Devil Drabbles von PotionsMistress ================================================================================ Kapitel 5: Urlaubsvertretung (PotO) ----------------------------------- 5. Urlaubsvertretung „Erik? Kommst du?“ Christines Stimme hallte durch die Gewölbe unter der Oper. „Einen Moment noch!“ Das Phantom der Oper drehte sich wieder zu der jungen Frau um, die vor ihm stand. „Und denk daran: Lass dich NIE, und ich wiederhole, NIE, ohne Maske sehen!“ “Ja, is’ ja schon gut, ich hab’s schon beim ersten Mal kapiert, ich bin ja nicht blöd“, beruhigte ihn Ithiliel. „Und nun geh’ schon, lass’ Christine nicht warten, ich werd’ hier schon klar kommen.“ Grinsend hob sie eine George Bush Maske hoch, die ihr Erik sofort wieder aus der Hand riss. „Und keine solche Masken! Du sollst angseinflößend wirken!“ „Glaub’ mir, wenn du wüsstest wer das ist, hättest du auch Angst... oder würdest dir vor Lachen in die Hosen machen... aber ich weiß’ was du meinst... du hast es mir in den letzten Stunden ja auch nur tausendmal erklärt.“ „Und du bist dir sicher, dass du das hinkriegst?“ „Ja klar doch! Ich wollte doch schon immer mal Phantom spielen!“ Mit diesen Worten schob Ithiliel den Operngeist aus seiner Wohnung und winkte ihm und Christine zum Abschied noch einmal zu. Dann schoss sie die Tür wieder hinter sich und machte sich daran ihren ersten Tag als ‚Vertretungs-Phantom’ zu genießen. Schräg vor sich hinsingend zog sie sich um: Eine schwarze Hose, ein weißes Piratenhemd, schwarze Stiefel, ein langer schwarzer Umhang... und die Maske. „Was für eine nehm’ ich denn jetzt? Ach ja, die Totenkopfmaske!“ Grinsend zog sie sich die Maske über. So... und jetzt? Was macht man denn so als Operngeist? Sie ging eine zeitlang grübelnd auf und ab. „Ich habs! Ich werd’ ein wenig herumspuken!“ Gesagt, getan. Diese Geheimgänge hinter den Wänden waren wirklich praktisch! Sie genoss ihren neuen Job und schlich durch die gesamte Oper, wobei sie sorgfältig darauf achtete, dass sie niemand zu sehen bekam. Nun stand sie hinter der Wand der Umkleide der Balletratten. ‚Vielleicht sollte ich sie etwas erschrecken?’, überlegte sie. Mit einem diabolische Grinsen klopfte sie dreimal gegen die Wand. Die Mädchen auf der anderen Seite erstarrte und sahen sich ängstlich an. „Mama, hier klopfts!“, rief die jüngste und lief aus dem Zimmer. Ithiliel lachte noch immer als sie zum Büro der Manager kam. Die hatten schon lange eine Abreibung verdient! Da lag der eine – sie konnte die beiden noch nie auseinander halten – doch tatsächlich halb auf seinem Schreibtisch und schlief! ‚Na warte...’ Fies grinsend schlich sich Ithiliel in den Raum hinein. ‚Bald wird so schnell keiner mehr wagen, die Forderungen des Phantoms zu ignorieren!’ Als Erik eine Woche später wiederkam und in Loge 5 einen Brief seiner Manager vorfand, in dem sie ihn verzweifelt um Verzeihung anflehten, stellte er die junge Frau erstaunt zur Rede. „Was, bitte, hast du diesmal angestellt?“ „Ich? Gar nichts... ich war gaaanz brav.“ Erik schüttelte den Kopf. „Der Blick hilft bei mir nicht, ich kenne dich. Also: Was hast du mit den Managern angestellt?“ Er hielt den Brief hoch. „Ach das...“ Ithiliel winkte ab. „Das war doch ganz harmlos... ich hab’ ihnen nur ein Mittel in den Wein gemischt, das sie impotent werden lies... und ihnen dann einen netten kleinen Brief dagelassen, in dem stand, dass dieser Zustand von Dauer wäre, falls sie nicht deinen Forderungen nachkommen würden...“ Erik starrte sie mit offenem Mund an. „Du hast was!?“ „Na ja... es heißt doch ‚man soll jemanden da treffen, wo’s am meisten weh tut’... und es sind immerhin Männer...“ Ithiliel zuckte mit den Schultern. „Außerdem was willst du? Es hat doch funktioniert.“ „Ja... schon. Aber... so?“ „Ach komm’ schon.“ Ithiliel klopfte dem Phantom beruhigend auf die Schulter. „So haben sie doch viel mehr Angst vor dir, als wenn du ihnen ein paar tote Ratten irgendwo hinlegen würdest! Glaub’ mir, sie werden sich so schnell nicht wieder mit dir anlegen. Und falls doch... hier. Drei Tropfen für einen Tag Impotenz.“ Sie drückte ihm eine kleine Flasche in die Hand. „Ich glaube, ich sollte lieber aufpassen, dass du nie auf mich wütend wirst...“ sagte Erik grinsend als er mit einer Verbeugung die Flasche entgegen nahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)