Jenseits aller Vernunft von abgemeldet (Wenn Treue zweitrangig wird) ================================================================================ Kapitel 19: future trip o1 -------------------------- Kapitel neunzehn: Future-trip no. 1 1 Jahr und drei Monate später Die März-Sonne schien gnädig über das Land, kalte Winde hielten sich zurück und es regierte eine angenehme Temperatur. Regen war eher selten und ein Sturm war seit November des letzten Jahres nicht nocheinmal aufgekommen. Deshalb stand Hermine Weasley in ihrem kleinen Garten und wässerte ihre seit kurzem so geschätzten Rosen. Die Gartenarbeit wirkte beruhigend und etwas Ruhe konnte Hermine endlich mal gebrauchen. Das letzte Jahr war emotional und auch körperlich so anstrengend gewesen, dass Hermine beinahe ein Burn-out-Syndrom befürchtete. Es waren nicht nur die Anhörungen im Ministerium gewesen, die sie so geschlaucht hatten. Sicherlich, seit sie zu den höchsten Verbrechen konsultiert wurde und die Verhandlungen auch mehrere Tage anhalten konnten, hatte sie kaum noch Zeit für sich. Aber in den letzten Monaten waren selbst die Hermine-Stunden eher rahr geworden. In jeder freien Minute musste sie sich entweder mit Ron auseinandersetzen, ihre Kinder betüteln oder Draco entsprechen. Ron verlangte in der ersten Woche des neuen Jahres die Scheidung. Er beichtete ihr seinen One-Night-Stand mit seiner Assistentin Carry und Hermine erinnerte sich lebhaft an die nahende Ohnmacht und dann die so große Wut, dass sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabes das Wohnzimmer in die Luft gesprengt hatte. Das war das erste Mal, dass sie so die Kontrolle über ihre eigenen Emotionen verloren hatte und sie ersehnte keine Wiederholung. Und als Ron ihr dann vorwarf, dass sie doch das Gleiche getan hatte, da war sie schlichtweg in Tränen ausgebrochen. Sie konnte nicht fassen, dass Alles so enden würde. Es war ein Alptraum. Auf der einen Seite war sie zwar erleichtert, dass Ron die Scheidung vorschlug und nicht sie es war, die beichten musste, lieber mit Draco zusammenzusein. Andererseits war sie enttäuscht, dass das Modell 'Ehe' für sie nicht funktioniert hatte. Und ihre Kinder... Ron forderte das alleinige Sorgerecht und Hermine war erschüttert, diese Seite an ihm kennenlernen zu müssen. Doch nachdem sie ein klärendes Gespräch mit den Kindern geführt hatten und Hugos einzige Sorge war, nun mehr Geschenke zu Weihnachten zu kriegen, erweichte Rons Herz doch noch und er war einmal mehr der Mann, den Hermine geliebt hatte. In Retrospekt war alles relativ einfach gewesen. Relativ. Ron wollte mit jedem Tag wissen, wer Hermines heimliche Liebe war. Ron besuchte sie jeden Tag, obwohl er endgültig ausgezogen war. Manchmal erzwang er ein gemeinsames Abendessen. Hermine war das Alles so viel, dass sie einmal sarkastisch scherzte:”Sag mal, ich dachte wir sollten uns scheiden lassen. Ist der Sinn dahinter dann nicht, sich weniger zu sehen als öfter?!” “Wenn du mir endlich reinen Wein einschenken würdest, dann sähe ich auch keinen Sinn darin, hier weiterhin herzukommen!”, hatte er zurückgegiftet und Hermine hatte sich geschlagen gegeben. Im Mai des letzten Jahres hatte sie ihm also erzählt, dass Draco derjenige war, der