Jenseits aller Vernunft von abgemeldet (Wenn Treue zweitrangig wird) ================================================================================ Kapitel 8: love-sick -------------------- Kapitel acht: Love-Sick Draco wachte spät auf, es war zwar ein Arbeitstag, aber er entschied von zu Hause zu arbeiten. Er stöhnte auf, seine Hand schnellte zu seinem Kopf. “Scheiße!”, zischte er und öffnete langsam seine Augen. Das gleißende Licht im Raum verbrannte seine Augen und er schloss sie ganz schnell wieder. “Scheiße”, wiederholte er. Plötzlich hörte er ein Geräusch und versuchte sich auf zu setzen. Keine Chance. “Wer is' da?”, murmelte er stattdessen. 'Klasse, Draco. Wenn es ein Mörder ist, bist du perfekt vorbereitet', dachte er sarkastisch. Ach, Sarkasmus ging noch. Tja, dann konnte es ihm wohl nicht allzu schlecht gehen. “Keine Sorge, Mister Malfoy. Ich bin es, LyAnne. Ich staubsauge nur schnell das Schlafzimmer und bin dann gleich auch wieder weg”, hörte er die sanfte Stimme seiner Putzfrau. Wie oft hatte sie ihn schon am Morgen im Schlafzimmer vorgefunden? “Eh? Staubsaugen? Wo sind die Geräusche?”, fragte er. “Ich habe einen Zauber auf den Staubsauger gesprochen. Ich wollte Sie nicht unnötig wecken”, antwortete LyAnne ohne Zögern. Sie wusste, dass Draco es hasste keine schnelle Antwort zu kriegen. “Was mich zu meiner häufigsten Frage bringt: Warum putzt du nicht gleich mit Zauberei?”, Dracos Augen waren immer noch geschlossen, sein Mund war staubtrocken und der Kopf schmerzte immer noch. “Sie wissen doch, was ich zu sagen pflege: Nur mit viel Hingabe und eigener Kraft wird das Haus auch LyAnne-sauber!”, fröhlich sang ihre Stimme ihr Motto und Draco sprach es im Kopf mit. “Das war es dann auch schon. Wenn Sie mich noch brauchen, ich werde noch kurz die Küche saugen und bin dann auch weg. Mr. Firth lädt mich heute zum Essen ein”, Draco konnte sich vorstellen, dass LyAnne rot wurde. So etwas konnte sie mit Astoria besprechen, nicht mit Draco. Aber LyAnne war immer so zuvorkommend, da wollte Draco ihr nicht vor den Kopf stoßen “Na dann, viel Spaß mit deinem Mann, LyAnne. Es wird bestimmt ein schönes Mittagessen” “Danke, Sir”, und weg war sie. Es störte Draco nicht im Geringsten, dass er während der ganzen Zeit nackt im Bett gelegen hatte, nur sein Unterleib war mit einem dünnen Bettlaken verdeckt. Plötzlich rebellierte sein Magen und er sprang aus dem Bett in das angrenzende Badezimmer. Ungalant übergab er sich und stützte sich am Toilettendeckel ab. “Scheiße”, würgte er hervor. Als er endlich das Gefühl hatte, nicht mehr brechen zu müssen, stand er auf und ging zum Spiegel. Er war blass und sah kränklich aus. “Nie wieder soviel Feuerwhiskey.”, entschied er zum wahrscheinlich tausendsten Mal in seinem Leben. Am vorigen Abend war er mit Arbeitskollegen in einen Pub gegangen und das Wetttrinken hatte natürlich er gewonnen. Müde öffnete er den Spiegelschrank und kramte nach Aspirin. “Wo zum Teufel sind die – Scheiß – Tabletten?”, dachte er. Er fand keine. Nur eine Packung Schwangerschaftspräventionstabletten – oder wie die hießen. Was interessierte es Draco? Er sah auf die kleine Packung und zählte die Wochentage ab. Irgendwie beruhigte es ihn. Montag, Dienstag...eh? Alle Tabletten waren noch da. Warum hatte sie keine davon genommen? Er