Long way to friendship von Neria (A Marauders Tale) ================================================================================ Kapitel 3: Das fürnehme und gar alte Haus ----------------------------------------- Als James erschrocken aus seinem Bett sprang, saß der Junge im Grimmauldplatz 12 schon lange auf dem seinen und rührte sich nicht. Die langen, schwarzen Haare hatte Sirius zusammengebunden, damit sie ihm nicht immer ins Gesicht fielen. Lange saß er so, bis er sich seufzend erhob und ans Fenster ging. Sein Koffer war gepackt und er wartete nur noch darauf, dass er hier endlich weg kam. Er hörte seinen Bruder im Nebenzimmer rumoren. Er würde wahrscheinlich wieder ein Theater wie gestern machen. Regulus wollte nicht verstehen, warum er nicht nach Hogwarts durfte. Er wollte unbedingt zur Schule, um seinen Eltern stolz zu machen. Das war nicht grad der Grund, weswegen Sirius sich so sehr nach der Schule sehnte. Er musste raus hier, weg von allem. Ihm war es egal, wohin, Hauptsache er konnte seinen Eltern entfliehen. Zum Frühstück hätte er gehen sollen, doch er hatte es nicht getan. Dreimal war der Hauself bei ihm gewesen und hatte ihm die Bitte, nein den Befehl, seiner Eltern überbracht. Sirius jedoch hatte vorsorglich die Tür verschlossen und es ignoriert. Das würde sicher noch Ärger geben, wenn er nachher runter ging, doch eigentlich war es ihm egal. Rebellisch war er nun mal immer gewesen. Wenn seine Mutter wüsste, welchen Wunsch er hegte, dann würde sie ihn wahrscheinlich umbringen. Der Gedanke war es, der ihn schon die ganze Zeit umtrieb. Sirius, geboren im „fürnehmen und gar alten Haus der Blacks“ wollte nicht nach Slytherin. Seine Eltern waren in diesem Haus gewesen. Fast seine gesamte Familie war dort gewesen und man war sehr stolz drauf. Wie er es hasste. All diesen Blödsinn, von wegen Reinblut und alte Familien. Ich könnte kotzen, dachte er. Was interessiert mich der Stammbaum. Ob ich jemanden mag oder nicht, liegt sicher nicht an seinem Stammbaum. Er hatte es noch nie verstanden. Schon als er klein war, hatte er seine Mutter dafür gehasst, dass sie ihm einbläute nicht mit den Muggelkindern zu spielen. Als sie ihn doch einmal dabei erwischte, schlug sie ihn. Seit diesem Tag hasste Sirius die ganze Bagage von arroganten und reinblütigen Zauberern, die glaubte besser zu sein, als der Rest. Ja, er hasste sich selber aus einem alten und durch und durch reinblütigen Haus zu kommen. Doch hier verstand ihn ja sowieso niemand. Nur Andromeda, seine Cousine, vertrat dieselben Ansichten wie er. Ihr machte es nichts aus, dass viele ihrer Freunde keine Reinblüter waren, sondern Muggelstämmige und Halbblüter. Sie war ja auch die einzige, die nach Gryffindor gekommen war. Ihre Schwester Bellatrix war eine Slytherin. Was anderes hätte auch nicht zu ihre gepasst und die jüngste der drei Schwester, Narcissa, würde sicher auch nach Slytherin wollen. Sie vergötterte Bella und wird es ihr sicher nachmachen. Sirius schaute auf seine Uhr und stellte mit Freude fest, dass es Zeit war zu gehen. Er nahm seinen Koffer, schloss die Tür auf und ging ins Erdgeschoss. Er holte noch einmal tief Luft und öffnete die Tür zur Eingangshalle. Dort standen sie, alle versammelt. Sein Bruder, der ihm so ähnlich sah, mit verweinten Augen und triefender Nase, an der Hand seiner Mutter. Groß und mit langem, glänzendem, schwarzen Haar, musterte sie ihn kühl. Sein Vater, wie immer mit strenger Miene, schaute auf ihn herab, wie auf einen räudigen Hund. „Mein Abschiedskomitee, wie nett.“, sagte Sirius sarkastisch. „Werd nicht frech!“, fuhr ihn sein Vater an Doch seine Mutter hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringe. „Du warst nicht beim Frühstück. Warum?“, fragte sie ihn. Sirius zog eine Augenbraue hoch und antwortete in lässigem Tonfall: „Ach, weißt du, ich wollte den traurigen Abschied nicht schon am Frühstückstisch beginnen.“. Seine Art zu antworten missfiel seiner Mutter sichtlich, doch sie überging es. „Nun denn“, begann sie gereizt, „ du kannst gehen. Aber ich warne dich. Benimm dich wie es sich für einen Black und Slytherin gebührt. Mach uns ja keine Schande.“. „Mit dem größten Vergnügen. Auf wieder sehen. Mutter. Vater. Regulus.“, sprach er, während er sich spöttisch verbeugte. Er öffnete die Tür und ging hinaus. Bevor er die Tür hinter sich zuzog, drehte er sich nochmals um. „In den Sommerferien bin ich zurück. In Gold und Rot.“, sagte er zum Abschied und schnell schloss er die Tür. Hinter ihm ertönten ein Knall und ein gedämpfter Schrei. Seine Mutter hatte den Schirmständer nach ihm geworfen. Grinsend machte er sich allein auf den Weg zum Bahnhof. Das Leben konnte ja nur besser werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)