Jenseits aller Vernunft von abgemeldet (Wenn Treue zweitrangig wird) ================================================================================ Kapitel 11: changing minds -------------------------- Kapitel elf : Changing minds “Hey Mum, schon wieder ein Brief ins Ministerium! Ich glaub's ja selber kaum. Aber – wie du dir schon denken kannst – geht es um diesen Malfoy-Jungen. Bald ist Weihnachten und ich komme ja auch nach Hause, aber je näher die Ferien rücken, desto mehr wünsche ich mir, dass sie wegbleiben. Was das mit Malfoy zu tun hat? Wir hatten letztens Flugstunden und ich hatte voll keine Angst, weil Onkel Harry und Dad immer mit mir geflogen sind, auch wenn du das nicht unbedingt wolltest. Also steig ich auf meinen Besen und hebe ab. Es war wirklich schön. Die Luft war zwar kalt und meine Hände waren trotz Handschuhen eisig, aber es war unbeschreiblich. Ich verstehe gar nicht, warum du das Fliegen nicht magst. Jedenfalls blicke ich hinter mich um den anderen am Boden zuzuwinken, da ist ER hinter mir! Und grinst mich voll frech an. “Salut!”, meinte er und ich nur:”Quoi?”. So peinlich. Wenigstens hab ich geschaltet, dass er französisch spricht! Madam Hooch's Pfeife nahm ich auch nur leicht wahr und flog einfach weiter, mit Scorpius im Gepäck. “Roule prudemment, il y a du brouillard!”, rief er mir zu und ich nur so:” Seit wann sorgst du dich um mein Wohlbefinden?”, ich mein, ich hab schon gesehen, dass es neblig war! Wie auch anders in den 'Highlands'? “Madam Hooch! Hast du sie nicht gehört?”, fragte er mich dann und erschien neben mir. Ich war echt erstaunt, mein Tempo war nicht das langsamste und ohne Mühe hatte er mich eingeholt. “Was hat Sie denn gesagt?”, fragte ich und – oh mann, das ist peinlich – aber ich konnte nicht aufhören, ihm in die Augen zu sehen! Mum, was mach ich denn jetzt? Jedenfalls lächelte er, nee, es war eher ein fieses Grinsen. “Wir dürfen weiter als die anderen fliegen, aber müssen vorsichtig sein!” “Lass mich raten, weil's nebelig ist?”, rollte ich mit den Augen. Nichts anderes hatte er mir gesagt:”Fahr vorsichtig, es ist neblig”. Klasse, da hab ich mich ja zum Narren gemacht. Ach, da fällt mir ein: Kannst du eigentlich französisch? Dass du ein bisschen kannst, weil du mit Granny und Grampa oft in Frankreich warst, weiß ich. Aber so richtig richtig? Wie ich? (hahaha...nicht, dass ich klüger wäre) “Malfoy, du nervst”, sagte ich dann und er legte sich theatralisch die Hand auf die Brust. “Das tut mir jetzt aber Leid!”, scharrte er und ich wollte meinen Zauberstab zücken und ihn zurück in die Steinzeit hexen! Plötzlich sah er wieder nach vorne und sein Gesicht nahm einen erschrockenen Ausdruck an. Da hab ich natürlich auch nach vorne gesehen. War leider zu spät. “Gare à toi!”, war das Letzte, das ich hörte, als ich auch schon in einer Baumkrone verschwand und vom Besen fiel, tiefer und tiefer und tiefer. Komischerweise kam ich aber nie auf dem Boden an und als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich in Scorpius' Augen. Er hat mich tatsächlich aufgefangen! “Alles okay?”, fragte er leise und ich nickte und dann schüttelte ich meinen Kopf. Intelligent, huh? “Ich lande, halt dich fest!”, sagte er und ich hielt mich fest. Mein Kopf hat gar nicht richtig gearbeitet, ich