suchte nach anderen Packungen, fand aber keine. “Ach was”, es war dumm zu glauben, Astoria wollte noch ein Kind. Das würde ihre Figur eventuell zerstören. Er seufzte und trottete zurück in sein Schlafzimmer. Er taumelte kurz, konnte sich noch am Nachttisch festhalten. Was war nur los? Warum fühlte er sich so schrecklich? Mit einem Blick auf die Uhr bückte er sich und suchte seine Boxershorts. Es war halb eins und er fand sie unter seinem Bett. Als er sich dürftig angezogen hatte, denn er litt noch immer unter Kopfschmerzen und wollte sich keine große Mühe geben, war sein nächster Gang der in die Küche. Er war so vernebelt, dass er nicht einmal daran dachte, zu zaubern. Es wäre so einfach gewesen, ein Zauberspruch und er würde sich wie Neu fühlen. Doch mit den Gedanken ganz woanders, lief er in die Küche und sah sich um. LyAnne war nicht da, er zuckte mit den Schultern und ging zum Küchenschrank, von dem er wusste, dass Astoria dort Medizin aufbewahrte. “Gegen Magenbeschwerden, gegen Husten, gegen Schnupfen.”, las er leise mit. Doch nichts gegen Übelkeit und Kopfschmerzen. “Na toll”, zischte Draco wütend und pfefferte die Packung gegen Halsschmerzen gegen die Wand. So würde das nichts werden. Er öffnete den Kühlschrank und schloss ihn auch genauso schnell wieder. Der Geruch von Tunfischsalat drang an seine empfindliche Nase und obwohl er diesen Salat sonst sehr genoss, war es im Moment nur tödlich an Essen zu denken. Sein Magen machte komische Geräusche und Draco hielt den Atem an, öffnete den Kühlschrank nochmal, griff blitzschnell nach der Wasserflasche und schloss den Kühlschrank wieder. Er machte sich nicht die Mühe, ein Glas zu holen. Astoria würde sich vielleicht daran stören, aber nicht er. Er war ja schließlich ein Mann. Da kam ihm eine Idee. “LyAnne! LYANNE!”, schrie er durch das ganze Haus, doch keine Antwort. Sie war wohl schon weg. “Scheiße”, langsam wurde dieser Fluch zu seinem Lieblingswort. Vielleicht wusste ja Astoria wo Tabletten waren. “Asto-”, doch er hielt inne. Wo war seine Frau eigentlich? Er ging zum Notizbrett, an dem Termine und Verabredungen angepinnt waren. “Aha”, machte er trocken und seufzte. Er hatte es schlichtweg vergessen, dass sie gestern Abend nach Paris aufgebrochen war. Irgendein Foto-shoot. Er dachte gar nicht daran, dass Astoria auf ihn gewartet hatte um sich zu verabschieden. Dass sie erst eine Stunde nach ihrem eigentlichen Apparier-Termin los gemacht hatte. Langsam wurde Draco aufgrund seiner Kopfschmerzen aggressiv. Er brauchte jetzt diese dummen Tabletten. Zähneknirschend stampfte er in die Diele, zog sich seine Turnschuhe an und warf sich seinen Mantel über. Dann würde halt ER jetzt einkaufen gehen. “So ein verdammter Scheiß”, waren seine letzten Worte. Es gab einen Supermarkt, der auch für Zauberer eingerichtet worden war. Mitten in London, Draco hatte LyAnne mal davon reden hören. Also war das nun sein Ziel. Ein Supermarkt. Wie tief müsste Draco Malfoy noch sinken? Zwischen vielen Regalen, vollgestopft mit allerlei Dingen, schob Hermine ihren Einkaufswagen vor sich her. Sie hatte im Büro längst alles erledigt und Hugo war in der Schule. Am Abend würde er bei Harry und Ginny übernachten und Hermine wollte ein romantisches Abendessen für sich und Ron zaubern. In High Heels, die