller Blüte stehenden Baum herüber. Er hob seine Hand und strich vorsichtig über die blassrosa Blütenblätter. “Ist das nicht toll?” Mokuba drehte sich mit ausgebreiteten Armen in Kreis. “Es ist fast so, als ob sich auch der Baum von dir verabschieden will. So wie ein Abschiedsgeschenk.” “Hm.” Joey ließ den kleinen Zweig, denn er bis eben noch in der Hand hielt wieder los. “Ah, da ist ja auch schon Roland.” Mokuba stürmte den Weg entlang, nahm Roland die große Decke ab und eilte wieder zurück zum Baum. “Was meist du Joey, hier oder doch lieber noch ein bisschen mehr nach Links?” Unschlüssig zog der Schwarzhaarige die Decke hin und her. “Warte, ich helfe dir.” Joey musste über den Übereifer lachen und half Mokuba die Decke ordentlich auszubreiten. “Du weißt aber schon, dass ich dazu eigentlich keine Zeit habe, oder?” “Du hörst dich schon wie mein großer Bruder an.” Mokuba streckte ihm die Zunge raus und ließ sich auf die Decke fallen. “Wie kann man nur für so was Schönes keine Zeit haben?” “Wer soll sich hier wie ich anhören?” Seto war gerade am Kirschbaum angelangt und stellte die Kühlbox neben der Decke ab. “Na, Joey!” Mokuba grinste zu seinem Bruder hoch. “Der meint doch allen Ernstes keine Zeit für Hanami zu haben.” Der Kleine schüttelte leicht den Kopf und durchwühlte auch schon im nächsten Moment die Kühlbox. “Ach, und warum hast du keine Zeit?” Seto brachte schnell die Box in Sicherheit, setzte sich ebenfalls auf die Decke und grinste zu dem, noch immer stehenden Blonden. “Aber ich muss doch noch meine Sachen fertig packen. Hab doch erst die Hälfte geschafft und bis zum Abflug muss ich doch damit fertig sein.” Versuchte Joey sich zu verteidigen. “Dann kannst du das Packen der anderen Hälfte genauso gut auf später verschieben, oder?” Auffordernd klopfte Seto auf die Decke. “Mal ganz davon abgesehen, dass mein Jet erst dann startet, wenn ich mein Okay dazu gebe.” Joey seufzte, gab sich der kaibai´chen Übermacht geschlagen, setzte sich ebenfalls und bewunderte das Schauspiel der Kirschblüten. “Na, geht doch!” Breit grinsend drückt Mokuba ihm einen süßen Reiskuchen in die Hand und stopfte sich auch gleich noch einen in den Mund. “Ein Foto von diesem Anblick an die Presse verkauft und ich könnte mich zu Ruhe setzten.” Erklang eine belustigte Stimme und Joey schaute überrascht auf. “Das würde ich dir sogar zutrauen.” Grummelte Seto, erhob sich und begrüßte seinem Gast. Herr Tanaka schritt herzhaft lachend auf das kleine Festgelage zu und schenkte dem Braunhaarigen eine herzhafte Umarmung. “Danke für die Einladung.” “Schon gut.” Seto erwiderte die Umarmung. “Und jetzt setz dich hin, alter Mann.” “Werd ja nicht frech.” Tanaka verpasste dem millionenschweren Firmenchef einen leichten Klaps auf den Hinterkopf und ließ sich auf der Decke nieder. “Hallo Joey.” “Hallo.” Der Blonde war von dem plötzlichen Auftauchen Tanakas mehr als überrascht. Es war schon ziemlich lange her, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es fühlte sich an, als ob es eine kleine Ewigkeit her war, als er dass letzte Mal in dessen Bücherladen gewesen war. Die braunen Augen weiteten sich. Die ganze Zeit über hatte er sich nie Gedanken über den Bücherladen und seinem Job bei Tanaka gemacht. Er hatte den alten Mann einfach vergessen. “Ich… es tut mir leid, dass ich…” “Schon gut, Joey. Hattest ja wahrlich genug um die Ohren gehabt.” Herr Tanaka klopfte ihn leicht auf die Schulter. “Aber sie waren doch ganz alleine im Laden und niemand hat ihnen geholfen.” Betreten ließ Joey den Kopf hängen. “Das schon. Aber du musst bedenken, dass ich die letzten 12 Jahre auch alleine im Laden war. Und so alt, dass ich das alles nicht alleine schaffen würde, bin ich nun auch nicht.” “Stimmt.” Die Laune des Blonden sank weiter. Scheinbar hatte Herr Tanaka seine Hilfe gar nicht gebraucht. Schließlich gab dieser ja zu, sein Geschäft ganz gut alleine führen zu können. Nachher stellte sich noch raus, dass er den Job nur bekommen hatte weil mal wieder sein Drache die Finger im Spiel gehabt hatte. “Aber mit dir ging alles viel leichter.“ Herr Tanaka nahm Joey in eine väterliche Umarmung. “Und so viel Spaß hatte ich auch schon lange nicht mehr. Es gibt nicht viele junge Leute die sich mit uns altem Urgestein rumärgern wollen. Die meisten in meinem Alter versauern bereits im Altenheim und langweilen sich da zu Tode. Da hab ich doch echt Glück gehabt, oder?” Er zwinkerte Joey zu und nahm sich zwei der Reiskuchen. Einen reichte er an Joey weiter. “Ach, was für ein herrlicher Tag.” Er legte den Kopf in den Nacken, betrachtete sich die filigranen Blüten des Baumes über ihn und biss genüsslich in die Süßspeise. Seto, der sich schon zu Beginn des Gespräches einmischen wollte, weil die Niedergeschlagenheit seines Hündchens nur zu deutlich zu erkennen war, lehnte sich nun entspannt zurück. Nahm dieses doch gerade den Reiskuchen entgegen, grinste noch kurz und biss dann herzhaft hinein. Im Stillen stimmte Seto Tanaka zu. Der Tag war wirklich herrlich. Nur leider folge auf diesen schönen Tag einer, der wahrlich nicht schön werden würde. “Master Mokuba, sie haben Besuch.” Roland war zu der kleinen Gruppe getreten. “Hm.” Mokuba, der sich gerade einen der süßen Reiskuchen in den Mund gestopft hatte, schluckte den Bissen schnell herunter. “Stimmt ja, ich wollte ja mit Akio ins Kino!” Schon sprang der Schwarzhaarige auf. “Ach. Du schleifst uns alle hier her und selbst gehst du lieber ins Kino?” Seto verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte seinen Bruder mit einem ernsten Blick. “Aber… ich konnte doch gestern noch nicht wissen, dass der Kirschbaum schon heute blüht.” Verteidigte sich der jüngere Kaiba. “Aber wenn ich hier bleiben soll, sag ich Akio natürlich ab.” Nuschelte er kleinlaut und ließ sich wieder auf die Decke fallen. “Was wolltet ihr euch denn ansehen?” Neugierig sah Joey zu ihm herüber. “Na, da läuft doch heute der neue Film an. Du weißt schon, der mit dem einen Schauspieler, der auch in meinem Lieblingsfilm vom letzten Jahr mitgespielt hat. Der mit dem Zauberer und der…” Eifrig wirbelten Mokuba mit den Händen in der Luft herum. “Schon gut. Mach, dass du weg kommst.” Unterbrach Seto seinen kleinen Bruder und hatte ihn kurz darauf am Hals hängen. “Danke Seto!” Er drückte ihn noch mal kräftig ehe er wieder aufsprang und in Richtung Villa verschwand. “Er ist ganzschön groß geworden.” Herr Tanaka lächelte den Wirbelwind hinterher. “Nicht mehr lange und du musst ihn vor der Frauenwelt Dominos in Sicherheit bringen, Seto.” “Erinnere mich bloß nicht daran.” Seto verzog leicht das Gesicht. “Eine Bewunderin hat er sich schon eingefangen.” “Ach, ist das so?” Tanaka schaute den Braunhaarigen überrascht an. “Ja, und Seto gefällt das ganz und gar nicht.” Grinste der Blonde und schnappte sich noch einen Reiskuchen. Vom Drachen kam nur ein unwilliges Grummeln und Tanaka lachte herzhaft. Nach eine dreiviertel Stunde verabschiedete sich Herr Tanaka von den Beiden. Er wünschte Joey viel Erfolg bei der Therapie und versprach ihm, dass er jederzeit wieder bei ihm im Buchladen anfangen könnte wenn er wolle. Von Seto verabschiedete er sich mit einer herzhaften Umarmung die dem Braunhaarigen abermals die Luft nahm und schon war von dem älteren Herrn nichts mehr zu sehen. “Boah. Bin ich satt!” Joey ließ sich nach hinten fallen und streckte sich genüsslich. Er schaute durch die voll erblühten Zweige des Kischbaumes in den strahlend bauen Himmel. “Es ist wunderschön, oder?“ Seto, der das voll gefutterte Hündchen beobacht hatte, legte sich nun ebenfalls auf die Decke und schaute zu den wenigen Wolken, die über den sonst so markelosen Himmel huschten, hinauf. “Ja, das ist es.” Joey sog den süßen Duft der Blüten tief ein und schloss die Augen. Lag total entspannt auf der Decke und konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder aufzustehen. “Ich könnte ewig so liegen bleiben.” Brummte er leise und grinste zu dem Braunhaarigen, der unweit neben ihm lag, herüber. “Hm.” Setos Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Das Grinsen des Blonden verschwand als er den nachdenklichen Ausdruck bemerkte. “Tust du mir einen Gefallen, Seto?” “Welchen?” Seto wand seine Augen von den blassrosafarbenen Blüten ab und schaute zu Joey herüber. “Lass uns für kurze Zeit vergessen was morgen ist. Ich möchte einfach nur an das hier und jetzt denken und den Augenblick genießen, okay?” Joey wusste, dass nicht nur ihm der Abschied schwer fallen würde, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Er wollte so viele schöne Erinnerungen festhalten wie er nur konnte. Erinnerungen die ihn in der schweren Zeit, die ihm bevorstand, hoffentlich helfen würden. Seto sah ihn einige Zeit still an, ehe er leicht nickte. Joey lächelte, legte sich wieder gemütlich auf die Decke und betrachtete den leichten Tanz der Blütenblätter im Wind. Herr Tanaka hatte Recht, es war wirklich ein herrlicher Tag und im Stillen danke der Blonde Mokuba dafür, dass er ihn aus dem Zimmer geschleift hatte um ihm die Kirschblüten zu zeigen. Die Stunden unterm Kirschbaum waren wirklich schön und entspannend gewesen. Ganz im Gegensatz zu der Nacht. Nach dem Abendessen hatte Joey sich wieder ans Kofferpacken gemacht und war dann spät abends zu Bett gegangen. Doch an Schlaf war nicht zu denken gewesen. Unruhig hatte er sich hin und her gewälzt. Ging im Kopf alles noch einmal durch. Hatte er alles eingepackt? Würde Herr Tanaka wirklich ohne seine Hilfe zurechtkommen? Was würde ihn in Kyoto erwarten? Würde die Therapie anschlagen und er konnte seine Ängste besiegen? Und wie würde es Mokuba und Seto in der Zeit ergehen? Wie würde sein Drache die lange Zeit der Trennung erleben? Erst als der Horizont sich schon leicht verfärbte, schlief der Blonde erschöpft ein. So war es auch nicht verwunderlich, dass Duke mehrere Anläufe brauchte um Joey wenige Stunden später wach zubekommen. “Hm?” Verschlafen öffneten sich die braunen Augen ein kleines Stück, ehe Joey sich eines der Kopfkissen schnappte und nach dem Schwarzhaarigen warf. “Zu früh.” Nuschelte er müde und zog sich die Decke über den Kopf. Duke war dem Federgeschoss mühelos ausgewichen und schnappte sich nun dem Saum der Bettdecke. “Aus den Federn du Schlafmütze!” Schwungvoll entzog er dem Blonden den wärmenden Stoff. “Dein Flieger geht in eineinhalb Stunden und das Frühstück steht schon auf dem Tisch!” Joey murrte und setzte sich schlaftrunken auf. “Was?” Kraftlos rieb er sich den Schlaf aus den Augen und schaute zu dem grinsenden Duke hoch. “Deine Koffer hat Roland schon ins Auto geschafft und jetzt wird es langsam Zeit, dass du dich fertig machst, Joey.”´ “Will nicht.” Grummelnd ließ Joey sich wieder aufs Bett fallen. “Nix da. Steh endlich auf!” Duke zog dem Blonden das Kissen unterm Kopf weg. “Ich will wirklich nicht, Duke.” Kam es leise von Joey. Dennoch raffte er sich langsam auf. “Ich weiß.” Der Schwarzhaarige umarmte das niedergeschlagene Hündchen. “Aber es muss sein.” “Meinst du, dass es mir wirklich helfen kann?” Zweifelnd schaut Joey seinen Kumpel an. “Das wird es.” Gab dieser mit überzeugter Stimme zurück und wuschelte kräftig durch das blonde Haar. “Und deswegen wird es höchste Zeit, dass du deinen Hintern endlich ins Bad schwingst!” Er löste sich von Joey und schickte ihn einem leichten Klaps in Richtung Badezimmer. “Ja, Mama.” Der Blonde streckte ihm die Zunge raus und tapst davon. Das Frühstück verlief ruhig. Man konnte allen anmerken, dass sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt waren. Mokuba saß still auf seinem Stuhl und kaute eher lustlos auf seinem Marmeladenbrötchen herum. Duke kämpfte mit der Butter, die partout nicht auf das Hörnchen wollte und Seto widmete sich seinem zweiten Kaffee. Der Teller vor dem Braunhaarigen war leer und wies auch nicht die geringsten Krümel auf. Ebenso wie bei Joey. Auch wenn der Tisch sich vor Leckereien nur so durchbog, er brachte einfach nichts runter. Der Blonde seufzte, erhob sich vom Tisch und stellte seine Kakaotasse in die Spüle. “Wann müssen wir los?” “Hm.” Seto warf einen Blick zur Küchenuhr. “In circa 20 Minuten.” Joey wand sich ab. “Ich dreh dann noch mal eine kleine Runde durch den Garten.” Schon war der Blonde aus der Küche verschwunden. Seto sah ihn nach. Wie gerne würde er ihm jetzt folgen, doch hielt er sich zurück. Duke legte dem Braunhaarigen eine Hand auf die Schulter. “Ich werde mal mit ihm gehen.” Er zwinkerte Seto zu. “Nicht, dass er sich noch in letzter Minute aus dem Staub macht.” “Was?” Ungläubig schaute Joey Mokuba an. “Hat er dir das etwa nicht gesagt?” Der junge Kaiba sah den Blonden überrascht an. “Nein.” Kam es leise von Joey. Er verstand das einfach nicht. Warum wollte Seto denn nicht zum Flughafen fahren. Und vor allem, warum hat er es ihm nicht gesagt? “Warum?” Niedergeschlagen lies er den Kopf hängen. “Er wird schon seine Gründe haben.” Duke legte ihm die Hand auf die Schulter. “Aber… “ Setzte der Blonde an, wurde aber durch sein Handy unterbrochen. Ein schneller Blick und er wusste, dass es Seto war. Aber warum? Immerhin stand er hier, nur wenige Meter vor der Haustür der Villa entfernt. Warum kam Seto nicht einfach zu ihm und sagte, was auch immer ihm sagen wollte, ihm ins Gesicht? “Willst du nicht rangehen?” Duke stupste ihn leicht mit der Schulter an. “Könnte doch wichtig sein.” “Hm.” Leise grummelnd ging Joey einige Meter von seinem Kumpel und Mokuba weg und nahm den Anruf entgegen. “Was?” Okay, das klang nun nicht gerade freundlich. Aber warum sollte es auch? Joey war enttäuscht und das konnte Seto ruhig wissen. Und als er das leise Seufzen am anderen Ende der Leitung hörte, wusste er, dass der Braunhaarige die Botschaft sehr wohl verstanden hatte. “Kommst du bitte zum Wohnzimmerfenster?” “Warum sollte ich? Du könntest deinen Hintern doch ebenso gut hier raus bewegen.” Langsam wurde Joey wütend. “Bitte.” Kam es mit leiser Stimme von Seto