Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 50: Überraschende Ereignisse ------------------------------------ Leise Musik hallte durch das Strandhaus. Ein, mit einer Schürze bekleidete, Blondschopf wuselte durch die Küche und bereitete das Abendessen vor. Er hatte zwar noch genügen Zeit, Seto würde erst in einer Stunde kommen, aber je mehr er jetzt schon vorbereitete desto mehr Zeit konnte er mit seinem Drachen verbringen. Mit einem zufriedenen Nicken stellte er den vorbereiteten Auflauf in den Kühlschrank neben den schon geputzt und gewaschenen Salat. Nuna machte er sich daran die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Nach nur 5 Minuten konnte er den Lappen auswaschen und zurück in die Schüssel unterhalb der Spülen legen. Ein kurzer Blick durch den Raum, ein zufriedenes Nicken und er ging ins Wohnzimmer um es sich noch etwas auf der Couch gemütlich zu machen. Dort kuschelte er sich in die flauschige Decke und schmökerte noch etwas in seinem Buch und war schon kurz darauf tief in die Geschichte eingetaucht. Er schaute erst wieder von den Worten auf, als er das leise Klimpern von Schlüsseln im Schloss der Haustür hörte. Ein schneller Blick zur Uhr. Seto hatte anscheinend ein halbe Stunde früher Feierabend gemacht. Freudig sprang Joey auf und eilte in den Flur um seinen Freund in Empfang zu nehmen. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen bog Joey um die Ecke und erstarrte. Das Lächeln verschwand, wich einem leicht geschockten Ausdruck. Ein Schwarzhaariger stand nicht minder verwirrt schauend im Flur. “Joey?” Große Kinderaugen schauten ihn überrascht an. “Was machst du denn hier? … Wo ... wo ist Seto?“ Von der Situation völlig überrumpelt stand Mokuba im Flur und schaute sich suchend nach seinem großen Bruder um. „Ähm … also … ähm. Seto ist noch in der Firma. …Müsste aber auch bald kommen.“ Hilfe suchend blickte Joey zur Haustür. Doch diese blieb verschlossen. Kein Seto der herein kam um seinem kleinen Bruder die ganze Situation zu erklären. „Aha.” Die Überraschung wich aus Mokubas Blick, machte Misstrauen Platz und der Blonde wurde mit, zu Schlitzen verengten Augen fixiert. “Das erklärt aber noch lange nicht warum du hier bist. Alleine. Im Haus meines Bruders. Also was zum Geier machst du hier?“ Joey schluckte hart. Hatte er doch nicht mit solch einer heftigen Reaktion gerechnet. Mokuba war einfach nur noch genervt. Erst der Unfall seines Lehrers der ihre schöne, lang herbeigesehnte Klassenfahrt vorzeitig beendet hatte und dann noch der ewig lange Stau in den sie geraten waren. Er war tot müde, wollte sich bei seinem großen Bruder zurück melden, ihn kurz durch knuddeln und sich endlich in Bett verkriechen. Doch Seto war nicht da, wie so oft. Stattdessen stand völlig überraschend Joey vor ihm. Was ging hier nur vor? „Ich warte!“ Mit hochgezogener Augenbraue, verschränkten Armen und nicht gerade geduldiger Mine schaute er den Blonden an. „Ähm … ich wollte was für deinen Bruder kochen.“ Stammelte sich der Blondschopf zu Recht. Wich dem bohrenden Blick des Schwarzhaarigen aus. „Joey! Seit wann kochst du denn bitteschön für Seto? Und das auch noch in dem Haus, in das sonst keine Fremder reinkommt!“ Fuhr Mokuba ihn genervt an. „Also spucks endlich aus. Was läuft hier?“ Es war zwar nicht fair seinen angestauten Frust an dem Blonden abzureagieren, aber dass war dem Schwarzhaarigen im Moment ziemlich egal. Joey schrumpfte bei den Worten etwas zusammen, sah zu Boden und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. „Na ja … ich und … er … ähm ... wir sind … so zusagen … na ja ... zusammen.