Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 9: Erinnerungen Teil 4 ------------------------------ Kapitel 9 Erinnerungen Teil 4 Geschafft ließ Joey sich auf sein Bett fallen. Er war erschöpft und wollte sich nur noch in seiner flauschigen Decke einigeln und schlafen. Es war nicht so als ob seine Muskeln müde wären, nein, es laugte ihn mehr geistig aus. Immer wenn er von der Sitzung bei der Psychologin kam, war er fertig mit der Welt. Zwar war es nicht mehr so schlimm wie die ersten Male, aber dennoch war es nicht leicht über das Geschehene zu sprechen, auch wenn er merkte, dass es ihm half. Es klopfte leise an seiner offenen Zimmertür. Duke stand, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Tür. Langsam kam er auf den Blondschopf zu, stellte die Tasse auf dem Nachtschränkchen ab und setzte sich zu ihm aufs Bett. “Wie war’s? Immer noch so schlimm?” Man konnte deutlich hören, dass er sich Sorgen machte. Joey konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, auch wenn ihm eigentlich nicht so recht danach war. “Es ging schon. Nur noch zwei Mal, dann hab ichs endlich hinter mir. Ja ja, ich weiß, es muss sein und es hilft ja auch. Aber ich will die Sache endlich begraben! Sechs Fuß tief, und nie wieder daran denken müssen.” Mühsam richtete er sich wieder auf und nahm sich den Tee vom Schränkchen. “Danke” Duke schien immer zu wissen was er brauchte. Es war ein merkwürdiges Gefühl umsorgt zu werden. Am Anfang konnte er mit der Führsorge gar nicht umgehen, hatte sich immer etwas schuldig gefühlt wenn er um etwas bat. Was für andere Kinder immer selbstverständlich war, hatte er nie kennen gelernt. Es war schön, neu aber schön. Duke erwartete nie Dank für etwas was für ihn selbstverständlich war. Auch er war in den ersten Wochen ihres Zusammenlebens des öffneten geschockt über Joeys Verhalten. Der Blonde hatte sich in den ersten Tagen in seinem Zimmer verkrochen, war nur selten zu sehen. Meist huschte er schnell über den Flur ins Bad, um dann genauso flink wieder in seinem Zimmer zu verschwinden. Bei jeder hastigen Bewegung Dukes zuckte er zusammen. Aber am schlimmsten waren die ersten Nächte gewesen. Joey war öfter schreiend aufgeschreckt und saß dann schwer atmend und schweißgebadet im Bett. Immer wieder musste Duke ihn in den Arm nehmen und erklären dass alles nur ein Traum war, er hier sicher war. Am nächsten Morgen hatte sich der Blonde dann verlegen bei ihm entschuldigt und bedankt. Auch das regelmäßige Essen war scheinbar etwas völlig Neues für ihn. Er musste lernen langsam zu essen und nicht wie früher, schnell alles runter zu schlingen. Die Vielfalt und dem Geschmack der Speisen war er immer wieder überrascht. Duke konnte sich meist ein Schmunzeln nicht vergreifen wenn Joey mal wieder etwas völlig Neues auf seinen Teller bekam. Es wurde mit großen Augen angeschaut, daran gerochen um dann erst vorsichtig gekostet und anschließend hungrig verschlungen zu werden. Schnell hatte der Blonde eine Vorliebe für Pastagerichte entwickelt und lernte sie selbst zu zubereiten. Voller Stolz hatte er Duke damals seine erste Lasagne a la Joey serviert und hatte ihn mit großen, erwartungsvollen Augen angeschaut. Sie war sehr lecker und als Duke ihm das mitteilte hatte der Blondschopf doch tatsächlich einen kleinen Luftsprung gemacht. Mit einem breiten Grinsen musste Duke an Joeys erst Dusche denken. Nach zwei Stunden war Joey damals mit einem seligen Lächeln und geröteter Haut aus dem Bad gekommen. Ja, das Leben mit Joey war sehr interessant. Meist war dieser auch recht fröhlich, nur selten niedergeschlagen. So wie jetzt. Seufzend erhob Duke sich wieder vom Bett, nahm die nun leere Tasse aus Joey Händen und verließ leise das Zimmer. Der Blondschopf brauchte jetzt seine Ruhe, das hatte Duke schell herausgefunden. Die nächsten Stunden würde der Blondschopf sich im Bett einkuscheln und schlafen. Danach ging es ihm immer wesentlich besser. Im Vorbeigehen schnappte er sich sein Telefon und marschierte weiter in