Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 9: Die Jungs -------------------- Das hier ist meine erste Story mit und über reale Personen und selbstverständlich ist das alles nur erfunden… Also keine Panik, nichts ist wahr, alles stammt nur aus meinem Hirn… Es soll weder Ruf schädigend noch sonst irgendwie böse sein… Die Männer am Tisch grölten laut los vor lachen und konnten sich gar nicht mehr halten. Wie auch immer sie sich Lena, Torstens kleine, behütete Schwester, vorgestellt hatten, diese junge Frau vor ihnen passte definitiv nicht zu ihren Vorstellungen. „Ich denke mal, ich muss mich nicht mehr vorstellen. Das hat mein liebster großer Bruder wohl schon für mich übernommen. Aber für alle, die ihm nicht zugehört haben, ich bin Lena.“ Lena winkte einmal locker in die Runde und ließ ihren blick unauffällig über die Männer gleiten um zu erkunden, wo Timo saß, denn von diesem platz würde sie sich, wenn möglich, fern halten. Mit ihren lockeren Begrüßungssatz hatte Lena wieder alle Lacher auf ihrer Seite und Torsten sah sie gespielt böse an. Seine böse Mine verwandelte sich jedoch schnell ebenfalls in ein Grinsen und er freute sich, dass seine kleine Schwester endlich auch hier war. Schnell rutschten die Fußballer etwas zusammen um für den Neuankömmling Platz zu machen. Wie der Zufall es so wollte fand Lena sich neben Sedar Tasci und Bernd Schneider wieder und gegenüber von Mario Gomez, der sie neugierig beobachtete. Timo Hildebrand saß etwas weiter entfernt, so dass sich Lenas Muskeln, die sich automatisch verkrampft hatten, wieder entspannten. „Du siehst richtig gut aus, Lena. Ich hätte dich beinahe nicht wieder erkannt. Hast dich seit wir uns das letzte Mal gesehen haben ziemlich verändert. Und so schön braun gebrannt bist du, da könnte ich ja fast neidisch werden.“ „Tja, Michael, das passiert halt, wenn man anstatt im sonnigen Süden im regnerischen London wohnt und arbeitet. Das wusstest du vorher. Außerdem überleg mal, wann wir uns das letzte Mal gesehen haben, das muss schon Jahre her sein. Du hast dich schließlich auch verändert.“ Es freute Lena ungemein, dass Michael sie hübsch fand und die Veränderungen an ihr bemerkt hatte, über die ihr werter Bruder noch nicht ein Wort verloren hatte. Außer natürlich ihre Bräune, die war sogar Torsten aufgefallen. Sonst hatte er aber noch nichts in der Richtung gesagt und das hatte Lena ehrlich schon ein wenig enttäuscht. Doch Ballack war eben der Frauenmensch und wusste, was das andere Geschlecht hören wollte, etwas, was ihr geliebter Bruder wahrscheinlich in hundert Jahren nicht beherrschen würde. „Wo wohnst du eigentlich mittlerweile? Torsten hat irgendwie gar nichts erzählt.“ Lächelnd wandte sich Lena an den Leverkusener neben ihr, der ihr diese Frage gestellt hatte. „Das wundert mich aber, Torsten ist doch sonst so ein Klatschweib. Nein, Spaß beiseite, ich hab die letzten vier Jahre größtenteils in Barcelona verbracht, obwohl ich zwischendurch immer Mal wieder nach Mailand geflogen bin, weil da eben immer noch so viele Freunde wohnen. Ich denke das kennen die meisten hier nur zu gut, dass man viele Freunde zurück lässt, wenn man umzieht.“ Überall in der Runde konnte man Nicken erkennen, besonders natürlich bei Michael Ballack und Timo Hildebrand, die diese Erfahrung durch ihren Umzug ins Ausland besonders stark gemacht hatten. Jetzt meldete sich auch Mario Gomez zu Wort, der die ganze Zeit Lena bisher nur schweigend gemustert hatte. Ihm waren die strahlenden blauen Augen sofort aufgefallen und irgendwie hatte er seinen Blick nicht mehr von ihnen nehmen können, doch nun gewann seine Neugier überhand und besiegte seine Schüchternheit, so dass er einfach laut drauflos sprach. „Heißt das, dass du spanisch sprichst?