hab nicht gecheckt, dass er es wirklich war! Als wir am Boden waren, hat er mich abgesetzt und sich neben mich hingehockt. “Hast du dich verletzt?”, fragte er und alles was ich sagen konnte, war:” Du...” “Ich?” “Du kannst ja doch mehr als drei Sätze sagen, ohne französisch zu reden!” Ojeh, ich dachte, er verhext mich. Stattdessen hat er nur leise gelacht und mich strahlend angesehen. “Anscheinend kann ich das. Und um ehrlich zu sein, kann ich es nicht leiden, wenn meine Eltern, beziehungsweise meine Mutter, immer auf französisch sprechen”, verriet er mir. “Aber es macht sich gut, wenn die anderen denken, man sei was Besseres, huh?”, scherzte ich und er nickte:”Kann sein. Aber abgesehen davon, ich bin auch der Beste.” “Warum bist du nur so arrogant?”, fragte ich daraufhin und ich hatte wieder erwartet, dass er wütend werden würde. “Mein Vater hat gesagt, dass ich mich schon früh von der Masse abheben soll.” “Und mein Vater hat gesagt, dass ich dich in jedem Test schlagen soll”, das ist mir einfach so ausgerutscht! Erinnerst du dich, als wir am Gleis standen? Da hat er das gesagt. “Warum?”, fragte Scorpius und sah mich neugierig an. “unsere Eltern kennen sich wohl aus der Schulzeit” “komsich. Mein Dad hat nie was gesagt.”, zuckte er mit den Achseln und ich so:”Tja, wahrscheinlich mochten sie sich nicht so und wir stapfen großartig in ihre Fußstapfen!” Scorpius nickte und sah auf den Boden. Dann erschrak er wieder:”Deine Hand”, sagte er nur und als ich sie hob, musste ich mich fast übergeben. Ein tiefer Schnitt klaffte auf meiner Handinnenfläche und das Blut tränkte meinen Ärmel. “Scheiße! Das hab ich gar nicht gemerkt!”, hab ich gesagt und Scorpius stand schnell auf. “komm, wir fliegen zurück. Kannst du aufstehen?” “Ja, denke ich jedenfalls”, bemerkte ich, doch als ich auftreten wollte, sackte ich wieder zusammen, sodass er mich halten musste. “Mein...mein Fuß tut so weh”, ich hab wohl gejammert wie eine Dreijährige! Voll peinlich. Doch anstatt darauf rumzureiten, meinte er:”Komm. Wir nehmen meinen Besen. Ich schieb ihn zwischen deine Beine hindurch, dann musst du nicht rüber steigen, ja?”, schlug er vor und ich nickte. Was sollte ich auch sonst tun? “Ich setze mich hinter dich, dann kann ich dich besser halten. Trotzdem, nimm deine gesunde Hand und leg sie mir um die Schultern!”, dass er mir Befehle gab, störte mich in dem Moment gar nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht vor ihm zu weinen. Ich merkte kaum, dass wir am Schloss ankamen, dass ich Madam Hooch erzählt habe, dass der Wind mich weggetrieben hat. Ich hab nichts gemerkt, bis ich im Krankenflügel saß und Madam Pomfrey mich verarztet hatte. Scorpius hab ich an dem Tag nicht mehr gesehen. Aber ich hab ihn in Zaubertränke abgepasst. Das, liebe Mum, war ein Fehler. Denn da waren ja auch seine Freunde und als ich meinte:”Scorpius! Merci. Ich mein...für die Hilfe”. Seine Freunde starrten mich an, als wäre ich verrückt und einer meinte:” Was willst du mit Busch-kopf, Scorp?” Scorpius sah mich eigenartig an, dann:” Ich weiß nicht, worüber du sprichst, gobeuse” Und er hat mich schon wieder Dummerchen genannt! Ich kam mir so dumm vor, das war echt unnötig. Und er dreht sich um und geht. Lachend. Ich hab mich wirklich schrecklich gefühlt. Wirklich wie