Reich & Schön ! von thelastbird (Haussklaven haben es nicht leicht . [ Zorro x Sanji. ]) ================================================================================ Kapitel 5: Moves like a kid, looks like a man. ---------------------------------------------- ~ Reich und Schön! ~ N0. 6 – Moves like a kid, looks like a man. Die angenehmste Weise wach zu werden war es wohl, das ein Traum endete – und zwar im Guten – man den Abspann allerdings ausließ und langsam die Augen öffnete, um zurück in die Realität zu kommen. Ganz langsam, ganz vorsichtig. Es hab nicht viele Tage, an denen ich so wach wurde, doch dieser Morgen war in die Liste der wunderbaren Tagesanfänge aufzunehmen. Ich schlug meine Augen auf und fühlte mich entspannt, erfrischt und voller Leben. Kein Schmerz in mir, keine verstopfte Nase, ich hatte nicht mal schief gelegen. Der Raum wurde erfüllt durch das sanft-rote Licht der Sonne, die sich über die Dächer quälte und durch meine Wohnzimmerfenster schien. Von Türen hatte ich nie viel gehalten, und so fielen die warmen Strahlen auch auf mich und mein Bett. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir das ich genau in der Zeit lag – es war 7 und erst um 8 würde ich mein Praktikum beginnen. Dieser Tag durfte mit einem Lächeln begonnen werden und ich ließ es mir nicht nehmen, genau das auch zu tun. Ich schwang meine Beine aus dem Bett, richtete die Laken hinter mir (was ich sonst nie tat), schlenderte aus dem Schlafzimmer und betrachtete mich im Spiegel. Ein einem kurzen Anflug von Übermut machte ich ein paar Dehnübungen und spielte ein wenig Bodybuilder, bevor ich meine Klamotten aus dem Schrank holte und mich ins Bad verdrückte. Mein Geruch ließ wirklich zu wünschen übrig und ich begann diesen wunderbaren Tag mit einer langen, heißen Dusche. Vielleicht hätten andere Angst vor dem heutigen Tag gehabt, doch ich war einfach nur krass aufgeregt. Heute begann mein neues Leben; heute bekam ich die Chance die ich mir schon so lange gewünscht hatte. Und verdammt, ich würde sie nicht einfach so ziehen lassen! Ich würde sie ergreifen und so lange würgen bis sie mir das gab was ich haben wollte. Mit einem Handtuch um die Hüften und nassen Haaren verließ ich peifend das Badezimmer, um eine wässrige Fußspur in meiner Wohnung zu hinterlassen und mein Radio an zuschalten. Dieses Wetter und meine Laune verlangten einfach nach guter Musik – die ich dann auch schnell in Form von Seeed und feinstem Reggae bekam. Ich wiegte mich sanft durch die Bude, trocknete mich vollends ab und schlüpfte in meine Kleidung. Noch ein prüfender Blick in den Spiegel – ich wollte schließlich gut aussehen heute. Das weiße Hemd und die Jeans standen mir. Ich sah aus wie ein Journalist... oder ein guter Fotograf. Perfekt. Fehlte eigentlich nur noch die intelligente Brille, aber mit der konnte ich nicht dienen. In der Küche kontrollierte ich erneut die Uhrzeit und nickte. Ich hatte noch ein wenig Zeit, also konnte ich mir auch noch einen Kaffee trinken und ein Brot schmieren. Die Kaffeemaschine war schnell eingeschaltet – scheiße, langsam sollte ich die echt mal entkalken schloss es mir durch den Kopf – und das Käsebrot war genau in dem Moment fertig geschmiert und belegt, als die schwarze Flüssigkeit durchgelaufen war. War das ein Omen? Würde dieser Tag so toll werden wie ich es im Gefühl hatte? Ich schlitterte nochmal ins Wohnzimmer, wo ich die Lautstärke des Radios aufdrehte, damit ich auf dem Balkon auch noch was hören konnte, den ich kurz danach mit Brot und Kaffee betrat. Meine Füße waren nackt, aber das störte nicht weiter, so schrecklich kalt wie in den