“ Stammelte er leise, traute sich nicht dem Schwarzhaarigen in die Augen zu schauen. „WAS?“ Ungläubig starrte Mokuba ihn an. Hatte er gerade richtig gehört? Da war er gerade mal eine Woche aus dem Haus und sein Bruder soll in dieser Zeit mit dem chaotischen Blondschopf zusammen gekommen sein? Das war doch nicht war, oder? „Seit wann?“ „So seit letzten Samstag.“ Kam es ziemlich leise von Joey genuschelt. „Schon seit einer Woche?“ Kaum das er auf Klassenfahrt gefahren war. War das alles geplant? Warum hatte Seto ihm nicht gesagt? Okay, jetzt war er nicht nur genervt, sondern auch noch stink sauer! „Na warte!“ Schnell hatte Mokuba sein Handy gezückt und wählte die Nummer seines Bruders. Würgte dessen freundliche Begrüßung auch gleich ab. „SPAR DIR DAS! KANNST DU MIR MAL SAGEN WAS DASS ALLES SOLL?” Mokuba wirbelte herum. „NEIN ICH REG MICH NICHT AB! WARUM IST JOEY HIER IM STRANDHAUS?“ Weiter in das kleine Mobiltelefon schimpfend, stampfte er die Treppe hoch zu seinem Zimmer. „DAS IST NICHT DEIN ERNST!“ Schwungvoll riss er die Tür zu seinem Zimmer auf. „MICH FRAGT HIER WOHL KEINER, ODER WAS?“ Schon schlug er die Tür feste wieder zu. Joey hatte das Gespräch ungewollt mit verfolgt und zuckte heftig zusammen, als Mokuba die Tür donnernd zuwarf. Noch immer saß ihm der Schock des plötzlichen Auftauchens von Setos kleinem Bruder in den Knochen. Und dessen nicht gerade erfreute Reaktion baute ihn auch nicht gerade auf. Mit hängendem Kopf suchte er sich seine Sachen zusammen und verließ das Haus. Auf dem Weg zu seiner Wohnung schrieb er seinem Drachen eine kurze Sms. Er teilte ihm mit, dass er bei sich schlafen würde und Seto sollte sich erst einmal in Ruhe mit Mokuba aussprechen. Nachdem er die Sms verschickt hatte stopfte er es in seine Hosentasche. Niedergeschlagen trottete er weiter. Doch keine Minute später meldete sich das kleine Gerät zu Wort. Eine Sms von Seto. `Bleib doch, ich klär das mit Mokuba schon´ Unschlüssig kaute sich der Blonde mal wieder auf der Unterlippe herum. `Nee. Sprech dich mal mit dem Kleinen in Ruhe aus, muss eh noch was für die Schule tun. >seufz< Bis morgen >chuh<´ `>grummel< Okay, wenns denn sein muss. Bis morgen, Hündchen´ Lächeln steckte Joey das Handy wieder in die Hosentasche und setzte seinen Weg fort. Zu Hause angekommen machte er sich daran den verpassten Schulstoff nachzuholen, wobei seine Gedanken immer mal wieder anschweiften und er sich ernsthaft bemühen musste bei der Sache zu bleiben. Die in wenigen Wochen anstehenden Abschlussprüfungen wollte Joey trotz allen Problemen mit einer zufriedenstellenden Note hinter sich bringen. Was er danach machen würde wusste der Blonde noch nicht. Geschafft lehnte Joey sich nach einiger Zeit zurück und rieb sich die Augen. Den Stoff hatte er mehr oder weniger verstanden, auch wenn ihn jetzt der Kopf qualmte. Er ließ sich zur Seite fallen und beschloss die Augen für einen Moment auszuruhen. Nur ganz kurz! Es dauerte auch nicht lange und er war eingeschlafen. Lag gemütlich zusammen gerollt auf der Couch und träumte wirres Zeugs. Erst gegen 6 Uhr morgens wachte er, durch das Signal seines Handyweckers, wieder auf. Er blickte sich kurz verwirrt um, raffte sich dann aber auf und schleppte sich ins Badezimmer. Nachdem er sich erleichtert hatte tapste er noch immer etwas verschlafen wieder in den Flur und steuerte die Küche an. Laut