ein Dummerchen. Und dann, heute morgen...ein kleiner Brief für mich:” De rien. Immer wieder. S.M” S.M = Scorpius Malfoy! Ich glaube, wir sind sowas wie Freunde. Nur geheim. Mum, was mach ich denn jetzt? Bis Weihnachten, Rose. P.S:Ich brauch nen neuen Besen. :-)” Hermine seufzte. Warum war ihre Tochter nur so frühreif? Sie konnte das wirklich nicht gebrauchen. Rose und Scorpius Freunde? Ihr Alptraum war zum Greifen nahe. Sie hatte sich erst von dem Schock erholt, der sie vor Kurzem ereilt hatte. Ihr Herz konnte sich wieder auf Alltag einstellen, nachdem es erfahren musste, dass es im Grunde umsonst gelitten hatte. Hermine fuhr sich durch die Haare und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. “Am Besten wäre noch, wenn sie über Weihnachten zu uns kommen würden”, lachte sie ungläubig und schüttelte den Kopf. “Naja”, sie konnte es nicht mehr ändern, jetzt musste sie sehen, wie sie mit der Situation klar kam. Und es war sehr nett von Scorpius gewesen ihr Töchterchen zu retten. Es störte Hermine nicht so sehr wie es unter normalen Umständen getan hätte, dass sie ganz nebenbei erfuhr, dass ihre Tochter einen Unfall hatte. “Vonwegen einen neuen Besen. Das kannst du vergessen, Schätzchen. In den nächsten vier Jahren nicht!”, schimpfte Hermine dann und stand von ihrem Schreibtisch auf. Den Brief versteckte sie. Langsam schlüpfte sie in ihre Schuhe und verließ ihr Büro. Der Gang schien endlos zu sein und als sie dort ankam, wo sie hinwollte, hatte sie das Bedürfnis ihre hohen Hacken wieder von ihren Füßen zu streifen. Sie klopfte und die Tür ging magisch auf. “Hey”, sagte sie und ihre Stimme klang schwach. “Hey”, sagte Harry und sah sie vom Boden aus an. Vor ihm lagen unzählige Dokumente, eine halb leer gegessene Verpackung mit chinesischem FastFood, nochmehr Papiere und eine Krawatte. “Ein 'Bombarda'-Angriff?”, fragte Hermine und setzte sich zu Harry auf den Boden. “Ein 'Ich-werd-verrückt-vor-Arbeit'-Angriff”, antwortete Harry und reichte ihr das FastFood. Hermine hätte angeekelt abgelehnt, wenn sie nicht so großen Hunger gehabt hätte. Also nahm sie die Packung entgegen und nutzte sogar Harrys Essstäbchen. “Süß-Sauer?”, fragte sie und Harry nickte abwesend. Harry kratzte sich irritiert am Hinterkopf und verwuschelte seine Haarpracht umso mehr. Hermine störte das nicht. Wie auch? Sie kannte Harry nicht anders. Hermine beugte sich vor um eineren besseren Blick auf die Akten und Papiere zu haben. “Du kannst nicht mehr Auroren für das Sonderkommando zusammenbringen. Und Artikel 13.2a ist wirkungslos, wenn er nach Ägypten auswandert!”, schmatzte Hermine und zeigte mit einem Essstäbchen auf einige Blätter. Harry sah sie verwundert an. “Kannst du auch mal in einen Raum kommen ohne eine Klugscheißerin zu sein!?”, blaffte er sie an, doch Hermine nahm es nicht persönlich. Harry war immer so,w enn er unter beruflichem Stress stand. Schließlich blickte er auf die Blätter, die Hermine angedeutet hatte und runzelte die Stirn. “Du hast Recht. Was nützt mir ein Beschlagnahmungsbefehl wenn er in Ägypten ist. So ein Schweinehund! Ich werde den Behörden da unten Bescheid geben. Aber warum kann ich nicht mehr Auroren kriegen?”, fragte er dann. “Ganz einfach: Du müsstest welche aus dem Innendienst holen, genauso wie aus dem aktiven und