die Küche. Stelle die Tasse neben dem Spülbecken ab und begann Setos Nummer zu wählen. Mit dem Telefon am Ohr ging er ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder. Es wurde nach dem dritten Tuten abgenommen und Duke konnte Setos freundliche Begrüßung hören. “Duke, was gibt’s?” Angesprochener grinse. “Dir auch ein fröhliches Hallo, Seto!” “Ja ja, geschenkt. Was gibt’s? Ist was mit dem Hündchen?” Duke konnte eifriges Rascheln im Hintergrund Seto´s hören. Der Kerl arbeitete einfach zu viel! “Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er kam gerade von der Sitzung.” Das Rascheln wurde sofort eingestellt und man konnte das Seufzen des Braunhaarigen hören. “Wie geht´s ihm?” “Er liegt im Bett und schläft. Es wird jedes Mal ein bisschen besser. Er ist tapfer, will es bis zum Ende durch ziehen auch wenns ihn ganz schön fertig macht.” Der Schwarzhaarige fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. “Er wird’s schaffen! Aber jetzt mal was Anderes, ich muss am Donnerstag nächste Woche für einige Wochen noch Amerika. Was machen wir mit ihm? Ich möchte ihn nur ungern den ganzen Tag alleine in der Wohnung lassen. Wären jetzt keine Ferien könnte er sich ja den halben Tag mit Schule beschäftigen und anschließend was mit Yugi und Co unternehmen, aber die sind ja alle weg gefahren. Aber so, ich hab keinen Plan wie ich ihn beschäftigen soll.” Er machte eine kurze Pause, seufzte kurz und redete dann weiter. “Du weißt was passieren kann, wenn er zu viel Zeit zum Nachdenken hat. Ich will auf jeden Fall verhindern das er noch mal so abstürzt.“ “Ich weiß. Denkst du ich will das noch mal erleben.” Es herrschte kurze Stille, beide hingen ihren Gedanken nach. Beide wollten nicht das Joey wieder an Selbstzweifel fast zerbrach. Nach einem kurzen `jetzt nicht´, was bestimmt nicht für Duke bestimmt war, hörte er wieder Setos Stimme. “Ich habe da eine Idee. Ruf dich nachher wieder an. Okay?” “Yupp mach das, bis dann” Verabschiedete sich Duke und legte auf. Auf Seto konnte man sich verlassen. Er schien ein instinktives Gespür dafür zu haben, was Joey brauchte und was ihm half. Wie oft hatte Duke verzweifelt bei ihm um Rat gefragt und immer den passenden bekommen. Entspannt lehnte er sich zurück. Da war er ja mal gespannt was sich der große Seto Kaiba für den blonden Wirrkopf aus gedacht hatte. Nach dem Seto das Gespräch mit Duke beendet hatte, erhob er sich von seinem Bürostuhl, zog sich seinen Mantel über und verließ den Raum. Seiner etwas perplexen Sekretärin gab er nur die Order die nächsten zwei Termine zu verschieben und marschierte weiter zum Fahrstuhl. Ein kurzes Telefonat und der Fahrer wartete schon mit den Wagen auf ihn. Er ließ sich in den weichen Polstern der Limousine nieder, nannte den Fahrer das Ziel und lächelte leicht in sich rein. Das würde bestimmt genau das Richtige für den Blondschopf sein. Die Fahrt dauerte nicht allzu lange. Der Wagen stoppte in einem alten Viertel Dominos. Hier hab es noch viele alte Läden, die teilweise schon seit vielen Generationen im Familienbesitz waren und immer noch weiter geführt wurden. Man konnte glauben eine Zeitreise gemacht zu haben. Viele der Gebäude waren schon einige Jahrhunderte alt und kaum verändert worden. Hier gab es keine überdimensionalen Schaufenster mit greller Leuchtreklame und kein nervtötendes Gedudel von irgendwelchen Werbeslogan. Seto stieg aus und schaute sich kurz um. Die Gegend schien sich wirklich nie zu verändern. Sein Blick viel auf den kleinen Buchladen an der Ecke, dieser war sein Ziel. Gemächlich schritt er auf ihn zu, hier gab es keine Hektik. Mit einem leichten Knarren öffnete er die Tür und hörte gleich darauf das kleine Türglöckchen läuten. Er atmete den ganz eigenen Geruch dieses Geschäftes tief ein. Ein Lächelt umspielte seine Mundwinkel, er war früher immer gerne hier gewesen. “Ah, der ehrenwerte Herr Kaiba geruht sich zum niederen Volk zu begeben!” Grummelnd drehte sich Seto um und schaute direkt in die schwarzen Augen Herrn