“ Lena wandte ihren Blick zu dem Halbspanier ihr direkt gegenüber und antwortete fröhlich: „Si.“ Aufgeregt und froh über diese unerwartete Gelegenheit endlich mal wieder spanisch sprechen zu können, plapperte Mario munter drauf los und schon nach kürzester Zeit war ein reges Gespräch zwischen den beiden auf spanisch entstanden. Lena erzählte von Barcelona und Katalonien, während Mario ihr alles über die Heimat seiner Großeltern und seine Erinnerungen an Spanien erzählte. Immer wieder lachten die beiden auf und keiner der Anwesenden verstand warum, da sie kein spanisch sprachen. Nur Timo versuchte unauffällig dem fröhlichen Gespräch der beiden zu folgen, auch wenn sein spanisch nur dürftig war und die beiden augenscheinlich wahre Profis waren, so bekam er doch das ein- oder andere mit. Sie plauderten vorwiegend über Belanglosigkeiten und sprachen wohl eher um des Sprechens willen. Eigentlich interessierte es ihn auch nicht sonderlich, was sein Teamkollege da so zu erzählen hatte, aber irgendwie hatte Timo das Gefühl gehabt, dass Torstens kleine Schwester ihn um jeden Preis meiden wollte. Sie hatte ihn nur ganz kurz bei der Begrüßung angesehen und danach nicht wieder, auch wenn er gerade irgendetwas erzählte sah sie ihn nicht an. Ihm kam es fast so vor, als würde sie sich hinter Sedars Rücken vor seinen Blicken verstecken, auch wenn das wahrscheinlich nur Einbildung war. Erst als sich Sedar einen Augenblick zurück lehnte hatte Timo die Möglichkeit Lena in aller Ruhe zu betrachten. Auch ihm fielen die dunkelblauen Augen auf, die einen so leuchtenden Kontrast zu ihrer Haut bildeten. Ihre langen, welligen blonden Haare hatte sie nicht zusammengebunden und so fielen sie ihr flüssig über die Schulter. Alles in allem war die kleine Schwester des Lutschers, so befand Timo, ganz schön anzusehen und auch ihre offene, fröhliche Art machte es leicht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Man musste sie wahrscheinlich einfach mögen, so wie der Fringser schon angekündigt hatte. Lena fühlte, dass jemand sie ansah und drehte unauffällig den Kopf um zu sehen, wer sie da so ungeniert ansah, während sie Mario weiter zuhörte. Als sie erkannte, wer sie da musterte, bereute Lena sich überhaupt umgedreht zu haben, denn ihre Augen trafen die des ehemaligen Torhüters von Valencia. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Ruchartig drehte Lena sich wieder zu Mario um und lächelte ihn unbefangen an. Sie durfte sich nicht ansehen lassen, wie nervös sie Timos Anwesenheit machte. Wie groß die Angst war, dass er sie doch durch irgendeinen Zufall erkannte und das auch noch laut aussprach. Timo stand immer noch, gelinde gesagt, unter Schock. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Lena seine eigentlich subtile Musterung spüren würde. Und als sich ihre Augen trafen, war ihm irgendwie ein Licht aufgegangen. Nein, man konnte schon eher sagen ein ganzes Beleuchtungsgeschäft. Irgendwoher kannte er die Frau, die da lustig plaudernd mit Sedar und Mario am Tisch saß. Lena war ihm vorher schon irgendwie bekannt vorgekommen, aber jetzt war er sich sicher, dass er sie kannte. Oder sie zumindest schon einmal gesehen hatte und zwar bestimmt nicht in Deutschland bei der Nationalmannschaft, sondern in Spanien, bei einem seiner Spiele für Valencia, dessen war er sich ganz sicher. Lena und Mario waren mittlerweile wieder ins Deutsche gewechselt, damit auch Sedar sie verstehen konnte, der die meiste Zeit nur verwirrt von einem zum anderen gesehen hatte. Es war nicht ihre Absicht gewesen den 21-jährigen Stuttgarter auszuschließen, es war eher ein spontaner Reflex gewesen in die Sprache zu wechseln, die sie beide so sehr mochten. „Sag mal Lena, wie alt bist du eigentlich? Torsten meinte du hättest sehr früh Abitur gemacht und so.