Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 7: Erinnerungen Teil 2 ------------------------------ Ein monotones, in gleichmäßigen Abständen wiederkehrendes Piepen war das Erste was Seto beim Betreten des Raumes war nahm. Zögerlich näherte er sich dem Bett. Still betrachtet er den Blonden und folgte mit den Augen dem Schlauch der Infusion von der Flasche bis hin zu Joeys bleicher Hand. Sein Blick wanderte weiter zur Sauerstoffmaske in das ebenso bleiche Gesicht. Still lag Joey da. So als ob er nur tief und fest schlafen würde. Seto setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, einen Stuhl gab es hier anscheinend nicht. Er hob seine Hand und strich Joey eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Es tat ihn in der Seele weh den sonst so quirligen Chaoten in diesem Zustand zu sehen. Zögerlich nahm er die Hand der Blondschopfes in seine. Schlaff, ohne irgendeine Regung lag sie in seinen kühlen Fingern. Sachte fuhr er mit den Daumen über den Handrücken. Keine Reaktion. Seufzend ließ er den Kopf hängen, währe er doch nur früher zu ihm gefahren. Wer wusste schon wie lange Joey dort angebunden und misshandelt worden war. Zorn stieg in ihm auf. Joeys Erzeuger, Vater konnte man solch eine Kreatur nun wirklich nicht nennen, hatte Glück gehabt. Währe er nicht schon tot, würde er es bald, nach einem sehr langen und qualvollen Weg, sein. Dafür hätte er gesorgt. Aber so konnte niemand bestraft werden. Das Einzige was es zu tun gab, war Joey zu helfen. Er schaute auf, als er ein Räuspern aus Richtung Tür vernahm. Der Arzt stand in der Tür und bat ihn mit einer knappen Geste ihm zu folgen. Seto erhob sich, drehte sich nochmal kurz zu Joey um. “Du musst kämpfen Hündchen. Lass diesen Bastard nicht gewinnen.” flüsterte er dem Blonden ins Ohr. Dann drehte er sich um und verließ mit dem Mann in Weis den Raum und schloss leise die Tür hinter ihnen. “Was gibt’s Doc?” Seto hatte nun wirklich keinen Nerv mehr auf lange Gespräche, die Ereignisse des Tages waren auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen. Er war müde und wollte einfach nur noch ins Bett. “Dürfte ich sie fragen, ob sie die genaueren Lebensumstände des Patienten kenne?” “Warum fragen sie?” Seto wurde leicht stutzig. “Nun ja, bei den Röntgenaufnahmen wurden einige alte Brüche festgestellt. Die Untersuchung ergab weiterhin das der Patient eine stark geprellte Schulter und unverhältnismäßig viele Narben verschieden Alters hat. Das alles sind Anzeichen starker, längerer, wahrscheinlich jahrelanger Misshandlung. In einem solchen Fall müssen wir das Jugendamt verständigen und die Polizei einschalten, damit sie den Täter ausfindig machen kann.” Seto seufzte, Jugendamt, das würde für Joey Heim bedeuten. Aus eigener Erfahrung kannte er solchen Einrichtungen zur genüge, und das wollte er Joey nun wirklich nicht auch noch antun. Er würde eine andere Lösung für ihn finden, das stand fest. Müde strich er sich mit der Hand übers Gesicht. “Die Sache mit dem Jugendamt kläre ich persönlich. Und was den Täter angeht, der liegt leider bereits in der Leichenhalle. Er hatte Glück, viel zuviel Glück!” Die letzten Worte hatte Seto förmlich geknurrt, so das der Arzt erschrocken einige Schritte zurück ging. Seto funkelte den Arzt an. ”Ich erwarte die bestmögliche Behandlung, damit das klar ist. Wenn ich erfahre das sie nicht alles Menschenmögliche zur Verbesserung seines Zustandes tun, werden hier einige Köpfe rollen.” Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und das Blau blitze gefährlich auf. “Haben wir uns da verstanden?” Der Arzt war mittlerweile so bleich wie die weiße Wand, an welche er sich vor Angst fest gepresst hatte. ”A … Aber natürlich. Mister Kaiba.!” brachte nur noch mit zittriger Stimme hervor. Seto nickte, drehte sich geschmeidig um und schritt mit festen Schritten den Flur, Richtung Ausgang entlang. Kurz nach Sonnenaufgang befand sich Seto wieder am Bett des Blondschopfes. Die unnette Dame am Empfang, die ihm mitteilte, dass noch lange keine Besuchzeiten seinen, hatte er mit einem eisigen Blick schnell zum Schweigen gebracht und war einfach weiter marschiert. Dieses Mal fand er einen Stuhl in der Nähe des Bettes. Es musste leicht grinsen. Da hatte er anscheinend gestern jemanden gehörig eingeschüchtert. Er rückte die Sitzgelegenheit nah ans Bett und ließ sich darauf nieder. Es hatte sich seit Gestern nichts verändert. Joey lag noch immer ruhig im Bett und rührte sich nicht. Die Sauerstoffmaske verdeckte ihm Mund und Nase und das Piepen ertönte auch heute in den gleichen Abständen wie am Abend zuvor. Außer einer neuen Infusion schien alles wie Gestern. Wieder nahm er vorsichtig die Hand Joeys in seine. Da saß er nun und hoffte der Blondschopf würde endlich die Augen öffnen oder sonst irgendein Lebenszeichen von sich geben. Doch nicht geschah, Joey regte sich nicht. Nach einigen Stunden des Wachens und einem Gespräch mit dem Arzt, welcher den unveränderten Zustand des Patienten bestätigte, hatte Seto einen Termin mit einem Mann vom Jugendamt. Sie trafen sich in Setos Büro in der Firma, um über Joeys Zukunft zu reden. Schnell hatte er ihn überzeugt, das ein Heim nicht in Frage käme. Und der Beamte stimmte nach kurzer Überlegung Setos Vorschlag, Joey bei einem guten Bekannten unterzubringen zu. Die Tatsache das es sich um einen erfolgreichen Geschäftsmann, wenn er auch nicht in Setos Liga spielte, handelte und dieser volljährig war und keinerlei Vorstrafen hatte, schien dabei von Vorteil zu sein. Nach dem alle Formalitäten geklärt waren, verabschiedeten sie sich von einander. Als Seto allein in seinem Büro zurück blieb, atmete er tief durch. Das währe geklärt, ein kurzer Anruf in der Schule und er war für die nächsten Tage entschuldigt. Über Joey Verbleib berichtete er nur das aller Nötigste. Klatsch, Gerede und vor allem diese Pressegeier konnten sie jetzt am aller wenigsten gebrauchen. Die Lehrer schien ziemlich geschockt, hatten doch auch sie nie etwas bemerkt. Natürlich beurlaubten sie Joey bis auf weiteres. Bis zum Abend hatte sich Joeys Zustand verschlechtert, Fieber war hinzu gekommen. Die Ärzte erklärten den aufgebrachten Firmenchef, dass es mit den Entzündungen der Wunden am Rücken der Patienten zusammen hängen würde. Was Seto nicht im Geringsten beruhigte. Joey schwebte zwischen Leben und Tod. Und was konnte der mächtige Seto Kaiba tun? Nichts! Nichts, als neben dem Bett zu sitzen, seine fiebrige Hand zuhalten und zu hoffen. Am späten Abend wollten ihn die Ärzte heimschicken, hatten aber nicht den geringsten Erfolg. Noch nicht einmal bei der Untersuchung ließ er sich vor die Tür schicken. Seto hatte sich fest vorgenommen nicht eher von Joeys Seite zu weichen, bis dieser nicht endgültig über den Berg war. Was sollte er auch zu Hause durchs Wohnzimmer tigern und auf den erlösenden Anruf warten? Etwas Anderes hätte er in seinem Zustand sowieso nicht zu Stande gebracht. So saß er nun erneut am Bett und wachte über das Hündchen. Gegen Mitternacht war das Fieber wieder gesunken und die Vitalwerte hatten sich auch wieder gebessert. Die Ärzte hielten es für ein kleines Wunder, wollten aber noch keine endgültige Entwarnung geben. Am Morgen würden sie genaueres wissen. Seufzend verschränkte Seto seine Arme neben Joeys Körper und bettete müde seinen Kopf darauf. Einige Minuten später war er eingeschlafen, hielt aber immer noch Joeys Hand in seiner. Eine zarte Berührung an seinen Haaren ließ ihn die Augen öffnen. Als er den Kopf hob um in Joeys Gesicht zuschauen, rutschte dessen Hand von Setos Haar zurück auf die Bettdecke. Es hatte den Blondschopf fast alle Kraft gekostet sie anzuheben um dem schlafenden Seto damit zu berühren. Seto schaute lächelt in die müden Augen, welche sich scheinbar nur mit Mühe einen Spalt offen halten konnten. Immer wieder fielen sie zu. “Hey, Schlafmütze” Seto strich Joey, wie schon so oft in den letzten Stunden, eine widerspenstige Strähne seines blonden Haares aus