letzten Tagen war es bei weitem nicht mehr. Die Sonne hatte sich weiter nach oben gearbeitet und wärmte mein Gesicht und meinen Oberkörper. Ich lehnte mich ans Geländer, sah hinunter auf die Straße und biss herzhaft in den Gouda. Das übliche Treiben da unten. Autos, Menschen, Fahrräder, Motorräder, Sanji. Sanji?! Ich beugte mich ein Stück weiter nach vorne und musterte den Blondschopf, der schnellen Schrittes die Straße überquerte und im leichten Getümmel der Innenstadt untertauchte. Kurz dachte ich an gestern Abend und musste grinsen. Ich hatte die Wohnung des Anderen um 9 verlassen, ich war mit der Vase endlich fertig gewesen und die Spieluhr hatte ich am nächsten Tag machen wollen. Sanji hatte vor dem Fernseher gesessen und so müde ausgesehen, das ich ihn am liebsten mit einem „Jetzt aber schnell!“ ins Bett geschickt hatte. Doch ich hatte nur ein „Nacht, bis morgen“ gemurmelt und war verschwunden. War ja eigentlich ganz angenehm gewesen. Dafür, das Sanji ein Arschloch war, waren wir ganz gut mit einander ausgekommen. Ob das jetzt irgendeine tiefere Bedeutung hatte, ließ ich außen vor. Über sowas sollte man sich an so einem schönen Tag keine Sorgen machen. Als ich seinen blonden Haarschopf absolut nicht mehr aus der Menge ausmachen konnte, lehnte ich mich wieder zurück und atmete tief durch. Ich nahm mir felsenfest vor, mir ab jetzt keine überflüssigen Gedanken um ihn mehr zu machen – das war reine Zeitverschwendung. Ich hatte wichtigeres zu tun. Nachdem die Tasse in der Spüle verstaut war und ich mich nochmal kritisch im Spiegel betrachtet hatte, schlüpfte ich in Schuhe und Jacke. Die Zeit war gekommen. Eine große Wende in meinem Leben stand mir – hoffentlich – bevor. Hörte sich an wie eine Revulotion. Lorenor Chegevara Zorro. Haha. Ich verließ die Wohnung zügig, den Schlüssel in der Hosentasche. Im Aufzug lehnte ich den Kopf zurück und versuchte, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Ich konnte nicht abstreiten, das ich aufgeregt war. Sowas hatte ich bisher noch nicht gemacht, es war etwas vollkommen neues und konnte die Verwirklichung all meiner Träume bedeuten. Auf der Straße hatte ich das Gefühl, dass das Wetter noch ein wenig besser geworden war. Keine Wolke trübte den Himmel mehr, die Sonne schien morgendlich frisch auf die Dächer und Fenster der oberen Etagen, ließ die Stadt schimmern und glänzen wie ein Stück reines Gold. Für ein wenig gute Musik hätte ich jetzt getötet. Nickelback vielleicht. Die machten Mut. Oder vielleicht auch noch ein bisschen Seeed. Die machten Laune. Doch da ich kein stolzer Besitzer eines mp3 – Players war, konnte ich mir diese Freude abschminken. Ich kam an der Apotheke vorbei, warf einen flüchtigen Blick hinein und stellte überrascht fest, das nicht Frankie hinter der Theke stand sondern ein fremder, hoch gewachsener Mann, den ich nicht kannte. Vielleicht sollte ich nach der Arbeit mal vorbei schauen und mich nach der Heulsuse erkundigen überlegte ich, während das Apothekenschild immer weiter fort rutschte und ich von weitem das moderne Hochhaus erkennen konnte, in dem „Beckster Shooting“ seine Räumlichkeiten hatte. Mein Herz machte ein paar Luftsprünge vor Freude und meine Beine fühlten sich gummiartig und weich an. Das Gefühl, mal ziemlich dringend auf Klo zu müssen, überkam mich und ich verfluchte mich selbst, das ich da nicht dran gedacht hatte als ich zu Hause gewesen war. Na, die werden da wohl auch ne Toilette haben, schoss es mir durch den Kopf und mutig machte ich größere Schritte, da ich ja auch pünktlich da sein wollte. Meine Armbanduhr versprach mir noch ein wenig Zeit, aber auf die