und der Blonde setzte sich in Bewegung. “Also? Was gibt es?” Er wollte sich zur vollen Größe vor dem Fenster aufbauen und Seto wütend anfunkeln. Doch geriet sein Vorhaben schnell ins wanken als er den Braunhaarigen hinter der Fensterscheibe erblickte. “Seto?” Besorgt trat Joey dichter an die Scheibe. Sein Drache sah etwas blass aus und hatte im Moment nichts mehr mit dem großen, mächtigen Firmenchef, der Seto sonst war, gemein. “Ich… es tut mir leid, Hündchen, aber ich kann das einfach nicht.” Seto lehnte die Stirn an die kühle Scheibe des Fensters. “Ich hab echt gedacht, ich würde es schaffen, aber ich kann nicht.” Der Braunhaarige atmete tief durch. “Wenn ich mitfahre, kann ich nicht dafür garantieren, dass ich dich wirklich wegfliegen lassen.” Er hob langsam den Blick und traf auf warmes Braun. “Seto.” Kam es leise von Joeys Lippen. “Bist du deshalb nicht mit raus gekommen?” Der braune Schopf nickte leicht. “Ich… am liebsten würde ich dich packen und einsperren.” Joey wurde es warm ums Herz. “Ach, Drache.” Er hob die Hand und legte sie dort auf die Scheibe, wo auch Seto die Seine liegen hatte. “Warum hast du denn nichts gesagt? Ich hab schon gedacht, dass du mich nicht schnell genug loswerden konntest und deshalb nicht mitfahren wolltest.” “Tze.” Leichter Tadel schlich sich in die blauen Augen. “Ja, ja, jetzt weiß ich ja besser.” Verteidigte sich das Hündchen auch gleich, ehe es seinen Drachen wieder tief in die Augen schaute. “Soll ich nicht doch lieber hier bleiben? Vielleicht ist es doch besser…” “Nein!” Setos Kopf ruckte hoch. “Du fährst!” “Aber…” “Nix, aber.” Seto strich die Konturen der Hand des Blonden nach und verwünschte das Glas, welches ihn von Joeys Wärme trennte. “Es wird Zeit, dass du auch endlich mal an dich denkst, Joey. An dich und daran das es dir bald besser gehen wird.” “Aber wenn ich nur deswegen hier weg muss und es dir dann schlecht geht, dann…” Kam es leise von Joey, wohlweislich, dass es nur ein schwacher Versuch war. Ein Versuch, der von einem ernsten Blick des Blauäugigen sofort hinweg gefegt wurde. “Du musst fahren, Hündchen.” Das Blau wurde wieder warm und eine leichte Spur Traurigkeit war darin zu erkennen. “Ich weiß.” Seufzten lehnte Joey seinen Kopf an das Fester und schluckte schwer. “Gut.” Sanft strichen Seto´ s Finger über das kühle Glas. Genau dort, wo sich das widerspenstige Haar seines Hündchens befand. “Es wird Zeit.” “Will nit.” Kam es leise durchs Handy gegrummelt und entlockte dem Drachen ein leichtes Lächeln. “Und doch ist es jetzt an der Zeit, Abschied zu nehmen, Hündchen.” “Okay.” Seufzend hob Joey den Kopf wieder an. “Wartest du auf mich?” “Ja.” Kam es ohne das geringste Zögern von dem Braunhaarigen. “Auch wenn es ein Jahr dauert?” “Ja!” “Auch wenn es vielleicht zwei Jahre dauert?” “Ja!” “Auch wenn es…” “Auch wenn es eine Ewigkeit dauert!” Unterbrach Seto sein Hündchen und er meinte jedes Wort genauso, wie er es gesagt hatte. Joey schaute ihn überrascht an, doch langsam schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. “Eine Ewigkeit?” “Wir haben alle Zeit der Welt.” Seto erwiderte das Lächeln nur zu gerne. Lenkte es ihn doch kurzzeitig von dem Schmerz des Verlustes ab. Ein lautes Hupen im Hintergrund riss sie beide aus ihren Gedanken. “Ich glaube mein Shuttleservice wird ungeduldig.” Joey schaute kurz über die Schulter und erblickte Duke, der dicht neben der Limousine stand und auf seine Armbanduhr tippte. “Dann solltest du wohl endlich von hier verschwinden und mir nicht länger die Zeit stehlen.” Kam es trocken vom Braunhaarigen, doch seine Stimme wollte nicht so recht zu seinen Gesichtsausdruck passen. “Ja, ja, schon klar. Du hast wichtigere Dinge zu tun. Firma und so. Verstehe.” Joey schaute zu Boden und kaute leicht auf seiner Unterlippe herum. “Genauso ist es, Köter! Und es wird Zeit, dass du endlich von meinem Grundstück verschwindest. Oder muss ich erst den Sicherheitsdienst rufen?” “Elender Geldsack!” “Räudiger Straßenköter!” Joey seufzte leise. “Ich lieb dich, Drache.” Er hätte schwören können, dass Seto Augen sehr verdächtig geschimmert hatten bevor der Braunhaarige ihm den Rücken zu gedreht hatte. “Ich liebe dich auch, Hündchen.” Kam es mit leiser, leicht erstickter Stimme zurück, ehe das Telefonat unterbrochen wurde, Seto das Wohnzimmer verließ und somit aus Joeys Sicht verschwand. Das Flugzeug setzte sich langsam in Bewegung, Joey saß gespannt auf den luxuriösen Ledersitz und bestaunte die immer schneller vorbei rasende Landschaft. Der Jet hob vom Boden ab. “Woah.” Es war fast das gleiche Gefühl wie beim Achterbahn fahren, nur intensiver. “Man gewöhnt sich dran.” Kam es gelassen von seiner Linken. “Schön für dich, Duke. Aber ich flieg immerhin das erste mal!” Joey streckte ihm die Zunge raus und bestaunte das immer kleiner werdende Land unter ihm. “Uji, eine echte Jungfrau!” Duke lehnte sich dicht zu dem Blonden herüber. “Keine Angst, Kleines, es tut überhaupt nicht weh.” “Blödmann!” Der Blonde verdrehte nur kurz die Augen und heftete sie kurz darauf wieder auf die winzige Landschaft unter ihm. “Das so etwas Schweres überhaupt fliegen kann.” “Na, hoffen wir mal, dass der Jet nicht weiß wie schwer er in Wirklichkeit ist und bis zum Ziel oben bleibt.” “Duke!” Joey fand solche Bemerkungen gar nicht witzig. “Schon gut, Schatzi, beruhig dich.” Abwehrend wedelte der Schwarzhaarigen mir den Händen vor sich herum. “Ich bin bestimmt schon dreihundertmal geflogen und bis jetzt ist nie was passiert.” “Hm.” Joey wand sich lieber wieder der Aussicht zu als über Dukes Geschwätz ernsthaft nachzudenken. “Wie lange dauert der Flug eigentlich?” Das gleichmäßige Surren der Motoren, der verpasste Schlaf der vergangenen Nacht und der mehr als bequeme Sessel zollten allmählich ihren Tribut. “Na, ein paar Stündchen dauert es schon.” Duke schmunzelte leicht, als er die immer kleiner werdenden Augen des Blonden betrachtete. “Kannst ruhig schlafen. Ich weck dich dann kurz vor der Landung.” “Hm.” Joey tastete nach dem Knopf, den er vor ihrem Start schon reichlich strapaziert hatte, und brachte denn Sitz in eine liegende Position. “Danke.” “Kein Problem.” Entgegnete der Schwarzhaarige und hätte schwören können, dass Joey ihn nicht mehr gehört hatte. Ein hinterlistiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sein Handy ergriff und eine kurze Sms tippte. `Ahnungsloses Hündchen schläft! Mission erfolgreich!´ Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte nun auch er sich in seinem Sitz zurück. Was Joey wohl für ein Gesicht machte, wenn er aus der Maschine aussteigen würde? Der Schwarzhaarige kicherte leise. Das würde wahrlich interessant werden. “Hm?” Ein unsanftes Rütteln holte Joey aus seiner süßen Traumwelt und nur sehr widerwillig schauen. “Wir sind da. Zeit zum aufstehen.” Verkündete der Grünäugige und machte sich daran sein Gepäck aus den oberen Fächern zu befreien. “Na, los! Hoch mit dir, du faules Stück!” Er stupste den verschlafenen Blonden mit dem Fuß an. “Ja, ja, schon gut.” Etwas schwerfällig kämpfte Joey sich aus seinem bequemen Sessel und streckte sich ausgiebig. “Man, das hat echt gut getan.” “Na, wenn man auch den ganzen Flug verpennt.” Duke warf dem Blonden den Rucksack entgegen. “Jetzt hast du aber genug gefaulenzt.” “Ja, Mama!” Joey schulterte seinen Rucksack und strecke Duke die Zunge raus. “Können wir dann endlich los?” “Sprach der Köter, der stundelang gepennt hatte…” Kopfschüttelnd schritt Duke auf den Ausgang zu. Was war er froh, dass Joey jetzt hinter ihm war und sein breites Grinsen nicht sehen konnte. “Bla, bla.” Brav Tapste der Blonde hinter seinem Kumpel her, und atmete tief die frische Luft ein, als sie die Treppe zur Landbahn erreicht hatten. Doch irgendetwas stimmte mit der Luft nicht. Zu war, zu salzig und vor allem viel zu fremd. Verwirrt öffnete er seine Augen, die er beim tiefen Einatmen ganz Automatik geschlossen hatte, und starrte die großen Leuchtbuchstaben über dem Flughafengebäude ungläubig an. “Duke?” “Ja?” “Das ist NICHT Kyoto!” “Echt?” Bespielt überrascht drehte der Schwarzhaarige um die eigene Achse. “JA!” Joey schnappte sich den wirbelnden Duke. “Ich bin zwar keine geographische Leuchte, aber soweit ich weiß, gibt es keine japanische Stadt die `Wellington´ heißt!” “Oh, echt? Dann hat sich der Pilot vielleicht verflogen und ist ein bisschen vom Kurs abgekommen.” “Ein bisschen?!” Joey schüttelte seinen Kumpel durch. “Duke, wo zum Geier sind wir?” “Ähm…” Nur mühsam konnte Duke sich von Joey befreie. “Wellington? Hm, ist das nicht die Hauptstadt von…” “…Neuseeland.” Keuchte der Blonde. Aber das konnte doch nicht sein. Er hatte Seto doch gesagt, dass er nach Kyoto wollte. Warum, zum Geier, war er denn jetzt in Neuseeland? „Na, da sind wir aber ganzschön weit vom Kurs abgekommen.“ Grinste Duke und stieg die wenigen Stufen der Treppe herunter. „Kommst du?“ „Nein!“ Joey verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich mach hier keinen Schritt mehr, ehe du mir nicht erklärst warum ich plötzlich in Neuseeland bin!“ „Na gut.“ Seufzend fische Duke sein Handy aus der Hosentasche, tippte eine Nummer ein und hielt es sich ans Ohr. Argwöhnisch beobachte der Blonde seinen Kumpel. „Hi, ich bin´ s. Es gibt hier ein kleines Problem… nein darum kann ich mich nicht alleine kümmern… worum es geht? Nun, ich hab da einen sturen Streuner, der partout nicht aussteigen will. Zumindest nicht eher, als er weiß warum er nicht in Kyoto gelandet ist.“ Duke lauschte einige Zeit, grinste dann und reichte das Mobiltelefon an Joey weiter. „Was?“ Etwas verwirrt nahm dieser es entgegen. „Hallo?“ „Was macht´ s du nur wieder für Sachen, Hündchen?“ Seto? Es war doch Setos Stimme, die er da am anderen Ende der Leitung hörte. Kein Zweifel. Also steckte der Drache hinter all dem hier. Joey entfernte das Handy kurz von seinem Ohr, funkelte es böse an. Dann hielt er es sich wieder ans Ohr. „Was ICH für Sachen mache? Erklär mir lieber mal was DU für Sachen machst?! Warum zum Geier bin ich in Neuseeland, obwohl ich doch nach Kyoto wollte?“ „Wollest du das wirklich?“ Setos Stimme war dunkel und ruhig. „Ja!“ Kam es trotzig von dem Blonden. „Sonst hätt ich mirs doch nicht ausgesucht.“ „Glaubst du ernsthaft, dass ich das abgekauft habe?“ „Ja… ähm… ich… na ja, irgendwie schon.“ Der Blonde ließ sich auf der oberen Stufe der Treppe nieder. „Gehofft hab ich es zumindest.“ „Ach, Hündchen. Alles nur, weil es das Günstigste war. Ich hab dir doch gesagt, dass du dir aussuchen kannst was du willst.“ „Ja schon, aber… es ist doch nicht mein Geld.“ „Joey. Ich besitze mehr Geld als ich und Mokuba jemals im Leben ausgeben könnten. Also lass mir doch die kleine Freude dir etwas Gutes zutun.“ „Hm.“ „Und bevor du auf die dumme Idee kommen solltest, dass Bakura dich verraten hat, kann ich dich beruhigen. Er hat sein Versprechen gehalten und kein Sterbenswörtchen gesagt.“ „Aber wie bist du dann darauf gekommen?“ Hakte der Blonde nach. Woher, wenn nicht von Bakura, sollte Seto diese Information denn sonst bekommen haben. Er hatte doch nur mit dem Weißhaarigen darüber gesprochen. „Kannst du dir das nicht denken?“ Joey grübelte und zog dann einen kleinen Schmollmund. „Elendes Genie.“ Grummelte er in den Hörer und bekam ein leises Lachen zur Antwort. „Und, wirst du jetzt endlich aussteigen?“ „Hm. Muss ich ja wohl, oder? „Gut. Denn Duke hat da noch etwas für dich, aber das bekommst du erst wenn du dein Zimmer bezogen hast.“ Der blonde Schopf ruckte hoch und braune Augen fixierten den Schwarzhaarigen. „Echt? Was ist es denn?“ „Es wird dir bestimmt gefallen.“ „Wirklich?“ „Ja. Und jetzt mach, dass du aus meinem Flieger kommst!“ „Menno. Aber wehe es gefällt mir nicht.“ Joey stand auf und stieg die Stufen herunter. „Wird es. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß.“ „Danke.“ „Und, Hündchen?“ „Ja?“ „Hab dich lieb.“ „Ich dich auch, Drache.“ Joey legte auf und reichte das Handy an Duke zurück. „Seto hat gesagt, du hast was für mich.“ „Ach, hat er das?“ Der Schwarzhaarige steckte sein Handy wieder ein, schnappte sich seine Tasche und marschierte los. Dicht gefolgt von einem sehr neugierigen Blondschopf. Kapitel 82: Ankunft ------------------- “Wow!” Mit großen Augen besah Joey sich das weitläufige Gelände. “Ist das schön hier.” Wohin er auch blickte, überall war es grün. Riesige Bäume und sogar einige Palmen waren zu sehen. Und Blumen wuchsen überall in schillerten Farben. Ganz so, als ob er in einem riesigen botanischen Garten stehen würde. “Ja, das ist es.” Duke, der bis eben dem Fahrer beim Entladen ihres Gepäcks geholfen hatte, stand nun neben dem Blonden. “Hat Seto doch gut ausgesucht, oder?” “Ja, ja.” Schmollte Joey, der während der langen Fahrt noch immer nicht herausgefunden hatte, welche Überraschung hier auf ihn wartete. “Ach komm schon, Schatz.” Duke legte ihm den Arm um die Schulter. “Wenn ich es dir gesagt hätte, wäre es doch keine Überraschung mehr, oder?” Leicht piekte er dem Blondschopf in die Seite. Welcher natürlich quietschend auswich. “Das ist unfair!” Joey verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. “Genauso unfair, wie das mit Neuseeland!” “Aber ich hab dir doch erklärt, dass Seto mir erst heute Morgen gesagt hat wohin die Reise geht.” Versuchte Duke sich zu verteidigen. “Aber du hast schon länger gewusst, dass er mich nicht nach Kyoto schicken wollte!” Mit einem resignierten Seufzer lief Duke den Kopf hängen. “Okay, du hast gewonnen. Ich bin ein böser Mensch.” “Hm.” Joey rieb sich das Kinn während er sich seinen Kumpel betrachtete. “Vielleicht wäre ich bereit dir deine Schandtaten zu vergeben.” “Echt?” Der schwarze Schopf fuhr hoch und grüne Augen sahen den Blonden hoffnungsvoll an. “Aber nur… “ Joey tippte Duke mit dem Zeigefinger auf die Brust. “… wenn du mir sofort verrätst was das für eine Überraschung ist!” “Joey! Duke! Da seit ihr ja endlich!” Der Blonden wirbelte herum und seine Augen weiteten sich. “Dr. Kinomoto?” Was machte denn seine Therapeutin hier? “Ja, ich bin es.” Mit einem leisen Lachen kam die Ärztin auf ihnen Patienten zu. “Schön, dass du endlich angekommen bist.” Sie umarmte ihn. “Aber… “ Kam es noch immer sichtlich durcheinander von Joey. “Du willst wissen warum ich hier bin?” Die Braunhaarige entfernte sich etwas von ihrem Patienten und grinste ihn an. “Nun, sagen wir es mal so. Seto hat mich ziemlich vehement davon überzeugt, dass ich dringend Urlaub benötige. Und was soll ich sagen? Ich wollt auch schon immer mal in das Land der Kiwis.” Ein kleines Zwinckern folgte. “Aber bevor mein eigentlicher Urlaub beginnt, werde ich einige Tage hier bleiben und dir helfen dich hier zurecht zu finden.” “Ähm… Danke.” Joey brachte ein leicht schiefes Lächeln zustande. Das war also Setos Überraschung gewesen. Und sie war wirklich gelungen. Joey hatte schon ein wenige Bammel davor gehabt, sich den fremdem Therapeuten anzuvertrauen. Aber so, mit Hilfe von Dr. Kinomoto, würde er es hier bestimmt um einiges leichter haben. Sein Lächeln wurde eine Spur wärmer und er nahm sich fest vor, Seto so schnell wie möglich anzurufen und sich bei seinem Drachen zu bedanken. “Da das nun geklärt ist, sollten wir vielleicht mal dafür sorgen, dass unser verwirrter Streuner auch ein ordentliches Dach überm Kopf hat.” Meldete sich nun Duke zu Wort und erntete für seine Äußerung ein leises Knurren vom noch immer schmollenden Blonden und ein helles Lachen der Therapeutin. “Na, dann kommt mal mit. Ich zeig euch den Weg zur Rezeption.” Die Braunhaarige marschierte voraus und Joey und Duke folgten ihr mit einigen Metern Abstand. “Das hast du doch auch gewusst. Gibs zu!” Kam es knurrend von besagten Streuner. “Auch auf die Gefahr hin, dass du mir nicht glaubst, aber davon hatte ich echt keine Ahnung.” Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und trat durch die Tür. “… ” Der Blonde erwiderte darauf erst einmal gar nichts. Wusste er doch im Moment eh nicht, was er glauben konnte oder nicht. Ferner verschlug ihm der Anblick des Empfangsbereiches gerade den Atem. Wo war er denn hier gelandet? Es sah alles so perfekt und … so verboten teuer aus. Also nicht, dass es jetzt über all nur so vor Marmor, Gold und sonst noch was glänzte oder so, aber… wow… Joey konnte das alles nicht so recht in Worte fassen. “Hey.” Duke schupste ihn leicht mit der Schulter an. “Sie warten schon auf dich.” “Hm?” Aus seinen Gedanken rissen schaute der Blonde Duke verwirrt an. “Träumerle.” Grinsten wuschelte Duke Joey kräftig durch Haar. “Komm schon mit.” Immer noch breit grinsend schob er den grummelnden Blonden vor sich her zum Tresen. “Darf ich vorstellen, Joseph Jay Wheeler.” Besagter Joey warf dem Grünäugigen einen kurzen, aber umso giftigeren Blick zu, ehe er sich dem lächelnden Mann hinterm Tresen zu wand. “Joey Wheeler. Guten Tag.” Stellte er sich nun selber vor, gefolgt von einer leichten Verbeugung. “Herzlich Willkommen, Mister Wheeler.” Auch der Empfangschef verbeugte sich leicht. “Wir haben für sie Bungalow sieben reserviert.” Er drehte sich kurz um und entnehme dem Regal hinter sich die entsprechende Schlüsselkarte. “Emanuel wird ihnen den Weg zu ihren Bungalow zeigen.” Ein leichte Nicken und schon stand eine junge, recht attraktive Frau neben dem Empfangschef und nahm die Karte entgegen. “Ich wünsche ihnen einen angenehmen und erholsamen Aufenthalt. Wenn sie irgendwelche Wünsche oder Beschwerden haben, bin ich jeder Zeit für sie da.” Abermals verbeugte sich der junge Mann hinterm Tresen leicht. “Ähm… Danke.” Auch Joey verbeugte sich schnell und tapste dann eiligst besagter Emanuel hinterher. Dicht gefolgt von Duke, der die junge Frau recht interessiert beäugte. “Lass das.” Joey war der Blick seines Kumpels nicht entgangen und stieß ihn mit den Ellenbogen in die Seite. “Was denn? Hab doch noch gar nichts gemacht.” Duke wich etwas zurück und zwinckerte den Blonden an. “Und genauso soll es auch bleiben. Also las deine Finger bei dir!” Kam es leise von der Seite geknurrt. Joey konnte wirklich darauf verzichten, dass Duke sich hier an das Personal ranmachte. “Schon gut, schon gut!” Abwehrend hob der Schwarzhaarige die Hände. “Ich werde mich benehmen. Zufrieden?” “Nur, wenn du dich auch daran hältst.” Seufzte Joey leise. “Hey, ich kann mich echt benehmen, wenn ich will.” Schmollte Duke. “Das werden wir ja sehen.” Beinahe wäre Joey in ihre Begleiterin hineingelaufen, als diese stoppte. “Willkommen in ihrem Bungalow, Herr Wheeler.” Sie zog eine Schlüsselkarte durch den kleinen Schlitz über den Türgriff und reichte sie an Joey weiter, ehe sie die Tür öffnete und ihm und Duke den Vortritt ließ. “Danke.” Leise nuschelnd nahm Joey die Karte entgegen, schlüpfte aus seinen Schuhen und betrat mit gemischten Gefühlen `seinen´ Bungalow. “Wow!” Duke betrat ebenfalls Joeys Unterkunft und war von der Einrichtung sichtlich begeistert. “Also hier könnt es mir gefallen.” Während Emanuel sich mit einer leichten Verbeugung verabschiedete, besichtete der Schwarzhaarige die einzelnen Räumlichkeiten. “Boah! Hast du die Badewanne gesehen, Joey? So eine muss ich mir auch zulegen!” Kam es wenige Minuten später begeistert aus dem Badezimmer am anderen Ende des Bungalows. “Ja, ja, echt toll.“ Joey konnte die Begeisterung Dukes nicht richtig teilen. Klar war die Einrichtung sehr geschmackvoll, zumindest was das Wohnzimmer betraf. Weiter war er noch nicht gekommen. Mit einem leisen Seufzer ließ er sich auf die riesige Couch fallen. Hier würde er also die nächsten Monate wohnen. Joey zog die Beine an, umschlang seine Beine mit den Armen und bettete seinen Kopf auf die Knie. Die ganzen letzten Wochen war Joey der Meinung sich auf die Therapie gut vorbereitet zu haben, doch jetzt, als er hier weit weg von Seto in seinem Bungalow saß, fragte er sich, wie er das alles nur schaffen sollte. Konnte er es überhaupt schaffen? Die Polster der Couch gaben etwas nach und ein Arm legte sich um Joeys Schulter. “Hey.” Sanft zog Duke ihn an sich. “Was ist denn?” “Ich… ich schaff das nicht.“ Die Augen schließend, lehnte Joey sich schwer gegen den Schwarzhaarigen. “Das wird schon.“ Seufzend legte Duke auch den anderen Arm und den Blonden. “Du musst dich eben erst ein bisschen eingewöhnen, dann wird das schon klappen.” “Hm.” Joey wollte Dukes Worten gerne Glauben schenken, doch so recht wollte es ihm nicht gelingen. “Außerdem ist Dr. Kinomoto doch extra wegen dir hierher gekommen. Meinst du nicht, dass du ihr und ihren Kollegen wenigstens ne Chance gegen solltest, ehe du die Flinte ins Korn wirfst?” “… vielleicht.” Wurde leise an Dukes Shirt genuschelt. “Nix, vielleicht!” Duke schon Joey leicht von sich. “Du machst das und du schaffst das auch!” Kräftig zerwuschelte er die blonde Mähne. “Keine Widerrede!” Schnitt er Joey, der gerade etwas sagen wollte, das Wort ab. “So, und da jetzt alles geklärt ist, siehst du dir gefälligst mal die anderen Zimmer an!” Duke erhob sich und zog Joey gleich mit sich hoch. “Womit fangen wir an?” Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. “Ah, ich weiß. Die Küche!” Schon schob Duke den Blonden vor sich her. “Immerhin musst du dich da ja auskennen wenn du mir morgenfrüh das Frühstück machen willst.” “Träum weiter!” Joey, der froh über Dukes Ablenkung war, streckte den Schwarzhaarigen die Zunge raus. “Heißt das etwa… “Geschockt hielt sich Duke die Hand vor die Brust. “… du willst mich hier verhungern lassen?” “Ich dachte, wir sind hier damit man sich um mich kümmert und nicht um meinen verfressenen Kumpel.” Joey verschränkte die Arme vor der Brust, grinste Duke aber breit an. “Ja, aber dir geht’s doch nur um deinen verkorksten Kopf und nicht um so elementare Dinge wie die überlebensnotwendige Nahrungsaufnahme.” Grinste nun der Schwarzhaarige breit und schon den Blonde einfach weiter in Richtung Küche. “Spinner!” Lachte Joey und betrat kopfschüttelnd besagten Raum. “Wow!” Mit großen Augen und leicht aufstehenden Mund schaute er sich um. “Ich sagte doch schon, der Bungalow ist echt der Hammer.” Duke inspizierte den Kühlschrankinhalt etwas genauer. “Also deinen grandiosen Pfannkuchen steht hier nichts im Weg. Alles da, was du brauchst!” “Spinner.” Wiederholte sich Joey und machte sich auf um auch den Rest `seines Reiches´ zu besichtigen. Eine halbe Stunde später stand der Blonde auf der großen Terrasse die an sein Wohnzimmer angrenzte und hielt der Sonne sein Gesicht entgegen. “Und?” Duke trat an ihn heran und legte ihm den Arm auf die Schulter. “Wie gefällt dir dein neues Heim?” “Es ist echt schön hier.” Joey öffnete wieder die Augen und betrachtete sich den großen Garten, der zu seinem Bungalow gehört. “Hab ich mir gedacht, dass es dir gefällt.” Grinste Duke. “Hast du deine Überraschung denn schon gefunden?” “Hä?” Verwirrt schaute der Blonde ihn an. “Was meinst du?” Lachend piekste der Schwarzhaarige ihm in die Seite. “Na, Setos Überraschung.” “Aber… “ Jetzt verstand Joey gar nichts mehr. Duke war doch dabei gewesen als ihn Dr. Kinomoto begrüßt hatte. “Hast du die Überraschung etwas schon wieder vergessen?” Mit großen Augen schaute Duke ihn an. “Nein.” Leicht schüttelte der Blonde den Kopf. “Aber ist denn nicht Dr. Kinomoto die Überraschung?” Kurz schaute Duke ihn an, ehe er in lautes Gelächter ausbrach. “Was du wieder denkst!” Sich am Blonden festhaltend wischte er sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. “Klar, Seto hat dafür gesorgt, dass sie hier ist. Aber das ist doch nicht die Überraschung.” “Nicht?” Joey legte den Kopf leicht schief. “Natürlich nicht!” Duke atmete kurz durch. “Deine Überraschung wartete im Zimmer auf dich.” “Echt?” Joey Neugier war geweckt. “In welchen Zimmer?” Er hatte sich doch die Zimmer angesehen, warum war ihm nirgends was aufgefallen? “Hm. Ich weiß nicht ob ichs dir verraten darf.” Duke grinste ihn an. “Allerdings, wenn ich morgen früh deine leckeren Pfannkuchen…” “Gebongt! Jetzt sag schon!” Unterbrach der Blonde ihn und konnte es kaum noch erwarten. “In deinem Schlafzimmer, am Fenster, steht doch ein kleiner Schreibtisch und darauf liegt …” Duke wurde leicht zur Seite geschubst und schon war von Joey weit und breit nichts mehr zu sehen. Leise lachend ließ der Schwarzhaarige sich auf einen der bequemen Liegestühle nieder. Er würde zwar schon gerne Joeys Gesicht sehen, aber es war eine Sache zwischen Seto und dem Blonden. Und Duke hatte schon so eine Ahnung, dass Joey die Überraschung gefallen würde. Zufrieden mit sich und der Welt, streckte er sich auf dem Liegestuhl aus und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Derweilen stürmte Joey ins Schlafzimmer und suchte besagten Schreibtisch. Und da stand er. Nicht gerade groß und recht unscheinbar. Vielleicht hatte der Blonde ihn deshalb bei der flüchtigen Besichtigung übersehen. Dafür hatte dieses Möbelstück nun seine volle Aufmerksamkeit. Oder vielmehr das, was auf dem Schreibtisch lag. Eine kleine, schwarze Tasche lag auf der hellen Holzplatte und wartete darauf, dass sie geöffnet wurde. Joey setzte sich auf den Stuhl und zog mit leicht zittrigen Fingern den Reisverschluss auf. Dies vollbracht, klappte er den Deckel zurück und traute seinen Augen nicht. Ein Notebook? Für ihn? Vorsichtig hob er das Gerät aus der Tasche und betrachte es sich genauer. Keine Frage, es war ein Notebook und es war eindeutig für ihn bestimmt. Wenn man mal von den kleinen Aufklebern in Pfotenform ausging, die einmal quer über die Bildschirmrückseite verliefen. Lächelnd drückte er das Notebook an die Brust. Eins stand fest. Wenn Joey das alles endlich hinter sich hatte und wieder zurück in Japan war, würde er Seto in Grund und Boden knutschen. Seufzend legte er das Gerät auf den Schreibtisch zurück, klappte es auf und startete den Computer. Mit großen Augen verfolgte er den Startprozess und konnte es kaum abwarteten, ehe sich das Bildschirmbild endlich fertig aufgebaut hatte. Noch nie zogen sich wenige Sekunden so dermaßen in die Länge wie in diesem Augenblick. Dann endlich war es soweit. Das Bild baute sich auf und gab den Blick auf eine wunderschöne Landschaft frei. Joey tippte einfach mal auf Irland, Schottland oder vielleicht auch Norwegen. So genau konnte er es nicht erkennen, aber schön war das Bild auf jeden Fall. Im unter Teil des Bildschirm erschienen ein kleiner Ordner den Joey neugierig anklickte. Der Ordner öffnete sich und gab zwei Textdateien frei. Die Erste war von Seto, die Zweite scheinbar von Mokuba. Kurz überlegte er, ehe er dann doch die Erste anklickte. Hallo Hündchen, Ich hoffe du bist gut in Neuseeland angekommen. Wie ich dich kenne, hast du mich doch bestimmt schon angerufen und beschimpft, oder? Sei mir bitte nicht mehr böse, dass es doch nicht nach Kyoto ging. Aber ich denke, Neuseeland ist die bessere Wahl für dich. Und wehe du kommst mir jetzt wieder mit dem Geld. Wie ich und Mokuba dir bereits gesagt haben, wir haben mehr als genug davon! Und weil das so ist, habe ich mir erlaubt die eine Kreditkarte zukommen zu lassen. Sie befindet sich in dem kleinen Fach, vorne links auf der Tasche. “Was?” Schnell klappte Joey die Tasche wieder zu und öffnete besagtes Fach. Und tatsächlich hielt er kurz darauf eine kleine Plastikkarte in der Hand. “Aber… ” Das konnt er doch nicht annehmen. Na gut, zurück geben konnte er sie Seto ja schlecht, immerhin trennte sie einige Kilometer und mit der Post verschickte man solche wertvollen Sachen nicht, also musste er sie wohl oder übel behalten. Seufzend steckte Joey sie zurück in die Tasche. Aber nur weil er das kleine Plastikteil behielt, hieß das noch lange nicht, dass er es auch benutzen würde. Dazu konnte Seto ihn ja schlecht zwingen. Denn ersten Schock überwunden, wand Joey sich wieder dem Bildschirm zu. BENUTZE SIE!!!! Wenn nicht, hetzte ich dir Mokuba UND Duke auf den Hals! Er hatte sich geirrt. Seto konnte ihn sehr wohl zwingen. Grummelnd holte Joey die kleine Plastikkarte wieder hervor und