Es ist, was es ist, sagt die Liebe von Tisiphone (Zacharias Sicht) ================================================================================ Kapitel 1: Für immer da? posts 1-33 ----------------------------------- Ein besonders schöner Tag, wie Zacharias empfand und doch trübte etwas die, durch das hervorragende Wetter aufsteigende gute Laune. Inzwischen waren es schon 3 ganze Stunden die er hier, allein verweilen musste und diese Tatsache das er niemanden hatte mit dem er sich diese Zeit teilen konnte, ließ die Minuten noch endloser erscheinen. Der Sonnen Nu hatte sich auf eine der Bänke gesetzt, die im Innenhof des Palastes platziert waren. Seine Beine waren weit von sich gestreckt, wobei seine Fersen sich etwas in den Kies bohrten und seine Arme verschränkte er leicht hinter seinen Kopf. Sorgen das ihn jemand so sehen könnte, machte er sich nicht. Zu lange hatte er gewartet und die ganzen drei Stunden war NIEMAND vorbei gekommen, warum also gerade jetzt wo er es sich halbwegs bequem machte? Gelangweilt beobachtete er die Wolken, definierte ihre Formen, wonach mindestens drei Hasen und ein Besen dort am Himmel schwebten. Sich unbeobachtet fühlend gähnte er Herzhaft, doch plötzliches Gekicher ließ Zacharias auffahren und sich nun halbwegs ordentlich auf die Bank setzen. Eine kleine Gruppe von jungen Frauen -allesamt Sonnennu- schlenderte nun an ihm vorbei. Leises Getuschel, weiteres Gekicher und hier und da ein verschwörerischer, sowie neugieriger Blick auf ihn, machten Zacharias schnell klar, das er sich gerade ein klein wenig blamiert hatte. Beschämt richtete sich sein Blick auf den Boden, sein Gesicht war leicht rot und er fühlte regelrecht die pochende Hitze, die sich langsam aber sicher wieder verzog. Als die Damen verschwunden waren, schielte Zacharias misstrauisch in alle Richtungen, um schließlich selbst aufzustehen und sich die Beine ein wenig zu vertreten. Dabei konnte er sich wenigstens... hoffentlich nicht so dämlich anstellen, wie gerade eben. Etwas unschlüssig ging er einmal den, mit Kieselsteinen gepflasterten Weg entlang, der einmal rund um die kleine Grünanlage führte. Erst jetzt nahm Zacharias es wahr wie heiß es geworden war und bedauerte schon fast zu tiefst sich auf kühleres Wetter eingerichtet zu haben. Seine lange Hose und sein Mantel hätte getrost im Schrank bleiben können. Ein paar Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, wurden aber sogleich von seinem Ärmel erfasst, als er diesen als Schweißtuch zweckentfremdete. Noch mal eine Runde um die Grünanlage. Die Zeit verging einfach nicht! Aus Langeweile fummelte Zacharias am Knauf seines Schwertes herum. Verlockend war die Vorstellung schnell ein wenig zu üben, aber verwarf er diesen Gedanken blitzschnell als sich ein bösartig spitzer Kieselstein in seinen Fuß bohrte und er auf einen Bein in Richtung Rasen hüpfte. Jedes hüpfen begleitet von einen monotonen “Au!” “So viel zum Thema dämlich anstellen” dachte Zacharias und setzte sich plump auf das saftige Grün. Nun im Schneidersitz pulte er den gemeinen Übeltäter heraus und schnippte diesen eiskalt wieder zurück zu den anderen grauen Steinchen. Resigniert seufzte Zacharias, stütze sich mit seinen Händen an, während er sich etwas nach hinten lehnte und ein wenig deprimiert wieder in den Himmel schaute. Wie lange konnte so eine Besprechung nur dauern... Eris war für seinen Geschmack schon viel zu lange weg, was ihn schon ganz kirre machte. Nervös tippte er mit seinen Zeigefingern auf das Gras und beschloss sich nicht mehr zu bewegen bis sie endlich wieder kam. ”Zacharias!” rief die süße Mädchenstimme, die Zacharias sofort erkannte. Wahrscheinlich würde er ihre Stimme aus einem ganzen Gesangschor heraushören können, aber Gelegenheit dies zu testen hatte er bis jetzt nie gehabt. Schon wollte er sie ebenfalls begrüßen, doch der Blick in ihr wunderschönes Gesicht, das schon fast entsetzte Züge angenommen hatte, ließ Zacharias selbst erschrocken innehalten. Kurz war er davor aufzuspringen, um zu fragen was geschehen war, doch da hatte sich Eris schon neben ihn gekniet. “Ohweh, Zacharias, du blutest ja wie verrückt!“ Wie, Wo, Was!? Erst jetzt bemerkte Zacharias die kleine Wunde, die viel schlimmer aussah, wie sie nun wirklich war, doch trotzdem verschwendete Eris ihre Magie daran. Die sachte Berührung ihrer Fingerspitzen ließ ihn erschaudern und darauf bedacht sie jetzt nicht anzusehen, schaute er auf seine Hand, die von den kleinen, grünen Grashalmen umspielt wurde. In den vergangenen Jahren hatte Eris oft einige Wunden an seinen Körper heilen müssen und dies aufgrund seiner Tollpatschigkeit, aber das war nicht der Grund warum er seinen Blick etwas verlegen abwandte. Zacharias wusste genau, das wenn er so nah bei ihr war und sie ihn dazu noch berührte, ohne das er darauf vorbereitet war, ihm die röte in den Kopf schoss. Dieses mal war es auch nicht anders. Der Sonnen Nu wollte nicht, das sie seine Verlegenheit so offen erkannte. Er wollte nicht, das ihr irgendwann klar wurde was er für sie empfand, zumal ein zusammensein, wie er es sich so oft schon heimlich gewünscht hatte nie möglich sein würde. Sie war eine Göttin und er war nur ihr Diener. Er wusste wo sein Platz war, auch wenn es ihm gerade bei diesem Gedanken, die Luft ein wenig abschnürte. „Arg, was stellst du bloß immer an...“ sagte sie in ihrem niedlich, gekünstelten beleidigten Tonfall, den Zacharias so abgöttisch liebte, warum die betrübenden Gedanken sogleich verschwanden. Er antwortete nicht, sondern genoss einfach den Moment dieser Zweisamkeit. Ein sachtes grinsen umspielte seine Lippen, als er spürte wie ihr Kopf sich auf seine Schulter legte. „Mein Bruder war heute schon wieder gemein zu mir! Und heute hat er mich besonders in die Mangel genommen...“ erzählte sie ihm mit klagenden Unterton und Zacharias grinsen wurde breiter. “Wann war ihr Bruder denn nicht gemein zu ihr? Und wann nahm er sie nicht besonders in die Mangel?” dachte er und schielte vorsichtig zu ihr runter. Inzwischen hatte er sich wieder im Griff und seine Emotionen soweit unter Kontrolle, das er Eris ohne Gefahr ansehen konnte. Zacharias verstand ehrlich gesagt nicht warum unterm Volk gerade Eris oft als böse hingestellt wurde und nicht ihr Bruder Eros, der wenn man es so sehen wollte ein wahrer Tyrann und Sklaventreiber sein konnte. Im Gegensatz zu ihm war Eris auf jeden Fall ein wahrer Engel. “Ein wunderschöner, zarter, sanfter Engel“, schwärmte Zacharias etwas übertrieben in seinen Gedanken, bis Eris etwas zögerlich weiter erzählte, wobei sie sich wieder ein Stück weit aufrichtete. „Und ich werde anscheinend heiraten, wie er mir gesagt hat.“ Zacharias musste kurz überlegen, ob das was er da gerade gehört hatte wirklich DAS war, was es war. In diesem Moment verzog Eris ihr Gesicht unzufrieden und eröffnete ihm wer der wahrhaft glückliche sein würde. „MARLO Lysandro. Stell dir vor.“ Noch immer über alle Maßen verwirrt, starrte Zacharias seine Herrin an. Der Sinn ihrer Worte zerriss sein Herz, zermalmte seine kindische, sowie unrealistische Hoffnung und ließ über sein Gesicht alle diese Emotionen gleichzeitig nach außen dringen. Er war wahrhaftig Schockiert, entsetzt war sogar noch untertrieben und vor allem war er neidisch auf diesen Kerl. Dieser Marlo Lysandro,... stinkreicher, adeliger, Schleimer als Profession, sofern Zacharias sich erinnern konnte und nun war er auch noch IHR Verlobter. Der Zukünftige Ehemann, der Frau für die er alles tun würde. Ruckartig stand er auf, wand sich von Eris ab und ging einige Schritte um sich wieder zu beruhigen. Scheinbar machte es ihm mehr aus wie ihr, denn er spürte das sie sich bereits mit diesem Schicksal abgefunden hatte. Manchmal war seine Fähigkeit- die Emotionen von anderen wahrzunehmen- ein einziger Fluch und gerade jetzt hätte er sich gerne Vorgemacht, das sie dagegen angehen würde, sich weigern diesen Kerl zu heiraten, nur weil es ihr Bruder befahl. Aber was sollte er ihr sagen? Nichts konnte er tun, denn er hatte nicht das recht einer Göttin zu sagen was sie zu tun und zu lassen hatte, zumal...mit welcher Rechtfertigung? Er konnte ihr nicht sagen was er für sie empfand und selbst wenn er es tun würde, hätte das keine Bedeutung, schließlich war diese Hochzeit keine Verbindung aus Liebe, sondern rein politischer Natur. Etwas ratlos wand er sich wieder zu Eris und schaute ihr direkt in ihre Augen, die ihn verwundert musterten. “Du weißt...ich bin immer für dich da, egal was passiert...” versicherte Zacharias etwas hilflos. Er wusste nicht was geschehen würde, sobald Eris diesen Kerl geheiratet hatte, doch eins wusste er und das mit Sicherheit. Er würde Eris niemals freiwillig verlassen. Immer noch leicht missmutig, betrachtete Zacharias wie sich Eris Stimmung aufhellte. Sie war glücklich und das war Momentan das einzig wichtige, selbst wenn die Zukunft nicht so rosig aussah und mit Sicherheit noch viel Kummer und Leid mit sich bringen würde. Kichernd kam Eris nun auf ihn zu, legte ihre weichen Hände auf seine Schläfen, was Zacharias in einen Taumel der Gefühle stürzen ließ. Einerseits hatte er sich emotional gut im Griff, wusste das diese Geste freundschaftlich gemeint war, doch auf der anderen wollte er seine Vorsätze zur Seite schieben, sie mit seinen Armen umschlingen und sie bitten mit ihm wegzulaufen -egal wohin. Doch was war das für ein Schwachsinn? Selbst wenn sie weglaufen würde, kannte jeder das wunderschöne Gesicht von Eris und das auf jedem Kontinent. Zumal Eris bestimmt nicht ihre Heimat für jemanden wie ihn aufgeben würde, auch wenn Zacharias ab und zu spürte das Eirs eine gewisse Sympathie für ihn empfand. Schnell verschwanden allerdings die Vorstellungen von Flucht als er in ihre wunderbaren Bernsteinaugen blickte. Warum flüchten, wenn hier und jetzt solche Momente möglich waren? Am liebsten wäre er ewig so mit ihr stehen geblieben. „Du... wirst also immer für mich da sein? Für immer und ewig?“ fragte ihre Honigstimme und in Gedanken antwortete Zacharias auf alle beiden Fragen nachdrücklich mit einen klaren Ja. Das heitere Lachen, das von ihr folge, heiterte nun auch Zacharias wieder auf. Sachte zog Eris sein Gesicht näher an ihres und kurz pochte Zacharias Herz so heftig, das er es bis zum Hals spürte, doch hatte er sich zu früh “gefreut”, denn Eris legte nur ihre Stirn an die seine. Es war gut das sie nicht wusste was er gerade gedacht hatte was gleich passieren würde, sonnst währe er wohl im Erdboden versunken. Sich in Gedanken selbst rügend, das er überhaupt auf die Idee gekommen war, das die Göttin der Nu ihn küssen wollte, fixierte Zacharias kurz Eris Mund, diesen - seines erachtens nach - absolut perfekt geformten Mund. „Dann gewähre ich dir hiermit drei Wünsche!“ waren die Worte die sich aus dem absolut perfekten Mund lösten, aber nicht nur das löste sich, denn Eris Hände, sowie sie selbst entfernten sich so plötzlich, das Zacharias unmerklich, aber trotzdem leidend seufzte. Erst jetzt erfasste er die Worte von Eris... „drei Wünsche!“ hallte es kurz in seinem Kopf wider, bevor ihre Stimme nochmals erklang. „Teile sie dir aber gut ein, hörst du? So schnell wirst du wahrscheinlich keine neuen bekommen.“ Verwundert musterte er seine Herrin, die auf einmal getrübt wirkte. Ihre Stimmung hatte schlagartig wieder umgeschlagen, warum Zacharias sachte, aber trotzdem darauf bedacht, die Form zu wahren, aufmunternd über ihren Arm strich. „Ich habe einen Wunsch...“ fing er an und wartete bis er ihre Aufmerksamkeit hatte. „Wir haben schon ewig nicht mehr zusammen Eiscreme gegessen. Ich würde mir Wünschen, das wir uns gleich eins aus der Küche stibitzen...“ erklärte er mit einem breiten Grinsen, wobei es in seinem inneren anders aussah. Wenn er seine wahren Wünsche äußern würde... Wenn er ihr direkt sagen würde was er sich am meisten wünschte, was würde sie wohl dann sagen, oder tun? Zumal er sich selbst etwas für das schämte, was er sich wünschte, weil es ihm viel zu egoistisch und...verdorben vorkam. Den das was er wollte, war einzig und allein Eris. Nicht nur die körperlichen Begierden, die er seit wenigen Jahren langsam aber sicher ihr Gegenüber aufgebaut hatte und beim reinen Gedanken daran, eine leichte röte auf seinen Gesicht unterdrücken musste, sondern viel mehr die Freiheit ihr einfach sagen zu können, was er für sie empfand, ohne sich dabei wie ein Verbrecher fühlen zu müssen. Innerlich auf seufzend und resigniert, strahlte er nach außen, um sie glücklich zu machen, sie auf zu muntern, denn DAS hatte höchste Priorität. Ihr Glück, sowie ihre Zufriedenheit war sein größter Wunsch. Ein dezentes räuspern durchbrach, die Zweisamkeit, die Zacharias so gefallen hatte unsanft, warum er seine Hand schnell von Erins Arm nahm. Irgendwie fühlte er sich ertappt und schielte schuldbewusst zu einen Kammerdiener von Eros, dessen Name er sich nie merken konnte, allerdings wusste er von ihm, das er ein recht hinterlistiger Geselle war, der jede Situation ausnutze um die Karriereleiter in Eros Dienerschaft aufzusteigen. Wenn man sich vorstellte, das Eris nur ihn als Diener hatte, waren die knapp 20 die hinter Eros herliefen bestimmt in ständigen Zwist. „Euer Bruder überlässt euch diese Ehre...“ sagte er und überreichte Eris etwas reserviert einen wichtig wirkenden Umschlag, machte einen Bückling und war schon wieder verschwunden. Misstrauisch verfolgte Zacharias den Diener mit seinem Blick, bis er das leise rascheln des Papiers wahrnahm. Erst jetzt fiel Zacharias das Siegel auf. Das Ratssiegel... Also extrem wichtige Post sozusagen. Neugierig beobachtete Zacharias wie Eris den Brief nun auffaltete und ihre Augen über darüber huschten. Noch neugieriger auf den Inhalt der Nachricht trat Zacharias direkt neben Eris, wobei er den Hals lang machte. Trotzdem konnte er nicht erkennen was da genau stand und Eris brauchte ihm zu lange. Zacharias war nun mal neugierig, auch wenn er es sonnst gut verbarg, warum er den Entzifferungsversuchen von Eris nicht mehr länger zusehen konnte. Mit einer schnellen Bewegung zog er das feste Papier aus Eris Fingern und fixierte kurz die feine Schönschrift. Er hatte es bereits überflogen, bevor er es Eris laut vorließ und die Nachricht an sich ließ ihn grübeln. „Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der verstorbenen Ophis-Göttin Ophelia Malorin... Sehr geehrte Sonnen-Nue-Göttin Eris Nuwee, sehr geehrter Mond-Nue-Gott Eros Nuwee, Hiermit erhalten Sie eine herzliche Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der verstorbenen Ophelia Malorin, die bis vor kurzer Zeit noch das Amt der Ophis-Göttin inne hielt. Das Volk, wie auch wir, der Rat der Ahnen, würde es begrüßen, wenn Sie daran teilnehmen könnten. Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen, Der Rat der Ahnen.“ Nüchtern senkte er das Blatt wieder und sah Eris fragend an, die nur mit einem knappen “oh...” reagierte. Nicht verwunderlich, schließlich war die Göttin der Ophis keine nahe Bekannte und noch hinzukommend lebte sie auf Do-Shi. Kein Gott, der in Terra Salubris sesshaft war, kümmerten die Angelegenheiten Do-Shis wirklich. Es sei den man hieß Eros und kaufte die magischen Rohstoffe in Maßen auf und trieb den Preis dafür in die Höhe, indem man es nur in kleinen Mengen weiter vertrieb. Zacharias seufze leise und faltete die Einladung sorgsam zusammen. Auch wenn er es niemals in Eris Gegenwart zugeben würde, doch so manche Aktion ihres Bruders waren für ihn völlig unverständlich. Wirtschaftlich betrachtet durchaus vertretbar, doch die Arbeiter, sowie die gesamte Bevölkerung Do-Shi´s hatten nichts davon. Zacharias wäre wohl noch tiefer in seine Gedanken versunken, doch riss Eris in aus selbigen, als sie seinen Ärmel packte und ihn sachte hinter sich her zog. Ohne jeden widerstand ließ er es geschehen, verstaute den Brief noch schnell in seiner Innentasche und fing dann an breit zu grinsen. „Irgendwie... habe ich jetzt Lust auf ein Eis. Kommst du mit und klaust dir auch eines aus der Küche?“ sagte Eris, wobei sie ihn anblinzelte. “Aber Herrin...für eine Göttin geziemt es sich doch nicht zu stehlen... lasst lieber mich das machen!” scherzte Zacharias lachend, während er Eris überholte und in einem der Flure zum stoppen zwang. “Warte...” flüsterte er ihr beschwichtigend zu und verschwand für ein paar Minuten. Nach dem erbitterten Zorn der Küchenhilfe, dem rüden Schimpfwörtern des alten Kochs und den regelrecht hasserfüllten Blick, des Küchenjungen, der wohl aus neid so drein blickte, kehrte Zacharias mit zwei Schüsseln, der süßen Köstlichkeit zurück und übergab seiner Herrin fast schon feierlich eine davon. Wie zwei unartige Kinder husten sie durch die Flure, auf dem Weg zu Eris Gemächer, bis sie endlich angekommen waren. Nun ging Eris voraus, direkt in ihr Schlafzimmer, wobei Zacharias aus Gewohnheit folgte. Früher hatte er fast jeden Abend bei Eris im Bett geschlafen, wobei Eris früher auch nicht so weibliche Rundungen hatte wie es heute der Fall war. Beide setzen sich auf das große Bett, wobei Zacharias im Schneidersitz in seiner Schüssel herum stocherte, bis sie ein perfektes Thema zum reden gefunden hatten. Über Marlo Lysandro lästern. Dabei kam zum Vorschein das Eris nicht nur Begabung in der Magie hatte, sondern auch darin andere Leute nachzumachen. Zacharias tat schließlich der Bauch vom vielen lachen weh und als Eris zum ersten mal gähnte, grinste er nur verschmitzt. „Ich glaube ich geh dann lieber schlafen“ sagte er und nahm Eris die leere Schüssel ab, um sie in die seine zu stellen und gleich mit raus zu nehmen, doch Eris hielt ihn auf, indem sie ihm am Ärmel packte. Verwundert, aber mit einer bösen Vorahnung erwiderte Zacharias ihren Hundeblick, als sie fragte, ob er nicht heute bei ihr schlafen wollte. Kurz wanderte sein Blick zur schweren Holztür, dann wanderte sein Augenmerk auf das feine Bettlacken, wobei seine Haare ins Gesicht fielen. Eris war so naiv! Hatte natürlich keinerlei Hintergedanken, wenn sie ihn frage ob er bei ihr schlief, schließlich hatten sie einige Jahre zuvor immer in einem Bett geschlafen, aber damals...war Eris nun mal noch mehr Kind, als Frau gewesen und Zacharias hatte nicht die selben Gefühle zu ihr gehabt wie jetzt. Nachdem er angefangen hatte nicht mehr bei ihr zu schlafen, sondern im Vorraum, hatte sie sich oft zu ihm geschlichen und doch bei ihm geschlafen, weil sie sonnst so schlecht einschlafen konnte. Es war heute nicht großartig anders, doch inzwischen schlief sie des öfteren allein, wobei nicht wirklich gut. Zacharias war dabei stets im Zwiespalt. Einerseits wollte er natürlich das Eris gut schlief, doch andererseits...ER war nun mal ein Mann und sie eine Frau! Doch wie schon so oft, hielt er ihren Hundeblick nicht stand und nickte kurz, um darauf hin, alle seine Sinne unter Kontrolle zu bringen. Jede Nacht in IHREM Bett war Himmel und Hölle zugleich, aber wollte er sie nicht spüren lassen, wie er in gewissen Maße leiden musste. Kurz verschwand Eris in ihren begehbaren Kleiderschrank um sich um zuziehen, danach machte es ihr Zacharias gleich, wobei er kurz ins Vorzimmer verschwand um sich um zuziehen und die Schüsseln abzustellen. Resigniert ging er zurück und schlüpfte, ohne einen Blick auf Eris zu werfen unter die Bettdecke. Es war einfacher wenn er sie nicht ansah, dann konnte er sich vorstellen im Vorzimmer zu schlafe. Die Vorstellung keine wunderschöne Frau neben ihn liegen zu haben, die er verehrte erleichterte das ganze um einiges. “Gute Nacht...” hauchte er trotzdem und legte seinen rechten Unterarm über seine Augenpartie, um nicht in Versuchung zu kommen zu schauen. Eris krabbelte gerade ins Bett und extra tat Zacharias so als würde er schon schlafen. Doch hatte er nicht damit gerechnet das Eris näher an ihn rückte und sogar ihre zarten Arme sachte um ihn schlang. Seine einzige merkliche Reaktion war ein tiefes einatmen, doch seine Gedanken und Gefühle wirbelten wieder einmal wild in seinem Kopf. Kurz huschten Bilder vor seine geschlossenen Augen. Eris Lippen, ihre Augen, ihr Körper, wie sie sich bewegte und Zacharias presste seine Augen noch fester zusammen, als würde das seine etwas zu lebendige Vorstellungskraft dämpfen, die seinen Körper in helle Aufregung versetze. Unmerklich biss er sich auf die Unterlippe um durch den leichten Schmerz abgelenkt zu werden, versuchte an etwas anderes zu denken, doch gelang es ihm nicht. Zu nah war Eris ihm und ihr von Haus aus betörender Duft, der an eine exotische Blume erinnerte stieg ihn in die Nase. Zacharias pochte das Herz wieder einmal bis zum Hals, die röte in seinem Gesicht erinnerte langsam an eine Tomate und er bereute nachgegeben zu haben. Es war wirklich eine Qual neben ihr zu liegen...eine süße Qual, aber trotzdem zu bösartig um es lange auszuhalten. Sobald sie eingeschlafen war ,würde er sich heimlich in den Vorraum verziehen. „Ich...“ durchbrach Eris Stimme die Dunkelheit und zugleich die Gedanken von Zacharias. Aufmerksam lauschte er ihr, doch rührte er sich nicht und stellte sich weiterhin schlafen. „Ich bin froh, dass du lebst.“ fuhr sie fort, wobei sie ihre Arme noch fester um ihn legte. Zacharias machte dies erstaunlicherweise nicht mehr so viel aus, wie die erste Umarmung, denn ihre Worte hatten es wahrhaftig geschafft ihn auf andere Gedanken zu bringen. Warum sagte sie so etwas? Und warum formulierte sie es ausgerechnet so? War in solch einer Situation die Formulierung „ich bin froh, das du hier bist“, nicht gängiger? Gerade diese Worte erinnerten ihn an etwas aus seiner Vergangenheit, was zu verschwommen war um es genau zu erfassen. Ein seltsames Gefühl, der Unsicherheit machte sich in seiner Brust breit, bevor Eris weiter sprach. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte...“ So schnell wie das seltsame Gefühl in seiner Brust gekommen war, so schnell verschwand es nach diesen Satz wieder, wurde verdrängt von einen Hochgefühl des Glücks. Er war ihr wichtig und allein diese Tatsache machte ihn so unsagbar glücklich, selbst wenn es nur eine freundschaftliche Liebe war. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er merkte wie Eris innerhalb von wenigen Momenten einschlief. Anders wie geplant verweilte er nun doch in ihrem Bett. Zu sehr befürchtete er sie aufzuwecken, wenn er sich bewegte und wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er ihre nähe spüren, auch wenn es im höchsten Maße egoistisch war. Der süße blumige Geruch von Eris ließ ihn langsam wegdösen, doch wirklich schlaf fand er nicht, denn Eris redete wieder einmal im schlaf. „Noel!