Es gibt kein gutes Ende von Tisiphone (denn es endet nie) ================================================================================ Kapitel 1: Wie Hund und Katz, oder Hund und Hund ------------------------------------------------ Ein Zeigefinger wanderte suchend über unzählige alte Bücherrücken. Jedes dieser Bücher sah ungemein Wertvoll aus, doch war wohl ihr Inhalt noch sehr viel mehr Wert. Wissen. Er selbst konnte sich nicht fürs lesen und der damit verbundenen Anhäufung von überflüssigen, oder schlicht uninteressanten Weisheiten anfreunden, weshalb er auf dem schnörkeligem Sofa in mitten der Bibliothek auf dem Rücken lag und die desinteressiert wirkende Blondine dabei beobachtete wie sie ein ganz bestimmtes Buch suchte. „Zelda?“ fragte er, doch keine Reaktion. Der schwarzhaarige junge Mann setze sich nun doch auf, ließ die Frau dabei aber keinen Moment aus den Augen, während er sich es überaus gemütlich auf dem roten Sofa machte. „Zelda!“ fauchte er diesmal mit Nachdruck. Er hasste es wenn sie ihn so überging. Wieder ignorierte sie, seinen Versuch auf sich aufmerksam zu machen. Doch weiterhin Lust zu warten, hatte er nun nicht mehr. Seine Geduld war am Ende, weshalb er mit wütenden Gesichtsausdruck aufstand und zu ihr rüber ging. Er packte sie am Handgelenk, riss sie herum und schaute ihr in die meeresblauen Augen. „Zeldaa!“ stieß er hinaus und wartete auf ihre Reaktion, die auch sogleich kam. „JA!?...was willst du denn!?“ erwiderte sie in schnippischen Ton und bedachte ihn mit einen bitterbösen Blick. Genau so hatte er es gern. Dieses Feuer in ihren Augen, wenn sie wütend war, der Trotz den sie ihm dann entgegen brachte und vor allem diese niedliche kleine Zornesfalte auf ihrer Stirn, wenn sie sich aufregte. „Nichts~...“ erklärte er vollkommen unschuldig, ließ sie los und wand sich ab zum gehen. Allerdings kam er nicht sehr weit, ohne von ihrer wütenden Stimme, die in solchen Situationen oft recht krächzig wurde, eingeholt zu werden. „LANCE!? Du brüllst mich an, packst mich und lenkst mich von meiner Arbeit ab, wegen...NICHTS!?“ tobte sie los und an ihrer Atmung erkannte Lance sehr deutlich wie rasend sie gerade war. Vielleicht gerade deswegen weil er ihre Wut noch anheizen wollte, drehte er sich um und grinste sie an. „Ach? Hab ich dich enttäuscht? Wolltest du, das ich dich hier auf den Boden werfe, deine Kleider zerfetze und dich so nehme wie gestern im Garten, oder heute früh in deinen Badezimmer, ODER...“ weiter kam er nicht, den musste er einen dicken Buch ausweichen. „...sollte das jetzt intelligente Kritik sein?“ fragte er bestürzt, hob das Buch auf, das gegen die Wand gedonnert war und nun nahe seiner Füße zum erliegen kam. Unbeeindruckt öffnete er die Lektüre und schmunzelte. „Zelda, also wirklich! Weißt du nicht das man diese wertvollen Exemplare, des niedergeschriebenen Wissen sorgsam behandeln sollte?“ fragte er provokant und warf das Buch gezielt auf das Sofa, wo es Tatsächlich haargenau landete und auch liegen blieb. „VERSCHWINDE! Sonnst werfe ich mit Benimmregeln nach dir!“ zischte sie und brauste zu den entsprechenden Buchregal, wo sie stehen blieb, sich „bewaffnete“ und Lance böse an funkelte. „Wie du willst, aber jammere mir nachher nicht die Ohren voll!“ zischte er zurück und verließ die Bibliothek mit großen Schritten. Im Flur hörte er noch ein erzürntes „ganz bestimmt nicht!“ von Zelda, doch darüber konnte er nur Grinsen. „Verdammt...