stopfte sie in seinen Geldbeutel. So, da das Finanzielle nun geklärt ist (ich hoffe doch, dass es das ist!), kommen wir jetzt zu der Freizeitgestaltung. Falls du es noch nicht bemerkt hast, es liegt auch eine kleine Digitalkamera in der Tasche. Abermals wühlte Joey in der Tasche herum und förderte kurz darauf, neben diversen Reiseführern, besagte Kamera zu Tage. Seto dachte aber auch an alles. Na, gefunden? Gut. Viel Spaß damit. Kabel zum übertragen der Bilder befindet sich bei den andern im großen Fach auf der Taschenrückseite. Hier liegt auch ein kleines Heftchen bei, in dem einige brauchbare Tipps stehen. Die Reiseführer, welche ich mir erlaubt habe zu besorgen, hast du bestimmt auch schon ausgepackt, oder? Einige interessante Orte hab ich dir schon mal markiert, aber ich bin guter Hoffnung, dass du noch viele andere Orte findest die du dir gerne ansehen möchtest. Also mach dir keine Gedanken über die Kosten und fahr hin. Für irgendwas muss deine Kreditkarte ja gut sein. Falls es dir dann doch mal zu langweilig werden sollte kannst du auch ins Internet, ohne zeitliche Begrenzung versteh sich! Ich habe mir auch erlaubt, dir einige Adressen in dein Adressbuch einzutragen. Unter anderem Duke, Mokuba, Bakura und noch einige andere. Ich glaube Mokuba hat dir sogar schon eine Nachricht geschickt. Zumindest hat er breit grinsend an seinem Computer gesessen und immer wieder sehr verdächtig gekichert. Auf meine Frage, was er da denn treiben würde, hat er nur gemeint er würde dir schreiben. Also sei hiermit gewarnt. Wer weiß was Moki schon wieder ausgeheckt hat! Das war’s soweit, zumindest was den Inhalt der Tasche betrifft. Ich hoffe die kleine Überraschung hat dir gefallen. Vielleicht hilft sie dir in der Ferne auch, dich etwas wohler zu fühlen. Ich wünsche es dir von ganzen Herzen. … Du fehlst mir, Hündchen. Ich liebe dich. Dein Drache P.s. Ich werde mein Versprechen halten. Auch wenn es ewig dauert, ich werde auf dich warten. Mehrmals las Joey die letzten Zeilen, ehe er seufzend die Textdatei schloss und die von Mokuba öffnete. Hallo Joey! Na, hast doch bestimmt Setos Nachricht zuerst gelesen, oder? >.O War ja klar, aber was solls. ^.^ Ich werde dich ganzschön vermissen. >.< Komm bald wieder, ja? O.O Ich hab mir auch was ausgedacht, aber das schicke ich dir lieber via E-Mail. Sonst kann Seto es ja lesen. *he he he* Ich hoffe du machst mit! Tschüßi, Moki =^.^= Diese Datei schloss der Blonde mit einem breiten Grinsen im Gesicht und öffnete schnell sein Postfach. Verblüfft stellte er fest, das sie ihm alle schon eine Nachricht geschickt hatten. Mokubas Nachricht war die Erste, dicht gefolgt von Bakura, Keiji und sogar Duke hatte ihm schon geschrieben. Doch bei Dukes Nachricht wurde Joey leicht stutzig. War diese doch erst vor fünf Minuten eingegangen. Neugierig, was der Schwarzhaarige von ihm wollte klickte Joey die Nachricht an. Bin einen Cafe trinken gegangen. Komm doch nach, wenn du Lust hast. Einfach zurück zur Rezeption, daran vorbei und dann links. Gruß Duke P.s. Mal schauen wo sich Emanuel rum treibt! *zwincker* “Dieser elende… !” Schnell schaltete Joey den Computer aus, eilte zur Haustür, schlüpfte in seine Schuhe und riss die Tür auf. “Na? Lust auf einen leckeren Kakao?” Sein Handy zuklappend, lehnte Duke am Türrahmen und grinste Joey breit an. Dieser schaute ihn kurz perplex an, ehe ihm aufging, dass Duke ihn gerade so richtig schön verarscht hatte. Schmollend schob er die Unterlippe und warf dem Schwarzhaarigen die Tür vor der Nase zu. Zumindest war das der Plan, nur Dukes Fuß war schneller und hielt die Tür offen. “Ach komm schon, Joey.” Lachend wuschelte er dem Blonden durchs Haar. “Wie hätte ich dich denn sonst rausbekommen sollen, hm?” Er stupste ihn leicht mit der Schulter an. “Komm, ich geb dir auch einen großen Eisbecher aus!” “Na gut.” Kam es von dem Blonden gegrummelt und er zog die Tür ins Schloss. “Aber mit Sahne und Waffel!” “Alles was du willst, Schatz!” Lachend legte Duke ihm den Arm um die Schulter und dirigierte ihn in Richtung Cafe. “Blödmann.” “Hab dich auch lieb!” Kapitel 83: Therapiebeginn -------------------------- So unauffällig wie möglich wischte Joey sich die verschwitzen Hände an seiner Hose ab. Wäre ja noch schöner wenn seinem neuem Therapeuten an seinen feuchten Händedruck gleich bemerken würde wie aufgeregt er war. Es reichte schon, dass seine Finger einfach nicht aufhören wollten zu zittern. “Keine Angst Joey, James ist wirklich nett und er ist einer der besten Therapeuten hier.” Dr. Kinomoto legte ihre Hand auf die Schulter des Blonden und beugte sich etwas dichter zu dessen Ohr. “Und so ganz unter uns, er ist auch schwul. Also brauchst du dir keine Gedanken macht, dass er dich wegen deiner Beziehung zu Seto verurteilt.” “Er braucht sich aber auch keine Gedanken machen, dass der Therapeut sich an ihn ranmachen will. Schließlich lebe ich seit über drei Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung.” Ein Mann Mitte dreißig schob sich an Dr. Kinomoto vorbei und hielt Joey die Hand hin. “Hey, ich bin James und du musst Joey sein. Freut mich dich kennen zu lernen.” Etwas perplex erwiderte Joey den Händedruck. “Gleichfalls.” Wo kam der Mann den plötzlich her? “So, da wir uns jetzt ja brav vorgestellt haben, könnten wir doch endlich in mein Büro gehen oder?” James zwinckerte dem Blonden zu und öffnete die Tür zu seinem Reich. “Wenn ich bitten dürfte.” “Du bist wie immer sehr zuvorkommend, James.” Dr. Kinomoto lachte und betrat das Büro ihres Kollegen, dicht gefolgt von Joey. “Immer wieder gerne.” Abermals zwinckerte James Joey zu. “Setzt euch doch. “Er machte eine einlandende Handbewegung zu der kleinen Sitzecke nahe dem Fenster. “Möchtet ihr was trinken? Kaffee, Tee, Wasser?” “Für mich bitte ein Kaffee mit Milch, danke.” Dr. Kinomoto ließ sich auf einen Zweiersofa nieder. “Geht klar.” James stelle einen Tasse unter die Maschine und drückte auf einigen Knöpfen herum. “Und was darf es für dich sein Joey?” “Ein Wasser bitte.” Auch Joey setzte sich, schaute sich kurz im Raum um und musterte dann den Mann der gerade eine Flasche Wasser aus einem kleinen Kühlschrank holte. Das war also sein neuer Therapeut. Joey müsste lügen, wenn er behaupten sollte, dass James nicht gut aussah. Er war groß, etwa eineinhalb Köpfe größer als Joey, hatte hellblondes Haar und dunkle Augen. Sein Körper schien gut trainiert zusein und die Haut hatte einen sommerlichen Braunton. Aber am meisten viel Joey dieser leicht schelmische Blick auf. Scheinbar war James eine wahre Frohnatur und bestimmt zu einigen Schandtaten bereit. Alles in allem konnte Joey sich gut vorstellen, dass er mit James gut auskommen würde. Nur ob er ihm wirklich helfen konnte, musste sich erst noch zeigen. “Und?” Kaum, dass Joey den Bungalow betreten hatte, stand Duke im Flur und schaute ihn neugierig an. Augenverdrehen schlüpfe Joey aus seinen Schuhen. “Darf ich vielleicht erst einmal reinkommen?” “Nö!” Duke schleifte ihn ins Wohnzimmer und drückte ihn dort auf die Couch. Er selber hüpfe auf den Sessel. “Jetzt erzähl schon! Ist es ein uralter, weißhaariger Kerl mit einer Brille wie Vergrößerungsgläsern? Er spuckt bestimmt beim Sprechen, oder?” Joey grinste seinen hibbeligen Kumpel breit an. “Auch wenn es mir in der Seele schmerzt, aber ich muss dich leider enttäuschen mein lieber Duke.” “Wie jetzt? Kein weiser, sabbernder Opa der blind wie ein Maulwurf ist?” Auch Duke grinste leicht. “Nope. Eher ein knackiger Beachboy mit einem unschlagbaren Humor.” Joey grinste noch etwas breiter als Duke ihn mit großen Augen anschaute. “Du verarschst mich!” “Ob du es glaubst oder nicht, es ist so.” Lachte Joey und stand von der Couch auf. Er hatte die letzten Stunden für seinen Geschmack genug herum gesessen. Er brauchte jetzt Bewegung. Vorzugsweise an der frischen Luft. Die Terrassentür stand offen und Joey trat auf sie zu. “Oh, hab ich dir schon erzählt, dass James auch schwul ist?” Schon war er aus dem Wohnzimmer verschwunden und versuchte einen guten Vorsprung heraus zuholen. “WAS?” Duke sprang ebenfalls auf und eilte dem Blonden nach. Das wollte er doch nun ein bisschen genauer wissen. Und zwar so genau wie es nur irgendwie ging. Möglichst haarklein und mit allen schmutzigen Details. “Meinst du, dass du mit diesem James klar kommst? Also als Therapeut meine ich.” Duke schlenderte mit Joey durch die riesige Gartenanlage des Sanatoriums. Alle Informationen, die er bezüglich des schwulen Therapeuten bekommen konnte, hatte er dank einer radikalen Kitzelattacke schon aus Joey herausgequetscht. Jetzt war nur noch die Frage, ob Joey sich diesem James auch öffnen konnte. Immerhin war James ein Fremder für Joey und dieser hatte einiges an dem er zu knabbern hatte. Es war bestimmt nicht leicht alles noch mal von vorne durch zumachen. “Ich muss es versuchen.” Joey grinste Duke schief an. “Zumindest mag ich James schon mal und das Gespräch war auch nicht so schlimm.” “Ja schon, aber was ist wenn ihr alleine seit, also ohne Dr. Kinomoto? Dann wird es doch bestimmt eine ganze Ecke schwerer werden drüber zu reden, oder?” “Mensch Duke, ich hab keinen blassen Schimmer was dann ist!” Fuhr Joey seinen Kumpel an. Doch schon Sekunden später tat es ihm leid. Duke machte sich doch nur Sorgen um ihn und er blaffe ihn auch noch an. “Sorry, ich glaub es ist grad alles ein bisschen zu viel.” Mit hängendem Kopf tapste er den schmalen Weg entlang. “Hey.” Duke holte ihn ein und legte ihm den Arm um die Schulter. “Schon okay.” Er zog den Blonden etwas dichter an sich heran. “Ich wollte noch nur wissen, ob du hier auch klar kommst wenn ich und Dr. Kinomoto weg sind.” “Ich weiß, aber ich werde es dir wohl erst sagen können, wenn es soweit ist.” Joey lehnte den Kopf an Dukes Schulter. “Ich will nicht, dass du weg gehst.” Nuschelte er leise. “Ach Joey, glaub mir, ich würde auch lieber bleiben, aber der Laden schmeißt sich nicht von selbst. Leider.” Seufze Duke. “Aber hey, die Woche bin ich ja noch da. Also, was steht auf dem Programm? Bungeejumping, Wildwasserfahrt oder Extremcouching?” Joey lachte auf. “Das Letzte würde dir faulem Sack wohl am besten gefallen, was?” Er piekste Duke leicht in den Bauch und rannte dann Richtung Bungalow davon. “Hey, willst du etwa sagen, ich bin fett?” Empörte sich Duke und jagte dem Blonden hinter her. Die Woche bis Dukes Abreise verging wie im Flug. Sie hatten viel unternommen und rum gealbert. Nun war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Doch Joey sah nicht ein, warum sein Kumpel weg sollte. “Joey, so bekomme ich meinen Koffer nicht zu.” Kopfschüttelnd stand Duke vorm Bett und betrachtete sich den Blonden, der quer über seinen geöffneten Koffer lag. “Dann musst du eben hier bleiben!” Joey strecke ihm die Zunge raus und krallte sich an dem Koffer fest. Es war albern und unnütz, aber er wollte Duke nicht einfach so gehen lassen. “Ach Joey.” Seufzend setzte sich Duke aufs Bett und strich den Blonden übers Haar. “Du weiß doch, dass du mich jederzeit anrufen kannst, oder?” Joey nickte, ließ den Koffer aber immer noch nicht los. “Und James und die Anderen sind doch auch sehr nett und du verstehst dich mit allen blendend, oder?” “Die sind aber nicht du.” Grummelte der Blonde, ließ den Koffer los und warf sich Duke in die Arme. “Ich werde dich ganz schrecklich vermissen.” “Ich dich auch, du kleiner Sturkopf.” Lachend umarmte Duke ihn. “Ich bin nicht stur.” Wurde an seine Brust gegrummelt, was ihn laut lachen ließ. “Natürlich nicht. Es ist ja nicht so, als ob du dich an meinem Koffer festkrallst damit ich ja nicht weg kann. Bist ja kein kleiner sturer Dickkopf, richtig?” “Genau!” Joey grinst von unter zu Duke hinauf. Jetzt war ihm sein kindisches Verhalten schon ein wenig peinlich. “Und da du es ja nicht bist, darf ich dann endlich zu Ende packen?” Duke strubbelte ihm durch Haar. “Wenns denn sein muss.” Seufzend löste sich Joey von ihm und knuddelte stattdessen das Kopfkissen. “Braver Joey.” Duke tätschelte ihm den Kopf und erhob sich wieder. Joey schloss die Haustür hinter sich, fischte sein Handy aus der Hosentasche und drückte die Schnellwahltaste. Das Besetztzeichen ertönte. Seufzend beendete er die Verbindung, schlich ins Wohnzimmer und ließ dort auf die Couch fallen. Er legte sich den Arm über die Augen und atmete tief durch. Plötzlich war hier alles so leer und still. Eine Stille die je von seinem Klingelton gebrochen. Ohne die Augen zu öffnen nahm der Joey den Anruf entgegen und hielt sich das Handy ans Ohr. “Hey.” Begrüßte ihn Setos tiefe Stimme. “Wie geht’s dir?” Joey schluckte schwer. “Duke ist weg.” Stille. “Ich weiß. Ich habe gerade mit ihm gesprochen.” “Hm.” “Er hat mir auch erzählt, dass er dich beinahe mit einpacken hätte müssen weil du dich auf seinen Koffer geschmissen hast.” Setos Stimme klang belustigt. “Der Idiot muss aber auch alles weiter tratschen.” Auch auf Joeys Lippen schummelte sich ein schiefes Grinsen. “Also hast du dich wirklich wie ein Kleinkind an seinen Koffer gekrallt?” “Hey, ich war verzweifelt, okay? Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen!” Verteidigte sich der Blonde. “So, so.” “Ja! Was hat dir die Labertasche denn noch alles erzählt?” Joey war neugierig was Duke noch alles vom Stapel gelassen hatte. “Zum Beispiel, dass du deinen Therapeuten als schwulen, knackigen Beachboy bezeichnet hast. Sollte ich anfangen mir Sorgen zu machen?” “Nur wenn James mit seinem Milchaufschäumer aus der Cappuccinobar Schluss macht und sich wie eine ausgehungerte Bestie auf mich stürzt.” “Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das geschieht?” “Hm… zuerst einmal muss Angelo, dass ist James Langzeitfreund aus besagter Cappuccinobar, die Verlobung lösen und ihre geplante Hochzeit absagen. Dann muss James natürlich noch um seine große Liebe kämpfen und verlieren. Anschließen gibt er sich dann dem Alkohol hin, wird fett und bekommt keinen anderen Mann mehr ins Bett, weil er ja so hässlich geworden ist. Tja, und dann muss er sich eben an seinen armen verstörten Patienten vergreifen.” Joey musste leicht kichern als er sich James versuchte so vorzustellen. “Ich hoffe doch sehr, dass du dich in solch einen Fall zu wehren weißt.” “Keine Sorge. Ein Knie mit genug Schwung an die richtige Stelle und schon ist er außer Gefecht.” “Na, dann wollen wir doch mal hoffen, dass Angelo niemals die Verlobung lösen wird.” Lachte Seto am anderen Ende der Leitung. “Keine Sorge, ich glaube die Beiden bekommt noch nicht einmal der Weltuntergang aus einander.” “Beruhigend das zu hören.” “Du siehst, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.” “Zumindest nicht um deinen knackigen Beachboytherapeuten.” Seto lachte nicht mehr und auch Joey war nicht mehr danach. “Ich… ich komm schon zurecht.” “Wirklich?” “Ja.” Joey seufzte leise.” Muss ich ja, oder? Ich meine ich bin achtzehn und da sollte man doch meinen, dass ich mein Leben allmählich mal auf die Reihe bekommen müsste, oder?” “Hm. Und wie läuft es sonst mit diesem James?” “Er ist echt nett, Seto.” Joey stockte kurz. “Es ist ein bisschen einfacher als beim ersten Mal. Ich… es fällt mich nicht mehr ganz so schwer über damals zu reden.” “… das freut mich für dich, Hündchen.” Ein Lächeln breitete sich auf Joeys Gesicht aus als den Kosenamen hörte. “Ich schaff das schon, Drache.” “Davon bin ich überzeugt. Ach, ehe ich es vergessen, Mokuba hat es sich in den Kopf gesetzt dich in seinen Ferien heimzusuchen.” “Was?” Joey setzte sich auf. “Ist das sein ernst?” “Ich befürchte, ja. Meine Argumente, die gegen eine solche Reise sprechen, hat er alles abgeblockt. Wenn du also nicht möchtest, dass er kommt, musst du ihn leider selber von dir fern halten.” “Aber… “ Joey fuhr sich durch Haar. Was sollte er denn mit Mokuba machen wenn er hier war? “Joey?” “Hm?” “Wenn du ihn nicht da haben willst oder kannst, dann werde ich es natürlich nicht zulassen, okay? Überleg es dir einfach.” “Okay.” Mit einem lauten Seufzer ließ er sich gegen die Rückenlehne fallen. “Wann wäre das denn und für wie lange?” “Da müsste ich noch mal nach schauen. Aber ich glaube er hat dir schon eine Mail geschickt.” “Okay, ich werde gleich mal schauen.” Joey stand auf, ging zu seinem Notebook herüber und schaltete es an. “Mach das. Und mach dir bitte keine unnötigen Sorgen, okay? Wenn du es nicht möchtest, dann stopf ich ihn einfach in ein Ferienlager in Kanada oder Grönland. Finnland soll um diese Jahreszeit ja auch ganz schön sein.” “Klar, als ob du deinen kleinen Bruder einfach so abschieben würdest.” Lachend schüttelte Joey den Kopf und öffnete sein Postfach. “Natürlich! Ich bin doch weltweit für meine Kaltherzigkeit berühmt!” “Das kannst du erzählen wenn du willst, ich nehm es dir jedenfalls nicht ab.” Immer noch grinsend öffnete Joey Mokubas E-Mail und fand dort unter anderem den genauen Zeitraum seines geplanten Überfalls. “Okay, Moki hat mir alles geschickt.” “Gut. Dann überlege es dir einfach und sag mir Bescheit.” “Mach ich.” Joey hörte leise Geräusche durch den Hörer und wie Seto genervt ausatmete. “Lass mich raten. Du bist in der Firma und hast gleich einen superduper wichtigen Termin mit irgendeinem Geschäftsheini.” “Bis auf das superduper und den Geschäftsheini muss ich dir zustimmen. Ja, leider muss ich los.” “Hey, kein Problem. Ich hab ja noch Mokis ellenlange E-Mail in der sich genüsslich über seinen großen Bruder ausläst. Unterhaltung pur” “Wenn das so ist, muss ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden.” Lachte Seto. “Sei nicht zu hart zu ihm, er meint es bestimmt nur gut.” “Hm… mal schauen. Ich muss los, Joey.” “Ja.” Das Lächeln auf Joeys Gesicht verschwand langsam. “Tut mir leid.” “Schon okay, ist ja schließlich dein Job.” “Ich liebe dich, Hündchen.” “Ja, ich dich auch, Drache.” “Tschüß.” “Ja, machs gut.” Die Verbindung wurde unterbrochen und Joey ließ die Hand mit dem Handy sinken. Er atmete dreimal tief durch, legte das Handy zur Seite und widmete sich nun Mokubas E-Mail. Was brachte es schon, wenn er jetzt hier rum saß und Trübsal blies? Es würde Duke nicht zurückbringen. Also hieß es jetzt Augen nach vorn und sich für das wappnen was noch alles auf ihn zu kam. Und wenn er Mokubas Nachricht richtig verstand, war es nicht gerade wenig. Kapitel 84: Souvenirs, Souvenirs -------------------------------- Kopfschüttelnd stellte Seto die Holzskulptur auf das Regal. Was hatte sein Hündchen sich nur dabei gedacht? Ob er selber daran schuld war, dass sich die große Regalwand immer mehr mit dem absonderlichsten Dingen füllte. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen Joey eine Kreditkarte zu geben. Noch einen letzten Blick auf die Maoriskulptur, die ihm frech die Zunge heraus streckte, werfend, wand Seto sich ab und stellte den leeren Karton zur Seite. Wo sollte das alles nur enden? Joey war gerade mal etwas mehr als einen Monat, um genau zu sein 39 Tage, 5 Stunden und 37 Minuten, weg. Wenn das so weiter ging, sollte Seto sich schleunigst nach einer neuen und vor allem größeren Regalwand für sein Büro umsehen. Seine Sekretärin schaute auch schon so komisch, wenn nicht sogar recht belustigt, wenn sie ihm ein weiteres Paket von Übersee brachte. Warum schickte Joey ihm die Sachen nicht in die Villa? Und überhaupt, warum wurden Joeys Päckchen einfach so, ungeöffnet, bei ihm abgeliefert? Vielleicht konnte Mokuba des Rätsels Lösung geben wenn er von seinem Neuseelandurlaub zurück kam. Doch irgendwie ahnte Seto, dass sein kleiner Bruder bei der ganzen Sache nicht ganz unschuldig war. Okay, Joey konnte sehr gut von alleine auf solche Ideen kommen, aber glauben wollte Seto es nicht so recht. “Mister Kaiba? Herr Makuzto ist auf Leitung eins. Soll ich ihn durch stellen?” Die Stimme seiner Sekretärin riss ihn aus dem Gedanken. Sich wieder an seinem Schreibtisch niederlassend, betätigte er den Knopf der Gegensprechanlage. “Stellen sie ihn durch.” Sein Telefon klingelte kurz und er nahm den Hörer ab. Über das absonderliche Verhalten seines Hündchens konnte sich Seto später immer noch den Kopf zerbrechen. Besagtes Hündchen stand grinsend vor den Auslagen des Souvenirladens und konnte sich nicht recht entscheiden. Sollte er die Halskette mit dem Knochenanhänger, oder doch lieber den kleinen Plüschkiwi nehmen? Nach einigen Minuten des Grübelns nahm er einfach beides, marschierte mit seiner Beute zur Kasse und zückte dort die Kreditkarte. So eine kleine Plastikkarte war schon was Praktisches. Immer noch grinsend nahm er die Plastiktüte entgegen und machte sich auf den Weg zurück zum Bus. “Na, was hast du denn gekauft?” Natascha, ein Mädchen, das er im Sanatorium kennengelernt hatte, riss Joey die Tüte aus der Hand. “Hey!” Halbherzig beschwerte der Blonde sich, ließ die Fünfzehnjährige jedoch gewähren. Dies quietsche auch kurz darauf verzückt auf. “Der ist ja süüüüüüüß!” Feste knuddelte sie den kleinen Plüschkiwi durch. “Ist der für deinen Schatz?” Lachend schüttelte Joey den Kopf und versuchte das Bild vom großen Seto Kaiba, wie dieser das kleine Plüschi ebenso inbrünstig knuddelte wie Natascha es gerade tat, schnellst möglichst aus den Kopf zu bekommen. Ohne Erfolg. Es dauerte wohl noch einige Zeit, ehe er sich wieder soweit im Griff hatte um Natascha ihre Frage zu beantworten. “Nein, der ist für Mokuba.” “Ah, für den kleinen Bruder, richtig?” Schweren Herzens trennte Natascha sich wieder von dem Kiwi und packte ihn zurück in die Tüte. “Richtig.” Dankend nahm Joey sie wieder entgegen. “Ich hoffe, dass er ihm gefällt. Aber wenn du ihn schon so süß findest, dann wird es Moki bestimmt auch.” “Bestimmt!” Breit grinste Natascha den Blonden an. “Na, dann bin ich ja beruhigt!” Joey grinste zurück. “Oh, ich glaube wir sollten langsam einsteigen. Die Andern warten schon.” Schnell schnappte er sich ihre Hand und sie rannten die letzten Meter zum Bus. “Puh, das war knapp.” Joey ließ sich auf einen der Sitze fallen. Natasche setzte sich, wie schon auf der Hinfahrt, neben ihn. “Meinst du, die wären ohne uns weiter gefahren?” Sie hatte sich erneut die Plastiktüte gekrallt und knuddelte wieder dem Plüschkiwi durch. “Nee, bestimmt nicht.” Joeys betrachtete sich das Mädchen neben sich. Scheinbar hatte das Plüschi es ihr wirklich angetan. “Gefällt er dir?” “Jaaaaa, der ist so süß. Guck mal, wie der guckt.” Kichernd hielt sie ihm das Stofftier vor die Nase. “Süß, oder?” Lachend schob Joey den Kiwi von seinem Gesicht weg. “Wenn du magst, dann kannst du ihn behalten.” “…” Natascha schaute ihn mit großen Augen an. “Aber… ich… der ist doch für den kleinen Bruder von deinem Schatz.” Sie nahm die Tüte und wollte den Kiwi gerade wieder weg packen, als Joey ihr einfach die Tüte aus der Hand riss. “Nix da! Du behältst ihn und damit basta!” Er drückte ihr den Kiwi wieder in die Hand. “Mokuba kommt doch nächste Woche und dann kann er sich ja selber was aussuchen. Vielleicht mag er ja auch gar keine Kiwis.” “Aber…” Unschlüssig, ob sie das Geschenk einfach so annehmen konnte, schaute sie zwischen dem Plüschi und Joey hin und her. “Jetzt werde ich dir mal eins sagen, wenn du das Geschenk von mir nicht annehmen willst, dann schmeiß ich es jetzt und hier aus dem Fenster und rede nie wieder ein Wort mit dir!” Zur Bekräftigung seiner Worte öffnete er das Fenster. “WAS? NEIN!” Panisch drückte das Mädchen das Stofftier an sich. “Also behältst du ihn?” Fragte er vorsichtshalber noch mal nach und als Natascha heftig nickte, schloss er das Fenster wieder und lehnte sich entspannt zurück. “Warum nicht gleich so?” “Ich … mir hat noch nie jemand was geschenkt.” Kam es leise von Natascha und die schaute den Kiwi tief in die schwarzen Knopfaugen. Joey schluckte ehe er sie leicht mit der Schulter anstieß. “Dann wurde es doch mal höchste Zeit, oder?” Er zwinckerte ihr zu. “Danke.” Sie sah von dem Stofftier auf und lächelte Joey an. “Gern geschehen.” Er wand sich wieder dem Fenster zu und ließ seinen Blick über die grandiose Landschaft schweifen. Neuseeland war wirklich schön. Und so ungern er es zu gab, es tat ihm gut hier, so weit weg von Domino, zu sein. Auch wenn er seine Freunde, Bekannten und natürlich Seto vermisste. Die erste Zeit, nach Dukes Abreise, war schwer gewesen, aber auch hier hatte ihm James hilfreich zu Seite gestanden. Das gibt sogar soweit, dass sein Therapeut hin und wieder mit ihm in der Cafeteria zusammen gesessen und Eisbecher gelöffelt hatte. Gut, James hatte nebenbei auch mit Angelo geflirtet, was ihm ein großes Kakaoherz auf seinem Cappuccino und Joey eine extra Portion Sahne eingebracht hatte. Aber unter diesen Umständen schaute Joey gnädig über die geteilte Aufmerksamkeit seines Therapeuten hinweg. Er war ja kein Unmensch. Nach einiger Zeit hatte er auch schon einige Leute kennen gelernt. Unter anderem Natascha. Joey wusste zwar nicht, warum sie hier war, aber das wollte er auch gar nicht so genau wissen. Die Patienten unterhielten sich untereinander nicht über ihre Vergangenheit, sondern versuchten sich gegenseitig so eine schöne Zeit zu bereiten wie es nur ging. Die Gespräche mit den Therapeuten waren anstrengend genug. Der Meinung war auch Joey. Er wollte außerhalb der Sitzungen möglichst wenig an seine Vergangenheit erinnert werden, sonder vielmehr diese wunderschöne Landschaft und die Gesellschaft der netten Leute genießen. Aber so nett alle zu ihm waren, er vermisste seine Freunde. Allen voran Bakura, Duke, Seto und Mokuba. Wobei Letzter ihn ja schon in ein par Tagen besuchen würde. Joey war schon richtig aufgeregt. Er hatte abends immer regen Email-Verkehr mit Moki und ein grober Plan für dessen Aufenthalt stand schon fest. Den Rest würden sie dann vor Ort besprechen. Joey hatte seine Sitzungen auf die frühen Morgenstunden verschieben können und somit massig Zeit um mit Moki die Gegend unsicher zu machen. Er fragte sich nur, ob sie die ganzen geplanten Touren und Abenteuer, in der kurzen Zeit in der Mokuba da war, auch schaffen konnten. Das würde bestimmt ganzschön anstrengend werden. Aber auch wahnsinnig Spaß machen und er konnte es kaum noch erwarten bis Setos kleiner Bruder endlich da war. Der Bus kam mit einen leichten Ruck zu stehen und die ersten Passagiere stiegen aus. Natascha und Joey waren unter den letzten, die den Bus verließen. Kaum draußen, drückte das Mädchen ihm einen leichten Kuss auf die Wange und lief, ihren Plüschkiwi eng an sich gedrückt, in Richtung des Hauptgebäudes davon. Zufrieden mit sich sah Joey ihr nach. Es war schön zu sehen wie sehr Natascha sich über das kleine Stofftier freute. Nur musste er nun nach einem neuen Willkommensgeschenk für Mokuba Ausschau halten. Aber das sollte kein großes Problem darstellen. Er hatte im Bungalow ja noch einige Souvenirs die auf ihre Reise in das ferne Japan warteten. Wäre doch gelacht, wenn sich darunter nicht was Passendes für den jungen Kaiba finden würde. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schlenderte Joey den schmalen Weg entlang. Zu gerne würde er das Gesicht Setos sehen, wenn er so ein Päckchen aufmachte. Ob seinem Drachen das neue Souvenir gefallen würde? Grinsen schaute Joey auf das kleine Tütchen in seiner Hand. Die Kette würde Seto bestimmt hervorragend stehen. “JOEY!” Der Blonde konnte gar nicht so schnell schauen wie er angesprungen und geknuddeld wurde. Vor Schreck hatte er das Tütchen fallen lassen und war, samt einem schwarzen Wuschelkopf, einige Schritte zurück getaumelt. “Mokuba?” Verwirrt schaute er an sich herunter und wurde von einem breiten Grinsen empfangen. “Hi, Joey!” Mokuba strahlte übers ganze Gesicht und drückte sich noch ein bisschen fester an den Blonden. “Endlich bist du da!” “Ähm … ja … was machst du denn schon hier?” Er erwiderte die Umarmung nur allzu gerne, auch wenn er sich über das vorzeitige Erscheinen Mokubas wunderte. Begannen die Ferien nicht erst in einigen Tagen? “Ich hab die Prüfungen ein bissel früher gemacht, waren eh ein Klacks, und da habe ich Seto solange genervt bis er mich schon heute hat fliegen lassen.” Mokuba löste sich von Joey und zwinckerte ihm verschwörerisch zu. “Immerhin haben wir hier ja einiges zu erledigen und es wäre doch schade, wenn wir aus Zeitnot etwas von unserer Liste streichen müssten.” Er ging zurück zur verschlossenen Bungalowtür und schnappte sich seine Tasche. “Also, was machen wir als erste?” Voller Tatendrang schaute er seinen Gastgeber an. “Öhm … reingehen?” Allmählich hatte Joey sich wieder gefasst, hob das Tütchen auf und fischte den Haustürschlüssel aus seiner Hosentasche. Als er das leicht enttäuschte Gesicht Mokubas sah, musste er sich ein lautes Lachen verkneifen. “Und wenn wir drin sind, packst du deine Sachen erst einmal in den Schrank. Währenddessen hüpfe ich schnell mal unter die Dusche und dann zeig ich dir hier alles. Einschließlich der grandiosen Eisbecher. Deal?” Grinsend schloss er die Tür auf und hielt Mokuba die Hand hin. “Deal!” Der junge Kaiba schlug ein, schulterte seine Tasche und folgte Joey in dessen Reich. “So, du bist also genau so ein Streber wie dein großer Bruder.” Grinsend steckte Joey sich die in Sahne getunkte Waffel in den Mund. “Nicht Streber, Genie!” Auch Mokuba grinste breit, ehe er sich einen weiteren Löffel Eis einverleibte. “Und sein Ego scheinst du auch zu haben.” Zwinckernd stibitzte Joey sich mit Hilfe seiner Waffel etwas vom Mokubas Eis. “EY!” Schnell brachte der Schwarzhaarige sein Becher in Sicherheit. “Statt mir hier mein Eis zu klauen, sag mir lieber was wir morgen machen wollen.” “Hm. Viel können wir leider nicht machen. Da ich ja erst in ein par Tagen mit dir gerechnet habe, habe ich morgen leider nicht so viel Zeit. Sitzungen und so.” Er verrührte die kläglichen Überreste seines Eisbechers mit dem langen Löffel. “Ich habe leider erst am Nachmittag frei, aber dann können wir ja die Umgebung unsicher machen. Mit den Ausflügen, die weiter weg gehen, müssen wir dann leider bis nächste Woche warte. Sorry.” “Kein Ding. Hab mir schon gedacht, dass wir nicht gleich loslegen können nur weil ich früher da bin. Werde mir dann eben morgen Vormittag die Zeit im Netz vertreiben, Seto und Makiko schreiben.” Bei der Erwähnung Makikos bekam er einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. “Sooooo?” Breit grinsend beugte Joey sich über den Tisch und schaute Mokuba mit großen Augen an. “Wie läuft es denn so zwischen Makiko und dir?” “Ähm… gut.” “Gut? Und was heißt das nun genau? Hast du sie schon geküsst?” Grinsend betrachtete Joey sich den Kleinen, der nur leicht nickte und sich schnell noch einen Löffel Eis in den Mund schob. “Und, wie war’s?” Mokuba zögerte die Antwort hinaus in dem er besonders lange an dem Löffel herumlutschte. “Sag schon!” Joey piekste ihn leicht in die Seite, was Mokuba quietschend zusammen zucken lies. “Das werde ich dir bestimmt nicht sagen!” Schmollen schob er seine Unterlippe vor und drehte sich demonstrativ von dem Blonden weg. “Oha, so schlimm?” “Nein!” “Also doch gut.” “… ja.” Mokuba gab klein bei und löffelte schnell sein Eis weiter. “Das freut mich für die Moki, ehrlich!” Joey klopfte ihm auf die Schulter. Er gönnte Mokuba sein Glück und hoffte für den kleinen Wuschelkopf, dass er mit Makiko das große Los gezogen hatte. “Aber mal was anderes, was sagt Seto denn zu meinen Päckchen?” “Er hat keine Ahnung was das ganze soll.“ Mokuba steckte den Löffel zurück ins Eis und grinste Joey breit an. “Aber er stellt alles in seinem Büro ins Regal. Das sieht so lustig aus. Wie in einem Trödelladen. Ich will gar nicht wissen, was seine Geschäftspartner denken wenn sie das sehen. Aber wie ich ihn kenne, kommen eh nur wenige in sein hochheiliges Büro. Wozu hat er sonst die ganzen Besprechungszimmer.” Zwinckernd schob er sich wieder eine Portion Eis in den Mund. “Er stellt es tatsächlich auf?” Verblüfft schaute Joey ihn an. Damit hätte er nicht gerechnet. Und wenn, dann bestimmt nicht in der Firma. Okay, er hatte die Päckchen absichtlich dahin geschickt, hatte er doch schon gewusst, dass Seto sich nun voll und ganz seiner Firma widmen würde. Zeit genug hatte er ja jetzt, nachdem die Schule beendet und er hier in Neuseeland war. Das hatte Mokuba in seinem Plan natürlich berücksichtigt als er ihm die Anschrift von Setos Firma gegeben hatte. Zum Glück hatte er auch mit der Poststelle geredet. Joey wollte gar nicht wissen, wo seine Päckchen sonst gelandet wären. Aber so kamen sie direkt zum großen Boss und brachten diesen zum grübeln. “Ja, und ich soll dich auch ganz doll von ihm grüßen!” “Ganz doll? Das hat er gesagt?” Joey grinste und auch Mokuba musste lachen. “Nicht ganz, aber so ähnlich.” Mokuba schon seinen leeren Becher. “Er… er vermisst dich, Joey.” Der Blonde legte seinen Kopf weit in den Nacken und schaute die vorbeiziehenden Wolken an. Seufzend schloss er die Augen und hielt sein Gesicht der Sonne entgegen. “Ich ihn auch.” “Na, dann seh zu, dass du schnell wieder gesund wirst und meinen armen Bruder vorm Burn Out rettest! Wenn der weiter so viel arbeitete klappt er noch zusammen und das ist dann ganz alleine deine Schuld!” Erschrocken schaute Joey Mokuba an. Doch dessen Grinsen strafen seine harten Worte lüge. “So, und jetzt beweg deinen Hinter und zeig mir mal den Rest von dem Anlage.” Mokuba stand auf und streckte sich leicht. “Womit hab ich das nur verdient?” Kopfschüttelnd stand nun auch Joey auf. “Sei nicht so frech, sonst sage ich Seto, dass er auch noch Duke schicken soll und dann tyrannisieren wir beide dich!” Lachend wich Mokuba Joeys Kopfnuss aus und rannte den Weg zum Garten entlang. “Ich werde dir gleich zeigen, wer von uns beiden hier frech ist!” Joey setzte dem Kleinen nach, erwischte ihm an der Wegzweigung und kugelte sich kurz darauf lauthals lachend auf der kleinen Wiese neben dem Weg. “Was ist denn hier los?” Grinsend besah James sich das lachende Knäuel aus Armen und Beinen. “So geht das aber nicht meine Herren, immerhin befinden wir uns hier in einer Heilanstalt und nicht auf dem Spielplatz!” “Pah, du bist ja nur neidisch, weil Angelo so etwas nie mit dir tun würde. Der hat bestimmt Angst vor Grasflecken!” Alle Viere von sich gestreckt lag Joey auf der Wiese und grinste seinen Therapeuten breit an. “Darf ich vorstellen? Mokuba, Setos kleiner Bruder. James, mein Therapeut.” “Hm … Angelo und ich auf einer Blumenwiese …” James zwinckerte den Joey an, ehe er sich Mokuba zuwandte und ihm die Hand reichte. “Freut mich dich kennen zulernen.” “Die Freude ist ganz auf meiner Seite.” Mokuba erwiderte den Händedruck und betrachte sich den Mann etwas genauer. “Na, immerhin hat er bessere Manieren als du!” Grinsend sah James zu seinem Patienten. “Bleibt es bei morgen um halb elf?” “Ja, aber wegen übermorgen müssen wir dann noch mal schauen. Es wäre schön, wenn wir die Sitzung auf den Morgen oder späten Nachmittag verschieben könnten. Ich möchte meinen Gast ja nicht allzu sehr vernachlässigen.” “Das kann ich natürlich nicht zulassen. Ich werde nachher in meinem Terminkalender nachschauen und sag dir dann morgen Bescheit.” In James Hosentasche begann es zu piepsen und er fischte schnell sein Handy hervor. “Oh, ich muss leider los. Seht zu, dass ihr von der Wiese runter kommt. Ihr habt nur noch drei Minuten” Er winkte den Beiden zu und verschwand um die nächste Ecke. “Was ist denn in drei Minuten?” Rief ihn Joey fragend nach, doch bekam er keine Antwort mehr. Was hatte James denn damit gemeint? “Das ist dein Therapeut?” Mokubas Stimme klang etwas ungläubig. “Ja.“ Joey rappelte die auf und half auch Mokuba beim Aufstehen. “Ich hatte echt Angst mich auf einen neuen Therapeuten einzulassen, aber James ist echt klasse.” “Hm… und hässlich ist er auch nicht gerade.” Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Joey den jungen Kaiba an. “Was soll das denn bitteschön heißen? Hat dir Seto dir etwa gesagt, dass du James unter die Lupe nehmen sollst?” “Was?” Mokuba sah ihn an und schüttelte kurz darauf lachend den Kopf. “Nein. Ich hab nur ein Gespräch zwischen Seto und Duke mitbekommen. Seto war von Dukes Beschreibung deines Therapeuten nicht gerade begeistert und da bin ich neugierig geworden. Das ist alles.” “Hm … und das soll ich dir glauben, ja?” Mit verschränkten Armen stand Joey vor Mokuba, musste sich aber ein Grinsen mühsam unterdrücken als er den verzweifelten Gesichtsausdruck des Kleinen sah. “Ehrlich, Joey!” “Also ich weiß nicht ob …” Ein lautes Zischen unterbrach ihn und kurz darauf prasselte kaltes Wasser auf sie beide herab. Erschrocken quietschen sie auf und sahen zu, dass sie von der Wiese runter kamen. “Das hat er also gemeint, als er uns noch drei Minuten gegeben hat.” Lachend sah Joey auf die Wiese. Die Beregnungsanlage war angesprungen und verspritze nun ihr Wasser im hohen Bogen über das satte Grün. “Der hätte ja ruhig ein bisschen deutlicher werden können, als er uns gewarnt hat.” Grummelig zupfte Mokuba an seinem durchnässten Shirt. “Ach komm schon, so ein bisschen Wasser kann uns doch nichts anhaben.” Joey legte Mokuba den Arm um die Schulter. “Aber das ist so kalt und nass.” Schmollend sah dieser zu ihm hoch. “Was ist wenn ich jetzt krank werde und wir nichts unternehmen können?” Er schob seine Unterlippe noch etwas weiter nach vorne. “Als ob du so schnell krank werden würdest.” Lachend schüttelte Joey den Kopf. Er ahnte schon, worauf der Kleine hinaus wollte. “Doch, doch, da bin ich ganz empfindlich.” “Hm, am besten steck ich dich dann sofort ins Bett und koch dir eine gesunde Hühnerbrühe mit ganz viel Gemüse. Das soll ja Wunder wirken. Eine Wärmflasche gibt’s hier bestimmt auch irgendwo.” “Ähm … die Couch und eine heiße Schokolade wären auch okay.” “Meinst du wirklich, dass das reicht?” “Da bin ich mir ganz sicher!” Breit grinste Mokuba Joey an. “Na, dann bin ich ja beruhigt. Hühnersuppe habe ich nämlich noch nie gemacht, aber heiße Schokolade kann ich echt gut zubereiten.” Joey wuschelte ihm durch die schwarze Mähne. “Ach, was bin ich doch für ein Glückspilz!” Mokuba befreite sich von Joey und hüpfe lachend den Weg Richtung Bungalow entlang. Ja, und so durchschaubar. Grinsend folge Joey der kleine Wirbelwind. Eins stand schon mal fest, die nächsten Tage würde bestimmt alles andere als langweilig werden. Kapitel 85: Abenteuer kopfüber ------------------------------ “Es ist viel zu lang!” “Ist es nicht!” “Doch!” Trotzig verschränkte Joey die Arme vor der Brust. “Nein! Und jetzt stell dich nicht so an, schließlich war es deine Idee.” “Ja, mein Idee. Meine SAUDUMME Idee. Aber das ist noch lange kein Grund, dass wir das jetzt auch machen müssen.” Vorsichtig schielte er über das Geländer. “Es steht auf der Liste, also wirds auch gemacht!” “Wir können es doch einfach streichen.” Hoffnungsvoll schaute er den Kleinen an. “Nein. Wir ziehen das jetzt durch, also mach endlich.” Allmählich verlor Mokuba die Geduld, schließlich hatten sie ja auch noch was anderes vor. “Aber … was ist wenn es reißt?” “Das wird es nicht, dafür ist es viel zu dick und gut verarbeitet.” “Aber der Knoten geht bestimmt auf!” Misstrauisch beäugte der Blonde die Verankerung des Seiles. “Das ist kein Knoten, es ist professionell befestigt. Es wird halten.” “Und was wenn nicht?” “Dann klatschst du unten auf und endest du als roter Fleck in der Landschaft.” “Sag doch nicht so was!” Panisch wich Joey einen Schritt zurück. Weg von der Gefahr. “Dann rede du auch nicht so ein Schwachsinn.” “Aber … das ist doch viel zu hoch!” “Joey?” Genervt massierte Mokuba sich die Schläfe. “Hm?” “Spring endlich. Die anderen Leute wollen sich schließlich auch noch in den Tod stürzen.” “Witzig!” Abermals schaute der Blonde hinab in den Abgrund. Alles in ihm wehrte sich dagegen, aber er musste es einfach tun. Nur wie, wenn sich seine Beine einfach nicht bewegen wollten? “Mokuba?” “Ja?” “Ähm … könntest du mich vielleicht schubsen?” “Na, aber gerne doch!” Der Schwarzhaarige grinste breit. “Bei drei?” “Okay.” Joey stellte sich wieder anständig hin und schaute auf den Horizont. So war es vielleicht einfacher. “Eins, zwei …” Hart wurde der Blonde nach vorne gestoßen und viel kopfüber in die Tiefe. Sein Hirn war wie leergefegt und ein lauter Schrei löste sich aus seiner Kehle. Etwa fünfzehn Meter über dem felsigen Untergrund ging ein Ruck durch seinen Körper und er wurde wieder nach oben katapultiert. Abermals schrie er auf, doch diesmal klang es befreiter, fröhlicher und nicht so panisch wie bei seinem freien Fall. In einiger Entfernung schrie ebenfalls jemand auf und kurz darauf hüpfte Mokuba wie ein Jojo neben ihm auf und ab. “Du hast mich geschubst!” “Du hast mich doch drum gebeten.” “Ja schon, aber ich war noch nicht soweit.” “Wir haben doch gesagt, bei drei.” “Ja, BEI drei und nicht eins, zwei und dann.” “Ups.” “UPS? Ich hätte tot sein können!” “Du meinst also, wenn ich dich eine Sekunde später geschubst hätte, dann wären deine Überlebenschancen höher gewesen?” “…” “Siehst du.” “Das war bescheuert.” Fassungslos blickte Joey zu der hohen Brücke auf. “Verantwortungslos.” Mokuba stand neben ihm, auch er schaute hoch. “Idiotisch” Die Lippen des Blonden verzogen sich. “Leichtsinnig” Stimmte der Kleine zu. “Aber so was von genial!” Joey grinste Mokuba breit an. “Oh ja, das war es!” Auch Mokuba strahlte übers ganze Gesicht. “Seto hätte einen Herzinfarkt bekommen, wenn er uns da oben stehen sehen hätte.” “Oh Gott, darüber will ich erst gar nicht denken. Meinst du er ist sauer, weil wir das gemacht haben?” “Was würde es ihm jetzt noch bringen? Wir sind gesprungen und haben überlebt. Das ist doch die Hauptsache, oder?” Mokuba zuckte mit den Schultern. “Und was, wenn wir beide drauf gegangen wären?” “… ich glaube, dann wäre er auch gesprungen … nur ohne Gummiband.” Mokubas Grinsen war einem ernsten Ausdruck gewichen. Joey schluckte. Der Rest Adrenalin, der sich vom Sprung noch in seinem Körper befand, verpuffte und sein Gewissen meldete sich mit solcher Wucht, dass es ihm beinahe die Beine weg geschlagen hätte. Soweit hatte er gar nicht gedacht. Da oben auf der Absprungplattform hatte er sich nur Sorgen um sein eigenes Leben gemacht. An die Folgen, die ein Unfall nach sich ziehen würde, hatte er nicht den geringsten Gedanken verschwendet. “Moki? Können wir nicht doch einige Sachen auf unserer Liste streichen?” “Wird wohl besser sein.