“ fing sie an zu schluchzen und schlagartig war Zacharias wieder so munter, wie am frühen Morgen. Dieser Name..so oft hatte er ihn aus ihren Mund gehört und jedes mal vernahm er das Leid und den Kummer in ihrer Stimme, wenn sie ihn -auch nur im Schlaf- aussprach. Ihre zarten Finger krallten sich in den Stoff seiner Kleidung und vorsichtig umfasste Zacharias ihre Hand, wollte sie damit trösten und auch mitteilen das sie nicht allein war, doch hatte sie weiterhin einen schlechten Schlaf. „Noel, es tut... es tut mir...Es tut mir so Leid!“ sagte sie erneut in einen herzzerreisenden Ton, der für Zacharias schlimmer wie ein Stich ins Herz war. Seine grünen Augen erfassten Eris´Gesicht im fahlen Mondlicht und erst jetzt sah er die glitzernde Träne ihre Wange hinab laufen. Kurz setze Zacharias Atem aus und er setze sich ein Stück auf. Er ertrug es nicht wenn sie litt, ertrug es nicht wenn sie Tränen vergoss. Dabei zog sich sein Herz immer schmerzvoll zusammen und er war in hektischer Sorge um sie. Seine Bewegung hatte sie wohl im Schlaf gestört, den sie blinzelte Zacharias kurz an, doch war sie noch zu tief ihn ihrem Alptraum gefangen. „Noel! I-Ich wusste nicht, dass du es bist...“ Zacharias wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als sie wach zurütteln und tatsächlich riss Eris nun erschrocken die Augen auf, sagte noch einmal diesen Namen, der Zacharias mittlerweile wahrhaftig verhasst war und wischte sich die Träne aus dem Gesicht. „Oh, Zacharias, Entschuldigung, ich wollte dich nicht...“ entschuldigte sie sich, doch senkte dann ihren Blick. „Eris...“ raunte Zacharias etwas verwundert, konnte dann aber nicht anders als ihr liebevoll über ihren Kopf zu streicheln und sie anschließend zu umarmen. „...was träumst du denn für Sachen?“ ergänze er ernsthaft besorgt, bevor ihm auffiel was er da gerade tat und seine Umarmung abrupt, aber doch vorsichtig löste. Nachdem er sich nun noch ein Stück mehr aufgerichtet hatte, bedachte er sie mit einen breiten aufmunternden Grinsen. „Komm...Schlaf weiter, ich Pass auf dich auf...“ Behutsam zog er ihr die Decke über ihre Schulter wobei er trotzdem ihre Hand noch mal ergriff um sie weiterhin zu beruhigen und wartete bis sie eingeschlafen war. In dieser Nacht machte er kein Auge mehr zu. Am nächsten Tag, bevor Eris aufwachte machte sich Zach wie üblich schon mal fertig und setze sich dann ans Bettende. Sein Blick haftete an der schlafenden Schönheit, wobei er etwas betrübt wirkte. So etwas wie die vergangene Nacht war schon so oft passiert und jedes mal hatte Zacharias große Sorge um Eris. Diese Träume waren nicht normal, aber wagte er es nicht sie zu fragen was dahinter steckte. Nicht aus Zurückhaltung, denn wenn es um Eris Gesundheit ging, hielt sich Zacharias nicht zurück, sondern weil er Angst hatte zu erfahren wer dieser Noel war. So oft wie sie seinen Namen sagte, musste er ihr sehr wichtig sein und genau das ertrug Zacharias nicht wirklich. Er schob die Vermutungen über diesen Kerl einfach bei Seite, verdrängte sie aus seinem Kopf wie immer, denn er wollte nicht wissen was Eris für ihn empfand. Auch wenn er wusste, das er niemals mit ihr zusammen sein würde, ertrug er die Vorstellung nicht, das Eris einen anderen liebte. Doch irgendwann würde genau das passieren. Sie würde einen anderen lieben. Genau jetzt, gerade als Zacharias die pure Eifersucht überkam wachte Eris auf und blinzelte ihn verschlafen an. Der ungewohnt kalte Ausdruck in seinen Gesicht wich sofort und wurde durch ein freundliches Lächeln ersetzt. “Guten Morgen...” sagte er knapp und stand von ihrem Bett auf. Die Frage “Wie hast du geschlafen” überging er dieses mal, da er sicher war, das Eris nicht mehr daran erinnert werden wollte. Als nächstes stand er direkt neben ihr und half ihr aus den Federn, was er allerdings besser gelassen hätte, denn erst jetzt erblickte er in WAS Eris geschlafen hatte. Ihr Nachthemd war recht knapp, was Zacharias dazu veranlasste seinen Blick abzuwenden. Eris spazierte unbekümmert ins Bad, noch immer etwas verschlafen und Zacharias schaute etwas verlegen hinterher, warum er sofort mit Blut im Kopf bestraft wurde. Als die Tür hinter ihr zufiel, seufzte Zacharias leidend und drehte sich in Richtung Vorraum, doch stockte er sofort, als er jemanden in der Tür stehen sah. Erst war derjenige durch die Schatten des noch dunklen Raumes verhüllt, doch trat dieser mit einem schnellen Schritt vor und zum Vorschein kam Eros. Zacharias verzog keine Miene, starrte Eros eher misstrauisch an, wobei er seine übliche Freundlichkeit einfach vergaß. Er hatte schon immer einen gewissen Hass gegen den Bruder von Eris geschoben, nicht nur weil er sie so schlecht behandelte, sondern auch wegen seiner radikalen, sowie unsozialen politischen Einstellung. Was hatte er hier zu suchen? Sonnst schickte er auch immer Diener wenn er Eris eine Nachricht zukommen lassen wollte... Mit gehörigen miss willen deutete Zacharias eine Verbeugung an und wartete darauf was der Mond Gott zu sagen hatte. „Guten Morgen, Zach.“ ergriff der Gott der Mond Nu das Wort, wobei man klar heraushörte wie viel Hohn in seiner Stimme lag. Normalerweise nannte ihn nur Eris bei seinem Spitznamen, aber auch nur noch selten. Eros hingegen benutze dieses Kürzel überaus herablassend, doch Zacharias kannte es inzwischen und tat es als das ab, was es war. Reine Provokation. Er wusste schon lange, das die Abneigung gegen Eros, auf Gegenseitigkeit beruhte und gerade deswegen war es so verwunderlich das Eros sich hier her begab und nicht Eris zu ihm kommen ließ, um ein zusammentreffen zu vermeiden. Andererseits... wenn er so eine Abneigung gegen ihn hatte, wäre es gerade für Eros ein leichtes Zacharias zu beseitigen. Zacharias Blick wurde leicht grüblerisch, doch ließ er Eros weiterhin nicht aus den Augen. Eros Blick wurde zuzüglich zu seinem Tonfall abwertend, bevor er weitersprach. “Hast du vergessen das du eigentlich nichts anderes bist wie ein kleiner Dienstbote? Hast du vergessen woher du kommst? Was du warst, bevor dich Eris wie ein neues Spielzeug hier angeschleppt hat?” kurz hielt Eros inne, beobachtet Zacharias Gesicht haargenau, als ob er auf eine gewisse Emotion hoffte, doch Zacharias Gesicht blieb ungerührt, versteinert um Eros den Triumph nicht zu gönnen. Eros wirkte darüber leicht gereizt, wand sich kurz ab und ging einige Schritte im Raum, als er etwas abwesend wirkend, leise raunte: “Es ist eh verwunderlich, das sie so lange Gefallen an ihrem...Spielzeug findet...” Wieder wand er sich zu Zacharias, der inzwischen nur noch die Tür fixierte. Ihm machte es ja so wütend...so rasend wenn Eros so etwas behauptete, zumal ihn die Angst einholte, das er mit seinen Worten vielleicht recht hatte. Was war er denn für Eris? Etwa wirklich nur ein Spielzeug? Anscheinend hatte Eros seine Zweifel bemerkt und fuhr deswegen etwas sachlicher, zudem etwas leiser fort. “Es wäre besser für Eris wenn du dich mit deinen zu offensichtlichen Gefühlen für sie, ihr nicht mehr näherst!...” wie bei einem ertappten Schuljungen, fiel die Fassade, die schon durch seinen Zweifel angefressen worden war und zum Vorschein kam ein schuldbewusstes, leicht gerötetes Gesicht, das den Blickkontakt zu Eros gänzlich vermied. Innerlich kochte Zacharias vor Wut, Verzweiflung und der Einsicht, das Eros tatsächlich recht hatte, das es für Eris besser wäre wenn er seine Zuneigung noch besser unter Kontrolle bekommen würde. “Und du hast heute Nacht schon wieder bei Eris im Bett geschlafen!...“ setze Eros noch einmal an, worauf Zacharias in mit einen unergründlichen Blick bedachte. Er selbst wusste das es unrecht war... „Du verwöhnst sie wie ein kleines Kind, kein Wunder, dass so ihre Kräfte immer mehr verkommen! Bevor sie dich kennengelernt hat, hat sie von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang tief und fest durchgeschlafen! Es ist eine Schande, du schadest ihr mehr, als dass du ihr hilfst!“ Entsetzt riss Zacharias die Augen auf. Was sagte er da? In seinem Brustkorb schlug sein Herz unruhig und schmerzhaft, sein Atem wollte nur noch sporadisch funktionieren und er wusste nicht wie er nun reagieren sollte. Doch dann drangen die Worte von Eris aus seinem Unterbewusstsein, die sie ihm vergangenen Abend gesagt hatte hervor. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte...“ Auch wenn es vielleicht nur schein war, gaben genau diese Worte ihm wieder die Kraft, veränderten erneut seinen Gesichtsausdruck, was wohl Eros auch nicht entging. Mit einen hauch Bösartigkeit näherte sich Eros nun Zach, der ihn mittlerweile wieder so emotionslos ansehen konnte, wie zuvor. „Und noch etwas... Höre auf, Eris so anzusehen. Wenn das noch einmal vorkommt, sorge ich persönlich dafür das du gar nichts mehr siehst...“ Eros zischende, durchdringende Stimme, wirkte diesmal nicht mehr auf Zacharias. Weiterhin konterte er den Hasserfüllten Blick und verzog keine Miene. „Vor allem jetzt, da sie bald Heiraten wird...“ Eros deutete ein leichtes Lächeln an, das im höchsten Maße selbstgefällig und zudem spöttisch wirkte. „...ist dein Verhalten überaus unpassend, zumal sie dich ja ohnehin nicht liebt. Gib einfach auf, ja?“ Einen Moment starrten sich die beiden nur an. Man konnte nicht genau ausmachen, welcher Blick bösartiger wirkte, bis Eris in die Szenerie trat. „Oh, Eros! Was machst du denn in meinem Zimmer?...Guten Morgen!“ Etwas überrascht das Eris, gleich nachdem sie ihrem Bruder umarmt hatte, wieder zurück an seine Seite kam, schaute er sie etwas perplex an, doch wand schnell den Blick ab, da sie immer noch dieses viel zu kurze Nachthemdchen trug. Allerdings lauschte er weiterhin dem Gespräch der beiden. „Was gibt es denn?“ fragte Eris schließlich. „Ich muss wegfahren“ antwortete er, wobei ein leichtes zaudern in seiner Stimme wahrzunehmen war. „.... und kann daher nicht an der Trauerprozession von Ophelia teilnehmen. Fahr du dort hin und hinterlasse ja einen guten Eindruck. Aber ich gehe jetzt ins Bett, ist schon spät. Und Zach...“ nur langsam reagierte Zacharias und bedachte Eros mit einem genau so finsteren Blick wie zuvor. „Denk daran, was wir besprochen haben.“ Zacharias nahm noch wahr wie sich ein kalter Blick in seinen Kopf bohrte, bevor Eros sich wieder von dannen machte. „tz...“ gab Zacharias leise als Kommentar dazu und schaute verbissen durch die offen gelassene Tür. „Und weg ist er. Zum Glück. Aber ich werde mich jetzt erst einmal anziehen gehen, geh du doch so lange ins Bad.“ Zacharias schenkte Eris gerade nicht viel Aufmerksamkeit, noch immer sinnierte er über das Gespräch mit Eros. So viele Fragen hatte er an Eris, nur damit er sicher war das Eros eben nicht recht hatte, doch konnte er keine wirklich stellen, ohne seine Gefühle offenkundig werden zu lassen. Doch...eine.... „Eris...“ sagte er leise, wobei sein Augenmerk Eris hinterher schwenkte, die gerade zu ihrem Kleiderschrank hüpfte und....sich ihr eh schon knappes Hemdchen über den Kopf zog, OBWOHL sie noch in Zacharias Sichtweite war. Zacharias klappte schlagartig seine Kinn lade runter, zeitgleich riss er seine Augen weit auf und versuchte gar nicht seinen knallroten Kopf zu verbergen. Seine Atmung setze aus, bis sie in ihrem begehbaren Kleiderschrank verschwunden war. Als ob er einen Marathon gelaufen wäre, musste er sich erledigt aufs Bett setzen. Sein schneller ungleichmäßiger Atemrhythmus, begleitete das Geräusch von raschelnden Stoff, hinter der dünnen Holzwand ihres Schranks. Zacharias strich sich über das gerötete Gesicht, schob dabei seine Haare nach hinten. Langsam beruhigte er sich wieder, brachte sich besser gesagt wieder unter Kontrolle, indem er noch einmal an die Predigt von Eros dachte. Schlagartig wich die Röte aus seinem Gesicht und ein leicht deprimierter, sowie resignierter Ausdruck nahm statt dessen den platz ein. Er wusste das er zum teil recht hatte, doch schmerzte es doch. Mit einem unruhigen Gefühl in der Magengegend, beschloss Zacharias zu versuchen noch mehr Distanz zwischen ihn und Eris zu bringen, auch wenn es ihm schwer fallen würde...es musste sein. Nachdem Eris mit einen wunderschönen, wehenden Kleidchen (das wieder viel zu kurz war) den Schrank verließ, geleitete Zacharias sie zum Frühstück. Anders als sonnst setze er sich nicht zu ihr an den Tisch, sondern blieb- wie es sich für einen Diener gehörte- etwas hinter ihr stehen. Selbst als Eris ihn aufforderte sich zu setzen, blockte er ab und erklärte es damit, das er keinen Hunger hatte. Als nächstes standen die Vorbereitungen für die Reise an, was in erster Linie Zacharias übernahm. Immer darauf bedacht sich ordnungsgemäß zu verhalten. Er spürte deutlich wie verwundert Eris über sein ungewohntes Verhalten war, doch es half ja nichts... Gegen Mittag war soweit alles erledigt und zum frühen Abend hin, konnten sie schon abreisen. Kurz huschte Zacharias der Gedanke durch den Kopf, ob es nicht klüger war hier zu bleiben. Eris saß wieder am Essenstisch, wo gerade ihr Mittagessen serviert wurde und wieder stellte sich Zacharias sich etwas abseits hinter seine Herrin. Den ganzen Vormittag hatten sie nur wenig geredet und wenn war sein Beitrag dazu nur minimal gewesen, was für ihn die reinste Tortur gewesen war, doch jetzt wollte er mit ihr reden, auch wenn der Grund dafür ihn ebenfalls wie Folter vor kam. „Herrin...“ sagte er sachlich, ohne den sonstigen spitzbübischen Unterton, wenn er sie so Formel anredete. „...vielleicht wäre es besser wenn ich nicht an dieser Reise teilnehme...“ seine Worten hörten sich gepresst an. Kurz herrschte bedrückende Stille und Zacharias beobachtete jede noch so kleine Bewegung von Eris. Warum ihr plötzlicher Ausbruch noch erschreckender für ihn war. Das laute krachen des Stuhls, sowie der überraschende griff um sein Kinn, veranlassten ihn sich ohne widerstand leicht nach vorne ziehen zu lassen. Beide starrten sich an, während Zacharias wie gelähmt dort stand. Nicht etwa weil ihre Lippen so unsagbar nahe an seinen waren und er dadurch ihren Atem spürte, sondern wegen dem kalten ungewohnt hässlichen Ausdruck in ihren Augen. “Zacharias.” zischte sie und Zach konnte nicht umhin zu erschaudern. Sie erinnerte ihn gerade viel zu sehr an ihren Bruder. Plötzlich ließ sie ihn wieder los und lief rot an. Verwirrt richtete sich Zacharias wieder auf, doch blieb er auf abstand, unsicher was hier gerade geschah. Eris zeigte gerade eine Seite an ihr, die Zacharias ihr niemals zugetraut hatte, da half auch ihr entschuldigender Gesichtsausdruck nichts. Er war wirklich geschockt. „Das erlaube ich nicht. Immerhin bist du mein Diener und du hast zu tun, was ich dir sage.“ sagte sie dann, wobei sie in seinen Augen recht trotzig wirkte. „Ich brauche dich, um ruhig zu schlafen. Ich will mich nicht mehr wie früher jeden Sonnenuntergang mit einem Schlafzauber belegen müssen, um ruhig zu schlafen...“ Zacharias blickte zu Boden. Jetzt war ihm klar warum sie früher durchgeschlagen hatte, was ihn einerseits erleichterte da er sich nun sicher sein konnte, das er nicht Schuld an ihrem schlechten Schlaf trug. Doch...schon im gleichen Moment wurde diese aufkeimende Freude erstickt. War er wirklich nichts anderes wie ihr Spielzeug? Anscheinend nicht, sonnst hätte sie sich vielleicht nicht so jähzornig verhalten, als er seinen Wunsch äußerte. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Eris nun wieder ansetzte. „Ich habe keinen Hunger mehr! Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück und du, Zacharias - “,er blickte etwas misstrauisch auf und ihre Blicke trafen sich. „Wehe, du denkst auch nur noch einmal daran, nicht mit mir zu reisen! Erscheine heute Abend. Sonst... sonst verhexe ich dich!“ Bei diesen Worten zog sich sein Herz zusammen und jeder Atemzug bereitete ihm Schmerz, warum er sich gegen den Tisch lehnte und SEINER Herrin nach sah. Er war noch niemals auf Eris wütend gewesen, doch gerade kochte es in ihm. Bittere Enttäuschung und der Schock sie so zu erleben, hatten ihn überfordert, warum er für einige Minuten reglos blieb. Nachdem er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, ging er wie ferngesteuert in Richtung ihrer Gemächer, öffnete die Tür zum Vorraum, den er langsam durchquerte und hielt vor ihrer Tür inne. Vorsichtig legte er seine Stirn auf das dunkle Holz, schloss die Augen und dachte einfach nur nach. Er wollte jetzt mit ihr reden, doch trotzdem hatten ihn seine Füße direkt hier her gebracht. “Eris...” hauchte er kaum hörbar und verzog das Gesicht leidend. Natürlich hatte er ihr schon wieder verziehen, auch wenn der Schreck noch tief saß. Natürlich tat es weh, gerade von ihr so behandelt zu werden, doch...genau das war es doch was er gewollt hatte, oder nicht? Momentan war er selbst nicht in der Lage zu erkennen was er wollte und vor allem was das beste war. Mit schwankenden Schritt entfernte er sich wieder von ihrer Tür, wobei seine Fingerspitzen über das wertvolle Holz glitten. Für ihn war klar, das er an dieser Reise teilnehmen würde, auch wenn nicht die Drohung von Eris dafür verantwortlich war, sondern mehr die Einsicht, das sein Wunsch hier zu bleiben irrsinnig gewesen war. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Damit hatte er nur das getan was Eros ihm befohlen hatte, doch war nicht Eros sein Herr, sondern Eris. Über diese immer klarer werdende Erkenntnis erschüttert, machte er kehrt und klopfte unüberlegt an ihre Tür. Im gleichen Moment wo sein Klopfen jedoch verhallte, bekam er Panik. Was wollte er ihr den sagen? Im wurde ganz schlecht vor Aufregung und jede Sekunde die er vor der Tür stand wurde es schlimmer. Das Geräusch des -sich im Schloss umdrehenden- Schlüssels, machte ihn schließlich gänzlich fertig. Warum dachte er nicht nach, bevor er so was hat? Zuerst öffnete sich nur ein kleiner Spalt, dann etwas mehr, bis Eris betrübtes Gesicht zum Vorschein kam. Erschrocken über ihre scheinbare Traurigkeit, verließ Zacharias jede Unsicherheit. “...bitte Eris, ich würde gern mit dir reden...” fing er an, wobei seine Mimik noch recht nichtssagend war. Die Tür wurde ihm geöffnet und er schritt schnell herein, schloss die Tür wieder hinter sich und suchte dann Eris Aufmerksamkeit. Als er direkt in Bernsteinaugen schaute wurde ihm noch deutlicher vor Augen geführt, das er es keinen Tag ohne sie ausgehalten hätte, doch musste er sagen was ihn belastete, auch auf die Gefahr hin das Eris wieder wütend wurde. “Ich reise mit dir...” erklärte er, versuchte dabei keine Miene zu verziehen. “...doch komme ich nicht mit, weil du mir drohst mich zu...verhexen.” dabei entkam ihm doch ein schiefes Lächeln, den ihre Worte hatten ihn wirklich stark an ein trotziges Kind erinnert. “Ich komme mit weil ich dein Diener bin, aber...” er stockte, denn er war sich nicht sicher ob er wirklich weiter reden sollte, doch schließlich überwand er sich dazu. “...aber ich bin nicht dein Spielzeug, mit dem du alles machen kannst was du willst...” nachdem er das gesagt hatte, schaute er leicht beschämt zur Seite und als er keine Reaktion wahrnahm legte er seine Hand wieder an den Türknauf. Vielleicht war es besser, wenn er nun ihr Zimmer verließ. Seine Flucht aus ihrem Schlafzimmer wurde von ihrer flehenden Stimme vereitelt. „Warte!“ rief sie und drückte sich sogleich zwischen Zacharias und die schwere Holztür. Etwas verzweifelt musterte er sie einen kurzen Moment, bis Eris ihn mit vollem Körpereinsatz in die Mitte des Raums schob. Zacharias ließ sie gewähren, wehrte sich nicht gegen den sachten Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, sondern ergab sich völlig. Nicht nur weil ihm ihre Berührung gefiel, sondern auch weil es nichts brachte sich zu wiedersetzen und dem weiterem Gespräch zu entkommen indem er den Raum verließ, schließlich hatte Zacharias begriffen, das er immer wieder zu ihr kommen würde, immer wieder ihre nähe suchend, egal was sie ihm vermeintlich angetan hatte. „Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein...“ fing sie an zu flüstern und ihr Gesicht wurde von einem schmerzverzerrtem Ausdruck erfüllt. Sie ergriff seine Hand, wobei diese zarte Geste wie Balsam auf Zacharias wirkte. „Ein böser, böser Traum...“ fuhr sie fort, wonach sie seine Handfläche zärtlich küsste. Gelähmt von dem angenehmen, aufsteigenden Gefühl in seinen Körper konnte er nicht anders als sie weiterhin zu beobachten. Wie von sinnen stand er nur da, sein Augenmerk auf ihr bezauberndes Gesicht gerichtet und eine leichte Röte stieg ihm in das seine, wobei er noch etwas fassungslos seinen Mund leicht geöffnet hatte. Ihr Kuss auf seiner Haut -egal ob es nur seine Hand war- hatte etwas elektrisierendes, fesselndes. Oder war das nur ein Zauber? Verzauberte Eris ihn gerade? Wenn ja, dann ließ er die angedrohten Verhexung gern über sich ergehen. Alles in ihm schrie danach sie zärtlich in den Arm zu nehmen, ihren Körper sachte an sich zu drücken und ihren Blumigen Geruch zu genießen, doch...nein, das konnte er doch nicht tun... „Denkst du wirklich, du wärst wie ein Spielzeug für mich?“ fragte sie ihn und entgegnete seinen Blick, wobei ihre Augen mehr sagten wie tausend Worte. Zacharias Gedanken spielten verrückt, es drehte sich alles. Wie hatte er nur je so etwas von ihr denken können? Wie töricht war er auf die falschen Worte von Eros hereingefallen, obgleich er um seine tückischen Fallen wusste. Beschämt und über sich selbst enttäuscht blickte er zu Boden, zufällig fast zeitgleich mit Eris. „Nur ein Diener?“ vernahm er leise von ihr und erneut wurde sein ganzer Körper unter Strom gestellt, als Eris erneut ihre Lippen auf seine Handinnenfläche legte. „Nur ein Dummkopf!“ antwortete er ihr in Gedanken, da er unfähig war klare Worte herauszubringen. „Was denkst du bloß von mir?“ lachte sie leise und zugleich etwas verzweifelt. Plötzlich entsetzt darüber wie dumm er doch gewesen war, verschwand jede Angst, jede Vorsicht und jede Zurückhaltung. Seine freie Hand schnellte über ihre Hüfte auf ihren Rücken und wie er es sich gewünscht hatte, drückte er sie sachte an sich und näherte seine Lippen ihren Ohr, wobei der wunderbar blumige Geruch seine Nase schmeichelte. „Verzeih mir...bitte verzeih mir...