dem Gesicht. Joey versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, welches aber nur sehr schwach aus fiel. Er hatte einfach keine Kraft mehr, wollte nur noch schlafen. Er konnte die Augen kaum noch offenhalten. Seto fuhr ihm zärtlich durchs Haar. “Schlaf, ruh dich aus. Ich pass auf dich auf.” Als wenn der Blondschopf nur auf diese Worte gewartet hätte, schlossen sich die braunen Augen und sein Atem wurde wieder tief und gleichmäßig. Seto fiel ein Stein vom Herzen. Joey war aufgewacht! Hatte seine Augen geöffnet und ihn angesehen. Ab jetzt würde alles wieder gut werden, davon war er fest überzeugt. Leise erhob er sich und machte sich auf die Suche nach dem behandelten Arzt um ihm gleich zu Joey zu schleifen. Jenen fand er in der Nähe des Schwesternzimmers und berichtete ihm vom Erwachen des Blondschopfes und trieb ihn zur Eile an. Erleichterung spiegelte sich im Gesicht des Mediziners wieder, sein Patient schien es tatsächlich geschafft zu haben. Eilig drückte er die Akten, die er bis eben noch eingesehen hatte, einer Schwester in die Arme und machte sich mit Seto auf den Weg ins Krankenzimmer. Unter den wachsamen Augen Setos untersuche er Joey vorsichtig, überprüfte nochmals die Vitalwerte und nickte zu dem Braunhaarigen. “Er scheint es geschafft zu haben. Er wird leben.” Leicht lächelte er zu dem jungen Mann der ihm gegenüberstand. Auch diesem konnte man seine Erleichterung deutlich ansehen. Seto setzte sich wieder auf den Stuhl, blickte kurz auf den Blondschopf und sah dann wieder zu dem Arzt. “Wird er irgendwelche Schäden zurück behalten?” Der Mediziner kratzte sich leicht am Hinterkopf. “Nun ja, mit einigen Narben mehr müssen wir schon rechnen, die Haut am Rücken ist zu schwer verletzt als das sie spurlos verheilen könnte. Um die Schulter und die Platzwunde an der linken Schläfe müssen wir uns keine großen Sorgen machen. Er scheint eine zwar schwere Gehirnerschütterung zu haben, aber diese müsste nach einigen Tagen Bettruhe geheilt sein. Allerdings … ” Er machte eine kleine Pause, wusste nicht genau wie er es sagen sollte. Seto horchte auf, bis jetzt hatte sich alles sehr gut angehört, doch die Zögerung des Mediziners gefiel ihm überhaupt nicht. “Was allerdings? Sagen sie schon!” Jener seufzte leicht. “Wir machen uns um die Psyche der Patienten Sorgen. Ein solches Erlebnis bleibt nur selten ohne seelische Schäden. Es kam offensichtlich nicht das erste Mal zu Misshandlungen und da wir nicht wissen wie lange und in welcher Intensität diese statt gefunden haben. Es wäre auf jeden Fall ratsam einen Psychologen zu konsultieren sobald der Partient wieder richtig bei Bewusstsein ist.” Der Braunhaarige musst abermals hart schlucken. Er hatte die Narben und Verletzungen auf dem viel zu dünnen Körper gesehen, aber erst jetzt schien er zu begreifen welche ein Ausmaß von Gewalt sich dahinter verbarg. Nicht nur der Körper, sonder auch die Seele das Blondschopfes hatte so einiges einstecken müssen. Er konnte Joey nur bewundern, was für ein guter Schauspieler dieser nur sein musste. Immer lief er grinsend durch die Weltgeschichte, zu jeden Spaß und Unfug bereit. Nie hatte man ihm etwas anmerken können, nie hatte er ihn nieder geschlagen oder gar traurig gesehen. Ein leises Vibrieren war zu hören. Der Pieper des Arztes. Dieser verabschiedete sich schnell von dem nachdenklichen Mann um gleich darauf aus dem Raum zu eilen. Seto saß da und dachte über die letzten Schuljahre und diversen `Begegnungen´ mit Joey nach. Er hatte wirklich nie etwas bemerkt. Aber was war mit dem Kindergarten? Den Freunden des Hündchens musste doch etwas aufgefallen sein, immerhin hingen sie doch immer zusammen. Er würde gleich am Morgen Nachforschungen betreiben. Doch jetzt war er einfach nur noch müde. Wie schon vor einer Stunde legte er seine Arme auf Joeys Bett und den Kopf darauf. Lange brauchte er nicht auf den Schlaf zu warten. Am Morgen wurde er durch das Eintreten einer Schwester geweckt. Diese errötet leicht