war nie Verlass gewesen. Vor den großen Drehtüren angekommen konnte ich einen Blick ins Innere der Eingangshalle erhaschen, doch die volle Größe dieses Raumes bekam ich erst zu spüren als ich drin war. Unglaublich hohe Decken, große modere Lampen hingen von ihr hinunter, große Fenster waren eingelassen und erhellten den Raum so auf natürliche Weise. Die Wände waren experimentell in verschiedenen Weiß- und Grüntönen gehalten und das Gewusel hier drinnen erinnerte an einen Bienenstock. Überall schossen oder schlenderten Männer und Frauen in Anzügen aus Türen oder Fahrstühlen, oft mit Telefonen am Ohr oder dicken Aktentaschen in den Händen. Der ganze Raum wirkte im ersten Moment so unübersichtlich und durcheinander, das ich einfach nur verwirrt stehen blieb und dabei fast einen Auffahrunfall verursachte. Der dicke Mann mit dem Aktenkoffer beschimpfte mich in einer mir fremden Sprache und verschwand im Getümmel. Ich fühlte mich, als hätte ich mitten auf der Autobahn eine Vollbremsung gemacht. Da, ein großes blaues Schild mit einem dicken „i“ leuchtete mir von der Decke entgegen und mit großer Erleichterung steuerte ich darauf zu. Unter dem Schild fand ich dann tatsächlich eine junge, leicht genervte Frau vor, die mich von ihrem Sitz aus misstrauisch beäugte. „Ja bitte?“ Man konnte ihr die schlechte Laune nicht verübeln. Hätte ich den ganzen Tag da sitzen müssen, wäre ich wohl früher oder später zum Massenmörder geworden. „Guten Morgen. Ähm, ich suche die Firma „Beckster Shooting“. Können sie mir sagen in welches Stockwerk ich dafür muss?“ Die junge Dame schmunzelte, und ich versuchte es auch mal mit einem matten Lächeln, auch wenn ich nicht wusste was so lustig an der Sache war. „Zu wem genau müssen sie denn?“ - „Zu Mr. Shanks.“ Sie nickte langsam, betrachtete ihren Flachbildschirm und runzelte die Stirn. „Ach, sie sind der neue Praktikant, richtig?“ Ihre Blicke schienen mich auszuziehen und ich hatte das Gefühl, meine Hände vor mein Geschlechtsteil legen zu müssen. „Äh, ja, schätze schon.“ Sie nickte wieder, dann lächelte sie. „Sechster Stock.“ Noch ein letztes nicht ganz ernst gemeintes Lächeln, dann stieß mich vom Tresen ab und machte mich auf den Weg zu einem der Aufzüge. Für mich war diese Umgebung sehr befremdlich. Ich hatte selten so viele Menschen auf so engem Raum um mich und eigentlich mochte ich es auch nicht, wenn Andere mir so auf die Pelle rückten. Im Aufzug wurde dieses Gefühl allerdings noch schlimmer. Gute 20 Mann quetschten sich in die Kabine und ich glaubte, ersticken zu müssen – und vor allem nicht im sechsten Stockwerk aussteigen zu können. Doch ich hatte Glück, im sechsten stiegen recht viele aus und ich schwappte mit ihnen hinaus aus dem Fahrstuhl und in einen langen Gang, von dem links und rechts immer wieder Türen abgingen. Nett, das die Frau an der Information mir so gut geholfen hatte dachte ich grimmig, während ich recht orientierungslos den Gang hinauf und hinter ging, ohne wirklich zu wissen wo ich hin musste. „Kann ich ihnen helfen?“ Die Stimme der jungen Frau klang engelhaft in meinen Ohren und ihre blonden Locken ließen keinen zweifel zu – Gott persönlich hatte sie mir zur Hilfe geschickt. „Ja. Ich suche Mr. Shanks.“ Sie deutete mit dem Finger den Gang hinauf. „Die letzte Tür links. In dem Raum ist seine Sekretärin. Die wird sie dann zu ihm rein lassen.“ Wow, der hatte sogar eine eigene Sekretärin? War ja ne heiße Sache. Ich bedankte mich höflich, drehte mich auf dem Absatz um und marschierte den Gang hinauf. Die Aufregung stieg fast ins Unermessliche, als ich an die weiße Tür klopfte und eine leise Stimme „Herein?