“ hauchte er schuldbewusst und legte nun beide Arme um sie. Er wollte sie nicht mehr los lassen, zu sehr hatte er so einen Moment herbeigesehnt. Auch wenn der Grund für diesen mehr als negativ war. Wenn er einigermaßen bei klaren Verstand gewesen wäre, hätte er die zärtliche Umarmung schon längst beendet, doch zu schmerzlich erschien es Zacharias von ihr abzulassen. Wieder war er egoistisch, doch wollte er es nur noch dieses eine mal sein und diese Umarmung hinter dem Vorwand der Reue weiter genießen. Als Eris seine Umarmung erwiderte, kribbelte es in seiner Magengegend. Ungehemmt und ohne die gewöhnte scheu, genoss er dies, denn jetzt gerade fühlte er sich sicher vor den Blicken anderer, war sich zudem ebenfalls sicher, das Eris diese Umarmung genau so auffasste wie sie sollte und außerdem betörte Zacharias der innige Körperkontakt das sein Verstand sowieso irgendwie ausschaltete. Ein tiefes einatmen ließ ihn aber dann doch wieder klarer denken und er horchte auf Eris Stimme, die kurz darauf erklang. Dabei bedacht darauf, die Umarmung nicht zu lösen. „Mir tut es so Leid, dich dazu gebracht haben, so etwas zu denken.“ auf diese Worte hin konnte Zacharias nicht anders als glücklich zu grinsen. Aber als Eris, die sich inzwischen an seine Brust geschmiegt hatte, auch noch selbige küsste... Selbst durch den Leinenstoff seines Hemds war ihre Zärtlichkeit zu spüren und jede seiner Poren schien schlagartig zu explodieren. Kein Schmerzhaftes Gefühl -Nein. Der Gegenteil war der Fall. Ein wolliger Schauder, der sich über seinen ganzen Körper verteilte, Gänsehaut. Mit Müh und Not verhinderte er das sich dieses Hochgefühl auch noch - durch ein genüssliches seufzen- akustisch äußerte. „U-und auch, dass ich dich vorhin so böse angeschaut habe...“ erklärte sie sich weiter, wobei jedes weitere Wort für Zacharias überflüssig gewesen wäre. Er fühlte gerade genau was sie empfand, was ihn einerseits schmerzte, aber andererseits auch beruhigte und die Gewissheit gab, die er brauchte. Unmerklich strich er über ihr langes seidiges Haar und lauschte weiter ihren Worten. „Aber ich war so... enttäuscht und wütend... Weil.......Weil ich gedacht habe, du würdest dein gestriges Versprechen brechen, immer an meiner Seite zu sein.“ Sie schmiegte sich etwas enger an ihn, was Zacharias nun ebenfalls erwiderte. Beruhigend strich er über ihren Rücken, sagte aber weiterhin nichts, denn ihm war klar was er getan hatte. Es wurde ihm immer klarer das ihr Ausbruch von vorhin begründet gewesen war, auch wenn es nicht zu ihr passte. Wie würde er sich schließlich fühlen, wenn sie ihn den ganzen Tag aus dem Weg ging, um ihn dann zu eröffnen das sie zum Beispiel alleine reisen wollte. Zumal er ihr ja auch noch dieses Versprechen gegeben hatte an ihrer Seite zu bleiben. Er würde das noch irgendwie gut machen, wenigstens nahm er sich dies vor. Einen kleinen Augenblick verweilten die beiden regungslos, bis Eris sich wieder etwas rührte was Zacharias dazu veranlasste sie anzusehen. „Magst du als mein guter, lieber Freund mit mir auf Reisen gehen?“ fragte sie und diesmal nahm Zacharias die leichte Röte in ihrem Gesicht war, was wiederum sein Herz schneller schlagen ließ. „Oder willst du doch lieber hier bleiben?“ verwundert sah er sie an und antwortete auf diese frage wie aus der Pistole geschossen. „Nein!“ und fuhr fort um seine Antwort noch zu vertiefen. „Ich würde liebend gern als dein guter, lieber Freund mit dir kommen!“ erklärte er mit einen überglücklichen breiten Grinsen, wobei er nicht anders konnte, als sich insgeheim über die Worte zu muckirren „ein guter, lieber Freund“... War es doch so viel mehr was er sich wünschte für sie zu sein, aber wie schon so oft war es dumm von ihm so zu denken. Was wollte er eigentlich mehr? Er hatte das große Glück mit der Frau zusammen zu sein, die er liebte. Zwar konnte er ihr niemals die Wahrheit über seine Zuneigung gestehen, doch konnte er sie jeden Tag sehen, mit ihr reden und sie sofern es ihm möglich war, sie etwas zu verwöhnen... vielleicht ein Stück weit glücklicher machen. Allein diese Vorstellung ließ den ganzen Kummer der letzten Stunden, wie eine Rauchwolke in Luft aufgehen und er schaute ihr mit einen hauch Neugierde in die Augen. „Hast du deinen Koffer schon gepackt?“ fragte er und bekam als Antwort nur ein weiches, sowie etwas erstauntes „nein...“ zu hören, das begleitet von ihren großen Kulleraugen, die reinste Wonne war. Durch ihre niedliche Art hatte sie ihn schon oft den Verstand geraubt, was auch dieses mal nicht anders war, doch schnell fing sich Zacharias wieder und bot ihr schnell an ihr beim packen zu helfen. Wie erwartet hatte Eris keine Einwände, machte sich sogar einen Spaß daraus Zacharias als Helfer einzusetzen. Sie verschwand in ihren Kleiderschrank und führte nach und nach vor, was sie bedachte auf die Reise mitzunehmen, doch da Zacharias zu jedem Kleidungsstück nur ein “wunderbar!” oder ein überwältigtes “wow...” raus brachte wurde es mit der Auswahl nicht leichter. Eris hingegen machte es sich leicht, indem sie einfach...ihren ganzen Schrank mitnahm und das Wortwörtlich. Sie schrumpfte ihn einfach! Zacharias vergaß immer wieder was für eine unglaublich starke Magierin Eris doch war und war daher immer wieder über solche Tricks verwundert. Er brauchte nicht mal 2Minuten um alles was er brauchte zusammen zu haben, schließlich hatte er nicht viel und das wenige immer griffbereit unter seinem Bett im Vorraum. Warum er immer so darauf gefasst war sofort aufzubrechen zu müssen wusste er selbst nicht wirklich, doch gerade in solchen Situationen machte es auf jeden Fall nicht viel Arbeit. Zumal Eris kleine Moden schau enorm viel Zeit gefressen hatte. Zacharias empfand zwar jede Sekunde, die er Eris dabei zusehen durfte als Bereicherung, doch inzwischen war es Zeit geworden abzureisen. Beim hinausgehen scherzten beide wie gewohnt miteinander, lachten und hatten ihren Spaß, als ob der Vorfall vom Vormittag niemals stattgefunden hätte. Zacharias hatte es bereits wieder verdrängt, zu sehr hatten die vergangenen zwei Stunden den Tag herausgerissen. Eine schlichte Kutsche wartete schon unten darauf endlich bestiegen zu werden und die Göttin +Anhang zur nächsten VB-Station zu fahren, wo wiederum ein VIP-Wagon darauf wartete die Gruppe - wo insgesamt aus 7Personen bestand- nach Agere zu bringen. In Agere würden sie eine Nacht verbringen, um am darauf folgenden Morgen mit einer Kutsche über die Steinbrücke im Osten zu fahren und so schließlich nach Do-Shi zu gelangen. Wenigstens hatte Zacharias das genau so engagiert. Die Kutschen fahrt dauerte nicht lange, dazu lag der Palast zu Zentral und abgeschottet von den Blicken der Bürgerlichen wurde Eris zu einem der speziellen Wagons geleitet. Das surren der anderen Wagons, die gerade ihre reise antraten ließen die ganze verglaste Station wie einen Bienenschwarm klingen. Geschäftiges Treiben überall wo man hinsah und der Geruch von Maschinenöl, Essen und stickiger Luft ließen keinen Zweifel offen wo sie waren. Zacharias mochte die beengend wirkende Stadt nicht sonderlich, warum er auch eine Schifffahrt bevorzugt hätte, doch Eris mochte anscheinend das Meer nicht sonderlich (wenigstens nicht, das darauf herum schippern). Den Grund dafür hatte er noch nie erfragt, zumal es ihm unwichtig erschien. Wenn Eris über den Landweg nach Do-Shi wollte, wurde das auch so gemacht- keine Diskussion. Zugegebener weise hatte Zacharias auch Hintergedanken dabei, denn je länger diese Reise dauern würde, desto mehr Zeit konnte er mit Eris verbringen und desto mehr Zeit blieb, bis diese ihm verhasste Hochzeit stattfinden würde. Das monotone Geräusch des Wagons, gemischt mit dem ständigen rütteln wirkte auf Zacharias einschläfernd. Doch einschlafen konnte er nicht, wollte es auch nicht. Mit leisen, dezenten Gähnen, das er stets hinter seiner Hand verbarg steckte er regelmäßig die ganze restliche Gruppe an, außer Eris, die schon zu Anfang der Reise, mit der VB leicht weg gedöst war. Immer wieder glitt sein Blick über ihren Körper, als ob er sicher gehen wollte das sie noch neben ihm saß, doch auch wegen anderen Gründen, wie zum Beispiel der schlichten Tatsache, das er sie gerne ansah. Besonders wenn sie schlief sah sie reizend aus. Wie oft hatte er sich in den Nächten, die er bei ihr geschlafen hatte zurückhalten müssen, um sie nicht einfach zu küssen. Nicht aus den - seines Erachtens- niederen Beweggründen für derlei Begierden, sondern den reinen Wunsch, ihr seine Zuneigung zu zeigen, auch wenn das kein Weg für ihn war, wie er sich immer im klaren war. Hier und da ein sachtes streicheln, eine flüchtige Umarmung, oder auch ein zärtliches stupsen, aber mehr wagte er nur in wenigen Ausnahmesituationen von selbst, wie unter anderem die vor ihrer Abreise. Doch das ER sie küsste, war unvorstellbar, denn -so dachte Zacharias- sobald er ihr einen Kuss gegeben hatte, würde er sich nicht mehr beherrschen können, würde dieses Verlangen nach ihr, das er so gut es eben ging in seinem Inneren verbarg , nach außen brechen und kein halten mehr kennen. Allein bei diesem Gedanken überkam ihm eine schleichende Röte in seinem müde wirkenden Gesicht. Immer wieder wachte Eris auf, um daraufhin wieder weg zu dösen, doch als von den vorderen Reihen ein müdes “Wir sind bald da...” nach hinten schallte, rüttelte er sie sachte. Eris wachte auf, auch mit Widerwillen. In Agere angekommen, war Zacharias darüber begeistert seine Glieder wieder von sich strecken zu können. Nach und nach verließ die Gruppe den Wagon und -wartend darauf das alle vollzählig waren- streckte sich Zach noch einmal ausgiebig. Hier in Agere war die Station der VB in einer Marmorhalle untergebracht, warum jedes Geräusch hier widerhallte. Der Geruch hier, war sehr viel angenehmer, denn das erste was Zacharias roch, war der Duft frischer Blumen. Eine Händlerin aus Do-Shi (wie es schien) rollte gerade einen großen Rollwagen, der voller exotisch wirkender Pflanzen beladen war an ihnen vorbei. Ein sanftes Lächeln umspielte Zacharias Lippen, als er sich vorstellte, das in Do-Shi fast überall solche Blumen wuchsen und zeitgleich bewegte sich die Gruppe nun langsam vorwärts. „Duhuuu, wo schlafen wir denn heute? Und...“ fragte seine Lieblingsstimme, während eine unsagbar zarte Hand an seinem Ärmel zog und erst jetzt wand sich Zacharias zu Eris um. „wie ist denn die Zimmerverteilung?“ Beinah wäre Zacharias gestolpert, als Eris mit Hoffnungsvollem Blick ausgerechnet diese Frage stellte. „öhm...äh...“ wand sich der Sonnen-Nu, um die Antwort möglichst lange hinauszuzögern, wobei das gar nichts brachte. „also...unter kommen werden wir in einem der hiesigen Hotels, wobei ich hörte das es eins der besten ist...“ kurz hielt er inne, denn er hatte für jeden Einzelzimmer buchen lassen. Natürlich für Eris das beste Zimmer, was aber auch nichts daran änderte, das er die Befürchtung hatte, das sie nicht allein schlafen wollte. „...und du hast ein wirklich wunderbares Zimmer!“ betonte er mit einem ausgelassen, freudigen Gesicht und schob sie in eine Kutsche, die einer der anderen heran gewunken hatte. Herausreden gehörte nicht zu seinen Stärken, warum er sie die nächsten Minuten einfach mit Interessanten Dingen, die es über Agere zu wissen gab bombardierte, ohne Punkt und Komma oder sie nur einmal zu Wort kommen zu lassen. Doch kurz bevor ihm gedeutet wurde, das sie gleich da waren, atmete er geräuschvoll ein, um dann das zu sagen, was er eigentlich sagen wollte wie nebensächlich klingen zu lassen. „....du hast übrigens ein Einzelzimmer, wie jeder von uns...“ Kurze Stille durchströmte die Kutsche, da Zacharias nun endlich den Mund hielt, aber Zeit zum antworten hatte Eris auch nicht (falls sie das überhaupt wollte), denn gerade hielt die Kutsche an und Zacharias riss erleichtert die Türe auf, sprang hinaus und grinste Eris entgegen. „Wir sind da...“ fing er an und half ihr noch schnell aus der Kutsche, bevor er fort fuhr. „ich gehe voraus und sag schon mal Bescheid das wir da sind!“ schnellen Schrittes ging er zum prunkvollem Haupteingang. In der Halle hatte er schnell die Schlüssel besorgt, die er nun an jedem aus der Gruppe verteilte, bis er zu Eris kam. „hier bitteschön...“ sagte er überaus schuldbewusst, denn er wusste, das es ihr nicht recht war allein in einem Zimmer zu sein, doch... Irgendwann musste sie ohne ihn auskommen...irgendwann würde ihr nicht mehr gestattet mit ihm in einem Zimmer zu verbringen, irgendwann...würde sie mit einem anderen ihr Bett teilen und das nicht nur zum schlafen. Der Gedanke allein brachte Zach so aus dem Konzept, das er sich entschuldigend zurückzog. „Verzeih...aber ich werde gleich in mein Zimmer gehen. Ich bin ziemlich müde.“ ohne ein weiteres Wort schnappte sich Zacharias seinen etwas schäbig wirkenden Koffer und verschwand in sein Zimmer, das er sogleich hinter sich ab schloss. So ein eigenes Zimmer war ein Vorteil gegenüber dem Vorraum Zu hause, schließlich konnte er sich dadurch sicher sein, das Eris heute Nacht nicht doch bei ihn unter die Decke schlüpfte. Fast bedauernd dachte er an diese Tatsache und zog sich um, wobei er das Hemd einfach weg ließ, da es unerwartet heiß in Agere war. Schnell zog er sich noch einmal ins Bad zurück, bevor er sich ins Bett legte. Heute wollte er nicht mehr grübeln, warum er sich bemühte schnell ein zu schlafen. Doch nicht nur der Schlaf kam schnell, sondern auch unruhige Träume.... Viele Bilder husten in seinem Traum und verschwanden sogleich wieder. Wie ein Wasserfall von Erinnerungen flossen sie dahin, nicht greifbar für Zacharias. Doch je tiefer sein Schlaf wurde, desto klarer wurden die Bilder, desto langsamer floss der Wasserfall und das prägnanteste was immer wieder in Erscheinung trat war....Eris. Ob als junges Mädchen, oder als die bezaubernde Schönheit, die sie nun war. Immer wieder erschien sie in den zerrissenen Fragmenten seiner Träume, was ihm eine gewisse Zufriedenheit schenkte. Vielleicht war es die scheinbare Gewissheit, das Eris heute Nacht nicht neben ihm lag, das sein Unterbewusstsein dazu brachte gerade von ihr zu träumen. Ihre seidigen Haare, ihre verlockenden leicht herzförmigen Lippen, die kleine zierliche Stupsnase, die Zacharias so ungemein perfekt fand und natürlich ihre großen, Bernsteinaugen, die wie Edelsteine wirkten. Als würde Eris wirklich vor ihm stehen, konnte er nur noch zufriedener Grinsen und ungeachtet all der Anstandsregeln, Entbehrung und Pflichten, sagte er ihr genau das was er ihr eigentlich jedes mal sagen wollte wenn er sie sah und es ihm doch verwehrt blieb. “Ich liebe dich, Eris...” hauchte er der geträumten Liebsten entgegen, wobei er nicht wirklich lenken konnte, was er tat und es selbst ihm Schlaf laut von sich gab, unwissend das genau neben ihm seine Liebe lag, wie schon in so vielen Nächten, aber diesmal so völlig unerwartet. Mit einer schnellen ruckartigen Bewegung legte sich Zacharias auf die Seite, wobei er seinen Kopf nun in das vermeidliche Kissen schmiegte, was nichts anderes war wie Eris warmer Oberkörper. Seine Arme schlagen sich mehr oder weniger um ihren Körper und ohne zu verstehen warum, nahm er einen Herzschlag war, den er als nichts anderes wie eine Träumerei abtat. Sein Traum wurde intensiver, genau so wie die schlaftrunkenen Bewegungen seines Körpers. Seine Hände wanderten über ihren Rücken, strichen hinab über Po und Oberschenkel, um dann wieder zu ihren Ausgangspunkt zurück zu kehren. “Eris...ich will dich...” hauchte er mit bebenden Unterton erneut im Traum und wieder ebenfalls im Schlaf, wobei es außerhalb des Traumes etwas genuschelt klang, gefolgt von unverständlichen Wortfetzen. Gerade küsste er seine Liebste im Traum über den Hals hinab , streichelte ihre Hüften, schmiegte sich an sie. Genau die Dinge, die er niemals wirklich wagen würde, doch...das war ja nur ein Traum. Tatsächlich übertrug er alles auf die neben ihm Liegende, was ein durchdringendes kreischen zur folge hatte, von dem er schließlich erschrocken aufwachte. Zacharias riss die Augen auf und das erste was er sah, war das Eris neben ihm lag und ihn anstarrte. Das zweite was er wahrnahm war die Tatsache das seine rechte Hand so gut wie auf ihren Hintern lag und das dritte...das sein Traum ihn doch mehr in Erregung versetzt hatte als erwartet, warum er knallrot anlief, sich ruckartig aufsetze und im gleichen Moment die Decke an sicher heranzog, um zu verbergen was Eris nicht sehen sollte. Wie er gleich darauf merkte, ein Fehler. Eris hatte ihr unsagbar knappes Nachthemd an und dieser Anblick gab Zacharias endgültig den Rest. “ERIS!?” schrie er überrumpelt, verlegen und ein klein wenig verzweifelt, rückte dabei ein ganzes Stück von ihr zurück und stürzte samt Decke über die Bettkante. Doch blieb er nicht einfach liegen, sondern war innerhalb von einer Sekunde wieder auf den Beinen und so schnell im Badezimmer verschwunden, das man gar nicht schauen konnte. “ERIS! Was machst du hier!?” schrie er -weniger als frage, wie als Vorwurf- durch die Tür, an die er sich gerade gelehnt hatte um ihr eindringen zu verhindern und nun langsam auf den Boden rutschte. Ein lautes, erschöpftes seufzen folgte, sowie schweres Atmen als er sein Gesicht in deinen Händen vergrub. Er musste jetzt an irgendetwas anderes denken, als an Eris, sonnst konnte er sich keinen falls beruhigen. Zacharias war inzwischen zum Waschbecken getorkelt, spritze sich eiskaltes Wasser ins Gesicht was ihn endgültig aus seinem Traum und dem damit verbundenen Gefühlen holte. „Es tut mir so Leiiiid!“ hörte er ein Kleinlautes murmeln von der anderen Seite der Tür und blickte nachdenklich in eben diese Richtung, wobei er sich mit beiden Händen am Beckenrand stütze. Dicke Wassertropfen rollten über sein Gesicht und fielen schließlich ins Becken, bevor erneut ihre Stimme erklang. „A-Aber ich konnte nicht einschlafen!“ Ein leises, wehmütiges seufzen entkam ihm als er das Handtuch von der dafür vorgesehenen Stange zog und sich gründlich das Gesicht abtrocknete. Einige seiner Haare hingen ihn aber trotzdem feucht ins Gesicht, doch das störte nicht weiter. Er antwortete nicht, da er sich nicht sicher war, was Eris mitbekommen hatte. Wenn er sie genau so angepackt hatte wie in seinen Traum... Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, was hatte er nur getan!? Sein Ausdruck wurde leicht panisch, wirkte eingeschüchtert und zugleich verwirrt. „Zacharias?Ist dir schleeeecht? Kann ich irgendetwas für dich tun?“ Zacharias schreckte nun auf, stand wieder aufrecht im Badezimmer. „äh....Nein...JA...NEIN!“ unentschlossen was er nun eigentlich tun sollte, konnte er nicht mal sagen ob ihn schlecht war, doch ewig konnte er nicht hier drin bleiben. Schließlich riss er sich zusammen und schritt zurück zur Tür. Kurz zögerte er bevor er die Tür wieder öffnete, doch stand Eris nicht vor der Tür wie erwartet, sondern saß direkt davor. Zum Glück öffnete die Tür nach innen, sonnst hätte sie neben seiner vorigen Aktion noch mal etwas abbekommen. Mit weichen Blick bedachte er, die am Boden kauernde, bevor er in die Knie ging um mit ihr auf einer Höhe zu sein. „Tut mir Leid...“ sagte er vorsichtig, ungeachtet dessen, das er eigentlich gar nicht wusste wie weit er gegangen war. Erst jetzt nahm er die Betrübtheit wahr, die Eris ausstrahlte und versuchte verbissen eine Lösung zu finden um die gerade wieder gerade gerückte Harmonie zwischen den beiden nicht zu gefährden. „komm ...wir gehen wieder schlafen, ja? Flüsterte Zacharias behutsam und zwang sich zu einem Lächeln. Nun war es ohnehin egal ob Eris bei ihm, oder in ihrem Zimmer weiter schlief. Zumal er ja nun um ihre Anwesenheit wusste und sich entsprechend einstellen konnte, würde es auch keine weiteren... Vorfälle mehr geben, da war er sich sicher. Die Lust auf derlei Träume war ihn fürs erste vergangen. Noch einmal grinste er Notgedrungen und nahm sie bei ihren Händen, so das er ihr aufhelfen konnte. Immer noch spürte das Eris ein schlechtes Gewissen hatte, doch war doch einzig und allein er derjenige, der ein schlechtes Gewissen haben sollte! „Es tut mir Leid, das ich dich so angefahren hab...ich war nur...so überrascht...das verstehst du doch, oder?“ fragte er und beobachtete genau wie sie reagierte. Als er eine leichte Verbesserung spürte, zog er sie erleichtert mit zum Bett, wo sich beide wieder hinlegten. Allerdings war Zacharias darauf bedacht am äußersten Rand, des Bettes zu bleiben. Noch einmal warf er einen kurzen Blick auf Eris, die grüblerisch wirkte, doch entschied er, sich fürs erste schlafen zu stellen. Zwar würde er sowieso ewig brauchen bis er wirklich schlief, doch momentan war er wirklich noch zu aufgekratzt und konnte an nichts anderes denken, an die Tatsache das er ihr schon wieder weh getan hatte. Zacharias hatte seine Arme inzwischen hinter seinen Kopf verschränkt und blinzelte müde an die Decke. Die Sorge und die Unwissenheit über das, was vorhin in diesem Bett geschehen war, machte ihn fast wahnsinnig, sowie auch Schlaflos. Zu erfragen was geschehen war, konnte er nicht, oder wagte es besser gesagt nicht, warum sich gerade eine höllische Panik in ihm ausbreitete. Zwar hatte es Eris nicht gezeigt und würde es auch weiterhin so gut es ging verbergen, doch er schämte sich in Grund und Boden. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig und seine Atemzüge wurden tiefer. Ein halb wacher, dösiger Zustand ergriff ihn, da er schon am Vorabend nicht wirklich geschlafen hatte. „Zacharias...“ nuschelte Eris, worauf Zacharias mit einem leisen schläfrigen „Ja?...“ zeigte, das er wach war und ihr zuhörte. „'tschuldigung, wenn ich dir eine Last bin...“ ergänzte sie undeutlich. “Was redest du? Du bist mir doch keine Last!” erwiderte Zacharias, etwas wacher als zuvor und mit einigen Nachdruck. Kurz herrschte Stille, Zacharias dachte schon, das wäre das Ende ihres nächtlichen Gesprächs, doch folgte etwas total unerwartetes. „Du willst mich....?“ Kurz setze sein Herz aus, seine Augen weiteten sich erschrocken und er zog die Luft scharf ein. BEI ALLEN GÖTTERN! Hatte er etwa im Schlaf geredet und nun wollte Eris dem auf den Grund gehen? NEIN, das konnte nicht sein, das durfte nicht wahr sein! Seine zuvor entspannte Körperhaltung verkrampfte sich, seine Arme schossen regelrecht hinter seinen Kopf hervor und lagen nun starr auf der Matratze. “Eris...ich...” fing er an sich -mit tief roten Gesicht- zu erklären als Eris ihn rüde unterbrach. „Du willst mich begrüßen?“ Schlagartig wandelte sich Zacharias Gesichtsausdruck von entsetzt und überrumpeltem, zu einen verwirrten und ungläubigen. „hä?