gähnend kratzte er sich den Bauch und stellte den Wasserkocher an. Er angelte sich eine Tasse aus dem Schrank, füllte sie mit heißem Wasser und versenkte einen Teebeutel darin. Mit einem herzhaften Gähnen lehnte sich Joey an die Arbeitsfläche und wartete, noch leicht vor sich hin dösend darauf, dass sein Tee fertig durchzog. Ein Geräusch im Flur ließ ihn aufhorchen, doch war nun nicht mehr von dort zu hören. Schwerfällig setzte er sich in Bewegung um nachzuschauen was es war dass er eben gehört hatte. Im Flur angekommen war alles wie immer. Der kleine Schrank stand unter dem Spiegel und alle Bilder hingen noch an der Wand. Doch als sein Blick auf den Fußboden fiel, entkam seiner Kehle ein leises Knurren. Schnell sprang er zur Tür und riss diese auf. Er schaute sich suchend im Treppenhaus um, konnte jedoch niemanden sehen. Auch der Blick über das Treppengeländer brachte ihn nicht wirklich weiter. Lediglich ein Schatten war unten kurz zu sehen. Schon schlug die Haustür wieder zu. Schnell hechte Joey zurück in die Wohnung, stolperte mal wieder über seine eigenen Füße und lag kurz darauf der Länge nach im Flur. Leise fluchend rappelte er sich wieder auf und eilte zur Balkontür, riss diese auf und trat in die eisige Luft des frühen Montagmorgens. Sich leicht fröstelnd die Arme reibend, suchte er die Straße ab, konnte aber auch hier keine Menschenseele erblicken. Frustriert begab er sich wieder zurück in die Wärme seiner Wohnung und stampfte in den Flur. Zuerst schloss er die Wohnungstür und beäugte den braunen Umschlag auf dem Boden misstrauisch. Eigentlich sollte er ihn gleich in den Müll befördern. Warum sollte in diesem auch was anderes stehen als in den beiden anderen. Immer noch leise vor sich hin fluchend beugte er sich letzten endes doch zu ihm hinab und hob ihn hoch. Er nahm ihn mit in die Küche und pfefferte ihn dort auf den Küchentisch. Dann schnappte Joey sich seine Tasse, holte den Teebeutel heraus und ließ ihn in die Spüle fallen. Grummelnd lehnte er sich wieder an die Arbeitsfläche, nippte an dem heißen Getränk während er den Umschlag mit bitterbösem Blick fixierte. Joey hielt aus bis seine Tasse zur Hälfte geleert war, dann stellte er sie, leise sich selbst für seine Neugier verfluchend, zur Seite und schnappte sich den Umschlag. Schnell war das braune Papier aufgerissen und wie erwartet kamen mal wieder Zeitungsausschnitte, Internetausdrucke und ein nicht wirklich liebenswürdiger Zettel zum Vorschein. Ähnliche Beschimpfungen wie beide Male zuvor, wenn auch etwas heftiger und weit verletzender. Ungelenkt stopfte der Blonde die Blätter wieder in den Umschlag zu Recht und feuerte diesen in irgendeine Ecke. Mit hängendem Kopf ließ er sich auf einen der Stühle fallen und kaute sich unsicher auf der Unterlippe herum. War es wirklich so? Brachte er dem Menschen, den er mehr als alles andere auf der Welt liebte nur Unheil? Doch die Artikel sprachen eigentlich für sich und da war auch noch etwas anderes. Etwas weit aus Wichtigeres. Mokuba. Kaum hatte ihm der Blonde erzählt das er mit Seto zusammen war, war dieser wütend geworden, hatte Seto angerufen und ihn angeschrien. Noch imer klangen dessen Worte in Joeys Ohren. `Kannst du mir mal sagen was dass alles soll?´ War es denn so schlimm, dass Joey und Seto ein Paar waren? `Das ist nicht dein Ernst!´ War Joey wirklich eine so schlechte Wahl, dass Mokuba ihn nicht an der Seite seines Bruders akzeptieren konnte? `Mich fragt hier wohl keiner, oder was?