“ Sedar schaute Lena etwas verlegen an. Ihm war klar, dass dies eine persönliche Frage war, aber sie unterhielten sich jetzt seit schätzungsweise anderthalb Stunden und er wusste bisher so gut wie gar nichts über die Frau an seiner Seite, die einen verdammt sympathischen Eindruck machte. Sie war so ganz locker und redete mit ihnen wie mit ganz normalen Menschen, was seit seinem ersten Bundesligaspiel nur noch sehr selten und nach seinem Nationalmannschaftsdebüt gar nicht mehr vorgekommen war. Es schien Lena wirklich nicht zu interessieren, dass sie verdammt erfolgreich waren und ein Leben im Rampenlicht führten. Jede Frau in Stuttgart behandelte ihn irgendwie- anders. Ob nun Fan oder nicht, sie erkannten sowohl ihn als auch Mario und auch dem konnte er ansehen, dass ihm ein normales Gespräch mal wieder richtig gut tat. „Zu alt für dich, Kleiner. Ich bin 24.“ Tasci lief leicht rot an, doch aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe sah man es nicht sofort. Es war ihm so verdammt peinlich. Nur Mario grinste schief, als er bemerkte, wie unangenehm seinem Freund die Situation war. „Ich habe das jetzt nicht böse gemeint Sedar, ich habe nur einfach die Erfahrung gemacht, dass mich die meisten Menschen für jünger halten als ich eigentlich bin. Keine Ahnung woher das kommt.“ Lena zuckte etwas ahnungslos mit den Schultern und sah ihn dann ein wenig entschuldigend an. Selbstverständlich war auch Lena aufgefallen, dass Sedar neben ihr mit einem Mal still geworden war und sich seine Gesichtsfarbe leicht verändert hatte. Sie war immerhin eine der besten Psychologinnen in Barcelona und die achteten nun einmal auf die Körpersprache ihrer Gesprächspartner, auch wenn es nur ganz unbewusst und zumeist auch ungewollt geschah. Und so wie Lena das analysierte, hatte sie ihn mit ihren Worten wirklich verunsichert. Das hatte sie natürlich nicht gewollt, denn eigentlich verstand sie sich mit den beiden jungen Stuttgartern richtig gut und Sedar in eine peinliche Situation zu bringen war bei weitem nicht ihre Absicht gewesen. Mario schien die Spannung auch zu fühlen und wechselte so elegant das Thema, als er fragte: „Von uns weißt du ja schon, was wir beruflich machen, aber wie sieht es bei dir aus? Womit verdienst du dir deine Brötchen?“ „Ob ihr es nun glaubt oder nicht Jungs, ich bin Psychologin und habe eine kleine Praxis in Barcelona.“ Erstaunt sahen Gomez und Tasci zu Lena, die verlegen lächelte. So eine Reaktion war sie mittlerweile gewohnt, denn keiner, der sie neu kennen lernte, konnte fassen, dass sie schon fertige Psychologin war in einem zarten Alter von 24. Das Studium dauerte immerhin 13 Semester und war extrem hart, so dass es sehr selten vorkam, dass Studenten Semester übersprangen oder gar schon so früh fertig wurden. Da bildete sie mal wieder, wie schon so oft in ihrem Leben, eine Ausnahme. „Ihr könnt eure Münder wieder schließen, sonst setzt ihr in dieser Haltung noch Moos an.