Stalker! von thelastbird (oder : Verdammt, ich weiß es nicht! [ Zorro x Sanji. ]) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- ~ Stalker ! ~ N0. 2 - No Title. Dieser Tag vor genau einem Monat hatte schon seltsam begonnen. Eigentlich hätte ich wissen müssen, das irgendwie sowas passiert. Es lag schon so eine verheißungsvolle Stimmung in der Luft. Na ja, ich jedenfalls wachte wie jeden Morgen verdammt früh auf, schälte mich aus meinen Kissen und wuselte ins Bad. Meine Wohnung ist groß und nett eingerichtet, wie ich finde. Große Fenster, mein Schlafzimmer ist im klassischen Stil gehalten mit einem großen Himmelbett und antiken Möbeln, mein Bad schön modern. Mittelalter trifft auf 21. Jahrhundert. So muss das sein, jaja. Im Bad stellte ich fest, das ich fürchterlich aussah. Vielleicht lags auch am Licht, ich weiß es nicht, jedenfalls glaubte ich die ersten Sekunden nicht, dass das wirklich ich war, der mir da im Spiegel entgegen blinzelte. Augenränder, blasse Haut, dünnes Haar. Ich sah wie kurz vorm abnippeln aus. Als wäre ich gerade aus dem Grab gestiegen. Unheimlich, aber mit Pflegeprodukten zu bekämpfen. Bevor ihr jetzt verwirrt die Augenbrauen hebt – ja, ich benutze Pflegeprodukte für Männer. Glaubt ihr etwa, Schönheit ist bei jedem angeboren? Ich musste sie mir Tube um Tube erkämpfen. Ich warf mich also in meine Cremes und Pads und überlegte, was ich mit dem Tag anfangen sollte, denn ich hatte ausnahmsweise mal von meinem Chef frei bekommen und mir fest vorgenommen, irgendwas tolles zu machen. Sonst komm ich ja nie dazu. Als erstes fielen mir da meine Freunde ein, die ich in den letzten Wochen und Monaten ziemlich vernachlässigt hatte. Wir kannten uns alle noch von der Schule, waren schon damals eine Clique gewesen und hatten uns auch danach immer wieder getroffen. Soweit ich wusste trafen sie sich immer noch. Ohne mich. Ich nahm es ihnen nicht übel. Glaube ich. Ein Tag mit ihnen kam mir wie Urlaub vor im Gegensatz zu meinen Arbeitstagen und somit entschied ich mich dafür Ruffy anzurufen, wenn ich mit dem Waschgel und der Feuchtigkeitscreme fertig war. Kurze Beschreibung von Ruffy: Schwarze Haare, Kugelaugen, immer hungrig, ewiges Kleinkind, die meisten seiner Aktionen grenzten an schierem Wahnsinn. Genau deswegen mochte ich ihn. Er war mein genaues Gegenteil. Der Einzige, der diesen Verrückten noch im Griff hatte, war Ace, sein großer Bruder. Die beiden glichen sich wie ein Ei dem anderen. Ace war nur nicht ganz so abgedreht. Natürlich wollte ich die beiden nicht allein bei mir rumhängen haben, das wäre sicher ziemlich witzlos geworden. Ich wäre dauerhaft mit kochen und meine Möbel retten beschäftigt gewesen. Während ich zum Schrank tigerte und mir Hemd und Jeans heraus fischte nahm ich mir vor, auch Nami, Lysob, Frankie, Nico Robin und Tony Chopper einzuladen. Die diese fünf Personen sind nicht minder wahnsinnig, dafür aber ein wenig ruhiger. Auch für sie eine kurze Charakterbeschreibung. Tony Chopper ist ein großer, verdammt haariger Kerl mit dem größten Herz westlich des Urals. Er ist Chefarzt im hiesigen Krankenhaus. Frankie ist Profiboxer. Mir fällt gerade auf, das so ziemlich alle meine Freunde Karriere gemacht haben... egal. Frankie jedenfalls hat mehr Stahlplatten im Körper als ich Knochen hab. Nami, mein ewiges Herzblatt, arbeitet nicht, braucht sie aber auch nicht, weil sie stinkreich ist. So weit ich weiß geerbt, genauer hab ich mich aus Sicherheitsgründen nie erkundigt. Nico Robin ist