“ rief. Ich betrat den kleinen, aber freundlich eingerichteten Raum und musterte kurz die junge Sekretärin. Man sagt ja, die Sekretärin sagt viel über den Chef aus. Ich hatte dieses Sprichwort nie wirklich verstanden. Aber jetzt tat ich es. Blonde, glatte lange Haare, schmales Gesicht, großer Busen, knappe Kleidung. Shanks war ganz offensichtlich ein kleiner Perverser. Ich lächelte verunsichert. „Guten Morgen. Mein Name ist Lorenor Zorro, der neue Praktikant.“ Sie betrachtete mich als sei ich ein Alien. Hatte ich irgendwas im Gesicht?! „Lorenor Zorro?“ Ich nickte langsam. „Jaaa..?“ Ihr Gesicht hellte sich auf und ich begriff, das bei ihr erst jetzt der Groschen gefallen war. Die hatte sich definitiv hoch gebumst. „Moment, ich sage Mr. Shanks bescheid.“ Seinen Namen säuselte sie fast. Offensichtlicher ging es wohl kaum. „Mr. Shanks? Lorenor Zorro, der neue Praktikant ist da.“ Das Kommunikationsgerät knackte. „Lass ihn rein, Vanni.“, war die freundlich klingende Antwort. Die Blondine deutete auf die einzig verbleibende Tür die nicht zurück auf den Gang führte. „Da hinein.“ Nein, da wär ich ja echt nie drauf gekommen. Ich verkniff mir ein abfälliges „Danke“ und öffnete wortlos die Tür. Er saß über dem Tisch gebeugt, betrachtete irgendwelche Fotos soweit ich das erkennen konnte, und beachtete mich erst als ich die Tür hinter mir schloss und auf ihn zu geschlendert kam. Er sah interessant aus. Feuerrote, ein wenig längere Haare zierten seinen Kopf, seine Gesichtszüge waren schmal und über seinem Auge prangten drei lang gezogene Wunden. Und... verguckte ich mich oder fehlte Mr. Shanks tatsächlich ein Arm? Alles in Allem gab er den perfekten Schwerverbrecher ab. Fehlte nur die weiße Perserkatze. Wo um Himmels Willen war ich hier gelandet? „Ah, Lorenor!“ Er duzte mich sofort, was darauf deutete das er zur Mafia gehörte. Gott Zorro, fort mit diesen grausamen Gedanken! Er ist dein Chef! Ich setzte ein freundliches Lächeln auf und schüttelte seine verbliebene Hand. „Guten Morgen, Mr. Shanks.“ sagte ich gezwungen ruhig und ließ mich nachdem er mir den Stuhl angeboten hatte, auf diesen sinken. „Du bist pünktlich, das freut mich. Pünktlichkeit ist in unserem Job wichtig, auch wenns die Models meist nicht sind.“ Er lachte. Wenn der immer solche Witze riss, würden das schlimme 2 Wochen werden. Ich lachte gezwungen. „Also, mal sehen. Vielleicht sollte ich dir erst mal erklären, was du hier genau machen wirst.“ Ich nickte. Er fuhr fort. „Ich werde versuchen, dich die zwei Wochen bei einem Fotografen unter zu bringen, damit du dir seine Arbeit in Ruhe ansehen kannst und vielleicht auch mal selbst ein paar Probeschüsse machst. Allerdings hat so ein Fotograf auch mal frei, sind ja nicht jeden Tag irgendwelche Shootings, und in der Zeit wo du bei ihm nichts zu tun hast wirst du bei mir sein und mit mir zusammen Fotos bewerten, Firmen anrufen, Termine machen und ähnliches.“ Ich nickte wieder. Hörte sich doch gut an. Mr. Shanks lächelte. „Gut, das hätten wir geklärt! Nähere Informationen wird dir dann Bloomberg geben.“ Ich horchte auf; meine Augen weiteten sich. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein, ich musste mich verhört haben. „Frank... Frank Bloomberg? Der berühmte Fotograf?“ Mr. Shanks lächelte. „Wusstest du nicht, das er bei uns unter Vertrag steht? Ja, genau der.“ Ich hatte ein wenig Angst das mir meine Augen aus der Höhlen fallen würden, also beschränkte ich mich auf einen weit aufgerissenen Mund und aufgeregtes Gestammel. „Ich... ich glaub es nicht! Ich hätte nie gedacht, das ich Mr. Bloomberg mal persönlich kennen lernen würde, und jetzt...? Das ist der Wahnsinn! Der Mann ist ein Genie!