Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Vorfreude -------------------- Anmerkung: Ääähm *hüstel*... nun ja, es ist meine Erste FF überhaupt. Ich hoffe, es ist etwas einigermaßen Erträgliches dabei raus gekommen und ihr hinterlaßt den einen oder anderen Komi. Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmutige schwebten die Staubkörner durch das Zwielicht der Nachmittagssonne. Deren Strahlen bahnten sich den Weg durch die etwas milchigen Scheiben und warfen kleine Muster auf den alten Holzboden. Die Jahre hatten viele Spuren auf ihm hinterlassen. Spuren von Kindern die erwachsen wurden, ihrer Kinder und Kindeskinder. Schwerfällig wurde eine Kiste zwischen den hohen Regalen hin durch gesteuert. Froh darüber, den Weg ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht zu haben, stellte er die Kiste auf dem kleinen Tresen ab. Er strich sich eine wirre, blonde Strähne aus dem Gesicht und streckte sich kurz. Dann schnappte er sich das kleine Messer und durchschnitt vorsichtig das Klebeband. Neugierig hob er den Deckel der Kiste an. Oh, wie er es liebte. Er hatte jedes Mal das Gefühl einen kleinen Schatz gefunden zu haben. Einen Schatz, der so viel zu erzählen hatte. Geschichten, manche Jahrzehnte andere sogar mehrere Jahrhunderte alt. Andächtig griff er hinein und förderte den ersten Schatz zu Tage. Schwer, in einer Schutzschicht gewickelt, lag es in seinen Händen und verströmte einen ganz eigenen Geruch. Einen Geruch von längst vergangenen Zeiten, altem Leder und Pergament. Tief atmete er den Duft ein. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Oh ja und wie er sie liebte. Diese Bücher und ihre Geschichten. Alte Geschichten aus weit entfernten Ländern die er nicht kannte und die so anders waren. Länder mit Wüsten, Sand soweit das Auge reichte, nur hier und da mal ein kleiner grüner Fleck der Leben versprach. Es wurde erzählt von Karawanen, Beduinen, Banditen und Stürmen aus Sand, die alles verschlangen. Oder von dichten Wäldern, grüne Hügel auf denen Burgen standen. Groß und stolz, wehrten sie jeden Feind ab und schützen die holden Maiden vor den bösen Schurken. In diesen Geschichten gab es auch Gebirge, so hoch als wollten sie in den Himmel wachsen und tiefen Höhlen, im harten Fels, in denen grausame Geschöpfe wohnten. Drachen, groß und gefährlich. Alles und jeden zerstörend der es wagte sie und ihres Gleichen zu bedrohen Sein Grinsen wurde noch breiter. Ja, auch er kannte einen Drachen. Groß, stolz und wenn es sein musste gnadenlos. Schurken die es wagten seine Familie zu bedrohten, mussten lernen, dass es nicht immer nur bei einem drohendem Fauchen blieb. Er hatte sie in Grund und Boden gestampft. Seufzend fuhr sich Joey durch Haar. Familie. Es war lange her, dass er Teil einer Familie war. Wie viel Jahre war es? 9 oder waren es doch schon 10? Auf jeden Fall war es lange her. Aber es half jetzt auch nichts mehr, es war so wie es war. Sentimentalität würde ihn jetzt auch nicht weiter bringen. Immerhin hatte er noch einiges zu tun. Mit neuem Tatendrang packte er auch die anderen Bücher aus, legte sie sorgfältig auf den Tresen und überprüfte sie noch mal mit dem Lieferschein, um sie dann in die Inventarliste einzutragen. Herr Tanaka würde dann entscheiden in welche Regale er sie einsortieren sollte. Joey mochte den alten Herrn, er war fast ein Großvater für ihn. Auch Herr Tanaka schien es zu genießen den Wirbelwind um sich zu haben. Seit seine Tochter bei einem Unfall ums Leben kam, war der alte Mann allein mit sich und dem kleinen Buchladen. Doch seit einem halben Jahr arbeitet der Blondschopf für Tanaka und unterstützte ihn wo er nur konnte. Joeys Freunde hatten sich schon sehr gewundert. Nun ja, Joey war auch nicht gerade als Leseratte bekannt. Wann sollte er denn auch damals Zeit oder Gelegenheit