´ Scheinbar. Der Blonde wusste ja selbst, dass Seto etwas viel Besseres als ihn verdient hatte. Auch wenn dieser ihm damals gesagt hatte, dass dies nicht so währe. Es war nun mal doch so. Joey konnte ihn nichts bieten. Er hatte nichts. War nichts. Würde niemals etwas sein. Warum hatte er sich also eingebildet eine Chance auf ein glückliches Leben mit seinem Drachen zu haben? Er hatte einfach nicht das Recht dazu. Sein Vater hatte am Ende doch Recht behalten. Im Hause Kaiba saßen die zwei Brüder am Frühstückstisch und unterhielten sich über Mokubas Klassenfahrt. “…und dann ist Herr Mazuto doch tatsächlich den Hang runtergeschlittert und hat sich den Haxen verstaucht! Und das nach gerade mal einer Woche! Tja, das war´s dann mit Klassenfahrt!” Frustriert biss der Schwarzhaarige in sein Brötchen. Seto lächelte leicht bei dem Anblick. Mokuba saß ihm gegenüber und hatte die Marmelade auf seinem halben Gesicht verteilt. “Und dann noch dieser ewig lange Stau! Boah, ich sag dir, dass hat echt Nerven gekostet. Und dann freu ich mich auf einen gemütlichen Abend mit meinem Bruder und erlebe so eine Überraschung. Echt jetzt, hättest mir ruhig mal früher Bescheit sagen können.” Leicht beleidigt schaute er zu dem Braunhaarigen herüber. “Mokuba, das haben wir doch alles gestern Abend schon geklärt.” Leicht genervt fuhr sich Seto durchs Haar. Er hatte nicht Lust die ganze Diskussion zu wieder holen. “Okay, okay.” Abwehren wedelte Mokuba mit seinen Händen. “Aber merkwürdig ist es schon.” Wieder biss er in sein Brötchen. Seto antwortet darauf nicht sondern nippte lediglich an seinem Kaffee und beobachtete seinen kleinen Bruder dabei, wie dieser eine weiter Brötchenhälfte vertilgte. Erst das Signal seines Handy holte ihn aus der Beobachtung. Er erhob sich, schritt in ins Wohnzimmer und ergriff das kleine Gerät. Einen Tastendruck später zeigte diesem ihn die eingegangene Sms an. “Seto?” Mokuba wunderte sich, dass ein Bruder so lange weg blieb. Auch er stand vom Frühstückstisch auf und ging ebenfalls ins Wohnzimmer. Dort fand er seinen Bruder in der Nähe das niedrigen Couchtisches. Seto stand dort, ganz still, seine Augen immer noch auf das Handy gerichtet. “Seto? Was ist los?” Besorgt näherte sich Mokubasich seinem Bruder. Dieser schien im Moment nicht wirklich anwesend zu sein. “Seto? Sag was.” Vorsichtig berührte er den Größeren an der Schulter und holte ihn somit aus seiner Starre heraus. Doch mit den nun folgenden Reaktion hatte Mokuba nicht gerechnet. Seto holte aus und schmetterte das kleine Gerät mit voller Kraft gegen die Wand. An dieser zerbrach es und viel in einzelnen Teilen zu Boden. Erschrocken schaute Mokuba auf das zertrümmerte Handy. “Seto was …” Doch jener war schon aus dem Raum gestürmt, hatte sich seine Sachen gepackt und fuhr gerade mit quietschenden Reifen davon. Verwirrt blickte Mokuba von der Haustür zurück auf den kleinen Haufen am Fuße der Wohnzimmerwand. Nach wenigen Minuten durchwühlte er diesen und schnappte sich die eben gefundene Speicherkarte. Schnell hatte er seine eigene aus seinem Handy entfernt und setzte dafür die von Seto ein. Nur wenige Handgriffe später konnte er auf dessen Sms-Verzeichnis zugreifen. Doch was er dort fand, ließ seine Sorge um seinen Bruder nur noch größer werden. “Warum immer du, Seto?” Besorgt schaute er hinaus in die Morgenröte. Erst die Sache mit Naoki und jetzt auch Joey. Konnte sein Bruder nicht einmal Glück in der Liebe haben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)