“ Ein unzufriedenes stöhnen folgte ihrerseits. „Nicht grüßen! Whäää... das kitzeeelt...“ „äh...“ entgegnete Zacharias verwirrt und ließ nun seinen Blick zu ihr wandern und erkannte erst jetzt das sie schlief. Erleichtert wanderten seine Hände auf sein Gesicht und sein Atem wurde schneller, als ob er gerade großer Anstrengung ausgesetzt gewesen war. So ein Glück...doch...warum hatte sie genau das wiederholt, was er ihr in seinem Traum gesagt hatte? Eine böse Ahnung überkam ihn. Hatte er etwa auch im Schlaf geredet und nicht nur wie gedacht an ihr...herum gefummelt? Noch mehr Panik stieg in ihm auf, was nun über deutlich in seinen Gesichtszügen erkennbar war. „Ah, nicht fesseln!“ „WAS!?“ stieß Zacharias erschrocken aus, bevor er eine ruckartige Bewegung im Bett ausmachte und plötzlich ihren Kopf auf seinen Bauch spürte. Ein warmer Schauder durch fuhr ihn, bevor er sich weiter Gedanken machen konnte. „Ich werde auch artig sein und mich nicht mehr nachts einfach in dein Bett schleichen!“ rief sie schlaftrunken, drehte sich auf den Bauch und warf ihre Arme über ihn hinweg, wobei ihre Hände an seiner Seite klammerten. Von was träumte sie denn!? Hatte er sie etwa so angeschnauzt, das sie jetzt von angedrohten Prügel, durch IHN träumte? FESSELN? Er sie fesseln? Wie kam sie nur darauf? Oder... hatte er etwa... auch von so etwas im Schlaf geredet? Nein... Niemals! „Mein Brust ist doch kein Kissen...“ Zacharias hielt die Luft an, rührte sich keinen Millimeter. OH NEIN! Verzweifelt wanderte sein Blick umher, als ob das etwas ändern würde. Natürlich war ihre Brust kein Kissen! Wobei...das eine recht... gemütliche und schöne Vorstellung.... „NEIN!“ unterbrach er sich selbst in Gedanken. Er zwang sich nicht daran zu denken, schließlich wollte er nicht noch mal im Badezimmer verschwinden müssen, nur weil Eris so nah war. Erst jetzt bemerkte er wie sie im Bett lag, oder vielmehr, nicht mehr im Bett lag. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde über den Bettrand rutschen. Zacharias überwand die scheu sie vielleicht durch eine seiner Bewegungen aufwecken zu können und griff vorsichtig unter ihrer Schulter, sowie an ihrer Hüfte. Sachte zog er sie leicht zu sich, wobei er wenige Minuten so inne hielt. Wie schön und unschuldig sie doch wirkte wenn sie schlief... Mit einigem an Überwindung drückte er sie nun zurück ins Bett, sorgte dafür das sie wieder anständig lag und deckte sie erneut zu. Nach dieser Aktion war er so dermaßen erledigt das er ebenfalls einschlief, auch wenn ihn einige Fragen noch quälten. Am nächsten Morgen, wachte Zacharias auf, wobei seine Augen durch das schwache Licht schmerzten und sein Bauch merkwürdig grummelte. Mit nur einem geöffneten Auge wand er seinen Kopf in die Richtung in der Eris lag...oder besser gesagt nicht mehr lag. Etwas irritiert das sie nicht noch schlief (normalerweise war er immer eher wach wie sie) und das sie ihn zudem nicht aufgeweckt hatte, war überaus... ungewohnt. Noch immer ziemlich verschlafen raffte er sich auf und warf dabei versehentlich Decke vom Bett. Ein paar kleine Schritte in den leeren Raum, ließen ihn stocken. Wo war Eris? „Eris!?“ fragte er kleinlaut in den Raum hinein und kratze sich etwas verpeilt am Kopf. Seine Haare standen in jede erdenkliche Richtung, als er nun im Badezimmer Geräusche wahrnahm und durchaus erleichtert zum Fenster schritt. Mit einiger Fummelei am alten Fensterschloss, verging die Zeit und bis er es endlich geschafft hatte, eben dieses Fenster zu öffnen, kam ihn ein extrem heftiger Windstoß entgegen, der Zacharias zwang, seine Augen zu schließen. Als die Windböe überstanden war, blinzelte er unsicher hinaus. Vor dem Hotel erstreckte sich die Innenstadt von Agere. Nicht wirklich die schönste Aussicht, doch wenn man bedachte wie es in Permulta aussah, doch eine deutliche Steigerung. Hier war der Technische Fortschritt nicht so über deutlich zu spüren und dem entsprechend waren hier noch einige freie Plätze mit grün zu sichten. Einmal tief einatmen bestätigte, das Agere sogar bessere Luft hatte. Etwas neugierig schielte er nun doch zur Badezimmertür. Eris brauchte von Haus aus lange im Bad, doch so lange? „Eris?“ fragte er nun in einer gehobenen Lautstärke und ging langsam auf die Tür zu. “Moment!” rief sie hinter der Tür hervor, warum Zacharias stehen blieb und artig wartete. Er hörte das Wasser leise plätschern und schlagartig ging seine Phantasie mit ihm durch. Es war klar, das Eris gerade aus der Badewanne gestiegen war und vor allem das sie dabei unbekleidet war. Diese Tatsache trieb Zacharias wieder die altbekannte Röte ins Gesicht, zeigte ihm fast automatisch wie es aussehen könnte, wenn Eris sich aus dem warmen, dampfenden... Schlagartig wurde seine Vorstellung unterbrochen, als die Tür aufging. Durchaus erleichtert, wand sein Blick sich nun zu Eris, doch erschrak er etwas als er sie genauer musterte. Sie hatte nur ein Handtuch umgebunden. NUR EIN HANDTUCH!!! Eris Körper war noch nicht trocken. Sachte strichen Wassertropfen über ihre helle Haut, wobei Zacharias Augenmerk zuerst an ihren langen Beinen festklebte. Doch dann wanderte sein Blick sehr langsam von dort zu ihrem Gesicht. Feuchte Strähnen ihres honigblonden Haares hingen vereinzelt in ihr Gesicht, fielen über ihre schmalen Schultern. „Guten Morgen, Zacharias!“ begrüßte sie ihn lächelnd, wobei dieses Lächeln wie die Krönung eines vollkommenen Bildes wirkte. „Hilfst du mir, meine Haare zu kämmen und zu waschen? Du weißt doch, ich habe da immer so Probleme...“ fragte sie, doch Zacharias nahm diese Frage nicht mehr wirklich auf. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte Zach um, stellte sich vor das Fenster und stöhnte leise auf, während er sein Gesicht wieder in seinen Händen vergrub und nach Luft schnappte. Das war zu viel! Das hielt er nicht mehr aus! Sie war so nah und doch so unerreichbar für ihn. Er fragte sich mittlerweile, wie er es so lange ausgehalten hatte, schließlich war die Liebe zu Eris nicht erst gestern erwacht. Wie hatte er sonnst gehandelt wenn so was der Fall gewesen war? Er hatte weggesehen und an andere Dinge gedacht, doch...was war wenn er an nichts anderes mehr Denken konnte, als an Eris? Wie sollte er diese Reise denn überleben? na ja...überleben war das falsche Wort... Wie sollte er diese Reise...überstehen!? Sollte er ihr alles sagen? Sollte er beichten das er mehr für sie empfand wie er durfte? Das ihn seine Unlauteren Gedanken an den Rand des Wahnsinns trieben? Und dies möglichst BEVOR er nicht mehr Herr seiner Sinne war und Eris, nicht durch Worte sondern durch Taten zeigte was er fühlte. Unüberlegt stürzte er auf Eris zu, öffnete den Mund, doch blieb jedes Wort in seinem Hals stecken. Nun stand er da, keine zehn Zentimeter von seiner Traumfrau entfernt, doch in Wahrheit war er Welten von ihr getrennt. Eris wirkte wohl etwas überrascht und verwundert über sein hin und her Gelaufe und ebenfalls über die nähe die Zacharias gerade wieder beseitigte, indem er einen Schritt zurücksetze. Zacharias blickte beschämt zu Boden. War er feige? Oder hatte der letzte Rest verstand eine wahre Dummheit verhindert? Unschlüssig traute er sich nicht mehr Eris anzusehen, doch kehrte die gestellte Frage zurück in seine Gedanken. “Natürlich helfe ich dir Eris...” und drückte sich mit etwas Abstand an ihr vorbei ins Badezimmer. “...du musst mir nur sagen was ich zu tun hab...” fuhr er fort, wobei er darauf bedacht war jede Emotion ab jetzt abzuschalten, denn -wie Zach fand- reichte es langsam mit seinen Ausrastern. Was dachte Eris wohl über ihn, wenn er so was abzog? Voller Scham schaute er an die weiße Wand, als er merkte wie Eris langsam hinter ihm vorbeiging. „Tssss....“ Was war jetzt los? Fragte sich Zach, als Eris ein wirklich seltsames Geräusch von sich gab. „Tststshehehe...“ Lachte sie etwa? Lachte sie ihn etwa aus? Er riss die Augen verwundert auf, zog eine beschämte Schnute und wurde rot. Da versuchte man mal Klartext zu reden und man bekam so eine Reaktion. „LACH NICHT!“ keifte Zacharias, wobei es nicht wirklich Wirkung zeigte, denn Eris lachte weiter, sogar lauter als zuvor. „Oh, Zacharias...“ versuchte sie zu sagen, doch ihr Lachanfall wollte es nicht wirklich zulassen. Zacharias grinste in sich hinein, zu sehr machte ihr Lachen ihn glücklich. Es war unsagbar erleichternd und brachte ihn -in fast jeder emotionalen Lage- wieder in heitere Stimmung, wenn er ihr niedliches, etwas seltsames Lachen hörte. Ihr Kopf lehnte sich gegen seinen Rücken und er spürte zudem ihre warme, weiche Hand. Angenehm war es, auch wenn Eris Haare noch nicht ganz trocken waren und daher eine leichte Gänsehaut, durch die kühle Nässe bekam. So könnte es wirklich immer sein. In solchen Momenten waren alle Probleme haltlos, flossen dahin und kehrten erst wieder, wenn die himmlische , ruhige Zweisamkeit durch irgendetwas gestört wurde. Weit weg waren Eros, Marlo und die sonstigen Störenfriede. Nur er und Eris... „Ich find dich toll...!“ erklang ihre Stimme und schlagartig grinste Zacharias noch etwas breiter, wobei er sich überaus geschmeichelt fühlte. Wieder fing sie zu lachen an und diesmal lachte Zach leise mit, wand sich zu ihr um, so das er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. Doch plötzlich überkam ihn etwas... Wie viel Uhr war es? Ein rasend schneller Blick zum Fenster machte Zacharias klar, das es mindestens schon 9 oder sogar 10Uhr sein musste. „ERIS! Wir müssen uns beeilen! Die anderen warten bestimmt schon eine Ewigkeit!“ stieß er erschrocken hervor und sprang vom Bett, öffnete seinen Koffer und kramte darin herum als Eris sich wortlos auf die Fensterbank setzte. Zacharias verschwand im Bad, ungeachtet der Tatsache, das Eris eigentlich Vorrecht hatte und machte sich innerhalb von ein paar Minuten reisefertig, als er wieder das Bad verließ stand Eris Reiseschrank mitten im Raum, warum Zacharias kurz in seiner Bewegung inne hielt. Etwas verdattert schlich er sich zu seinen Koffer, verpackte alles ordentlich und wartete auf Eris. Kapitel 2: Für immer da? posts 34-60 ------------------------------------ Verwundert schaute Zacharias zu, wie der große Schrank immer kleiner und kleiner wurde, bis schließlich Eris hinter ihm zum Vorschein kam und diesen einfach in ihre Tasche warf. “Hast du schon alles?” fragte Eris und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln als sie kurz im Bad verschwand. Er antwortete nicht, sondern ließ seinen Blick noch mal im Raum umher wandern, um wirklich sicher zu sein, alles eingepackt zu haben. Doch wurde er aus seiner Konzentration gerissen als Eris wieder kam. „Hach, Zacharias... Weißt du eigentlich echt nicht, wo mein Lieblingshaarband hin ist?“ SCHOCK! Mit weit aufgerissenen Augen und einen immer unsicherer werdenden Gesichtsausdruck starrte er erst Eris kurz an, dann an die Wand gegenüber. Alles verkrampfte sich und ihn Zacharias breitete sich das unbändige Gefühl von Schuld, Reue und Ratlosigkeit aus. ER wusste durchaus wo ihr Haarband war. Nämlich- und das war das übel- in seinem Koffer, oder wie sonnst in einer seiner Hosentaschen. Damals hatte er sich nicht viel gedacht, als er das Stück Stoff einfach eingeschoben hatte, um manchmal im geheimen den angenehmen Duft von Eris in sich aufzunehmen. NATÜRLICH war es leicht krank und das war in erster Linie auch der Grund dafür das er jedes mal wieder so schrecklich fand, wenn sie nach dem Haarband fragte. Daran erinnert werden, das man einen leichten knacks hatte, war nie schon! „Wie dem auch sei! Wir müssen gehen, wir sind schon spät...“ mit eleganten Schritten ging Eris an ihm vorbei, zur Tür, sperrte diese auf und fragte unschuldig wirkend „kommst du?“ Noch immer überfordert, da dieser Diebstahl des Haarband so was wie SEIN Sündenfall war, wenn man von den unzüchtigen Gedanken an Eris absah, wandte er sich ihr zu und nickte nur knapp. Er atmete einmal tief durch und versuchte den Gedanken, an das Haarband, das gerade in seinen Koffer lag zu verdrängen. Gemeinsam gingen sie nach unten in die Eingangshalle, wo Zacharias mitten auf der Treppe stehen blieb und sein Gesicht sich von überrascht zu todernst wandelte. Marlo Lysandro... Tatsächlich saß Eris Verlobter auf einen der Sitzgelegenheiten, der Halle. Wartete scheinbar gelangweilt, wobei er einen Blumenstrauß in der rechten Hand baumeln hatte. Zacharias sträubten sich alle Haare, als der ihn sah. Unerwartet viel Abneigung stieg in ihm auf, jetzt wo er diesen Kerl vor Augen hatte. Zacharias war sogar verleitet Eris aus einem der anderen Ausgänge zu schaffen, die Marlo nicht einsehen konnte, doch zu spät. Genau in diesem Moment stand der Schleimer auf und visierte Eris an. In seinen Gedanken rumorte es heftig, je näher er ihr kam und als er schließlich vor ihr stand, sie begrüßte -und das in einer entsetzlich schleimigen Art, die Zach noch wütender machte- und ihr die Blumen überreichte, reichte es Zach und er schaute demonstrativ weg. Noch schlimmer jedoch wie der Schleimer und seine Anmach versuche, war für Zacharias das Eris scheinbar gelassen darauf reagierte. Nun gut. Sie war eine Göttin und grade Götter hatten es oft genug mit Speichelleckern zu tun, aber TROTZDEM ärgerte es Zach, das sie ihn nicht gleich weiter staubte. Als Marlo dann auch noch eine Einladung zu einem Maskenball zu ehren von Eris aussprach, kochte Zacharias förmlich vor Eifersucht. Was sich nur durch ein etwas geladenes seufzen an die Oberfläche drückte. Nachdem Eris sich dann von Marlo loseiste und ihn an seinem Ärmel mit zog, sagte er kein Wort. Er war ein geschnappt, auch wenn der Grund kindisch war und er selbst durchaus wusste, das es eh keinen Sinn hatte sich diesbezüglich aufzuregen. Es war beschlossene Sache, das Eris und der Schleimer heiraten würden, aber trotzdem hegte er noch insgeheim Hoffnungen, das Eris sich widersetzen würde, das sie sich gegen Eros behauptete und ihr eigenes Leben führte, doch irgendwie erschien es Zacharias in dem Moment, wo sie so nett mit ihren Verlobten geplaudert hatte, sehr unwahrscheinlich. Bei ihrer Gruppe angekommen, eröffnete Eris, das sie noch hier bleiben würden und das es jedem offen stand die Feierlichkeiten zu besuchen, wobei Zacharias erst auf den Trichter kam, das er sich das ja gar nicht antun musste! Warum sollte er sich ansehen, wie Marlo seine Eris anmachte? Wirklich nicht, darauf konnte er verzichten, zumal er nicht wusste ob er Marlo dann nicht einfach verprügeln würde. Natürlich würde er sich zusammen reisen so weit es ging, doch irgendwann wäre es vorbei mit seiner Selbstbeherrschung. Gerade in letzter Zeit erschien es ihm immer schwerer den Schein zu wahren. Zacharias wurde erneut mitgeschleift, wobei er es ohne irgendwas über sich ergehen ließ, schließlich war er es gewöhnt, doch dann kam etwas, was ihn aus der Bahn warf. „Zacharias...! Was ist los?“ “ähm...” wieder wollte er mehr ausweichen, als eine klare Antwort zu geben, doch war es besser wenigstens ein wenig seiner Gefühle offen zu legen, um sein fernbleiben, beim späteren Ball erklären zu können. “Ich mag Marlo nicht...” fing er an und blieb zudem auf der Straße, die ins Einkaufsviertel führte stehen (wobei er eigentlich keine Ahnung hatte warum sie auf den Weg dorthin waren, schließlich hatte Eris doch tausende Kleider), gefolgt von einem prüfenden Blick um sich herum, fuhr er schließlich fort. “...ich will ihn gar nicht mehr sehen, deswegen werde ich auch nicht zu dieser Veranstaltung gehen, wenn es dir nichts ausmacht.” Diesmal verpackte er seine Bitte, in einen beschwichtigenden Tonfall, um Eris nicht nochmals gegen den Kopf zu stoßen. Doch antworte sie nicht, sondern schaute überlegend zu Boden, bevor sie ohne ein weiteres Wort weiterging. Zacharias folgte ihr, ohne nochmals darauf zu sprechen zu kommen. Wenn sie ihm jetzt keine Antwort gab, würde er einfach dies als ein Ja deuten und nicht mitkommen, zumal er solche Veranstaltungen sowieso nicht mochte, da man sich dort Anziehen musste wie sonnst wer... Natürlich war Eris eine überaus wichtige Persönlichkeit, doch er nicht! Eris betrat gerade ein Geschäft, wo sie zuvor etwas ins Schaufenster geschaut hatte, als Zach das Gefühl überkam, das sie tatsächlich neue Kleider für diesen Anlass kaufen würde. Mit verwunderten und etwas verständnislosen Blick folgte er auch ins Geschäft, blieb aber nahe des Eingangs stehen, aufgrund dessen das er sich hier etwas Nutzlos fühlte. Keinen Blick schenkte Eris ihm. Seufzend lehnte er sich gegen den Türrahmen des Geschäftes und verschränkte entgeistert die Arme vor der Brust. Zacharias beobachte sie, wie sie zuerst ein Kleid mit weitem Ausschnitt trug. Wie fast alles, stand es ihr hervorragend, betonte nur noch mehr wie unglaublich ihr Körper war, doch gefiel es ihr scheinbar nicht. Das nächste hatte viiiiel freien Rücken, was in Zacharias Augen fast noch aufreizender wirkte. So etwas zeigte in Prinzip NICHTS, doch regte es seine Phantasie enorm an. Kurz begegneten sich ihre Blicke und Zach deutete ein Lächeln an, doch schaute so schnell weg, das sie es wohl ohnehin nicht gesehen hatte. Inzwischen hatte Eris ihn mit ihren schweigen so weich gekocht, das er sie begleiten würde, wenn sie darum bat. Doch Widerwille wäre dabei! Auch wenn er diesen nicht zeigen würde... soweit es halt ging.... Das dritte Kleid war etwas untypisch für Eris, doch sah sie auch darin wahrhaftig und wortwörtlich wie eine Göttin aus. Zacharias bekam gar nicht mehr mit das Eris das Kleid bezahlte, bevor sie ihn wieder packte und mit schleifte. Natürlich war es nicht angenehm sich so mitziehen zu lassen, doch Zach ließ sie -nachdem er sie mit seiner Bitte anscheinend schon so gereizt hatte- gewähren und hoffte dadurch auf eine milde strafe. Es dauerte nicht lange bis sie wieder anhielten. Eris schob ihn zu einem Stuhl, einen winzigen Cafés worauf er sich ohne Gegenwehr setzte. Seine Blick wanderte kurz umher. Es war wirklich nicht Klug sich hier zu verköstigen und dabei sprach nicht Zacharias aus ihm, sondern Eris Leibwächter. Doch kam er gar nicht dazu, dies anzuprangern da Eris das Wort erhob. „Zacharias, wenn du nicht willst, musst du nicht auf den Ball kommen. „Aber ich will, dass du we...“ schlagartig unterbrach sie mitten im Satz, als der Kellner an den Tisch gewackelt kam und Zacharias schon in seinem Gesicht sah, das er genau wusste WER da saß. Allerdings freute er sich über Eris Erlaubnis von der Veranstaltung fern zu bleiben, wobei Eris zuvor nicht ganz fertig geredet hatte, war er sich sicher, das es nun seinen Willen bekommen hatte. Doch der kleine freudige Triumph, verblasste als Eris ihn aus den Gedanken riss. Das rings um sie herum arges raunen und staunen ausgebrochen war, hatte er nicht einmal mitbekommen. “...Zacharias, was willst du?“ “öhm...mir riecht ein Wasser...” sagte er nüchtern, wobei er eigentlich nicht mal Durst hatte. Ihm war es zu heiß für warme Getränke und in Terra Salubris konnte man allgemein keine Säfte trinken, da diese entweder so fad schmeckten, das es aufs gleiche mit Wasser kam, oder einfach ungenießbar waren. Das lag in erster Linie daran, dass die meisten Fruchtgetränke, aus regionalen Anbau stammten und jeder wusste, das die Erde ihrer Heimat schon lange nichts mehr gutes hervorbrachte. Etwas abgelenkt, aber nun wieder gut gelaunt grinste Zacharias Eris breit an. Anscheinend brach diese Geste das Eis und auch grinste zurück. Glücklich über diese Entwicklung, erklärte Zacharias sogleich das ihr Kleid ihr Wunderbar fand. Nachdem sie ihre Getränke bekommen hatten, alberten sie noch etwas übertrieben herum, wobei Zacharias es nicht lassen konnte und über sein momentanes Lieblingsopfer- Marlo herzuzog. Er übertrieb es wirklich, das wusste er selbst und wenn jemand anders wie Eris vor ihm gesessen wäre, dann hätte er schwere Strafen für so etwas bekommen, schließlich war er der zukünftige Ehemann, der Sonnennu-Göttin. Bei diesen Gedanken und je mehr er über Marlo redete, merkte er wie schlimm er es fand, das Eris ihm sozusagen ausgeliefert war. Je schlimmer dieser Gedanke in den Vordergrund rückte, desto weniger redete er, denn insgeheim wollte er nun eigentlich doch mit kommen, um auf Eris auf zu passen. Doch...JETZT wo er ihr gesagt hatte, das er nicht mit wollte und sie es ihm tatsächlich erlaubt hatte, konnte er nicht mehr zurück... Die Zeit die sie noch zusammen verbrachten war zwar nicht total still, aber auch nicht so ausgelassen, wie sonnst so oft. Zacharias brachte Eris später noch in einen Schönheitssalon, dessen Angestellte ganz aus dem Häuschen waren, das DIE Nu-Göttin zu ihnen kam. Eris verabschiedete Zach, da sie nicht wollte, das er ewig warten musste und das er noch mehr von seinen “Freigang” hatte. Mit einem gezwungenen Lächeln winkte er Eris noch einmal, bevor er sich langsam entfernte, wobei sein Blick noch oft auf das Gebäude fiel wo Eris nun darauf vorbereitet wurde, Marlo ausgeliefert zu werden. Erschrocken hielt er inne... Das konnte er nicht zulassen... Unruhig hastete Zacharias durch die Straßen. Was sollte er nun tun? Einerseits konnte er eh nichts daran ändern, wenn Marlo Eris anfasste, wenn er sie mit seinem widerlichen Blick begutachtete, wie eine teure Ware und wenn er sie wieder mit seiner schleimigen Art umgarnte. Allerdings war das Bild was sich in Zacharias Kopf bohrte noch schlimmer, entsetzlicher wie alles andere zusammen. Marlo, wie er Eris an sich heranzog uns seine Lippen auf die ihren drückte. Natürlich würde er selbst an dem nichts ändern können, doch wenn er um den Widerwillen von Eris wusste und sie dann noch allein ließ, als ihr Leibwächter, Diener...und Freund...was war er dann? Konnte er sich dann noch bei einem dieser -für ihn wichtigen- Titel nennen? Sein Gefühl sagte klar-Nein. Doch nun hatte er Eris auch schon gesagt, das er nicht kommen würde... Etwas ratlos schielte er um sich und sein Blick erspähte ein Schaufenster. Zacharias hatte weder Modeverstand, noch mochte er es sich Kleidung zu kaufen, doch die etwas feierlichere Klamotte dort im Schaufenster, passte perfekt zum Anlass. Es erschien ihm seiner Natur widersprüchlich in das Geschäft zu gehen, doch wenn er zu diesem Ball gehen wollte, musste er dementsprechend gekleidet sein. Wenn er mit Eris zusammen gegangen wäre, hätte er sich das nicht antun müssen, da er dann als Diener gegolten hätte, doch so musste er dafür sorgen nicht aufzufallen, um überhaupt noch Zutritt zu bekommen. Misstrauisch wanderte sein Blick im Geschäft, als ihn von der Seite eine Verkäufern -seines ermäßens nach- regelrecht überfiel. Die geballte, aufdringliche Freundlichkeit, war Zacharias zu viel, warum er nur seinen Wunsch äußerte und dann die Dame einfach werken ließ. Bei Vorschlägen nickt er nur, damit das alles schnell vorbei ging . Am Schluss stand fix und fertig da und das zweideutig gemeint. Seine nerven waren am Ende und er überlegte gerade, wie Eris das jedes mal aushielt sich so herzurichten, doch wurde er unterbrochen, als die Verkäuferin ihn strahlend musterte. Man merkte, das die freie Hand, die Zach ihr gegeben hatte eine spaßige Abwechslung gewesen war. “und jetzt noch die Haare auf und es ist Perfekt!” erklärte sie in stürmischen Eifer und klaute Zacharias einfach sein Haarband. Meine Güte ...wie er es doch hasste wenn seine Haare offen waren! Sie waren nur im Weg, hingen ununterbrochen im Gesicht und nahmen die Sicht... Schmollend, wie ein kleiner Junge strich er sich nach hinten und wand sich schließlich zur Verkäuferin, die ihn mit seltsamer Miene musterte. “Wie viel bekommen sie?” fragte er schnell, da er befürchtete, das ihr noch irgendwas einfiel, um ihn unbewusst zu quälen. Keine 5Minuten hatte er den Laden verlassen, indem er gerade die Hälfte seines Monatsgehaltes für eine edle weiße Hose, ein recht modisches, sowie legeres Hemd und eine ebenfalls weiße Weste gelassen hatte. Allerdings musste man sagen, das Zach sonnst nichts brauchte und es ihm daher herzlich egal war, wie viel Geld er dafür ausgegeben hatte. Außerdem war die Verkäuferin so liebenswert gewesen und hatte seine alte Kleidung solange verwahrt. So musste er sich wenigstens keine Sorgen darum machen. Zacharias wusste wo das Anwesen lag, hatte also keine Probleme hin zu finden. Inzwischen war Eris bestimmt schon anwesend, während noch ein Haufen anderer Gäste vor dem Eingang Schlange standen. Zacharias schielte über die vielen Köpfe hinweg und bemerkte das sie tatsächlich Einladungen verlangten (wäre ja zu schön gewesen...) Unauffällig schlich er sich hinter die beiden Wächter, die sorgfältig Einladung für Einladung an sich nahmen und zeitgleich Masken verteilten. Ganz in ihre Arbeit vertieft nahmen sie gar nicht wahr das jemand hinter ihnen sich ebenfalls bei den schwarzen Masken bediente, sich diese aufsetze und dann wieder verschwand. Durch den Vordereingang konnte er nicht, dann musste er halt hinten irgendwo rein, auch wenn das bei weiten nicht die Klasse hatte, die seiner Kleidung entsprochen hätte. Langsam aber trotzdem darauf bedacht, das niemand ihn sah war er nun auf der Rückseite des Gebäudes. Etwas überrascht über den riesigen Garten schaute er nicht nach vorne und wurde von einem heftigen Stoß zurückgedrängt. Überrascht und vor allem etwas geschockt, das ihm hier draußen, jemand begegnete, starrte er sein Gegenüber etwas unverwandt an. Es brauchte eine halbe Minute bis er das Kleid erkannte, sowie die schöne zierliche Gestalt, die sich hinter der Maske verbarg. Eris. Zwar waren ihre Haare völlig anders, doch kein Zweifel... “ä...