sie gestohlen hatte. Das Gezeter und Geschrei war Broadway-reif gewesen, und hätte Hermine keinen 'Muffliato' benutzt, hätte die Nachbarschaft die Polizei gerufen, mit Sicherheit. Aber endlich – oh endlich – war das vorbei und Ron und sie bemühten sich um ein gutes Verhältnis. Jedenfalls wenn die Kinder zu Besuch waren. Hugo hatte freiwillig beschlossen die erste Zeit zum Grandpa und Grandma Weasley zu ziehen und hatte Hermine mit seiner erwachsenen Art überrascht. Rose war in Hogwarts. Dieses Jahr würde Hugo endlich auch dorthin kommen und die Probleme mit dem Sorgerecht wären dann ersteinmal sowieso erledigt. Welch Freude!, seufzte Hermine. Dennoch. Wenn die Kinder bei Hermine waren, weil bei Ron einfach kein Platz für zwei Kinder war, kam Ron jeden Sonntag zum Abendessen und konnte, wann immer er es denn wollte, die Kinder zu einem Ausflug abholen. Die einzige Bedingung war, dass wann immer Ron kam, Draco nicht da sein durfte. Dieser nahm das gelassen hin, schließlich hatte er sein großes Haus, in das er sich zurückziehen konnte. Ron hatte dann in der Mitte des Jahres erzählt, dass Carry bei ihm einziehen würde. Hermine war überrascht, dass er bereit war eine neue Beziehung zu führen, steckten sie doch in mitten ihres Trennungsjahres. Dann wiederrum, sie hatte Draco. Wie lange mussten die Gefühle schon in Wahrheit abgestorben sein, wenn Beide so einfach weiterziehen konnten?, fragte sich Hermine manchmal, wenn sie nachts wachblieb um gerichtliche Fälle zu bearbeiten. Relativ einfach, ja. Harry hatte ihr zwar gesagt, dass sie Schluss machen sollte, wenn sie Ron nicht mehr liebte. Aber er hatte nie davon gesprochen eine Affäre mit Draco zu starten und Ron zu betrügen. “Mit Malfoy? Ist das dein Ernst?!”, hatte er sie eines Tages angeschrien und in diesem Punkt klar Seiten bezogen. Auch Ginny war erschüttert und es dauerte, bis beide ihr verziehen hatten und Hermine ihre alten Freunde wieder hatte. Und hatte Harry einmal verziehen, dann hatte er das auch. So kam es im späten Zeitraum des letzten Jahres, dass Harry, Ginny, Draco und Hermine zu gelegentlichen, gemeinsamen, Abendessen verabredet waren. Nach dem dritten Treffen war das Eis gebrochen und Harry und Draco hatten sich irgendwie angefreundet. Sie hatten das ganze Essen über nur über Quidditch gesprochen und danach sogar ein Spiel zusammen besucht. Es war der Himmel, den Hermine nicht verdient hatte. Da war sie sich sicher. Ron war nicht begeistert, aber er kannte Harry. Und er akzeptierte langsam Hermines neue Beziehung. Allerdings erst, als er selbst in einer neuen steckte. “Heuchler”, hatte Hermine damals gedacht, doch Carry schien einen guten Einfluss auf Ron zu üben. “Klar, wie wir zusammengekommen sind...war falsch. Aber als sie mich erstmal hatte, legte sie ihr ganzes – zugegeben schlampiges – Verhalten ab. Im Ernst, Hermine. Ich glaube, das wird was”, hatte Ron an Silvester gesagt, als sie zusammen mit den Kindern gefeiert hatten. Draco und Carry waren beide nicht anwesend. Beide schienen das zu verstehen. Draco!, dachte Hermine, als sie sich jetzt erschöpft über die Stirn strich. Zum Ende des Jahres hin schienen ihre Probleme gelöst. Doch die Hermine-Stunden wollten nicht zurückkehren, denn Draco