als sie Seto entdeckte und verbeugte sich höflich. Dieser nickte er nur zu und schaute nach Joey. Der Blondschopf lag entspannt in seinem Bett und schlief tief und fest. Seto erhob sich, streckte sich leicht und verließ mit einem letzten Blick auf Joey das Zimmer. Er zückte sein Handy und beorderte seinen Fahrer her. Seto musste ungedingt mal wieder nach Hause, eine Dusche war mehr als nötig und da Joey über den Berg war und der Arzt seine Nummer hatte, konnte er sich ruhig für einige Stunden zurück ziehen. Ein Gespräch mit dem Kindergarten stand ja auch noch an. Frisch geduscht stand er in seinem Schlafzimmer, suchte sich saubere Kleidung aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Verließ den Raum, schritt zur Garderobe und zog sich den Mantel über. Sein Fahrer wartete schon vor dem Haus auf ihn. Jetzt würde er erstmal den Kindergarten zu Rede stellen. Die Wagentür wurde hinter ihm geschlossen und kurze Zeit später war er auf den Weg zur Schule, um ein klärendes Gespräch mit Yugi und Co zuführen. Nach einer Stunde saß er leicht grummelnd erneut im Wagen und fuhr zum Polizeipräsidium um seine Aussage zu Protokoll zu geben. Der Kindergarten konnte ihm auch nicht weiterbringen. Anscheinend hatten Joeys Schauspielkünste auch hier brillant getäuscht. Sie waren natürlich geschockt über Setos kurze Erläuterungen, konnten sich allerdings auch nicht erklären warum sie nie etwas bemerkten. Seto verdrehte die Augen, das waren nun wirklich schöne Freunde! Nach seiner Aussage verlangte er aufs genaustes über die Ergebnisse der Ermittlungen informiert zu werden. Nach einer kurzen, etwas heftigeren Diskussion mit dem Leiter des Reviers wurde er in den derzeitigen Stand der Untersuchung eingeweiht. “Anscheinend kam es am Freitag zu einer Auseinander Setzung zwischen Herrn Wheeler und seinem Sohn. Die Nachbarn sagten sie haben Gepolter und das Gebrüll des Vaters gehört, danach sei es still gewesen. Herrn Wheeler scheint die Wohnung gegen Abend verlassen haben und ist erst gegen Mitternacht wieder gekommen. An den darauf folgen Tagen wurde weder Herr Wheeler noch sein Sohn gesehen oder gehört. In der Wohnung wäre es still gewesen. Und dann sind sie, Herr Kaiba, aufgetaucht und haben die Zwei gefunden. Die Autopsie der Leiche hat ergeben, das es sich wie vermutet, um Herrn Wheeler handelt und er unter starken Alkoholeinfluss stand. Er war scheinbar Alkoholiker, zumindest würde das den miserablen Zustand der Leber erklären. Unser Gerichtsmediziner bescheinigte einen Herzinfarkt als Todesursache. Der ungefähre Zeitpunk des Todes war wohl der frühe Samstagmorgen.” Damit endete der Inspektor die Berichterstattung, klappte die Akte Wheeler wieder zu und legte sie auf einen Stapel auf seinem Schreibtisch. “Wollen sie mir damit sagen das Joey ganze drei Tage an diesen Heizkörpern angebunden war, die ganze Zeit mit der Leiche dieses Mistkerls in einem Zimmer und keiner sich auch nur die geringsten Sorgen gemacht hat? Noch nicht ein mal die Nachbarn?” Seto konnte es nicht fassen, wie konnte Menschen so ignorant gegenüber anderen Mitmenschen sein? Die saßen seelenruhig auf dem Sofa, schauten fern während Joey, nur durch eine dünne Wand getrennt, fast zu Tode geprügelt worden war. Und wie der Arzt sagte, es war nicht das erste Mal das so etwas mit ihm geschehen war. “Es scheint leider so. Die Menschen in dieser Gegend halten sich aus den Angelegenheiten der Anderer raus. Dort ist sich jeder selbst der Nächste.” Auch den Inspektor ließ dieser Fall nicht kalt, auch wenn Gewalt in diesem Viertel an der Tagesordnung stand. Wie konnte ein Vater seinem eigenen Sohn so etwas antun! “Dann sind wir hier ja fertig. Schönen Tag noch!” Und schon war Seto aus dem Büro gerauscht und ließ einen etwas überrumpelten Polizeibeamten zurück. Der Braunhaarige war mit schnellen Schritten bei seinem Wagen und ließ seinem Fahrer nicht die geringste Gelegenheit ihm die Türe zu öffnen. Er riss sie auf, schmiss sich in den Sitz und