Archäologin. Ziemlich berühmt. Hat jede Menge alter Grabstätten aus gebuddelt und so was. Lysob... ah, hier haben wirs, es haben doch nicht alle Karriere gemacht. Lysob ist von Beruf... Angsthase, glaube ich. Nein, mal im Ernst, ich weiß echt nicht was er macht. Irgendwie redet nie jemand drüber und es traut sich auch keiner zu fragen. Vielleicht ist er ja Pornodarsteller. Mit seiner verdammt langen Nase ist das nicht auszuschließen. Lysob, der Mann der weiß was Frauen wollen... ich lach mich tot. Das Telefon schon in der Hand schlenderte ich angezogen in die Küche, ebenfalls ein Glanzstück der Moderne. Ich angelte mir zwei Eier aus dem Kühlschrank und schlug sie in eine Pfanne, während ich Ruffys Nummer wählte. Ja, ich bin multitaskingfähig und verdammt stolz drauf. „Hallo?“ Ich seufzte. Der Kerl hatte nie gelernt, wie man sich richtig am Telefon meldete. „Hey Ruffy, ich bins, Sanji.“ - „SANJI!“ Und schon war ich gehörlos. „Ja, hey.“ murmelte ich, wärend er anscheinend vor Freude quiekend durch seine Wohnung fegte. Ich hörte Ace im Hintergrund wütend knurren. „Ich freu mich ja so das du anrufst! Man, das ist super!“ Ich wusste nicht, wie ich auf diesen euphorischen Ausbruch reagieren sollte und versuchte das Unheil, nämlich Ruffys frühzeitigen Tod durch Herzversagen, abzuwenden. „Gib mir mal Ace.“ - „Ja, okay.“ Wenige Sekunden später hatte ich den schlecht gelaunten Langschläfer am Ohr. „Sag mal, hast du sie noch alle, Sanji? Guck mal auf die Uhr! Es ist 8 Uhr morgens!“ Ich nickte langsam, während ich auf meine tickende Küchenuhr schielte. „Ich weiß.“ Sein Knurren wurde wütender. „Was also verschafft uns die Ehre, das der Sternekoch sich bei uns meldet – um diese menschenverachtende Zeit?!“ Ein kleiner Stich in meiner Brust sagte mir, das ich mich mehr mit meinen Freunden hätte treffen sollen. „Tut mir Leid, Ace. Ich wollte dich nicht wecken, es ist nur so... ich bin normalerweise noch früher wach und denke nicht daran, das es ja auch Menschen gibt die sowas wie schlafen können. Ich wollte euch fragen ob ihr heute vorbei kommen wollt. Ich hab frei und wollte euch alle einladen.“ Meine Entschuldigung und die Einladung schienen ihn zu beschwichtigen. „Gern. Aber nicht jetzt.“ Ich lachte und schaltete die Herdplatte an. „Nein, nicht jetzt. Nachher irgendwann.“ Ich hörte eine Decke rascheln. „In Ordnung, wir kommen nachher. Bis gleich.“ „Ja, bis gleich.“ Ich legte auf und wählte direkt die nächsten Nummern. Allesamt waren sie zu Hause – Tony war gerade von der Arbeit gekommen, wollte aber doch mal vorbei schauen, Robin hatte eh nicht geschlafen und Nami murmelte nur etwas verschlafen in den Hörer, das sie eventuell auch kommen würde. Lysob meldete sich wie immer mit einem Zittern in der Stimme, sagte aber sofort zu. Erfreut über diese guten Nachrichten richtete ich mir mein Ei auf frischem Toast und Gewürzen an und verschlang es in wenigen Minuten. Der Lärm, der kurze Zeit später durch mein geöffnetes Küchenfenster zu mir nach drinnen drang, ließ mich aufhorchen. Ich hatte ja schon erwähnt, das ich in einer sehr ruhigen Gegend wohne. Lkw's fahren hier so gut wie nie durch, und parken tun sie schon mal gar nicht. Zuerst dachte ich mir nichts dabei – Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel, auch hier parken wohl ab und an mal große Autos. Als dann aber zum anhaltenden Motorengeräusch noch laute Stimmen kamen, wurde ich neugierig. Ich weiß nicht, ob es da schon begann. Meine Krankheit. Ich habe die leise