bestand darauf soviel Zeit wie menschlich nur möglich mit Hermine zu verbringen. Anfangs war das sehr schön, aber mit der Zeit auch anstrengend. Wo war der unabhängige Draco, der es nicht nötig hatte, selbst anzurufen!? Hermine wollte das Glas aber als halb voll betrachten und als sie im Januar ihren kleinen Rosenbusch gepflanzt hatte, konnte sie für wenigstens eine Stunde am Tag wieder sie selbst sein und ihre wirren Gedanken ordnen. Okay, dachte Hermine, ich habe den Busch magisch verzaubert, damit er auch im Winter blüht. Jetzt schmerzte aber ihr Rücken und sie ging wieder ins Haus, nur um Draco vor dem Fernseher vorzufinden. Überrascht ließ sie die Gartenschere fallen und japste:”Was machst du denn hier?!” Draco sah sie grimmig an und meinte:”Ich wollte dich im Ministerium abholen. Du warst nicht da” Hermine nickte:”Das wusstest du doch. Ich hab dir Bescheid gegeben, dass ich den Tag über frei nehme.” “Nein”, zischte Draco:”Das hast du nicht.” Hermine seufte:”Ach, ich kann mich doch erinnern, dass ich dir am Telefon...oh. Nein, das war Ron. Entschuldige”, korrigierte sie sich dann peinlich berührt. Kurz sah sie in Dracos Augen Wut aufblitzen. “Aber du hast mich ja gefunden”, sagte sie dann. Als er nicht antwortete, ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn. “Danke, dass du hier auf mich gewartet hast”, und nicht rausgestürmt bist, fügte sie in Gedanken hinzu. “Astoria hat geschrieben”, murmelte Draco und Hermine nickte wissend. “Ja, bei mir hat sie sich auch gemeldet. Sie will mir ein Unikat ihrer Kollektion schicken. Sehr nett, oder?!” “Ich kann nicht glauben, dass ihr Freundinnen seid!”, sagte Draco in einem schmollenden Ton und Hermine verdrehte die Augen. “Astoria ist eine sehr gute Freundin, alles klar? Daran wird sich auch nichts ändern. Und du kannst sagen, was du willst. Ich fliege in den Sommerferien mit den Kindern nach Paris um sie zu besuchen. Und mit Kindern meine ich Rose, Hugo und Scorpius. Wenn du dich anschließen willst, bitte sehr. Aber keine kindischen Diskussionen mehr, okay?!” Hermine erinnerte sich daran, dass Rose wütend war, dass Scorpius' Vater Hermines neuer ...wie hatte sie es ausgedrückt?...Lover war. “Macht uns das zu Geschwistern? Mum, das kannst du mir nicht antun!”, hatte sie geschrien, nachdem Hermine auch ihren Kindern die Wahrheit gesagt hatte. Scorpius war natürlich zu cool für eine Reaktion und hatte nur mit den Schultern gezuckt. “Na, wie wäre es dann mit einer anderen 'kindischen' Diskussion?”, schnaubte Draco und Hermine ließ die Schultern fallen. “Nicht schon wieder!”, sagte sie. “Warum sollen wir nicht zusammenziehen?!”, fragte Draco und Hermine ging alle Argumente schon geistig durch. Wie oft hatten sie darüber schon gesprochen?! Jeden verdammten Tag des Jahres schon?! “Das weißt du doch! Ich will hier nicht ausziehen. Du willst dein Haus behalten. Fertig”, kürzte sie seine Triade an Gründen, warum sein Haus besser sei. “Und wenn ich hier einziehe?!”, überraschte er sie. Doch auch das war für Hermine undenklich. “Nein. Hier habe ich mit Ron gelebt und unsere Kinder sollen ein Streit-freies zu Hause haben. Und was meinst du, wie Ron das aufnehmen würde?!”, sagte Hermine schnell. “Dich hat es auch nicht