ähm...Hallo...” stotterte er mehr ungläubig, hoffte darauf das Eris nicht all zu wütend auf ihn sein würde, da er jetzt doch gekommen war. Doch irgendwas stimmte nicht. Eris hatte getrunken, ohne Frage! Das merkte Zacharias immer sofort, da obgleich er es weder roch, oder es äußerst schlimm an ihren Bewegungen erkannte. Wenn Eris angeheitert war, dann hatte sie so ein bestimmtes grinsen. Doch bevor er weiter darauf eingehen konnte, hörte er eine widerliche Stimme, die ihm die Haare zu berge stehen ließ. “ERIIIIIIS!?” “Marlo...!” fauchte er in Gedanken und ohne wirklich zu wissen, was er tat, hatte er Eris an der zarten Hand gepackt und zog sie in den kleinen Irrgarten, den er zuvor noch bewundert hatte. Nachdem Zacharias, den wichtigsten Gast der Veranstaltung sozusagen entführt hatte und sie nun gemeinsam im Irrgarten standen, konnte er nicht umhin sich darüber Gedanken zu machen was er da gerade getan hatte? Inzwischen war er nicht mehr außer Atem und blickte Eris nur leicht aus dem Augenwinkel an, da er sich -warum auch immer- auf ärger einstellte. „Danke, dass du mich vor Marlo gerettet hast. Ich bin dir zu Dank verpflichtet.“ sagte sie, doch warum war sie so... förmlich? Zwar war es noch recht normal formuliert, doch wenn Eris mit ihm sprach war sie offener. Hatte sie etwa nicht erkannt das er es war? Hatte ihr der Alkohol schon so den Verstand geraubt? Plötzlich streckte sie ihm auch noch ihre Hände entgegen, warum Zacharias perplex die Augen Aufriss (allerdings konnte man das eh nicht wirklich erkennen). „Dürfte ich um diesen Tanz bitten? Als Dankeschön, dass du mir geholfen hast?“ Zacharias schluckte unmerklich. Sie hatte wahrhaftig zu viel getrunken, doch irgendetwas in ihm beschloss sie nicht aufzuklären wer er war. Leicht zögerlich nickte er, mit einen ehrlichen Lächeln und deutete eine Verbeugung an, bevor er ihre Hände ergriff. In dem Moment wusste er selbst nicht wirklich was er tat. Wie konnte er es nur wagen mit seiner Herrin zu tanzen? Noch schlimmer- seine Herrin in gewisser weise so zu hintergehen und hinters licht zu führen? Doch als Zacharias Eris linke Hand auf seine Schulter legte, ihre rechte sanft in die seine nahm und dann seine andere Hand an ihre Taille wandern ließ, wo sie verweilte, waren alle Zweifel wie weggefegt. Leicht stockend begann er zu führen, im nächsten Moment ging es schon flüssiger und dann schien es als wären die beiden ein geübte Tanzpartner, die regelmäßig zusammen herumwirbelten. Zacharias war selbst verwundert darüber das er überhaupt die Schrittfolgen noch kannte, da er sich an das letzte mal, wo er getanzt hatte nicht mal mehr erinnern konnte. Aus einem Tanz wurden zwei und noch einer und noch einer. Viel zu zwanglos erschien das ganze, viel zu sehr Spaß bereitete es, um jetzt aufzuhören. Als bei einem etwas langsameren Lied, die Bewegungen sich anglichen, senkte Zacharias unauffällig etwas den Kopf und atmete einmal tief ein. Der Duft ihres Haares, ließ sein Herz schneller schlagen, doch plötzlich löste sich Eris von ihm. Hatte sie etwa bemerkt, was er da getan hatte? Ein hauch Panik machte sich breit und ließ sein Gesicht verwundert erscheinen. „Es ist seltsam. „Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr am Herzen liegt und mit dem ich heute Abend gerne getanzt hätte, aber ich habe mich nicht mehr getraut zu fragen, nachdem ich von so einem seltsamen Kellner unterbrochen worden bin.“ Schlagartig wusste Zacharias ganz genau, das sie ihn meinte, selbst wenn ALLES dagegen sprach, das sie ausgerechnet mit ihm tanzen wollte. Sein Herz schlug so heftig, das er es mal wieder bis zum Hals spürte, aber doch hatte er seine Emotion soweit unter Kontrolle, das ihm keine röte im Gesicht heimsuchte. „Es ist irritierend, wie ähnlich du ihm siehst. Im ersten Moment habe ich sogar gedacht, dass du er wärest.“ Er schluckte und wich ihren Blick aus, jetzt konnte er nicht mehr sagen, das er es wirklich war, dazu steckte er nun zu weit drin. „Aber er würde niemals die Haare offen tragen, haha, er hasst das richtig. Und auch in so einen Anzug...“ Sie zupfte an der -für ihn- so unangenehmen Kleidung herum. Seine Mundwinkel schoben sich ein kleines Stück nach unten, da ihm immer klarer wurde, wie dumm er gewesen war. Wäre er doch gleich mit ihr gekommen, dann wäre er nun nicht in dieser prekären Situation. „.... würde er wohl kaum freiwillig anziehen. Es tut mir Leid, es so zu sagen, aber ich wünschte mir, du wärest er. Aber das kannst du nicht sein, weil er nicht kommen wollte und weil er Marlo nicht mag und - “ Wieder raste sein Herz vor Glück über diese Worte und diesmal konnte er einen Anflug von röte nicht mehr unterdrücken. Wie aus einer anderen Perspektive betrachtete Zacharias, wie Eris ihre Hände hob, um ihm anscheinend seine Maske abzunehmen. „Ich vertraue ihm und glaube an seine Worte, und doch ist es seltsam. Denn ich könnte schwören, wenn ich dir nun diese Maske abnehme, dass mir seine zwei leuchtenden, lieben, grünen Augen entgegenblicken.“ Nur eine winzige Sekunde überlegte Zacharias. Ließ er sie gewähren und flog damit auf? Oder...ODER!? Mit einer überraschend schnellen Bewegung packte er Eris sachte an den Handgelenken, drückte diese wieder etwas nach unten, bevor er unentschlossen zurück wich. „Es hat spaß gemacht mit euch zu tanzen...“ erklärte er hektisch, stolperte beim rückwärtsgehen tollpatschig über einen Stein, wobei er zum Glück nicht umfiel und rannte dann einfach davon. Ohne ein „Auf Wiedersehen“ oder sonstige Anstandsfloskel, die üblich gewesen wäre. Sein Beine trugen ihn über das Anwesen, wobei ihm egal war ob er nun entdeckt wurde. Das einzig wichtige war nicht von Eris erkannt zu werden. Als er sich sicher war, das Eris ihn nicht mehr einholen konnte (wenn sie das überhaupt wollte) lehnte er sich gegen die Hauswand und stütze seine Hände auf die Knie. Erst jetzt wurde ihm bewusst, das Eris da alles gesagt hatte. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken, oder... durfte er sich doch Hoffnungen machen? „So ein Schwachsinn!“ zischte er sich selbst an, bevor er weiter an diesem Gedanken festhielt. Wunschdenken war dies, nichts anderes! Aber warum wollte sie dann mit ihm tanzen? Warum hatte sie gesagt, das sie sich wünschte das ER - Zacharias - da war, anstatt der Fremde, für den er sich ausgegeben hatte. Unwillkürlich umspielte ein sanftes Lächeln seine Lippen. Selbst wenn es nur das Wunschdenken, sowie Einbildung, eines verliebten Narren war, die Vorstellung das Eris doch mehr als nur Freundschaft empfand, verschaffte ihn ein unglaubliches Hochgefühl. Nur einen kleinen Augenblick, oder auch zwei wollte er diesem Irrglauben erliegen, wollte dieses vollkommende Glücksgefühl über sich einbrechen lassen, selbst wenn das spätere erwachen aus dieser Schwärmerei schmerzhaft sein würde. Kurz schloss er die Augen und atmete tief ein, um sich auf dieses böse Erwachen seelisch und moralisch vorzubereiten, doch plötzlich unterbrach ihn eine seltsame Präsenz seine wirren Überlegungen. Verwirrt blinzelte er und schreckte ruckartig auf, als keine fünf Zentimeter vor seiner Nase eine junge Frau, ihn ausgiebig musterte. Eine Mond-Nu, mit hüftlangen schwarzen Haar, sie hatte ihre Maske abgenommen und Zacharias sah ihr unvermittelt in die Augen, die die Farbe des dritten Mondes hatten. Er kannte diese Augen. Ihr ganzes Wesen erschien ihm so unsagbar vertraut, doch war er nicht in der Lage sie einzuordnen. „Hallo...“ raunte er nun etwas überrumpelt, allerdings schwang zugleich eine Selbstverständlichkeit in dieser Begrüßung mit der er selbst nicht gerechnet hatte. Die junge Frau lächelte breit und wirkte überglücklich, warum auch Zacharias nicht anders konnte als breit zu grinsen. Allerdings verging ihm das Grinsen im gleichen Moment, als sich das Mädchen an ihn schmiegte, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn einfach küsste. Zacharias war völlig überrascht, wollte sie an den Schultern packen und wegdrücken, doch...ging es nicht. Das war weder eine Lähmung durch den Schock, über diese unerwartete Geste, oder ein vorrübergehender Aussetzer. Das Mädchen zapfte ihn gerade Energie ab und das mit einer Geschwindigkeit, die seinen ganzen Körper lahm legte. Zacharias hatte schon oft von Nu gehört, die in der Lage waren die Aufnahme der Energie beliebig zu manipulieren, wo im Gegensatz dazu normale Nu ihre Aufnahme unterbewusst steuerten und so nicht die Möglichkeit hatten, mehr zu beziehen wie sie wirklich brauchten. Ihre Hände glitten über seine Brust, doch bekam er nur ein untergehendes, wütendes Geräusch, der Ablehnung heraus. Mehr war einfach nicht machbar. Seine Lippen brannten wie Feuer durch die Berührung der ihrigen. Ihm wurde leicht schummrig vor Augen, wusste nicht mal mehr wirklich ob er noch aufrecht stand, oder schon wie ein Sack Kartoffeln auf die Erde geknallt war, bis eine ihm vertraute Stimme sich erhob. „Ich habe dich so vermisst, großer Bruder...“ Unschlüssig und nicht in der Lage sich über diese Worte zu wundern betrachtete Zacharias das Mädchen erneut, doch verschwamm das Bild heftig. Nun konnte er sich zwar wieder bewegen, doch hatte sie dafür gesorgt, das er sich durch den Verlust seiner Energie nicht mehr großartig rühren konnte. Er öffnete den Mund, wollte sprechen, doch selbst das konnte er nicht mehr. Als er spürte das sie sich erneut an ihn schmiegen wollte, erhob er die Hand, doch hatte das Mädchen diese bereist ergriffen, faltete ihre Finger zwischen die seinen und legte seinen Handrücken auf ihre warme Wange. „Ich habe dir doch gesagt, das du am Leben bleibst...“ erklärte sie fast trotzig, sowie in kindlichen Ton und lehnte sich wieder gegen seine Brust. Diesmal wehrte sich Zacharias nicht. Ihre Worte, sowohl die Art wie sie ausgesprochen worden waren, erinnerten ihn an etwas sehr wichtiges, was sich immer mehr aus seinen Unterbewusstsein befreien wollte, doch es nicht schaffte. Man könnte auch sagen, es lag ihm auf der Zunge, wer dieses Mädchen war und was er mit ihr zu tun hatte. „Ich weiß nich....“ begann er leise als er die Kraft dafür aufbringen konnte, doch wurde rüde unterbrochen. „Pssst!“ Ein Zeigefinger legte sich auf seine -immer noch brennenden- Lippen. „Ganz tief da drin...“ sie legte nun ihre Hand auf seine Brust, nachdem sie sich etwas entfernt hatte und Zacharias mit einem -für ihn überwältigenden- liebevollen Lächeln anblickte. „...da bis du gefangen...“ Bevor Zacharias überhaupt überlegen konnte was sie damit meinen könnte, krallen sich Fingernägel in seine Wange. „...DAS! Lässt dich nicht gehen, lässt dich nicht zurückkehren zu mir!“ ihre plötzlich extrem wütende, sowie leidvolle Stimme und das auflodern ihrer Augen schockierte Zacharias erneut. Was war DAS? Oder war es unsinnig ihren Worten überhaupt Gedanken zu widmen? Schließlich erschien sie nicht wirklich normal. Warum würde sie sonnst einen fremden, oder jemanden den sie sicherlich nur flüchtig kannte (denn irgend woher kannte Zach sie) so etwas antun? „Mein Lieber...“ hauchte sie nun in einen so süßen Ton, das Zacharias stockte. Dieser Tonfall, diese Stimme... Irgendwas in seinen inneren veranlasste ihn dazu nicht auf dieses Mädchen wütend zu sein. Es war fast so als müsste sie nur diesen Ton anschlagen und sogleich war ihr alles von ihm verziehen. „...ich habe dir etwas wichtiges genommen. Sobald du wieder normal bist, komme zu mir und hol es dir zurück, ja?!“ erklärte sie vorfreudig und strahlte auf einmal, wie ein Schulmädchen, das gerade jemanden gefragt hatte, ob dieser zu ihrer Geburtstagsfeier kommen würde und ein Nein nicht hören wollte. Ein plötzlicher Kuss auf die Wange, ließ Zacharias etwas zusammen zucken, hatte er doch die Befürchtung, das sie schon wieder an seine Energie saugte, doch diesmal war es ein sehr sanftes Gefühl, das die Berührung ihrer Lippen verursachte. Mit einen breiten Grinsen und einem winken, das wirklich an die Gesten von Kindern erinnerte wand sie sich nun um und tänzelte auf Zehenspitzen davon. Zacharias blieb zurück, noch immer überrumpelt und ein wenig fassungslos was da gerade geschehen war. Mit einer sehr langsamen Bewegung rutschte er die Wand hinab, bis er mit der weißen Hose im Gras saß. Mit erschöpften Blick beobachtete er wie das Gras ringsum um seine Füße verdorrte. Sein Körper war ausgelaugt und das was er verloren hatte, holte er nun wiederum aus den verfügbaren Quellen. Da die Sonne noch lange nicht am aufgehen war, musste halt das arme Gras dran glauben. Nach knapp 10 Minuten konnte er bereits wieder aufstehen, auch wenn er für außen stehende wie ein Betrunkener wirken musste. Mit wackelnden gang ging er wieder in die Innenstadt und jeder Schritt verbesserte seinen Energiehaushalt, warum er als er vor dem Geschäft stand, wo er zuvor eingekauft und zugleich seine alten Klamotten lagern hatte dürfen, wieder einigermaßen fähig war geradeaus zu gehen. Als er das Geschäft betrat schielte eine Mond-Nu über einem Buch hervor. Anscheinend war sie nicht gewohnt um diese Nachtzeit noch Kundschaft zu haben und beim lesen gestört zu werden. Als Zacharias sie nach seiner verwahrten Kleidung fragte, schien sie aber bereits von ihrer Kollegin unterrichtet worden zu sein, den zielsicher griff sie unter ihre Theke und schob -mit einem süffisanten grinsen im Gesicht- eine Tüte über den Tresen. Etwas irritiert nahm Zach diese an sich und verschwand in einem der Umkleiden. Als er wieder zufrieden in seiner Kleidung herauskam, schielte die Verkäuferin zu ihn herüber. „...also...das andere hat ihnen aber sehr viel besser gestanden!“ erklärte sie, bevor sie sich wieder ihrem Buch zuwendete. Zacharias antwortete nicht darauf, denn so was wollte er gar nicht hören und verabschiedete sich nur höflich. Eris hatte gesagt, das sie sich vor dem Anwesen von Marlo bei Sonnenaufgang treffen würden, warum er sich beeilen musste. Er wusste das sich die anderen um eine Kutsche und um das Gepäck gekümmert hatten und gleich von Hotel zum Treffpunkt kommen wollten. Mit schnellen Schritt ging er den Weg zurück, den er gerade gekommen war. Auf den Weg hielt er kurz bei einer Mülltonne, die er aufmachte und die Tüte mit der feinen Kleidung darin versenkte. Radikale Beweisvernichtung, schließlich wollte er nicht, das Eris ihm doch noch auf die schliche kam. Als er weiterging kam ihm wieder dieses Mädchen in den Sinn, vertrieb die Gedanken an sie aber genau so schnell wieder, wie sie gekommen waren. Zacharias hatte beschlossen dieses Mädchen als etwas verwirrt einzustufen und nie wieder daran zu denken. Allerdings waren die Nachwirkungen ihres Treffens noch leicht sichtbar, denn Zacharias war noch immer extrem blas um die Nase. Vor dem Anwesen -wieder- angekommen sah er bereits die Kutsche dort stehen und tapste nun etwas abwesend über die Straße. „morgen!“ rief er in die Runde und bekam nach und nach von jedem einen müden Gruß zurück. „Bist du gar nicht mit Eris auf den Ball gegangen?“ fragte einer neugierig, worauf Zacharias nur abwehrend und knapp antwortete. „Nein, keine Lust...“ log er und erkannte die leichte Verwunderung in dem Gesicht seines Gegenübers. Jetzt fehlte nur noch Eris und sie konnten los. Erwachen. Jetzt war es so weit. Zacharias war aus seiner Träumerei erwacht, wurde erschlagen von den Bild das sich ihm bot. Küsste sie Marlo etwa freiwillig? Erwiderte sie sogar den Kuss? Wie hatte er nur glauben könne, das sie mehr für ihn empfand als die reine Freundschaft... Enttäuscht und verletzt wand er seinen Blick ab. Er wollte dem nicht zuschauen, er wollte nicht daran denken das er sie gerade berührte, denn eine schier unerträgliche Wut überflutete gerade seine Sinne. Er zwang sich zur Ruhe, aber jede verbleibende Kraft in seinem Körper loderte darauf Marlo zu verprügeln. Allerdings war er auch auf Eris wütend, entsetzt sogar, das sie Marlo so nah an sich ran ließ und das ohne jeden Widerwillen, obwohl sie am Vortag noch mit grauen von Marlo gesprochen hatte. “Guten Morgen” hörte er sie sagen und ohne weiteres stieg sie in die Kutsche. Noch mehr getroffen dadurch, das sie ihn einfach überging, starrte er etwas hilflos auf die geöffnete Tür der Kutsche. Einen kurzen, aber extrem hasserfüllter Blick auf Marlo konnte er sich nicht verkneifen, was wohl besser gewesen wäre, den der Adelige Verlobte bemerkte diesen stummen angriff, auf ihn und konterte den Blick, mit einer priese Selbstgefälligkeit, die Zacharias nur noch wütender machte. Mit Schwung stieg er nun in die Kutsche ein, setze sich mit so viel wucht neben Eris, das die ganze Kutsche sich dadurch bewegte und knallte dir Tür hinter sich zu. Mit verschränkten Armen vor der Brust pustete er sich etwas auf und blockte das Feuer im Bauch, das sich versuchte auszubreiten. Wie er doch Marlo hasste.... „Zacharias, du bist ja fürchterlich blass, ist alles in Ordnung?“ fragte Eris nun, wobei es ungewohnt aufgesetzt klang. “Alles ist ...wunderbar...” zischte er zwischen den Zähnen hervor und atmete tief ein und aus, um wieder runter zu kommen. Er hatte nicht das recht seine Wut an ihr auszulassen, schließlich war er nur ihr Diener. In Gedanken wiederholte er dieses Wort -Diener- immer und immer wieder, um sich nun endlich klar zu machen wo sein Platz war. Selbst wenn Eris ihn dann und wann wie einen Freund behandelte...ER war nicht mehr für sie und würde es niemals sein. Sich an diesen Gedanken klammernd, verharrte er einen Moment ungerührt. “Wie war dein Abend?” fragte er mit aller Anstrengung, um nicht unfreundlich zu klingen, wobei es in einen mehr monotonen Ton herauskam. Nach kurzen schweigen sah Eris ihn nochmals genauer an, dann atmete sie ganz tief ein. Zacharias beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Er wollte sie gerade nicht direkt anschauen. Sie seufzte laut, als ihr die Luft wieder entwich und nun ihren Blick zu ihm wand. Unterbewusst erwiderte er den Blick, als sie zu sprechen begann. „Gegen Ende habe ich gedacht, ich sterbe.“ Etwas erstaunt horchte Zacharias auf. Das was sie sagte, widersprach sich ihren Gefühlen von vorhin, oder hatte ihre Emotionslosigkeit nicht ihre Zustimmung bedeutet? Eris unterbrach seine Überlegung, die seine geladene Laune schlagartig davon geblasen hatte. „Irgendwann mittendrinnen bin ich dann auch in den Garten geflüchtet und hab voll den guten Tänzer getroffen! Das war wirklich der Höhepunkt des Abends!“ Zacharias starrte sie einen kurzen Augenblick an, um sich dann wieder abzuwenden und rot anzulaufen. Nun war wirklich alle Wut verpufft und wurde ersetzt durch unsagbare Scharm. Er wusste nicht was Eris empfunden hatte, als sie Marlo geküsst hatte. Zwar war kein Widerwillen zu spüren gewesen, doch auch keine wirklich Zustimmung. Hatte er sich umsonnst aufgeregt? Beschämt über diesen immer klarer werdenden Sachverhalt blickte er auf den Boden der Kuschte und hörte weiterhin zu, was sie über die letzte Nacht zu berichten hatte. „Und dann haben wir stundenlang getanzt!“ erzählte sie freudig und tanzte einen kurzen Moment im sitzen, was Zacharias amüsiert grinsen ließ. Er erinnerte sich auch an die vergangene Nacht, in der ER mit ihr getanzt hatte. Es war wirklich schön gewesen, auch wenn ein bitterer Nachgeschmack bei der ganzen Sache übrig blieb. Hatte er sie doch in gewisser Weise betrogen, ihr etwas vorgemacht und jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als, als er selbst -Zacharias- mit ihr getanzt zu haben. „Aber dann ist er auf einmal einfach weg gerannt, ohne mir auch nur seinen Namen oder Aufwiedersehen zu sagen.