Vermutung, das genau in dem Moment, wo ich mich erhob und zum Fenster ging, der Grundstein gelegt wurde. Zumindest im Ansatz. Ich spähte also aus dem Fenster und erkannte einen großen Lastwagen, der in zweiter Reihe in der Straße parkte. Zweite Reihe bedeutet bei uns, das er alles versperrte. Was nicht so schlimm war, um diese Uhrzeit fuhr hier eh nie ein Auto entlang. Ich legte meine Arme auf das Fensterbrett und beobachtete, wie mehrere kräftig aussehende Männer gut eingepackte Möbel aus dem Laderaum ins Nachbarhaus schleppten. Das machte diese Szenario noch interessanter – denn das Haus neben meinem war schon seid ewiger Zeit unbewohnt gewesen, aus einem einfachen Grund – es war absolut renovierungsbedürftig. Die Farbe blätterte von den Außenwänden, der Garten war zu gewuchert, die Dachlatten hingen gefährlich lose in ihren Angeln... Insgesamt nicht sehr einladend. Aber ganz offensichtlich hatte sich jemand getraut, dieses Haus zu kaufen. Mutig, schoss es mir durch den Kopf und ich ließ mir den Wind um die Nase wehen, der aufkam. Mutig, aber dumm. Da hat sich aus gutem Grund seid längerem niemand mehr dran getraut. Die Männer, die da herum wuselten, trugen alle weite Blaumänner, also war der neue Besitzer nicht unter ihnen. Na, den würde ich schon noch kennen lernen schoss es mir durch den Kopf und ich wandte mich ab, um den Tisch abzuräumen. Ich sags direkt mal vorher, bevor ihr im Lauf meiner Erzählung noch dumme Fragen stellt – ich bin ein Ordnungsfanatiker. Ich kann es einfach nicht haben, wenn nicht alles da ist, wo es hingehört. Da bekomm ich... Plack. Ganz ehrlich. Die Stimmen von draußen störten mich allerdings ein wenig, irgendwie machten sie mich nervös, also schloss ich das Fenster bevor ich anfing zu spülen. Die Geräusche fanden sofort ein jähes Ende, ich genoss die Stille die sich um mich schloss. Sie würde nicht mehr lange anhalten, denn nachdem ich fertig war mit spülen und das Bett gemacht hatte läutete es. Mein Herz machte einen freudigen Sprung und ich wetzte zur Tür. Ich gebe zu, ich hatte sie wirklich vermisst. So ein bisschen jedenfalls. An der Tür angekommen hörte ich sie schon lärmen. Ruffy brüllte irgendwas, Ace ebenfalls, Lysob kreischte, Nami fauchte und Robin lachte. Frankie hörte ich weiter entfernt meine Mülltonne bearbeiten. Mit Fäusten. Ich verfluchte mich selbst das ich nicht meine Möbel irgendwie abgesichert hatte, dann öffnete ich die Tür. Jetzt war es eh zu spät. „Sanji!“, tönte es mir einstimmig entgegen, ich kniff kurz die Augen zusammen, dann lächelte ich. „Hey Leute.“ Ich mochte sie schrecklich gerne, ich mag sie heute noch, diese verrückte Meute mit ihren Macken und Fehlern. Ich wurde umarmt, geknuddelt und per Handschlag gegrüßt. Alle wuselten sie in meine Wohnung, machten sich ohne Einladung in meinem mit antiken Möbeln eingerichteten Wohnzimmer breit und bewunderten – mal wieder – meine Einrichtung. „Die muss doch ein Vermögen gekostet haben!“ stöhnte Nami und fuhr mit einem ihrer Finger über die Kommode. Ich stimmte ihr zu. „Aber ja, Namischatz, aber du weißt ja, ich lebe gern gemütlich.“ Lacht nicht. Sie ist mein Herzblatt und wird es immer bleiben. Glaube ich. Hoffe ich. Frankie klopfte auf die Armlehne eines meiner Sessel und ich betete, das er nicht rabiater wurde. „Nicht sehr stabil.“ teilte er sachlich mit. Er erntete einen abfälligen Blick von Robin. Meinem zweiten Herzblatt, meiner antiken Schönheit aus Glas. Ich habe gesagt, ihr sollt nicht lachen! Ich mag die Vorstellung, das alle Frauen mir gehören. „Das ist eine Antiquität, Frankie! Die muss nicht stabil sein.