vorallem alltäglichen Außendienst. Patrouillen können nicht mehr gestartet werden und wir müssen Undercover-Agenten aus der Muggel-Polizei abbestellen. Alles läuft auf eins hinaus: Personalmangel”, belehrte Hermine und stopfte sich mehr Junkfood in den Mund. “So eine behinderte-”, doch er kam nicht weiter, da Hermine ihm einen strengen Blick zuwarf. Manchmal war Harry noch 17. “Was machst du eigentlich hier?”, fragte er dann und Hermine sagte:”Ich kann auch wieder gehen” “Du weißt, dass es nicht so gemeint war.” Hermine nickte und nahm sich einen Packen Papiere und legte sie auf ihren Schoß. “Ich brauch ne Feder!”, kommandierte sie und Harry nahm ihren Befehl hin. Wenn er dadurch schneller nach Hause kam, war ihm das eigentlich ganz Recht. Sie arbeiteten still nebeneinander her und nach einiger Zeit minimierte sich der Papierhaufen. Hermine hatte längst aufgegessen und fing nun damit an, an ihren Fingernägel zu knabbern. “Seit wann machst du das denn?”, fragte Harry und Hermine sah erschrocken auf. “Oh, weiß nicht”, sagte sie und hörte auch gleich damit auf. Harry sah sie durchdringlich an. Hermine versuchte dem standzuhalten, aber Harry hatte schon immer etwas in seinem Blick gehabt, dass Hermine dazu veranlasste, alles zu offenbaren. “Rosie hat mir geschrieben”, platzte es aus ihr und sie erwartete eine besorgte Reaktion. “Cool”, sagte Harry nur:”Aber warum beschäftigt dich das so sehr, dass du hier in meinem Büro auf dem Boden sitzt und mir mein Essen weggefuttert hast? Wo du sonst doch nur auf Hausmannskost stehst” Hinter Harry ruhiger Fassade und lockerer Art verbarg sich immer dieser scharfe Menschenverstand, um den Hermine ihn beneidete. Und fürchtete. “Sie freundet sich mit Scorpius an.” “Dem Malfoy-Sprößling?” Hermine nickte. Harry schien zu überlegen und legte dann die Arbeit nieder, stand wortlos auf und griff nach seinem Zauberstab. Dann sprach er eine leise Formel und alle Papiere ordneten sich auf säuberlichen Stapeln. “Schluss mit der Arbeit. Komm, wir gehen in die Kantine. Ich brauch was zu Trinken”, bot er ihr an und Hermine ließ sich von ihm hoch helfen. Der Gang zur Kantine in einem der Untergeschosse war lang, aber durch die Transport-fahrstühle in wenigen Minuten erreicht. Während dieser Zeit unterhielten sich die Beiden nicht. Erst als sie sich hinsetzten und Harry mit zwei Softdrinks kam, holte Hermine tief Luft und sagte: “Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll!” “Ach, Herm.”, wie lange hatte er sie nicht mit ihrem Spitznamen angesprochen? “Hm?” “Ist doch kein Problem. Ich mein...Scorpius muss nicht wie Malfoy-Senior sein.”, meinte Harry. “Scheint aber so, als sei er exakt wie Draco” “Draco?”, Harry hob amüsiert – und unwissend – die Augenbraue. Hermine erschrak kaum merklich. Ihr Gehirn reagierte zu schnell, um sich anmerken zu lassen, dass Harry da eventuell auf eine Goldader gestoßen war. “Malfoy-Senior hört sich so sehr nach Lucius an. Das verwirrt mich”, log sie ungeniert und Harry schluckte die Erklärung. “Ist er eine kleine Sackratte, die immer nur die eigenen Vorteile sucht?”, fragte er. Hermine dachte an Rose's ersten Brief. “Kann man so sagen”, antwortete Hermine und nippte an ihrem Getränk. “Achtet er auf das Blut?”, fragte Harry weiterhin. “Nein. Nicht, dass ich