“ Das schlechte Gewissen packte ihn erneut und wieder überkam ihn die Frage „Wie hatte er sich nur so etwas denken können?! Wie konnte er nur glauben das Eris ...“ doch weiter kam er nicht mehr in Gedanken, denn ihre etwas erschrockene Stimme riss ihn völlig aus der Konzentration. „Aber dir KANN es doch gar nicht gut gehen! Hast du Fieber?“ Zu überrumpelt, als das er sie abwehren hätte können, hob sie ihre Hand, legte sie auf seine Stirn, wobei Zacharias zusammen zuckte und ein angenehmer warmer Schauder durch seinen ganzen Körper. Wie eine Krankenschwester verglich sie die Temperaturen, ihrer Körper, doch ahnte Zacharias, das diese sehr niedrig sein musste, so warm und wohltuend Eris Hand sich gerade an gefühlt hatte. Leicht verlegen schaute Zacharias direkt an ihr vorbei, durch das Fenster der Kutsche. Wortlos lehnte sie sich nun etwas zu ihm hin und legte ihre Hände auf seine Wangen. Wieder durchströmte der wunderbare Schauder seinen Körper und er krallte seine Finger unmerklich in das Polster, der Sitzbank, um nicht in Versuchung zu kommen, sie doch zu Umarmen, sie zu küssen. Schlagartig wurde ihm sein kleiner Vorsatz, endgültig nur noch ihr Diener zu sein entrissen, wurde zerfetzt wie ein Stück Papier und fortgeweht von der kühlen Briese ihres süßen Atems. Was machte er sich vor? Er würde niemals damit klar kommen nur ihr Diener zu sein, selbst wenn alles andere nur eine kleine feine Illusion war. Solang sie ihm solche Momente schenkte, solange er ab und zu so nah bei ihr sein durfte und solang sie ihn dann und wann so sanft berührte, war er glücklich. Er verdrängte den Gedanken daran, das dies bald nicht mehr der Fall sein würde, da er sich absolut sicher war, das wenn sie Marlo geheiratet hatte, er sie verlassen musste. Nicht weil er es wollte, sondern weil er es selbst nicht ertragen würde, sie in seinen Armen zu wissen und es sicherer war fern zu bleiben...für Marlo. Plötzlich durchströmte ihn nicht nur der wohlige Schauder, sondern etwas anderes, nicht minder angenehmes. Eris schenkte Zacharias einen kleinen Teil ihrer Energie und ohne es wirklich zu wollen, schloss er die Augen. Genoss den Augenblick in vollen Zügen und dachte an rein gar nichts, außer Eris Berührung. „Du musst mir nicht erzählen, was passiert ist, aber du kannst das jederzeit tun. Ich werde immer ein offenes Ohr für dich haben.“ erklärte sie mit einer berauschend schönen Stimme und Zacharias hätte am liebsten seine Arme um sie geschlungen, ihr auf diesen Weg danke sagend für diese Worte, die sein Herz schneller schlagen ließen. Doch wie so oft tat er nicht das, was er wollte. Nur mit misswilliger Miene, nahm er wahr das Eris nun ihre Hände wieder löste, wobei er seine Augen wieder öffnete und ihr direkt in die Augen sah, die sie allerdings gerade wieder schloss. „Und wenn es dir nicht gut geht, dann musst du mir es sagen. Denn wenn es dir nicht geht, so kann es mir auch nicht gut gehen.“ Im Zeitraum eines Herzschlages näherte sich Zacharias Gesicht, den ihren. Atemlos verharrte er keine Sekunde so nahe bei ihr, wobei er ein leichtes kribbeln in seinen Lippen spürte als ob sie riefen „küss sie endlich!“ Doch als er nur ahnte, das Eris ihre Augen wieder öffnete rückte er zurück auf seinen Platz, der auf einmal so weit weg von ihr wirkte. „Immerhin bist du mein guter, lieber Freund.“ sagte sie, wobei diese Worte nur sehr leise an sein Ohr drangen. Viel zu laut pochte das Blut durch seinen Körper. Mit einem zufriedenen und liebevollen Lächeln, bedachte Zacharias Eris. Selbst wenn er nur ihr guter, lieber Freund war, war das alles was er wollte. „Und... auch wenn du Bälle nicht magst...würde ich mich über den ein oder anderen Tanz durchaus freuen.“ Diese Worte ließen ihn erstarren. Er hatte nicht erwartet DAS aus ihren Mund zu hören, was die Überraschung so betäubend machte. Zugleich lähmte es wohl auch etwas seinen Verstand, denn das was er folglich tat, kontrollierte selbiger nicht. Er ergriff ihre linke Hand, beugte sich etwas nach unten und küsste ihren Handrücken ganz sachte. Im gleichen Moment schoss ihm die Röte in den Kopf. Was tat er da? Noch immer über ihrer Hand verweilend, die er nun wieder sinken ließ. „Es wäre mir eine Ehre mit dir tanzen zu dürfen...auch wenn ich nicht sicher bin ob meine Tanzkünste für deine Ansprüche ausreichen...“ hauchte er etwas verlegen, wobei er nicht in ihr Gesicht sehen konnte aus Angst das die Röte im Gesicht verriet. Zumal er selbst genau wusste, wie gut sie zusammen tanzen konnten. Als einige Sekunden vergangen waren, war die erste röte verschwunden und er wagte es wieder aufzublicken. Am liebsten hätte er ihre Hand weiter gehalten, doch ließ er wieder von ihr ab, setzte sich wieder normal auf seinen Platz und grinste Eris glücklich an. „Du siehst müde aus, Eris... Willst du nicht vielleicht etwas schlafen?“ fragte er nicht nur aus sorge, sondern aus ein wenig Eigennutz, da er auch etwas erschöpft war. Auf seine Frage hin schaute Eris ihn einen Moment lang etwas verdutzt an. „Ach du weh! Die Nacht ist ja vorbei und ich habe kein Auge zugetan!“ erklärte sie überrascht und blinzelte dabei schon schläfrig, was Zacharias in einen Taumel von Emotionen stürzte. Wie niedlich sie doch war, wenn sie so müde blinzelte, versuchte sich noch wach zu halten, doch es fast nicht mehr schaffte. „Ja, ja ich will...Ich bin schon ganz wuschig!“ WAS!? wuschig!? Die Bedeutung dieses Wortes und das es gerade aus Eris Mund gekommen war, machten IHN ganz wuschig! Zacharias starrte Eris wieder mit aufgerissenen Augen an, die Müdigkeit in weite ferne entschwunden, wobei sie das nicht sah. „Du erlaubst doch...“ fuhr sie fort und Zacharias zog tief die Luft ein, als sie näher kam. WAS erlauben? WAS!? Sie rückte näher! Ihr schönes Gesicht kam näher und Zacharias konnte nur wie gebannt ihr in selbiges starren, bis... Sie ihren Kopf schließlich auf seine Schulter legte... Verharrend in seiner Position verlangsamte sich sein Herzschlag, der sich Sekunden zuvor noch fast überschlagen hatte wieder. Unmerklich schluckte er und schaute dann etwas beschämt auf seinen Schoss. Er uns seine wilde Phantasie. „Schlaf gut und träume was süßes, Zacharias...“ hauchte sie nur noch, bevor sie ihre Arme noch um seinen rechten legte und scheinbar sofort einschlief. Wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen. Sie war so nah und er musste sich wenigstens heute keine Sorgen machen, das sich irgendwer über ihr zusammensein mokierte, immerhin lagen sie in keinen Bett! Sein Lächeln wurde breiter und er erlaubte sich seinen Kopf vorsichtig auf den ihren zu lehnen und dann ebenfalls einzuschlafen. Zacharias träumte fast nie, genau wie dieses mal. Zu leicht war sein schlaf durch das ständige Geruckel der Kutsche, die Stimmen der anderen, die draußen, auf dem Kutscherbock saßen und der leichten Anspannung seines Körpers, die er nie ablegen konnte wenn Eris so nah bei ihm war. Wahrscheinlich waren sie schon auf der Brücke, als Zacharias leicht verschlafen aufwachte. Er roch das salzige Meer, hörte leises krächzen von Meeresvögeln und als er nach draußen schielte sah er ein strahlendes blau. Als er sich leicht bewegte merkte er erst, das irgendwas anders war, wie zu dem Zeitpunkt, wo er eingeschlafen war. Erst als er auf seinen Schoß blickte, erkannte er die Veränderung... Eris lag schlafend auf seinen Oberschenkeln, atmete ruhig ein und aus. Ein schöner, aber auch ungemein erregender Anblick, wie Zacharias fand und sein Blut leicht in Wallung geriet. Vorsichtig beugte er sich zu ihr hinunter, betrachtete sie von ganz nah, wobei nur Millimeter sie trennten. Ein verträumter und abwesender Blick fand sich in Zacharias Augen ein, als er ihren blumigen Duft ein sog. Seine Hand strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und wieder riefen seine kribbelnden Lippen „Küss sie! Küss sie endlich! quäle uns nicht länger!“ Nur Millimeter! Nur eine kleine, winzige Bewegung! Ein blinzeln ließ Zacharias Rücken schlagartig wieder gegen die Rückenlehne knallen und seinen Blick gerade aus fest frieren. Nachdem Eris aufgewacht war und sie sich guten Morgen gewünscht hatten, blieb Zacharias relativ steif sitzen. Irgendwie hatte er das gefühlt etwas verbotenes getan zu haben indem er Eris auf diese Weise näher gekommen war. Den restlichen Tag verbrachten die beiden damit sich über die herrliche Aussicht, den außergewöhnlichen Geruch, der das salzige Meer mit sich brachte und die schier ewig lange Brücke zu reden. Nachdem Eris und er ihre Köpfe, wie zwei kleine Kinder aus dem Fenster gelehnt hatten, um den bevorstehenden Weg zu begutachten, war bis zum Horizont nur diese Brücke und das Meer zu sehen. Nur schemenhaft konnte man die riesigen Berge erspähen, die zu Do-Shi gehörten. Nachts machten sie Pause und die Gruppe unterhielt sich überaus angeregt miteinander. Das ging die gesamte Reise über die Brücke so, bis sie am Abend des dritten Tages am Aufstieg in die Berge kamen. Sie beschlossen noch bis zum Gipfel zu fahren und dann erst rast zu machen. Als sie beschlossen kurz vorm Gipfel zu pausieren, da die Sonne nun wirklich zu tief stand um gefahrlos die holprige Straße zu passieren, stiegen sie aus der Kutsche und Zacharias war hin und weg. Die riesigen Gebilde aus Felsen waren wahrhaft Ehrfurcht erbietend, was vielleicht auch daran lag das in Terra Salubris -das Zacharias wirklich gut kannte- kein einziger Berg gen Himmel ragte. Es war einfach ungewohnt und daher noch faszinierender. Er merkte nicht mal wie Eris zu ihm rückte. Ein wenig später wollte Eris lieber gleich schlafen gehen, was Zacharias gut verstehen konnte. Zwar hatten sie die letzte Zeit nichts anstrengendes gemacht, doch genau deswegen, weil alles so träge vor sich hin lief überkam einen die Müdigkeit noch schneller. Nicht das es langweilig war sich nur mit Eris zu unterhalten oder auch mit den anderen, aber körperlich war man doch etwas unterfordert. Ein wenig sehnsüchtig schielte er zurück in die Kutsche, wo sein Schwert vor sich hin gammelte. Es war mindestens zwei Wochen her, seid er das letzte mal ein wenig trainieren konnte. Das war wohl das einzige was er vermisste, schließlich hatte er alles was er sonnst brauchte -Eris- an seiner Seite. Mit einen sanften Lächeln nahm er - nachdem sie sich schließlich hingelegt hatten- wahr, das Eris sich zu ihm legte. Auch wenn er sie nicht ansah, spürte er ihre nähe, genoss es und schlief ohne Probleme ein. Doch der ruhige Schlaf wurde gewaltsam unterbrochen. „Ssshhhht!“ Hände rüttelten an seiner Schulter und immer mehr verließ Zacharias die Tiefschlafphase. „Zacharias, wach auf! Unruhig blinzelte er in die Dunkelheit, bis er die feinen Gesichtszüge von Eris erkannte und noch mal die Augen fest zukniff, um sicher zu sein nicht zu träumen. „Duuu, gehen wir uns hier ein bisschen umschauen? Es ist auf Dauer ziemlich langweilig, alles nur von der Kutsche aus zu sehen und ich brauche meinen Auslauf, weißt du doch.“ “Auslauf?” dachte Zacharias noch immer etwas schläfrig, wurde aber schlagartig endgültig wach als Eris ihm durch das Gesicht strich. „Bist du überhaupt wach?“ fragte diesmal etwas quengelnder. “JA!” brach er heraus und erhob sich ein Stück, was ihn unerwartet nah an Eris brachte. Die röte in seinem Gesicht wurde von der Dunkelheit verhüllt, für das er ungemein dankbar war in diesem Moment indem sein Herz wieder so schnell schlug. Ausweichend rutschte er zur Seite und setzte sich nun ganz auf. “Lass uns die Gegend anschauen!” wiederholte er Eris Vorschlag und stand nun ruckartig auf, wobei er etwas hektisch wirkte. Zwar war es noch extrem dunkel, doch ganz langsam kroch ein rötlicher Schimmer über den felsigen Untergrund und bald würde es hell genug sein, um auch sehen zu können wo man hin ging. Während Eris sich fertig machte, huschte Zach zur Kutsche, packte sein Schwert und schlug die Tür wieder zu. Zwar war er sich sicher das nicht passieren würde, aber er war nun mal ihr Leibwächter und dementsprechend wollte er sich auch verhalten. In Städten trug er nie sein Schwert bei sich wenn er und Eris allein unterwegs waren, doch hier, in einer völlig fremden Umgebung? Zumal sie nun in Do-Shi waren und hier herrschten einfach ganz andere Regeln. Als Eris fertig war, gingen sie gemeinsam die Straße hinauf, die zum Gipfel führte. Die leichte Steigerung machte Zacharias nichts aus, doch Eris erschien etwas erledigt. Ohne groß darüber nachzudenken, ergriff er ihre Hand und zog sie nun etwas hinter sich her. Nach knapp einer Stunde waren sie bei einer Weggabelung. Die eine führte den Berg hinab, die andere weiter nach oben. Zacharias blickte nach oben, folgte mit den Augen dem noch steiler werdenden Weg und dann wanderte sein Augenmerk auf Eris. Es war klar das der Gipfel dort oben lag, doch er wollte Eris diesen harten aufstieg ersparen. Ihm schoss die Idee durch den Kopf, das er sie tragen konnte und zeitgleich überkam ihn ein kribbelnder Schauder. “...soll ich dich tragen?” fragte er Kleinlaut und schaute sie leicht schüchtern an. Anscheinend hatte Eris nichts dagegen, war sogar etwas erleichtert als Zacharias sie vorsichtig auf seine Arme wuchtete und langsam den Weg nach oben antrat. Zacharias erschien es so einfach sie zu tragen und zugleich war es extrem schwer sich zusammen zu reisen. Unmerklich zog er ihren so zierlichen Körper an sich und beschleunigte den Schritt. Oben angekommen überwältigte der Ausblick einen sofort. Ein kleiner Bergsee lag ruhig da, schimmerte in einen mysteriösen grün, um das Ufer ragten einige Bäume in den Himmel, was Zacharias noch mehr erstaunt starren ließ. Bäume war Mangelware in Terra Salubris und deswegen war ihr Anblick überwältigend. Zacharias ging näher an das klare Wasser heran, wobei er Eris nicht absetze, doch rutschte er plötzlich auf dem moosigen Fels aus und landete, zusammen mit Eris im Wasser. „Duuuuuu!“ fief Eris in einem gespielt wütenden Ton, doch Zacharias -der sich entschuldigen wollte- konnte gerade nicht sprechen. Zu viel Wasser hatte er geschluckt und das wollte jetzt wieder raus, indem er unkontrolliert hustete. „Wie kannst du es nur wagen!“ fuhr sie gerade fort, als Zacharias wieder normal Luft bekam und sich zu ihr wenden wollte. Prompt wurde er wieder ins Wasser gedrückt und als er wieder auftauchte schaute er erst einmal verdutzt, strich die Haare aus dem Gesicht und atmete hastig ein und aus. Sein Augenmerk fiel auf Eris, die ihn kampflustig musterte und schließlich verspielt mit dem klaren Wasser anspritzte. Nach einen kurzen Moment der starre -die ausgelöst wurde, weil Eris so unglaublich aussah- konnte er nicht umhin ebenfalls zu grinsen und sich auf dieses Spielchen einzulassen. Erst spritze er schwungvoll eine große Ladung Wasser über sie, lenkte sie dadurch ab, als er sie Gemeinerweise über seine Schulter warf und ins tiefere Wasser watete, wo er sie klatschend hineinfallen ließ. Als sie wieder auftauchte und wieder lachte, breitete sich ein unglaublich befriedigendes Gefühl in seiner Brust aus, als hätte man lange Zeit auf etwas Lust gehabt und nun durfte man es endlich tun. Das Wasser hatte ihr knappes weißes Kleid -unter dem sie zusätzlich eine kurze Hose trug- durchnässt, klebte eng an ihrem berauschenden Körper, wodurch ihr BH leicht durch scheinte, der mit leichter spitze verziert war. Bei allen Göttern...wie sehr er sie doch begehrte... Seine Finger glitten über die Wasseroberfläche, als er sich ihr wieder näherte, wobei seine Augen über ihre Schulter zum Hals und schließlich zu ihren Lippen wanderte, die ihn so glücklich anlächelten. Wie in Zeitlupe wanderten seine Hände auf ihre Schultern, ihre Körper berührten sich unter Wasser leicht und er blickte ihr tief in die Augen. So verführerisch war die Vorstellung sie nun, genau hier -wo es so unfassbar schön war- zu küssen. Diese ganze Situation erschien ihm wie ein Traum, wobei der unbeschreibliche Geruch von Eris, ein immer währender Bestandteil war. Immer näher rückte er ihr, sein Herz schlug schneller. „Was tat er da schon wieder!?“ durch schoss es seine Gedanken. Ruckartig ging er auf Abstand und als er Eris verwundertes Gesicht bemerkte, ergriff ihn die Panik. Schon wieder hatte er nicht Gedacht, sondern einfach getan was sein Körper gewollt hatte. Als Ablenkung spritze er ihr wieder einen Schwall Wasser entgegen und plötzlich war Eris allzu gerne zu dieser Wasserschlacht bereit. Gut das sie so unbekümmert war und nicht verstanden hatte, was er gerade vorgehabt hatte. Wenigstens hoffte Zacharias, das sie es nicht verstanden hatte und erwiderte die Wasserspiele mit geteilten Gefühlen. Nach einer weile war Eris von ihrer Schlacht -von der Zacharias wirklich behaupten konnte, das er sie gewonnen hatte- ungemein erschöpft. Atmete schnell und auch etwas unregelmäßig, warum Zacharias sich mit Sorgenvoller Miene näherte. „Eris, geht’s dir nicht gut?“ "Klar geht's mir gut! Ich bin bloß ein bisschen groggi von der Wasserschlacht." Erwiderte sie und grinste weiter. Zacharias schielte sie etwas ungläubig an und watete leicht zögerlich in ihre Richtung. Er erkannte sofort wenn Eris ZU schwach war und gerade erschien es ihm so. Ohne viel aufhebendes darum zu machen, nahm er sie wieder auf seine Arme und trug sie wieder zum Ufer. Mehr aus sorge sie könnte sich überanstrengen. „So, genug geplanscht für heute! Wir müssen auch wieder zurück...“ sagte er wie ein Lehrer, wobei ihm erst klar wurde, das sie viel zu viel Zeit verschwendet hatten. Die anderen warteten sicherlich schon, doch so nass wie sie waren konnten sie auch nicht dort antanzen... Wie sah denn das aus? Eine Göttin, die patschnass zu ihrem Gefolge zurückkehrte... Sachte setze er Eris auf einen großen Fels ab, der hervorragend als kleine Bank diente und setze sich nun daneben. Er knöpfte sein nasses Hemd auf, zog es aus und drückte die Flüssigkeit aus dem Stoff. „Wenn wir zurückfahren, sollten wir wieder hier her kommen...“ Er schüttelte das nun etwas faltige Hemd aus und betrachtete es kurz. „...hier ist es sehr schön...“ sagte er und unterdrückte die Worte „mit dir“ ergänzend hinzu zu fügen. „Mit dir ist es überall schön, finde ich.“ Etwas irritiert bedachte Zacharias sie mit seinem Blick. Was sagte sie da, was sein Herz wieder so schnell schlagen ließ? Zacharias schluckte und wurde leicht rot, als er ihr sanftes Lächeln erwiderte und einfach nur glücklich und so unsagbar Zufrieden war. Irgendwie schoss ihm die unrealistische Idee in den Kopf, Eris einfach zu entführen, weit weg von ihrer Heimat, wo niemand die beiden kannte und jeden Tag so glücklich, sowie unbekümmert mit ihr zu verbringen. Beschämt wanderte sein Blick zu Boden, als er jedoch die Realität zurück in seine Gedanken brachte. Das was die Zukunft bringen würde, war alles andere als Wünschenswert (wenigstens seiner Ansicht nach). Sollte ihre letzte gemeinsame Reise -in der sie ihre Zweisamkeit noch so auskosten konnten- wirklich der Weg zu einer Beerdigung sein? Zacharias blickte wieder auf, wollte ihn ihr wunderschönes Gesicht sehen, um sich von diesem Gedanken abzulenken, doch wurde er nicht durch ihr Gesicht abgelenkt. Eris hatte ihr Kleid ausgezogen, wrang es aus und legte es nun zum trocknen hin. Zacharias nahm allerdings nicht wahr wie die Wassertropfen aus dem Stoff gedrückt wurden und zu Boden fielen, das einzige was er noch wahr nahm, war -wieder mal- ihr perfekter Körper. Zwar hatte Eris noch eine eng anliegende, kurz Hose an, sowie ihren BH, doch bot ihr Anblick wieder so unendlich viel Freiraum zum phantasieren. Ihre gleichmäßige und absolut makellose Haut, ihren genau richtigen Proportionen und vor allem dieser herrlich niedliche Bauchnabel, den Zacharias wohl Stunden betrachten könnte. Ihm schossen so ewig viele Dinge in den Kopf, die er nun gern getan hätte doch wurde ihm Bewusst, das er gar nicht daran denken durfte. Wieder stieg die bedrängende, alles umfassende Hitze in seinen Körper, ließ seinen Körper kribbeln und nach ihrem Körper verlangend rufen. „Haaaaa.... bin ich müde... Aber die Sonne scheint ja, also kann ich Energie tanken und trocknen auf einmal. Mh! Eris ließ sich einfach auf die saftig grünen Wiese fallen. Ihm Hintergrund hörte man -wie ein monotones Nebengeräusch-Vögel und das zirpen von Insekten. Kurz konzentrierte sich Zacharias darauf, um sich einen Halt zu suchen, der verhinderte, dass er sich einfach zu Eris legte, sie küsste und ihr so mehr als deutlich zeigte, das er mehr wollte als die wunderbare Freundschaft zu ihr. Was für ein Dummkopf er doch war! Und seine Selbstbeherrschung war mehr die eines Kindes in einem Süßigkeitenladen. Zwar hatte er noch Hemmungen, sich etwas zu nehmen -aus Angst er würde ärger bekommen- doch irgendwann würde er sich nicht mehr zurückhalten können. „Du auch?“ Fragte sie, klopfte neben sich aufs Gras und riss ihn somit aus seinen unrechten Gedanken. Wie verlocken wirkte dieses Bild und Zacharias versteinerte regelrecht in diesem Moment. Lag es an der heißen Sonne, an der fremden und jedoch so erfrischenden Energie, dieses Kontinents, oder vielleicht an der Höhenluft, das er seine Gedanken nicht unter Kontrolle brachte? Erschrocken nahm er wahr, wie Eris Stimmung leicht um schwang und zeigte sie auch ihren misswillen, das er ihrer indirekten bitte nicht folge leistete, indem sie ihre Geste nochmals wiederholte. Auf das zweite klopfen reagierte Zacharias leicht zögerlich, doch immer noch darauf bedacht sich etwas weiter von ihr weg zulegen. Er schaute stur nach oben, in diesen strahlend blauen Himmel, wo nur vereinzelt kleine weiße Puffwölkchen vorbei wanderten. Sogar die Wolken hier in Do-Shi waren anders... Alles war anders, alles war irgendwie schöner, aber das schönste war -auch wenn Zacharias sich etwas verkrampfte- hier neben Eris zu liegen und nur für sich zu sein. Kein Eros, kein Marlo, kein Gefolge, die einem seltsame Blicke zuwarfen, weil sie sich ihre eigenen Gedanken machten. Die hohe Luftfeuchtigkeit war ermüdend, genau so wie die letzten drei Nächte in denen er nicht wirklich ausgeschlafen hatte. Auch mit einigen Widerwillen, döste er vor sich hin, was vielleicht nicht schlecht war, da es ihn von dem Gedanken ablenkte, das Eris mit viel nackter Haut neben ihm lag. Die Sonne glühte sogar durch die geschlossenen Augenlider, warum er -wie er es oft tat- seinen Oberarm über seine Augenpartie legte. Es wäre perfekt zum einschlafen gewesen, doch wollte er unter keinen Umständen jetzt schlafen. „Wir dürfen nicht zu lange bleiben...