“ flüsterte Zelda und biss sich sogleich auf die Unterlippe. Betrübt setze sie sich in einen der großen Sessel, dessen Gemütlichkeit mit unter ein Grund für sie war, die Bibliothek so oft aufzusuchen. Außer diesen Grund hatte sie eigentlich nur den angenehmen Geruch von alten Büchern anzubringen, denn viel lesen tat sie in letzter Zeit nicht. Zelda besaß das Triforcefragment der Weisheit, weshalb das Wissen in diesen Büchern ihr auf unheimliche und überwältigende Art bereits bekannt war, doch über einige Dinge hatte sie noch nicht sonderlich viel Wissen. Über die Liebe. Lance war ein egoistisches Aas, das sich nahm was es wollte und dabei rücksichtslos und bösartig vorging. Doch... Zelda schoss die Röte ins Gesicht als sie daran dachte. Sie begehrte ihn in höchsten Maße. Nie würde sie ihm das direkt sagen, doch konnte sie es nicht erwarten wieder mit ihm im Bett zu liegen, oder im Garten, oder im Badezimmer. Sie kicherte leise wie ein naives Schulmädchen und zog ihre Beine an. Doch in gleichen Moment kamen die Erinnerungen zurück. Sie erinnerte sich daran, weshalb Lance hier war und nicht er...Link. In Gedanken hauchte sie seinen Namen leise und spürte wie eine Träne über ihre Wange rollte. Erschrocken über die plötzliche Emotion, die Link in ihr auslöste, wischte sie rüde die Träne weg und seufzte wütend. Warum war sie diejenige die ihn vermisste? Immerhin hatte sie ihn Verbannt und das nicht ohne Grund! „Bei den Göttinnen! Er hätte den Tod verdient!“ schnaubte sie kaum hörbar und stand sogleich auf. Sie konnte sich seine damaligen Beweggründe nicht erklären, verstand nicht was ihn zu dieser Tat des Wahnsinns getrieben hatte. Zelda ging im Zimmer auf und ab und versuchte sich zu beruhigen, fragte sich allerdings dabei ob sie anders reagieren hätte können, doch kam sie immer zum gleichen Schluss. Die Verbannung war die Harmloseste und eigentlich viel zu milde Bestrafung für seine Tat gewesen. Keiner der Adligen, oder der hohen Berater hatte diese Bestrafung gut geheißen. Doch das Volk hatte Gnade verlangt und auch ihr Herz gab dem Bitten des Volkes damals nach. „Wie konntest du nur?“ fragte sie in den leeren Raum und spürte die Tränen aufsteigen. Einen Moment versuchte Zelda diese zurück zu halten, doch gelang es nicht und salzige, dicke Tränen kullerten stromartig ihre Wangen hinunter. Schnell verbarg sie ihr Gesicht mit ihren Händen. Lautes schluchzen entkam ihrer Kehle und sie Atmete nur noch Stoßweise ein als sie resigniert in die Knie ging. Ohne sich noch zurück zu halten weinte sie bitterlich, bis wütende Worte sich aus ihrem Kummer formten, die schlagartig aus ihr platzen. „Wie konntest du nur!? Wie konntest du nur meinen Vater töten!? Ich habe dich geliebt! Warum hast du mir das angetan!?“ brüllte sie und sank mit lauten schluchzen zusammen. Was Zelda allerdings nicht wusste war, das Lance neben dem Eingang zur Bibliothek stand und alles mit angehört hatte und was sie noch nicht wusste war, das Lance sich nun auf den Weg in die Stadt machte. Er hatte es satt. Ihre ständigen Allüren gingen ihm gegen den Strich. Nicht das es ihm irgendetwas ausmachte, das sie ihn in Wahrheit nicht liebte-Nein. Immerhin liebte er sie ja auch nicht. In einem schwarzen langen Mantel gekleidet und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte er sich in die Burgstadt abgesetzt. Der Pflasterstein, der in der ganzen Stadt als Bodenbelag diente, war glitschig Nass, so das Lance sich hütete zu schnell voran zu gehen. Er ließ sich Zeit, vermissen würde ihn ohnehin keiner im Schloss, außer vielleicht Zelda wenn sie sich wieder ein gekriegt hatte. In das erst beste Gasthaus trat er ein. Er wollte den nervigen Nieselregen entkommen und der damit verbundenen Kälte, die nach und nach in seine Knochen führ. Ohne auf die restlichen Gäste des Hauses zu achten schritt er zur Bar, wo er sich niederließ und den Wirt mit einer schlichten Handgeste deutete was er wollte. Es dauerte keine Minute, da stand der Krug mit Bier