gestört, dass er mit Candy zusammengezogen ist”, konterte Draco. “Carry. Nunja...Aber nur, weil die Wohnung über dem Laden nichts bedeutet. Dort haben die Kinder kein zu Hause und überhaupt!” “Noch ein Grund, bei mir einen Neuanfang zu versuchen!”, diskutierte Draco. “Und Rose und Scorpius sollen unter einem Dach leben, Draco? Merkst du denn nicht...?!” Draco schien gegen diese Feststellung keinen Konter parat zu haben. Natürlich hatte er längst bemerkt, dass Rose diejenige war, die Scorpius 'gut fand'. “Das macht es nur schwerer”, seufzte er und fuhr sich über das Gesicht. “Und außerdem sind Ron und ich noch nicht offiziell geschieden. Ihn mag das nicht stören, aber mich schon!” “Ja, aber nur, weil es dich so lange aufgehalten hat, diesen Wisch zu unterschreiben!”, klagte Draco Hermine an und sie schluckte schwer. In der Tat. Als die Unterlagen zur Scheidung angeflogen kamen, hatte Hermine lange überlegt, ob sie das auch wollte. Klar, sie liebte Draco. Klar, sie wollte mit ihm zusammensein und die Liebe zu Ron war wieder auf ein freundschaftliches Verhältnis gesunken. Oder damals eher bekanntschaftlich bis zuweilen feindschaftlich. Aber mit einer Unterschrift würde sie 19 Jahre wegwerfen. Das war eine schwere Entscheidung. Schwerer als die von Draco, da er Astoria nie wirklich geliebt hatte. Hermine hatte Ron heiß und innig geliebt. Und als sie nach der dritten Mahnung nach Bearbeitungskosten und den ständigen Fragen Rons ihre Unterschrift gesetzt und ihre Zukunft besiegelt hatte, musste Hermine erstmal ein langes Bad nehmen um ihre Tränen zu ertrinken. “Wie oft willst du mir das noch unter die Nase reiben?!”, zischte Hermine. Draco schien zu merken, dass Hermine langsam wütend wurde. Verstand er nicht, dass sie nicht mehr darüber reden wollte? Konnte? All die Verzweiflung, dieses Unvernünftige der letzten Jahre...sie konnte nicht mehr. Sie wollte nur noch glücklich sein. Mit Draco. Plötzlich klopfte etwas an ein großes Fenster des Wohnzimmers. Beide schreckten auf und drehten sich um: Eine weiße und sehr edle Schleiereule flatterte graziös vor ihrem Fenster. Hermine hielt ihre Luft an. Draco sah sie verwirrt an:”Ministerium?”, fragte er leise. Hermine nickte. Dann ging sie langsam zum Fenster, öffnete es und die Schleiereule kam herein geflogen. Sie drehte eine Runde im Wohnzimmer, bevor sie sich neben Draco auf die Lehne des Sofas nieder setzte. “Los, mach schon!”, forderte Draco. Hermine nickte wieder, doch ihre Hände zitterten. Draco und sie selbst wussten, was die Eule da brachte. Sie befreite die Schleiereule von einem dicken, goldenen Band und der Brief fiel in ihre zarten Hände, schwer und kalt. Die Eule knackte mit dem Schnabel, erhob sich dann wieder in die Lüfte und mit einem kräftigem Flügelschlag war sie aus dem Haus in den Himmel und im Horizont verschwunden. Hermine hatte ihr die ganze Zeit nachgestarrt, und erst, als die Eule nicht mehr zu sehen war, sah sie wieder auf das rechteckige Etwas in ihren Händen. “Mach es auf!”, drängte Draco und stellte sich dicht neben Hermine. “Ich kann nicht”, flüsterte diese und legte den Brief auf den Wohnzimmertisch. Dann brachte sie genügend Distanz zwischen sich und Draco, denn sie hatte nicht das Gefühl, seine