wüsste.”, sagte Hermine. Harry überlegte kurz:”Irgendwie kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass Malfoy-Senior...sorry, Draco...ihn auf Death-Eater trimmt. Jetzt hat er eh keine Chancen mehr und um ehrlich zu sein...sein reines Blut hat ihm nicht den Arsch gerettet, damals.” Hermine lächelte kurz. “Ja, du hast Recht. Aber...Stell dir doch mal bitte vor, was passiert, wenn Rose ihn zu uns einlädt und Draco mitkommt.”, gab Hermine Harry zu Bedenken. “Ron würde an die Decke gehen. Weiß er überhaupt davon?”, wollte Harry wissen. Hermine blickte auf und sah in zwei grüne, müde-wirkenden aber weiser gewordenen Smaragde. Hermine musste lächeln. Sie hatte Harrys Augen schon immer geliebt. Wie oft hatte sie sich in ihnen verloren, wenn er voller Mut und Abenteuerlust von seinen Erlebnissen erzählt hatte? Nein, Hermine war zu keiner Zeit in Harry verliebt gewesen. Nie. Nicht eine Sekunde. Und dennoch liebte sie ihn. Sie wusste nicht, was sie ohne ihn jemals machen sollte. Sie war immer ein Einzelkind gewesen, aber Harry hatte ihr das Gefühl gegeben, einen größeren Bruder zu haben. Auch, wenn sie älter war und klüger. Bücherschlau, das war Hermine. Harry war...Lebens-schlau. “Wenn es das überhaupt gibt”, dachte Hermine. “Nein. Ron...er weiß überhaupt nichts. Und wenn ich ehrlich bin...ach, Harry. Es ist alles so schwer”, seufzte Hermine und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. “Hermine...Ron und Ich...wir reden miteinander”, sagte Harry und Hermine lachte:”Ja, ich weiß.” “Nein”, Harry strich sich durch die Haare:”Er kann mit mir über Dinge reden, die er nicht mit dir besprechen kann” Hermines Augen wurden groß. Warum hatte sie nie darüber nachgedacht, dass Ron mit seinen Eheproblemen zu Harry ging? Wusste Ginny jetzt auch Bescheid? Und zu wem konnte Hermine gehen? Wem konnte sie anvertrauen, dass sie Ron nicht mehr als ihren Ehepartner betrachten konnte? “Er hat mir von deinem Zusammenbruch erzählt”, gab Harry weiterhin zu. Hermine sog scharf Luft ein. “Bitte?”, fragte sie und musste ungläubig auflachen. Das war doch nicht wahr! “Wegen dieses Jungen”, erklärte Harry überflüssigerweise. “Harry! Wie konnte er? Das ist...privat. Das geht dich doch gar nichts an”, und schon sah Hermine wie sehr sie Harry verletzt hatte. “Danke, Hermine.”, sagte er. “Nein, so war das nicht gemeint!” “Wie war es denn dann gemeint?”, hinterfragte Harry sofort. “Hör mal”, Hermine spielte an ihrem Strohhalm:”Ich hätte dir schon davon erzählt. Aber von mir aus. Nicht hinter meinem Rücken.” “Hermine?”, und Hermine wusste, dass die Konversation eine andere Richtung einschlagen würde. “Hm?” “Es ist anders zwischen uns, oder? Du hättest mir das nicht erzählt. Wir erzählen uns nicht mehr so viel wie vorher. Was ist nur passiert?” Hermine hatte genug Probleme, um auch noch über Harry nachzudenken. Aber sie konnte die Freundschaft nicht verlieren, es würde sie noch weiter zerreißen. “Ich weiß nicht, Harry. Wir haben beide viel Stress. Wir müssen uns beide um unsere Familie kümmern. Wir...wir sind jetzt erwachsen”, versuchte Hermine zu erklären. “Heißt 'Erwachsen-Sein' seine alten Freunde verlieren zu müssen?”, Harrys Stimme war ernst und Hermine wusste, dass es eine rhetorische Frage war. “Natürlich nicht”, seufzte sie