“ hauchte er mit müden, aber doch nüchtern und schielte leicht verlegen unter seinem Arm, zu Eris rüber. Als sich ihr Blick traf, obgleich dieser von beiden eher etwas müde wirkte, fing Eris an etwas trotzig ihren Widerwillen zu bekunden. „Ich will aber nicht.“ unmerklich grinste Zacharias, sie war so süß... Nun wurden ihre Bernsteinaugen wacher, starrten ihn unvermittelt an, doch plötzlich schloss sie ihre Lider wieder, seufzte, wobei Zacharias den leidvollen Unterton wahrnahm und sich etwas aufrichtete. „Aber was ich will und was nicht zählt nicht. So war das schon immer.“ Eris stand auf und reichte ihm die Hand. Allerdings war ihm nun gar nicht mehr nach gehen. Ihre Worte machten ihm klar, wie sehr sie darunter litt immer bevormundet zu werden. Nicht nur von Eros, sondern nun selbst schon von IHM. Und dabei wollte er nichts sehnlicher als das sie für sich selbst entschied. Verwundert und zugleich etwas hilflos, da er ihr klar machen wollte, das SIE bestimmte und niemand sonnst, schaute er sie nun an ergriff ihre Hand, doch ließ er sich nicht aufhelfen, sondern zog sie wieder zurück auf die grüne Wiese. „Wir machen, was du willst.“ sagte er und versuchte dies möglichst ernst und sachlich zu betonen. Sie blinzelte verwundert, als könnte sie seine Worte nicht verstehen, bis etwas seltsames in ihren Blick einkehrte. „Das, was ich will scheint mir ein ferner, ferner Traum... Und das, was ich mir wünsche, unerreichbar.“ flüsterte sie etwas undeutlich., bevor sie sich wieder hinlegte und Zacharias es ihr gleich tat, wobei er noch über ihre Worte sinnierte. Immer noch hielten sie Händchen. Ein angenehmes Gefühl... Doch unerwartet rückte Eris nun näher, drehte sich ihm zu und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Zacharias erschauderte. Diesmal waren es nicht wieder unlautere Gedanken, die ihn durchfluteten, diesmal war es die ehrliches und aufrichtige Liebe. Er wollte nicht das sie irgendwie traurig war, wollte nicht das sie sich nur wie eine Puppe vor kam, die bei jedem Befehl gehorchen musste. Er spürte das sie durch diese Berührung etwas getröstete wurde und das machte ihn glücklich. Doch Zacharias schoss unverblümt die Röte ins Gesicht als Eris auch noch ihr Bein auf seine legte. Schlagartig schaltete sich sein Kopf aus und im nächsten Moment wo er einigermaßen klar denken konnte, hatte er Eris umschlungen und seine er atmete ihren betörenden Duft ein. Die Frage, die er sich normal stellte in so einer Situation -”Was er da gerade tat“- verflüchtigte sich aus seinem Geist. Gerade war es in Ordnung, sie zu umarmen, sich ein wenig an sie zu schmiegen, immerhin hatte sie den ersten Schritt gemacht und wenn er zu weit ging, würde sie ihm bestimmt Einhalt gebieten. Allerdings hoffte er, das dies nicht der Fall war. Vorsichtig legte er seine Wange auf ihre Schulter, so das seine Lippen fast ihren Hals berührten. Er wagte es nicht sich zu rühren, zu sehr befürchtete Zacharias diesen Moment zu zerstören oder zu beenden. So verharrten sie einige Zeit, bis Zacharias Hand behutsam über ihren Rücken glitt. Sein Verstand kehrte unerträglich deutlich zurück, machte ihm klar, das sie wirklich nun zurück mussten. “Eris...” hauchte er leise. “zwar will ich dir nichts vorschreiben, doch irgendwann müssen wir zurück...” fuhr er fort und bereute es sogleich. Mit Widerwillen lockerte er seine Umarmung, rückte etwas von Eris zurück und wich nun beschämt ihren Blick aus. NUN kam die Frage, die verhindern hätte können, das er sie umarmte. “Was hatte er getan?” Mit wirklichem Bedauern stand er nun zusammen mit Eris auf, zog sich sein Hemd wieder an und packte sein Schwert, was er wie immer an seinem Gürtel befestigte. Leichtfüßig und flink ging es den Berg wieder hinunter, zwar trat Zacharias dann und wann in einen unangenehm spitzen Stein, doch war das nun mal das Schicksal eines Nu und außerdem war man bei weiten nicht mehr so wehleidig, wegen solchen Kleinigkeiten. Noch nicht mal 40 Minuten standen sie wieder am Lager, doch da stand sonnst nichts mehr... Seine Gedanken überschlugen sich, während er Eris Stimme hin Hintergrund wahrnahm. “Ohje, ohjeee....Das ist nicht gut. Die haben uns wohl vergessen....” Zacharias überflog mit seinen grünen Augen den Lagerplatz. Sie wurden nicht überfallen, dazu waren die Spuren viel zu normal und außerdem war der Feuerplatz sorgfältig gelöscht worden. Sie hatten sie wohl wirklich...vergessen. Zacharias konnte diese Vorstellung gar nicht realisieren. Diese Truppe war doch dazu da, die GÖTTIN zu eskortieren...wie konnten diese Pflaumen diese dann vergessen!? Fassungslos starrte Zacharias nun wieder den Weg hinauf, wo wirklich die Spuren der Kutsche entlang führten. “Und jetzt?” fragte Eris genau so ratlos, wie Zach sich gerade fühlte. “öhm...” eigentlich hatte es keinen Sinn weiterhin hier herumzustehen... vielleicht konnten sie die Kutsche noch einholen... vielleicht hatten diese Pappenheimer schon bemerkt, dass das wichtigste nicht am Board saß. “Eris...wir gehen einfach den Weg entlang...” fing er an, nahm Eris wieder bei der Hand und zog sie mit. Das er sie so wortlos bei der Hand nahm hatte -für ihn- zwei triftige Gründe. Der erste war, das sie sich dann etwas leichter tat, die Steigung SCHONWIEDER hinauf zu wandern und zweiter war schlicht das angenehme Gefühl das er hatte, wenn er sie nur berühren durfte. Unter dem Schein der Hilfestellung -den er in letzter Zeit oft ausgenutzt hatte- genoss er die wärme ihrer so zarten Hand. Als sie nun nochmals an der Weggabelung ankamen, die sie zuvor nach rechts -zum Gipfel- gebracht hatte, nahm Zacharias nun einfach den Weg Bergab, allerdings ließ er Eris Hand nicht los. Ihn ihm sträubte sich alles gegen die Vorstellung sie nun wieder los zu lassen. So gingen sie, ohne eine Ahnung wie weit sie gehen mussten oder wo hin einfach weiter die schon viel befahrende, unbefestigte Straße entlang. Doch dann... “Eine Weggabelung...” erkannte Zacharias schon von weiten und sein Schritt wurde langsamer, bis er zusammen mit Eris vor den beiden Wegen inne hielt. Der Weg, der nach links wegging, war enger, sah gefährlicher aus und wurde von vielen Bäumen, sowie Büschen umrahmt. Der rechte hingegen erschien mit seiner breiten Straße, die relativ Eben war harmloser, einladender. Zudem erschien der rechte mehr nach richtigen Weg, da die Straße deutlich viele Spuren von Kutschenreifen aufwies. Kurz haderte Zacharias mit sich selbst. Entweder den rechten weitergehen und Gefahr laufen sich zu verlaufen, oder hier verweilen und auf bessere Zeiten hoffen? Doch schlagartig kam ihm ein weitere Gedanke in den Sinn. Was wäre so schlimm daran, sich mit Eris etwas zu verirren? Noch einige Zeit -so wie gerade jetzt- nur unter sich zu sein? Die Beerdigung war erst in einer Woche, wozu die ganze Eile? Dieser unrechte und selbstsüchtige Gedanke wollte irgendwie nicht weichen, übertünchte jede andere Überlegung in seinen Kopf, als er Eris in den linken, etwas unheimlichen Weg zog, der leicht an einen Tunnel erinnerte, dadurch das so viel Grünzeug ihn bewucherte. Sie gingen immer weiter, bis die Nacht einbrach. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen Eris hier her zu bringen, immerhin kannte Zacharias sich hier nicht aus. Er hatte sie wissentlich in Gefahr gebracht...was war er nur für ein Leibwächter... Zwar war immer klar gewesen das Eris mit ihrer Macht keinen Leibwächter brauchte, doch war es schon sehr verrückt, das gerade dieser unnütze Leibwächter sie in gefährliche Situationen bugsierte. “Wir sollten nicht weitergehen...” sagte er ruhig und hielt inne. “...Es wird langsam dunkel und der Weg ist zu Gefährlich...” Kapitel 3: Für immer da? posts 61-80 ------------------------------------ „Jaaa, lass uns hier echt am Besten Rast machen.“ Es war ein enormer Vorteil, das Eris magische Begabung hatte. Der kleine Feuerball, den sie erschuf erleichtere es einem durch die Dunkelheit zu blicken, was gerade auf diesen Weg von großer Bedeutung werden konnte. Kurz huschte sein Blick umher, bis Eris den ersten Schritt machte, um sie voran zu bringen. “Ahhh...Wir sollten schauen, dass wir irgendwo einen Platz finden, wo wir uns ein provisorisches Lager machen können...“ Sie wirkte etwas abwesend als sie nun den weg weiter ging und Zacharias hinter sich her zog. Ihm war es recht und eigentlich fand er es auch immer recht niedlich wenn sie die Führung übernahm, doch wandelten sich seine Gedankengänge schlagartig als Eris ausrutschte und drohte über den Rand der unbefestigten Straße zu stürzen. Zwar hielt Zacharias ihre Hand, doch kam das alles zu Plötzlich. Als Eris auch noch seine andere Hand ergriff war es zu spät zu reagieren und beide stürzten über den steilen Abhang hinunter. Zacharias wurde kräftig herum gewirbelt, spürte regelrecht, wie das Unterholz seine Haut zerfetzte und als sie unten angekommen war landete er -wie ein Käfer- auf den Rücken, wo er liegen blieb und hastig ein und aus atmete. Doch was war mit Eris!? Stöhnend richtete er sich auf und da kam sie schon auf ihn zu gekrabbelt. In seinen Gedanken dankte er allen Göttern, das ihr anscheinend nichts zugestoßen war. „Ohweh, Zacharias, das tut mir so Leid. Hast du dich verletzt? Soll ich dich heilen? Zacharias?“ Leicht überfordert nahm Zacharias erst nur wahr, das Eris wieder einen kleinen Feuerball erscheinen ließ, der ihre Umgebung nun in schwaches Licht tauchte. Zacharias wollte sich gerade umsehen, als Eris weiche Hände sein Gesicht berührte. Von ihrer Berührung wieder mal in eine Art starre versetzt, ließ er zu das sie über seine Haut strich, wobei sie immer wiederholte wie Leid es ihr doch tat. Gerade diese Worte, waren jedes mal wie ein Stich ins Herz. „Eris!“ unter brauch er sie in ihrem tun und nahm behutsam ihre Hände, die -wie er jetzt erst bemerkte- blutig waren. „Verschwende deine Kraft nicht an mir...ich bin nicht verletzt!“ mit einer schnellen Bewegung setzte er sich nun aufrecht hin. „Aber du bist verletzt...“ fing er schuldbewusst an und musterte erst ihre Hände und dann ihr Gesicht, das ebenfalls einige Schrammen aufweiste. Wie automatisch strichen seine Fingerspitzen über ihre Wange. „...ich muss mich bei dir entschuldigen! Schließlich habe ich dich diesen Weg entlang gezogen, verzeih mir bitte...“ bevor Eris noch etwas entgegensetzen konnte, zog Zacharias seine Beine an und stand mit einer schwungvollen, fließenden Bewegung auf und half Eris nun wortlos auf, wobei er sie kurz ganz nah an sich heran zog. Er wollte sie ganz nah bei sich haben, da er eine gewisse Panik hatte, das noch mal so etwas passieren konnte. Durch das schwache glimmen des Feuerballs blickte er sich schnell zu allen Seiten um und entdeckte ein Stück weit die Wiese abwärts -auf der sie gelandet waren- eine kleine Hütte. Ohne ein weiteres Wort legte Zacharias seinen Arm beschützend über ihre Schulter, wobei seine Hand sich auf ihren Oberarm legte und brachte sie so dazu zusammen mit ihm in Richtung der Hütte zu gehen. Normalerweise hätte er sich niemals so viel raus genommen, doch nun war sein Beschützer Instinkt geweckt, der jedes andere Gefühl der Scham oder Zurückhaltung unterdrückte. Vor der Hütte klopfte Zacharias direkt an die Eingangstür, allerdings wurde er überrascht. Die Tür öffnete sich durch den Schwung des klopfens und nun stand der Eingang halb offen. Misstrauisch blickte Zacharias in die Dunkelheit, bevor er von Eris ab ließ. „bleib hier...“ flüsterte er und ging nun in die Hütte. Kurz schaute er sich um und überprüfte ob wirklich niemand anwesend war. Als er sicher war, ging er zurück und holte Eris an der Hand hinterher, wobei die Unterkunft plötzlich erhellt wurde, was an Eris Feuerball lag. Es wirkte nicht wie ein normales Wohnhaus, eher wie eine große Küche mit unsagbar vielen Kräutern, die zum trocknen aufgehängt worden waren, Töpfen Fläschchen und Backformen. Zudem fiel ihm nun ein leicht süßlicher Geruch in der Luft auf. Hier war nur ein großer Tisch, wo gerade mal zwei Stühle platziert waren, die Fenster waren teilweise mit Brettern verriegelt. Zacharias war skeptisch und wurde es noch mehr, als er einen Korb mit grünen Beeren und einen mit relativ frisch gepflückten roten Blüten bemerkte. Hier waren erst vor kurzen Leute gewesen... Mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend zog er Eris in Richtung des Tisches, wo er sie nun auf einen der Stühle setze. „Ich hohl was, womit man deine Wunden etwas versorgen kann...“ erklärte er, wand sich um und öffnete hier und da einige Schubläden, bis er ein relativ sauberes Tuch gefunden hatte, sowie eine Flasche Alkohol. Zacharias wunderte sich nicht, das er hier eine Flasche Hochprozentigen gefunden hatte, irgendwie passte das hier her. Zwar hätte Eris sich auch ohne weiteres selbst heilen können, doch war es erstens Nacht und somit die Sonne als Energiequelle verwehrt und zweitens wollte ER ihr irgendwie helfen. Das war ihm ein starkes Bedürfnis, nachdem er daran Schuld war, das sie diesen Weg gegangen waren. Er zog sich den zweiten Stuhl näher zu Eris, tunke das Tuch mit Alkohol und nahm ihre Hand vorsichtig in seine freie. Kurz verharrte er so und schaute ihr in die Augen. „Ist dir das recht? Es könnte etwas weh tun...“ Als er anfing Eris Schrammen zu versorgen, bauten sich jedes mal wenn er sie mit dem Alkohol getränkten Tuch berührte, Schuldgefühle auf. Zum Schluss konnte er ihr nicht mal mehr ins Gesicht schauen. Etwas deprimiert legte er das Tuch auf den Tisch, währenddessen Eris sich nun ihrerseits umsah. „Ich habe Hunger.“ Sagte sie und beendete so, die entstandene Stille und Zacharias gar nicht anders konnte, als ihr einen flüchtigen, aber immer noch leicht beschämten Blick zu zuwerfen. „Meinst du, die Besitzer wären uns böse, wenn wir ein paar Beeren essen? Sie haben so viele, ein paar werden sie schon nicht vermissen, oder?“ Zwar hatte Zacharias ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache, doch was sollte der Bewohner, dieser seltsamen Hütte schon dagegen haben, wenn sie ein paar Beeren nahmen. Wenn er sich aufregen würde, dann würden sie halt bezahlen. Es war ja nicht so, das sie Mittellose waren, die sich hier durch schnorren wollten. Als Eris sich nun eine Hand voll Beeren nahm und diese kostete, mustere sie Zacharias vom Tisch aus neugierig. „Mhhh, die sind lecker!“ erklärte Eris nun begeistert, ging auf ihn zu und hielt Zacharias schließlich ein paar Beeren hin. Ihr süßes und freudiges Grinsen, brachte nun auch ihn zum strahlen, als er sich aus ihrer Hand ein paar der grünen Früchte nahm und sie in den Mund nahm und zu kauen begann. „Die sind wirklich lecker...“ bestätigte Zacharias verschwörerisch grinsend, stand auf und griff sich eine kleine Schüssel aus den Regalen, die er kurzerhand mit den grünen Beeren füllte. „Wir lassen den Besitzer halt ein paar Silberstücke da, für die unfreiwillige Bewirtung...“ machte er noch schnell klar, bevor er die Schüssel an den Tisch stellte. Beide setzen sich wieder und griffen wie bei einer Schüssel Knabberreien immer wieder in den Behälter, bis dieser fast leer war. Zwar war die ganze Situation eigentlich nicht sonderlich positiv, doch Zacharias überkam ein so gigantischer, aber doch seltsamen Freudenrausch, das ihm das alles nichts mehr aus machte. Seine Finger griffen nach einer der letzten Beeren und mit einen schelmischen grinsen warf er diese auf Eris, als ihm Plötzlich eine Idee in den Kopf schoss. „Eris... lass uns tanzen...“ sagte er mit etwas in der Stimme, das zeigte, das ein Nein nicht in frage kam. Sein Unterbewusstsein brüllte noch die altbekannte frage „WAS tust du da?!“ doch wurde diese frage total überhört. Sein gesamter Geist schien langsam zu verschwimmen, ein leichter, aber durchaus angenehmer Schwindel durchflutete Zacharias, während er aufstand und Eris sachte vom Stuhl zu sich zog. Er wusste nicht was er da tat, doch der Moment, wo er seine eine Hand in ihre Taille legte und mit der anderen, ihre Hand ergriff erschien ihm vollkommen richtig. Als er dann auch noch ihren unsagbar berauschenden Geruch in die Nase bekam, gepaart mit dem süßen, schweren Duft, der sie schon die ganze Zeit hier in der Hütte begleitet hatte, war alles zu spät und er schmiegte sich ganz eng an sie. „Ich mag wie du riechst...“ hauchte er, ohne sich keinen einzigen Gedanken darum zu machen, was das für folgen haben könnte und fing an sie beim tanzen zu führen. Diesmal war keinerlei Spur von Zurückhaltung in ihren Tanz, bis auf die Tatsache, dass die Bewegungen langsam wirkten. „Und ich liebe deinen warmen, sonnigen Geruch.“ erwiderte sie und löste mit diesen Worten in Zacharias eine Reihe an unglaublich intensiven Emotionen aus. Wieder mal wurde ihm so deutlich dargelegt, wie sehr er Eris liebte, was es für ein Schwachsinn doch eigentlich war sich zurückzuhalten, wenn da nicht diese Unsicherheit wäre. Wollte sie den vielleicht auch mehr? Mehr als einen treuen Diener und guten, lieben Freund? Wie oft hatte er sich diese Frage in letzter Zeit gestellt und wurde dann wieder dazu gebracht NUR Eris Diener zu sein? Es war einfach zu oft! Es wäre doch so einfach alles klar zustellen und das endgültig. Seine Gedanken schwammen regelrecht, kamen und gingen, wobei sich nur ein kleiner Teil davon festhalten konnte. Bunte Farben tanzten vor seinen Augen, bevor eine so unsagbar süße Stimme wieder aus dieser seltsamen Trance erweckte und er mit der Tatsache konfrontiert wurde, das sie gar nicht mehr tanzten. “Oh, Zacharias!” Sie schmiegte sich noch enger an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust, wo schlagartig sein Herz zu rasen begann. „Ich will nie wieder mit Marlo tanzen!“ kurz durch fuhr ihn ein gehöriger Schreck. Dieser Name...genau so verhasst wie Eros, oder der so oft vernommene Name, Noel, lösten eine gewisse Abscheu in ihm aus, warum es Zacharias auch nicht wirklich störte, das Eris die Umarmung löste. Doch konnte er ihren Blick nicht ausweichen, wollte es auch nicht, denn der Anblick der Bernsteine brachte ihn wieder ein unglaubliches Glücksgefühl. „Und wenn ich daran denke, dass dieser Kerl mich mehrfach fast geküsst hätte! Ich... Ich...“ ohne das es Zacharias wollte, wurde sein Blick kälter. Wenn Marlo hier gewesen wäre, hätte er ihn wohl in Stücke zerrissen. „Ich will, dass du der erste Mann bist, der mich küsst! Und nicht Marlo, dieser Schleimbolzen...“ Nun war Zacharias irritiert, starrte Eris einen Moment lang etwas perplex an. Doch bevor seine Gedanken über ihre Worte sinnieren konnten, war sein Körper schneller, ergab sich der so lang ersehnten Lust. Zacharias´ Finger der rechten Hand strich ihr über die Wange, während die linke Hand ihren Weg an ihre Taille fand und Eris mit scheinbarer Leichtigkeit wieder an ihn zog. Mit halb geschlossenen Augen schaute er ihr mit weichen Blick in die ihren, spürte kurz den warmen Atem, der auf seinen brennenden Lippen traf und die Hitze nur noch mehr anfachte. Nur langsam beugte er sich ihr hinab, bis ihre Lippen sich einmal kurz berührten. Sofort löste er seine Lippen wieder. Kurz wurden einige Zweifel wieder aufgewühlt, doch wurden von dem rauschartigem Gefühl in ihm verschluckt, warum er seine Lippen wieder zärtlich auf die ihren legten. Diesmal länger und ein kleines bisschen fordernder. Wieder lösten sich seine Lippen, diesmal nicht aus Zweifel, sondern weil er ihr in die Augen sehen wollte. Als er sah, das sie keinerlei Einwände zu haben schien, fuhren seine Finger vorsichtig zu ihren Hinterkopf, wo sie sich in ihren Haaren vergruben, drückte seinen Körper eng an ihren und wieder küsste er sie. Allerdings war dieser Kuss noch etwas inniger wie der letzte und als Eris auch noch erwiderte, hielt sich Zacharias nicht mehr zurück. Immer wieder lösten sich ihre Lippen für kurze Momente, in denen er jedes mal ein leises, wohliges stöhnen von sich geben musste. Es war unbeschreiblich. Jede Bewegung, jede Berührung löste regelrechte Explosionen aus. Tief in seinen Gedanken war Zacharias durchaus klar, das er zu weit ging. Dass das was er mit Eris hier tat unrecht war, aber er konnte nicht aufhören. Zu schön waren die küsse, die Eris tatsächlich erwiderte und zu sehr sehnte er sich nach mehr. Unerwartet wich Eris ein Stück nach unten, was ihre Lippen grob voneinander trennte. Schwer atmend erkannte Zacharias erst jetzt das sie weg geknickt war und er konnte nicht anders als leise zu lachen. Es war mehr eine vom Rausch ausgelöste Reaktion, als er seine Hände auf ihre Hüfte legte und sie so auf den Tisch setze. Ohne ein weiteres Wort legte er seine Stirn auf ihre Schulter, während seine Hände weiterhin auf ihrer Hüfte ruhte. “Ich liebe dich so sehr, Eris...” hauchte er ehrlich in den weißen Stoff ihres Kleides, bevor sich sein Gesicht ihren Hals zu wand und seine Lippen sich vorsichtig auf selbigen drückten. Wieder überraschte Eris ihn mit einer unvorhersehbaren Bewegung. Sie legte ihre Arme mit so viel Schwung um ihn und lehnte ihr Gewicht zeitgleich gegen Zacharias, das nun er derjenige war, der weg knickte und nach hinten fiel. Doch war er nicht der einzige der auf dem Boden landete. Eris war direkt auf ihn gelandet und als sie sich wieder in die Augen schauten, fing Zacharias wieder an zu lachen. Grinste Eris liebevoll an und strich ihr -mit beiden Händen- die Strähnen aus dem Gesicht. Er hätte sie die ganze Nacht so betrachten können. Vorsichtig wanderten seine Hände wieder auf ihren Rücken, wo sie unmerklich wanderten. “I-Ich...” begann sie leise und beide schauten sich weiterhin tief in die Augen, wobei Eris plötzlich etwas verkrampft wirkte, was wiederum Zacharias etwas irritierte. “Ich...dich auch...” Kurz musste Zacharias überlegen, was sie damit meinte, als ihm durch den Kopf schoss, was er zuvor gesagt hatte. “Ich liebe dich so sehr, Eris...” wiederholte eine Gedankenstimme, die Worte und schlagartig schoss ihm eine tiefe Röte ins Gesicht. “Eris...” hauchte er nun ungläubig, als sie ihn mit einen flüchtigen Kuss unterbrach und sich schließlich auf ihn legte. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und ihm war klar, das sein Herz in diesem Moment extrem schnell schlug. Seine Arme schlangen sich um ihren zarten Körper, bevor er sich zusammen mit ihr auf die Seite drehte. So wie sie nun da lagen, erinnerte es ihn an den Vormittag auf den Gipfel nur das er ihr Gesicht nun sachte mit Küsschen übersäte. Noch einmal trafen sich ihre Lippen und Zacharias schmiegte sich noch etwas an Eris, doch irgendwas stimmte nun nicht mehr wirklich. Ihm war duselig und eine extreme Müdigkeit hatte ihn ergriffen. Egal wie sehr er versuchte wach zu bleiben, seine Augen schlossen sich vollkommen automatisch und er schlief -etwas auf Eris gelehnt- ein. Es war weder der klägliche Versuch von Eris ihn weg zu rücken, der ihn aufweckte oder der kleine erschrockene Aufschrei, sondern das durchringende Gebrüll einer alten, krächzenden Stimme. Er verstand erst nicht was los war, schreckte auf und stütze sich schnell auf, um den Ausgangspunkt des brüllens ausfindig zu machen. Mit verschlafenen, sowie leicht verpeilten Blick, schaute er rüber zur Tür, wo eine alte runzlige Benua stand, die wild schimpfend wieder von dannen zog. „Buhuuuuu....“ Eris seltsamer Aufschrei ließ ihn ruckartig auf den Boden unter sich blicken, wo er erst realisierte auf was er sich da abstützte. Seine Hand lag direkt auf ihrer Brust und wie ein harter schlag gegen den Kopf, prasselten Erinnerungen der vergangenen Nacht auf ihn ein. Trotz der Tatsache, was letzte Nacht zwischen ihnen passiert war sprang er wie von der Tarantel gestochen ins nächste Eck. "TUT MIR LEID!" rief er und sein Kopf lief vollkommen rot an. In diesem Augenblick hatte er nicht einmal Überrissen, das eine alte Frau vorhin in der Hütte gestanden hatte und merkte nicht einmal mehr, wie ein großer Benua ihn grob aus der vorübergehenden Behausung zog. Sein Geist wirkte immer noch so unsagbar benommen, als hätte er die ganze Nacht schweren Alkohol getrunken. Mit einen unwahrscheinlich verwirrenden Wirbel von Gedanken, nahm er nur schemenhaft mit wie sie nun schließlich in der nähe einer breiten Straße "ausgesetzt" wurden. Ein kurzer Blick auf Eris ließ ihn wieder klarer werden. Was war letzte Nacht nur los gewesen? Wie war er nur darauf gekommen ihr seine Liebe zu gestehen und was mindestens genau so schlimm -wenn nicht noch schlimmer- war die Tatsache, dass er sie SO angegangen hatte. Sie geküsst und umschlungen, wo doch sein gesamter Verstand gegen so eine "Dummheit" rebellieren würden- im Normalfall... Er war regelrecht Fassungslos, warum er sich auch nicht in der Lage sah, Eris anzusprechen, oder sie anzusehen. Was würde ihn wohl jetzt erwarten!? Zumal er sich einbildete das Eris sein Liebesgeständnis erwidert hatte. Hatte sie, Oder war es nur Wunschdenken? Schlapp setze sich Zacharias an den Straßenrand, schielte dabei öfter, unauffällig zu Eris, die sich gerade heilte. "Ähm...hast du noch irgendwo Schrammen, die ich heilen soll?“ Zacharias zuckte unwillkürlich zusammen, schaute aus dem Augenwinkel zu ihr hinüber und wurde rot. "ähm...nein, aber was machen wir jetzt?" fragte er und rutschte auf seinen Platz leicht hin und her. "Es wäre wohl besser erst mal weiter zu gehen..." erklärte er um die peinliche Stille zu umgehen, schließlich war es leichter peinlich berührt herum zu rennen, als peinlich berührt herum zu sitzen und darauf zu warten was der andere tat. Ihre Schritte waren langsam und dienten nicht wirklich der Fortbewegung, als vielmehr dem Zweck der Ablenkung. Zacharias ließ seinen Blick kein einziges mal zu Eris hinüber wandern, denn er spürte ihren dann und wann auf sich ruhen, weshalb er es verhindern wollte in die wunderschönen Bernsteinaugen zu blicken und vor Scham im Boden zu versinken. Ihm wurde langsam immer klarer im Kopf, verstand immer mehr was da vor sich gegangen war und jeder verschwommene Schleier -die er jetzt gerne behalten hätte- verzogen sich. Innerlich schrie er auf, gab sich die Schuld an dem ganzen und seine gesamte Gedankenwelt drehte sich um die innigen Küsse mit Eris. Nicht nur wegen der Schuldgefühle, sondern auch weil der angenehme Schauder so unsagbar durchdringend war. Wie gerne er sie doch noch einmal...und noch einmal und noch einmal küssen würde. „Ahhh...Duuuhuu, sag mal, ich hab da eine Frage...“ Durch diese Frage, die ihn zwang, sozusagen in das Auge des Sturms -Eris Augen- zu blicken, blickte er vorsichtig hinüber. Auch wenn es schier nicht möglich war, seine eigene Scham und Hilflosigkeit zu verbergen, versuchte er nicht weg zusehen und ihre kommende Frage nach besten Gewissen zu beantworten (selbst wenn es unangenehm würde). „Die Besitzerin von dem Schönheitssalon hat mich irgendwie so abschätzig gefragt, ob du mein Geliebter bist. Aber was ist das ei-“ Kurz versuchte Zacharias dieses Wort wirklich zu erfassen. Geliebter... Natürlich wusste er was das war, doch warum fragte sie ihn gerade DAS!? Doch weiter kam Er sowie Eris nicht mit ihrer neu aufgenommenen Unterhaltung. Mit einer überraschenden Geschwindigkeit wurde Eris zur Seite gerissen. Zusammen mit einer anderen fremden Frau kugelte sie über den Abhang hinunter, wobei Zacharias mit weit aufgerissenen Augen hinterher stürmte. Er war bereits bei ihnen, als Eris leicht verwirrt fragte, ob sie dem Blauschopf heilen sollte, doch Zacharias hatte keine Augen für die Fremde. Er kniete sich sofort zu Eris, faste sie sanft an ihren Schultern und suchte Augenkontakt. "Gehts dir gut?!" man merkte an seiner hektischen und besorgten Stimme, das es diesmal -anders wie am gestiegen Sturz- Panik schob, was vielleicht daran lag, das er heute gesehen hatte, wie ihr Körper mit roher Gewalt über Büsche stürzte. Erst jetzt merkte er, wie sich eine größere Gruppe näherte, die anscheinend zu der Blauhaarigen gehörte. Zacharias war den Fremden ein klein wenig Misstrauisch, was er aber nicht in seinen Blick -den er ihnen zugeworfen hatte- erkennen ließ. Er zuckte unmerklich zusammen, als Eris ihre Stirn auf seine Schulter legte und klar stellte, das es ihr gut ging. Erleichtert beobachtete er wie sie die Fremde heilte, hatte aber die anderen immer im Augenwinkel. In dieser Situation überkam ihn wieder einmal sein Beschützer Instinkt, was er aber so gut wie möglich unterdrückte. Als Eris es vollbracht hatte und nun aufstand, merkte Zacharias ihre aufkeimende Schwäche, hielt sich allerdings zurück solange sie nicht ernsthaft gefährdet war, um sie -als Göttin- nicht zu blamieren. Eris war zwar körperlich Schwach, doch ihre Magie war gigantisch, weshalb es einfach nicht angebracht war sie zu stützen, wenn Fremde anwesend waren. „Moment, bist du Eris? DIE Eris Nuwee?“ Schlagartig wurden seine Gedanken, durch diesen Satz wieder auf Eris und die Blauhaarige unterbrochen. Natürlich hatte er damit gerechnet, das mindestens die zwei Nu-Frauen Eris erkennen würden, doch das die Tumathil dies übernahm, war leicht überraschend für Zacharias. Wie erwartet bestätigte Eris, die Worte der Fremden gekonnt, schließlich war sie derlei raunende Fragen gewöhnt und fragte nun übergehend, wer SIE waren. Zacharias fühlte sich vollkommen fehl am Platz und begnügte sich ausschließlich damit zu beobachten. Als die Gruppe sich durch den Halbling - namens Aides - vorgestellt hatte, der wohl auch scheinbar der Anführer zu sein schien, konnte Zacharias sein Misstrauen zum größten Teil ablegen, auch wenn er es nicht ganz aufgeben wollte, was auch scheinbar für Lyse, die Mond Nu Priesterin galt, die ihn, sowie Eris skeptisch musterte. Noch immer stillschweigend lauschte er Eirs, die Vorschlug zusammen zu rasten. An sich keine Schlechte Idee. In großen Gruppen konnte einen Einzelnen nicht gerade viel passieren, aber doch missfiel Zacharias zuerst diese Idee ein wenig. Immerhin war er nun nicht mehr mit Eris allein, wobei das gerade in der Situation in der sie zuvor gewesen waren auch seine Vorteile hatte. Etwas hin und her gerissen von Vor- und Nachteilen dieser gemeinsamen Rast, half er -leicht abwesend wirkend- beim Lagerfeuer machen. Danach unterhielt er sich recht nett mit Ayse. Bei ihr merkte man sofort, das sie eine Priesterin, der Sonnennu war. Ihre Art über das Leben zu reden, selbst wenn es nur um schlichte Blumen ging, ließ daran keinen Zweifel offen. Zacharias mochte diese Lebensliebende Art, warum es ihn nicht schwer fiel Ayse ins Herz zu schließen. Vertieft in das Gespräch mit der Priesterin, bemerkte er nicht das Eris sich entfernte und sich weit weg von ihnen in die Wiese legte. Erst als Aides, Lyse und Flori beschlossen auf die jagt zu gehen (wobei Lyse wohl eher beschloss sich langweiligen Gesprächen zu entziehen) und Chait sagte das er nach Eris sehen wollte, wurde er wieder hellhörig und blickte sich verwundert um. Mit einen verwunderten und überaus irritierten Blick hatte er erst jetzt verstanden, das Eris nicht hier war. Zwar hatte er sich gewundert, das sie kein einziges mal etwas gesagt hatte, aber seine Vermutung war, das sie zu erschöpft gewesen war. Nun schielte Zacharias in die Richtung in der Chait verschwand und konnte nicht anders, als seinen blick immer wieder zu ihnen schweifen zu lassen, selbst wenn er eigentlich noch mitten im Gespräch mit Ayse war. Doch scheinbar interessierte auch Ayse was da vor sich ging und schlagartig waren beide nur noch mit ihren Augen bei den beiden, die nun nebeneinander in der Wiese lagen und sich Unterhielten. Als beide sich angrinsten versetze das Zacharias einen Stich ins Herz. Selbst jetzt spürte er eine unangenehm brennende Eifersucht und das obwohl Eris nur mit Chait redete und lachte... So wie sonnst mit ihm... War dass das Problem? JA, definitiv! Auch wenn es überaus kindisch war, wollte Zacharias das sie nur mit ihm so lachen konnte. Natürlich... egoistisch, dumm und vor allem unmöglich, doch trotz der Tatsache, das er um die Torheit dieses Gedankens wusste, konnte er die Eifersucht nicht abstellen. Erst jetzt merkte er das Ayse einzelne Tränen über die Wangen liefen. Erstaunt und besorgt rückte er näher zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Bevor er fragen konnte, was los war, zog sie panisch die Luft in die Lungen und wand ihren Blick komplett von Chait und Eris ab, die auch für Zacharias ein überaus schmerzhaftes Bild boten. Als Zacharias verstand, das auch Ayse durch den Anblick schmerz bereitet wurde, tat er es ihr gleich und zog die Luft scharf ein, wobei er die Panik unterdrückte. “Lass uns wo anders hingehen...” bat er schließlich, wobei leichte Wut in seinem Ton mit schwang. Zacharias konnte nicht sagen, ob Ayse bemerkt hatte, das auch er dieses Bild nicht weiterhin betrachten konnte, ohne emotional zusammen zu klappen, doch kam sie mit ihm, ohne weitere fragen. Auf den Weg, weiter den Berg hinauf, begegneten ihnen die drei Jäger, oder besser gesagt der Jäger -Aides- und sein Anhang -Lyse und Flori. Zacharias winkte nur wortlos, wo Ayse sie doch recht überschwänglich zurück begrüßte, wobei es noch recht zurückhaltend wirkte. Zwar kannte Zacharias Ayse gerade mal ein paar Stunden, doch ihre Gefühle, die sie so offen nach außen zeigte, hatte Zacharias gleich erkennen lassen wie sie in etwa war. Sie waren beide verletzt, was sie in diesen Moment verband und als sie auf einer der oberen Blumenwiesen angekommen waren, ließ sich Zacharias einfach auf den Rücken fallen, wobei einige Polen in den Himmel schossen. Zacharias beobachtete den stürmischen Tanz, des gelben Staubs in der Luft, bevor sich die Pollenwolke wieder verzogen hatte und nun Sicht auf den strahlenden Himmel gewährte. “Hier in Do-Shi ist es unsagbar schön. Du und Lyse habt wirklich Glück ausgerechnet hier Priesterinnen zu sein...” er richtete sich ein Stück auf und beobachtete Ayse die gerade Blumen pflückte und ihn nur zustimmend angrinste. Zacharias ließ sich wieder in die Blumenwiese fallen, bevor er einfach drauf los redete. “Was meinst du haben Eris und Chait geredet?” fragte er, wobei er diese Worte sogleich wieder bereute. Er kam sich wie ein Kind vor, das seine Neugierde nicht unterdrücken konnte "Mhhh, das würde ich auch gerne wissen" Antwortete Ayse nun bedrückt und Zacharias richtete sich wieder auf und setze sich im Schneidersitz hin. Ihm war klar das sie mehr für Chait empfand, aber sie schien schlicht verletzt, wo er vor Eifersucht fast überging. “Ich bin Eifersüchtig...” stieß Zacharias hinaus und rupfte einige Grashalme ab, wobei er Ayse aber nicht aus den Augen ließ. Ayse schaute ihn bestürzt an, als ob er gerade etwas schreckliches gesagt hätte und wieder kam er sich wie ein kleines Kind vor, das etwas schlimmes gesagt hatte, da Ayse mit verständnislosen Blick fragte “Warum!?” “Weil ich für Eris sehr viel empfinde und es mich schmerzt, wenn ich sie mit jemanden anderen sehe...” erklärte er mit einer Selbstverständlichkeit, die er von sich -in dieser Hinsicht- gar nicht gewöhnt war. Als Ayse ihn freudig Lachend durchs Haar wuschelte und dabei ein “Wie süüüß!” von sich gab, wurde er leicht rot und wieder hatte er das Gefühl ein Kleinkind zu sein, was aber sofort verflog als er Ayse weiter die Situation erklärte. “...aber zwischen mir und Eris kann es leider nie etwas werden...” Leicht traurig blickte Ayse ihn nun an “ Bei mir und meiner Liebe ist es genauso...” Kurz waren beide Still versunken in ihre deprimierende Situation, bevor Ayse ihm aufheiternd eröffnete das sie Lust auf etwas süßes hatte und ein Frustfressen vorschlug. Zacharias konnte ein lautes Lachen nicht zurückhalten und nickte übertrieben zustimmend. Als beide aufstanden zuckelte Ayse bereits wieder hinunter zum Lager und er Wortlos hinterher. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder beim Lager angekommen waren und Zacharias mit leichten entsetzen beobachte wie Eris neben Chait saß und ihm beim Tiere ausnehmen beobachtete. Irritiert blieb er leicht abseits stehen, während Ayse die gesammelten Blumen Lyse präsentierte, die sich dafür kein Stück interessierte. Plötzlich stand Eris neben ihm, strahlte so bezaubernd wie eh und je und sagte in einer so unglaublich niedlichen Tonlage das sie ihn vermisst hatte, das ihm kurz der Atem weg blieb. Ohne groß zu überlegen grinste er sie an und erwiderte ihre Worte “Ich dich auch...” Schlagartig fielen ihm wieder die Worte der vergangen Nacht ein. ”Ich liebe dich so sehr, Eris...” “Ich dich auch...” Mit einen nachdenklichen, aber glücklichen Lächeln schaute er ihr in die Augen und bemerkte das sie immer noch etwas erschöpft wirkte. “Bist du müde?” Müde blinzelte Eris ihn an, bevor sie seine Frage murmelnd beantwortete. „Das schon ein bisschen, aber nur ein bisschen halt.“ Zacharias musste grinsen als sie noch etwas lachend hinzufügte. „Also schlafen muss ich jetzt nicht, es ist ja sowieso schon bald Abend. V-Vielleicht sollte ich mich umziehen, mein Kleid hat die ganzen Stürze nicht so gut überstanden.“ Verlegen blickte Zacharias ihr nach und beobachtete wie der Schrank wieder zu wachsen begann und sie schließlich darin verschwand. In seinen inneren kribbelte es. Es war nicht das übliche kribbeln, wenn er an Eris dachte, sondern ein überaus warmes und zufriedenes. Bildete er sich es nur ein das er wieder relativ normal mit Eris umgehen konnte, selbst nachdem er ihr gesagt hatte, das er sie liebte? Es erleichterte ihn ungemein, das dieses Geständnis keinen Keil zwischen sie trieb, wie er immer gedacht hatte, aber zugleich machte es ihn unsicher... Wie hatte es Eris gemeint? Liebte sie ihn auch, oder war es nur eine Freundschaftliche Liebe und Eris hatte gar nicht verstanden was er mit seinen Worten gemeint hatte? Immerhin war Eris das zuzutrauen... In Gedanken starrte er weiter in die heller werdende Flamme, deren Hitze nun die ausgenommenen Tiere brutzelte. Es fing gleich an nach Essen zu riechen, was Zacharias eigentlich nur nebenbei bemerkte. Viel aufdringlicher war das knacken des Holzes, das im Feuer langsam verfiel, oder die Stimmen von Ayse, Aides und Chait, die übers kochen debattierten. Kurz huschte sein Blick zu den anderen, wobei er Blickkontakt mit Lyse herstellte. Wie automatisch grinste er sie an, sie hingegen wirkte etwas überrascht und brachte nur ein schiefes Lächeln zustande. Zacharias grinste daraufhin nur noch breiter, Lyse konterte mit einem Schulter zuckten, als wollte sie sagen “jetzt hast du mich aber erwischt,... is mir trotzdem egal“ und blickte wieder zurück in die leuchtende Flamme. Irgendwie fand Zacharias es schade, das sich die Gruppe morgen schon wieder trennen musste, da er jeden von ihnen für sympathisch erklärt hatte, selbst wenn er eine wahnsinnige Eifersucht auf Chait schob, die allerdings - nachdem Eris ihn so lieb empfangen hatte- schon um einiges zurück gegangen war. “Hey.” Überrascht blickte Zacharias auf und bemerkte erst jetzt Eris, die sich nun neben ihn setzte. Sie hatte sich wie erwartet umgezogen und hatte nun einen weiten Rollkragenpullover an, unter dem sie ein knielanges Kleid trug. Zacharias Augen betrachteten sie kurz im Schein des Feuers. Sie war so wunderschön, es war schwachsinnig zu glauben, dass sie ihn wirklich lieben würde, wie er sie. Trotzdem konnte er nicht anders als sie lächelnd anzusehen. Grade mit dieser Kleidung sah sie so niedlich aus, das er sie am liebsten umarmt hätte, zudem kam ihr Haar das völlig durcheinander war. Der Dutt war knapp davor auf zugehen und Zacharias war kurz davor einfach ihre Haare zu öffnen und sie zu flechten, bevor Eris Stimme noch mal erklang. „Do-Shi ist so schön, oder? Hier haben die Wolken so ein sauberes weiß und die ganzen verschiedenen Blumen... Der ganze Kontinent hier scheint zu leben und zu atmen. Ich find das toll.“ Zuerst etwas perplex, da er aus seiner Konzentration gerissen worden war, antwortete Zacharias etwas stockend. “j-ja...hier ist es wahrhaftig schön, zumal die Energie hier so etwas reines und unverbrauchtes hat, als wäre noch niemals jemand hier gewesen. Es ist fast bedauerlich das wir bald wieder zurück nach Terra Salubris müssen...” nun stockte er schlagartig. Zacharias hatte diese Worte doppeldeutig gemeint, aber unbedacht ausgesprochen. Immerhin mussten sie zurück, weil Eris heiraten würde. Er wollte seine Worte mithilfe von Taten ungeschehen machen, setze sich etwas hinter Eris und öffnete wie zuvor schon geplant ihre Haare. Vorsichtig strich er ihr ein paar mal mit den Fingern durch das seidige Gold und fing dann an zu flechten. Normalerweise hätte er so etwas niemals getan, wenn andere dabei waren, doch irgendwas sagte ihm, das er sich hier nicht zurückhalten musste, selbst wenn Lyse und Ayse Priesterinnen ihres Volkes waren und damit wussten das sein Verhalten gegenüber Eris nicht das eines Dieners war. Als er endlich fertig war, legte er Eris den Zopf neckend über die Schulter und legte seine Stirn auf die andere. Kurz hielt er inne, bis er sich lösen konnte und wieder auf seinen alten Platz zurück rutschte. Inzwischen war der Steppenhase gut durch und jeder bekam einen Stock in die Hand gedrückt an dem die armen Viecher aufgespießt worden waren. Zacharias schmeckte es recht gut, sowie Aides und Chait, die kräftig zulangten. Die Mädchen hingegen hielten sich etwas dezenter zurück. Nach dem essen dauerte es nicht mehr lange bis sich alle schlafen legten und wieder lächelte Zacharias breit und glücklich, als Eris sich zu ihm legte. Es war nicht schwer so ein zu schlafen, was er auch schließlich ohne Probleme tat. Wieder erwachte Zacharias durch lautes Geschrei, der sich als lautstarker guten Morgen Gruß von Ayse herausstellte. Noch immer etwas verpennt sah er sich fragend um und bemerkte nun auch das Eris nicht mehr neben ihm lag. Sein Blick wanderte weiter bis er die Quelle der Lautstärke -Ayse- ausgemacht hatte, wo auch Lyse und seine Eris saßen. Mit etwas steifen Bewegungen richtete er sich nun auf und fuhr sich übers Gesicht, wobei er merkte wie lang er sich nicht rasiert hatte, da die Stoppeln unangenehm an den Händen kratzen. Noch immer extrem dösig ging er zum Fluss, krempelte während des gehens seine Hosenbeine bis zu den Knien hoch, bevor er bei den drei Mädchen stehen blieb, sein Hemd mit Mühe aufknöpfte und es achtlos neben ihnen fallen ließ. “guten Morgen” murmelte er noch ziemlich schläfrig, rieb sich die Augen und ging dann mit einem Schauder ins Wasser. Es war eiskalt, geradezu perfekt zum wach werden. Der Fluss war an dieser Stelle recht seicht, weshalb Zacharias ohne Probleme in die Mitte waten konnte, ohne das seine Kleidung nass wurde. Die runden Kieselsteine am Boden fühlten sich sogar recht angenehm an, obgleich die Kälte wie kleine spitze Nadeln brannte. Noch einmal wanderte sein verschlafender Blick zu den drei Damen am Ufer, die ihn aufmerksam beobachteten, was wiederum etwas unangenehm war... irgendwie. Die aufsteigende Röte in seinem Gesicht ließ er verschwinden, indem er sich einen Schwall Wasser ins Gesicht klatschte und nun wirklich vollkommen wach war. “Eris...ich kann dich gut verstehen...” sagte Lyse und als Zach sie fragend musterte, entgegnete sie ihm nur ein schiefes Grinsen. Mit einer schier unerträglichen Neugierde, blieb sein Blick an Eris hängen, während Lyse aufstand und Ayse mit sich weg zog. “Was versteht Lyse?” fragte er Eris mit zögern in der Stimme und näherte sich ein paar Schritte, der rot werdenden Nu- Göttin. Sie antwortete nicht, wurde nur noch röter im Gesicht und blickte verlegen auf den Boden neben sich, warum Zacharias sie nur leicht anlächelte und nicht mehr auf das Thema einging. Um sich abzulenken und Eris zu zeigen, das sie nichts sagen musste, zog er sein Schwert und nahm dieses Vorsichtig am vorderen Teil der Klinge. Er bückte sich leicht nach vorne, um sein Spiegelbild im Wasser zu sehen und begann seinen Bartansatz so gut es ging mit der Schwertklinge zu rasieren. Zwar war das nicht gerade die handlichste Methode, doch sein Koffer mit dem notwendigen Utensilien war noch immer auf der Kutsche, die ihn und Eris vergessen hatte. Er war fast fertig, als ein durchdringender Schrei von Flori - die anscheinend gerade aufgewacht war und so alle freudig begrüßte- ihn zusammen zucken ließ und somit die zuvor ruhig gehaltene Klinge in die Wange schnitt. Es war nur ein kleines ziepen was er spürte, doch das Blut das über seine Wange ins Wasser tropfte und von der schwachen Strömung fortgezogen wurde, ließ ihn stocken. “Mist...” hauchte er leicht genervt, von seinem eigenem Ungeschick und starrte weiter in das leicht verschwommene Spiegelbild im Wasser, während er das Schwert kurz ins Wasser hielt, die Klinge an seiner Hose trocknete und sie schließlich wieder zurück in die Scheide schob. 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