“ Fröhlich lachte Lena auf und erst jetzt merkten die beiden, dass sie vor Erstaunen ihre Münder wirklich offen gelassen hatten. Wie schlimm das wohl ausgesehen haben musste. Mario wollte es sich gar nicht genauer vorstellen, wie sehr er sich da gerade zum Deppen gemacht hatte vor der hübschen Schwester seiner Nationalmannschaftskollegen. Aber wenigstens hatte Sedar ähnlich reagiert und die Peinlichkeit war dadurch nicht mehr ganz so groß. Unauffällig versuchte Gomez heraus zu finden, wer ihren Fauxpas noch beobachtete hatte und als sein Blick auf Torsten Frings fiel, musste der mit einem Mal laut los lachen. „Mach dir keinen falschen Hoffnungen Mario, wir haben alle gesehen wie ihr Lena wie die Verrückten angestarrt habt. Mein Gott, das war schon ein Anblick für die Götter. Dass euch die Kinnlade nicht auf die Füße gefallen ist, war aber auch schon alles.“ Alle anderen stimmten in Torstens Lachen ein und irgendwann hatten auch Sedar und Mario sich von ihrem Schock erholte und lachten ebenfalls über ihr dummes Gesicht. Bernd Schneider, der sich zu den beiden jungen Spaßvögeln umdrehen wollte, stöhnte mitten in der Bewegung auf und fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Nacken. Er versuchte vorsichtig seinen Kopf zurück zu bewegen, was jedoch nur mit vor Schmerzen zugekniffenen Augen möglich war. Petra hatte das bemerkt und fragte natürlich sofort nach, was passiert sei. Jetzt richteten sich auch die Augen der anderen am Tisch auf den derzeit noch angeschlagenen Leverkusener Bernd Schneider, der sich innerlich verfluchte. Er wollte doch heute Abend nicht an seine Verletzung denken müssen, sondern einfach mit den Kollegen ein bisschen Spaß haben. Aber da hatten ihm wohl gerade seine Nackenwirbel mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Nichts, nichts, keine Panik, Petra. Ich bin nach meiner OP nur noch nicht ganz so beweglich, wie ich es mal war und bei manchen Bewegungen tut es halt noch sehr weh und alles verkrampft sich. Aber ganz ruhig, das legt sich bestimmt gleich wieder.“ Bernd versuchte es mit einem vorsichtigen lächeln, was jedoch sofort wieder auf Grund der Schmerzen verschwand. Es tat wirklich höllisch weh. Petra sah wiederum zu ihrer jungen Schwägerin und las die unausgesprochene Frage in ihren Augen, die sie mit einem kaum merklichen Nicken beantwortete. Es würde schon nicht schaden, wenn sie da mal Hand anlegte. Schon war Lena aufgestanden und hielt Bernd die Hand hin. Der sah sie fragend an und Lena lachte nur und half ihm hoch. Auch die Anderen waren neugierig, was Lena auf einmal vorhatte, doch keiner sagte etwas, als die beiden den Raum verließen. Nur Sedar und Mario blickten ihr etwas enttäuscht hinterher, denn mit so einem unvorhergesehenen und abrupten Ende ihres Gesprächs hatten sie beide nun wirklich nicht gerechnet. Immerhin war es gerade so lustig gewesen und jetzt verzog Lena sich einfach mit Bernd Schneider? Das verstand wer wollte, die beiden Stuttgarter zumindest nicht. Aus dem Wohnzimmer vernahmen sie dann noch Lenas Stimme, die sanft, fast zärtlich klang, als sie sagte. „Bernd, ich glaube es ist besser, wenn du dich ausziehst, sonst kann das nichts mit uns beiden werden. Warte, ich helfe dir am besten mit dem Oberteil, den Rest schaffst du selbst?“ Sedar und Mario sahen sich überrascht an und ihre Fantasie überschlug sich gerade mit Bildern, was Lena und Schnix da wohl gerade im Wohnzimmer, direkt in Hörweite, taten. Und es gefiel den beiden nicht im Geringsten. To be continued? Was denkt ihr, was die beiden da tun? Und was ist das wohl mit dem Timo und der Lena? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)