knallte sie wieder lautstark zu. Er war wütend, sehr wütend! Drei Tage! So lange hatte Joey in diesem Raum verbringen müssen und keine Sau hat sich dafür interessiert. Drei Tage mit dem langsam verwesenden Körper seines Erzeugers. Drei Tage ohne irgendeine Chance sich befreien oder Hilfe rufen zu können! Am liebsten würde er alle hinter Gitter bringen! Alle die weggeschaut, weggehört oder einfach alles ignoriert hatten. Die ganze verkommene Bande! Der Braunhaarige knurrte, lehnte sich zurück, schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Nach 5 Minuten hatte er sich wieder einigermaßen im Griff und wies seinem Fahrer an ihn ins Krankenhaus zu fahren. Er wollte zu Joey, wollte wissen wie es dem Blondschopf ging. Der Arzt hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet, also schien sich sein Zustand nicht verschlechtert zu haben. Die Nachmittagssonne schien durch das Fenster und ließ das blonde Haar golden schimmern. Seto saß noch immer am Bett, hielt die Hand Joeys und wachte über dessen Schlaf. Bis jetzt war der Blondschopf noch nicht wieder aufgewacht, war das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Seto wusste es nicht, sorgte sich ein wenig, auch wenn die Ärzte ihn beruhigten und sagten das es durchaus nicht ungewöhnlich war. Er wollte wieder in Joeys Augen sehen. Sehen das es dem Hünchen gut ging. Doch leider blieb sein Wunsch an diesem Tag unerfüllt. Nicht einmal war der Blondschopf aufgewacht. Am späten Abend ließ er sich überreden die Nacht doch zu Hause zu verbringen, scheinbar sah man ihm seine Müdigkeit nur zu deutlich an. Doch sein Schlaf war unruhig. All die Erlebnisse der vergangenen Tage wurden in seinem Träumen aufgewühlt und ließen ihn schweißgebadet aufschrecken. Nur langsam konnte Seto seinen beschleunigten Atem beruhigen. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, schälte sich mühselig aus der zerwühlten Bettdecke und stand auf. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Mit müden Schritten ging er ins Wohnzimmer, nahm sich einen Trink aus der Bar, setzte sich auf die Couch und schaute auf die weite See vor sich. Die Wellen spiegelten silbrig das Licht des Mondes wieder. Einige Sterne hatten sich durch die schwarzen Wolken durchkämpfen können und leisteten dem Erdtrabanten Gesellschaft. Das Meer lag ruhig, nur kleine Wellen schlichen sich auf den Strand um ihn um einige Körner zu erleichtern, welche aber schon von der Nächsten wieder zurück getragen wurden. Es war ein Bild der Stille und Harmonie und es half Seto sich zu entspannen. Noch lange saß er dort und sah blicklos auf das Wasser. Erst als der Himmel sich erhellte und langsam rötlich schimmerte glitt er wieder in einen leichten Schlaf. Das Läuten des Telefons ließ ihn wieder zu sich kommen. So schnell, wie es in seinem Halbschlaf ähnlichen Zustand ging eilte er zu dem klingelnden Apparat. Vielleicht gab es schlechte Neuigkeiten aus dem Krankenhaus. Er riss förmlich den Hörer von der Station und nahm ab. Erleichtert atmete er aus. Es war Mokuba, der ihm fröhlich ins Ohr trällerte. Seto ging zurück zur Couch, setzte sich und ließ sich von seinem kleinen Bruder alles über die tolle Busfahrt, die geniale Unterkunft und dem ersten aufregenden Ausflug erzählen. Nur selten kam er mal zu Wort, doch immerhin hatte er das wichtigste in Erfahrung bringen können. Und eh er sich versah verabschiedete sich Mokuba, der nächste grandiose Ausflug stand an. Er drückte die Auflegtaste und legte das Telefon auf den kleinen Tisch vor sich. Müde erhob er sich wieder und schlurfte in die Küche um sich einen starken Kaffee zu machen, irgendwie musste er ja seine Lebensgeister wieder in Schwung bringen. Nach dem er die lebenswichtigen Dosis Koffein intus hatte, rief er in der Klinik an, doch Joey war noch immer nicht aufgewacht. Besorgt legte Seto wieder auf. Das konnte doch nicht normal sein, da konnten ihm die Ärzte erzählen was sie wollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)