deshalb. “Es tut mir Leid. Ich habe dich wirklich vernachlässigt, ich war zu sehr in meiner eigenen Problem-welt gefangen”, meinte Hermine. Harry lächelte. Dann legte er eine Hand auf Hermines. “Dafür bin ich da. Dass du jederzeit zurückkommen kannst und ich immer noch hier an deiner Seite bin” “Zurückkommen?” “Aus deiner Problem-welt.” “Du verlangst gar nicht, dass ich dir alles erzähle?” “Nein. Du sollst mir das erzählen, das du mir erzählen möchtest. Nur wäre Etwas schon mehr als Gar Nichts”, grinste Harry. “Ja, versprochen”, lächelte Hermine und ein Teil, tief in ihrer Seele, fühlte sich erleichtert. “Aber um auf das eigentliche Problem zurückzukommen: Du solltest mit Ron reden. Herm, er merkt, dass es zwischen euch anders ist. Er spürt, dass du dich von ihm distanzierst und er weiß aber nicht, wie er damit umgehen soll. Es ist immer noch der alte Ron, von dem wir sprechen. Er kann nicht aus seiner Haut”, sagte Harry und trank sein Getränk aus. “Ich weiß, ich weiß. Aber ich kann nicht, Harry. Es ist so schwer.”, gab Hermine endlich zu und es war, als sei ihr eine schwere Last von den Schultern genommen worden. “Liebst du Ron denn noch?”, fragte er und Hermine war dankbar, dass er keinen anklagenden Unterton anschlug. “Harry, ich sollte. Ich sollte wirklich”, Tränen schleierten ihren Blick und Hermine versuchte sie wegzublinzeln. “Es geht nicht um sollen, Hermine. Liebe ist nie eine Frage des Sollens.”, schüttelte Harry den Kopf. “Harry, er ist dein bester Freund!”, schluchzte Hermine. “Und du bist meine Schwester”, antwortete Harry schulterzuckend. Hermine konnte nicht anders. Sie weinte. Im Ministerium. Harry zog seinen Zauberstab und ihr Gesicht war wieder trocken. “Hör auf, Herm. Nicht hier”, lächelte er verständnissvoll und Hermine nickte. “Ich kann ihn doch nicht verlassen! Wir haben Kinder, so wundervolle Kinder. Und...vielleicht liebe ich ihn nicht mehr wie vorher” - weil du Draco liebst - “aber ich kann ihn nicht verlassen. Es würde ihn doch in Stücke zerbrechen” Harry sah Hermine durchdringlich an. “Würde es das?”, fragte er, plötzlich ernst und trocken. Hermine erschrak. “Wie meinst du das?” “Ich weiß nicht, aber haben sich seine Gefühle nicht auch geändert?” “Er sagt, er liebt mich” “Er sagt, dass du dich verändert hast” Hermine schluckte schwer. Das hatte Ron gesagt? “Ach, und Rose wird sich weiterhin mit Scorpius anfreunden. Sie ist wie du. Wenn jemand nett ist und dir auch das Wasser reichen kann, wirst du versuchen ihn zu mögen. Und wenn Draco plus Familie zum Besuch kommt, reißt ihr euch zusammen. Du musst Ron den Brief zeigen, er wird das verstehen müssen. Komm, wir sitzen schon viel zu lange hier”, Harry stand auf und reichte Hermine erneut die Hand, die sie auch annahm. “Bei dir ist das alles so einfach. Würdest du Ginny verlassen, wenn du sie nicht mehr liebtest?” “Ja” “Ja?” “Denn ich würde sie nur noch unglücklicher machen, wenn ich ihr etwas vorspielen würde. Und außerdem würde ich mich nie trauen, mich zu entlieben. Sie würde mir den Arsch aufreißen”, versuchte Harry zu scherzen und Hermine lachte dankbar. “Harry?” “Ja?” “Danke” “Hey”, er legte einen Arm um ihre Schulter:”DAfür bin ich doch da.” Hermine nickte. Sie sollte öfters mit Harry reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)