gehabt haben. Schule, Arbeit, Schlaf. Mehr gab es da nicht. Und wenn er am Wochenende mal ein paar Stunden Zeit hatte, dann waren sie alle am Strand oder im Park. Aber das war nun alles vorbei. Er hatte endlich mal Zeit für sich. Für sich und die Geschichten. Herr Tanaka lieh Joey gerne einige Bücher aus, was seinem doch sehr schmalen Geldbeutel sehr zugute kam. Das kleine Glöckchen über der Tür riss ihn aus seinem Gedanken. Schon hörte er die tiefe, warme Stimme Herrn Tanakas “Joey bist du immer noch hier? Musstest du nicht noch was besorgen?” Der alte Mann schälte sich aus seinem Mantel und lächelte Joey an. Diese kratze sich am Kopf und grübelte. Besorgen? Er? Was denn? Langsam zählte Tanaka in Gedanken rückwärts ` 3...2...1...´ “Uhwaaa! Hab ich glatt vergessen!” Und schon sah man einen wirren Blondschopf zwischen den Regalen durch wuseln und hörte ein Poltern aus dem Hinterzimmer, gefolgt von einem leisen Fluch. Herr Tanaka schmunzelte, ja das war Joey wie er leib und lebt. Gern hatte er zugesagt ihn ein paar Stunden in der Woche hier arbeiten zu lassen. Auch wenn er den Gefallen nicht schuldig gewesen wäre, hätte er es trotzdem getan. Joey brachte wieder ein bisschen Wind in sein verstaubtes Leben und er war froh, dem kleinen Chaoten etwas unterstützen zu können. “Ich bin dann weg! Bis Montag!” Und schon sauste sein Angestellter an ihm vorbei. “Joey?” Kurz vor der Tür bremste der Angesprochene ab und konnte gerade noch verhindern ins Regal zu schlittern. Er vollführte eine Filmreife Drehung und schaute etwas außer Atem zu seinem Chef herüber. “Ähm…Ja?” Dieser kam aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. “Meinst du nicht es wäre angenehmer einzukaufen, wenn man an der Kasse auch bezahlen kann? Oder bin ich schon so senil, dass ich dir dein Gehalt zweimal auszahlen will?” `3...2...1...´ Klatsch. Joey konnte sich nur noch die Hand vor die Stirn schlagen. Wo war er nur immer mit seinen Gedanken? Vor sich hin grummelnd ging er zurück, nahm dankend sein Gehalt entgegen. Als er sich wieder abwenden wollte, hielt Herr Tanaka ihm etwas unter die Nase. ”Das ist für dich, mein Junge. Aber erst Samstag auspacken, verstanden?!” Staunen sah Joey auf und nahm, mit leicht zittrigen Händen das kleine Päckchen an. Mit großen Augen schaute er es an. “Für …mich? …Wirklich?” “Ja, für dich, und jetzt ab mit dir. Und denk daran, man wird nur einmal 18! Also feier schön.” “Danke. Und ja, das werde ich.” Joey strahlte von einem Ohr um anderen. Und schon war er aus dem Laden, zurück im hektischen Treiben der Stadt. Schnell verstaute er das geheimnisvolle Päckchen in seinem Rucksack und machte sich auf den Weg zum Supermarkt. Schwer mit seinen Einkäufen bepackt stand er nun im Bus. Hoffentlich hatte er alles, und nicht wieder irgendetwas vergessen. Jeden falls brauchte er keine Angst zu haben mal Speck anzusetzen, denn wie sagte Duke immer so schön: `Vergesslichkeit hält fit´. Oh ja, und wie fit er war. Wie viel Kilometer Lauftraining er wohl schon seiner Vergesslichkeit zu verdanken hatte? Nachdenklich kratze er sich das Kinn. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich von den wirren Gedanken losreisen um festzustellen, dass er schleunigst aussteigen sollte. Beinahe hätte er doch tatsächlich seine Haltestelle verpasst. Da stand er nun, wieder mit den schweren Tüten bepackt, und noch unzählige Treppenstufen vor sich. Warum musste es auch der dritte Stock sein, hätte Duke nicht im Erdgeschoß wohnen können? Oder zumindest dafür sorgen können, dass dieser vermaledeite Fahrstuhl mal nicht kaputt war? Aber nein, Duke trieb sich ja in Amerika rum. Grummelnd nahm Joey den Kampf mit den Treppen auf sich und konnte ihn sogar ohne Verluste hinter sich bringen. Noch etwas schnaufend schloss er die Tür zu ihrer WG auf. 3 