Hermine nicht unbedingt bequem fand aber äußerst schick, und in einem Trenchcoat, mit dem sie ein Detektiv sein konnte, suchte sie nach passenden Lebensmittel für das Abendessen. “Ron wird wohl eher Steak essen wollen”, dachte sie. Doch Hermine wollte Ente machen, mit Rotkohl und Baby-Kartoffeln. Sie seufzte. Ron war einfach...einfach. Er war nicht an Extravagantes gewöhnt, aber Hermine gab mittlerweile gerne ihr Geld aus. Warum sollte sie sparen und sparen und sparen ohne sich etwas zu leisten? Aber ihr Leben bestand eher aus arbeiten und arbeiten und arbeiten. Deshalb kam sie nicht oft zum ausgeben. Ron war es nur Recht, er wuchs in spärlichen Verhältnissen auf und nun wollte er das ändern. Und Geld machte man mit arbeiten und sparen. Hermine seufzte wieder. Sie stand gerade vor der Tiefkühltruhe und sah sehnsüchtig auf das Entenfleisch, elegant verpackt mit einem passenden Serviervorschlag auf der Packung. Ihr Magen machte komische Geräusche und sie lächelte leicht. Sie schob die Tür beiseite und griff ohne zu Zögern zum Steak. Dann gab es halt Steak. Sie fragte sich nur, welche Beilagen sie dazu reichen konnte. Ron wäre es wohl egal, dachte Hermine. Sie entschied sich für brasilianisches Zwiebelgemüse und Ofenkartoffeln, dann müsste sie nicht allzu von ihrer eigentlichen Idee abweichen. Dann dachte sie noch darüber nach, was sie im Haus so brauchen konnten. “Hugo will bestimmt was Süßes haben. Achja, und Rons Bier darf ich nicht vergessen”, mit kleinen, hastigen Schritten schob sie ihren Einkaufswagen vor sich her und hatte mit schnellen Griffen all das, was sie brauchte. Überlegend sah sie sich um. Konnte sie noch was brauchen? “Vitamine!”, kam es ihr in den Kopf. Hugo brauchte sie eigentlich nicht, er aß – komischerweise – sehr gerne auch Obst. Aber es gab diese Kinder-vitamine, die wie Dinosaurier aussahen, und obwohl Hugo es niemals zugeben würde, mochte er sie sehr gerne. Aber natürlich nur, wenn niemand hinsah. Er war ja schließlich schon 9. Hermine merkte nur, dass er die Vitamine aß, wenn sie am Ende des Monats eine leere Packung im Schrank fand. Also drehte sie ihren Einkaufswagen und marschierte in Richtung der Pharmazie-Abteilung. Draco war mittlerweile im Supermarkt angekommen und nach anfänglichem Nase-rümpfen fand er die richtige Abteilung und vielen, viele Anbietern von leichten Schmerzmitteln, die ohne Bedenken öffentlich verkauft werden konnten. “So. Welche nehme ich jetzt davon?”, im Grunde war es im wirklich egal, hauptsache, die Tabletten wirkten richtig. Deshalb entschied er sich dafür, die Stärksten zu nehmen. Er griff nach zwei Packungen und verglich deren Inhalte. Von Pharmazie wusste Draco nicht viel, er sah einfach nach den mg-Zahlen von den benutzten Stoffen. Die Tabletten mit den höchsten Zahlen müssten doch dann eigentlich auch am Besten wirken? Er war tief in Gedanken versunken, als plötlich: “Draco?” Sein Kopf schnellte hoch und seine Augen fanden sofort ihre. “Her...Hermine”, sagte er. Vor ihm stand sie, verführerisch in einem kurzen Trenchcoat. Trug sie etwas darunter? Die High-heels machten ihn an, er saugte ihren Anblick in sich auf. Jeder Millimeter brannte sich in sein vor Kopfschmerzen geschwächtes Gehirn. “Hallo. Was machst du denn hier in einem Supermarkt?”, fragte Hermine, mindestens genauso