Tanakas. Trotzig schaute er den alten Mann an, schob sogar seine Unterlippe etwas vor. Dieser konnte sich, beim Anblick eine schmollenden Seto Kaiba, ein Lachen nicht mehr verkneifen. Er ging auf ihn zu und struppelte dem Firmenboss durch die Haare. Ein weiteres leises Grummeln konnte man von diesem vernehmen. “Ach Junge, es ist lange her das du mich besucht hast.” Schon fand sich Seto in einer kräftigen Umarmung wieder, welche er gerne erwiderte. “Komm, mein Junge, lass uns einen Tee trinken!” Sie schritten an den hohen Regalen vorbei und gelangten, durch ein kleine Tür in das hintere Zimmern. Auch hier hatte Seto das Gefühl die Zeit währe stehen geblieben. Alles schien genauso wie in seiner Kindheit, als er des öfteren Herrn Tanaka heimgesucht hatte. Hier war er zwischen den Regalen herum gewuselt, hatte sich eins der Bücher geschnappt um es dann in diesem Zimmer zu lesen. Ein kleines Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Es war schon eine schöne Zeit gewesen. Eine dampfende Tasse Tee stand vor ihm, als er begann von Joey und sein damit verbundenes Anliegen Herrn Tanaka zu erzählen. Dieser war sehr betroffen von der Geschichte, auch er war einst Vater gewesen und konnte sich solche Taten einfach nicht vorstellen. Nur zu gerne half er dem Jungen sich wieder im Leben zu Recht zu finden. “Hmm, ein bisschen Hilfe könnte ich im Laden schon brauchen. Seit Yukikos Tod ist es manchmal schon etwas mühsam alles allein zu erledigen.“ Kurz schaute er das Foto auf dem Familienaltar an. Sanft wurde er von seine geliebten Tochter anlächelt. “Und wenn du mich darum bittest kann ich doch gar nicht anders.” Grinste er Seto an. “Er kann gerne hier anfangen.” Seto fiel ein Stein vom Herzen, wenn er auch eigentlich nicht wirklich mit Widerstand gerechnet hatte. Der Braunhaarige verbeugte sich leicht. ”Ich danke dir.” “Ah, wie oft soll ich dir noch sagen du sollst nicht immer so förmlich sein. So alt bin ich nun auch nicht!” Nun war es an Tanaka leicht zu schmollen wären Seto grinste. Als kleine Entschädigung füllte er die kleinen Teetassen wieder auf und reichte Tanaka die Seine. “Ach, er muss nicht unbeding erfahren, dass ich etwas damit zutun habe. Okay?” Herr Tanaka grinste breit. ”Verstehe, geheime Mission!” Seto nickte, grinste zurück und nahm einen Schluck Tee. “Ich hab mir gedacht ich drucke einen Handzettel , auf dem du eine Aushilfe suchst, aus und Duke läst ihn ganz unauffällig Joey zukommen. Wie ich ihn kenne, wird er nicht lange fackeln und dich so schnell wie möglich aufsuchen. Er ist vernarrt in Bücher, vor allem Märchen und Sagen haben es ihm angetan.” Der Braunhaarige musste grinsen, wenn er daran dacht zu welch einer Leseratte das Hündchen sich entwickelt hatte. Etwas unterhielten sie sich noch über alte und neue Zeiten, bis sich Seto verabschieden musste. Erst nach einem Versprechen, bald wieder zu kommen, ließ Herr Tanaka ihn ziehen. Auch er freute sich über etwas mehr Abwechslung und frischen Wind im Laden. Immer noch grinsend schloss er die Tür hinter den Braunhaarigen und machte sich wieder an die Arbeit. Duke saß auf dem Sofa und legte breit grinsend das Telefon zurück. Wieder einmal hatte Seto genau das Richtig für den Blondschopf gefunden. Wahrscheinlich würde er ihn jetzt wieder weniger zu Gesicht bekommen. Joey und Bücher, keins war vor ihm sicher gewesen. Die Wenigen in Dukes Wohnung hatte er schnell verschlungen, er kannte sie besser als ihr eigentlicher Besitzer. Schlürfende Schritte ließen ihn aufhorchen und zur Wohnzimmertür schauen. Dort stand Joey, in seine Decke gemummelt und mit Haaren welche jedweder Schwerkraft trotzten. In alle Himmelsrichtungen standen sie ihm zu Berge. Mit noch leicht verschlafenem Blick schlurfte der Blonde zum Sessel, ließ sich hinein fallen und musste herzhaft gähnen. “Besser?” Duke bekam ein noch etwas verschlafenes Nicken zu Antwort. Der Schwarzhaarige begab sich in die Küche und kehrte kurz darauf mit zwei dampfenden Tassen Tee zurück und reichte Joes eine. Dieser hielt sie in beiden Händen, wärmte sich an ihr und folgte nachdenklich den Dampfwöllcken Richtung Decke. “Duke?” “Hmm?” Angesprochener hatte gerade seinen ersten Schluck genommen und schaute den Blonden fragend an. “Ich versteh Kaiba nicht. Er ist plötzlich so anders, hat mich doch immer nur gehasst und jetzt ist er so … so … ich verstehe es einfach nicht.” Weiter sah nachdenklich an die Decke. “Joey, du sollt ihn doch Seto nennen. … Und er hat dich doch nicht gehasst.” Joeys Kopf flog nach vorne und Duke wurde von ihm angestarrt. ”Hat er nicht?