“ „Ach, du kannst mich aber auch einfach Frank nennen.“ Ich fuhr erschrocken zusammen und und drehte mich um. Ich hatte ihn wirklich nicht in den Raum kommen hören. Frank Bloomberg war wie ein Geist hinter mir aufgetaucht und legte mir eine Hand auf die Schulter. Er lächelte wie ein glücklicher Vater. „Wirklich, Frank reicht. Wir arbeiten jetzt ein wenig zusammen, und da finde ich ein freundschaftliches Verhältnis besser als dieses formale.“ Wäre das nicht so ein realer Moment gewesen, hätte ich kurz über mich selbst gelacht und diesen Mann mit dem Stoppelbart, den freundlichen Augen und der dicken Brille als Fata Morgana abgestempelt. Aber das konnte ich nicht. Seine Hand lag auf meiner Schulter. Seine Hand!! „Mr. Bloomberg, ähm, also, ich meine Frank...“ Kaum zu glauben, das ich ihn duzen durfte. Das klang, als wären wir alte Freunde. Stolz wuchs meine Brust ein paar Zentimeter nach vorne. Frank Bloomberg lachte. „Nun beruhige dich mal wieder, Lorenor. Tief durchatmen. Ich bin auch nur ein Mensch.. und ganz sicher kein Prominenter. Also verlange bitte kein Autogramm von mir, ja?“ Ich hätte zwar gern eins gehabt, verzichtete aber auf ein trauriges Gesicht und nickte, während ich mich erhob um meinem neuen Chef die Hand zu schütteln. „Also Lorenor, wollen wir? Dein erster Arbeitstag beginnt und glaub mir – ich werd dich gleich ins kalte Wasser schmeißen. Schonung gibt’s nur im Krankenhaus... bei mir musst du Ergebnisse vorweisen können.“ Ich nickte eifrig, während wie Mr. Shanks Büro ohne ein Wort des Abschieds verließen, den Gang hinunter gingen und in einen der Aufzüge einstiegen. „Ich bin mittlerweile – ohne angeben zu wollen – einer der besseren Fotografen geworden, und was ich von einem guten Praktikanten erwarte ist Einsatz, Wissbegierde und vor allem viel Geduld.“ Ich nickte wieder. Ich überlegte ob ich Stift und Zettel zücken sollte. Wenn der weiterhin so viel redete, dann würde das sicherlich nötig werden. „Wir werden jetzt gleich gemeinsam zum ersten Set fahren, wo wir ein paar Aufnahmen mit eher unbekannteren Models durchführen. Es wird eine Menge Hektik um uns herum sein, lass dich davon aber nicht abschrecken und bewahre Ruhe. Neuere Models haben oft das Problem, das sie sich nicht gut auf den Fotografen einstellen können... das wirst du dann ja alles sehen heute. Du wirst erstmal nur zusehen, beobachten und dir ein Bild von der Angelegenheit machen.“ Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss, wir reihten uns in die Menge von pilgernden Menschen ein und steuerten den Ausgang an. „Morgen werde ich dich dann auf ein Modelshooting für Gucci mit dir fahren. Da wirst du nicht an die Kamera dürfen.. es gucken genug Leute zu, die mich einen Kopf kürzer machen könnten, wenn du einen Fehler machst. Nichts für ungut.“ Ich lächelte leicht. „Versteh ich.“ murmelte ich und meine Stimme hörte sich brüchig und trocken an. Das war zufiel für meine armen Nerven. Ich wollte weinen und lachen gleichzeitig. Schreien und stumm sein zugleich. „He, fühlst du dich nicht gut?“ Ich hatte nicht bemerkt, das wir schon längst das große Bürogebäude verlassen hatten und nun auf der Straße standen. Mr. Bloomberg betrachtete mich besorgt. „Du bist ganz blass.“ Ich atmete tief durch. „Alles ist gut. Ich bin nur... nein, alles ist gut.“ Ich würde das Beste aus diesem Tag machen – würde alles in mich aufnehmen wie ein Schwamm. Und bald würde ich glänzen. Wie der hellste Stern am Himmel würde ich sie alle umhauen. Das nahm ich mir in dieser Sekunde vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)