überrascht. Sie hätte niemals gedacht, ihm HIER zu begegnen. Ihr Herz hatte bei seinem – zugegeben kümmerlichen – Anblick ausgesetzt und sie hatte gehandelt, bevor sie überlegt hatte. Wäre ihr Gehirn doch nur eingeschaltet, dann hätte sie sich klammheimlich davon gestohlen. Er hätte sie eh nicht bemerkt. Und nach seinem Ausdruck zu urteilen, war er auch überrascht sie zu sehen. “Einkaufen”, sagte er überflüssigerweise. “Scheiße!”, dachte er:”Warum muss ich sie treffen, wenn ich mich wie ausgekotzt fühle”, und aussah. Hermine schenkte ihm ein großzügiges Lächeln:”Ja, das sehe ich.” Draco schluckte schwer. Er verhielt sich wie ein totaler Idiot. Was musste sie jetzt von ihm denken? Fakt war, dass Hermine nicht wirklich viel dachte. Die Überraschung wog mehr als ihre Rationalität. Natürlich nahm sie wahr, wie lächerlich er aussah. Seine Haare waren unordentlich, sein Gesicht war blass und man sah noch eine Schlaffalte, die sich auf seiner Wange abgebildet hatte. Seine Kleidung war zerknittert und seine Körpersprache war jämmerlich. Hermines Herz quoll über. Es war der verletzliche Draco, den er ihr nur manchmal gezeigt hatte. Selbst, als sie nebeneinander geschlafen hatten, hatte er sich bemüht stark zu sein. Deshalb hatte Hermine diese Momente, in denen Draco verletzlich war, genossen. Und geliebt. Sie hatte seine verletzliche Seite geliebt. Heiß und innig. Das veranlasste sie dazu zu ihm zu gehen. “Was brauchst du denn?”, fragte sie gönnerhaft und blickte auf seine langen, schlanken Fingern. “Gegen Kopfschmerzen”, las sie leise vor. Sie blickte hoch in seine Augen und erwischte ihn dabei, sie anzustarren. “Da war wohl jemand feiern?”, lächelte sie und Draco konnte nur nicken. Seine Kehle war trocken und er wollte sich unsicher durch die Haare fahren. Er unterließ es. Er musste sich nicht noch mehr die Blöße geben. “Komm schon. Denken, denken!”, forderte er von sich selbst. Aber sie war so nah! Er konnte ihr Haar riechen, er konnte ihre Nähe spüren! “Na, gib her”, sagte Hermine und nahm die Packungen aus Dracos Fingern. Als sich ihre Hände berührten, zuckte Hermine leicht zusammen und auch Draco spürte elekritsche Schocks durch seinen Körper fahren. Mit zusammengekniffenen Augen sah sich Hermine die Tabletten an. Draco konnte nur sie ansehen. Sie war himmlisch. Er war nicht Herr seiner Sinne, nicht Herr seines Körpers. Ihm wurde heiß, heißer. Er konnte sich nicht mehr bewegen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn ab. “Ist es ihre Schuld? Nur ihre?”, fragte er sich, als er sich wieder nach “übergeben” fühlte. Er wollte nichts anderes als sich hinlegen. Ihm war gar nicht gut zu Mute. “Hier. Die solltest du nehmen. Mit viel Wasser runterspülen und dann legst du dich am Besten noch ins Bett.”, sagte Hermine und reichte ihm die Packung. Als er sie nicht annahm, sah sie ihm ins Gesicht. Und erschrak. “Draco?”, ihre Stimme bebte. Er war bleich, schwitzte und seine Augen waren glasig. “Draco!” Er hörte ihre Stimme nur entfernt. “Scheiße. Ich hasse es schwach zu sein!”, konnte er noch denken, dann wurde es ihm schwarz vor Augen. “Draco!”, war ihre so liebliche Stimme immer so dumpf? “DRACO!” --- Seitdem ich weiß, dass ihr die FF mögt, hab ich einen Schreib-flash! Yayz! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)