… Aber … er hat doch immer nur auf mir rumgehackt. So bald wir uns sahen hat er mich runter geputzt und immer nur als Köter bezeichnet.” Jetzt schien Joey restlos verwirrt. Duke kicherte leise, das Bild war einfach zu herrlich. Der Blondschopf saß in der flauschigen Decke in den Sessel gekuschelt. Hielt die Tasse in den Händen, war total verstruppelt und schaute ihn völlig planlos an. “Ach Joey. Glaub mir, er hat dich nie gehasst. Er hat einfach zu viel Spaß an euren Streitereien. An dir kann er sich einwenig austoben, sonst traut sich doch keiner dem großen, allmächtigen Seto Kaiba zu widersprechen oder gar anständig Kontra zu geben. Hört sich bissel komisch an, ist aber so. Er braucht das einfach, als Ausgleich sozusagen.” Jetzt wechselte der Blick des Blonden von Verwirrung zu komplettem Unverständnis. “Das is jetzt nicht dein Ernst, oder?” “Oh doch! Was glaubst du wie unausstehlich, und damit meine ich wirklich eklig, er immer war wenn du tagelang nicht zur Schule kamst. Keiner hat sich näher als fünf Meter an ihn ran getraut, sogar die Lehrer haben gekuscht.” Langsam musste der Blondschopf anfangen zu grinsen. “Ach deswegen war er an den Tagen darauf immer noch streitsüchtiger als sonst.” “Yupp.” Duke nickte ihm bestätigend zu und grinste ihn ebenfalls an. “Und wie stehts mit dir?” “Was meinst du?” Kurz verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. “Hasst du ihn gehasst?” “Ähm … muss ich darauf antworten? Würde gern die Aussage verweigern.” Mit einem breiten Grinsen sah Duke wie Joey leicht rot um die Nase wurde. “Nix da verweigern! Raus damit, oder du bekommst 3 Wochen Kochverbot.” Ein Grummeln war vom Sessel zu vernehmen, kurz darauf folgte ein genuscheltes `Nein´. “Was nein? Kein Kochen?” Duke liebte es den Chaoten etwas aufzuziehen. “Arg … Nein ich habe ihn nicht gehasst! Zufrieden?” Schmollend sah er zu dem grinsenden Duke hinüber und zog sich die Decke hoch bis zur Nase. “Ach, nicht gehasst. So so, und warum hast du dich dann immer mit solchen Eifer mit ihm gekabbelt?” Irgendetwas Unverständliches wurde in Joeys Decke genuschelt. “Habs nicht verstanden!” grinste Duke weiter. “Aaah… Du bist ne richtige Nerveneule! Weißt du das eigentlich?” Duke nickte nur schnell und schaute ihn weiter durchdringend an. Joey seufzte, nahm einen Schluck Tee und schaute wieder zur Decke. “Irgendwie find ich es auch schön mich mit ihm zu zoffen. Ich meine, he der große Seto Kaiba beschäftigt sich mit mir Straßenköter. Wer an der Schule kann das schon von sich behaupten. Wenn Kai.. äh ich meine Seto mit mir streitet ist er irgendwie …menschlich. Verstehst du? Sonst sieht man keine einzige Gefühlsregung in seinem Gesicht, aber im Streit geht er wirklich ein bisschen aus sich raus. Dann blitzen seine Augen immer so schön gefährlich, so voller Feuer, nicht so eisig wie sonst.” Seufzend senkte er wieder seinen Kopf und nahm einen Schluck Tee. Als er wieder zu dem Schwarzhaarigen sah, gefiel ihm dessen breites Grinsen überhaupt nicht. “Was?” “Du magst ihn! Stimmts?” Dieselbe Frage die er damals Seto stellte und auch hier wurde ihm nicht direkt geantwortet. Der leichte Rotschimmer um Joey Nase wurde etwas tiefer und er funkelte ihn leicht böse an. “Du spinnst ja! Ich… ich… ich geh duschen!” und schon rauschte die Decke samt dem Blondschopf aus dem Zimmer und ließ einen, sich vor Lachen krümmenden Duke auf dem Sofa zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)