auch schon direkt vor ihm. Lance hatte seine verschränkten Arme auf den Tresen gelegt und betrachtete wie die Schaumkrone langsam aber sicher in sich zusammenfiel. Der Wirt hatte eindeutig zu wenig eingeschenkt und für bestimmte Leute war das ein Grund herum zu stänkern, doch Lance interessierte das alles nicht. Wenn ihm dieser Krug nicht genügte, bestellte er noch einen und wenn es ihm dann immer noch nicht reichte, würde ein dritter hinterher geschüttet. Etwas zögerlich griff er zum Krug und führte diesen zum Mund als er von den seltsamen Blick des Wirtes abgelenkt wurde. Lance stellte den Krug wieder ab und konterte den verwirrten Blick, bis dieser ertappt weg schaute. Doch war Lance aufgefallen, das der Kerl, der direkt neben ihm saß es wohl genau so gehandhabt hatte. Vorsichtig schielte er aus den Augenwinkel hinüber und betrachtete einen ebenfalls Vermummten, der zu Lance Verwunderung die gleiche Haltung eingenommen hatte wie er selbst. Mit verschränkten Armen auf dem Tresen, das Bier vor ihm stehend. Zudem kam ein Blatt Papier, ein Tintenfass und eine abgenutzte Schreibfeder, die wohl auch zu ihm gehörten. Lance Interesse war geweckt, weshalb er nun deutlicher hinüber schaute und sein Wort an den Fremden richtete. „Seid ihr ein Schreiberling?“ fragte er mit ehrlicher Neugierde und wartete auf eine Antwort. „Nein...“ erklärte der Fremde monoton und knapp und genehmigte sich einen Schluck aus dem Krug. Gerade wegen der abweisenden Antwort wollte Lance nun mehr wissen, zeigte dies aber nicht direkt, sondern stellte weiter fragen. „Was habt ihr dann mit Papier, Tinte und Feder zu tun?“ „Ich schreibe einen Brief...“ sagte er weiterhin in ablehnenden Tonfall. „An eine Frau?“ scherzte Lance amüsiert und merkte das er ins Schwarze getroffen hatte als der Fremde plötzlich nervös wurde. „...ja...“ fügte der Fremde noch als Bestätigung hinzu, wirkte dabei aber nicht gerade glücklich. „Und nun wollen euch nicht die richtigen Worte einfallen, um sie für euch zu gewinnen?...“ fragte Lance weiter und grinste breit, auch wenn man es unter seiner Kapuze, die er immer noch nicht abgesetzt hatte, nicht wirklich erkennen konnte. „...Wenn ihr wollt helfe ich euch gerne, ich bin überaus geschickt mit Worten“ „Das denk ich mir...“ fing der Fremde zynisch an, hob seine Hände und faltete sie einige Zentimeter vor seinem Gesicht.“...aber das wird kein Brief, den man einer Frau schickt um sie in die Kiste zu bekommen...“ Lance lehnte sich etwas zurück. Seine Worte waren -wenn man sie richtig deutete- ein richtiger Angriff gegen ihn. Der Fremde hielt ihn wohl für einen Süßholzraspler, der gerne unschuldige Mädchen abschleppte! Bei den Göttinnen...das er so leicht zu durchschauen war... Geräuschvoll zog Lance Luft zwischen seinen Zähnen hindurch. „In Ordnung. Du durchschaust mich, doch kann ich dir trotzdem helfen, da ich Momentan selbst Probleme mit dem Weibsvolk habe und somit gut nachvollziehen kann...“ weiter kam er nicht, denn der Fremde fuhr ihm ins Wort. „Nicht solche Probleme wie ich...“ Etwas irritiert durch die Beharrlichkeit, mit der dieser Fremde ihn ab wies starrte er nun unvermittelt in seine Richtung und brachte nur noch ein kritisches „hmm...“ heraus. „Wenn du meinst...“ ergänzte er in leicht beleidigten Ton noch, doch konnte er es einfach nicht lassen. „...wenn ich dir nicht mit meinen Rat weiterhelfen kann, werde ich mit dir gemeinsam trinken, stoß mit mir an!“ platze Lance heraus, erhob seinen Krug und hielt diesen dem Fremden zum prosten hin. „Auf die Frauen...man kann nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie...“ verkündete er melancholisch und beobachtete sein Gegenüber, wie dieser sich tatsächlich seinen Krug nahm und sich nun ihm zuwendete. Die Krüge wurden aneinander geschlagen und Lance versuchte die Gesichtszüge des anderen zu deuten, doch fiel das Licht ungünstig, weshalb er nur seine Mundpartie ausmachen konnte. Doch auch so erkannte er etwas. Seine Lippen, die zuvor in einer emotionslosen Linie nichts über seine Gefühle verraten hatten, öffneten sich leicht verwundert, dann wanderten seine Mundwinkel etwas nach unten und im gleichen Moment stand der Fremde auf. Verwirrt folgte Lance mit seinem Blick und stellte zeitgleich den Krug wieder ab. „Was war denn mit dem los?“ fragte er sich in Geiste und verharrte kurz. „Was bei den Göttinnen!?“ fragte sich Luan als er plötzlich in das Gesicht des aufdringlichen Fremden schaute. Zuvor hatte er ihn keines Blickes gewürdigt, weil er ihn schlicht genervt hatte, doch nun... Die absolut gleichen Gesichtszüge hatte der Kerl, das einzige was sie unterschied, waren Haar- und Augenfarbe. Wo er strohblonde Haare auf den Kopf hatte, waren die seinen pechschwarz und im Gegensatz zu seinen blauen Augen, hatte der Fremde einen seltsamen Rotton, der ihn an Kastanien erinnerte. Wie konnte das sein und vor allem WER war der Kerl? „Wer bist du!?“ fauchte Luan bösartig als hätte der Fremde ihn tatsächlich etwas getan, außer ihn zu erschrecken. „Öhm...Ich bin der Kerl, der gerade mit dir auf die Frauen anstoßen wollte?“ konterte der andere etwas verwirrt und schaute sich dann um. Die restlichen Gäste waren auf die beiden aufmerksam geworden und das passte seinen Doppelgänger genau so wenig wie ihm selbst. „Weißt du was?...“ begann der Fremde schließlich und wirkte schlagartig ziemlich verärgert. „...ich hab auf das keine Lust, also werd ich mich jetzt vom Acker machen...“ Mit diesen Worten warf er einige Rubine auf den Tresen, stand auf und ging zur Tür. „HEY WARTE!“ polterte Luan los, doch war er bereits durch die Tür verschwunden. Als Luan die Verfolgung aufnehmen wollte packte ihn der Wirt und faselte etwas von Zeche prellen. Luan fummelte schnell einige Rubine aus seinem Geldbeutel und drückte sie dem Kerl in die Hand. Zwar hätte er auch einfach so verschwinden können, doch wollte er nicht mehr Aufmerksamkeit erregen, wie es nun ohnehin schon der Fall war. Vor dem Gasthaus, schaute er in alle möglichen Richtungen, wo er den Kerl schließlich auch auf der Hauptstraße entdeckte. „HEY!“ brüllte er nochmals hinterher, doch der Fremde Doppelgänger blieb nicht stehen. Luan rannte ihm hinterher und hatte ihn auch gleich eingeholt, da der andere es wohl nicht sonderlich eilig hatte. „GOTTVERDAMMT bleib stehen!“ schrie er ihn von hinten an und blieb selbst kurz auf der Stelle. Der Doppelgänger blieb stehen, drehte sich um und schlug jetzt die Kapuze wutgeladen zurück. „Was hast du denn für Probleme?“ fing er leise und bedrohlich an, doch Luan hatte keine Gelegenheit um sich zu erklären, da der andere nun lospulverte und dabei wild mit den Händen gestikulierte. „...ICH will gar nicht wissen, was bei dir falsch läuft, es interessiert mich nicht! Alles was was ich von dir will, ist, das du mich in RU...!“ weiter sprach er nicht, denn gerade hatte Luan auch seine Kapuze zurückgeschlagen. „...scheiße...warum siehst du so aus wie ich?“ entwich den Schwarzhaarigen und starrte Luan nun mit offenen Mund an, während seine Hände energielos an seinen Armen baumelten. „DAS wollte ich dich fragen!“ sagte Luan und betrachtete den anderen nochmals genau. Er sah wirklich aus wie er. Als würde er in einen Spiegel schauen, wenn man von den farblichen Abweichungen absah. Beide standen einen langen, schier endlosen Moment nur da, bis Luan sich überwinden konnte etwas zu sagen. „Woher kommst du?