Zimmer, Küche, Bad was wollte er mehr. Alles war sauber und 1a in Schuss, hell und freundlich. Nachbarn die tagsüber freundlich waren und des Nachts sich ruhig verhielten. Nur selten wurde es mal lauter im Haus, wobei der Grund meist eine Feier war. Aber da sah man gerne drüber weg. Es war besser, viel besser als früher. Diese ruhigen Nächte waren für ihn etwas gewöhnungsbedürftig. Erst mit der Zeit hatte er gemerkt, dass die Stille hier friedlich und nicht bedrohlich war. Wieder schlich ein Grinsen auf seine Lippen. Ja, morgen Abend würde es keine ruhige Nacht geben. Er hatte alle seinen Nachbarn schon mal vorgewarnt, und war vorwiegend auf Verständnis gestoßen. Also stand der Party nichts mehr im Weg. Sein 18ter Geburtstag! Der erste Geburtstag, den er seit langer Zeit mal wieder feiern konnte. In einer schönen Wohnung und mit seinen Freunden. Es war nur schade, dass sein Mitbewohner zurzeit nicht da war. Aber immerhin hatte er ihm schon sein Geschenk, mit der Bedingung es nicht vor Samstag zu öffnen, gegeben. Grrrrrr und das obwohl ja nun jeder wusste, wie neugierig Joey war. Aber er war tapfer, jawohl! Na ja, okay, Joey kannte das exakte Gewicht, die Maße und, dass es beim Schütteln rappelte. Hatte aber mit Bedauern feststellen müssen, dass es nicht von seinem Inhalt verriet, auch nicht wenn man es gegen die Sonne hielt. Jetzt bekam es jedenfalls Gesellschaft. Langsam zog er das Geschenk von Herrn Tanaka aus seinem Rucksack und legte es neben dem von Duke. Es gribbelte ihn schon wieder in den Fingern. Aber nein, die zwei Tage wollte er auch noch durchhalten. Also lenkte er sich schnell mit seinen Einkäufen ab. Diese wollten schließlich auch noch verstaut und teilweise bearbeitet werden. So verschwand er schnell in der Küche, bevor den beiden Päckchen doch noch ein Unglück geschah. Musik schallte fröhlich durch die Wohnung und in der Küche schwang ein Blondschopf den Kochlöffel. Viele Leckereien für das morgige Partybuffet wurden erschaffen und im Kühlschrank gelagert. Eine leckere Pfirsichbowle wurde aufgesetzt, Bier wurde kalt gestellt, Knabbereien im Wohnzimmerschrank verstaut und Girlanden aufgehängt. Morgen würde er nicht mehr allzu viel Zeit dafür haben. 3 Stunden nach der Schule sollte die Party losgehen. Er und seine Freunde wollten in seinen Geburtstag rein feiern. Joey ließ seinen Blick noch einmal prüfend über das Zimmer schweifen. Okay, so konnte man es lassen. Mit sich und seinem Werk zufrieden zog er sich, nach einem kleinen Abstecher ins Bad, nun in sein eigenes Zimmer zurück. Geschafft saß er an seinem Schreibtisch und erledigte noch seine Hausaufgaben. Ja, er war nicht mehr der hoffnungslose Schüler von damals. Meist schaffte er es sogar pünktlich im Klassenzimmer zu sitzen. Okay, nicht ganz so früh wie mach ein überpünktlicher Firmenchef, aber immerhin vor dem Läuten! Früher war er schon froh wenn er nur zehn Minuten zu spät kam und nicht wie so oft erst zur zweiten Stunde erschien. Einen kurzen Blick Richtung Wecker ließ Joey zusammen zucken. Es war schon Freitag. Genauer gesagt 1.34 Uhr. Oha, jetzt hieß es aber nichts wie ins Bett, immerhin musste er ja schon in 4 Stunden raus. Müde ließ er sich aufs Bett fallen, zog die Decke bis unters Kinn und löschte das Licht. Die ganze Partyplanung ging ihm noch mal durch den Kopf und ließ ihn sich unruhig hin und her wälzen. Wieder seinen Erwartungen hatte er es dann doch nach nur 45 Minuten geschafft einzuschlafen. Einen tiefen Schlaf, der ihm wirre Träume brachte. Träume von einem lilafarbenen, verfressenen Kamikazeeichhörnchen und einem miesmuffeligen Drachen der eine gigantische Torte mit Zähnen und Klauen verteidigte. Am Ende sah der Nager ziemlich knusprig aus und der Drache grinste zufrieden in die Weltgeschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)