Nähe jetzt zu ertragen. “Warum nicht? Die Sache ist doch schon gelaufen, das ist nur die Bestätigung!”, sagte Draco und Hermine merkte, dass er wütend wurde. Die sonst so bleichen Wangen zeigten einen Anflug von Rot und er spannte und entspannte seine Hände stetig zu Fäusten. “Ich kann einfach nicht”, wiederholte Hermine trotzdem und beobachtete, wie Draco die Geduld verlor. “Du kannst nicht?!”, schrie er :”Was zum Teufel soll das? Willst du wieder mit dem Wiesel zusammenkommen, oder was? Vergiss es! Eure Scheidung ist durch, das ist der Beweis! Das ist nur die Bestätigung! Verdammt noch mal! Soll ich gehen? War das ganze “Ich-liebe-dich”-Getue nur eine Lüge? Willst du deshalb nicht mit mir zusammenziehen? Weil du immer noch Hoffnungen hast, dass er zurückkommt?! Aber, Schätzchen. Lass mich dir mal was sagen: Er hat ne Neue und zieht mit ihr zusammen! Aus! Basta! Keine Hoffnung mehr! Und ich kann ihn sehr gut verstehen, diese Cassy ist bestimmt nicht so anstrengend wie Du!” “Sie heißt Carry!”, bellte Hermine plötzlich. Es war komisch. Nichts, was Draco bis jetzt gesagt, vielmehr geschrien, hatte, war wirklich der Startschuss für ihre eigene Wut und Frustration. Denn es war schlicht eine Lüge. Sie wollte nicht wieder mit Ron zusammenkommen. Aber als Draco 'Cassy' benutzt hatte, nunja...das brachte sie auf hundertachtzig. “Bitte?!”, fragte Draco erstaunt, aber nicht minder zornig. “Dieses Mädchen heißt Carry! Krieg' das in deinen kleinen, unförmigen Schädel rein, okay?!”, kreischte Hermine und sie fühlte sich innerlich sehr heiß. Sie glühte vor Zorn und ihre Hände fingen an zu zittern. Hm, dachte Hermine, das taten sie öfter in letzter Zeit. “Ich hab' mich wohl verhört. Mein Schädel ist perfekt geformt!”, konterte Draco:”Und nicht so verzerrt von Haaren wie deiner!” “Dein Schädel ist 'perfekt geformt'? Ich sag' dir mal wa- hahahaha...”, Hermine konnte trotz ihrer Wut nicht mehr Ernst bleiben. Ihr Magen zog sich vor Lachen zusammen und sie kniff ihre Augen zu, lachte laut und klingend. “Was ist daran so witzig?!”, fragte Draco, doch Hermine konnte sehen, als sie sich wieder beruhigte, dass auch er lächelte. “Bitte sag' mir nicht, dass wir gerade streiten wollten, weil du einen egal-wie-geformten Schädel hast!”, seufzte Hermine lächelnd. “Nein, eigentlich wollten wir streiten, weil-”, doch Draco wurde jäh unterbrochen, als Hermine zu ihm ging und ihn küsste. “Ich weiß 'warum'. Draco, hör zu...für dich ist dieser Scheidungs-kram nur weitere Papier-verschwendung. Aber du und Astoria wart nie wirklich verheiratet. Ron und Ich haben Momente der Liebe geteilt, die ich nicht vergessen will, weil sie so schön waren. Deshalb fiel es mir schwer, die Scheidung zu unterschreiben. Und deshalb fällt es mir auch schwer, es jetzt zu akzeptieren. Wenn ich den Brief öffne. Wenn ich es Schwarz auf Weiß sehe...dann ist das so, als ob ich die Erinnerungen verliere. Ich will das nicht”, erklärte Hermine endlich. “Und deshalb willst du auch nicht zusammenziehen?”, schlussfolgerte Draco. Hermine konnte nur nicken. “Hermine, dieses Blatt Papier hat nichts mit dem zu tun, wer du bist. Es stempelt dich nicht als Verlierer ab, weil deine Ehe nicht gehalten hat. Es stiehlt dir keinerlei