“ Das schien den jungen Hobbybastler wenig zu interessieren. Er klopfte fröhlich weiter meine Möbel ab. Ich wäre ihm gern gefolgt, doch ich musste mich mit Ace um Ruffy kümmern, der begonnen hatte meinen Kühlschrank umzuräumen oder eher auszuräumen. Mit dem Mund. Nach einer knappen halben Stunde, in der ich mich in dauerhaftem Stress befunden hatte, hörte ich schließlich Namis engelsgleiche Stimme an mein Ohr dringen. Sofort galt all meine Aufmerksamkeit ihr. So war das schon immer. Sie sprach, ich lauschte. Da konnte ein Presslufthammer neben mir sein Bestes geben, ich hörte sie immer und werde sie wohl auch immer hören. Das ist so ne Art Naturgesetz. Da wird sich in den nächsten 1000 Jahren nichts dran ändern. Ich lauschte also ihren Worten, während Frankie meinen Coutchtisch bearbeitete, Lysob auf meinem Sessel kauerte, Robin weiterhin bewundernd umher lief, Tony versuchte Lysob zu beruhigen und Ruffy sich mit Ace einen wilden Fresswettbewerb lieferte. „Zieht da jemand neben dir ein?“ Eine völlig überflüssige Frage im Angesicht der Tatsache, das die Möbelpacker immer noch nicht fertig waren. Das sagte ich natürlich nicht. „Ja, mein Täubchen.“ - „Und wer?“ Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, während sie sich am Wohnzimmerfenster breit machte. „Keine Ahnung. Muss ein ziemlich abenteuerlicher Kerl sein, wenn er die Schrottbude da gekauft hat. Wahrscheinlich so ein Naturbursche.“ Ich lachte auf, doch Nami blieb ernst. „Glaub ich nicht. Sieht eher so aus, als hätte er Geld. Die Möbel sehen teuer aus.“ Wieder zuckte ich mit den Schultern, denn es interessierte mich nicht. „Kann sein. Ja, gut möglich.“ Ich hoffte, das damit das Thema beendet war, und tatsächlich, ein paar Minuten hörte ich nichts von ihr. Die Zeit nutzte ich, um hinter den zwei schwarzhaarigen Brüdern her zu putzen. Dann hallte ein markerschütternder Schrei durch meine Wohnung und ich dachte schon, irgendwer hätte ich was gebrochen oder so, ich war schon im Laufschritt auf dem Weg ins Wohnzimmer, als ich Nami den Satz kreischen hörte, der mein Leben verändern sollte. „OH MEIN GOTT, SIEHT DER GUT AUS!“ Ja, lieber Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, das ist der Satz, der alles auf den Kopf stellte, tatsächlich. Ich weiß, dass das total bescheuert ist. Damit muss ich jetzt leben. So, weiter im Text. Mein Herz wummerte natürlich trotzdem wie bescheuert, als ich ihm Wohnzimmer ankam und gehobenen Augenbrauen beobachtete, wie Nami sich die Nase an der Scheibe platt drückte und sich nun auch Nico Robin dazu gesellte, die ungefähr dieselben verzückten Laute von sich gab wie ihre Freundin. Lysob, Tony, Frankie und ich starrten uns vollkommen irritiert an, dann sahen wir wieder zu den beiden Frauen und lauschten mit wachsendem Unmut ihrem Gespräch. „Wow, krass! Guck dir die Muskeln an! Ob der Bodybuilder ist?“ „Quatsch, so ein ekliger, aufgepumpter Kerl ist das nun auch wieder nicht. Eher... wohl proportioniert. So würde ich das nennen.“ „Guck mal, sein Gesicht! Richtig männlich, kantig, ernst. Scheiße, der Kerl ist heiß.“ „Untertreib nicht. Der ist mehr als heiß. Der ist einfach nur noch lecker.“ Ich hörte wie Frankie sich laut räusperte, wie Tony das Zimmer verließ und Lysob unbehaglich hin und her rutschte. Ohne weiter darüber nach zu denken schob ich Nami und Robin vom Fenster weg und sah selbst hinaus. „Wen um Himmels willen meint ihr?