“ Mokuba schaute zu Joey auf. “Aber nicht alles, klar!” Joey lachte auf, als der Kleine ihn so richtig fies anschmollte. “Keine Angst, es gibt ja noch massig Sachen bei denen wir uns nicht den Hals brechen werden.” “Cool!” Freudig sprang Mokuba auf. “Und was machen wir jetzt?” “Erst mal ein Eis?” Joey brauchte jetzt unbedingt was Süßes. “Jaaaa!” Schon wuselte Mokuba davon, den Kiosk fest im Blick. “Womit hab ich das nur verdient?” Kurz sah der Blonde gegen Himmel, schüttelte dann aber über sich selbst den Kopf und folgte dem Kleinen. Er war doch froh, dass Mokuba hier war, also sollte er sich auch nicht beschweren. “Du siehst so bekloppt aus!” Kichernd wedelte Mokuba mit dem Ausdruck vor Joeys Nase herum. “Meinst du etwa du siehst besser aus?” Auch Joey musste bei dem Anblick der Fotos laut lachen. Sie waren beim Bungeejumping aufgenommen worden. 25 Fotos vom Absprung bis zum Ausbaumeln. Eines schräger als das Andere. “Und welche schicken wir jetzt Seto? Ich wäre ja für die beiden.” Grinsend hielt Mokuba seine Favoriten hoch. “Nee, das hier ist doch viel besser!” Joey tauschte Mokubas Foto gegen das aus, auf dem der Kleine mit aufgerissenen Mund und wüster Frisur seinem sicheren Tod entgegen blickte. “Aber nur wenn wir von dir das Foto nehmen auf dem du die Augen so komisch verdreht hast.“ “Okay, wenn schon abgedreht, dann bitte richtig.” Joey nahm sich sein Notebook zur Hand, suchte die beiden Bilder heraus und fügte sie als E-Mailanhang an. “Noch ein paar letzte Worte an deinen Bruder?” Fragend sah er den Kleinen an. “Nö, hab doch schon alles geschrieben.” Mokuba lehnte sich auf der Couch zurück, überflog noch mal die ausgedruckte E-Mail und schlürfte an seiner Cola. “Okay. Und weg damit.” Joey drückte auf senden und schon waren die beiden Bilder inklusive eines ausführlichen Tagesbericht unterwegs nach Japan. “Das solltest du öfters machen.” “Was? Deinem Bruder schreiben oder von Brücken springen?” Grinsend stellte Joey das Notebook auf den Tisch zurück und genehmigte sich auch erstmal einen Schluck. “Nein, das mit dem Schreiben von solchen Berichten. Das liest sich richtig lustig und so wäre Seto auch immer irgendwie dabei, statt nur Urlaubssouvenirs von einem Urlaub zu bekommen, bei dem er nicht dabei ist. So eine Art Urlaubstagebuch.” Je mehr Mokuba darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Idee. Vielleicht konnte Seto so auch mal etwas abschalten und sich nicht nur mit Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit zuschütten. “Hm, meinst du echt?” Unschlüssig kaute Joey auf seiner Unterlippe herum. Eine lustige E-Mail zu schreiben war eine Sache, aber mehrere Reiseberichte dieser Art? Ob er das schaffte? Na ja, Zeit genug würde er dafür ja bald haben. “Klar, und mir schickst du dann auch Berichte von deinen Abenteuern wenn ich wieder daheim bin. Ich will doch wissen was du hier alleine so alles treibst.” “Na, so spannend ist es hier nun auch wieder nicht. Zumindest nicht, wenn du wieder weg bist.” Der Gedanke, bald wieder alleine zu sein, gefiel Joey ganz und gar nicht. Aber ändern ließ es sich nicht, die Ferien waren in wenigen Tagen zu Ende und Mokuba musste übermorgen zurück. “Och, ich denke schon, dass dir immer etwas Lustiges einfällt. Und wenn nicht, dann erfindest du eben was dazu. Das nennt sich künstlerische Freiheit.” Neckisch zwinckerte Mokuba dem Blonden zu und schnappte sich dessen Computer. “Ich darf doch, oder?” “Klar, mach nur. Ich überfliege mal unsere To-Do-Liste für morgen. Irgendwelche speziellen Wünsche? Zu Land, zu Wasser oder wieder in die Luft?” Mokuba tippte eifrig auf der Tastatur herum und schien alles um sich herum ausgeschaltet zu haben. “Na toll, du hörst mir gar nicht zu.” Joey schnappte sich eines der Couchkissen und warf es dem Kleinen an den Kopf. “Hey!” “Mecker nicht, kannst mir ja auch mal zuhören wenn ich mit dir rede.” Gespielt schmollend drehte Joey sich von ihm weg. “Oh, tschuldigung. Ich hab nur… also, na ja …” Mit großen Augen schaute Mokuba ihn an. “Es tut mir echt leid, Joey.” “So? Und was hat deine Aufmerksamkeit dermaßen gefesselt, dass du mich komplett ignorierst?” Schnell griff er sich das Notebook und brachte es vor Mokuba, der hektisch danach greifen wollte, in Sicherheit. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm und schon grinste er von einem Ohr zum Anderen. “So, so, dein Schatzi hat dir geschrieben. Süüüüüß!” “Sie ist nicht süß!” Schmollend schob Mokuba die Unterlippe vor und schaute demonstrativ in eine andere Richtung. “Wie, nicht süß? Ist sie etwas hässlich wie die Nacht? So mit fetter Warze, schiefen Zähnen und Ohren wie Rhabarberblätter?” “Und ob sie hübsch ist! Das Hübscheste was du jemals gesehen hast!” Mokuba war aufgesprungen und stand nun vor dem Blonden, die Arme auf die Hüften gestemmt und funkelte diesen böse an. “Und jeder der was anderes behauptet, bekommt es mit mir zu tun, klar!” “Nun.” Krampfhaft musste Joey sich das Kichern verkneifen. Es war aber auch zu lustig wie der Kleine sich aufregte. “Da ich sie bis jetzt noch nicht gesehen habe, kann ich mir schlecht ein Urteil über ihr Äußeres bilden, oder? Und falls du es vergessen haben solltest, ich bin schwul. Und daher habe ich, was Schönheit betrifft, einen etwas anderen Geschmack als du. Oder sollte ich eher sagen, mich zieht etwas ganz anderes an als dich. Deinen Bruder zum Beispiel, finde ich überaus anziehend.” “Sag doch nicht so was.“ Laut seufzend ließ Mokuba sich neben den Blonden aufs Sofa fallen. “Was meinst du genau? Das ich schwul bin, oder das ich auf deinen Bruder stehe?” Eben sich das Lachen noch mühsam verkneifend, wurde Joey ernst. Er hatte noch keine richtige Gelegenheit gehabt mit Mokuba über sich und die Beziehung zu seinen großen Bruder zu sprechen. Was wenn Mokuba doch dagegen wäre? “Ich habe kein Problem mit dir oder damit, dass du schwul bist, Joey. Wäre ich sonst hier?” Mokuba schaute kurz zu den Blonden herüber, heftete seinen Blick dann aber wieder an diesen kleine Bild an der Wohnzimmerwand. “Ich habe auch kein großes Problem damit, dass Seto bisexuell ist.” Joey schluckte. “Ich kann es mir nur nicht vorstellen wir ihr … oh man … ich bin hetero und hab eine Freundin, Joey! Und mit der war ich noch lange nicht so … intim … wir ihr es schon wart!” Er fuhr sich durch Haar. “Und dann gerade ihr beide! Ich meine, die ganze Schulzeit über regt sich Seto über dich `den Straßenköter´ auf und dann das … ich … das hat mich echt geschockt.” Joey sackte leicht zusammen. “Ich komme nichts ahnend von der Klassenfahrt nachhause und Seto ist nicht da. Also las ich mich ins Strandhaus fahren um mich bei ihm über die `tolle´ Zeit auszukotzen und dann treffe ich da auf dich. Und überhaupt ist alles ziemlich scheiße gelaufen.” Am Ende wurde er immer leiser. Sein damaliges Verhalten tat ihm immer noch leid. Vor allen wenn an er an die Folgen dachte. Schließlich war es doch irgendwie seine Schuld, dass Joey verletzt wurde, so lange im Krankenhaus gelegen hatte und letzten Endes hier eine Therapie machen musste. “Schon okay.” Joey stupste Mokuba mit der Schulter an. “Echt?” Der Kleine atmete erleichtert auf. “Logo, das ist halt alles ein bissel doof gelaufen.” Joey grinste in schief an. “Das kannst du laut sagen.” Auch Mokuba schien die Ernsthaftigkeit ihres Gesprächs langsam von sich zu schütteln und lächelte zurück. “Soll ich?” Zur Unterstützung seiner Worte holte der Blonde tief Luft. “Nee, lass mal.” Lachend schob Mokuba ihm die Hand vor den Mund. “Sag mir lieber was wir morgen machen.” “Aber nur, wenn du mir diesmal auch wirklich zuhörst!” “Versprochen!” Mokuba legte sich die Hand aufs Herz und schaute Joey mit großen Augen an. “Okay, dann zurück zu meiner Frage, Land, Wasser oder Luft?” “Ähm … Wasser!” “Wirklich?” “Jupp.” Mokuba nickte eifrig und kralle sich erneut das Notebook des Blonden. “Genau das habe ich befürchtete.” Lachend kreiste Joey das Angebot ein. Dann würde er morgen also mächtig nass und durchgeschüttelt, aber hoffentlich lebendig zurück kommen. Einige tausend Kilometer entfernt saß ein viel beschäftigter Firmenboss hinter seinen Schreibtisch und öffnete die gerade eingetroffene E-Mail. Schmunzelnd lass Seto den Text, öffnete den Anhang und fragte sich abermals ob es wirklich eine gute Idee gewesen war Mokuba fliegen zu lassen. “Mister Kaiba, Herr Kartako ist für sie in der Leitung.“ Seto betätigte den Knopf der Gegensprechanlage, bedankte sich bei seiner Sekretärin, nahm den Anruf entgegen und warf noch einen letzten Blick auf die beiden Fotos. Er konnte nur hoffen, dass er seinen kleinen Bruder lebendig und an einem Stück zurück bekam. Wer wusste schon was sich die beiden für ihren letzten Tag alles ausdachten. Kapitel 86: Wasser, Eis und Abschiedstränen ------------------------------------------- “Ich weiß gar nicht was du hast, du wolltest doch Wasser.” Joey schüttelte seine nasse Mähne und grinst Mokuba durch die verklebten Strähnen an. „Aber bestimmt nicht so!“ Der Kleine warf Joey einen bösen Blick zu und stampfte Richtung Badezimmer davon. Mit jedem Schritt hinterließ er nasse Abdrücke auf dem Fußboden. Kopfschüttelnd folge Joey ihm. „Du tust ja gerade so, als ob ich dafür verantwortlich bin, dass da draußen gerade die Welt untergeht.“ Im Badezimmer angekommen, schnappte er sich zwei Handtücher vom Regal und warf Mokuba eines davon über dessen pitschnassen Schopf. „Denkst du etwa, mir wäre es anders nicht auch lieber gewesen?“ Er hob einen Zipfel von Mokubas Handtuch an und sah sich mich mit einem ziemlich fies schmollenden Kleinkind konfrontiert. Und da behauptete der Kleine immer, dass er schon fast erwachsen sei. Nur schwer konnte Joey sich das Lachen verkneifen. Seie Mundwinkel zuckten schon verdächtig, was auch Mokuba nicht entging. „Was ist daran jetzt bitte schön so lustig?“ Grummelig schnappte der Kleine sich den Handtuchzipfel aus Joeys Hand und rubbelte sich den Stoff kräftig über den Kopf. „Das ist immerhin mein letzter Tag hier und dann so was.“ „Statt hier wie ein Rohrspatz herum zu schimpfen, solltest du lieber froh sein, dass der Sturm schon so früh aufgezogen ist. Stell dir doch mal vor, das wäre auf dem Fluss passiert.“ Auch Joey rieb sich die Haare trocken. Klar war es schade, dass ihre geplante Wildwasserfahrt ausgefallen war, aber lieber so, als im Unwetter auf dem Fluss absaufen. Für seinen Geschmack hatte er sein Leben in der letzten Zeit zu oft riskiert. „Hast ja recht.“ Seufzend zog sich Mokuba das Handtuch vom Kopf und setzte sich auf den Rand der Badewanne. „Aber ich wollte doch einen richtig schön spektakulären Tag zum Abschluss.“ „Ach Moki.“ Joey setzte sich neben den Kleinen und legte ihm den Arm um die Schulter. „Dann machen wir uns eben einen echt faulen Tag. Nach den ganzen Abenteuern kannst du bestimmt auch mal ein bisschen Ruhe vertragen. Seto macht mich einen Kopf kürzer, wenn du total ausgepowert heimkommst und übermorgen im Unterricht einpennst.“ Er wuschelte durch Mokubas nasse Zotteln. „Wie wäre es, wenn wir uns einen riesigen Eisbecher bestellen, auf die Couch fläzten und uns alberne Filme rein ziehen, über die wir dann richtig schön ablästern.“ Er schupste ihn leicht mit der Schulter an. „Hm … leg eine große Tafel Vollmilchschokolade und so einen leckeren alkoholfreien Cocktail drauf, und ich lass mit mir reden.“ Schief grinsend schaute Mokuba zu dem Blonden hoch. Auch wenn seine Planung gerade den Bach runter gegangen war, einen schönen Tag würde er sich jedenfalls machen. Immerhin war es ja sein vorletzter Ferientag. „Uh, das sind aber echt harte Bedingungen.“ Joey schien zu überlegen und kurz darauf auch schon Mokubas Ellenbogen in den Rippen. „Tu nicht so. Du frisst mir doch sowieso die halbe Tafel weg.“ „Ich?“ Empört griff Joey sich an die Brust. „Wie kommst du denn auf so was? Das würde ich noch nie tun.“ „Erfahrungswerte.“ Mokuba zwinkerte ihm zu, stand auf und warf das nasse Handtuch in die Badewanne. Bei deren Anblick kam ihn eine Idee und ein breites Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. „Wir könnten doch auch ins Schwimmbad gehen.“ Er hatte es bisher nur durch die riesige Fensterfront gesehen, aber es sah echt gemütlich aus. Dort war es bestimmt auch schön warm, und gemütliche Liegen stand da auch massig rum. „Nein!“ Joey stand auf, pfefferte sein Handtuch ebenfalls in die Wanne und verschwand aus dem Raum. Verdutzt schaute Mokuba ihm hinter her. Was war denn jetzt los? Eben war Joey doch noch so gut drauf, hatte es sogar geschafft ihn wieder aufzumuntern und jetzt so eine barsche Antwort? Es schien so, also ob Joeys Laune schlagartig umgeschlagen sei. Aber warum? Verwirrt verließ Mokuba das Badezimmer und machte sich auf die Suche nach dem Blondschopf. Er fand ihn, als Joey gerade den Telefonhörer zurück auf die Ladestation legte. „Joey?“ Joey drehte sich um, als er Mokubas Stimme hörte und lächelte ihn an. „Ich hab uns zwei große Früchtebecher, die gewünschte Tafel Schokolade und Cocktails bestellt. Es dauert ein paar Minuten. Wollen wir uns in der Zeit schon mal einen Film aussuchen?“ Er schmiss sich in den Sessel, schnappte sich das Programmheft und blätterte hektisch darin herum. Das Lächeln war gezwungen, das hatte Mokuba sofort durchschaut. Aber warum spielte Joey ihm hier was vor? Mokuba setzte sich auf die Couch, saß sich so dicht an den Blonden heran, wie es ging, und beobachtete ihn. Joey wurde immer unruhiger und vermied peinlichst genau den Blickkontakt. Irgendetwas war hier los. Mokuba wurde das Ganze zu bunt. „Okay, was ist?“ „Nichts.