Erinnerungen. Es sagt lediglich, dass du 19 Jahre eine mehr oder weniger schöne Zeit mit einem Menschen verbracht hast, den du geliebt hast. Doch auch die schönste Zeit ist einmal vorbei und fast nichts hält ewig. Das sagt das Pergament vor uns. Nicht mehr, nicht weniger”, meinte Draco und strich Hermine ermutigend über den Arm. “Ich weiß, wer du bist. Und du solltest es selbst am Besten wissen”, fügte er noch hinzu und Hermine seufzte erneut. “Du hast Recht” “Wie immer”, murmelte Draco. “Das wüsste ich aber. Trotzdem, ich will keinen Streit, nur weil wir zwei schreckliche Dickköpfe sind.”, sagte Hermine gutmütig, griff nach dem Brief und riss den Umschlag auf. “Sehr geehrte Ms. Granger, wir können Ihnen nun mitteilen, dass ihre Scheidung bezüglich Antrag ...blablabla...genehmigt und vor dem höchsten Ehegericht des Ministeriums angenommen wurde. Sie erhalten wie gewünscht Ihren Mädchennamen wieder...blablabla...beide Parteien haben auf Unterhaltszahlungen verzichtet....blablabla...also, im Ganzen steht da: Du bist geschieden, juppie yeah, denn wir haben keine Last mehr mit dir!”, endete Hermine. “Warum wolltest du nicht weiterhin Weasley heißen?”, fragte Draco erstaunt. Wäre das nicht eine Möglichkeit gewesen, ihre Erinnerungen zu behalten. Hermine seufzte:”Im Nachhinein hätte ich das gerne. Aber ich hab den Antrag ausgefüllt, nachdem ich Ron glücklich mit seiner Neuen in der Winkelgasse getroffen hab...ich war ein wenig wütend, sagen wir mal so” “Verstehe”, grinste Draco:”Und die Kinder?” Hermine legte den Brief zurück auf den Tisch und sah zu Draco auf. “Weasleys”, antwortete sie kurz. “Hmhm...zum Glück sind sie Grangers im Herzen, hm?”, munterte Draco sie auf. Hermine lachte tatsächlich leise, bevor sie sagte:”Und irgendwie auch kleine Malfoys. Scorpius hat einen negativen Einfluss auf meine beiden Engel.” Es war an Draco zu lachen:”Da hab ich aber was anderes gehört. Es soll wohl Hugos Idee gewesen sein, den Pflanzen im Kräuterhaus Zuckerwasser zu geben. Professor Longbottom hatte ganz schön was zu tun mit den hyperaktiven Gewächsen!” Hermine kuschelte sich an Draco. Dieser legte noch leicht lächelnd seine Arme um sie und sagte:” Du bist du. Und deine Kinder sind ein Teil von dir, egal, wie sie heißen” Hermines Tränen verfingen sich in Dracos T-shirt, aber sie wusste, dass es keine traurigen Tränen waren. Es waren Tränen des Abschieds, da sie jetzt endlich ein langes Kapitel ihres Lebens abschließen konnte. Es war ein komisches Gefühl, gab sie zu. Sie würde Ron immer wieder treffen und ihn immer in ihren Kindern sehen. Aber plötzlich wurde dieser Gedanke weder von Wut, Trauer noch von Verzweiflung begleitet. Es war ein süßes Gefühl von Nostalgie, ein leichtes Zwicken, dass die letzten Jahre niemals umsonst waren. Es war befreiend. Es war schön. Es war kostbar. Plötzlich fiel Hermine etwas ein, und sie drückte sich von Draco weg um ihm in die Augen sehen zu können. “Denkst du, du kannst dir je den Namen von Rons neuer Freundin merken?!”, fragte sie. “Klar, sie heißt Cally, oder?”, grinste Draco und Hermine lachte. “Ja, genauso heißt sie” --- hab ich auch auf FF.net gemacht, mit den future trips, mal sehen :) lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)