“ Doch der andere erhob die Hand und schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich brauch jetzt was zu trinken!“ Luan, über diesen Wunsch sichtlich erbost, ging nun auf den Doppelgänger zu, packte ihn grob am Kragen und fachte ihn an. „Sag endlich wer du bist!“ „Mein Name ist Lance und wenn du mich nicht gleich los lässt, sorg ich dafür das du mir gleich nicht mehr so ähnelst, das schwör ich bei Din, Farore und Nayru!“ drohte Lance in leisen Tonfall und Luan ließ ihn wirklich los, denn auf Streit war er nicht aus. Lance richtete seinen Mantel und schaute Luan mit einen misstrauischen Blick an. „Und wer bist du?“ fragte er nun, während Luan wieder auf Abstand ging. „Man nennt mich Luan...“ erklärte er und formulierte es mit voller Absicht so, da sein Name eigentlich nicht Luan war. „Gut...Luan, ich muss dir ganz ehrlich sagen, mein bisheriger Tag war schon scheiße und du hast ihn hiermit unerträglich gemacht...“ flüsterte Lance und rieb mit einer Hand seine linke Schläfe als hätte er Kopfweh. „Das juckt mich kein Stück...“ gab Luan kalt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „...mich interessiert nur, was hier läuft...“ „Was weiß ich!?“ zischte Lance und durchbohrte Luan mit seinen ratlosen Blick. Doch diese Aussage reichte Luan nicht. Mit einer schnellen, unvorhersehbaren Bewegung hatte er sein Schwert gezogen und richtete Lance die Spitze seiner Klinge unter die Kehle. „Ich bin mir SICHER, das du mehr weißt wie du hier zu gibst.“ Perplex erwiderte Lance seinen Blick, doch nicht für lange. Ohne Vorwarnung, schob Lance die Klinge mit der linken Hand nach oben, während er mit der rechten schwungvoll ausholte und mit ordentlich Dampf Luan seine Faust ins Gesicht schlug. Benommen schwankte dieser zurück, bis er auf seinen Hosenboden landete, wo er für einen Augenblick auch regungslos sitzen blieb. „ICH hab dich gewarnt!“ donnerte Lance und ging ein paar Schritte auf und ab. Luan blutete aus der Nase, legte seinen Kopf in den Nacken und betrachtete schweigend wie sein Doppelgänger herum wanderte. Hatte er wirklich keine Ahnung was hier passierte, oder spielte er nur seine Rolle ausgezeichnet? „Schau mich nicht so dumm an, sondern steh lieber auf!“ sagte Lance monoton und hielt ihn schließlich die Hand hin, damit er aufstehen konnte. Luan ergriff die Hand, steckte sein Schwert wieder weg und rammte nun seine rechte in Lances Gesicht. Lance stieß einen wütenden, fassungslosen Laut von sich, als er sich seine Nase hielt und nun vorn über gebeugt verharrte. „Wie du mir...“ fing Luan an und grinste dabei hämisch. „...so ich dir...“ Unerwarteter weise lachte Lance darüber und auch Luan musste schmunzeln, doch sah er heute keinen Sinn mehr darin, sich weiter mit Lance auseinander zu setzen, weshalb er ihm den Rücken zuwand. „Ich werde jetzt gehen, Lance. Ich wohne momentan auf der Lon Lon Farm. Wenn du dich also entschließt mir zu erzählen was du weißt findest du mich dort.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er seine Kapuze wieder über den Kopf und verschwand in der Dunkelheit, dieser seltsamen, klammen Nacht. Lance sah nur kurz auf und sah, wie dieser Verrückte verschwand. „Gut das du weg bist...“ schnaubte er und wischte sich das Blut, das ihm aus der Nase kam, mit dem Ärmel weg. Doch insgeheim überlegte er wirklich, ob er ihn nicht die nächsten Tage aufsuchen sollte. Zwar hatte er keine Ahnung was hier wirklich los war, jedoch hatte er nicht minder das Interesse daran, die Wahrheit zu erfahren. Denn er wusste gar nichts über seine Vergangenheit und jedes Fragment davon, das er sich verschaffen konnte, war für ihn von größter Bedeutung. Ohne sich noch einmal um zu drehen, ging er zurück ins Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)