“ Kam es leise von Joey und er vergrub sich etwas mehr in der Zeitschrift. „Joey!“ Wenn er dachte, dass er Mokuba so leicht loswerden würde, dann hatte Joey sich aber mächtig getäuscht. Immerhin saß hier ein Kaiba. Auch wenn er noch lange nicht so gut wie sein großer Bruder war, so hatte Mokuba doch schon einiges von Seto gelernt. Und wenn es sein musste, war er sehr hartnäckig. „Was?“ Joey pfefferte das Programmheft auf den Wohnzimmertisch und sah den Kleinen wütend an. Konnte Mokuba ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er bekam doch seine Eisbecher und die Schokolade, warum war er damit nicht zufrieden? „Sag du es mir! Eben warst du noch so gut drauf und auf einmal tickst du aus!“ Mokuba verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn wütend an. „Oder ist es, weil dir mein Vorschlag mit dem Schwimmbad nicht gefallen hat? Wenn ja, dann kannst du auch einfach sagen, dass du auf so einen Kleinkinderkram keinen Lust hast!“ Joey schaute den Kleinen überrascht an. So wütend hatte er Mokuba selten erlebt. Seufzend ließ er sich in die Rückenlehen des Sessels fallen und rieb sich übers Gesicht. „Ich …“ er ließ seine Hand wieder sinken und starrte die Decke an. „Das ist es doch gar nicht. Zumindest nicht so, wie du es jetzt denkst.“ „Ach nein, wie ist es denn dann?“ Immer noch wütend und ein bisschen enttäuscht sah Mokuba ihn an. „Sag doch einfach, dass es zu kindisch für dich ist!“ „Es ist mir nicht zu kindisch, und die Idee ist ja auch gut, nur …“ „Nur was?“ Unterbrach ihn die aufgebrachte Stimme Mokubas. „Warum können wir es dann nicht machen?“ „Ich … ich kann nicht.“ Joeys Stimme hatte einen verzweifelten Unterton angenommen, den Mokuba aber gar nicht erst wahrnahm. „Bitte? Du wolltest mit mir auf dem Fluss eine Wildwasserfahrt machen, kannst aber nicht mit mir ins Schwimmbad? Mach dich nicht lächerlich. Du kannst schwimmen, und das weiß ich auch. Also sag mir einen guten Grund, warum wir nicht in den Pool können!“ „Verdammt!“ Joey sprang vom Sessel auf, riss sich das Shirt über den Kopf, stellte sich vor Mokuba und drehte ihm den Rücken zu. „Ist das Grund genug?“ Mokuba schluckte. Erst jetzt fiel ihm die Sache am Pool in der Villa wieder ein und er war kurz davor, sich selber eine deftige Ohrfeige zu verpassen. Wie hatte er diesen Zwischenfall nur vergessen können? Und das, wo Joey darauf doch so schlimm reagiert hatte. Und jetzt hatte er ihn auch noch angebrüllt, nur weil er, das Kleinkind, nicht seinen Willen bekam. Ja, das war er wirklich, ein Kleinkind. Immer mit dem Kopf durch die Wand, Hauptsache er bekam seinen Willen. Beschämt senkte er den Kopf. Wie sollte er Joey nur wieder in die Augen blicken können? Oder gar Seto erklären, was für einen Mist er mal wieder verbockt hatte. Ein lautes Klopfen an der Tür ließ Joey zusammenzucken. Schnell zog er sich das Shirt wieder über und eilte zum Eingang. Der Rückweg gestaltete sich etwas schwieriger. Einen kleinen Servierwagen vor sich her schiebend, bahnte er sich den Weg um einige Hindernisse und war heilfroh, als die Ladung sicher im Wohnzimmer ankam. Die Eisbecher waren heil angekommen und sahen sehr lecker aus. Nur war ihm leider der Appetit vergangen. Aber vielleicht wollte Mokuba seine auch verputzen. Er sah zu ihm herüber und seufzte. Mokuba sah nicht so aus, als ob gerade große Lust auf eine extra Portion Eis hätte. Na toll, das Eis schmolz langsam vor sich hin, draußen ging immer noch die Welt unter und die Stimmung war im Keller. Was ein herrlicher Tag. Den Servierwagen neben der Couch stehen lassen, setzte Joey sich neben den Jungen und schubste ihn leicht mit der Schulter an. „Das Eis schmilzt.“ „Hm.“ Mokuba sah nicht auf und auch sonst zeigte er bis auf das leise Brummen keine Reaktion. So wurde das wohl nicht. Joey lehnte sich zurück, rieb sich mit der Hand übers Gesicht und schaute zur Decke. Wie sollte er den Tag nur retten? Nur viel Ihm leider nichts Brauchbares ein. „Okay. Timeout!“ Er sprang von der Couch auf, schnappte sich die Eisbecher, die Cocktails und die Schokolade und stellte alles auf den Tisch. „So, wir löschen jetzt die letzte halbe Stunde aus unserem Gedächtnis, essen das verdammte Eis, bevor es nur noch eine klumpige Brühe ist und machen uns einen schönen Tag auf der Couch!“ Mit diesen Worten drückte er dem verblüfft schauenden Mokuba einen Löffel in die Hand und sah ihn herausfordernd an. „Wer zuerst fertig ist!“ Er stieß Mokubas Löffel mit seinem an und machte sich über den Eisbecher her. Hunger darauf hatte er zwar immer noch nicht, aber die Tatsache, dass Mokuba nach kurzem Zögern sich ebenfalls am Eis vergriff hob seine Laune schon wieder ein bisschen. Und als sein Gegner das Tempo immer mehr steigerte, musste er natürlich mithalten, wenn nicht sogar schneller werden. „Boah, mir wird schlecht.“ Mokuba rülpste leise und ließ sich seitlich auf sie Sitzpolster der Couch fallen. „Was denn gibst du schon auf?“ Grinsend stopfe Joey sich einen weiteren Löffel Eis in den Mund. „Hast gewonnen. Auch wenn es unfair war. Die Eisbecher haben doch nie und nimmer normale Größe. Da würden doch locker vier Leute von satt werden.“ Ächzend tätschelte Mokuba seinen Bauch. „Ich es nie wieder Eis.“ „Nie wieder? Da wird deine Freundin aber traurig sein. Ich habe gehört, dass Mädchen ganz gerne mit ihrem Freund ein Eis essen gehen, um mit ihnen aus einem Becher zu löffeln.“ Zwinkernd legte nun auch Joey seinen Löffel zur Seite. Auch er war kurz vorm Platzen, aber das durfte Mokuba natürlich nicht erfahren. Sieg war Sieg, egal wie knapp. „Hm … okay, ich esse die nächsten Tage kein Eis mehr.“ Grinsend drehte Mokuba sich auf die Seite und sah den Blonden an. „Joey, das von vorhin … tschuldigung.“ „Schon gut.“ Joey stand auf und stellte die fast leeren Eisbecher zurück auf den Wagen. „Es ist gut, dass ich mich wie ein quengeliges Kleinkind benommen habe und nicht nachgedacht?“ „Nein, aber es ist gut, dass du es einsiehst. Aber wo wir gerade beim Thema sind“ Joey nahm die Eisbecher wieder vom Wagen und drückte sie Mokuba, der immer noch vollgefuttert auf der Couch lag in die Hände. Dann legte er ihm noch die Tafel Schokolade auf den Bauch und schnappte sich schnell sein Handy. Er zielte, drückte auf den Knopf und rannte lachend aus dem Zimmer. „Was … hey!“ Mokuba befreite sich so schnell es ging von den Sachen und sprang auf. „Das löschst du sofort!“ Eiligst rannte er hinter dem Blonden her. „Zu spät!“ Kichernd hüpfte Joey auf seinem Bett auf und ab. „Habs schon verschickt!“ Mokuba wurde blass. „An wen?“ Er wusste aus Erfahrung, wenn solche Fotos in falsche Hände gerieten, dann würden sie ihn ewig verfolgen. Und bei seinem Bekanntheitsgrad … oh Gott, das wollte er sich erst gar nicht vorstellen. Seto würde ihn lynchen, oder zu mindestens jahrelangen Hausarrest verpassen. Er war doch noch viel zu jung, um in seinem Zimmer zu versauern. Und wenn seine geliebte Makiko das erst sehen würde ... nein, das wollte er sich nun wirklich nicht vorstellen. „Das wüstest du jetzt wohl gerne was?“Joey lief sich auf die Matratze plumpsen und grinste Mokuba breit an. Sein Handy begann zu piepen, er schaute drauf und fing an zu schmollen. „Was?“ Alarmiert kam Mokuba näher. „Joey? An WEN hast du das geschickt?“ Hoffentlich war es noch nicht zu spät, um die große Katastrophe zu verhindern. „Seto meint, dass ich dich nicht so mit Zucker vollstopfen soll.“ Leicht beleidig plusterte Joey die Wangen auf. Da wollte er Seto mal zum Lachen bringen und dann so eine Reaktion. Typisch Kaiba! „Das ist alles?“ Ein Funken Hoffnung keimte in Mokuba auf. „Nein. Ich soll dich heute nicht so spät ins Bett stecken, weil du morgen ja früh zum Flughafen musst.“ Damit ihm der Kleine auch glaubte, hielt er ihm das Handy unter die Nase. „Zufrieden?“ „Ja und nein.“ Erleichter ließ sich Mokuba neben dem Blonden auf das Bett fallen, schaute ihn aber kurz darauf aus großen Kinderaugen an. „Ich will aber nicht früh ins Bett. Wir wollten doch noch Film gucken!“ „Und das werden wir auch!“ Joey sprang vom Bett auf und hielt Mokuba die Hand hin. „Echt?“ Noch etwas misstrauisch ergriff er die dargebotene Hand und ließ sich hochziehen. „Klar, so viele Filme, wie du willst. Und wenn es bis zum Morgengrauen dauert.“ Ha, wenn Seto eben keinen Spaß verstand, dann konnte Joey sich auf diese Art ein klein bisschen an dem großen Geschäftsmann rächen. „Supi!“ Mokuba eilte Richtung Wohnzimmer von dannen und Joeys Handy meldete sich abermals zu Wort. Doch was Joey nun las, lies ihn noch breiter grinsen als zuvor. Scheinbar hatte Seto nicht vor das Foto einfach zu löschen und Mokuba damit noch einige Zeit aufzuziehen. Hach, auf seinen Drachen war eben doch verlass. Lauthals gähnend stand Mokuba neben Joey und wartete auf den Wagen. „Müde?“ Grinsend betrachte Joey sich den Kleinen, der hier fast im stehen einschlief. „Waren wohl doch einige Filme zu viel, was?“ „Nö.“ Abermals gähnte Mokuba herzhaft und rieb sich die Augen. Langsam wurde er wach. Dass er sich mit acht und krach durch den letzte Film kämpfen hatte, musste Joey ja nicht erfahren. Außerdem konnte er den verpassten Schlaf im Flugzeug ja nachholen. Wozu hatte die erste Klasse sonst diese bequemen Sitze mit Liegefunktion. „Da kommt der Wagen.“ Joey schnappte sich Mokubas Reisetasche. Der Kleine war mit den ganzen Souvenirtüten genug beladen. „Hm.“ Der Wagen hielt. Der Fahrer nahm ihnen das Gepäck ab und verstaute es im Kofferraum. Nun war es also soweit, Abschied nehmen. Mokuba hasste es. Man wusste nie, wann man sich wieder sah, oder ob man sich überhaupt noch mal sah. Er war damals zwar noch sehr klein gewesen, aber er wusste noch genau, wie sich ihre Eltern verabschieden hatten und dann nie wieder kamen. So etwas wollte er nie wieder erleben. „Hey, das ist doch kein Grund so ein trauriges Gesicht zumachen.“ Joey nahm den Kleinen in den Arm. „Freu dich doch lieber darauf, dass du deinen großen Bruder wieder siehst. Und Makiko hat dich bestimmt auch ganz doll vermisst.“ „Ja, aber dich vermiss ich auch.“ Mokuba drückte sein Gesicht in Joeys Shirt. „Wann kommst du wieder heim?“ Joey seufzte und zog den Kleinen dich an sich. „Ich weiß es nicht Moki.“ „Aber …“ Mokuba löste sich etwas von ihm und sah ihn an. „… dir geht’s doch schon besser oder?“ „Schon. James meint, dass ich große Fortschritte mache, aber er kann mir nicht sagen, wann ich bereit bin, um wieder nach Hause zukommen. Das ist alles etwas komplizier.“ „Hm … aber, sobald es dir gut genug geht, kommt du, oder?“ Hoffnungsvoll sah Mokuba den Blonden an. „Klar! Und jetzt mach, dass du wegkommst. Sonst geht dein Flieger ohne dich und Seto läuft vor Sorge das Pakett in der Villa durch.“ Grinsend verwuschelte Joey den schwarzen Haarschopf. „Wohl eher den Teppichboden in der Firma.“ Mokuba seufzte. „Ich will mich ja nicht beschweren, aber ich bekomm ich kaum noch zu Gesicht. Er vergräbt sich richtig in Arbeit.“ „Dann geh in die Firma und zerr ihn da raus. Du bist doch auch ein Kaiba. Du schaffst das schon.“ Aufmunternd klopfte Joey dem Kleinen auf die Schultern. Das schlechte Gewissen verdrängte er in den hintersten Winkel. Ahnte er doch warum Seto so viel arbeitete, aber Mokuba dadurch zu vernachlässigen war nicht okay. Er würde seinem Drachen nachher mal eine E-Mail schreiben. Es reichte schon, dass es ihnen beiden nicht gut ging, aber Mokuba hatte ein Recht auf eine glückliche Kindheit und auf seinen großen Bruder. „Wird gemacht. Ich hab da auch schon so eine Idee.“ Ein fieses Grinsen schlich sich auf Mokubas Gesichtszüge und Joey fragte sich, ob er wirklich wissen wollte, was der kleine Wirbelwind plante. Das leise Räuspern des Fahrers lies sie beide zum Wagen sehen. „Ich denke ich muss jetzt los.“ Mokuba drückte den Blonden nochmal kurz und ging dann zum Wagen. „Ach ja, vergess nicht noch mehr Päckchen zuschicken. Ein bisschen Platz ist noch im Regal und Seto guckt immer so schön verwirrt, wenn er die Sachen bekommt.“ Breit grinsend stieg er ein, schloss die Tür und ließ schnell das Fenster herunter um Joey noch mal zu winken. „Wird gemacht!“ Auch Joey winkte dem davon fahrenden Wagen hinter her, bis dieser außer Sicht war. Dann sank seine Hand langsam herunter und sein Grinsen verschwand. „Na na na, wer macht denn jetzt ein trauriges Gesicht?“ James trat neben ihn und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Du tust ja gerade so, als ob dich hier keiner lieb hätte.“ Joey war nicht zum Scherzen zumute. Irgendwie fühlte er sich auf einmal so leer und unnütz. „Ach Kleiner.“ Als James die erste Träne sah, schloss er den Jungen fest in die Arme. „Das wird schon wieder.“ Leicht wiegte er den schluchzenden Körper leicht hin und her. „Wann?“ Nuschelte Joey an James Hemd, als er sich etwas beruhig hatte. Er wollte, dass endlich alles wie früher war. Hatte er es sich nicht langsam verdient glücklich zu sein? „Ich kann dir nur sagen, was du auch Mokuba gesagt hast, ich weiß es nicht.“ Er drückte den Jungen leicht von sich und sah ihn in die verheulten Augen. „Aber eines weiß ich ganz sicher, wenn wir zwei hier noch weiter rumkuscheln, dann bekommt Angelo einen mittelschweren Wutanfall. Der ist immer so schnell eifersüchtig.“ Zwinkernd wuschelte James durch Joeys Haare und nickte in Richtung Café. Joey sah herüber und fand einen ziemlich unglücklich schauenden Angelo, der gerade dabei war ein Geschirrtuch zu erdrosseln. Oha, da schien aber jemand sehr besitzergreifend zu sein. Aber James war ja auch selbst daran schuld, er musste den Armen ja auch immer ärgern. Zeit seinem Therapeuten auch mal eine kleine Lektion zu verpassen. Lächelnd wand Joey sich James zu, stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Danke Doc.“ Grinsend wand er sich ab und ging Richtung Bungalow davon. Jedoch hörte er hinter sich ein Glas zerspringen und ahnte schon, dass James die nächste Zeit wohl ziemlich beschäftig war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)