“ fauchte ich. Vielleicht ist es auch falsch, Nami die Schuld zu geben. Es war eventuell auch einfach nur meine Eifersucht, die mich trieb. Jedenfalls war das der Moment, indem ich ihn zum ersten Mal sah. Das Erste was mir ins Auge sprang waren seine grünen Haare. Nein, ich verarsche euch nicht. Grün. Grasgrün. Kotzgrün. Wie auch immer. Dann sein Körper. Ich sah ihn nur von hinten, sein Gesicht war für mich in diesem Moment nicht einsehbar, aber das musste nicht sein, ich konnte es mir vorstellen. Und richtig, das war kein Bodybuilder. Das war ein Fleisch gewordener Gott. Ein Adonis. Ein Gott verdammter Mann. Und genau das juckte mich vom ersten Moment ordentlich. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf schoss in diesem Moment war 'Arschloch'. Danach verglich ich ihn augenblicklich mit mir. Ich war nicht so groß, ich so kräftig, nicht so... männlich eben. Neben ihm wirkte ich eher wie ein Mädchen. Selbst nur von hinten. Und ich wollte gar nicht wissen wie das aussah wenn der sich umdrehte. Ich wandte mich hektisch vom Fenster ab und schritt energisch durch den Raum. „Der neue Nachbar. Na und? Auch nur ein Mann.“ knurrte ich sichtlich beleidigt und hoffte zumindest auf einen tröstenden Blick von Robin, doch ich wurde nicht mal beachtet. Sofort quetschten sich die beiden Mädels wieder ans Fenster und tratschten weiter. „Und wie das Licht auf seine gebräunte Haut fällt...!“ Ich wollte nichts mehr davon hören, ging schnaubend in die Küche und verscheuchte die beiden Fresssäcke von meinem Kühlschrank. Ich hasste es, wenn Nami mir nicht ihre volle Aufmerksamkeit zukommen ließ. Und ich hasste es, wenn ein Mann besser beim weiblichen Geschlecht ankam als ich. Was glaubt ihr denn, wieso ich mich von Anfang an mit diesen liebenswerten Dummköpfen abgegeben hab? Neben denen sah ich doch aus wie ein Supermodel. Jetzt jedenfalls hatte ich ordentlich Konkurrenz. Und die wohnte auch noch neben an. Super. Jetzt hieß es – Taktik! Ich öffnete meinen Schrank und fischte hektisch ein paar Zutaten heraus. „Was tust du da?“ Ruffy. Den bekam man nie aus der Küche. „Ich mache Cocktails.“ murmelte ich abwesend. „Krieg ich auch einen?“ - „Ja.“ Das sagte ich nur, um ihn los zu werden. Während ich also Milch und Alkohol vermischte, stellte ich mir das erste Mal die Frage, die ich mir noch sehr sehr oft stellen würde. Was hatte dieser Kerl, was ich nicht hatte? Und ich verdrängte die Antwort, auch wenn sie auf der Hand lag. Er hatte einfach verdammt viel Männlichkeit. „Cocktails!“ Die erwünschte Aufmerksamkeit blieb aus, stattdessen wurden mir die Drinks entrissen und meine Freunde – ja, mittlerweile taten es alle – hängten sich an Fenster und fachsimpelten. „Meint ihr, der schluckt Mittel, damit der so aussieht?“ „Nein!“, verteidigte ihn Nami, obwohl sie ihn nicht kannte. Sowas hatte sie für mich nie getan. „Das hat er nicht nötig.“ Ich stand wie bestellt und nicht abgeholt im Raum. „Ihr kennt ihn doch gar nicht! Ihr kennt nicht mal seinen Namen!“, maulte ich unleidlich. Frankie drehte sich grinsend zu mir um. „Na und?“ Das er das sagte, war fast noch schlimmer. Jetzt hatte ich sie alle an meinen Nachbarn verloren, dachte ich vollkommen perplex. Ich konnte ja noch nicht ahnen, das ich mich selbst auch schon längst an ihn verloren hatte. Denn am nächsten Tag machte sich das erste Mal meine Krankheit bemerkbar. Nur schwach. Nur langsam. Aber sie meldete sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)